Reisebericht: Große Rundreise Kanada – Höhepunkte im Osten und Westen

08.09. – 28.09.2012, 20 Tage Rundreise in Ost– und West–Kanada: Montreal – Quebec – Ottawa – St. Lorenz Strom – Thousand Islands – Toronto – Niagara–Fälle – Calgary – Rocky Mountains – Banff– & Jasper–Nationalpark – Whistler – Vancouver Island – Tofino – Vancouver


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Auf dem Wegs ins Land des Ahornblattes: Nachdem wir die letzten Tage mit Bangen auf die Geschehnisse bei der Lufthansa geschaut haben, war es heute endlich so weit. Der Wecker klingelte zeitig, denn wir trotzten den Streiks und fuhren mit dem Bus nach Frankfurt. Mit etwas Verspätung angekommen, ging sowohl der Check-In als auch die Sicherheitskontrolle zügig und problemlos, sodass wir pünktlich zum Boarding am Gate ankamen und schon von den restlichen Gästen der Gruppe erwartet wurden. Nun ging es also vollständig und gemeinsam weiter und wir flogen mit Air Canada nach Montreal. Auf einem ruhigen Flug wurden wir auch gut versorgt, sodass jeder noch ein bisschen zur Ruhe finden konnte, bevor das Abenteuer Kanada begann.
Gegen 12.15 Uhr landeten wir in Montreal und die Stadt begrüßte uns stürmig. Ein warmer Wind fegte durch die Straßen der Metropole am St. Lorenz Strom. Diesem schlossen wir uns gleich an und machen uns angeführt von Reiseleiter Manfred auf zu einem Spaziergang durch die Altstadt und in den Hafen Montreals, bevor wir am Ende die Basilika Notre-Dame besichtigten. Anschließend checkten wir im Hotel ein und jeder hatte noch einen Moment für sich, bevor wir uns zum gemeinsamen Abendessen trafen. Einige von uns ließen den Abend nach dem Essen noch mit einem Spaziergang durch Downtown Montreal ausklingeln, bevor letztendlich alle todmüde aber doch zufrieden in die großen Betten des Le Nouvel Hotels sanken.
Ein Reisebericht von
Denise Hartmann

2. Tag (09.09.2012): Montreal und die ersten Eindrücke von Québec

Nach einer erholsamen Nacht und festem Schlaf konnte es heute Morgen auf neue Entdeckungstouren gehen. Zuerst einmal stand Montreal noch einmal auf dem Programm. Unsere Stadtführerin Celine begrüßte uns direkt um 8.30 Uhr am Bus und so fuhren wir los und sie erklärte uns die Metropole. Unser erster Stopp galt der Ville Souterraine - der unterirdischen Stadt. Ein Großteil von Montreal Downtown ist unterirdisch erschlossen und dient beispielsweise als Einkaufszentrum, um auch im Winter eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Anschließend fuhren wir zur Île Sainte-Hélène, auf welcher sowohl die Weltausstellung stattfand als auch der Grand Prix de Montreal, das bekannte Formel 1 Rennen auf dem Circuit Gilles Villeneuve, gefahren wird. Wir folgten daher den Spuren von Villeneuve und Schuhmacher und fuhren eine Runde auf der Formel 1 Strecke.  Dabei sollte natürlich ein Stopp auf der Start-Ziel-Geraden nicht fehlen und so hielt unser Bus auf der Pole Position und macht mit seiner roten Farbe der Scuderia Ferrari durchaus Konkurrenz.
Nach der Stadtrundfahrt und einer kurzen Pause in der Innenstadt war das Olympiazentrum von 1976 unser nächstes Ziel. Fast alle fuhren mit auf den Olympiaturm und genossen den fantastischen Blick über die Olympiaanlagen und auch die komplette Stadt. Mit diesem beeindruckenden Blick im Gedächtnis und vielen Eindrücken im Gepäck sagten wir dann Montreal ‚Au Revoir' und machten uns somit auf den Weg nach Québec City. Die Zeit auf dem Highway verging recht zügig, da uns Manfred mit allerhand Informationen über die Gegend und Kanada im Allgemeinen unterhielt. Kurz nach 16 Uhr erreichten wir unser Hotel für die nächsten zwei Tage und so hatte jeder noch einen Moment Zeit, um sich frisch zu machen, denn um 17.30 Uhr trafen wir uns erneut und fuhren ins Zentrum von Québec.  Nach einer orientierenden Fahrt durch Ober- und Unterstadt erkundeten wir die Unterstadt rund um den Hafen zu Fuß, bis wir letztendlich um 19 Uhr im Restaurant Cavour zu Abend aßen. Nach dem Essen bezauberte uns Québec und insbesondere das Chateau Frontenac mit seiner atemberaubenden Beleuchtung. Doch trotz aller Schönheit dieser Stadt bei Nacht siegte letztendlich die Müdigkeit uns so fuhren wir gemeinsam zurück zum Hotel.

3. Tag (10.09.12): Québec und Umgebung

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen von Québec und dem St. Lorenz Strom. Am Morgen um 8.30 Uhr holte uns Stadtführerin Chrsitina vom Hotel ab und blies mit ihrer sympathischen und temperamentvollen Art auch den letzten den Schlaf aus den Augen. Wir machten uns entlang des St. Lorenz Stromes auf in die Altstadt von Québec und entdeckten unter Christinas Führung die kleinen Gassen und schönen Ecken der Stadt. Nach zwei Stunden Stadtrundfahrt und -gang inkl. einer erheiternden Geschichtsstunde beendeten wir die Besichtigung mit einem Aufenthalt am Château Frontenac, welches über die Stadt Québec wacht und heute ein Luxushotel ist. Es blieb  Zeit, um eine kleine individuelle Runde zu drehen und sich auch das Chateau einmal von innen anzusehen, bevor wir uns weiter dem St. Lorenz folgend nach St. Anne de Beaupré machten, um die Kathedrale zu besichtigen und anschließend einen wunderschönen Spaziergang entlang des St. Anne Canyons zu unternehmen. Zuvor legten wir noch eine kleine Mittagspause am Eingang des Canyons ein, sodass jeder gestärkt die vielen Stufen und Hängebrücken entlang des Canyons erklimmen konnte. Da wir von Wasserfällen noch nicht genug hatten, hielten wir auf dem Rückweg ebenfalls am Montmorency Wasserfall, welcher ebenfalls zu einem  schönen und ausgiebigen Spaziergang einlud. Doch trotz der vielen Eindrücke neigte sich der Tag noch nicht dem Ende, denn am Abend stand ein Besuch einer Zuckerahornfarm auf dem Programm, auf welcher uns die Herstellung von Ahornsirup erklärt wurde und wir anschließend ein zünftiges Abendessen mit landestypischer Musik genießen durften. Den krönenden Abschluss des Tages bildete das Herstellen von Ahornsiruptoffee, welches entsteht, wenn man den warmen flüssigen Sirup auf Eis schüttet.

4. Tag (11.09.2012): Von Québec nach Ottawa

Wer Kanada entdecken will, der muss weite Strecken überwinden, um viel zu sehen. So ging es heute auch, denn wir wollten von Québec nach Ottawa. Wir fuhren daher gegen 8 Uhr aus Québec City heraus und nahmen den Highway Nr. 40 in Richtung Montreal. Na 1,5 Stunden legten wir einen kurzen Stopp in Cap de la Madeleine ein, um uns die Kirche Nôtre Dame du Cap anzusehen. Anschließend ließen wir Montreal im Osten liegen und setzten unseren Weg nach Montebello fort, wo uns das Chateau Montebello bereits mit einem leckeren und beeindruckenden Mittagessen erwartete. Dies ließen sich natürlich alle liebend gerne schmecken, sodass wir satt und zufrieden die Tiere im Omega Nationalpark beobachten und füttern konnten. Dort erwartete uns so ziemlich alles, was die kanadische Wildnis her gibt - Hirsche, Mus, Wölfe, Kojoten, Wildschweine, Bären, Rehe, Bergziegen, die so zusammen leben, wie sie es in der freien Wildbahn auch tun würden.
Nachdem wir den Weg bis Ottawa geschafft hatten, sahen wir uns die Eingangshalle des National Museums sowie die anliegende Terrasse an, von der aus wir einen traumhaften Blick über die Skyline von Ottawa im Abendlicht hatten. Anschließend bezogen wir nur kurz unser Hotel und trafen uns gleich wieder, um die Stadt in der Dämmerung noch zu Fuß zu erleben. Wir marschierten daher gemeinsam los und besuchten das Regierungsgebäude sowie die idyllische Innenstadt. Ein schöner Abschluss eines Tages, den wir sonst doch viel im Bus verbracht haben.

5. Tag (12.09.2012): Ottawa, Upper Canada Village, Tausend Inseln und der Weg nach Toronto

Es war heute schon wieder an der Zeit, der Hauptstadt Goodbye zu sagen, denn unser Weg führte uns weiter in Richtung Toronto. Doch unterwegs gab es noch so Einiges zu entdecken. Den ersten Stopp legten wir am Upper Canada Village ein, in dem noch alles belassen ist wie vor 100 Jahren, wo der Bäcker noch im alten Ofen seine Brote bäckt und der Schmied seine Produkte unter schweißtreibender Arbeit herstellt.
Kurz darauf erreichten wir den Ontariosee, der uns fortan begleitete. Es wurde daher auch einmal Zeit, das Fortbewegungsmittel zu wechseln und somit gingen wir in Rockport bei den Tausend Inseln auf ein Schiff, das uns ca. eine Stunde zwischen den idyllischen Inseln umher fuhr. Wir befanden uns sowohl auf kanadischen als auch auf US-amerikanischen Gewässer.
Anschließend ging es dann durch Kingston und Belleville entlang des Ontariosees geradewegs nach Toronto, welches wir in der Dämmerung erreichten und somit von Tausenden von Lichtern begrüßt wurden.

6. Tag (13.09.2012): Toronto – zwischen Wolkenkratzern und Tradition

Zwischen Glasfassaden und Backsteingemäuern spazierten wir heute in den Straßen von Downtown Toronto. Am Morgen stand erst einmal das Erlebnis CN-Tower auf dem Programm und somit fuhr der Großteil von uns mit dem Fahrstuhl auf den über 500 Meter hohen Turm, der auch das Empire State Building in New York um 100 Meter übertrifft. Von oben hatten wir einen gigantischen Blick über komplett Toronto und auf einmal wirkten die sonst so überdimensionalen Hochhäuser wie Legosteine oder ein kleiner Metallbaukasten. Auch die anfängliche Skepsis vor der Glasplatte auf dem Tower überwanden fast alle und so entstanden schöne Bilder über den Dächern der Stadt mit nichts als Glas und Luft unter den Füßen. Nachdem wir die Attraktion der Stadt also eingehend in Augenschein genommen hatten, machten wir eine ausgedehnte Stadtrundfahrt durch die schachbrettartig aufgebauten Straßen, bei der uns Manfred viel Interessantes über die einzelnen Stadtviertel erzählte.
Den Nachmittag über hatte dann jeder Zeit, die Stadt auf eigene Faust zu erleben und so zu gestalten, wie es ihm am liebsten ist. Dies nahmen einige von uns zum Anlass, um auf die der Stadt vorgelagerten Inseln mit der Fähre zu fahren und die grüne Idylle zu genießen, spazieren zu gehen oder die Skyline Torontos einmal im Ganzen zu sehen.  Außerdem blieb natürlich genügend Zeit, um die Straßen Torontos individuell zu entdecken, bevor wir uns gegen 18.30 Uhr wieder im Hotel trafen und zum Abendessen ins Restaurant Hot House fuhren, dass uns ein leckeres Dinner bereitete.

7. Tag (14.09.2012): Niagara Fälle – eine Rundumbetrachtung

Es war wieder einmal Zeit, die Großstadt hinter sich zu lassen und einen Blick in das ländlichere Leben zu werfen. Aus diesem Grund lag unser erster Stopp heute im Örtchen Niagara at the Lake, welches hauptsächlich aus einer Straße besteht, auf der sich niedliche Länden aneinander reihen, die vor allem regionale Produkte verkaufen. Nachdem jeder Zeit hatte, in Ruhe etwas durch den Ort zu spazieren, setzten wir den Weg in Richtung Niagara Fälle fort. Eigentlich waren einige von uns darauf aus, einen kurzen Rundflug mit dem Helikopter über die Fälle zu unternehmen, doch leider machte uns das Wetter an diesem Tag einen Strich durch die Rechnung und so hielten wir alle gemeinsam am Aussichtspunkt auf den Niagara Fluss und gleichzeitig der Station des bekannten Aerocars - einer kleinen und urigen Seilbahn, die an der Stelle über den Niagara Fluss fährt, wo dieser eine 90°-Wendung macht. Da heute nun leider auch unsere Woche im Osten zu Ende ging, galt es ebenfalls, Manfred einmal Dankeschön für seine Mühen und Leistungen zu sagen. Dies hielten wir mit einem kleinen Picknick am Aussichtspunkt. Dabei sollte es natürlich auch nicht fehlen, einen Schluck des kanadischen Whiskeys bzw. Weins zu probieren und so stießen wir auf eine schöne und erlebnisreiche erste Woche unserer Reise an.
Nun wurde es jedoch Zeit, die weltbekannten Fälle auch in Augenschein zu nehmen. Wir fuhren somit geradewegs zum Table Rock, von wo aus man sowohl die kanadischen als auch die US-amerikanischem Niagara Fälle bestens bestaunen kann. Jedem blieb hier genügend Zeit, um an der Felskante entlang zu spazieren, Fotos zu machen oder einfach zu genießen, wie die Wassermassen sich ihren Weg 60 Meter tief ins Tal bahnen. Von diesem Punkt aus konnte man bereits die „Maid of the Mist" beobachten - das Boot, welches an die Fälle heran fährt und in die Gischt des herab schießenden Wassers eintaucht. Dies sollte auch unser nächstes Erlebnis werden und so fuhren wir ein paar hundert Meter weiter, um die Schiffsdame zu besteigen und in blauen Regencapes gehüllt den Fällen entgegen zu fahren. Wir starteten an den amerikanischen Fällen und fuhren dann weiter zu den Kanadischen, wo uns die Gewalt des Wassers bewusst wurde und wir sie in Form von Gischt und Wind zu spüren bekamen. Zurück an der Anlegestelle regnete es in Strömen und so machten sich alle schnell zurück zum Bus und wir legten noch eine kleine Rundfahrt durch den Ort Niagara Falls ein, welches man zurecht inzwischen als kleines Las Vegas des Nordens bezeichnen kann, denn die zahlreichen Leuchtreklamen und Kasinos erwecken durchaus den Eindruck.
Ein weiteres Highlight erwartete uns am Abend. Denn alle die, welche die Halbpension gebucht hatten, durften heute auf dem Skylon Tower zu Abend essen, von dem aus man eine großartige Aussicht über die kompletten Fälle hat. Zu unserem Glück kam nun auch noch die Sonne hinzu, sodass wir dieses Panorama in traumhaftem Abendlicht genießen konnten. Nach dem sehr leckeren Abendessen warteten wir geduldig, bis die Fälle auch in ihr nächtliches Farbspiel getaucht wurden, welches man vom Aussichtsdeck bewundern konnte, bevor sich die meisten zurück auf den Weg ins Hotel machten, denn am nächsten Morgen sollte der Wecker etwas zeitiger klingeln.

8. Tag (15.09.2012): Auf in die Lüfte von Toronto nach Calgary

Eine Woche im Osten Kanadas ging leider schnell vorbei und so klingelte der Wecker heute schon um 5:30 Uhr und wir fuhren zum Flughafen nach Toronto, wo ein leckeres Frühstück und anschließend der Flieger nach Calgary auf uns warteten. Gegen Mittag erreichten wir den Westen von Kanada und Marita, die uns die Rocky Mountains sowie die Westküste zeigen wird, erwartete uns.
Gemeinsam machten wir eine Stadtrundfahrt durch Calgary, besuchten die Sportstätten von Olympia und fuhren anschließend nach Banff. Nach einem kurzen Stopp am Two Jack Lake und einer orientierenden Fahrt durch den kleinen Ort checkten wir im Hotel ein, wo gegen 19 Uhr auch unser Abendessen stattfand.

9. Tag (16.09.2012): Banff und Yoho Nationalpark

Nach einer ersten und erholsamen Nacht in  der Ruhe von Banff waren wir motiviert und gespannt auf die Rocky Mountains und seine Nationalparks. Wie fuhren daher entlang des alten Highway Nummer 1, machten einen kurzen Fotostopp am Castle Mountain und erreichten nach ca. einer Stunde Fahrt den Johnston Canyon. Dort spazierten wir bei herrlich frischer Morgenluft entlang bis zum ersten Wasserfall und genossen den Blick über den Fluss, welcher sich durch die felsige Landschaft schlängelte.
Unser Weg führte uns anschließend weiter am Spiraltunnel vorbei zum Lake Emerald, der sich in der Sonne idyllisch türkis zeigte und die umliegende Landschaft wundervoll spiegelte. Nach den Großstädten der letzten Tage, war es spätestens hier an der Zeit, tief durchzuatmen und die großartige Stille und Weite in sich aufzunehmen. Anschließend besuchten wir ebenfalls die Natural Bridge, welche über den Fluss Kicking Horse (Tretendes Pferd) führt und aus einer Kette von Steinen besteht, welche zusammen eine natürliche und durchaus brauchbare Brücke darstellen. Über das Geschehen wachte im Hintergrund der Mount Dennis, der durch seine Entstehung eine Vielzahl von Fossilien beherbergt, denn die Rocky Mountains erhoben sich wie die Alpen als Faltengebirge vor etwa 40 Tausend Jahren aus dem Meer.
Auf dem Rückweg nach Banff fuhren wir vorbei am Lake Louise Village, wo wir gleich unsere Mittagspause einlegten, bevor es dann als letztes Highlight des Tages zum bekannten Lake Louise ging, welcher uns im gleißenden Sonnenlicht begrüßte. Nach einem Blick in das Fairmont Hotel Chateau Lake Louise, blieb noch etwas Zeit, um am See spazieren zu gehen, ein Eis zu essen oder es sich mit Blick auf den See in der Sonne bequem zu machen, bevor wir zurück nach Banff fuhren.

10. Tag (17.09.2012): Entlang des Icefield Parkways

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des Icefield Parkways. Von Banff bis kurz vor Jasper fuhren wir entlang dieser Panoramastraße und bewunderten alle ihre Highlights. Angefangen mit einem Fotostopp am Crowford Glacier, der über den Bergen ragte und anschließend mit einer Pause am Bow Lake, der sich uns ruhig und still zu Füßen legte, sodass sich der gleichnamige Bow Gletscher sowie die umliegenden Berge im traumhaften Sonnenschein auf der Wasseroberfläche spiegelten. In fantastisch türkiser Farbe präsentierte sich anschließend der Pyto Lake, den man vom Aussichtspunkt aus wunderschön überblicken konnte. Nach dem Mittagessen in einer Raststätte entlang des Highways wartete nun das Highlight des Tages - das Columbia Icefield. Alle wollten dabei sein und so fuhren wir geschlossen erst mit einem Shuttlebus bis zum Rand des Gletschers und anschließend mit einem Schneemobil auf eine der Gletscherzungen, die sich vor uns im strahlenden Sonnenlicht erhob. Bei diesen Bedingungen fiel es auch nicht schwer postkartentaugliche Fotos zu machen, bevor wir nach 20 Minuten wieder hinunter fuhren. Unser letztes Stück des Tages ging nun noch bis nach Sunwapta zu den Sunwapta Falls, die nur fünf Minuten von unserer Lodge für die nächsten zwei Tage entfernt waren. Unser Abendessen an diesem Tag war auch etwas ganz Besonderes, denn es wurde gegrillt und es gab Wein und Bier dazu. Im Anschluss gesellte sich noch Heidi zu uns, die uns in einer einnehmenden und unterhaltsamen Vorstellung die hiesige Tierwelt näher brachte und zudem den Unterschied zwischen Grizzly und Schwarzbär am lebenden Objekt namens Peter demonstrierte.

11. Tag (18.09.2012): Zum Bergfest zum Maligne Lake und Canyon

Heute wollten wir uns die Umgebung von Jasper etwas genauer ansehen und so machten wir uns schon frühzeitig in der Dämmerung auf den Weg. Unsere Hoffnung war es, endlich einmal die Tiere dieser riesigen Wälder auch zu Gesicht zu bekommen und so geschah es dann auch. Wir waren keine halbe Stunde gefahren und schon kreuzte eine Herde Wapities vor uns die Straße und ließ sich auch von den anhaltenden Autos kaum stören. Das Männchen hielt seine Weibchen zusammen und wehrte sich wenn nötig auch gegen zu nahe kommenden Autos. Während der Fahrt zum Maligne Lake sahen wir noch weitere von diesen riesigen Tieren mit den großen Geweihen. Am Maligne Lake angekommen, teilte sich unsere Gruppe - die einen gingen am See spazieren und die anderen machten einen Bootsausflug quer über den See zur Spirit Island, die sich in etwa der Hälfte des Sees befindet und in einer Bucht idyllisch im türkisen Wasser zu finden ist. Auf dem Rückweg zur Anlegestelle hatten wir dann noch das große Glück, einen Schaufelelch mit seiner Familie am Ufer zu beobachten. Doch nicht nur den Bootsfahrern wurde dieses Glück zu Teil, sondern auch die Wanderer begegneten dem  riesigen Tier und schauten ihm in nur wenigen Metern Entfernung in die Augen. Es hatten sich daher anschließend alle etwas zu erzählen und so fuhren wir mit diesen Eindrücken im Gepäck weiter zum Maligne Canyon. Dieser Canyon lädt ebenfalls mit befestigten Wegen entlang der Schlucht zum Spazieren ein. Gesagt, getan! Alle gemeinsam erkundeten wir die Schlucht durch die sich der milchig blaue Fluss bahnt.
Nun stand heute ein frühes Abendessen auf dem Programm, denn wir wollten es uns an einem ganz besonderen Ort schmecken lassen - im Tree Line Restaurant der Seilbahnstation am Whistler Mountain, der hoch über Jasper ragt und von dem man einen atemberaubenden Blick über das Gebirge, die Täler und die zahlreichen Gletscherseen hat. Da die letzte Bahn um 17.30 Uhr nach unten fährt, hatten wir nach dem Essen noch etwa Zeit, um durch Japser zu spazieren, bevor wir um 18.30 Uhr zurück zur Lodge fuhren. Doch eines war natürlich noch nötig - das Bergfest zu begehen! So stießen wir mit Wein aus der Region gemeinsam auf eine gelungene erste Hälfte unserer Reise an, saßen noch ein bisschen zwischen den Bungalows zusammen und ließen den Tag genüsslich ausklingen.

12. Tag (19.09.2012): Yellow Head Highway

Nachdem wir am Morgen einen kurzen Stopp am Athabasca Wasserfall eingelegt hatten, ließen wir Jasper und die Kälte der Rocky Mountains hinter uns. Entlang des Yellow Head Highways fuhren wir in die Provinz British Columbia. Der nächste Halt galt dem höchsten Berg der Rocky Mountains, dem Mount Robson, der sich uns vor fantastisch blauem Himmel zeigte, was laut Marita nur an 10 Tage im Jahr der Fall ist. Wir nutzten unser Glück für ein paar schöne Fotos und fuhren weiter in Richtung Wells Grey Park. Dabei waren die Augen natürlich immer in den Wald und an den Straßenrand gerichtet, denn einen Bären hatten wir leider immer noch nicht entdeckt. Gegen 15 Uhr erreichten wir unser Hotel in Clearwater. Wir checkten in Ruhe ein und genossen einen Moment der Ruhe, ehe wir uns auf in den Wells Grey Park machten, um die Helmcken Wasserfälle anzuschauen, die sich ca. 140 m in die Tiefe stürzen. Anschließend ließen wir den Tag auf der Wells Grey Guest Ranch ausklingen, auf der uns der Inhaber Mike leckere Steaks vom Grill im Saloon servierte.

13. Tag (20.09.2012): Wild West Erlebnisse

Unsere Wild West Erfahrung sollte an diesem Tag weiter gehen, denn der Weg führte uns durch Kamloops, eine der heißesten und trockensten Städte des Landes. Dort angekommen, machten wir einen kurzen Fotostopp am Kamloops Lake, bevor wir auf der wüstenartigen Ebene weiter in Richtung Cache Creek fuhren. Dort wurden wir bereits auf der Hat Creek Ranch erwartet, wo wir über die historisch belassene Ranch geführt wurden, in ein Haus aus Zeiten den Goldrausches eintreten durften und die Lebensweisen der Indianer kennenlernten. Anschließend nahmen wir Kurs auf das Küstengebirge, kamen unterwegs an der Fraserschlucht vorbei und hielten zur Kaffeepause bei der Bäckerei von Helga in Lilloett. Danach machten uns dann auf in Richtung Whistler. Dieser Weg führte uns vorbei an tiefen Schluchten, beeindruckenden Bergketten und am Duffey Lake, der durch eine riesige Ansammlung von Schwemmholz umrahmt wird.  Gegen Abend erreichten wir den Ski- und Olympiaort Whistler. Den Abend nutzte fast jeder, um noch etwas durch den Ort zu spazieren oder eine Kleinigkeit essen zu gehen.

14. Tag (21.09.2012): Von Whistler bis Vancouver Island

Heute klingelte der Wecker einmal wieder besonders zeitig, denn der Weg bis Vancouver Island war weit. Wir fuhren daher um 7.30 Uhr von Whistler entlang des Sea-to-Sky Highways bis zur Fährstation an der Horseshoe Bay, gingen noch eine kleine Runde spazieren, bevor wir mit dem Bus auf die Fähre nach Vancouver Island fuhren. Die Überfahrt dauerte ca. 1,5 Stunden, in der man sowohl bequem im Warmen sitzen oder aber auch am Buck draußen stehen konnte. Leider versprach das Sonnendeck an diesem Vormittag nicht das, was es dem Namen nach versprach, denn die Wolken über uns schienen sich nicht verziehen zu wollen. Gegen Mittag erreichten wir Nanaimo auf Vancouver Island und machten uns gleich auf den Weg in Richtung Tofino. Auf diesem kamen wir auch am Cathedral Grove vorbei - einem Wald aus riesigen Bäumen mit Umfängen, für die es mindestens 8 Personen braucht, die sie umfassen. Es wurde getestet! Anschließend knurrte dann doch der Magen und so hielten wir in Port Alberni, um die kanadische Institution „Tim Hortons" zu testen. Nach Kaffee, Tee, Gebäck oder auch Herzhaftem waren wir gerüstet, um den restlichen Weg über die Insel nach Tofino zurück zu legen. Wir schlängelten uns also die enge Straße bis an die Westküste und dort begrüßte uns Tofino und der wundervolle Pazifik.

15. Tag (22.09.2012): Regenwälder, Strände und Sonne

Am heutigen Tag mussten wir uns erst einmal bei unserem Busfahrer Günter bedanken, der uns trotz seines eigentlich freien Tages fuhr, wohin wir auch wollten. Heute war eigentlich kein Programm geplant, doch wer möchte sich nicht die traumhafte Gegend des Pacific Rim Nationalparks ansehen. Daher fuhren wir um 9 Uhr los, um uns als erstes im Besucherzentrum des Wickaninnish Beach etwas mehr über die Gegend und deren Tierwelt zu erfahren. Am wunderschönen und scheinbar endlosen Wickaninnish Beach konnte dann natürlich auch keiner vorbei gehen und so verweilten wir noch einen Moment am Strand und beobachteten, wie der Nebel den Ozean langsam frei gab und die Surfer ihn für sich beanspruchten - ein beeindruckendes Schauspiel. Beeindruckend ging es anschließend auch weiter, denn ein längerer Spaziergang durch den Regenwald war unser nächstes Vorhaben. Wir spazierten einen Rundweg aus Stegen quer durch das saftige Grün und die riesigen massiven Bäume hindurch, auf dem es endlos viele Pflanzen in verschiedensten Formen und Farben zu entdecken gab. Doch vom Pazifik mit seinen tollen Stränden hatten wir immer noch nicht genug und so fuhren wir weiter zum bekannten Long Beach, der seinem Namen alle Ehre macht. Hier trauten sich nun die ersten auch einmal, die große Zehe ins Wasser zu stecken und vorzufühlen. Es blieb jedoch meist nur bei den Füßen im Wasser und so fanden sich nach einiger Zeit die meisten bequem in der Sonne sitzend wieder. Den Abschluss unserer kleinen Runde durch den Pacific Rim Nationalpark machte ein Stopp im Örtchen Tofino, welches ursprünglich einzig und allein ein indianisches Fischerdorf gewesen ist. Diese vor allem indianischen Ursprünge sind auch immer noch deutlich zu erkennen, auch wenn es inzwischen vor allem die Surfer für sich eingenommen haben. Den Rückweg zum Hotel legten wir dann unterschiedlich zurück - einige fuhren mit dem Bus und ließen sich im Wald rund um das Hotel die lokale Flora und Fauna noch etwas näher bringen und andere legten den Weg als Fußmarsch zurück. Den restlichen Nachmittag gestaltete dann jeder nach seinem Belieben, bevor wir uns um 19 Uhr im Hotel zum Abendessen trafen.

16. Tag (23.09.2012): Von Tofino bis Victoria

Da es auf Vancouver Island natürlich nicht nur den traumhaften Pacific Rim Nationalpark zu erkunden gibt, sondern diese Insel auch noch viele andere Schönheiten zu bieten hat, machten wir uns heute auf den Weg, diese zu entdecken. Die Strecke nach Victoria sollte einige dieser Schönheiten bereithalten. Wir hielten daher zur Mittagspause am Coombs Market, auf welchem die Ziegen auf und allerhand Spannendes unter dem Dach zu finden waren. Anschließend führte uns der Weg weiter nach Chemainus - einem kleinen idyllischen Städtchen, das wundervoll mit zahlreichen und vor allem riesigen Wandmalereien verziert und weit über die Grenzen Kanadas hinaus dafür bekannt ist. Zum Nachmittag hin erreichten wir letztendlich Victoria an der Ostküste von Vancouver Island. Auf einer orientierenden Stadtrundfahrt bemerkten wir schnell, dass hier vor allem im Baustil noch ein sehr britischer Einfluss herrscht. Diesen nahmen wir dann bei einem kleinen Spaziergang nach dem Abendessen noch etwas genauer unter die Lupe und genossen die romantische Beleuchtung bei Nacht.

17. Tag (24.09.2012): Victoria

Der heutige Tag stand ganz unter der Devise, Viktoria zu entdecken. Der Großteil von uns versuchte dies am Morgen erst einmal zu Wasser, indem wir hinaus fuhren, um Wale, Delphine und Robben zu sehen. Trotz Nebel ließen die Robben und Seelöwen nicht lang auf sich warten, was man leider nicht über ihre riesigen Kollegen sagen kann. Trotz drei Stunden Fahrt entlang der Küste vor Viktoria blieb es uns nicht vergönnt, einen Wal zu Gesicht zu bekommen. Stattdessen gesellten sich jedoch ein paar Delphine zu uns.
Anschließend war es bitter nötig, sich im Hotel etwas aufzuwärmen. Den Nachmittag über schaute sich dann jeder noch ein bisschen die Stadt an. Einige besuchten auch das Royal BC Museum, welches überraschend interaktiv und anschaulich gestaltet ist und den einen oder anderen Museumsmuffel begeistert hat. Es war ein gelungener Besuch mit vielen interessanten Einblicken in das Leben der kanadischen Geschichte. Den Abschluss des Tages machte dann ein rundum perfektes Dinner im Restaurant Vista 18 hoch über den Dächern von Viktoria.

18. Tag (25.09.2012): Butchert Garden, Vancouver

Heute sollten wir die letzte Etappe unserer Reise in Angriff nehmen. Wir verließen daher Viktoria und erreichten nach ein paar Fotostopps entlang der Küste die Butchart Gardens. Diese sind nach einer Familie benannt, der der ehemalige Steinbruch gehörte, welcher nun komplett bepflanzt wurde. Durch diesen so liebevoll und aufwändig gestalteten Garten wandelten wir, rochen hier und da an den Blüten, die in allen Farben strahlten, und genossen die vielfältige und abwechslungsreiche Pflanzenwelt, die diese Anlage vereint. Nach einem ausgiebigen Spaziergang trafen sich alle wieder am Poppy Restaurant, in dem wir ein leckeres Buffet Mittagessen genießen durften.
Nach diesem Ausflug in eine andere Welt fuhren wir nicht mehr weit bis zur Fähre nach Vancouver. Wir setzten daher unseren Weg zu Wasser weiter durch die Inside Passage fort und erreichten am Nachmittag Vancouver. Hier sollte natürlich auch eine ausführliche Stadtrundfahrt durch China- und Gastown sowie durch den Stanley Park nicht fehlen. Den Blick auf die Lions Gate Bridge genossen wir dann beim Sonnenuntergang, bevor wir am Abend unser Hotel erreichten.

19. Tag (26.09.2012): Ausflug in den Norden Vancouvers

So schnell kann es nun gehen und drei Wochen sind fast vorbei, denn heute machten wir unseren letzten Ausflug. Dieser führte uns in den Norden von Vancouver. Die erste Station war die Seilbahnstation zum Grouse Mountain, welchen wir in rekordverdächtigen 8 Minuten erklommen während ihn viele andere zu Fuß meistern mussten. Oben angekommen sollte sich nun ein Wunsch erfüllen, den die meisten von uns die ganze Reise über hegten - endlich einen Bären sehen! Die beiden Bären, die auf diesem Berg im Gehege leben, wurden dann natürlich bewundert und in zahlreichen Bildern festgehalten. Einen kurzen Blick noch über Vancouver erhascht, machten wir uns dann auch schon wieder auf den Weg nach unten, denn es erwarteten uns noch ein paar Höhepunkte. Wir spazierten zunächst durch den Regenwald zu einer Lachsaufzuchtstation. Dort konnte man zudem das Schauspiel beobachten, wie die Lachse springend von einer Stufe zur anderen kommen. Anschließend setzten wir unseren Weg durch den unheimlich grünen Norden der Metropole am Pazifik fort und fuhren zur Capilano Suspension Bridge - einer riesigen Hängebrücke über den Capilano Fluss. Doch in diesem Areal war nicht nur die Bekannte Brücke zu bewundern, sondern man konnte zudem auf Stegen in luftigen Höhen zwischen den Baumwipfeln spazieren gehen oder den Cliff Walk meistern - ein Weg bestehend aus Stahlseilen und Glasböden entlang des Felsens. Nachdem wir nun den Norden detailliert in Augenschein genommen haben, blieb bei vielen noch der Wunsch, ein bisschen durch Gastown zu spazieren und vor allem die berühmte Dampfuhr auch einmal in Aktion zu sehen. So sollte es auch geschehen und wir fuhren noch einmal nach Downtown Vancouver, um einen kleinen Spaziergang zu unternehmen.
Doch damit war dem letzten Tag noch nicht genug, denn dieser sowie unsere gesamten Reise sollten einen krönenden Abschluss finden. Am Abend gingen wir auf einen Mississippi Dampfer im Hafen von Vancouver und fuhren für drei Stunden dem Sonnenuntergang und den Lichtern der Skyline entgegen. Begleitet von Livemusik und einem leckeren Buffet, konnte dieser Abend nicht schöner und würdiger für unsere Reise sein.

20./21. Tag (27./28.09.2012): Alles hat einmal ein Ende...

... und so auch unser Abenteuer durch Kanada. Daher hieß es nun Kofferpacken und ab zum Flughafen. Gegen Mittag verabschiedeten wir Familie Böttcher, die über Toronto nach Frankfurt fliegen sollte und auch Marita, die uns einen so schöne Zeit im Westen Kanadas beschert hat. Dann flog der Rest von uns gemeinsam am frühen Nachmittag nach Calgary, um dort fast nahtlos in den Flieger nach Frankfurt umzusteigen, das wir am Vormittag des nächsten Tages erreichten. Dort trennte sich dann leider unsere doch sehr zusammengewachsene Gruppe und jeder flog zurück zu seinem Heimatflughafen.

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