Reisebericht: Große Rundreise Kanada – Höhepunkte im Osten und Westen

07.09. – 27.09.2014, 20 Tage Rundreise in Ost– und West–Kanada: Montreal – Quebec – Ottawa – St. Lorenz Strom – Thousand Islands – Toronto – Niagara–Fälle – Calgary – Rocky Mountains – Banff– & Jasper–Nationalpark – Whistler – Vancouver Island – Tofino – Vancouver


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Kanada ist weit mehr als der Lockruf der Wildnis und Abenteuer. Neben Naturschönheiten(wie Niagara Fälle) und gewaltigen Bergkulissen(der Rocky Mountains)locken auch pulsierende Metropolen wie Montreal am Beginn unserer Reise...
Ein Reisebericht von
Hans-Joachim Trutz
Hans-Joachim Trutz

1.Tag, 07.09.2014 – Anreise nach Montreal

Pünktlich um 11.30 Uhr bei herrlichem Spätsommerwetter trafen sich alle Gäste, welche vom Flughafen Dresden abflogen. Da wir bereits am Vorabend von Eberhardt Travel(EHT) online eingecheckt wurden waren, brauchten wir nur noch unser Gepäck aufgeben. So hatten wir genügend Zeit, um im Flughafenrestaurant "Cassis" noch einen kleinen Imbiss einzunehmen und uns gegenseitig bekannt zu machen. Der Flug nach München verlief reibungslos und nach einem kurzen Spaziergang im Terminal 2 erreichten wir unseren Abfluggate nach Montreal. Hier trafen wir auf die Gäste aus Berlin. Nun konnte unsere Reise nach Kanada beginnen, was dann auch pünktlich um 16:05 Uhr mit dem Einsteigen erfolgte. An Bord des Airbus A 330 gab es genügend zu lesen sowie ein umfassendes Musik- und Filmangebot - also "keine Chance auf Langeweile". Darüberhinaus verwöhnte uns das Bordpersonal mit einer vielfältigen Getränke- und Speisenauswahl. Bei einem kleinen Rundgang zu unseren Gästen hatte ich den Eindruck "man kann sich dran gewöhnen". Rechtzeitig vor der Landung verteilten die Stewardessen dann noch die Einreisekarten, was wiederum für die EHT-Gäste kein Problem darstellte, denn sie hatten von mir vor dem Boarding in München schon die entsprechenden Kopien erhalten. Folgerichtig landeten wir dann pünktlich um 18:40 Uhr in Montreal. Nach Verlassen des Sicherheitsbereiches im Flughafen wartete bereits unsere Reiseleiterin Brigitta und begrüßte uns sehr freundlich auf kanadische Art. Dabei stellte sie uns Jason, die wichtigste Person in unserer ersten Woche in Kanada,vor.Er sollte uns sicher mit seinem großen Bus zu den Highlights im Osten des Landes bringen.
Zunächst ging es erst einmal sehr zügig zu unserem Hotel. Schnell eingecheckt trafen wir uns dann zum Abendessen, welches wir heute aus praktischen Gründen direkt im Hotel einnahmen. Hier trafen wir auch auf die letzten zwei Reisegäste unserer Gruppe, welche schon einmal die Reise in umgekehrter Richtung -von West nach Ost- mit der transkanadischen Eisenbahn zurückgelegt hatten.
Anschließend sanken alle todmüde aber doch zufrieden in die großen Betten des Le Nouvel-Hotels.

2.Tag, 08.09.2014 – Von Montreal nach Quebec

Mit Frühstücks-Kupons (für viele kanad. Hotels typisch) ausgestattet, stärkten wir uns an einem reichhaltigem und abwechslungsreichem Frühstücksbuffet für unseren ersten Tag in Kanada. Der ein oder andere hatte verständlicherweise noch mit der Zeitumstellung zu kämpfen. Doch alle schafften es pünktlich um 08.15 Uhr zur Abfahrt. Bei herrlichem Sonnenschein starteten wir zur Stadtrundfahrt durch Montreal. Dazu hatten wir uns Verstärkung in Person von Mechthild,der örtlichen Reiseleiterin, an Bord geholt. Unser erster Stopp galt der unterirdischen Stadt - Ville Souterraine. Über 28 Km verbindet sie alle wichtigen Gebäude, Büro's und Banken. Sie dient z.B. als Einkaufszentrum, um auch im Winter eine angenehme "Shopping-Atmosphäre zu schaffen. Wir unternahmen einen kleinen Spaziergang und Brigitta achtete sehr darauf, dass wir alle zusammen blieben. "Es wäre nicht das erste Mal, dass sich hier jemand verläuft.", meinte sie.
Anschließend statteten wir dem Namensgeber der Stadt - Mount Royal einen Besuch ab. Aus einer Höhe von 233 Metern eröffnete sich uns ein phantastischer Blick auf die zweitgrößte Stadt Kanada's. Die Stadtrundfahrt führte uns auch auf die Insel St. Helene, wo auf den Circuit Giles Villeneuve der Grand Prix von Montreal in der Formel 1 ausgefahren wird. In Gedanken sausten gerade Nico Rossberg und Kollegen in ihren Wagen an uns vorüber. Noch beflügelt von der Geschwindigkeit vorbei am Hafengelände erreichten wir wieder die Altstadt
und besichtigten die berühmte Notre-Dame-Bassilka. Die Ähnlichkeit bestand nicht nur im Namen, sondern auch in der Architektur mit ihrer noch bekannteren Namensvetterin in Paris. Nach einem kleinen Bummel und kurzer Pause in der Altstadt mußten wir leider mit einem Fotostopp am Olympiagelände Montreal "Au Revoir" sagen und begaben uns auf den Weg zum nächsten Ziel unserer Reise nach Quebec. Angesichts des wunderschönen Wetters war es ein Muss, entlang dem St-Lorenz -Strom auf der Königsstraße "Vile de Cap Sante" zu besuchen. Wir spazierten auf der Ortsstraße entlang durch eines der schönsten Dörfer Kanada's und bestaunten die wunderschönen alten Häuschen. Die Lage, die Ruhe, die Vielfalt, das Wetter - alles war "ritsch e bissl scheen..."
Auf dem Spaziergang hatten wir uns auch Appetit für das Abendessen geholt, welches wir uns in einer rustikalen Kneipe der Quebecer-Unterstadt munden ließen. Danach hatte jeder noch einen Wunsch - "seine müden Glieder nieder zu legen" - welcher auch umgehend erfüllt wurde.

3.Tag, 09.09.2014 – Quebec und Umgebung

Pünktlich 08.00 Uhr war heute Start zur Besichtigung der über 400 Jahre ältesten Stadt Kanada's - Quebec (übersetzt : die "Flussenge"). Dazu gab es auch heute Unterstützung durch die örtliche Reiseleiterin - Nadja. Ihre sympathetische und lebenslustige Art zauberte jeden Reisegast immer wieder ein Lächeln ins Gesicht.
Zu Beginn begaben wir uns zum Aussichtspunkt der Zitadelle, genossen den Blick auf den St.Lorenz-Strom und erfuhren umfangreiche Informationen über den anliegenden Schauplatz des Unabhängigkeitskrieges zwischen der französischen Kolonialmacht und der englischen Krone - den "Fields of Abraham". Zunächst von Nadja die französiche Version und später gab Brigitta noch die englische Version. So konnte sich jeder sein eigene Version bilden.
Weiter ging es über einen Stopp am Parlamentsgebäude, vorbei an dem in der Oberstadt thronenden ehemaligen Eisenbahnhotel - heute ein Luxushotel - "Chateau Frontenac"- in die Unterstadt zur Entdeckung der kleinen Gassen und schönen Ecken mit Hilfe von Nadja. Danach hatte jeder noch die Zeit, um sein noch persönlich fehlendes Foto zu schießen oder eigene Erkundungen anzustellen.
Anschließend fuhren wir zur Besichtigung des ersten Wasserfalls auf unserer Reise - dem Montmorency-Fall. Er befindet sich in unmittelbarer Nähe von Quebec und stürzt 75 Meter hinab - und damit 30 Meter mehr als die berühmteren Niagara-Fälle - in die Tiefe. Nach dem Besuch des meistbesuchtesten Wallfahrtsort Nordamerikas -Basilika Saint-Anne de Beaupre-
erreichten wir den St. Anne Canyon. Das wiederum herrliche Wetter lud zu einem Spaziergang entlang des Canyon's ein. Wir konnten einfach der Einladung nicht widerstehen. Dieses Erlebnis sollte jedoch nicht der letzte Höhepunkt am heutigen Tag sein.
Am Abend stand noch der Besuch am Sugar Shack auf dem Programm. In der sogenannten Zuckerhütte war alles dem Ahornsirup gewidmet. Wir erfuhren vieles über die Gewinnung und Verarbeitung des für Kanada typischen Saftes vom Ahormbaum. Auch der Hauptbestandteil des anschließenden Abendessens bildete der Ahornsirup. Bei landestypischer Musik mit maßgeblicher Unterstützung des gerade gegründetem "EHT - Löfflerquartettes" genossen wir das für uns noch unbekannte "Quebecer Volksessen". Krönender Höhepunkt des Abends war die Herstellung eines eigenen Ahornsirup-Lollipops, welcher entsteht, wenn man den warmen flüssigen Sirup auf Eis schüttet. Hm, kalt, süß, lecker...

4.Tag, 10.09.2014 – Chateau Montebello, Omega Wildpark

Kanada ist das Land, wo alles größer ist - die Flüsse, die Berge, die Entfernungen.
Apropos Entfernungen sollten wir heute zum ersten Mal persönlich erleben, denn das Ziel unseres heutigen Tages war die kanadische Hauptstadt Ottawa, welche 450 Km entfernt von Quebec ist.
Wir verließen deshalb bereits gegen 08.00 Uhr Quebec und fuhren die Autobahn Nr. 40 Richtung Montreal, um dann östlich unsere Fahrt nach Montebello fortzusetzen. Dort erreichten wir gegen 12.00 Uhr das Chateau Montebello. Es ist eine der nobelsten Hoteladressen im Osten Kanada's. Komplett aus Zedernholz errichtet, heute unbezahlbar. Hier erwartete uns ein leckeres, phantastisches Mittagsbuffet, welches wir uns im wahrsten Sinne des Wortes munden ließen. Zufrieden und satt ging es dann in den Omega Wildpark zur Beobachtung und Fütterung von Tieren. Im Park gab es fast alles zu sehen, was sich in der kanadischen Wildnis bewegt - Elche, Hirsche, Rehe, Wölfe, Kojoten, Bären, Bergschafe, Mus, Wildschweine, die so zusammen leben, wie sie es auch in der freien Wildbahn tun würden. Das eine oder andere Tier posierte auch brav für ein Foto und nach über drei
Stunden im Park setzten wir dann unseren Weg nach Otawa fort. Die kanadische Hauptstadt wurde gegen 18.00 Uhr erreicht. Nach einer kurzen Orientierungsfahrt und einchecken im Hotel trafen wir uns in kleinen Gruppen zu einem abendlichen Rundgang durch die idyllische Innenstadt oder um noch eine Kleinigkeit zu essen.
Da wir doch heute viel Zeit im Bus verbracht hatten, ein willkommener Abschluß eines weiteren schönen Tages.

5.Tag, 11.09.2014 – Ottawa, Upper Canada Village, Tausend Inseln

Auch heute morgen heißt es zeitig aufstehen. Um 06.00 Uhr weckte uns das schrille Klingeln des Telefons. Nach einem sogar leicht deutschem Frühstück begaben uns auf die heutige Tagesreise nach Toronto.
Wir beginnen mit einer Stadtrundfahrt durch Ottawa. Es ist eine junge Hauptstadt, denn erst im Jahre 1866 wurde die kanadische Förderation gegründet. Das ist auch meiner Meinung nach der Grund, warum noch der Duft und das Flair solcher großen Städte wie London oder Paris fehlt. Doch es wird daran gearbeitet. Überall gibt es Baustellen, um sich für den 150. Geburtstag herauszuputzen.
Nächster Stopp war Upper Canada Village. Ein Dorf, wo man sich 100 Jahre "zurückgebeamt" fühlt - als noch der Schmied seine Produkte unter schweißtreibender Arbeit herstellte und der Bäcker noch im alten Ofen seine Brote backte. "Zurückgebeamt" wieder in die Gegenwart konnte man diese Brote dann im Souvenirladen kaufen und es ging weiter Richtung Ontariosee. Angekommen in Rockfort stärkten wir uns im Bootshaus am Hafen und wechselten anschließend für eine Stunde unser Fortbewegungsmittel. Wir stiegen auf ein Schiff, um ganz entspannt zwischen den Tausend Inseln umherzuschippern. Die Grenzen waren fließend - mal auf kanadischer- und mal auf amerikanischer Seite. Dabei stellten wir fest, es sind sogar 1.800 Inseln. Nachdem wir wieder auf kanadischer Seite an Land gegangen waren, fuhren wir dann "noch'mal ganz locker" fast 300 Km über Kingston nach Toronto.
Es dämmerte bereits, als wir die pulsierende Metropole erreichten und von tausend Lichtern begrüßt wurden.

6.Tag, 12.09.2014 – Toronto

Da wir uns nun langsam an das zeitige Aufstehen gewöhnten, wollten wir heute aus gutem Grund keine Ausnahme machen. Die Aufgabenstellung hieß, den Ansturm auf den CN-Tower sich entziehen und um 09.00 Uhr als Erste den 533 Meter hohen Turm in Besitz zu nehmen.
Zack ,Zack und mit nur 10-minütiger Verspätung gelang uns dies fast perfekt. Die Belohnung war ein wunderbarer Ausblick aus 346 Metern Höhe auf Toronto und den Ontariosee. Brigitta erklärte "die Stadt von oben" und das klicken der Kameras nahm kein Ende. Sogar unser Hotel konnten wir sehen, so klar war die Sicht. Nachdem wir die Attraktionen von Toronto ausgiebig in Augenschein genommen hatten, setzte Brigitta bei der folgenden Stadtrundfahrt durch die schachbrettartig angeordneten Straßen der Stadt ihre umfangreichen Ausführungen "am Boden" fort. Wir erfuhren viel Interessantes über die einzelnen Districte, Sehenswürdigkeiten - wie der "fliegenden Untertasse" und gelangten sogar in den Sitzungssaal des örtlichen Parlamentes. Ein Hauch der hitzigen Debatten um den Ausbau des Flughafen's von Toronto wehte auf einmal an uns vorüber...
Den heutigen Nachmittag gaben wir uns und unserem Busfahrer Jason, welcher uns so sicher und geborgen durch den Osten Kanada's chauffiert,frei. Jeder hatte die Zeit, um die Stadt auf eigene Faust zu erleben und so zu gestalten, wie es ihm am Liebsten ist. Sei es die individuelle Entdeckung der Straßen Toronto's, Einkaufen, der Besuch des Aquariums oder...
Durch die sehr gute zentrale Lage unseres Hotels war es ein Leichtes sich schnell zurechtzu finden. Aus diesem Grund trafen wir uns dann auch um 18.30 Uhr in selbiger Lobby, um gemeinsam in das nur 15 Gehminuten entfernte Restaurant zu laufen. Dort stand schon für uns ein leckeres Dinner bereit.
So wie der heutige Tag begonnen hatte, schlossen wir ihn auch ab. Zurückgekehrt ins Hotel fuhren wir in den27.Stock und genossen die Aussicht auf die nächtliche Skyline Toronto's mit dem angestrahlten, dabei die Farben wechselnden, CN-Tower.

7.Tag, 13.09.2014 – Niagara Fälle

Der Wettergott schien heute morgen, als wir uns auf den Weg an die Niagara Fälle machten, noch zu schlafen. Es regnete zum ersten Mal.
Westlich entlang dem Ontariosee und vorbei an den Anbaugebieten des bekannten Ontario-Weines steuerten wir Nigara-on-the-Falls an, welches bis zu den Unabhängigkeitskriegen von 1814-16 noch Hauptstadt von Kanada war. Heute besteht es hauptsächlich aus einer Straße, wo sich viele kleine Geschäfte befinden. Diese sind geschmückt mit farbenfrohen, gepflegten Blumenkästen- bzw. Beeten. Der nachwievor anhaltende Regen konnte uns nicht daran hindern, auf Einladung von EHT jetzt ein Picknick abzuhalten und mit Whisky auf eine schöne und erlebnisreiche erste Woche im Osten Kanada's anzustoßen.
Doch nun waren alle schon sehr gespannt und erwartungsvoll auf die weltbekannten Niagara Fälle. Deshalb gingen wir gleich direkt zur Anlagestelle des Schiffes "Hornblower"(Donnerndes Wasser), welches seit diesem Jahr neben der "Maid of the Mist" den Fällen entgegen fährt. Ausgestattet mit einem kostenlosen Regenponcho(passend zum Wetter) gingen wir an Bord.
Wir fuhren an den amerikanischen Fällen vorbei weiter zu den kanadischen. Hier sehen wir die Gewalt des Wassers und bekommen sie in Form von Gicht und Wind zu spüren. Dabei nass zu werden, ist heute für uns kein Problem. Wir sind es bereits.
Zurück an der Anlegestätte hatte der Wettergott nun endlich seinen Schlaf beendet - der Regen hörte auf und sogar die Sonne begann -zunächst zaghaft- zu scheinen. Einer schönen Tradition von EHT folgend, die beste Gelegenheit kurzentschlossen, noch in Regenponchos gehüllt, ein lustiges Gruppenfoto zu machen. Anschließend spazierten wir gemütlich am Ufer entlang und beobachteten, wie die Wassermassen 60 Meter tief hinab stürzten und dabei Regenbögen zauberten.
Da alle Gäste die Erlebnis-Halbpension dazu gebucht hatten, erwartete uns heute abend ein besonderer Höhepunkt. Wir nahmen unser Abendessen im Skylon Tower ein, von hier oben bot sich eine großartige Aussicht auf beide Wasserfälle. Nach dem leckeren Büffet begaben wir uns auf das Aussichtsdeck, um die Wasserfälle nun in ihr nächtliches Farbspiel getaucht, zu bewundern.
Ein gelungener Abschluß eines Tages, welcher wettertechnisch eigentlich so "bescheiden" begonnen hatte.

8.Tag, 14.09.2014 – Flug nach Calgary

Wie schnell doch eine Woche im Osten Kanada's verging, denn heute hieß es bereits Goodbye zu sagen und die "Show must go on"...
Da unser Flug von Toronto nach Calgary erst um 14.00 Uhr startete, gingen wir den Tag etwas ruhig an. Der Flug mit Air Canada verlief ebenfalls ruhig und wer wollte, konnte mit eigenen Kopfhörern das Entertaiment Programm an Bord in englischer Sprache nutzen. Pünktlich um 16:00 Uhr Ortszeit landeten wir in Calgary und stellten als Erstes unsere Uhren um weitere 2 Stunden -der Zeitunterschied betrug damit nun insgesamt 8 Stunden- zurück.
Nach der Begrüßung durch Victor,unserem Reiseleiter im Westen Kanada's, machten wir uns auf zu einer Stadtrundfahrt durch Calgary. Es ist eine junge Stadt, welche erst seit dem Beginn der Ölförderung vor knapp 20 Jahren boomt. Sie ähnelt im Aufbau den typisch nordamerikanischen Städten mit den größten Gebäuden im Zentrum der Stadt. Vorbei an den olympischen Sportstätten von 1988 erreichten wir nach einer reichlichen Stunde Fahrtzeit dann unser Hotel in Banff. Mittlerweile war es schon 19.45 Uhr geworden - also schnell eingecheckt und auf ins "EL Toro", wo schon im Rahmen der Erlebnis-Gastronomie heute ein Büffelsteak auf jeden wartete.

9.Tag, 15.09.2014 – Banff und Yoho Nationalpark

Nach einer erholsamen Nacht in der Ruhe von Banff starteten wir bei Kaiserwetter zu unserem ersten Ausflug in die Rocky Moutains und seine Nationalparks. 
Wir beginnen mit einer kurzen Orientierungsfahrt durch Banff (benannt nach einer schottischen Stadt) und halten dabei die Aussicht auf das bekannte "Fairmont Banff Spring Hotel" sowie von den Hoodoos den Blick auf den "Sandwich- Berg" im Foto fest.
Weiter geht es auf dem Highway Nr. 1 in den Johnstone Canyon. Dort spazierten wir bei herrlich frischer Luft (über Nacht waren die Temperaturen bis fast auf Null Grad gesunken) entlang bis zum ersten Wasserfall und genossen den Blick über den Fluss, welcher sich durch die felsige Landschaft schlängelte. Die Wege waren gut befestigt und für jedermann problemlos zu laufen.
Gespannt waren wir nun auf unseren nächsten Halt an den Spiral Tunnels.
Victor hatte uns erklärt, dass die Tunnel sich wie eine Spirale durch die Landschaft winden und wenn -ich betone "wenn"- ein Zug kommt, sich ein einmaliges Schauspiel bietet. Auf Grund der Länge des Güterzuges sieht man dann wie der Zug aus einem Tunnel herauskommt und spiralförmig im nächsten Tunnel verschwindet. Wir konnten es uns einfach nicht vorstellen. Doch plötzlich -wir wollten unseren Ohren und Augen nicht trauen- das Rattern von Eisenbahnwaggons und ein Zug bestehend aus 3 Lokomotiven, 95 Waggons und 2 Lokomotiven am Ende zog wirklich an unseren Augen vorüber. Das Klicken der Fotoapparate wollte kein Ende nehmen. Jetzt wurde uns bewußt, wovon der Ausspruch kommt: "Wer eine Reise macht, kann wirklich viel erleben."
Noch ganz unter dem Eindruck dieses Phänomens verpaßten wir fast unseren ersten direkten tierischen Kontakt in den Rockys. Am Ufer des Bow- Flusses standen friedlich und ruhig drei Wapiti-Hirsche und die Fotoapparate waren wieder im Großeinsatz.
Nach diesen beiden imposanten Erlebnissen machten wir am Lake Emerald Mittagspause. Der See zeigte sich idyllisch türkis in der Sonne und spiegelte eindrucksvoll die umliegende Landschaft wieder. Es war die Zeit gekommen, tief durchzuatmen und die wunderbare Stille und Weite in sich aufzunehmen.
Mit einem Stopp an der Natural Bridge, welche über den Fluß "Kicking Horse"(ausschlagendes Pferd) führt, erreichten wir am Nachmittag wieder Banff. Bis zum Abendessen hatte dann jeder die Zeit, um die ehemalige Bahnstation Nr. 29 auf eigene Faust zu erkunden.
Der "Punkt auf's i" dieses herrlichen Tages wurde mit dem Abendessen im Ticino Swiss-Italian Restaurant gesetzt und abgeschlossen.

10.Tag, 16.09.2014 – Lake Loiuse und Columbia Eisfeld

Der Morgen erwartete uns wieder mit kühlen Graden um den Gefrierpunkt bei klarem Himmel.
Die besten Voraussetzungen also für einen weiteren wunderschönen Tag in den kanadischen Rockys.
Im Mittelpunkt stand die Verbindung von Banff nach Jasper auf den Icefield Parkway. Sie wurde zu einer Panoramafahrt bei einem Wetter, welches einfach nicht besser sein konnte oder wie manche meinten- ich zitiere: "Es ist Wetter zum Helden z....n."
Alles fing an am 1731 Meter hoch gelegenem 54 Meter tiefen Lake Louise, in welchem sich bereits im Sonnenlicht das Fairmont Hotel "Chateau Lake louise" spiegelte und uns einlud, ein weiteres Gruppenfoto "zu schießen". Wir kamen dieser Einladung sehr gern nach.
Highlight an Highlight folgten: 
der über den Bergen ragende Crowford Glacier(Kranichfuss-Gletscher); der Bow Lake, wo sich Bow-Gletscher und umliegende Berge ruhig und still im traumhaften Sonnenschein zeigten; passieren des höchsten Punktes unserer Reise -dem Bow-Pass auf 2135 Meter Höhe- und Blick auf den Peyto Lake in fantastisch türkiser Farbe.
Die Mittagspause stoppte nur kurz unseren Hunger auf weitere Sehenswürdigkeiten.
Schnell noch einige Dickhornschweine gesehen und auf zum Columbia Icefield.
Mit dem Shuttlebus bis zum Rand des Gletschers gebracht, ging es weiter mit dem Schneemobil auf eine der Zungen des 2231 Meter hohen Athabasca Gletschers. Bei immer noch strahlendem Sonnenschein fiel es auch hier nicht schwer, mehr als Postkarten taugliche Fotos zu machen. Alle waren sich einig, wir erleben Kanada Life, so wie wir es uns in unseren geheimen Wünschen vorgestellt hatten.
Doch der Tag war noch nicht vorüber.
Nachdem wir uns in den Bungalows einer Lodge in der Nähe der Sunwapta Falls mitten im Jasper Nationalpark eingerichtet hatten, erwartete uns zum Abendessen noch etwas Besonderes.
Es wurde gegrillt bei Bier und Wein. Heidi,eine Mitarbeiterin des Nationalparkes, gesellte sich dazu und brachte uns in einer unterhaltsamen Vorstellung die hiesige Tierwelt näher. Mit Überraschung und Traurigkeit mußten wir zur Kenntnis nehmen, das nur noch 200 Bären in den Nationalparks leben. Heidi erklärte uns den Unterschied von Grizzly- und Schwarzbär, dass die Bärinnen die Schwangerschaft im Schlaf austragen, die Bären bis zu 200.000 Beeren am Tag essen können und ...
Rundum zufrieden schliefen wir ein und träumten von der ersten Begegnung mit einem Grizzlybär, welcher immer wieder die Gestalt von Dieter aus unserer Reisegruppe annahm. Woran das wohl lag?

11.Tag, 17.09.2014 – Jasper Nationalpark – Maligne Lake und Canyon

Die Kühle des heutigen Morgens versprach wieder ein wunderschönes Wetter. Geschaffen dafür, um die Umgebung von Jasper etwas genauer anzuschauen.
Den Anfang machte ein Fotostopp am Athabasca-Fluss mit herrlichem Blick auf den Mt. Edith Cavell in 3336 Meter Höhe. Weiter ging es über den Medicine Lake zum mit einer Länge von 22 Kilometern zweitgrößten Gletschersee der Erde den Maligne Lake. Am See gibt es einen schönen Rundweg(3,2 Km), welchen wir ein Stück entlang spazierten. Bereits nach wenigen Schritten findet man sich in der Wildnis wieder, jedoch leider noch ohne Tiere.
Auf der Weiterfahrt zum Maligne Canyon begonnen nun endlich die erhofften Tierbeobachtungen, indem immer wieder ein Wapiti-Hirsch oder Dickhornschafe unseren Weg kreuzten. Der Maligne Canyon lädt ebenfalls mit befestigten Wegen entlang der Schlucht zum Wandern ein. Gesagt! Getan! Gemeinsam erkundeten wir die Schlucht durch die sich der milchige blaue Fluss bahnt.
Unser Mittagessen nahmen wir heute in windiger Höhe im Restaurant der Seilbahn am Whistler Mountain ein, welches hoch über Jasper ragt und von dem man einen atemberaubenden Blick über die Rockys, die Täler und die zahlreichen Gletscherseen hat.
Zurück am Boden angekommen, fuhren wir nach Jasper, um noch etwas durch die Stadt zu bummeln. 18.00 Uhr erreichten wir wieder unsere Lodge am Sunwapta- Fluss.  Nur "Kurz frisch gemacht" trafen sich dann alle am Picknick-Tisch des Hotel's. Anlass bildete unser Bergfest. Mit Wein und Snacks aus der Region stießen wir gemeinsam auf eine gelungene erste Hälfte der Reise an ,standen bzw. saßen noch ein bisschen zwischen den Bungalows zusammen und ließen mit einer Wanderung zu den nur einen Kilometer entfernten gleichnamigen Sunwapta-Wasserfällen den Tag genüsslich ausklingen.

12.Tag, 18.09.2014 – Mont Robson und Wells Gray Park

Heute hieß es für uns Abschied von den kanadischen Rockys zu nehmen. Entsprechend war auch das Wetter. Der Himmel weinte, weil wir diese herrliche Landschaft verließen.
Unser Weg führte entlang der alten Goldgräberroute in die Provinz British Columbia. Am Eingang des Mont Robson-Parkes stellten wir letzmalig nochmals die Uhren um eine weitere Stunde zurück. Wir fuhren leider durch "elchloses" Gebiet und unsere Augen waren weiterhin auf den Wald und Straßenrand gerichtet, um vielleicht einen Bären zu entdecken. Kurz vor unserem Stopp am höchsten Berg der Rockys - dem 3954 Meter hohen Mount Robson hatten dann doch noch einige im Bus eine erste kurze "Begegnung der besonderen Art".
Der Mount Robson jedoch wollte sich nicht uns zeigen und versteckte sich deshalb hinter dicken Regenwolken. Spontan entschieden wir am Swift Creek, Lachse beim Leichen zu beobachten. Doch diese "hatten es schon hinter sich gebracht".
Schließlich und letztendlich erreichten wir nach 317 Kilometern Clearwater.  Wir checkten in Ruhe ein und genossen einen Moment diese Ruhe, ehe wir uns auf den Weg in den Wells Gray Park machten. Neben den Dawson Falls -auch kleine Niagara Fälle genannt-beeindruckten vor allem die Helmcken Wasserfälle. Von einem Plateau aus stürzten sich hier die Wassermassen des Murtle Rivers 140 Meter in die Tiefe. Ein faszinierendes Naturschauspiel.
Danach ließen wir den Tag auf der Wells Gray Ranch ausklingen. Wir machten es uns im Saloon gemütlich und genossen mit leckeren Steaks vom Grill die Atmosphäre des Wilden Westens.

13.Tag, 19.09.2014 – Hat Creek Ranch und Whistler

Unsere ersten Wild-West-Erfahrungen bauten wir heute aus.
Doch zunächst führte uns unser Weg durch Kamloops, von den Indianern als "treffendes Gewässer" bezeichnet, weil sich hier der Süd-Thompson und der Nord-Thompson vereinigen. Die Gegend um diesen Ort ist das totale Gegenteil der letzten Tage - Halbwüste und sehr trocken. Neu für uns war auch, dass hier mehr Ginseng angebaut wird als in Japan.
Nach drei Stunden Fahrt erreichten wir die Hat Creek Ranch. Unser Besuch begann mit einer Fahrt in der Postkutsche. Im Anschluß erfuhren wir von Victor Näheres über die Geschichte der ehemaligen Poststation und die Lebensweise der Indianer. Direkt an Ort und Stelle konnten wir dann die unterschiedlichen Behausungen der Indianer besichtigen. Nach dem Mittagessen nahmen wir Kurs auf das Küstengebirge in Richtung Whistler. Der Weg führte uns vorbei an der 300 Meter langen Fraser-Schlucht, beeindruckenden Bergketten und am Duffy Lake. Nach einer weiteren Durchfahrt eines Indianergebietes - Übrigens werden die Indianer von der kanadischen Bevölkerung als "first nations" bezeichnet - erreichten wir die Stätte der nordischen Skiwettbewerbe der Olympiade von 2010 - Whistler . Whistler -auch als das "Sankt Moritz" Kanada's bezeichnet- wurde erst 1972 als Skigebiet erschlossen und ist heute das größte in Kanada.
Der Tag war heute geprägt durch eine fast 430 Kilometer lange Busfahrt. Deshalb nutzte jeder die Zeit hier, um noch etwas die Füße mittels eines Spazierganges zu vertreten oder um eine Kleinigkeit zu essen.

14.Tag, 20.09.2014 – Überfahrt nach Vancouver Island

Heute verließen wir das Festland und es ging von Whistler entlang dem Sea-to-Sky Highways bis zur Fährstation an der Horseshoe Bay. Unterwegs hielten wir für einen Fotostopp an dem über 300 Meter langen "Shannon Falls". Wie geplant erreichten wir kurz vor 10 Uhr den Fährterminal, von wo wir mit dem Bus auf die Fähre nach Vancouver Island fuhren.
An Bord konnte man sowohl bequem im Warmen sitzen oder auf dem Sonnendeck bei einer kühlen Brise die Strahlen der Septembersonne genießen. Nach 90 Minuten Überfahrt "betraten" wir in Nanaimo "Vancouver Island" . Mit einer Fläche der der Niederlande verdankt
die Insel ihren Namen- George Vancouver, dem 1.Offizier auf dem Schiff von James Cook, welcher das Eiland in den Jahren 1778-79 bereiste.
Bevor wir unser erstes Ziel auf der Insel ansteuerten, hielten wir in dem kleinen Städtchen Coombs und beobachteten in unserer Mittagspause die "Ziegen auf dem Dach".
Dann war es soweit. Wir waren in Cathedral Grove. Ein Waldstück mit Riesenbäumen von Douglasien, Roten Zedern, Hemlocktannen eröfnete sich uns. Im Mittelpunkt stand der "Big Tree"- eine 76 Meter hohe Douglasie. Dieser gewaltige Baum mußte einfach fotografisch festgehalten werden. Am Besten mit einem Gruppenfoto . Gesagt - getan.
Anschließend fuhren wir zu unserem Hotel in Parksville direkt am Strand, um an diesem mit einem kanadischen Whisky auf das Erreichen des Pazifiks anzustoßen. Im Mittelpunkt der Gespräche am Strand standen unsere Unterkünfte im Grotto Spa- Bereich der Hotelanlage.
Es waren kleine Wohnungen mit Kamin und Whirlpool - dieser sowohl vom Wohn/Schlafzimmer als auch vom Bad nutzbar.
Das tolle Abendessen im Hotel wurde deshalb heute zeitlich etwas zügiger eingenommen, weil jeder noch seinen Termin mit dem Whirlpool wahrnehmen mochte. In diesem Sinne - Wasser marsch...

15.Tag, 21.09.2014 – Pazifischer Regenwald und Tofino

Bei tollem Sonnenschein in Parksville starteten wir heute morgen unseren Ausflug zum Long Beach im Pacific Rim Nationalpark. Mit einem Stopp in dem am Sonntagmorgen noch verschlafenen Städtchen Port Alberni erreichten wir nach zwei Stunden Fahrt das Info Center 
am Wickaninnish Beach. Der Sonnenschein war nur noch in der Ferne zu erkennen. Da es noch nicht regnete, unternahmen wir eine Wanderung durch den Regenwald auf dem South Beach Trail. Teilweise ging es über einen Holzsteg durch das saftige Grün, vorbei an wiederum massiven Bäumen und man konnte viele Pflanzen in verschiedenen Formen und Farben entdecken. Zurück liefen wir am Strand des langen Long Beaches und beobachteten die Surfer bei ihrem Ritt auf den Wellen. Ein Film über den Nationalpark trug zur Vertiefung der bisher erhaltenen Informationen bei. Den Abschluß unseres Ausfluges an die Westküste von Vancouver Island machte ein Besuch im Örtchen Tofino , in welchem die indianischen Ursprünge noch deutlich zu erkennen waren. Unbedingt lohnt es sich hier einen Blick in die Eagle Aerie Gallery zu werfen, wo Bilder von Roy Henry Vickers, einem bekannten kanadischem Maler, zu sehen sind.
Zu unserer Überraschung regnete es auch in Tofino nicht. Wir hatten wohl einen der 60 Tage im Jahr erwischt, wo es hier "mal" nicht regnet. Doch die Sehnsucht nach der Sonne an der Ostküste, wo sich unser Hotel befand, wuchs und wuchs.
Deshalb wieder in den Bus eingestiegen und der Sonne entgegen gefahren. In Parksville angekommen, lockte sie tatsächlich zu einem Bummel an den Strand und die Mutigen unter uns zu einem Bad im Pazifischen Ozean. 
So oder so  holte sich jeder das noch fehlende Stückchen Appetit für ein wiederum schmackhaftes 3- Gänge -Menü im Hotel.

16.Tag, 22.09.2014 – Auf dem Weg nach Victoria

Das Vancouver Island mehr als den wunderbaren Pazifischen Regenwald zu bieten hat, sollten wir heute auf unserem Weg in die Hauptstadt der Provinz Britisch Columbia - Victoria erfahren.
Nach der Überquerung des 49. Breitengrades bei Ladysmith- benannt nach einer Stadt in Südafrika, wo die Engländer die Buren besiegten, kamen wir im kleinen Städtchen Chemainus an. In Chemainus - in der Indianersprache "gebissene Brust" genannt- gab es zahlreiche, riesige Wandmalereien zu bestaunen. Gelbe Fußspuren am Boden dienten dabei als Wegweiser auch zu dem weit über die Grenzen Kanada's hinaus bekanntem Bild der "Indianergesichter".
Weiter ging es nach Duncan- der Stadt der Totempfähle. Victor erklärte uns die 5 Arten von Pfählen und den Aufbau eines solchen. Beginnend mit einem Tier auf der Spitze des Pfahles, welches den Indianerstamm charakterisiert, folgt nach unten die Geschichte, die der Totempfahl erzählt. Auf einem kleinen Rundgang sahen wir die verschiedenen Arten sowie den dicksten Totempfahl der Welt und hielten sie im Foto fest.
Nach der Mittagspause bei "Tim Hortons", wo es den besten Kaffee in Kanada gibt, erreichten wir dann am Nachmittag die wohl britischste Stadt außerhalb Großbritanniens - Victoria. Diese befindet sich an der Ostküste der Insel und in ihrem Großraum leben mit ca. 300.000 Menschen die Hälfte aller Einwohner von Vancouver Island.
Vom Mont Tolmie bot sich uns zunächst ein phantastischer Blick auf die Stadt. Auf der anschließenden Stadtrundfahrt entlang der wohlhabenden Wohngebiete Uplands, Oack Bay und Ross Bay mit Fotostopp an der Meile 0 des Trans-Canada Highways bemerkten wir schnell, das hier vor allem im Baustil noch ein sehr starker britischer Einfluss herrscht.
Am deutlichsten kamen wir dies bei der Besichtigung des regionalen Parlamentes zu spüren.
Unser Abendessen war heute für uns im Harbour Canoe Club bestellt. Es war, wie so oft auf dieser Reise, wieder ausgezeichnet. Um gegen das schlechte Gewissen und diversen Kaloriensünden anzukämpfen, liefen wir auf den Rückweg entlang der Wharf-Street und des inneren Hafens zurück zum Hotel und genossen die romantische Beleuchtung bei Nacht.

17.Tag, 23.09.2014 – Victoria

Der heutige Tag stand ganz unter dem Motto: Victoria auf die ein oder andere Art und Weise zu entdecken.
Ein Teil der Gruppe versuchte es am Vormittag erst einmal zu Wasser, indem sie hinaus auf den Pazifik fuhren, um Wale, Delphine oder Robben zu sehen. Als sie zurückkamen, schwärmten sie von ihrem Ausflug. Das sie soviele Wale, Delphine und Seelöwen sahen, hatten sie selbst in ihren kühnsten Träumen nicht erwartet.
Der andere Teil der Gruppe unternahm mit Victor und mir einen Spaziergang zu Orten, welche der ganz normale Tourist nicht zu sehen bekommt. 
Wir liefen zuerst zum Craigdarroch Castle. Dieses kleine Schloß mit 30 Zimmern ließ der Kohlebaron Robert Dunsmurr für seine Frau bauen, um sie nach Victory zu locken. Leider verstarb er, als sie dann kam.
Nächste Station war das Goverment House des Gouverneurs von British Columbia. Diesen Posten begleitet gegenwärtig eine Frau - Judith Guinchon. Im Garten ihres Anwesens stimmten wir uns schon einmal auf den morgigen Besuch in Butchart Gardens ein.
Über die Christ Church Cathedrale, dem Sitz des Bischofs der Diozese von British Columbia und eine der größten Kirchen Kanada's, erreichten wir das Empress Hotel. Wir besichtigten kurz dieses imposante Haus und ließen unseren kleinen Rundgang gedanklich hier "bei einem Glas Tee" ausklingen.
Den Nachmittag über schaute sich dann jeder noch ein bisschen für sich selbst die Stadt an.
Den Abend verbrachten wir im Vista 18 unseres Hotels - dem Chateau Victoria.
Das Restaurant befand sich in der 18.Etage hoch über den Dächern der Stadt. Hier ließen wir uns kulinarisch verwöhnen und genossen die Aussicht auf das nächtliche Victoria.

18.Tag, 24.09.2014 – Butchart Gardens – Vancouver

Wir nahmen Abschied von Victoria und machten uns auf den Weg zu den berühmten Butchart
Gardens.
Alles begann hier im Jahre 1904, als Jenny Butchart, die Frau des Besitzers einer ehemaligen Betonfabrik, auf dem Gelände einen Garten anlegte und er nach und nach weiter ausgebaut wurde. Heute ist dieser liebevoll und aufwendig gestaltete Garten ein Mekka für alle Botanikfreunde. Wir genossen die vielfältige und abwechslungsreiche Pflanzenwelt. Mit dem langsam beginnenden Sonnenschein strahlten die Blüten in allen Farben.
Nach einem ausgiebigem Spaziergang trafen sich alle wieder am Blue Poppy Restaurant, in welchem wir mit einem leckeren Büffet als Mittagsessen verwöhnt wurden.
Mit der Fähre ging es dann von Swartz Bay aus zurück auf das Festland nach Tsawwassen, südlich von Vancouver. Unsere letzte Station kam näher und näher.
Wir kämpften uns durch den Berufsverkehr der Stadt, welche auf Grund ihres großen Anteils
asiatischstämmiger Bewohner auch "Hongcouver" genannt wird und begonnen gleich mit der
Stadtrundfahrt. Von Chinatown aus gelangten wir in die Altstadt nach Gastown. Dort kamen wir genau richtig, um die berühmte Dampfuhr zur vollen Stunde in Aktion zu erleben. Nächster Halt war der Canada Place mit einem wunderbaren Blick über den Hafen in den Norden der Stadt - der schon auf uns wartete. Doch zunächst fuhren wir über West End vorbei am Strand der English Bay zu unserem Hotel, um für die letzten beiden Tage unserer Reise einzuchecken.
Ein Hauch von Wehmut begann sich langsam zu verbreiten...

19.Tag, 25.09.2014 – Ausflug in den Norden Vancouvers

Wie die Zeit vergeht. Ehe man sich versah, waren drei Wochen fast vorüber. Auch das Wetter wußte nicht, ob es lachen oder weinen sollte. Der letzte Ausflug war angesagt.
Ziel war der Norden von Vancouver. Unser Weg führte uns zunächst zum Stanley Park, welcher größer als der Central Park in New York ist und auf zwei Drittel Fläche natürlichen Urwald umfasst. Wir fanden zahlreiche Totempfähle und einen tollen Blick auf die Skyline der Stadt.
Im Norden angekommen, wanderten wir durch den Regenwald zu einer Lachsaufzuchtstation.
Dort konnten wir live erleben, wie Lachse von einer Wasserstufe zur nächsthöheren Stufe sprangen.
Nächster Höhepunkt war der Besuch des "Capilano Suspension Bridge" Parks. Alles drehte sich hier um die 135 Meter lange und 63 Meter über den Capilano Fluss befindliche Hängebrücke mit verschiedenen Freizeitmöglichkeiten. So gab es eine Pfad in luftiger Höhe, wo man zwischen den Baumwipfeln spazieren oder einen Cliffwalk meistern konnte. Auf einem Freizeitpass wurde alles dokumentiert und zur Belohnung ein Zertifikat überreicht.
Natürlich waren wir alle vom Ehrgeiz befallen, dieses zu erhalten. Wobei Victor ein klein wenig nachhalf.
Nachdem der sportliche Teil des Tages abgehackt war, ließen wir uns mit der Seilbahn auf den fast 1200 Meter hohen Grouse Mountain bringen. Während im Tal noch die Sonne schien, empfing uns der Berg mit kühlen, feuchten Nebelwolken. Trotz dieses bescheidenen Wetters machten wir uns auf den Weg, um uns noch einen Wunsch zu erfüllen - einmal richtig einen Grizzlybär zu sehen. Lange schien es so, als sollte uns dieser Wunsch nicht gewährt werden und die meisten aus der Reisegruppe machten sich schon enttäuscht auf den Rückweg. Doch dann wurden die, die in der Kühle ausgeharrt hatten, für ihre Geduld belohnt. Plötzlich kamen zwei Grizzlybären und sogar so nah heran, dass mit Begeisterung die erhofften Fotos endlich geschossen werden konnten.
Doch damit nicht genug. Unser letzter Abend in Kanada sollte noch einen krönenden Abschluss finden. Wir bestiegen einen Mississipi Dampfer im Hafen von Vancouver und fuhren fast drei Stunden vom Hafen zum False Creek und zurück. Begleitet von Livemusik sowie einem leckerem Büffet genossen wir die beleuchtete Skyline der Stadt und schwelgten in Erinnerungen der letzten neunzehn Tage.
Alle waren sich einig - dieser gelungene Abend konnte nicht schöner und würdiger für unsere Reise sein.

20./21.Tag, 26./27.09.2014 – Heimreise

Der Tag des Abschiednehmens war leider gekommen.
Da unser Flug erst am Nachmittag abhob, wollten wir am Vormittag noch etwas durch die City von Vancouver laufen. Doch es regnete in Strömen und nur die "Unverdrossendsten" setzten dies noch in die Tat um.
Um 13.00 Uhr chauffierte uns dann der Bus zum Flughafen. Wir checkten unproblematisch ein und jeder verabschiedete sich persönlich von unserem Victor, der uns auch  mit "hier und da" sowie "hin und her" sehr umfassen den Westen Kanada's nah gebracht hatte.
Ein letztes Winken und schon passierten wir die Sicherheitskontrollen und starteten mit einer halbstündigen Verspätung um 16.40 Uhr in einer Boeing 747 nach Frankfurt.
Die Annehmlichkeiten des Fluges waren uns noch vom Hinflug bekannt und das Bordpersonal versorgte uns ebenfalls wieder mit Getränken, Speisen und Snacks.
Der Flug verging im wahrsten Sinne des Wortes - "wie im Flug".
Nach einer überpünktlichen Landung um 10.30 Uhr am nächsten Morgen verabschiedeten wir "Dresdener" uns von unseren "Leipzigern" sowie "Berlinern" und hatten noch etwas Zeit bis zu unseren Anschlußflug nach Dresden.  Denn dieser erfolgte mit einer einstündigen Verspätung und uns wurde bewußt - wir waren wieder zu Hause.
Angekommen mit all unserem Gepäck in Dresden verabschiedeten wir uns voneinander mit dem Wunsch, sich vielleicht auf einer Reise von Eberhardt Travel wieder zu treffen.
Wie in einem Traum verging die Zeit dieser Reise in ein so vielfältiges, beeindruckendes Land. Nur - wir hatten diesen Traum gelebt...
Ein herzliches Dankeschön an meine Reisegruppe, das ich diese Reise mit Euch erleben durfte.
Bis bald - Euer Achim

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Der Bericht und die Bildergalerie dieser Reise von Herrn Hans-Joachim Trutz haben mich so fasziniert, dass ich mich im Dezember 2014 entschlossen habe, diese Reise im Jahre 2015 zu buchen.
Es wäre schön, wenn Herr Trutz auch diese Reise wieder begleiten würde.

Renate Feike
06.02.2015

Hallo Frau Feike,
ich bin begeistert, dass Ihnen meine persönlichen Informationen zu dieser Kanada-Reise Sie zu einer Buchung der Reise veranlasst haben. Damit haben Sie für sich eine sehr schöne Entscheidung getroffen und freuen Sie sich schon jetzt darauf. Leider werde die Reise nicht wieder begleiten, da ich im September bereits auf Madeira und Korfu unterwegs bin.
Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit - Ihr Hans-Joachim Trutz

Hans-Joachim Trutz 12.02.2015

Der Bericht und die Bildergalerie dieser Reise von Herrn Hans-Joachim Trutz haben mich so fasziniert, dass ich mich im Dezember 2014 entschlossen habe, diese Reise im Jahre 2015 zu buchen.
Es wäre schön, wenn Herr Trutz auch diese Reise wieder begleiten würde.

Renate Feike
06.02.2015