Reisebericht: Große Rundreise Kanada – Höhepunkte im Osten und Westen

08.09. – 28.09.2010, 20 Tage Rundreise in Ost– und West–Kanada: Montreal – Quebec – Ottawa – St. Lorenz Strom – Thousand Islands – Toronto – Niagara–Fälle – Calgary – Rocky Mountains – Banff– & Jasper–Nationalpark – Whistler – Vancouver Island – Tofino – Vancouver


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Städtereise und Naturerlebnis: Im Osten Kanadas liegen unberührte Natur und große Metropolen nah beieinander. Der Westen Kanadas zeichnet sich aus durch endlose Prärien, riesige Wälder durchzogen von kristallklaren Flüssen und Seen
Ein Reisebericht von
Julia Grunwald

1. Tag: 08.09.2010

Der große Tag war endlich gekommen und am Flughafen Dresden traf der Großteil der Gruppe zusammen. Einige waren bequem per Haustür-Transfer-Service abgeholt wurden und andere reisten individuell an. Nach einer kurzen Vorstellung checkten wir gemeinsam am Automaten ein und gaben unsere Koffer auf. Im Restaurant Chili nahmen wir ein reichhaltiges Frühstück ein, bevor wir uns an Bord des Flugzeugs nach Frankfurt begaben. Am Gate zum Weiterflug wurde unsere Reisegruppe von 24 Personen komplett, als wir auf die Gäste trafen, die ab Leipzig geflogen. Auf dem siebeneinhalbstündigen Flug nach Montreal half ich den Gästen beim Ausfüllen der Einreisekarten. Endlich angekommen, bekamen wir sechs Stunden Zeit geschenkt, waren also theoretisch nur anderthalb Stunden unterwegs. Am Ausgang wurden wir bereits von Brigitta, unserer örtlichen Reiseleiterin begrüßt. Sie kam ursprünglich aus Hamburg, lebte aber schon seit mehr als 50 Jahren in ihrer Wahlheimat Kanada. Wir marschierten zu unserem Rundreisebus und wurden von Phil, dem Busfahrer begrüßt.
Nach dem langen Flug freuten wir uns alle über einen kurzen Spaziergang durch einen Park mit Blick auf die Skyline von Montreal. Die ersten ?wilden? Tiere ? neugierige Eichhörnchen ? folgten uns und ließen sich bereitwillig fotografieren. Anschließend unternahmen wir eine kleine orientierende Rundfahrt durch die Stadt. Brigitta erzählte uns viel über die größte Stadt der Provinz Quebec. Anschließend checkten wir im zentral gelegenen Hotel Le Nouvel ein. Jeder konnte sich auf dem Zimmer frisch machen und danach unternahm ich mit einigen Gästen einen Spaziergang durch die Stadt. Innerhalb von zehn Minuten Fußweg befanden wir uns bereits mitten im Zentrum. Als Abendessen erwartete uns ein leckeres Menü mit Lachs. Danach fielen wir jedoch alle müde in die Betten, denn wir waren bereits fast 24 Stunden auf den Beinen.

2. Tag: 09.09.2010

Zum Frühstück waren wir bereits recht gut an die neue Zeitzone gewöhnt. Wir unternahmen eine Stadtrundfahrt durch Montreal mit der örtlichen Reiseleiterin Regina. Zu Fuß erkundeten wir die sogenannte Unterstadt, unterirdische Passagen, die sich über die gesamte Innenstadt erstreckten. Beeindruckend war auch die Kathedrale Notre Dame. Nach dem Mittag fuhren wir entlang des St.-Lorenz-Stroms weiter in Richtung Quebec. Unterwegs hielten wir an einem Supermarkt, wo ich kanadischen geräucherten Schinken und Ahornkekse für alle zum Probieren kaufte. In Quebec waren einige Straßen in der Innenstadt gesperrt, da am nächsten Tag dort ein Fahrradrennen stattfand. Wir unternahmen also vor dem Abendessen einen Spaziergang zum Hafen, wo gerade die Queen Mary II lag. Wir hatten einen wunderschönen Blick auf das Schlosshotel Chateau Frontenac. Das Abendessen fand im Restaurant Les Voutes du Cavour statt, ein schmackhaftes 4-Gänge-Menü. Anschließend fuhren wir in unser zentrales Hotel in Quebec.

3. Tag: 10.09.2010

Den Tag begannen wir mit einer Stadtführung durch die Stadt mit der örtlichen Reiseleiterin Silke. Von ihr erfuhren wir viele interessante Geschichten über die Quebecer und deren Eigenarten. Wir spazierten durch die Oberstadt, besichtigten eine angloamerikanische Kirche und besuchten den Markt. Das Wetter war uns zum Glück recht gut gesonnen, zumindest regnete es nicht.
Anschließend fuhren wir zu den Montmorency-Wasserfällen, die sogar 30 Meter höher als die Niagara-Fälle waren. Anschließend fuhren wir zum St. Anne Canyon, einer beeindruckenden Schlucht. Wir spazierten zu einem Wasserfall und mussten uns ein bisschen bücken, um durch eine Höhle zu gehen, von wo wir einen besseren Blick hatten. Auf dem Rückweg nach Quebec besichtigten wir die Basilika Sainte-Anne de Beaupré, der größten Wallfahrtskirche Nordamerikas. Sogar Papst Benedikt XVI besichtigte diese Kathedrale. Das Abendessen hatten wir im Sugar Shack, wo wir viel über die Herstellung von Ahornsirup lernten. Zuerst besichtigten wir eine Scheune, in der allerhand ausgestopfte Tiere ausgestellt waren. Anschließend erfuhren wir, wie Ahornsirup gewonnen und verarbeitet wird. Wir probierten Ahornsirup und ?butter und stellten fest, dass es wirklich eine besondere Spezialität war!
Anschließend wurde uns ein traditionelles Abendessen serviert, mit Erbsensuppe als Vorspeise sowie Speck, Schweinelende, Hackfleisch-Pie und Rührei. Als Dessert gab es selbstverständlich Pancakes mit Ahornsirup.

4. Tag: 11.09.2010

Heute packten wir wieder unsere Koffer und machten uns auf den Weg nach Ottawa. Um die Mittagszeit erreichten wir das Luxushotel Montebello, welches ein einstiges Eisenbahnhotel gewesen ist. Uns erwartete ein reichhaltiges Mittagsbuffet, welches wir in einem wunderschönen rustikalen Ambiente einnahmen. Nicht weit entfernt befand sich der Omega-Tierpark. Mit dem Bus fuhren wir durch den großen Park und konnten viele Tiere beobachten. Brigitta organisierte einige Möhren, mit denen wir die hungrigen Wapiti-Hirsche füttern konnten. Doch auch andere Tiere wie Wildschweine, Waschbären, Rehe, Wölfe und Bären waren zu sehen. Phil öffnete sogar die Fenster, damit wir besser fotografieren konnten.
Gegen Abend erreichten wir Ottawa. Bevor wir das Hotel erreichten, unternahm Brigitta mit uns bereits eine erste kleine Stadtrundfahrt. Sie freute sich sehr, dass sie in ihrer Heimatprovinz Ontario nun endlich selbst die Führungen übernehmen durfte. Nach dem Zimmerbezug im zentralen Hotel spazierte ich mit einigen Gästen durch die Stadt. Wir sahen uns die Lobby des Eisenbahnhotels Chateau Laurier an und kehrten in einem italienischen Restaurant in der Fußgängerpassage ein. Gerade als wir dort gemütlich bei einem Bier saßen, fing eine Dudelsackkapelle an zu spielen ? die Feuerwehrkapelle aus Montreal. Natürlich waren wir sehr geehrt über diese monumentale Begrüßung. J Zur Musik traten wir den Rückweg an und legten einen Fotostopp am Regierungsgebäude ein.

5. Tag: 12.09.2010

Das Frühstück war hier zum ersten Mal ein Menü mit Wurst, Käse, Brot und Rührei ? aber nicht minder schlecht. Wir packten mal wieder unsere Koffer und schauten uns den Teil von Ottawa an, den wir noch nicht gesehen hatten. Dass diese Stadt zur Hauptstadt auserkoren wurde, ist Königin Victoria zu verdanken. Viele andere große Städte wie Quebec, Kingston oder Toronto hatten sich für diesen Titel beworben ? klug entschied sich die Königin für eine ganz andere Stadt.
Wir spazierten um das Parlamentsgebäude und pausierten für einen kurzen Kaffeeklatsch mit einigen versteinerten Damen. Später fuhren wir zum Upper Canada Village, einem historischen Freilichtmuseum in der Nähe von Morrisburg. Wir bekamen einen Einblick in das Leben der Kanadier um das Jahr 1860. In der Schule wurden wir herzlich von der Lehrerin begrüßt, viele Hausfrauen hießen uns in ihren Häusern willkommen und in der Kapelle fand gerade eine Andacht statt. Es gab sogar eine Scheune mit einem kleinen freilaufenden Ferkelchen.
Nicht weit entfernt befindet sich Rockport, ein Hafenstädtchen, von wo aus wir eine Bootsfahrt zu den 1000 Inseln unternahmen. Vorher nahmen wir dort ein Mittagessen mit Blick auf die See ein. Tatsächlich sind es aber weit mehr als 1000 Inseln. Zu den spektakulärsten gehören unter anderem die ?Grenzinsel?. Ein Italiener besitzt eine größere und eine kleinere Insel, die beide durch eine Brücke verbunden sind. Erstere repräsentiert selbstverständlich Kanada und letztere die USA. Hauptfotomotiv ist das Schloss von Mr. Bould. Eine Nachbarinsel ist die sogenannte Schwiegermutterinsel, eine Insel so groß, dass gerade ein Haus passt. Angeblich hat er die Schwiegermutter im Frühling dorthin gebracht und im Herbst abgeholt ? sie konnte nicht schwimmen.
Nach der Bootsfahrt fuhren wir noch über eine Brücke, von der aus wir die Inseln von oben fotografieren konnten. Das berühmte Thousand Islands Dressing wurde angeblich auch hier erfunden und hat daher auch seinen Namen erhalten.
Am Nachmittag machten wir einen kurzen Fotostopp an der Garnisonsstadt Kingston und legten eine Pause im ?Big Apple? ein. Nicht New York City ist gemeint, sondern ein kleines Restaurant mit eigener Apple Pie-Fabrik. Viele Gäste statteten sich mit einem solchen Stück für das Kaffeetrinken aus. Später erreichten wir endlich Toronto, die größte Stadt Kanadas. Nachdem wir die Zimmer unseres sehr zentral gelegenen Hotels "Holiday Inn Express" bezogen hatten, spazierte ich mit einigen Gästen in die Innenstadt. Wir kehrten in ein Hard Rock Café ein und stießen an auf die großartige Metropole Toronto!

6. Tag: 13.09.2010

Etwas gewöhnungsbedürftig war das Plastikgeschirr und -besteck zum Frühstück. Aufgrund der zentralen Lage kann sich das Hotel keine Küche leisten, deshalb wurde auf Einwegartikel zurückgegriffen. Dies tat jedoch dem Frühstück keinen Abbruch, denn es war reichhaltig und sehr schmackhaft. Wir begannen die Stadtrundfahrt durch die Innenstadt. Brigitta zeigte uns das Eaton Centre, ein großes Einkaufszentrum. Nur kurze Zeit später standen wir bereits vor dem zweithöchsten freistehenden Gebäude der Welt: dem CN-Tower. Wir fuhren mit einem gläsernen Fahrstuhl auf dreihundert Meter Höhe. Besonderes Highlight war die Glasplattform, von der aus man geradewegs nach unten schauen konnte. Mutig wagten sich viele auf die Fläche und machten Fotos. Anschließend fuhren wir weiter, vorbei an der City Hall und besichtigten das Parlamentsgebäude.
Am Nachmittag hatten wir Freizeit, um die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Ich half einem Teil der Gruppe, eine Hafenrundfahrt zu buchen und bummelte mit vier interessierten Gästen durch die Straßen. Und wieder kehrten wir ins Hard Rock Café ein. Wir trafen uns mit der gesamten Gruppe im Hotel zur Fahrt zum Abendessen. Das Restaurant Badali's hatte eine hervorragende italienische Küche. Nach dem Essen spazierten wir vor der Kulisse Torontos (und des angestrahlten CN-Towers) zum Hotel zurück.

7. Tag: 14.09.2010

Heute war der letzte Tag des 1. Teils der Reise. WIr verließen Toronto in Richtung Süden und fuhren nach Niagara in the Lake, einem malerischen Künstlerstädtchen. Neben ausgiebigen "Fenstershopping" statteten wir auch so manchen Läden einen Besuch ab. Besonders angetan hatte uns der "Schokoladenladen", indem man der Herstellung der Pralinen live zuschauen konnte. Natürlich durfte auch eine kleine Kostprobe der Naschereien fehlen.
Etwas später erreichten wir die Niagara-Fälle. Wir wurden ausgestattet mit hübschen blauen Regencapes, die eher an Mülltüten erinnerten und bestiegen das Boot "Maid of the Mist". Da wir sehr schnell an Bord waren, sicherten wir uns gute Plätze auf dem Oberdeck. Die Kameras mussten gut verstaut werden, damit diese von der Gischt nicht kaputt gingen. Es war gewaltig, wie wir direkt bis an das kanadische "Hufeisen" fuhren und vom Wasser nassgespritzt wurden. Nach diesem unglaublichen Erlebnis spazierten wir entlang der Promenade an den amerikanischen Fällen vorbei bis zu den kanadischen Fällen. Direkt dort, wo das Wasser in die Tiefe stürzte, standen wir und ließen uns von dem Naturspektakel faszinieren. Später fuhren wir ins Hotel, das "The Oaks overlooking the Falls", welches in unmittelbarer Nähe zu den Fällen lag. Nach kurzem Frischmachen trafen wir uns wieder, um zum Abendessen zu fahren. Das Besondere: Das Abendessen fand im Skylon Tower, einem Aussichtspunkt mit Blick auf die Niagara-Fälle, statt. Während dem köstlichen Essen und einem Gläschen Wein überblickten wir die Fälle. Nun mussten wir uns auch von Reiseleiterin Brigitta und Busfahrer Phil verabschieden. Ich überreichte den beiden im Namen der Gruppe das Trinkgeld. Nach dem Essen unternahm ich mit einigen Gästen einen Spaziergang zu den beleuchteten Fällen, die abwechselnd in weißem, roten und grünen Licht erstrahlten. Erst spät erreichten wir das Hotel, wo wir unsere Koffer packen mussten.

8. Tag: 15.09.2010

Ein wenig zeitiger als sonst begann der Tag. Wir stärkten uns bei einem reichhaltigen Frühstück im benachbarten Restaurant "Applebee" und brachen anschließend zum Flughafen auf. Am Gruppenschalter war bereits alles für uns vorbereitet, trotzdem dauerte die gesamte Check-In-Prozedur eine gute Stunde. Zur Freude aller Gäste hatte niemand Übergepäck. Jetzt mussten wir endgültig von Brigitta und Phil verabschieden. Ein wenig wehmütig, aber gespannt auf den zweiten Teil der Reise traten wir den ca. vierstündigen Flug nach Calgary an. An den Gepäckbändern wurden wir bereits von der Reiseleiterin Marita begrüßt. Bepackt mit unseren Koffern liefen wir zu unserem Bus. Der Busfahrer Cong begrüßte uns freundlich und zeigte uns sichtlich stolz seinen neuen Bus mit super-großem Sitzabstand. Das erste Ziel war die Stadt Calgary. Marita zeigte uns die schönsten Stellen der Olympiastadt und besuchte mit uns die Skisprungschanzen. Durch wunderschöne Landschaft mit grünen Flächen im Vordergrund uns hohen Bergen im Hintergrund. Am frühen Abend erreichten wir unsere Unterkunft im Örtchen Canmore, die "Rocky Mountain Ski Lodge". Wir bezogen unsere großzügigen Zimmer und aßen zu Abend im gegenüberlieenden Restaurant "Sage Bistro". Höhepunkt war der amerikanische Apfelstrudel als Nachtisch.

9. Tag: 16.09.2010

Eine weitere Überraschung wartete auf uns beim Frühstück: Schwarzbrot! Schon nach acht Tagen ohne Schwarzbrot erfreuten sich alle an diesem Frühstück. Auf dem Tagesprogramm standen viele Punkte: Zuerst besuchten wir im Banff-Nationalpark den Johnston Canyon. Nach einem kurzen Spaziergang entlang des Canyons erreichten wir einen schönen Wasserfall. Anschließend erreichten wir den benachbarten Nationalpark Yoho und besichtigten den smaragdgrünen See Emerald Lake. Es war wirklich eine wunderschöne Farbe, von der man überwältigt wurde. Ähnlich schön wäre es sicherlich auch am Lake Louise gewesen, doch leider machte uns der indianische Wettergott einen Strich durch die Rechnung: Bei Regen liefen wir schnurstracks in das schöne Eisenbahnhotel Chateau Lake Louise und waren wieder einmal fasziniert von der schlichten, aber dennoch luxuriösen Inneneinrichtung. Am Nachmittag besichtigten wir den hübschen Ort Banff, wo es viele Möglichkeiten zum Einkaufen gab. Zu Abend aßen wir im schweizerisch-italienischen Restaurant Ticino, wo wir einmal mehr hervorragendes Essen serviert bekamen.

10. Tag: 17.09.2010

Heute hieß es wieder Koffer packen und weiter ging die Reise! Während der Fahrt auf dem Highway entdeckten wir sogar Wapitis! Wunderschöne Landschaft zog an uns vorüber und unterwegs hielten wir für Fotos am Bow Lake oder am Two Jack Lake. Nach dem Mittag erreichten wir das Besucherzentrum des Icefield Parkway. Dies ist ein Gletscher, den die Gäste fakultativ besuchen konnten. Der Großteil hatte sich auch dafür entschieden und so fuhren wir mit einem Transferbus bis zum Rand der Gletscherzunge. Anschließend stiegen wir um in ein Schneemobil, mit dem wir über den Gletscher fuhren. Diese Mobile kosten rund 500.000 kanadische Dollar und es gibt weltweit nur ca. 5 Stück davon. Ganz langsam fuhren wir mit diesem Gefährt zur Mitte des Gletschers. Dort stiegen wir aus und genossen die Aussicht! Trotz Schnee war es nicht kalt, es war sogar regelrecht mild. Dort auf dem Plateau waren wir von allen Seiten von Schnee umgeben. Mit vielen Eindrücken fuhren wir wieder zurück und setzten unsere Fahrt fort. In unserer Unterkunft für die nächsten zwei Tage, der "Sunwapta Lodge" wurden wir herzlich mit heißer Schokolade empfangen. Nachdem alle ihre Zimmer bezogen und sich eingerichtet hatten, unternahmen wir einen Spaziergang zum naheliegenden Wasserfall Sunwapta Falls. Hierfür mussten wir wissen, dass man mindestens zu zweit unterwegs sein sollte, da es in der Gegend Bären gab. Nur leider bekamen wir keinen zu sehen - was vielleicht auch unser Glück war. Im Restaurant des Hotels gab es am Abend ein deftiges Barbecue. Anschließend erklärte uns Heidi, eine deutsche Biologin, viel Interessantes über die kanadischen Tiere. Cong, unser Busfahrer, musste hinhalten und wurde mit Pappnase, Kissen uns Handschuhen zum Bär.

11. Tag: 18.09.2010

Geweckt wurden wir heute durch ein Klopfzeichen an der Tür. Heute standen wieder viele Naturschauspiele auf dem Tagesprogramm: Wir statteten dem Maligne-See einen Besuch ab und entdeckten bei einem Spaziergang um den See eine kleine Gruppe Rehe. Bewaffnet mit einem Fotoapparat und auf leisen Sohlen verfolgten wir die scheuen und anmutigen Tiere. An einem Punkt liefen die Rehe so nah an uns vorbei, dass wir sie hätten berühren können, wenn wir die Hand ausgestreckt hätten. Anschließend besuchten wir den Maligne Canyon, eine Schlucht, bei der man über 100 Meter in die Tiefe schauen konnte. Zum Mittag erreichten wir Jasper, wo wir durch den hübschen Ort erkundeten. Später fuhren wir zur Seilbahnstation, wo wir auf den Sulphur Mountain auffuhren. Dort oben, in über 2400 Meter Höhe wurde die Luft ziemlich dünn. Große Anstrengungen sollten tunlichst vermieden werden, also unternahmen wir einen gemütlichen Spaziergang. Das Abendessen gab es heute ziemlich zeitig, da die letzte Gondel 17.30 Uhr ins Tal fuhr. In der Bergstation ließen wir uns ein leckeres Abendessen schmecken und waren vor allem begeistert von den raffinierten Pralinen zum Nachtisch. Gesättigt und glücklich fuhren wir wieder ins Tal und wurden bereits von Cong erwartet. Kurz bevor wir das Hotel erreichten, vereinbarten Marita und ich mit den Gästen einen Treff mit allen Gästen. Da heute "Bergfest" war, hatten wir eine kleine Überraschung vorbereitet: Bei einem Schlückchen kanadischen Whisky und leckeren Ahornkeksen stießen wir an auf den restlichen Teil der Reise und verbrachten einen urigen Abend mit lustigen Geschichten.

12. Tag: 19.09.2010

Mit gepackten Koffern setzten wir unsere Reise Richtung Westen fort und überschritten nach ca. 2 Stunden Fahrt die Grenze zur Provinz British Columbia, wobei uns durch die Zeitverschiebung eine weitere Stunde "schenkte". Wir erreichten das Mount Robson-Besucherzentrum, doch leider war das Wetter wieder nicht sonderlich gut. Zum Glück hatten wir bereits gestern von der Gondel aus den höchsten Berg der kanadischen Rockys erblickt, denn heute war nicht ein Stück zu sehen. Im Untergeschoss war zumindest eine schöne Ausstellung zu sehen. Da wir heute wieder große Strecken zurücklegen mussten, erreichten wir unsere Lodge in Clearwater erst am frühen Nachmittag. Nach der Zimmerverteilung und kurzer Freizeit fuhren wir zu zwei schönen Wasserfällen: Den Helmcken und Dawson Falls. Anschließend fuhren wir zur "Wells Gray Guest Ranch", auf der wir das heutige Abendessen einnahmen. Kurz bevor wir die Ranch erreichten, kamen uns drei Cowboys auf Pferden entgegen und geleiteten uns bis zum Eingang der Ranch. Nun konnten die Gäste ihre Cowboy-Fähigkeiten unter Beweis stellen und sich in den Sattel der Pferde schwingen. Mit Cowboyhut und Pistole posierten wir stolz für ein Bild. Jetzt konnten wir den Abend angehen: In der urigen Gaststube nahmen wir Platz und lauschten der Country-Band, die live für uns und einige andere Gäste spielte. Bier und Wein gab es an der Bar, Steak und andere Leckereien gab es draußen am Grill. Es war ein wunderbar uriger Abend - der schönste der ganzen Reise. Durch die lebensfrohe Country-Musik wippten wir wie von allein mit und amüsierten uns köstlich. Am schönsten war ohne Frage das Servieren des Nachtischs, wofür sich zwei Männer aus der Reisegruppe bereit erklärt hatten. Kaum waren die beiden im Nachbarzimmer verschwunden, kamen aus ebendiesem Raum zwei vollbusige Saloon-Tänzerinnen. Wir schunkelten zu Musik wie "Country Roads" und "Ghost Riders in the Sky". Der Abend war viel zu früh zu Ende und wir fuhren wieder ins Hotel zurück.

13. Tag: 20.09.2010

Gleich nach dem Frühstück waren wir "on the road again". Wir fuhren vorbei an wunderschöner, traumhafter Landschaft, eben genauso wie man sich den Westen Kanadas vorstellt. In Cache Creek machten wir einen Tankstopp und besuchten ein Jadegeschäft. Nachdem einige Gäste Souvenirs gekauft haben, begaben wir uns wieder auf den Weg. Zum Mittag erreichten wir die Hat Creek Ranch. Ein waschechter Indianer zeigte uns ein nachgebautes Indianerdorf, erklärte uns, wie sie in Tipis gelebt haben und eine Schwitzhütte. Anschließend gab es ein leckeres Mittagessen auf der Ranch. Danach fuhren wir weiter nach Lillooet, einem Ort mit ca. 80 %-igen Bevölkerungsanteil von Indianern. Wir besuchten eine Bäckerei einer deutschen Auswandererin und statteten uns mit leckerem Gebäck aus. Später fuhren wir über eine Serpentinenstraße, die sich entlang eines Canyons hinauf- und wieder herunterschlängelte. Wir erreichten Whistler, die Olympiastadt von 2010 erst am frühen Abend. Wir alle waren geschafft und müde von der Busfahrt. Nach einem kurzen Spaziergang entlang der Promenade von Whistler fielen wir in unsere Hotelbetten.

14. Tag: 21.09.2010

Der Tag begann zeitiger als sonst, da wir mit der Fähre nach Vancouver Island übersetzten. Nach dem Frühstück fuhren wir sofort zum Fährhafen in Horseshoe Bay, der Pferdehuf-Bucht. Wir hatten noch ein wenig Freizeit, um den kleinen Ort zu erkunden. Am Hafen auf der Seepromenade konnten wir sogar Seesterne im Wasser sehen. Nur wenig Zeit später fuhren wir im Bus auf die Fähre und die anderthalbstündige Überfahrt begann. An Bord der Fähre gab es jede Menge Souvenirshops und bequeme Sitzmöglichkeiten. Auf halber Strecke sahen wir etwas im Wasser: Bei genauerem Hinsehen erkannten wir, dass es Orkas waren! Aufgeregt standen plötzlich alle an der einen Scheibe und zückten ihre Fotoapparate. Es war ein herrlicher Anblick.
Gegen Mittag erreichten wir Nanaimo auf Vancouver Island. Nicht weit entfernt befand sich der Mac Millan Provencial Park, indem wir uns bei einem kurzen Spaziergang die Beine vertraten. Es war das erste Fleckchen Regenwald, das wir sahen. Wir waren fasziniert von der Üppigkeit und vom spanischen Moos, das an den Bäumen hing. Zur Mittagspause fuhren wir in den kleinen Ort Alberni, wo es einige Cafés und Restaurants gab. Danach fuhren wir noch ca. 2 Stunden, um zur Clayoquot-Orca Lodge zu kommen. Begrüßt wurden wir von der deutschsprechenden Monique und ihrem großen Bernhardinerhund. Wir bekamen die Zimmerschlüssel und bezogen die Zimmer. Anschließend trafen wir uns wieder zum Abendessen. Dafür fuhren wir zum Restaurant Wickanninish, welches direkt am Pazifik gelegen ist. Zu der Zeit war es sehr diesig und wir konnten nicht auf das Meer hinausschauen.

15. Tag: 22.09.2010

Das Frühstück war eines der besten der ganzen Reise: Wir bekamen Toastbrot, das je zur Hälfte Schwarz- und Weißbrot war. Wir erkundeten am Morgen die beiden Regenwaldgebiete der Insel. Auf Holzwegen liefen wir durch den "Dschungel". Es war sehr interessant, Regenwald in solch nördlichen Gebieten zu begegnen. Es war nicht heiß wie in den Tropen, sondern angenehm kühl. Besonders interessant waren die großen Mammutbäume, die entweder aufrecht standen oder bereits seit zig Jahren umgekippt waren. Die Bäume waren sogar um einiges größer als der Schiefe Turm von Pisa. Gleich auf der anderen Straßenseite befand sich ein weiterer Trail, auf dem man einen ca. einstündigen Spaziergang durch den Regenwald unternehmen konnte. Anschließend fuhren wir zum Long Beach und spazierten dem Pazifik entgegen. Drei besonders mutige Gäste gingen sogar ins kalte Nass. Wir übrigen begnügten uns mit einem kurzen "Hand ins Wasser halten". Besonders viele Muscheln gab es nicht, dennoch nahmen wir das ein oder andere Stück mit. Später fuhren wir nach Tofino, ein hübsches Künstlerstädtchen. Wir besuchten das Atelier "Eagle Aerie Gallery" mit wunderschöner Indianerkunst. Nach einer Stunde Freizeit fuhren wir wieder in die Lodge zurück. Abendessen gab es heute direkt in der Lodge. Wir hatten die Wahl zwischen Lachs und Steak, wie so oft schon. Das Essen war hervorragend.

16. Tag: 23.09.2010

Der Tag begann wieder mal mit einem Klopfen an der Tür. Das Frühstück war wieder einmal köstlich und wir verabschieden uns von von Monique. Heutiges Ziel war Victoria, der Hauptstadt von British Columbia. Auf dem Weg dorthin hielten wir zunächst in Coombs. Dort befand sich das berühmte Haus mit den Ziegen auf dem Dach. Hier gab es viele Stände mit frischem Obst, wo wir uns mit Vitaminen für den Tag ausstatteten. Später kamen wir nach Chemainus, einem kleinen Touristenort, der für seine riesigen Häuserbemalungen berühmt ist. Erst gegen Nachmittag erreichten wir Victoria und Marita zeigte uns bei einer kurzen Orientierungsfahrt Chinatown, das Luxushotel Empress sowie das Parlamentsgebäude. Unser Hotel Queen Victoria befand sich sehr zentral nur ca. 10 Gehminuten vom Parlament entfernt. Wir bezogen alle unsere Zimmer und trafen uns am Abend wieder, um zum "Harbour Canoe Club" zu fahren. Das Restaurant befand sich in einem alten Backsteingebäude mit uriger Atmosphäre. Das Essen ist ausgezeichnet und i-Tüpfelchen bildet der Nachtisch: Ein großes Stück Schokoladenkuchen. Den Weg zurück zum Hotel spazieren wir, da es nicht sehr weit vom Hotel entfernt ist. Auf dem Weg konnten wir noch einmal das beleuchtete Parlament sowie das Empress Hotel bewundern.

17. Tag: 24.09.2010

Der heutige Tag steht uns zur Verfügung. Viele Gäste haben im Vorhinein schon eine Walbeobachtungstour gebucht, der Rest der Gruppe würde sich in Victoria die Zeit vertreiben. Marita begleitete die Hälfte der Gruppe ins BC Museum, ein sehr interessantes und tolles Museum über die Geschichte Kanadas. Ich begebe mich mit dem anderern Teil der Gruppe zur Walbeobachtung. Als wir aus dem Hafen ausliefen, war das Wetter nicht sehr vielversprechend. Doch dies änderte sich im Laufe der Fahrt. Noch innerhalb des Hafens sahen wir zwei Delfine, die sich ziemlich nah am Boot tummelten. Per Funk erfuhr die Crew, dass weiter draußen ein Buckelwal gesichtet wurde und wir würden versuchen, diesen zu finden. Auf dem Weg dorthin passieren wir eine Seehund- und eine Seelöwenbank, die uns mit lauten Rufen begrüßen und uns mit ihrem eigenartigen Geruch gleich wieder in die Flucht schlagen. Wenig später erreichten wir die Stelle, an der der Wal entdeckt worden war. Zwei Boote waren schon da und lauerten dem Wal auf. Und siehe da! Wir sahen tatsächlich zwei Buckelwale: Ein Mutter- und ein Jungtier. Mehr als eine halbe Stunde müssen wir dagestanden haben, an Bord des Schiffes und mit hochgehaltener Kamera. Kälte und Wind spürten wir gar nicht, wir drückten nur noch auf den Auslöser. Sehr froh und glücklich kehrten wir am späten Mittag nach Victoria zurück.
Mit einigen Gästen spazierte ich durch die Einkaufspassagen der Hauptstadt, auf der Suche nach Souvenirs für die Daheimgebliebenen. Mit zwei Gästen ging ich anschließend noch ins BC Museum und wir bereuten es tatsächlich nicht. Für mich als "Museumsmuffel" war es wirklich eine positive Erkenntnis, die ich ohne Zweifel weiterempfehlen kann.
Erst am Abend traf die ganze Gruppe wieder zusammen. Das Restaurant "Vista 18" war nur ca. zehn Gehminuten entfernt und befand sich im 18. Stock eines Hotels. Auch hier wurden wir von der kanadischen Küche nicht enttäuscht. Höhepunkt war meines Erachtens der Käsekuchen als Nachtisch. Spät am Abend spazierten wir zurück zum Hotel.

18. Tag: 25.09.2010

Wir machten am Morgen den restlichen Teil der Stadtrundfahrt: Wir besuchten das Villenviertel der Stadt. Am Hafen Oaks Bay Marina bekamen wir sogar einen Seehund von nahem zu sehen. Marita kaufte Futter und schaffte es, den Seehund an den Steg zu locken. Es war köstlich, wie er wie ein Zirkustier nach den Leckerlis schnappte und immer wieder aus dem Wasser schnellte.
Unser nächstes Ziel waren die Butchart Gardens: Hier sorgten über 40 Gärtner für ein gepflegtes Äußeres. Wir hatten genügend Freizeit, um den Park zu erkunden. Besonder schön waren der Versunkene, der japanische und der Rosengarten. Die Liebe zum Detail war hier groß geschrieben. Das Mittagessen fand im garteneigenen Restaurant "The Blue Poppy" statt. An einem reichhaltigen Buffet konnten wir uns mehr als satt essen.
Anschließend fuhren wir wieder zum Fährterminal, um auf das Festland überzusetzen. Am Nachmittag erreichten wir die andere Seite und mussten dort unseren Bus wechseln. Congs Bus war zu hoch, dieser würde nicht durch die Brücke im Stanley Park in Vancouver passen. Also stiegen wir um in einen etwas weniger komfortablen Bus und fuhren in Richtung Vancouver. Marita zeigte uns stolz diese Stadt, in der es die weltweit höchste Lebensqualität gibt. Zunächst fuhren wir durch Chinatown und Gastown. Dort spazierten wir ein Stück durch die Innenstadt vorbei an der Dampfuhr. Da wir kurz vor 18 Uhr dort waren, warteten wir die volle Stunde ab, um das Pfeifen und die Melodie zu hören. Dann spazierten wir weiter zum Kongresszentrum und zum Olympischen Feuer. Wieder im Bus, fahren wir zum Stanley Park und umrunden diesen entlang der Küste. Am Abend erreichten wir das Hotel "Best Western Sands". Wir wurden empfangen mit Punsch und Cookies. Mit einigen Gästen ging ich in ein nahegelegenes Restaurant, wo wir eine Kleinigkeit aßen.

19. Tag: 26.09.2010

Der heutige Tag wäre eigentlich zur freien Verfügung gewesen, aber alle Gäste hatten sich bereits im Vorhinein dazu entschieden, einen fakultativen Tagesausflug zu buchen. Also begannen wir den Tag mit einem Besuch in einer Lachszuchtanlage. Wir erfuhren viel über das Leben der Lachse und konnten die Lachssprünge sogar hinter Glas beobachten. Später fuhren wir zur Capilano Suspension Bridge, wo wir alle über die 140 Meter lange Brücke balancierten. Bei schnellerem Laufen fing die Brücke tatsächlich mächtig an zu schaukeln, was der ganzen Sache einen gewissen Adrenalinkick verlieh. Auf der anderen Seite spazierten wir auf einem Weg in den Baumwipfeln. Als wir alle wieder sicher auf der "richtigen" Seite angekommen waren, gab es für alle ein "I made it"-Zertifikat. Im Markt von Vancouver machten wir eine Mittagspause, wo sich jeder nach Belieben versorgen konnte. Schön anzusehen waren die Hummer in einem großen Becken eines Händlers.
Anschließend fuhren wir zum Hausberg Kanadas, dem Grouse Mountain. Mit einer Gondel fuhren wir hinauf. Leider war die Sicht gleich null, denn dicke Nebelschwaden hatten den Berg eingehüllt. Als wir oben ankamen, war die Sicht zum Glück wieder etwas besser. Wir besichtigten zusammen ein Bärengehege, in dem wir nach den beiden Grizzlys Ausschau hielten. Lange mussten wir suchen, bis wir endlich einen der beiden entdeckten - und der döste seelenruhig unter einem Baum. Extra für die Fotografen erhob sich der Bär auch und gähnte bereitwillig in die Kamera. Später sahen wir uns eine "Lumberjack Competition", also einen Holzfällerwettbewerb an. Es traten zwei junge Holzfäller gegeneinander an, die sich gegenseitig mit Kettensägen-Schnitzereien ausstechen wollten. Es war sehr lustig anzusehen und trotzdem die Show nur in englischer Sprache stattfand, konnten die Gäste einen Großteil anhand von Mimiken und Gestiken sehr gut verfolgen. Am Nachmittag fuhren wir mit der Gondel wieder zurück und verbrachten den Rest des Tages in Vancouver. Am frühen Abend trafen wir uns alle am Hafen zum letzten abschließenden Abendessen. Dieses war ein ganz besonderes Erlebnis, nämlich bei einer Hafenrundfahrt mit einem Schaufelrafdampfer. Zuerst genossen wir die Skyline von Vancouver, die langsam an uns vorüberzog und anschließend ließen wir uns das Abendessen schmecken. Wir stießen noch einmal auf diese rundum gelungene Reise an. In fröhlicher Atmosphäre konnte ich dann auch Marita das Trinkgeld im Namen der Gruppe überreichen. Ein bisschen wehmütig über das Ende der Reise, aber auch froh über alle Erlebnisse, traten wir den Heimweg an und übernachteten das letzte Mal auf kanadischem Boden.

20./21. Tag: 27./28.09.2010

Der Tag begann nicht eher als die anderen Tage. Nach einem entspannten Frühstück beluden wir den Bus und fuhren zum Flughafen. Dort begleitete uns Marita bis ins Terminal, wo wir uns von ihr herzlich verabschiedeten. Anschließend checkten wir unsere Koffer ein und hatten - Gott sei Dank - überhaupt kein Übergepäck. Am Schalter teilte mir die Mitarbeiterin mit, dass unser Flug nach Calgary um eine Stunde verschoben wurde und dass wir dort nur eine Viertelstunde Zeit zum Umsteigen hätten. Sie garantierte mir aber, dass wir den Flug auf jeden Fall erreichen. Also hatten wir noch genügend Zeit, um am Flughafen in Vancouver die allerletzten Dollar loszuwerden. Pünktlich starteten wir dann nach Calgary. Zu meiner großen Erleichterung war dort das Weiterflug-Gate gleich nebenan, also hatten wir wirklich genügend Zeit. Wir traten also den großen Flug über den Teich an. Dank Air Canada und deren ausgezeichneten Service sowie Kissen und Decken, gingen die neun Stunden schon irgendwann um. 11.30 Uhr Ortszeit erreichten wir deutschen Boden. Hier trennten sich nun die Wege: Ein Teil der Gruppe flog nach Leipzig und ich flog mit dem anderen Teil nach Dresden. Da das Warten an den Sicherheitskontrollen ziemlich viel Zeit in Anspruch genommen hatte, mussten wir Dresdner uns sputen, um den Flug noch zu bekommen. Doch auch das schafften wir und traten den letzten Flug an. In Dresden mussten wir dann jedoch feststellen, dass von 14 Personen nur 2 Koffer angekommen sind. Kurzerhand ging ich zum Lost&Found-Schalter und meldete dies. Die beiden Beamten nahmen alles geduldig auf und versprachen, dass die Koffer innerhalb der nächsten Tage nach Hause geliefert werden würden (was tatsächlich auch bei mir und den meisten anderen der Fall war). Dieser unschöne Zwischenfall war zwar nicht gerade das, was ich erwartet hatte, tat aber dem Gesamteindruck keinen Abbruch.

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