Reisebericht: Zugreise quer durch Kanada

14.06. – 29.06.2013, 16 Tage Rundreise mit dem Zug durch Kanada von Ost nach West mit Quebec – Montreal – Toronto – Niagara–Fälle – Rocky Mountains – Vancouver


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Eine ganz besondere Kanada-Reise erlebten wir bei der Durchquerung des zweitgrößten Landes der Welt mit dem Zug "The Canadian" von Toronto über Jasper mit Aufenthalt in den Rocky Mountains bis nach Vancouver. Während der mehr als 4.500 km langen Zugstrecke lernten wir die wahre Weite un unberührte Natur Kanadas kennen ...
Ein Reisebericht von
Kristin Weigel
Kristin Weigel

Flug nach Montreal und Stadtrundfahrt mit Basilika Notre Dame und Ville Souterraine

Mit Air Canada flogen wir von Frankfurt/Main nach Montreal und bezogen unser 3-Sterne-Hotel "Le Nouvel" im Zentrum der Stadt, unweit der Haupteinkaufsstraße St. Catherine. Am nächsten Tag begaben wir uns mit unserer kanadischen Reiseleiterin Celine auf Stadtrundfahrt in Montreal. Erstes Ziel war die Basilika Notre Dame, die 1824 bis 1829 im neugotischen Stil am Place d'Armes erbaut wurde. Das Besondere der Kathedrale ist die hölzerne Inneneinrichtung. Bänke, Altar, Treppen und Wanddtafeln bestehen aus reich verzierten Holzschnitzereien. Man kommt sich fast vor wie in einem historischen Opernhaus, als in einer Kirche. Tatsächlich soll die Kirche eine ganz einmalige Akustik haben, sodass hier viele Konzertveranstaltungen Montreals stattfinden. Verpassen sollten Sie auch nicht, einen Blick in die kleinere Holzkapelle nebenan zu werfen - ebenfalls ein Meisterstück der Holzschnitzkunst!
Durch Chinatown fahren wir weiter zur anglikanischen Christ Church an der St. Catherine Straße und tauchen in die Unterstadt ab. Die Ville Souterraine von Montreal ist die größte unterirdische Stadt der Welt! Auf 12 Quadratkilometern erstrecken sich Einkaufspassagen, Cafés und Restaurants, in denen die Montrealer sogar im eisigen Winter bequem und warm bummeln können.

Stadtrundfahrt in Montreal: Mount Royal, Formel 1 und Olympiapark

Dann ging es hinauf zum Mount Royal, der kleine Berg, nach dem Montreal einst vom französischen Entdecker Jaques Cartier seinen Namen bekam. Von der Aussichtsterrasse hatten wir eine sehr gute Sicht auf die Wolkenkratzer von Montreal und den St. Lorenz-Strom. Weiter ging unsere Rundfahrt hinunter zum Strom und hinüber auf die Inseln des Hochelaga-Archipels, wo sich auch die Formel 1 Strecke des Großen Preises von Kanada befindet. Dieser fand erst eine Woche zuvor statt und die Tribünen wurden immer noch abgebaut. Mit unserem Bus fuhren wir entlang der Formel 1 Strecke und legten einen Fotostopp an der Startlinie ein.
Durch das Hafenviertel und die Altstadt Montreals am Place Jaques Cartier fuhren wir zurück in die Innenstadt. Wer mochte, konnte den freien Nachmittag für eigene Erkundungen nutzen oder mir hinaus zum Olympiapark von Montreal fahren.
In der Unterstadt am Bahnhof McGill legten wir eine Mittagspause ein und dann ging es per U-Bahn zum Olympiapark an der Station Viau. Neben dem Besuch des Biodomes und des Botanischen Gartens bietet sich hier die Auffahrt auf den Olympia-Turm an (Die Auffahrt mit der Gondel kostet ca. 23 CAD). Besonders bei solch gutem Wetter, wie an diesem Tag, lohnt sich ein Blick von oben auf die Olympia-Anlagen von 1976.

Zugfahrt von Montreal nach Ottawa – Stadtrundfahrt in Ottawa

Unsere erste Zugfahrt führte uns im kanadischen Regionalzug "Corridor" von Montreal nach Ottawa. Die Fahrt in dem modernen Zug mit bequemen Sesseln, Bordservice und sogar Wifi-Internetverbindung dauert etwa zwei Stunden. In Ottawa erwartet uns unsere kanadische Reiseleiterin Stephanie. Leider ist das Wetter nicht so gut. Bei Regen begeben wir uns auf Stadtrundfahrt durch Ottawa - die Hauptstadt Kanadas. Zunächst ging es entlang des Rideau-Kanals in die Randbezirke Ottawas mit schönen Wohnhäusern und Botschaftsgebäuden. Zurück in der Innestadt probierten wir am Byward Market die berühmten "Beaver Tails" (Bieberschwänze) - ein in Öl gebackenes Gebäck, was die ovale Form eines Bieberschwanzes hat. Wir fahren am Sitz des Premierministers und am schönen Parlamentsgebäude - gebaut im englischen, viktorianischen Stil - vorbei und über den Ottawa-Fluss hinüber in den Quebecer Stadtteil. Hier befindet sich das Museum of Civilization, jetzt neu Museum of Man genannt, mit seinem Eingang, der einem Indianergesicht gleicht. Von hier hat man eine schöne Sicht auf den gegenüberliegenden Parlamentshügel. In der Eingangshalle des Museums sahen wir uns die Totempfähle der Westküsten-Indianer British Columbiens an. Weitere Besichtigungspunkte waren die Basilika Notre Dame und der Aussichtspunkt, an dem Ottawa- und Gatineau-Fluss zusammenfließen.
Nach der Stadtrundfahrt ging es zum Hotel "Cartier Place", welches nahe der Elgin Street und nur etwa 15 Gehminuten von der Innenstadt entfernt liegt. In der Freizeit konnten wir also nochmal bequem zu Fuß ins Zentrum bummeln. Zum gemeinsamen Abendessen trafen wir uns im Hotelrestaurant wieder.

Freizeit in Ottawa – Zugfahrt von Ottawa nach Toronto

Am Vormittag hatten wir noch etwas freie Zeit in Ottawa zur Verfügung. Wir unternahmen einen Spaziergang entlang des Rideau-Kanals bis zu den acht Schleusen zwischen dem Chateau Laurier Hotel und dem Parlamentshügel. Der Rideau-Kanal wurde 1932 eröffnet und gehört heute mit seinen Schleusen zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Um die Mittagszeit ging unser Zug (wieder eine Verbindung des "Corridor"-Netzes) von Ottawa nach Toronto am Ontariosee. Die entspannte Zugfahrt dauerte etwa fünf Stunden. Auch hier gab es wieder einen Bordservice, bei dem wir Getränke und Snacks kaufen konnten. Unterwegs sahen wir vor allem ländliche Gebiete, Wälder und Sumpflandschaften. Das letzte Stück der Strecke führte am Ufer des riesigen Ontariosees entlang.
Am Bahnhof in Torornto begrüßte uns Reiseleiterin Brigitta, die ich schon von einer anderen Ost-Kanada-Reise kannte. Unser Gepäck wurde zum Bus gebracht und wir fuhren zu unserem  Hotel "Delta Chelsea" im Zentrum von Toronto. Nach dem gemeinsamen Abendessen im Hotelkrestaurant unternahmen wir mit Brigitta noch einen kleinen Abendspaziergang durch die Lichterstadt Toronto. Mit den bunten Leuchtreklamen, den riesigen Wolkenkratzern und belebten Straßen beeindruckt Toronto ganz anders als am hellen Tag. Fast kommt man sich vor wie in New York!

Stadtrundfahrt in Toronto mit Auffahrt auf den CN Tower

Am Vormittag lernten wir Toronto bei einer Stadtrundfahrt nun auch am Tage kennen. Am Brookfield Place bestaunten wir die architektonische Verbindung aus historischen Fassaden und modernen Bürogebäuden. Dann fuhren wir hinauf auf den 553 Meter hohen CN Tower. Von den Aussichtsplattformen genossen wir den Blick auf Toronto und den Ontariosee von oben. Besonders Mutige konnten sich auf den Glasfußboden des Turmes begeben und nach unten schauen. Atemberaubend! Im Untergeschoss lädt ein gut sortierter Souvenirladen zum Andenken-Kauf ein.
Unsere Stadtrundfahrt führte uns weiter zum St. Lawrence Market, an dem wir das berühmteste Fotomotiv Torontos fotografierten: das historische Bügeleisenhaus aus roten Backsteinen, die zwei Türme des Eaton Centers und den CN Tower im Hintergrund. Weitere Fotostopps legten wir am alten und neuen Rathaus sowie am Parlamentsgebäude ein, bevor unsere Mittagspause am Harbourfront Center (der Hafenfront Tororntos) verbrachten.

Ausflug zu den Niagara–Fällen und Niagara–on–the–Lake

Nach der Mittagspause traten wir unseren Ausflug zu den weltberühmten Niagara-Fällen an. Fast zwei Stunden waren wir mit dem Bus über die Autobahn unterwegs. In Niagara angekommen, mischten wir uns unter die Touristenmenge, die wie wir die Bootsfahrt mit den Schiffen der "Maid of the Mist" (Nebel-Mädchen) unternahmen. Wir wurden mit blauen Regencapes ausgestattet, die wir nachher auch als Souvenir behalten konnten. Die Bootsfahrt führte ganz nah an den geraden amerikanischen Niagara-Fällen vorbei und direkt hinein in die hufeisenförmigen kanadischen Niagara-Fälle. Spätestens jetzt merkten wir den Zweck unserer Regencapes ! Die Bootsfahrt dauerte etwa 20 Minuten und war trotz der vielen Besucher ein tolles Erlebnis, was man in Ost-Kanada nicht verpassen sollte. Die Wucht und das laute Getose der Wasserfälle ist so am besten spürbar. Beim Spaziergang entlang des Flusses bis zur Fallkante konnten wir noch einmal schöne Fotos von den Niagara-Fällen bei blauem Himmel und herrlicher Sonne machen.
Bevor es zurück nach Toronto geht, legen wir noch einen Zwischenstopp in Niagara-on-the-Lake ein. In dem kleinen idyllischen Örtchen scheint die gute alte englische Zeit stehen geblieben zu sein. Wir bummeln entlang der Hauptstraße mit ihren hübschen bunten Holzhäuschen, Cafés und Pferdekutschen.
Zurück in Toronto lassen wir den Ausflugstag bei einem gemeinsamen Abendessen in "Quinn's Steakhouse" ausklingen. Dann geht es zum Hauptbahnhof, denn heute Abend beginnt unsere Zugreise mit dem "Canadian" quer durch Kanada.

Zugreise mit dem "Canadian" von Toronto nach Jasper

Nachdem wir die Gepäckabgabe und den Check In für unsere Zugreise im Bahnhof von Toronto erfolgreich gemeistert hatten, entspannten wir uns noch bei einem Kaffee in der Panorama-Lounge. Man darf nur zwei bis drei kleine Handgepäckstücke pro Person von max. 11,5 kg mit ins Abteil nehmen, die großen Koffer (max. zwei mit je 23 kg pro Person) müssen für den Gepäckwagen aufgegeben werden. Dann konnten wir unsere Schlafabteile im Canadian beziehen und pünktlich um 22 Uhr fuhren wir in Toronto ab. Die Schlafabteile sind schon ziemlich eng, aber auch irgendwie gemütlich. Ich bezeichne mein Einbett-Abteil immer als "mein kleines Schlafnest". In jedem Abteil gibt es ein Waschbecken und eine Toilette, etwas Stauraum für das Gepäck, ein großes Fenster und zwei bequeme Betten übereinander. Am Tag kann man die Betten vom Kabinen-Stewart hochklappen lassen und es kommen zwei Sessel zum Vorschein. In den sogenannten Activity Cars (den Panoramawagen) trifft man sich zum gemütlichen Beisammensein oder zum Genießen der Aussicht aus den erhöhten Panoramafenstern. In den Speisewagen (Dining Cars) werden Frühstück, Mittagessen und Abendmenü serviert. Es gibt nichts Schöneres, als beim leckeren 3-Gang-Menü oder abends in seinem "Schlafnest" die vorbeiziehende Natur Kanadas zu beobachten! Es ist schon etwas Besonderes, Kanada per Zug zu "erfahren"!

Der "Canadian" stoppt in Winnipeg – kleiner Stadtrundgang

Den ersten Tag verbringen wir komplett im Zug und durchfahren Nord-Ontario mit einem  Zwischenstopp in Hornepayne. Weiter geht es in die Provinz Manitoba, in die weiten Prärien Kanadas. Am Morgen des zweiten Tages unserer Zugreise erreichen wir Winnipeg, die Hauptstadt Manitobas. Der "Canadian" hält hier für insgesamt drei Stunden, sodass wir etwas Zeit haben, die Stadt zu erkunden. Gemeinsam unternehmen wir einen Spaziergang entlang des Assiniboine-Flusses bis zum schönen Parlamentsgebäude von Winnipeg (Legislative Building). Im ehemaligen Eisenbahngelände und historischen Handelsplatz der Indianer und Pelzhändler "The Forks" gibt es heute eine Markthalle mit Cafés und Souvenirgeschäften und einen kleinen Aussichtsturm mit Blick über die Flussgabel zwischen Assiniboine und Red River. Zum Mittagessen sind wir schon wieder an Bord des "Canadian" und die Zugreise geht weiter gen Westen durch die weiten Prärien Manitobas und Saskatchewans.

Zugfahrt über Edmonton in die Rocky Mountains nach Jasper

Am Morgen des dritten Zugtages erreicht der „Canadian" Edmonton, die Hauptstadt der Provinz Alberta. Der Zug hält hier für etwa eine Stunde und es wird ein zusätzlicher Panoramawagen mit kompletten Glasdach angehängt. In ihm oder in einem der Activity- bzw. Dome-Cars kann man die Aussicht besonders gut genießen. Nach dem wir den Bahnhof von Edson passiert haben, dauert es nicht mehr lange und es geht hinein in die beeindruckende Bergwelt der Rocky Mountains. Etwa eine Stunde vor Ankunft in Jasper überqueren wir den Eingang zum Jasper-Nationalpark. Entlang des mächtigen Athabasca-Flusses geht es durch die Rockies bis zum kleinen Bahnhof von Jasper. Unser viertägiger Aufenthalt in den Rocky Mountains erwartet uns!
Nachdem wir unsere Koffer aus dem Gepäckwagen in Emfang genommen haben, holen uns Reiseleiterin Helga und Busfahrer Kong am Bahnhof ab. Auf einer ersten kleinen Erkundungsfahrt besuchen wir den Patricia Lake und unternehmen einen Spaziergang am Pyramids Lake, bevor wir zu unserem Hotel "Tonquinn Inn" in Jasper fahren.

Erkundungen im Jasper Nationalpark – Maligne–See und Maligne Canyon

Heute gehen wir auf Entdeckungsreise im Jasper-Nationalpark. Am Maligne Canyon, einer vom Maligne Fluss ausgehöhlten Kalkstein-Schlucht, unternehmen wir eine leichte Wanderung entlang der Schlucht, Wasserfälle und Brücken. Auf unserer Weiterfahrt zum Medicine Lake begegnen wir den ersten Wapiti-Hirschen, die friedlich am Straßenrand grasen. Nach einem Fotostopp am türkisfarbenen Medicine Lake geht es weiter zum Maligne-See, der erst im Jahre 1908 von Mary Schäfer entdeckt wurde und heute das beliebteste Ausflugsziel im Jasper-Nationalpark ist. Wir unternehmen eine zweistündige Bootsfahrt über den See, den von mehreren schneebedeckten Gletschern umrahmt wird. Ziel ist die legendäre kleine Insel Spirit Island - eines der Wahrzeichen der kanadischen Rocky Mountains. Zurück am Ufer genießen wir ein Mittagessen mit Blick auf den Maligne-See, bevor wir zurück nach Jasper fahren. Hier bleibt Zeit für einen kleinen Stadtbummel.

Panoramastraße Icefield Parkway und Columbia Eisfeld

Unser Ganztagesausflug führte uns entlang der Panoramastraße Icefield Parkway in Richtung Banff-Nationalpark. Am Sunwapta Falls Resort kauften wir Sandwiches für ein Mittagspicknick und hübsche Souvenirs ein. Vorbei am Stutfield-Gletscher und am Tangle Fall Wasserfall erreichten wir das Columbia Eisfeld, eines der größten Inland-Eisfelder weltweit südlich des Polarkreises. Fast alle nutzten die fakultative Möglichkeit zur Auffahrt auf den Athabasca-Gletscher. Dabei fuhren wir zunächst mit einem Shuttle-Bus bis zum Gletscherrand und dann mit dem allradbetriebenen Snowcoach direkt über das Jahrtausende alte Gletschereis. Auf dem Gletscher konnten wir etwa 20 Minuten aussteigen, um Fotos aufzunehmen. Warme Kleidung und feste Schuhe sind zu empfehlen.

Banff–Nationalpark – Bow Lake und Peyto Lake

Nach unserem Gletscher-Abenteuer ging es weiter auf dem Icefield Parkway in den Banff-Nationalpark. Wir passieren die „Weinende Wand" mit ihren vielen kleinen Wasserfällen und legten eine Picknick-Pause am Athabasca-Fluss ein. Zum Aufwärmen gab es einen kanadischen Whisky . Gut gestärkt besuchten wir den Bow Lake und den herrlich türkisblauen Peyto Lake im Banff-Nationalpark. Auf der Rückfahrt hatten wir Glück und sahen einige wilde Schneeziegen ganz nah am Straßenrand.
(Da der Highway nach Banff und Canmore gerade wegen Hochwasser gesperrt ist, konnten wir bei dieser Reise nicht wie geplant den ganzen Banff-Nationalpark erkunden. Dafür ging es am nächsten Tag gen Norden zum Mount Robson Provinz Park.)

Jasper Tramway und Ausflug in den Mount Robson Provinz Park

Um einen Eindruck von oben zu bekommen, fuhren wir am Vormittag mit der Jasper Tramway Seilbahn hinauf auf 2.277 Meter Höhe des Whistlers Mountain, dem Hausberg von Jasper. Bei tollem Wetter hatten wir beste Sicht auf Jasper, das Athabasca-Flusstal und die umliegenden Bergketten. Oben an der Bergstation konnten wir ein Stück bergauf wandern und einige Erdhörnchen beobachten. Wenn man Glück hat, kann man hier oben auch Schneehühner und Murmeltiere sehen, nach dessen Pfeifen der Berg seinen Namen "Whistlers" erhielt.
Nach dem "Höhenflug" ging es weiter zum Mount Robson Provinz Park, der an der Grenze zu British Columbia beginnt. Am Straßenrand sahen wir unseren ersten Grizzly-Bären, der hier ganz gemächlich entlang trottete!

Mount Robson, Rearguard Falls und Talbot Lake

Unsere Mittagspause legten wir am Fuße des Mount Robson ein, den mit 3.954 Metern höchsten Berg der Kanadischen Rocky Mountains. Auch hier hatten wir Glück, denn der Gipfel ist nur an wenigen Tagen des Jahres so gut zu sehen. Bevor wir zurück fuhren, besuchten wir die Rearguard Falls. Bis an diese Wasserfälle kommen die Lachse im Spätsommer den Fraser-Fluss hinauf. Bei einem letzten Abstecher zum Talbot Lake in der Nähe von Jasper sahen wir noch einmal Wapiti-Hirsche und Dickhornschafe. Ein erlebnisreicher und wunderbarer Tag ging gemütlich beim gemeinsamen Abendessen zu Ende.

Bären–Safari bei Jasper, Lac Beauvert und Weiterreise mit dem Zug

Unser letzter Tag in den Rocky Mountains war angebrochen. Am Morgen begaben wir uns noch einmal auf "Bären-Safari" in das Skigebiet Marmot Basin oberhalb von Jasper. Und tatsächlich waren Bären da! Etwa 20 Minuten konnten wir einen sogenannten Zimtbären (Braunbär mit hellbraunem Fell) beim Grasen beobachten. Nur wenig später lief uns im Jasper-Nationalpark noch einmal ein riesiger Grizzly über den Weg. Einfach Wahnsinn, diese geballte Kraft!
Um noch etwas Bewegung an frischer Luft zu genießen, unternahmen wir einen Spaziergang am Lac Beauvert, einem klaren Bergsee, an dem die 5-Sterne-Hotelanlage des Jasper Park Resorts liegt.
Am Mittag ging es zum Bahnhof von Jasper, wo wir für unsere Weiterfahrt mit dem "Canadian" eincheckten. Um 14.30 Uhr ging unsere Zugfahrt von Jasper nach Vancouver pünktlich los. Über den Yellowhead-Pass verließen wir die Rocky Mountains und fuhren durch die Berglandschaften der Caribou und Revelstoke Mountains in der Provinz British Columbia. Noch eine Nacht verbrachten wir in unseren Schlafabteilen im "Canadian".

Ankunft in Vancouver – Stadtrundfahrt

Am Vormittag erreichte der "Canadian" schließlich die Endstation in Vancouver. Wir bekamen unsere Koffer am Gepäckband im Bahnhof und brachen mit unserem Reiseleiter Dieter zur Stadtrundfahrt in Vancouver auf. Zuerst ging's ins chinesische Viertel Chinatown, wo wir einen kleinen exotischen Schaufensterbummel machten. In der Altstadt Vancouvers - Gastown - statteten wir der alten englischen Dampfuhr und dem historischen Bahnhof der Canadian Pacific Railway einen Besuch ab. Am Canada Place bestaunten wir den Kreuzfahrthafen, die olympische Flamme von 2010 und das Kongresszentrum.
Dann ging es in die "grüne Lunge" Vancouvers, den Stanley Park. Bei einem Fotostopp sahen wir die Totempfahl-Sammlung der Westküsten-Indianer British Columbias und die Lion's Gate Brücke. Bei einer kurzen Wanderung durch den pazifischen Regenwald des Stanley Parks bekamen wir einen Eindruck von den Baumriesen, die einst zu Hunderten auf den unbewohnten Inseln Vancouvers beheimatet waren.

Granville Island und abendliches Vancouver

Unser gemeinsames Mittagessen nahmen wir auf Granville Island im Restaurant "SandBar" ein und bummelten im Anschluss durch die Markthallen dieses modernen Künstlerviertels. Beeindruckend war auch der Besuch der riesigen öffentlichen Bibbliothek von Vancouver, ein Geheimtipp unseres Reiseleiters Dieter. Schließlich gelanten wir zum 4-Sterne-Hotel "Empire Landmark", welches super zentral direkt an der Robson Street liegt. Bei einem Abendspaziergang genossen wir noch einmal das lebendige Flair Vancouvers und die beleuchteten Wolkenkratzer. Mein Tipp für einen Drink am Abend: das Pub „Steamworks Steam Brewery", wo man verschiedene Sorten des hier selbstgebrauten Bieres probieren kann.


Ausflug in den grünen Norden Vancouvers - Capilano Suspension Park und Grouse Mountain

Alle Gäste nahmen heute an unserem fakultativen Ausflug nach Nord-Vancouver teil. Mit dem Bus und unserem Reiseleiter Dieter fuhren wir über die Lion's Gate Bridge zum Capilano Suspension Park. Bei einer kleinen Führung erfuhren wir Wissenswertes zur Geschichte des Parks am Capilano-Fluss und den hier beheimateten Squamish-Indianern. Dann ging es über die 136 Meter lange freischwingende Hängebrücke, 70 Meter über dem Capilano-Fluss. Bei einem Rundgang über die Baumkronenpfade lernten wir noch einmal die Riesenbäume des pazifischen Regenwaldes kennen.
Dann ging es weiter zum Hausberg Vancouvers - dem Grouse Mountain. Mit der Gondelbahn fuhren wir hinauf auf etwa 1.100 Meter Höhe und unternahmen einen Spaziergang zu den verschiedenen Attraktionen: Holzfäller-Show, überlebensgroße Holzschnitzereien und ein Bärengehege mit zwei Grizzly-Bären. Wieder zurück im Tal besuchten wir den Cleveland-Staudamm und eine Lachszuchtstation am Capilano-Fluss, wo wir Lachse bei Sprung über die Lachstreppe beobachten konnten.
Unser gemeinsames Abschluss-Abendessen genossen wir im Restaurant "Cloud 9" in der 42. Etage unseres Hotels "Empire Landmark" hoch über den Dächern Vancouvers. Ein toller Ausklang der Reise!

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