Zugreise quer durch Kanada
Reisebericht: 17.06. – 02.07.2025
Vom Atlantik bis zum Pazifik, von den geschäftigen Straßen Torontos bis zu den stillen Gipfeln der Rocky Mountains: Diese Reise eröffnet einen einmaligen Blick auf die Seele Kanadas. Im gemächlichen Rhythmus des Zuges gleitet die Welt draußen vorbei – endlose Wälder, glitzernde Seen, weite Prärien und majestätische Bergketten. Willkommen an Bord – ein unvergessliches Erlebnis auf Schienen beginnt.
Ein Reisebericht von
Mareike Schmidt
17.06.2025 – Flug nach Montreal, Weiterfahrt nach Québec
Wir starteten aus verschiedenen Richtungen nach Frankfurt – einige von uns reisten bereits am Vortag an und verbrachten die Nacht in einem Hotel in Flughafennähe, um entspannt in den Reisetag zu starten. Früh am Morgen traf sich die gesamte Gruppe am Flughafen Frankfurt, und die Vorfreude auf die bevorstehende Kanada-Reise war bei allen deutlich spürbar.
Am Gate begrüßten wir uns herzlich, bevor wir in unser fliegendes Zuhause für die kommenden 7 Stunden und 45 Minuten stiegen. An Bord wurden wir sehr gut versorgt: Es gab mehrere Mahlzeiten, eine Auswahl an Getränken, ein umfangreiches Entertainment-System mit Filmen, Serien und Musik sowie kleine Leckereien für zwischendurch. Der Flug verlief ruhig und angenehm.
In Montréal angekommen, wurden wir herzlich von unserem Reiseleiter Louis empfangen, der uns direkt zu unserem Reisebus begleitete. Von dort aus fuhren wir etwa drei Stunden weiter nach Québec City, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Während der Fahrt bekamen wir bereits einen ersten Eindruck von der Weite und Schönheit Kanadas – dichte Wälder, weite Landschaften und charmante kleine Ortschaften begleiteten uns auf dem Weg.
In Québec City angekommen, wartete unsere lokale Stadtführerin Nadia bereits sehnsüchtig auf uns. Am späten Nachmittag checkten wir im Hotel ein. Nach einer kurzen Erholungspause und etwas Zeit zum Frischmachen traf sich ein Teil der Gruppe zum gemeinsamen Abendessen in einem Restaurant in der Altstadt. Im Anschluss daran machten wir noch einen kleinen Stadtrundgang durch das abendliche Québec. Die historische Altstadt, ein UNESCO-Weltkulturerbe, war wunderschön beleuchtet und strahlte eine besondere Atmosphäre aus. Besonders beeindruckt waren wir vom Château Frontenac – dem berühmten Hotel, das majestätisch über der Stadt thront und als eines der meistfotografierten Hotels der Welt gilt.
Nach diesem ersten erlebnisreichen Tag freuten wir uns alle auf unsere Betten und die erste Nacht in Kanada – gespannt auf alles, was in den kommenden Tagen noch vor uns lag.
18.06.2025 – Stadtrundfahrt Quebec, Fahrt nach Montreal, Stadtrundfahrt in Montreal
Unsere Stadtrundfahrt begann mit einem Fotostopp am beeindruckenden Sankt-Lorenz-Strom, der als eine der wichtigsten Wasserstraßen Nordamerikas gilt. Der Fluss verbindet die Großen Seen mit dem Atlantik und spielte eine zentrale Rolle für den Warenhandel im kolonialen Kanada. Anschließend setzten wir unsere Rundfahrt durch Québec fort. Québec City wurde im Jahr 1608 von Samuel de Champlain gegründet und gilt als die älteste Stadt Kanadas. Als wichtige französische Siedlung war sie ein zentrales Handels- und Verwaltungszentrum in der frühen Kolonialzeit. Heute ist Québec nicht nur Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, sondern auch bekannt für ihre gut erhaltene Altstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Mit einer Arbeitslosenquote von nur 3,5?% zählt die Region zu den wirtschaftlich stabilen Gebieten Kanadas. Wir legten einen kurzen Halt am Parlamentsgebäude ein, einem prachtvollen Bauwerk im Second Empire-Stil aus dem 19. Jahrhundert. Es beherbergt die Nationalversammlung von Québec und ist ein bedeutendes politisches Zentrum der Provinz.
Weiter ging es zum Wahrzeichen der Stadt, dem Château Frontenac – ein imposantes Hotel, das 1893 von der Canadian Pacific Railway eröffnet wurde. Mit seinem markanten Kupferdach thront es majestätisch über der Altstadt und gilt als eines der am häufigsten fotografierten Hotels der Welt. Wir schlenderten über die Terrasse Dufferin, eine Promenade mit herrlichem Blick auf den Sankt-Lorenz-Strom, und sahen von dort aus auch die nahe gelegene Zitadelle von Québec. Diese sternförmige Festung aus dem 19. Jahrhundert ist Teil der Verteidigungsanlagen der Stadt und dient heute unter anderem als Residenz des Generalgouverneurs von Kanada, wenn er in Québec ist.
In der Unterstadt bestaunten wir das berühmte Wandgemälde „Fresque des Québécois“, das historische Szenen und bekannte Persönlichkeiten der Stadtgeschichte darstellt. Über die steile „Genickbruchtreppe“ (Escalier Casse-Cou), eine der ältesten Treppen der Stadt, ging es dann hinab zur Petit-Champlain-Straße – einer der ältesten Einkaufsstraßen Nordamerikas mit charmanten Boutiquen und Cafés.
Nach etwas Freizeit zur eigenen Erkundung der Stadt machten wir uns auf den Weg nach Montréal. Während der Fahrt konnten wir typische Kekse mit Ahornsirup probieren – ein kulinarisches Highlight und beliebtes Souvenir aus Kanada.
In Montréal angekommen, verabschiedeten wir uns von unserer charmanten Stadtführerin Nadia und begrüßten wieder Louis, der uns bereits in Montréal erwartet hatte. Es folgte eine informative Stadtrundfahrt durch Montréal, die größte Stadt der Provinz Québec und eine der größten frankophonen Städte der Welt. Montréal liegt auf einer Insel im gleichnamigen Fluss und ist ein spannender Mix aus europäischer Geschichte und moderner Urbanität. Wir machten einen Fotostopp, von dem aus man einen herrlichen Blick über die Skyline von Montréal genießen konnte. Danach fuhren wir weiter zur berühmten Basilika Notre-Dame. Die Notre-Dame-Basilika wurde im Jahr 1829 fertiggestellt und ist somit fast 200 Jahre alt. Obwohl sie nicht als Kathedrale gilt, beeindruckt sie mit ihrer prachtvollen neogotischen Architektur und ihrer riesigen Orgel mit über 7.000 Pfeifen. Das kunstvoll gestaltete Innere mit geschnitzten Holzarbeiten, Buntglasfenstern und einer leuchtend blauen Decke zählt zu den schönsten Kirchenräumen Nordamerikas.
Auf dem Weg durch die Stadt sahen wir außerdem die traditionsreiche McGill University, eine der renommiertesten Universitäten des Landes, sowie die beliebte Einkaufsstraße Saint Catherine, die mit zahlreichen Geschäften, Restaurants und Kaufhäusern zum Bummeln einlädt. Im charmanten Viertel Saint-Denis, bekannt für seine kulturelle Vielfalt und lebendige Atmosphäre, zeigte sich Montréal von seiner kreativen Seite.
Zum Abschluss erfuhren wir noch, dass Molson, die kanadische Brauerei mit Sitz in Montréal, als eine der ältesten noch aktiven Brauereien Nordamerikas gilt – sie wurde 1786 gegründet.
Am Abend genossen wir ein leckeres Abendessen im Hotel, bei dem wir den Tag gemütlich ausklingen ließen und uns bereits auf die nächsten Eindrücke unserer Reise freuten.
19.06.2025 – Zugfahrt von Montreal nach Ottawa – Stadtrundfahrt in Ottawa
Heute begann unsere erste Zugfahrt in Kanada – Ziel war Ottawa, die Hauptstadt des Landes. Nach einer angenehmen Fahrt durch die abwechslungsreiche Landschaft erreichten wir die Stadt am späten Vormittag. Dort wurden wir herzlich von unserer neuen Reiseleiterin Steffi empfangen, die uns direkt mit interessanten Fakten versorgte: Ottawa ist mit rund einer Million Einwohnern die sechstgrößte Stadt Kanadas und liegt an der Grenze der Provinzen Ontario und Québec. Die Stadt ist offiziell zweisprachig – Englisch und Französisch werden hier gleichermaßen gesprochen. Kanada zählt insgesamt etwa 41 Millionen Einwohner, und das kanadische Parlament besteht aus 338 Abgeordneten, die ihre Wahlkreise im House of Commons vertreten.
Unsere Stadtbesichtigung führte uns zu den eindrucksvollen Regierungsgebäuden auf dem Parliament Hill, wo sich das politische Herz Kanadas befindet. Besonders imposant ist der Peace Tower, der über dem gesamten Komplex thront. Von dort aus ging es durch das elegante Botschaftsviertel zum Rockcliffe Park, einem gehobenen Wohnviertel mit großzügigen Villen und Ausblicken auf den Ottawa River. Wir besichtigten außerdem die Basilika Notre-Dame, die älteste Kirche der Stadt, die mit ihrer neogotischen Architektur und dem prachtvoll gestalteten Innenraum beeindruckte.
Einer der ersten Höhepunkte war der Besuch des historischen Viertels rund um den ByWard Market, einem beliebten Treffpunkt mit vielen Marktständen, kleinen Boutiquen und Cafés. Hier hatten wir auch ein wenig Freizeit, um auf eigene Faust durch die Gassen zu bummeln oder ein kleines Souvenir zu kaufen. Zur Mittagszeit nutzten einige von uns die Gelegenheit, eine echte kanadische Spezialität zu probieren: den sogenannten „Beavertail“. Dabei handelt es sich um ein frittiertes Teiggebäck in Form eines Biberschwanzes, das mit verschiedenen süßen Belägen wie Zimt-Zucker, Ahornsirup, Schokolade oder Erdbeeren serviert wird – ein echter Genuss!
Ein weiterer Stopp war die Rideau Hall, die offizielle Residenz des Generalgouverneurs von Kanada, sowie die Residenz des Premierministers am 24 Sussex Drive – ein historisches Gebäude direkt am Flussufer. Ebenfalls sehenswert waren die Rideau-Wasserfälle, an denen der gleichnamige Fluss in den Ottawa River mündet und dabei einen natürlichen „Wasservorhang“ bildet, der dem Fluss seinen Namen gab. Die nahegelegene Sparks Street, eine autofreie Einkaufsstraße mit Geschäften und Straßencafés, rundete unseren Rundgang ab.
Am Nachmittag blieb etwas Zeit für eigene Erkundungen. Einige nutzten die Gelegenheit für einen weiteren Bummel durch die Innenstadt, andere entspannten sich in einem der schönen Parks oder Cafés.
Am Abend spazierten wir gemeinsam zu einem gemütlichen Restaurant, wo wir ein schmackhaftes Abendessen genossen und die Eindrücke des Tages Revue passieren ließen. Auf dem Rückweg zum Hotel erlebten wir noch ein besonderes Highlight: die stimmungsvoll beleuchteten Parlamentsgebäude, die in der Dunkelheit eindrucksvoll erstrahlten.
20.06.2025 – Zugfahrt von Ottawa nach Toronto, Weiterreise im Bus zu den Niagara Fällen – Bootsfahrt und Skylon Tower
Heute stand eine weitere Etappe unserer Reise auf dem Programm: die Zugfahrt von Ottawa nach Toronto. Während der Fahrt konnten wir sogar einen Blick auf den riesigen Ontariosee erhaschen – einer der fünf Großen Seen Nordamerikas und zugleich der kleinste unter ihnen, aber dennoch beeindruckend in seiner Weite.
Bevor wir in den Zug stiegen, verabschiedete sich unsere Reiseleiterin Steffi herzlich von uns. Einige von uns nutzten die Gelegenheit, kurz vor dem Einstieg ein kleines Video zu drehen und Grüße zum Canada Day zu senden.
Die Zugfahrt war angenehm und bot uns die Möglichkeit, etwas zu entspannen, zu frühstücken und uns bei anregenden Gesprächen auszutauschen. Am frühen Nachmittag erreichten wir schließlich Toronto, die größte Stadt der Provinz Ontario. Mit über 3 Millionen Einwohnern im Stadtgebiet und mehr als 6 Millionen in der Metropolregion ist Toronto die viertgrößte Stadt Nordamerikas – nach Mexiko-Stadt, New York und Los Angeles. Die Stadt hat sich in den letzten Jahrzehnten rasant entwickelt. Noch vor etwa 15 Jahren prägten kaum Hochhäuser das Stadtbild – heute bestimmen moderne Wolkenkratzer und ein dynamisches Stadtleben das Bild.
Doch unser Aufenthalt in Toronto war zunächst nur kurz, denn wir fuhren direkt weiter zu einem der berühmtesten Naturwunder der Welt – den Niagarafällen. Auf dem Weg dorthin passierten wir unter anderem Hamilton, eine Industriestadt am Westende des Ontariosees, und das Städtchen Hope, das eingebettet in die grüne Landschaft liegt. Der Ontariosee, den wir bereits aus dem Zug gesehen hatten, begleitete uns ein Stück des Weges und bildete eine malerische Kulisse für unsere Weiterfahrt.
Nach unserer Ankunft an den Niagarafällen begaben wir uns direkt zum Bootsanleger, um das Naturspektakel aus nächster Nähe zu erleben. An Bord eines der berühmten Ausflugsboote fuhren wir ganz nah an die tosenden Wassermassen heran – ein atemberaubendes Erlebnis! Die Niagarafälle bestehen aus drei Teilen: den Horseshoe Falls (auf kanadischer Seite), den American Falls und den kleineren Bridal Veil Falls (beide auf US-amerikanischer Seite). Der gewaltige Wasserstrom, der hier über die Kante stürzt, erzeugt eine Gischt, die uns angenehm erfrischte – eine willkommene Abkühlung an diesem Tag. Es war für uns alle sehr beeindruckend, diese Naturgewalt aus nächster Nähe zu erleben.
Hungrig von dem aufregenden Erlebnis, fuhren wir anschließend zum Skylon Tower, einem 160 Meter hohen Aussichtsturm, der sich direkt neben den Fällen erhebt. Von dort aus hatten wir beim Abendessen nicht nur eine hervorragende Auswahl an Speisen und Weinen, sondern auch einen wunderschönen Ausblick auf die Niagarafälle und die umliegende Landschaft.
Nach dem Essen fuhren wir für ein weiteres Highlight des Tages erneut zu den Niagarafällen. Jetzt, nach Einbruch der Dunkelheit, waren die Wasserfälle in bunten Lichtern illuminiert – ein faszinierender Anblick, der fast etwas Magisches hatte. Als krönender Abschluss dieses besonderen Tages erlebten wir dann noch ein Feuerwerk direkt über den Fällen, das den Himmel in bunten Farben erstrahlen ließ.
Voller Eindrücke und noch immer beeindruckt von den Naturgewalten und der Schönheit des Tages machten wir uns schließlich auf den Weg ins Hotel, wo wir die Nacht in unmittelbarer Nähe der Fälle verbrachten.
21.06.2025 – Niagara on the Lake – Stadtrundfahrt in Toronto, Auffahrt auf den CN Tower
Nach einer unvergesslichen Nacht an den Niagarafällen hieß es heute Abschied nehmen von diesem beeindruckenden Naturschauspiel. Wir verließen die Wasserfälle am Vormittag und machten noch eine letzte Abschiedsrunde, bevor wir uns auf den Weg zurück nach Toronto machten. Unterwegs legten wir zunächst einen kurzen Fotostopp am Whirlpool Aero Car ein. Dieser natürliche Strudel, der sogenannte Niagara Whirlpool, ist ein riesiger Wasserstrudel im Niagara River, der durch geologische Verschiebungen vor etwa 4.200 Jahren entstanden ist. Besonders beeindruckend ist die Aussicht von der historischen Seilbahn aus dem Jahr 1916, die in luftiger Höhe über den Strudel führt – ein spektakuläres Fotomotiv.
Nicht weit davon entfernt machten wir Halt an der bekannten Blumenuhr („Floral Clock“), die mit einem Durchmesser von über 12 Metern zu den größten funktionstüchtigen Blumenuhren der Welt zählt. Sie wurde 1950 errichtet und ist saisonal mit mehr als 15.000 Pflanzen gestaltet. Die Uhr ist nicht nur ein beliebtes Fotomotiv, sondern auch ein Symbol für die Gartenkunst und Präzision der Region.
Unser nächster Halt war Niagara-on-the-Lake, eine charmante Kleinstadt am Ufer des Ontariosees und inmitten von Weinbergen gelegen. Die Stadt ist bekannt für ihre gut erhaltene Kolonialarchitektur aus dem 19. Jahrhundert, für ihre blühenden Gärten und das kulturelle Angebot – unter anderem das berühmte Shaw Festival, eines der renommiertesten Theaterfestivals Nordamerikas. Bei einem kurzen Bummel durch die malerischen Straßen mit kleinen Boutiquen, Cafés und Eisdielen konnten wir das besondere Flair dieses Ortes genießen.
Anschließend machten wir uns auf den Rückweg nach Toronto. Dort angekommen, führte uns unser erster Weg zum berühmten CN Tower, dem Wahrzeichen der Stadt. Mit einer Höhe von 553 Metern war der CN Tower bis 2009 das höchste freistehende Bauwerk der Welt. Die Aussichtsplattform in 346 Metern Höhe bot uns einen atemberaubenden Panoramablick über Toronto, den Ontariosee und bei guter Sicht sogar bis nach Rochester im US-Bundesstaat New York. Für Mutige gab es außerdem den sogenannten Glass Floor, auf dem man direkt in die Tiefe schauen kann – ein echtes Erlebnis.
An diesem Tag war besonders viel los in der Stadt, denn das Baseballteam der Toronto Blue Jays spielte im angrenzenden Rogers Centre gegen die Chicago White Sox. Die Toronto Blue Jays, gegründet 1977, sind das einzige kanadische Team in der nordamerikanischen Major League Baseball (MLB) und haben 1992 und 1993 die World Series gewonnen. Der Trubel rund um das Stadion war deutlich zu spüren – und umso größer die Freude, als wir erfuhren, dass die Blue Jays an diesem Tag auch noch gewonnen hatten.
Im Anschluss setzten wir unsere Stadtrundfahrt durch Toronto fort. Wir fuhren vorbei an bedeutenden Sehenswürdigkeiten wie der University of Toronto, einer der ältesten und renommiertesten Universitäten des Landes, sowie dem Royal Ontario Museum mit seiner markanten modernen Glasfassade. Weitere Highlights waren das Parlamentsgebäude von Ontario (Queen’s Park), der Yonge-Dundas Square, das Pendant zum Times Square in New York, sowie das historische Distillery District, das heute ein beliebtes Viertel mit Kunstgalerien, Boutiquen und Restaurants ist.
Schließlich erreichten wir unser Hotel, das zentral in der Innenstadt gelegen war. Dort hatte jeder noch etwas freie Zeit, um die Umgebung individuell zu erkunden. In unmittelbarer Nähe befanden sich große Einkaufszentren wie das Eaton Centre, gemütliche Cafés und eine Vielzahl an internationalen Restaurants – ideal für einen entspannten Nachmittag.
Am Abend fuhren wir mit dem Bus zu einem Restaurant, wo wir gemeinsam ein leckeres Abendessen genossen. Danach unternahmen wir noch einen kleinen Spaziergang zum sogenannten Hundebrunnen („Dog Fountain“) im Berczy Park – ein ungewöhnlicher und charmant gestalteter Brunnen, dessen Hauptfigur ein großer Knochen ist, umgeben von 27 kleineren Hunden, die scheinbar das Zentrum anbellen. Ein Katzenskulptur thront am Rand – der heimliche Star des Brunnens.
22.06.2025 – Beginn der Zugreise mit dem Canadian ab Toronto
Heute begann das absolute Highlight unserer Reise: die legendäre Zugfahrt mit dem „Canadian“ – einem der berühmtesten Fernreisezüge der Welt. Der „Canadian“ wird von VIA Rail Canada betrieben und verbindet auf einer Strecke von rund 4.466 Kilometern die Metropolen Toronto und Vancouver. Die komplette Fahrt dauert über vier Tage und führt durch fünf Provinzen – Ontario, Manitoba, Saskatchewan, Alberta und British Columbia – vorbei an endlosen Seen, borealen Wäldern, Prärien und den majestätischen Rocky Mountains. Diese transkontinentale Zugfahrt zählt zu den spektakulärsten Eisenbahnreisen weltweit.
Wir verabschiedeten uns herzlich von unserem Busfahrer Paul sowie unserer Reiseleiterin Margarith, die uns bis hierhin begleitet hatten. Anschließend bezogen wir unsere Kabinen und begannen, den Zug zu erkunden. Die nostalgische Ausstattung im Stil der 1950er Jahre, gepaart mit moderner Technik, vermittelt sofort ein ganz besonderes Reisegefühl. Einige von uns gönnten sich einen ersten Begrüßungsdrink im Activity Car, einem gemütlich gestalteten Gemeinschaftswagen mit Bar, Spielen und wechselndem Unterhaltungsprogramm.
Zum Mittagessen trafen wir uns alle im Speisewagen, wo wir ein köstliches Menü mit regionalen Spezialitäten serviert bekamen – stilvoll mit weißer Tischdecke und aufmerksamen Service. Währenddessen zog die abwechslungsreiche Landschaft an uns vorbei, und gegen Nachmittag durchquerten wir die Kleinstadt Parry Sound, die am östlichen Ufer der Georgian Bay liegt, einem Ausläufer des Lake Huron. Parry Sound ist besonders für seine spektakuläre Naturkulisse bekannt und als Heimat des berühmten Eishockeyspielers Bobby Orr. Der Ort ist ein beliebtes Sommerziel für Kanadier, die dort ihre Ferienhäuser haben.
Der „Canadian“ verkehrt planmäßig zweimal pro Woche: ab Toronto sonntags und mittwochs, ab Vancouver montags und donnerstags. Insgesamt kann der Zug bis zu 260 Passagiere aufnehmen; auf unserer Fahrt waren etwa 200 Gäste an Bord. Der Zug bestand aus 20 Wagen, darunter Schlafwagen, Speisewagen, Aussichtswagen mit Glaskuppeln („Dome Cars“) sowie Loungewagen.
Am Nachmittag wurde es gesellig: Es gab Live-Musik mit einer lokalen Musikerin, die kanadische Folk- und Countryklassiker spielte, und im Anschluss fand eine Weinverkostung statt, bei der verschiedene kanadische Weine, unter anderem aus dem Okanagan Valley (British Columbia), präsentiert wurden.
Zum Abendessen versammelten wir uns erneut im Speisewagen und genossen ein exzellentes Menü mit saisonalen Zutaten, liebevoll zubereitet von der Bordküche. Der Service war herzlich und aufmerksam. Danach erwartete uns noch ein kurzer Film über die Geschichte des „Canadian“, der uns interessante Einblicke in die Entstehung und Bedeutung dieser ikonischen Zugverbindung bot. Der „Canadian“ ist mehr als nur ein Zug – er ist ein Symbol kanadischer Eisenbahngeschichte und ein rollendes Denkmal der Transkontinentalverbindung. Seit seiner Jungfernfahrt im Jahr 1955 gilt er als eine der eindrucksvollsten Zugstrecken der Welt. Damals wie heute steht der „Canadian“ für Komfort, Gastfreundschaft und den Charme der klassischen Zugreise. In der Regel ist der Zug etwa 750 Meter lang und bringt rund 1.500 Tonnen Gesamtgewicht auf die Schienen. Der Zug wird von einer oder mehreren Diesellokomotiven der Baureihe General Electric P42DC gezogen, die speziell für Langstreckenpassagierzüge entwickelt wurden. Diese Lokomotiven leisten bis zu 4.250 PS und können eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h erreichen – wobei der „Canadian“ in der Praxis meist gemütlicher mit etwa 90–120 km/h unterwegs ist, um die Landschaft bewusst erlebbar zu machen. Die Wagen stammen ursprünglich aus den 1950er Jahren und wurden von der Budd Company aus Edelstahl gefertigt. Dieses ikonische Design mit den glänzenden Edelstahlkarosserien verleiht dem Zug seinen unverwechselbaren Retro-Charme. Trotz ihres Alters wurden die Wagen über die Jahre immer wieder technisch modernisiert – unter anderem mit moderner Klimatisierung, verbesserten Sanitäranlagen, Sicherheitsstandards und aktualisierter Elektronik. Der Energiebedarf für Bordstrom, Beleuchtung, Klimaanlage und Küchengeräte wird über Generatorwagen abgedeckt, die zwischen den Passagierwagen mitgeführt werden. Alle Wagen sind über ein sogenanntes Head-End Power System miteinander verbunden, das für die Energieverteilung sorgt.
Auf unserer Zugreise sahen wir viele verschiedene Fabriken und Industrien. In Kanada werden viele verschiedene landwirtschaftliche Produkte angebaut. Besonders bekannt ist das Land für seinen Weizenanbau. Kanada gehört zu den größten Weizenexporteuren der Welt. Vor allem in den Prärieprovinzen wie Saskatchewan, Manitoba und Alberta erstrecken sich riesige Weizenfelder. Diese Felder sind auch auf der Zugstrecke des „Canadian“ gut zu sehen, wenn man von Toronto in Richtung Westen fährt. Neben Weizen wird in den Prärien auch viel Canola, also Raps, angebaut. Diese Pflanzen blühen im Frühling und Sommer in einem kräftigen Gelb und prägen die Landschaft. Darüber hinaus wachsen dort auch andere Getreidesorten wie Gerste, Hafer und Mais. In den östlicheren Provinzen Ontario und Quebec findet man außerdem große Flächen mit Sojabohnen. In British Columbia, vor allem in den Tälern rund um Vancouver, wird viel Obst und Gemüse angebaut. Dazu gehören Äpfel, Kirschen, Beeren und Trauben, die unter anderem für die Weinproduktion verwendet werden. Auf der Zugfahrt Richtung Westen, zum Beispiel im Okanagan Valley, kann man Weingüter und Obstplantagen sehen, die die Landschaft prägen. Auch Kartoffeln und andere Feldfrüchte werden in verschiedenen Regionen Kanadas angebaut, wobei Prince Edward Island besonders für seine Kartoffelproduktion bekannt ist. Während der Zugfahrt konnten wir daher nicht nur die beeindruckende Natur Kanadas bewundern, sondern auch viele landwirtschaftliche Flächen entdecken, die das wirtschaftliche Rückgrat des Landes bilden. Die endlosen Getreidefelder, die bunten Rapsfelder in den Prärien sowie die Obstplantagen und Weingüter im Westen zeigen die Vielfalt der kanadischen Landwirtschaft sehr eindrucksvoll.
Schließlich zogen wir uns in unsere Schlafwagenkabinen zurück. Mit dem sanften Rhythmus des fahrenden Zuges und dem Ausblick auf die nächtlich beleuchtete Landschaft ließen wir den Tag entspannt ausklingen. Es war ein ganz besonderes Gefühl, in einem fahrenden Hotelbett durch das weite Kanada zu reisen – und wir freuten uns auf all die Eindrücke, die in den nächsten Tagen noch vor uns lagen.
23.06.2025 – Zugreise mit dem Canadian – Winnipeg
Weiter ging heute unsere Zugreise. Zunächst stärkten wir uns beim Frühstück, bevor wir weiterhin die Fahrt und den wunderschönen Ausblick aus den Panoramawagen genossen. Die Zugstrecke von Toronto nach Jasper führt durch eine beeindruckende Vielfalt von Landschaften. Zunächst durchquert der Zug die fruchtbaren Regionen Ontarios entlang der Großen Seen, anschließend durch die weiten Ebenen der Prärieprovinzen Manitoba und Saskatchewan. Dabei passieren wir endlose Felder, kleine Ortschaften und weite Himmel, bevor die majestätischen Rocky Mountains in Alberta in Sicht kommen, die uns bis nach Jasper begleiten.
Am Vormittag nahmen einige von uns am Bingo teil – eine beliebte Aktivität an Bord, die für viel Spaß und Unterhaltung sorgte. Im Anschluss genossen wir ein weiteres leckeres Mittagessen im Speisewagen, das mit regionalen Spezialitäten und frischen Zutaten überzeugt. Danach gab es noch einmal Live-Musik im Lounge-Wagen, gefolgt von einem interessanten Vortrag über die Provinz Manitoba.
Manitoba ist bekannt für seine vielfältige Natur mit unzähligen Seen, Wäldern und Prärien. Die Provinzhauptstadt Winnipeg zählt rund 663.617 Einwohner und ist das kulturelle Herz Manitobas. Besonders hervorzuheben ist die Winnipeg Art Gallery (WAG), die die weltweit größte Sammlung von Inuit-Kunst und Skulpturen beherbergt. Die Galerie gilt als bedeutendes Zentrum für indigene Kunst und fördert die kulturelle Vielfalt der Region. Winnipeg zeichnet sich auch durch seine multikulturelle Bevölkerung aus: Über 50 verschiedene ethnische Communities leben hier, was die Stadt zu einem Schmelztiegel der Kulturen macht. Die kulinarischen Traditionen dieser vielfältigen Gemeinschaften werden aktiv durch kulturelle Veranstaltungen, Festivals und Märkte gepflegt und gefeiert. Dies macht Winnipeg nicht nur kulturell spannend, sondern auch zu einem Ort mit einer lebendigen und abwechslungsreichen Gastronomieszene.
Spät am Abend erreichten wir Winnipeg und nutzten die Gelegenheit für einen kleinen Ausflug in die Stadt, um erste Eindrücke zu sammeln und die besondere Atmosphäre dieser lebendigen Metropole kennenzulernen.
24.06.2025 – Zugreise mit dem Canadian – Edmonton
Ein weiterer Tag an Bord begann, den alle noch einmal genießen konnten. Nach einem guten Frühstück und einem leckeren Mittagessen erreichten wir am Mittag Saskatoon, die größte Stadt in der kanadischen Provinz Saskatchewan. Saskatoon liegt malerisch am Ufer des South Saskatchewan River und ist bekannt für seine lebendige Kunstszene, zahlreiche Parks sowie die freundliche Atmosphäre. Die Stadt wird oft als „Paris der Prärie“ bezeichnet, unter anderem wegen ihrer vielen Brücken, die den Fluss überspannen. Wir nutzten die Gelegenheit, um uns die Beine zu vertreten und die frische Luft zu genießen, bevor wir zurück zum Zug gingen.
Am Nachmittag spielten einige Gäste Bingo, das an Bord immer wieder für gute Stimmung sorgt. Andere nutzten die Zeit für angeregte Gespräche oder entspannten einfach bei dem wunderschönen Ausblick aus den Panoramawagen. Später wurden wir zum Abendessen gerufen, wo wir uns erneut mit regional inspirierten Speisen verwöhnen ließen.
In der Nacht erreichten wir Edmonton, die Hauptstadt der Provinz Alberta. Edmonton ist bekannt für das größte städtische Einkaufszentrum Nordamerikas, die West Edmonton Mall, sowie für seine lebendige Kulturszene mit zahlreichen Theatern, Museen und Festivals. Außerdem gilt Edmonton als Tor zu den kanadischen Rocky Mountains und ist ein wichtiger Ausgangspunkt für Natur- und Abenteuerreisen in die Umgebung.
25.06.2025 – Ankunft in Jasper, Maligne Lake und Maligne Canyon
Früh am Morgen erreichten wir Jasper, eine kleine Stadt mit etwa 4.000 Einwohnern im Herzen der kanadischen Rocky Mountains, die als Tor zum Jasper Nationalpark gilt – einem der größten und beeindruckendsten Nationalparks Kanadas. Jasper ist bekannt für seine atemberaubende Bergkulisse, klare Seen und eine vielfältige Tierwelt.
Wir nahmen den Yellowhead Highway in Richtung Maligne Lake. Zunächst legten wir einen Zwischenstopp an der Pyramid Island ein, wo wir einen kurzen Spaziergang unternahmen und die friedliche Natur am Ufer des Pyramid Lake genossen.
Leider war der Maligne Canyon aufgrund von Waldbränden gesperrt, sodass wir dieses beeindruckende Naturwunder nicht besuchen konnten. Dafür gelangten wir zum malerischen Maligne Lake, der mit seinen 22 Kilometern Länge und einer Breite von bis zu 1,5 Kilometern einer der größten Gletscherseen der Rockies ist. Die Wassertemperatur liegt das ganze Jahr über bei kühlen etwa 9 Grad Celsius, während im Winter Temperaturen von bis zu -56 Grad Celsius gemessen werden können.
Auf dem Weg zum Maligne Lake begegneten wir einigen Wildtieren, darunter putzigen Murmeltieren, majestätische Weißkopfseeadler und eine mutige Bergziege, die uns neugierig beobachtete. Das wohl faszinierendste Erlebnis war jedoch die Sichtung von Grizzlybären, die wir am Ufer des Sees beobachten konnten. Sogar einige kleine Grizzlyjunge zeigten sich kurz, was für alle ein ganz besonderes Highlight war.
Nach dieser beeindruckenden Begegnung freuten wir uns auf unsere Bootsfahrt zur berühmten Spirit Island, einer kleinen, idyllischen Insel mitten im Maligne Lake, die oft als eine der meistfotografierten Orte Kanadas gilt. Die Bootsfahrt bot uns atemberaubende Ausblicke auf die umliegenden Berge und die glasklaren Gewässer. Die Insel ist nur wenige Meter lang und mit einigen Bäumen und Sträuchern bewachsen, doch ihre isolierte Lage inmitten dieser gewaltigen Naturkulisse verleiht ihr eine besondere, fast spirituelle Ausstrahlung. Der Name „Spirit Island“ stammt von den Ureinwohnern der Region, den Stoney Nakoda First Nations. Für sie war und ist dieser Ort heilig – ein Platz der Ruhe, der Meditation und der Verbindung zur Natur. Wir konnten außerdem die „Hall of the Gods“ – die „Halle der Götter“ bestaunen. Dieser dramatische Teil des Sees ist von steil aufragenden, schneebedeckten Gipfeln eingerahmt, die wie mächtige Säulen und Wände wirken. Der Name stammt von frühen Entdeckern und Reisenden, die von der Erhabenheit und Monumentalität der Landschaft tief beeindruckt waren.
Auf der Rückfahrt nach Jasper entdeckten wir noch einen Elch und ein Wapiti, zwei weitere beeindruckende Vertreter der kanadischen Tierwelt.
Den Abend ließen wir in Jasper mit einem schmackhaften Abendessen ausklingen, bei dem wir die Erlebnisse des Tages Revue passieren ließen.
26.06.2025 – Auf dem Icefield Parkway durch die Rocky Mountains – Banff
Am heutigen Tag verließen wir zunächst Jasper und machten uns auf den Weg nach Banff – eine der landschaftlich beeindruckendsten Strecken unserer Reise. Unser erster Halt waren die Athabasca Falls, ein 23 Meter hoher Wasserfall des gleichnamigen Flusses. Obwohl er nicht besonders hoch ist, beeindruckt er durch seine enorme Wassermenge und die enge Schlucht, durch die sich das Wasser mit großer Kraft seinen Weg bahnt. Die Gischt, das Tosen und der Blick auf das tief eingeschnittene Flussbett machten diesen Stopp zu einem besonderen Erlebnis.
Anschließend ging es weiter zum Athabasca-Gletscher, einem der bekanntesten Ausläufer des Columbia Icefield. Der Gletscher ist etwa sechs Kilometer lang und war einst viel größer – aufgrund des Klimawandels zieht er sich jedoch jedes Jahr um mehrere Meter zurück. Der Gletscher ist an seiner dicksten Stelle etwa 300 Meter mächtig. Das bedeutet, dass das Eis dort rund 300 Meter tief in die Erde reicht – das entspricht ungefähr der Höhe des Eiffelturms. Im Durchschnitt ist der Gletscher jedoch etwas dünner, da seine Eismassen zur Gletscherzunge hin abnehmen. Besonders eindrucksvoll war es, dass wir mit dem Bus noch ein Stück näher an den Gletscher heranfahren konnten und seine Größe hautnah erleben durften. Tafeln entlang des Weges zeigten uns, wie stark sich das Eisfeld über die letzten Jahrzehnte zurückgezogen hat.
Unsere Mittagspause legten wir am Saskatchewan River Crossing ein – einem historischen Ort, an dem einst Pelzhändler und Entdecker den gleichnamigen Fluss überquerten. Heute bietet die Raststätte dort einen herrlichen Blick auf die umliegende Bergwelt und die Zusammenflüsse mehrerer Flüsse.
Weiter ging es dann auf dem legendären Trans-Canada Highway, der mit über 7.800 Kilometern die längste nationale Fernstraße der Welt ist. Er verbindet die Atlantikküste mit der Pazifikküste und durchquert dabei alle zehn kanadischen Provinzen. Ein kleines Stück davon durften auch wir befahren – mit spektakulärer Aussicht auf die Rockies, türkisfarbene Seen und bewaldete Täler.
Am Nachmittag erreichten wir schließlich Banff, die älteste Stadt in einem Nationalpark Kanadas. Gelegen im Herzen des Banff-Nationalparks in Alberta, ist sie umgeben von beeindruckenden Bergen und gilt als Tor zu den kanadischen Rockies. Banff wurde 1885 gegründet und ist heute ein beliebter Touristenort mit gemütlichen Boutiquen, Galerien, Thermalquellen und vielen Outdoor-Aktivitäten.
Nach dem Check-in hatten alle etwas Zeit, um Banff auf eigene Faust zu erkunden. Ob ein Spaziergang durch die charmante Hauptstraße, der Besuch des Banff Park Museums oder ein Abstecher zu einer der kleinen Bäckereien und Schokoladengeschäfte – für jeden war etwas dabei.
Am Abend trafen wir uns alle wieder zu einem gemeinsamen Abendessen. In gemütlicher Atmosphäre ließen wir den ereignisreichen Tag bei einem saftigen kanadischen Steak und einem guten Glas Wein ausklingen – ein rundum gelungener Tag inmitten der grandiosen Natur der Rockies.
27.06.2025 – Banff– und Yoho Nationalpark
Etwas wehmütig verließen wir Banff und machten uns auf den Rückweg nach Jasper. Doch bevor wir die Stadt hinter uns ließen, statteten wir noch dem imposanten Fairmont Banff Springs Hotel einen Besuch ab. Das im Stil eines schottischen Schlosses erbaute Hotel wurde 1888 eröffnet und zählt heute zu den berühmtesten Luxushotels Kanadas. Es gehört zu den historischen Eisenbahnhotels, die einst von der Canadian Pacific Railway gebaut wurden, um wohlhabende Reisende in die Rocky Mountains zu locken. Mit seiner malerischen Lage oberhalb des Bow River und seinem Blick auf die umliegenden Berge ist das Hotel selbst eine Sehenswürdigkeit.
Unsere Reise führte uns anschließend weiter zum weltberühmten Lake Louise. Der See ist bekannt für sein smaragdgrünes Wasser, das durch feine Gletscherpartikel im Schmelzwasser entsteht. Umgeben von den Gipfeln der Rocky Mountains und dem Victoria-Gletscher im Hintergrund, zählt der See zu den meistfotografierten Orten Kanadas. Am Ufer thront das elegante Fairmont Chateau Lake Louise, ein weiteres geschichtsträchtiges Hotel aus der Zeit der Eisenbahnexpansion.
Von dort aus ging es weiter zum Moraine Lake, der etwa 14 Kilometer südlich von Lake Louise im Valley of the Ten Peaks liegt. Auch dieser Gletschersee beeindruckt mit seinem intensiv türkisblauen Wasser, das je nach Tageslicht unterschiedlich schimmert. Umgeben von zehn markanten Berggipfeln bietet der See eine atemberaubende Kulisse, die nicht umsonst einst die Rückseite der kanadischen 20-Dollar-Note zierte.
Unser nächster Halt waren zwei weitere Juwelen der Natur: der Peyto Lake und der Bow Lake. Der Peyto Lake besticht durch seine auffallende Form – aus der Vogelperspektive erinnert er an das Profil eines Wolfs oder Fuchses. Sein leuchtendes Gletscherblau macht ihn zu einem beliebten Fotomotiv. Der Bow Lake hingegen ist einer der größten Seen im Banff-Nationalpark und speist sich aus dem Bow-Gletscher, einem Ausläufer des Wapta Icefield. Beide Seen liegen direkt am Icefields Parkway, einer der schönsten Panoramastraßen der Welt.
Am Saskatchewan River Crossing legten wir unsere Mittagspause ein. Dies ist ein beliebter Rastplatz mit Blick auf die Flüsse Saskatchewan, Howse und Mistaya. Von hier aus hat man eine großartige Sicht auf die umliegende Berglandschaft.
Nach der Pause kehrten wir noch einmal zurück zum Athabasca-Gletscher, um ein letztes Mal die eindrucksvolle Eislandschaft zu bestaunen und Fotos zu machen. Viele von uns nutzten die Gelegenheit, um sich in Ruhe von dieser faszinierenden Naturkulisse zu verabschieden.
Am späten Nachmittag erreichten wir schließlich wieder Jasper, wo wir in unser Hotel eincheckten. Am Abend trafen wir uns zu einem gemeinsamen Abendessen und ließen den Tag gemütlich ausklingen – mit vielen Eindrücken und Erinnerungen an einen weiteren besonderen Abschnitt unserer Reise durch die kanadischen Rockies.
28.06.2025 – Zugfahrt von Jasper nach Vancouver
Am heutigen Tag stiegen wir noch einmal in den Zug „The Canadian“ und genossen die atemberaubende Aussicht ausgiebig. Alle freuten sich sehr auf die letzte Zugfahrt der Reise, die uns durch die spektakulären Landschaften der westlichen Rocky Mountains bis zur Pazifikküste führen sollte.
Ein besonderes Highlight auf dieser Strecke war die Vorbeifahrt am Mount Robson, dem höchsten Berg der kanadischen Rocky Mountains. Mit einer Höhe von 3.954 Metern ragt er majestätisch in den Himmel und ist wegen seiner oft wolkenverhangenen Spitze auch als „der versteckte Riese“ bekannt. Nur an wenigen Tagen im Jahr zeigt er sich in seiner ganzen Pracht – ein faszinierender Anblick für alle Reisenden.
Nach diesem beeindruckenden Naturerlebnis ließen wir uns beim Brunch an Bord kulinarisch verwöhnen. Das aufmerksame Personal servierte erneut köstliche Speisen, frischen Kaffee und kleine Leckereien – für viele ein weiterer Genussmoment auf dieser Reise.
Am Nachmittag trafen sich einige von uns im Activity Car zum Bingo-Spielen, was wie immer für gute Stimmung und ausgelassene Unterhaltung sorgte.
Die letzte Etappe unserer Reise mit dem „Canadian“ führte uns auf einer der schönsten Eisenbahnstrecken Nordamerikas von Jasper in der Provinz Alberta durch die Provinz British Columbia bis in die Westküstenmetropole Vancouver. Die Strecke ist rund 800 Kilometer lang und durchquert einige der eindrucksvollsten Naturregionen Kanadas, darunter den Yellowhead Pass, den Fraser River Canyon und das fruchtbare Fraser Valley.
Während der Fahrt eröffnen sich spektakuläre Ausblicke auf tiefe Täler, dichte Wälder, rauschende Flüsse und schneebedeckte Gipfel.
Am Abend versammelten wir uns ein letztes Mal im stilvollen Speisewagen, um gemeinsam das Abschiedsessen an Bord zu genießen. Bei einer Weinverkostung wurden erlesene kanadische Weine gereicht, und es blieb Zeit, um auf die zurückliegenden Tage und Erlebnisse in geselliger Runde anzustoßen. Die vorbeiziehende Natur bildete dabei eine eindrucksvolle Kulisse für diesen besonderen Abschluss unserer Zugreise.
29.06.2025 – Ankunft in Vancouver, Capilano Park mit Baumwipfelpfad, Stadtrundfahrt in Vancouver
Heute erreichten wir sehr früh am Morgen Vancouver, hatten jedoch noch genügend Zeit, um in aller Ruhe zu frühstücken. Gut gestärkt machten wir uns anschließend auf, um Kanadas beeindruckende Westküstenmetropole zu erkunden. Am Bahnhof wurden wir herzlich von unserer Reiseleiterin Anja empfangen. Vancouver liegt in der Provinz British Columbia und zählt mit etwa 2,6 Millionen Einwohnern in der Metropolregion zu den größten Ballungsräumen Kanadas. Die Stadt ist bekannt für ihre atemberaubende Lage zwischen Pazifik und den Coast Mountains, ihre multikulturelle Gesellschaft und ihre hohe Lebensqualität. Vancouver wurde mehrfach unter die weltweit lebenswertesten Städte gewählt und ist ein bedeutendes Zentrum für Film, Technologie und Nachhaltigkeit.
Unsere erste Station war der Capilano Park, wo wir zunächst einen kurzen Halt am Capilano Lake und dem Cleveland Dam machten. Der Staudamm wurde 1954 erbaut und dient als wichtige Trinkwasserquelle für die Region. Von dort aus hatten wir einen schönen Blick über den See und das bewaldete Tal. Danach besuchten wir die Capilano River Monitoring Station, eine Aufsichtsstation zur Beobachtung des Wasserstands und zur Überwachung der Lachswanderung.
Ein weiteres Highlight war die berühmte Capilano Suspension Bridge, eine 137 Meter lange und 70 Meter hohe Hängebrücke über den Capilano River. Sie wurde ursprünglich 1889 aus Hanfseilen und Holzbohlen errichtet und ist heute eine der meistbesuchten Attraktionen der Stadt. Die Brücke schwankt leicht, während man über den Fluss geht. Zusätzlich besuchten wir den Treetops Adventure und den Cliffwalk, zwei weitere spektakuläre Pfade durch die Baumkronen und entlang der Felswand.
Im Anschluss fuhren wir weiter in den Stanley Park, der mit 405 Hektar der größte Stadtpark Kanadas ist. Er grenzt direkt an die Innenstadt und ist berühmt für seine Uferpromenade, Totempfähle der First Nations, dichte Wälder und großartige Ausblicke auf die Skyline.
Anschließend unternahmen wir einen Spaziergang durch Gastown, das historische Herz der Stadt. Dieser Stadtteil ist nach dem britischen Seemann "Gassy Jack" Deighton benannt, der 1867 hier ein Saloon eröffnete. Heute ist Gastown bekannt für seine charmanten Backsteinbauten, kleinen Boutiquen, Galerien und die berühmte Steam Clock, eine dampfbetriebene Uhr, die zu jeder Viertelstunde pfeift.
Am Nachmittag blieb uns noch etwas freie Zeit, um Vancouver auf eigene Faust zu erkunden. Unser Hotel befand sich in der Nähe der English Bay, einem beliebten Stadtstrand, der zum Entspannen, Spazierengehen und Genießen einlädt. Einige nutzten die Gelegenheit, die Füße in den Pazifik zu halten oder sich bei einem Kaffee mit Blick aufs Wasser zu entspannen.
Am Abend trafen wir uns zum Abschlussessen in einem stilvollen Restaurant. Das Menü bot eine Auswahl lokaler Spezialitäten und für jeden gab es einen Cocktail oder Mocktail zur Begrüßung. Auf unserem Weg zum Restaurant bestaunten wir noch die eindrucksvolle Skulpturengruppe „A-maze-ing Laughter“ des chinesischen Künstlers Yue Minjun. Sie zeigt 14 überlebensgroße Bronzefiguren mit übertrieben lachenden Gesichtern und soll Freude und Unbeschwertheit symbolisieren.
Ein wunderschöner Sonnenuntergang rundete unseren Abend in Kanada stimmungsvoll ab, bevor wir zurück ins Hotel kehrten.
30.06.2025 – Freizeit oder fakultativer Ausflug nach Vancouver Island
Dieser sonnige und wunderschöne Tag stand manchen Gästen zur freien Verfügung, um den Tag am Strand zu genießen, eine tolle Fahrradtour zu unternehmen, durch die Stadt zu bummeln oder nach Granville Island zu fahren. Granville Island ist ein beliebtes Ziel in Vancouver, bekannt für seinen lebendigen Markt, zahlreiche Kunsthandwerksläden, Galerien und gemütliche Cafés. Hier findet man ein breites Angebot an frischen Lebensmitteln, Kunst und lokalen Produkten – ein Erlebnis für alle Sinne. In Vancouver ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Der Rest der Gruppe und unsere Reiseleiterin Anja machten sich auf den Weg nach Victoria auf Vancouver Island. Victoria ist die Hauptstadt der Provinz British Columbia und liegt auf der Insel vor der Westküste Kanadas. Um nach Victoria zu gelangen, muss man die Fähre von Vancouver nach Swartz Bay nehmen. Diese Fährfahrt dauert etwa 1,5 Stunden und bietet wunderschöne Ausblicke auf den Pazifik, kleine Inseln und oft auch auf Seelöwen oder Adler.
In Victoria angekommen, starteten wir mit einer Stadtrundfahrt, bei der wir unter anderem Chinatown, das älteste Chinatown Kanadas und die drittälteste in Nordamerika, besuchten. Hier spürt man den kulturellen Einfluss und die Geschichte der chinesischen Einwanderer. Anschließend besichtigten wir das berühmte Empress Hotel, ein historisches Luxushotel, das 1908 eröffnet wurde. Das Hotel ist ein Wahrzeichen Victorias im viktorianischen Stil und bekannt für seinen traditionellen Afternoon Tea.
Danach führte ich die Gäste zu einem leckeren Imbiss namens Red Fish Blue Fish, einem beliebten Foodtruck direkt am Hafen von Victoria. Dort gibt es frischen, nachhaltig gefangenen Fisch, beispielsweise in Form von Fish & Chips oder Tacos. Besonders beeindruckend war die wunderschöne Aussicht auf den Hafen, wo ständig Wasserflugzeuge starten und landen – ein typisches Bild für die Region.
Unser nächstes Ziel waren die weltberühmten Butchart Gardens, eine atemberaubende Gartenanlage, die auf einer ehemaligen Kalksteinmine angelegt wurde. Die Gärten erstrecken sich über 22 Hektar und bieten eine unglaubliche Vielfalt an Blumen, Bäumen und Landschaftsbildern, die zu jeder Jahreszeit faszinieren. Besonders bekannt sind die farbenfrohen Blumenbeete, der Rosengarten und der japanische Garten.
Nach einem ereignisreichen Tag machten wir uns wieder auf den Heimweg und erreichten am Abend Vancouver. Einige Gäste aßen noch gemütlich in einem Restaurant oder ließen den Abend in einem der zahlreichen Pubs ausklingen, während andere sich noch einen kleinen Snack im Supermarkt holten.
Etwas wehmütig genossen einige Gäste den letzten Sonnenuntergang an der English Bay. Dort lauschten sie der Musik, die am Strand gespielt wurde, und ließen die Erlebnisse der Reise Revue passieren.
01.07.2025 – Ende der Rundreise, Rückflug
An diesem Tag mussten wir uns leider von Vancouver und Kanada verabschieden. Heute ist Canada Day, der Nationalfeiertag Kanadas, der jedes Jahr am 1. Juli gefeiert wird. An diesem Tag erinnern die Kanadier an die Gründung des Landes im Jahr 1867 und feiern mit zahlreichen Konzerten, Paraden, Feuerwerken und vielfältigen Aktivitäten in Städten im ganzen Land. Einige Gäste konnten dieses besondere Ereignis noch genießen, da sie etwas später abreisten. Ein Ehepaar plante sogar im Anschluss noch eine Schiffsreise entlang der Küste.
Trotz der Wehmut freuten wir uns auch schon auf zu Hause. Unsere Reiseleiterin Anja brachte uns noch zum Flughafen und verabschiedete sich herzlich von uns. Dann hieß es „Boarding completed“ und wir konnten auf dem Flug einen letzten Blick über das weite Land Kanada genießen.
Im Flugzeug ließen wir es uns gut gehen, genossen die Annehmlichkeiten an Bord und tauschten Erinnerungen und Eindrücke von unserer unvergesslichen Reise aus.
02.07.2025 – Ankunft in Deutschland
Wir begrüßten sommerliche Temperaturen in Deutschland und freuten uns darauf, die vielen tollen Erlebnisse mit unseren Liebsten zu teilen. Zu Hause ließen wir die Reise und die schönen Erinnerungen mit einem Lächeln noch einmal Revue passieren.
Es war wirklich eine tolle Reise mit euch, geprägt von vielen wunderschönen Erlebnissen und kleinen Abenteuern. Ich hoffe, dass ihr euch noch lange an diese Zeit erinnert und gerne an diese schöne Reise zurückdenkt! Ihr wart eine wunderbare Gruppe, und es hat auch mir sehr viel Freude bereitet, euch zu begleiten und gemeinsam unvergessliche Momente zu erleben.
Ich würde mich sehr freuen, euch bei einer zukünftigen Reise wieder begleiten zu dürfen! Bleibt alle gesund, neugierig und weiterhin so reisefreudig!
Alles Liebe
Mareike :-)