Reisebericht: Rundreise Ost–Kanada zum Indian Summer

02.10. – 14.10.2016, 13 Tage Städte– und Naturreise im Osten Kanadas mit Toronto – Ontariosee – Niagara–Fälle – Algonquin Provinz Park – Ottawa – Montreal – Lac Taureau – La Malbaie – Quebec


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26 Eberhardt-Gäste begaben sich auf eine Reise der Gegensätze in einem Land der Gegensätze. Von pulsierenden Metropolen mit an den Wolken kratzenden Hochhäusern bis hin zu der Abgelegenheit und Ruhe der kanadischen Wildnis. Eine Reise voller Erlebnisse.
Ein Reisebericht von

02.10.2016 – Anreise nach Toronto

Am Morgen des 2. Oktober traf sich ein Großteil unserer Reisegruppe am Dresdner Flughafen und startete zunächst in Richtung Frankfurt. Dort trafen wir dann die anderen Gäste und flogen gemeinsam in die faszinierende Metropole Toronto. Am Flughafen von Toronto erwarteten uns bereits unsere örtliche Reiseleiterin Barbara und unser Busfahrer Claude.
Zusammen fuhren wir in Richtung unseres im Zentrum der Stadt gelegenen Hotels "Chelsea" und checkten ein. Unterwegs konnten wir bereits erste Eindrücke dieser riesigen Stadt sammeln. Angekommen im größten Hotel Kanadas bezogen wir unsere Zimmer und starteten kurz darauf zu unserem Abendessen in dem auf der anderen Straßenseite gelegenen italienischen Restaurant.
Erschöpft von dem langen Tag - immerhin hatten wir 6 Stunden Zeitverschiebung überwunden - und gut gesättigt gingen wir schließlich zu Bett und freuten uns auf die kommenden Tage.

03.10.2016 – Erkundungen in Toronto

Nach einem reichhaltigen Frühstück im Hotel startete unser Bus zu einer interessanten Stadtrundfahrt durch Toronto. Erster Stopp dieser Rundfahrt war das Wahrzeichen der Stadt - der weithin sichtbare CN-Tower. Als die Stadt im 20. Jahrhundert immer weiter wuchs und die Wolkenkratzer wie Pilze aus dem Boden schossen, kam bei den älteren, kleineren Wohnhäusern bald kein Funksignal mehr an. Daher wurde beschlossen, in Toronto einen Fernsehturm zu errichten. So entstand, gestiftet von einer der kanadischen Eisenbahngesellschaften - der Canadian National - der so genannte Canadian National Tower, kurz CN-Tower. Mit den Fahrstuhl fuhren wir innerhalb von 58 Sekunden die ca. 350 Meter bis zu den Restaurants und Aussichtsplattformen hinauf. Hier spazierten wir einmal um den Turm herum und bekamen von Barbara die Aussichten in die einzelnen Himmelsrichtungen erklärt. Anschließend konnte jeder noch einen individuellen Rundgang unternehmen und auf dem Glasfußboden in die Tiefe schauen, bevor wir uns wieder am Bus trafen.
Auf der weiteren Stadtrundfahrt fuhren wir dann durch verschiedene Viertel Torontos und erfuhren, dass diese Stadt ein wahrer Schmelztiegel der Kulturen ist. Vorbei an den renommierten Universitäten der Stadt fuhren wir weiter und passierten dabei auch das Parlamentsgebäude, an dessen Stelle früher ein Irrenhaus stand. Manche Dinge ändern sich nie, wurde hier zynisch kommentiert.
Einen Fotostopp machten wir dann an dem berühmten Toronto-Schriftzug, welcher anlässlich der 2015 in Toronto stattgefundenen Panamerican Games errichtet wurde.
Der letzte Stopp unserer Erkundungen in Toronto war dann bei der Unterstadt - einem riesigen Labyrinth aus Einkaufsstraßen, welches sich unterhalb der Metropole erstreckt. Da dieses voll klimatisiert ist, wird es sowohl in den sehr warmen Sommern, als auch in den harten Wintern gern von der Bevölkerung genutzt.

Fahrt von Toronto zu den Niagara–Fällen

Wir ließen dann Toronto hinter uns und fuhren aus der Stadt hinaus. Unterwegs sahen wir zahlreiche Weinanbaugebiete. Aufgrund des hier herrschenden und von den Großen Seen beeinflussten Mikroklimas, kann hier ein exzellenter Wein gedeihen, welcher weit über die Grenzen Ontarios hinaus geschätzt wird.
Einen kurzen Stopp machten wir dann in dem malerischen Städtchen Niagara-on-the-Lake. Wir unternahmen gemeinsam mit Barabara einen Rundgang durch die teilweise originalgetreu erhaltenen Häuschen aus dem frühen 19.Jahrhundert und spazierten zum Zusammenfluss des Niagara-Flusses mit dem Ontario-See. Im Anschluss hatten wir auch hier Freizeit für einen individuellen Rundgang.
Kurz nach unserer Abfahrt aus Niagara-on-the-Lake hatte Barbara einen spontanen Einfall - es sollte nicht ihr letzter sein auf dieser Reise. So hielten wir an einem Geschäft an, welches frisches lokales Obst, Gemüse, Kürbisse und selbstgemachte Marmeladen und weitere Köstlichkeiten verkaufte. Viele nutzten diese Einkaufsmöglichkeit gern. Direkt neben dem Laden befand sich eine kleine Kirche, wobei hier die Betonung auf "klein" liegt. Bei einer Hochzeit passen neben dem Pfarrer noch das Brautpaar und die Trauzeugen hinein - die Gäste warten draußen auf die frisch Vermählten.
Auch der nächste Fotostopp war ein spontaner Einfall von Barbara, aber auch dieser wieder ein voller Erfolg. Von einer kleinen Aussichtsplattform aus sahen wir den so genannten Niagara-Whirlpool. Der von den Wasserfällen kommende Niagara-Fluss ist an dieser Stelle so schnell, dass er die Kurve nicht schafft und sich in das weiche Gestein am Ufer eingegraben hat. Der daraus entstehenden Kurve folgend trifft der nun etwas langsamere Fluss auf die nach wie vor sehr schnell nachkommenden Strömungen. Dadurch entstehen Wirbel, die einen über 30 Meter tiefen Trichter in das Flussbett gegraben haben. Diese Verwirbelungen von hier oben zu sehen, war ein sehr eindrucksvoller Ausblick.
Nach einer kurzen weiteren Fahrt erreichten wir dann schließlich den Ort Niagara und die berühmten Wasserfälle auf amerikanischer und kanadischer Seite, wobei Barbara nicht müde wurde zu betonen, dass die kanadischen Fälle selbstverständlich die deutlich größeren und eindrucksvolleren sind.
Wir kamen bei unseren wunderschön eingerichteten Hotel "Double Tree" an und bezogen unsere Zimmer, bevor wir dann gemeinsam am Abend aufbrachen zu dem berühmten Skylon-Tower. In dem dortigen Restaurant genossen wir bei atemberaubender Aussicht auf die Fälle ein wirklich leckeres Buffet-Abendessen. Im Anschluss gingen wir noch gemeinsam hinunter zu den Fällen, welche inzwischen im Dunkel der Nacht farbenfroh angestrahlt wurden.
Beeindruckt von den Erlebnissen dieses Tages gingen wir schließlich zu Bett.

04.10.2016 – Bootsfahrt in die Niagara–Fälle

Ein weiteres leckeres Frühstück erwartete uns, bevor wir unsere Koffer packten und mit dem Bus weiter fuhren. Bevor wir allerdings Niagara verließen, wartete noch eines der touristischen Highlights der Region auf uns. Gekleidet in modische rote Regencapes begaben wir uns auf eine ca. 20-minütige Schifffahrt ins Herz der Wasserfälle. Vorbei an den amerikanischen - und, wie Barbara nochmals betonte, kleineren - Wasserfällen fuhren wir auf die Hufeisenfälle auf kanadischer Seite zu. Die vor uns herunter prasselnden Wassermassen und mehrere Regenbögen, die sich in der aufsteigenden Gischt direkt neben unserem Boot bildeten,waren ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis.

Fahrt ins ländliche Ontario und Stopp bei St. Marie among the Hurons

Triefend nass verließen wir nach einem Gruppenfoto vor den Wasserfällen den Ort Niagara und fuhren nun endgültig hinein in die ländlichen Regionen von Ontario. Auf unserer Fahrt erzählte uns Barbara viel über Land und Leute, von Verrückten, die in Tonnen und Kanus über die Niagara-Fälle sprangen und über das Sozial- und Schulwesen des Landes. Unterwegs machten wir entlang des Highways eine kurze Toiletten- und Kaffeepause. Die Fahrt des heutigen Tages lässt sich ganz gut mit einem Zitat beschreiben, welches Barbara uns vorlaß: "Wenn ein Kanadier unter Menschen sein will, dann geht er in sein Haus. Will er allein sein, geht er hinaus." Wir ließen die großen Städte hinter uns und passierten nur noch einige kleinere Ortschaften.
Unsere Mittagspause machten wir dann in dem Museumsdorf "Saint Marie among the Hurons", in welchem im frühen 19. Jahrhundert die französischen Missionare zusammen mit dem Indianerstamm der Wendat - von den Franzosen Huronen genannt - lebten. Nach unserem Mittagessen und einem kurzen einleitenden Film konnten wir ausgestattet mit Audioguides dieses Museumsdorf erkunden. Wohnhäuser, Werkstätten, Kirchen und ein alter indianischer Friedhof sind hier originalgetreu erhalten und zeigen das alltägliche Leben der Missionare und der Huronen.
Bevor wir unser Hotel für die kommenden beiden Nächte erreichten, legten wir noch einen kurzen Stopp zum Einkaufen ein, wo wir uns mit kleinen Snacks, Getränken und einem guten Ontario-Wein eindecken konnten.
Schließlich erreichten wir das Hotel "Deerhurst", in welchem auch Merkel und Obama beim 2010er G8-Gipfel genächtigt haben und bezogen unsere Zimmer. Den Abend ließ dann jeder selbst bei einem kleinen Spaziergang oder in den gemütlichen Zimmern ausklingen.

05.10.2106 – Kanufahrt inmitten des Indian Summers

Am heutigen Morgen brachen wir mit unserem Reisebus am Hotel auf und fuhren an den Rand des nahegelegenen Algonquin-Parks. Hier erwarteten uns die Algonquin-Outfitters mit ihren Kanus und wir begaben uns in drei Gruppen aufgeteilt und ausgestattet mit Paddeln und Schwimmwesten auf ein interessantes Abenteuer in der Natur. Circa 2,5 Stunden fuhren wir mit dem Kanu durch die Landschaft, vorbei an einheimischen Tieren und Pflanzen bis hin zu einem kleinen und malerisch gelegenen Wasserfall. Umgeben von bunt gefärbten Herbstwäldern paddelten wir entlang des Flusses und genossen die wunderschönen Aussichten.
Als Mittagessen haben wir heute ein Lunchpaket gepackt bekommen, welches ich noch ergänzt habe mit kanadischem Cheddar-Käse, Ontario-Wein, sowie Tomaten und Chips mit verschiedenen Dips. So konnten wir zum Mittagessen ein vielseitiges und leckeres Picknick genießen.

Rundfahrt durch die bunten Wälder des Indian Summers

Nach diesem tollen Naturerlebnis folgte noch eine spannende Rundfahrt durch die nahegelegenen Wälder. Nach kurzer Fahrt kamen wir so bei einem mitten im Wald gelegenen Parkplatz an und folgten - einer spontanen Idee von Barbara folgend - einem versteckten Wanderpfad. Nach kurzem Fußmarsch erreichten wir eine absolute Perle der Umgebung. Als sich die Bäume vor uns lichteten, standen wir auf einmal am oberen Ende des kleinen Wasserfalls, welchen wir erst vorhin vom Kanu aus gesehen haben. Das Glück mit dem Wetter verfolgte uns seit Beginn der Reise, sodass wir hier oben nicht nur eine wundervolle Aussicht und tolle Laubfärbung, sondern auch einen strahlend blauen Himmel und Sonnenschein hatten. Viele tolle Fotos sind hier entstanden. Und wenn sogar der Busfahrer und Barbara als Kanadier ihre Kameras auspacken und beginnen, Fotos zu machen, dann weiß man als Tourist, dass man hier etwas ganz Besonderes sieht und dieser Indian Summer allgemein einer der schönsten ist, die man erwischen kann. Ein tolles Gefühl!
Weiter ging unsere Fahrt schließlich zu einem historischen Feuerturm. Von hier aus konnte früher in der Ferne ein Brand lokalisiert und so zeitnah wie möglich bekämpft werden. Um dies zu ermöglichen, musste man weit in die Ferne schauen können. Und genau diese Eigenschaft des Turms kam unserer Gruppe zugute. Denn so konnten auch wir einen atemberaubenden Blick genießen.
Ein weiterer Stopp in einem urig traditionellen Tante-Emma-Laden und einem niedlich-verspielten Kaffeehaus rundeten den heutigen Tag ab, bevor wir schließlich zu unserem Hotel zurückkehrten.

06.10.2016 – Fahrt durch den Algonqiun–Park

Unser heutiger Tag führte uns immer weiter in das Naturerlebnis des Indian Summers in Ostkanada. Mit unserem Reisebus fuhren wir hinein in den wundervollen Algonquin-Park. Umgeben von weiten Wäldern, Sumpfgebieten, malerischen Seen und natürlich dem leuchtend bunten Herbstlaub durchquerten wir diesen Park und erfuhren unterwegs viele spannende und interssante Fakten über die Tier- und Pflanzenwelt dieser Region.
Auch heute konnten wir wieder von der Spontanität von Barbara profitieren, die uns an zwei malerischen Seen einen Fotostopp ermöglichte. Bei strahlend blauem Himmel, einigen Schäfchenwolken und Sonnenschein entstanden hier wundervolle Fotos.

Das Algonquin–Besucherzentrum

Einen ganz tollen Einblick in die Naturwelt des Algonquin-Parks hatten wir dann bei einem Stopp an dem Algonquin-Besucherzentrum. In diesem sind Tiere und Pflanzen der Region ausgestellt. So sahen wir hier in ausgestopfter Form zum Beispiel Wölfe, Elche, Biber und Bären. Auch eine Ausstellungsfläche mit Puppen der kanadischen Ureinwohner und einen Einblick in das Leben der Menschen, welche hier lebten konnte hier von uns bestaunt werden. Da uns für diesen Besuch auch Barbara für Rückfragen zur Verfügung stand, erfuhren wir auch hier noch viele spannende Fakten extra und konnten diese direkt in der Ausstellung sehen.

Spaziergang durch die Wälder des Parks

Da wir am heutigen Tag ein so tolles Wetter hatten und es der Zeitplan zuließ, entschlossen wir uns - auf spontanen Vorschlag von Barbara hin - zu einem wundervollen Spaziergang entlang eines Wanderwegs im Algonquin-Park. Vorbei an einem Sumpf und durch ein schönes Waldgebiet spazierten wir gemütlich durch die Natur und konnten einmal mehr die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt bestaunen. Vor allem unser Busfahrer Claude hatte hier mehrere nette Begegnungen, da mehrere Kohlmeisen und am Ende sogar ein Streifenhörnchen zu ihm und auf seine Hand kamen. Aber wie sagten schon die Ureinwohner? „Wer das Vertrauen der Tiere gewinnen kann, muss eine reine Seele und ein freundliches Wesen haben." Nach mehreren Tagen mit unserem lieben und stets lächelnden Claude können wir dies nur bestätigen.

Das Holzfällermuseum im Algonquin–Park

Kurz bevor wir den Algonquin-Park verließen, machten wir noch einen letzten Stopp, diesmal in dem Freilichtmuseum, welches sich mit der Geschichte und dem Leben der Holzfäller in dieser Region beschäftigt. Mitten im Wald gelegen befinden sich hier einzelne Hütten und Ausstellungsgegenstände, die die Entwicklung des alltäglichen Lebens der Holzfäller darstellen. Beginnend mit einer Holzhütte, in der auf engstem Raum bis zu 40 Holzfäller zusammen gelebt haben, erlebten wir so eine Zeitreise. Diverse Ausstellungsstücke beschäftigten sich auch mit der Entwicklung der Transportmittel für das geschlagene Holz - vom Flößen der Stämme, Pferdewagen, Schiffe bis hin zu einer Lokomotive und Kraftfahrzeugen. Es war ein wirklich spannender Rundgang mit tollen Ausstellungsstücken inmitten der tollen Natur.

Ankunft in der Landeshauptstadt Ottawa

Den wunderschönen Park hinter uns lassend fuhren wir wieder zurück in die Zivilisation und erreichten über den Highway die kanadische Hauptstadt Ottawa.
Leider begrüßte uns diese nicht in ihrem vollen Glanz. Da im kommenden Jahr der 150. Geburtstag Kanadas gefeiert wird, möchte sich natürlich auch die Hauptstadt bestmöglich präsentieren. In Vorbereitung darauf finden wir allerdings zur Zeit zahlreiche Baustellen vor, die es Claude sehr schwer machten, die geplante Stadtrundfahrtsroute einzuhalten. Volle Straßen und Stau erschwerten dies weiterhin. Trotzdem schafften wir alle geplanten Stationen der Stadtrundfahrt und konnten bei traumhaftem Wetter noch einen tollen Fotostopp mit Blick auf die Altstadt machen, wo wir auch ein Gruppenfoto machten.
Angekommen in unserem Hotel, konnten wir uns frisch machen. Wer wollte, konnte Barbara dann noch auf einen orientierenden Rundgang begleiten. Anschließend ließ jeder individuell seinen Abend ausklingen.

07.10.2016 – Abschied von Ottawa

Der heutige Tag begrüßte uns mit dichtem Nebel und feuchtkaltem Wetter. Trotzdem wollten wir natürlich unsere Erkundungen in Ottawa abschließen. Unsere Fahrt führte uns heute auf den Parlamentshügel. Unseren ersten Halt machten wir an der Flamme Kanadas - einem runden Brunnen, in dessen Zentrum eine gasbetriebene Flamme das Feuer Kanadas repräsentiert. Dieses befindet sich inmitten eines Beckens, dessen Rand gesäumt ist von den Wappen der Provinzen und Territorien des Landes. Von hier aus hatten wir auch einen schönen Blick auf das Parlamentsgebäude der Hauptstadt, jedoch konnten wir aufgrund des morgendlichen Nebels nicht einmal bis hinauf zur Flagge schauen, die an der Turmspitze wehte.
Wir führten unseren Rundgang weiter fort und kamen zu einer ganz tollen Skulpturengruppe. Diese trägt den Titel "The famous Five" (Die berühmten Fünf) und stellt fünf Frauen dar, welche im Laufe der Geschichte die Frauenrechte in Kanada sehr vorangebracht und durch kämpferischen Einsatz gestärkt haben. So war zum Beispiel in der kanadischen Verfassung festgeschrieben, dass Personen Senatoren werden können - dies wurde aber immer als männliche Personen definiert. Jene berühmten Fünf haben die kritische Frage gestellt "Sind Frauen keine Personen?". Diese wurde von einem Gericht zunächst ganz klar verneint, dieses Urteil jedoch später wieder verworfen. An diesen wichtigen und revolutionären Schritt erinnert bis heute dieses Denkmal.
Als wir unseren Rundgang über den Palamentshügel schließlich beendeten, hatte sich inzwischen auch der Himmel geklärt und es kam ein wundervolles Blau mit einigen kleinen Wölkchen zum Vorschein. So konnten hier auch noch ein paar schöne Fotos vom Parlamentsgebäude inklusive Glockenturm und Kanada-Flagge gemacht werden.

Tierbeobachtungen im OMEGA-Tierpark

Der späte Vormittag sollte dann noch ein ganz besonderes Erlebnis für uns bereithalten. Die kanadische Hauptstadt hinter uns lassend fuhren wir weiter in Richtung Norden und erreichten schließlich den Omega-Tierpark. In diesem wunderschönen und weitläufigen Gelände leben die für diese Region typischen Tiere in großen Freigehegen und in artgerechter Haltung. Mit einem örtlichen Bus fuhren wir in den Park hinein. Alle ausgestattet mit frischen Karotten zum Füttern der Tiere fuhren wir so durch die Gehege der Vapiti-Hirsche, welche immer frech und neugierig bis an die Fenster des Busses kamen und weiter vorbei an Wildschweinen mit jungen Frischlingen. Auch Wölfe, Füchse und Bisons kamen uns vor die Linse. Ganz begeistert waren alle, als sogar ein Elch aus der Sicherheit seines Waldes bis ganz nah an unseren Bus kam. Somit entstanden auch hier tolle Fotos von einem der bekanntesten Bewohner des Landes.
Unsere weitere Fahrt führte uns dann noch durch das Bärental. Die hier lebenden Schwarzbären tummelten sich in den Gehegen rechts und links unseres Busses und machten sogar Männchen, wenn unsere Fahrerin ihnen etwas zu Fressen zuwarf. Ein wirklich tolles Erlebnis.
Unterwegs erzählte uns unsere Fahrerin - mit Übersetzungshilfe von Barbara - viel Interessantes über die Lebensweise und Eigenheiten der einzelnen Tierarten.
Wieder zurück an unserem Startpunkt machten wir dann in dem Restaurant des Parks eine Mittagspause, bevor wir gemeinsam mit Claude und Barbara weiterfuhren.

Ankunft in Montreal

Nach diesem tollen Naturerlebnis fuhren wir mit unserem Bus in eine weitere Metropole des östlichen Kanadas - nach Montreal. Da wir uns nun in der kanadischen Provinz Quebec befanden, herrschte rings um uns die französische Sprache vor. In den Städten Montreal und Quebec wurde unser Team nochmal kurzzeitig erweitert, indem eine weitere örtliche Reiseleiterin zu unser Gruppe stieß. Wir trafen Celine auf dem großen Platz vor der Montrealer Kathedrale Notre Dame. Gemeinsam mit ihr gingen wir in dieses faszinierende Gotteshaus und wurden mit Orgelmusik begrüßt. Mal wieder spielte uns hier das Glück in die Hände. In dieser Kirche durch Zufall live gespielte Orgelmusik zu hören, sei - so Celine - etwas ganz Besonderes. Laut schmetterte Bachs Toccata und Fuge in D-Moll von der imposanten Orgel durch das Kirchenschiff, während wir andächtig die reich verzierten Wände und das Gewölbe bestaunten.
Unser Weg führte uns aber zunächst in die etwas ruhigere, moderne Holzkapelle, die sich hinter dem Hauptaltar befindet. Hier stellte sich Celine unserer Gruppe vor, erzählte uns vieles über die Kirche und ihre Geschichte und gab einen Ausblick auf das weitere Programm des Tages. Anschließend konnten wir noch etwas auf eigene Erkundungstour durch die Kirche gehen, bevor wir zurück zu unserem Bus gingen.
Mit diesem fuhren wir dann von der Insel Montreal runter und über eine Brücke auf eine kleinere, benachbarte Insel. Von hier aus genossen wir einen wundervollen Ausblick auf die Skyline der Stadt.
Auf der anschließenden Stadtrundfahrt lernten wir gemeinsam mit Celine ihre Heimatstadt kennen und sahen dabei unter anderem auch die für die Stadt typischen Außentreppen an den Häusern in der Altstadt.
Am frühen Abend erreichten wir dann unser Hotel in Montreal und ließen bei einem gemeinsamen Abendessen in tollem Ambiente den Abend ausklingen.

08.10.2016 - Abschied von Montreal

Der heutige Morgen begrüßte uns zu dem einzigen Regentag, den wir auf dieser Reise haben sollten. Gemeinsam mit Barbara beendeten wir die Erkundungen in Montreal. Zunächst fuhren wir auf den Berg, der der Stadt ihren Namen gab (Montreal = Heiliger Berg). Von hier aus hatten wir trotz all des Regens und der dichten Wolken eine wirklich tolle Aussicht über die Stadt und konnten nochmal schauen, welche Teile Montreals wir bereits am Vortag erkundet hatten.
Anschließend fuhren wir erneut in das historische Zentrum der Stadt und hatten hier nach einem kleinen orientierenden Spaziergang mit Barbara Freizeit für eigene Entdeckungen und ein Mittagessen in einem der zahlreichen Restaurants, Cafés und Bars.
Bevor wir die Stadt dann endgültig hinter uns ließen, machten wir noch einen kurzen Fotostopp am Olympiastadion mit seinem schiefen Turm - dem größten und schiefsten schiefen Turm der Welt mit einer Neigung von 45°.

Fahrt zum abgelegenen "Stiersee" - Lac Taureau

Der restliche Tag hielt für uns eine lange, aber landschaftlich sehr eindrucksvolle Fahrt bereit. Von Montreal fuhren wir in Richtung Norden und später weg vom St. Lorenz-Strom in das Landesinnere. Je näher wir unserem Ziel des heutigen Tages - dem Lac Taureau - kamen, umso mehr klarte der Himmel auf, der Regen verabschiedete sich und wurde von der Sonne abgelöst. Trocken und mit Sonnenschein kamen wir so an dem See an.
Unser Hotel für die nächsten zwei Nächte war für mich persönlich eines der absoluten Highlights dieser Reise. Abgelegen von jeglicher Zivilisation befindet sich das Auberge du Lac Taureau an dem gleichnamigen See. Wunderschöne rustikale Holzhäuser empfingen uns in einer tollen, weitläufigen Anlage mit Grillplatz, eigenem Strand und zahlreichen Wanderwegen in der direkten Umgebung.
Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten und auf ersten Spaziergängen das tolle Areal des Hotels erkundeten, trafen wir uns Abends zu einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant des Hotels.

09.10.2016 - Ein Tag für Entspannung, Wanderungen und Indian Summer aus der Luft

Der heutige Tag stand der ganzen Gruppe zur ganz individuellen Gestaltung nach den persönlichen Interessen und Vorlieben zur freien Verfügung. Für einige bedeutete dies, nach dem vollen Programm der letzten Tage Erholung im Hotelzimmer und im Areal des Resort zu suchen. Andere begaben sich gemeinsam mit Claude und Barbara auf eine kleine Wanderung entlang des Ufers des Lac Taureau. Ein besonderes Highlight wartete dann auf einen Großteil der Gruppe. Barbara hatte arrangiert, dass jene, die dies wollten, einen Flug mit einem Wasserflugzeug unternehmen und so die wundervolle Landschaft, den See, die Wälder und die Laubfärbung von oben bestaunen konnten. Selbst für mich war dies vom Boden aus ein toller Anblick.
Anschließend bot Barbara noch eine weitere, etwas anspruchsvollere Wanderung an, bevor wir uns alle am Abend wieder zu einem gemütlichen Abendessen neben dem Kamin des Restaurants trafen. So ging für alle ein entspannender und erlebnisreicher Tag in diesem tollen Resort zu Ende.

10.10.2016 - Naturerlebnisse in Quebec

Schweren Herzens verabschiedeten wir uns von unserem wundervollen Resort am See der Stiere - Lac Taureau - und fuhren zurück in die Zivilisation. Wie auch am Vortag auf dem Weg zum Lac Taureau durchquerten wir auch heute den letzten Ort vor der Wildnis. Unser Weg führte uns durch wundervolle Landschaften mit steilen Felshängen, weiten Ebenen und wie immer einer atemberaubenden Laubfärbung. Die Fotoapparate glühten regelrecht, denn wohin man schaute, fand man strahlendes Rot, leuchtendes Gelb und knalliges Orange in den Wäldern und Baumgruppen links und rechts der Autobahn.
Da am heutigen Tag in ganz Kanada das Erntedankfest („Thanksgiving") gefeiert wurde, erzählte uns Barbara etwas über die typischen Bräuche und Traditionen dieses Festes. Als typisches Familienfest bringt dieses in Kanada immer am zweiten Montag im Oktober gefeierte Fest die ganze Familie zusammen. Traditionell wird hierbei ein Truthahn gebraten und feierlich serviert. Die Reste dieses Bratens werden den Familienmitgliedern noch mehrere Tage für Sandwiches und kleinere Snacks dienen („Leftovers"). Ein weiterer lustiger Brauch ist der so genannte Wunschknochen, ein V-förmiger Knochen des Truthahns, welcher von zwei Familienmitgliedern auseinandergebrochen wird. Wer dabei das längere Ende in der Hand hält, darf sich etwas wünschen.
Der erste Stopp des heutigen Tages führte uns dann zu der modernen und sehr imposanten Kirche Notre Dame du Cap. Bei der Erbauung dieser Kirche, welche direkt an der Küste des St. Lorenz-Stroms liegt, wurden Baumaterialien vom anderen Ufer des Flusses benötigt. Da dieser normalerweise jeden Winter zufriert und somit begehbar ist, macht man sich keine Sorgen. Jedoch blieb dieser Frost in jenem Winter aus. Erst starke Gebete ließen den Fluss schließlich für wenige Tage zufrieren, sodass die Materialien transportiert werden konnten. Als die Kirche dann schließlich eröffnet wurde, geschah laut zahlreichen Überlieferungen ein Wunder: eine Statue der Jungfrau Maria öffnete für einen kurzen Moment die Augen und schloss diese wieder, so als würde sie den Gläubigen zuzwinkern. Dieses Wunder zieht bis heute jedes Jahr zahlreiche Pilger in den Wallfahrtsort.
Unsere heutige Fahrt sollte uns noch entlang der Königsstraße und in die Wiege Neufrankreichs führen - der ideale Anlass also, einen Blick in die Geschichte des Landes zu werfen. Von Barbara erfuhren wir von den ersten Mongolen, die über die Beringbrücke nach Yukon kamen und den Wikingern, die gegen 1.000 n.Chr. als erste Europäer an der Ostküste landeten. Wir tauchten weiter in die Geschichte des Landes ein, als Barbara uns von dem Italiener John Cabot erzählte, der unter britischer Flagge in Richtung nordamerikanischer Küste segelte. Und von Jaques Cartier, der auf den Spuren von John Cabot forschend in den St. Lorenzstrom paddelte und an der Stelle des heutigen Quebec City auf Indianer traf. Er war es, der das Land fortan unter französischer Flagge als französisches Hoheitsgebiet erklärte.

Spaziergang durch den St. Anne Canyon

Eines meiner persönlichen Highlights dieser Reise erwartete uns dann auf der weiteren Fahrt vorbei an Quebec City und in Richtung La Malbaie in dem malerischen St. Anne Canyon. In einer wunderschönen Kulisse fällt hier der Fluss Sainte-Anne-du-Nord in eine Tiefe von 74 Meter. Der dabei entstehende Wasserfall ist sogar höher als die Niagarafälle an der Grenze zu den USA. Seit 1973 ist entlang dieses Wasserfalls und durch den Canyon ein malerischer Rundweg für die Öffentlichkeit zugängig und führt über zwei Hängebrücken durch das dicht bewaldete Gebiet. Auch hier begleiteten uns wieder die bunten Farben des Indian Summers, welche in Verbindung mit dem spätsommerlichen Wetter und der Kulisse des Wasserfalls eindrucksvolle Fotos entstehen ließen.

Fahrt durch die Provinz Quebec bis nach La Malbaie

Nach diesem faszinierenden Stopp stiegen wir wieder in unseren Bus und begaben uns auf unsere weitere Fahrt in Richtung des Ortes La Malbaie. Diese Fahrt führte uns dank unseres tollen Busfahrers Claude entlang einer schwierigen, aber landschaftlich eindrucksvollen Strecke. Den imposanten St. Lorenz-Strom neben uns fuhren wir so durch Berg und Tal und genossen dabei die an uns vorbeiziehende Landschaft. Zwei weitere spontane Fotostopps von Barbara gaben uns hier die Möglichkeit, eine atemberaubende Aussicht zu genießen und die Weite und Größe dieses Landes zu erleben - weite Felder, Hügel und Berge, dichte Wälder und der St. Lorenz-Strom bildeten dabei eine tolle Kulisse.
Am späten Nachmittag schließlich erreichten wir den Ort La Malbaie. Bevor wir zu unserem Hotel fuhren, machten wir noch einen kurzen Stopp an der Hafenpromenade und genossen einen schönen Blick über den St. Lorenz-Strom und die untergehende Sonne über den Hügeln La Malbaies.
Nach diesem langen und erlebnisreichen Tag bezogen wir schließlich unsere Zimmer in dem nach einem Brand renovierten und erst vor einem Jahr neu eröffneten Hotel und nahmen dort auch unser Abendessen zu uns.

11.10.2016 - Das Naturerlebnis Quebec geht weiter

Nach unserem Frühstück im Hotel führten wir unsere Busfahrt durch die Weiten Quebecs fort. Wir fuhren weiter entlang des St. Lorenz-Stroms in Richtung Norden. Das Ziel unseres Tagesausflugs war der Ort Tadoussac, in welchem wir das dort ansässige Meeressäugetier-Museum besuchen und anschließend bei einer Bootsfahrt in den St. Lorenz-Strom selbst auf die Suche nach Walen gehen wollten. Aber bereits die Fahrt dorthin war landschaftlich ein tolles Erlebnis. Links und rechts der Straßen sahen wir auf dieser Fahrt wieder zahlreiche bunt gefärbte Laubwälder und spiegelglatte Seen, in denen sich die bunten Bäume spiegelten. An einem dieser Seen machten wir einen von Barbaras inzwischen berühmten spontanen Fotostopps. Auch hier beeindruckte uns wieder die Weite dieser Landschaft. Angekommen in dem Ort Baie-Sainte-Catherine fuhren wir mit einer Autofähre über den Fluss Saguenay, welcher ein Seitenarm des St. Lorenz-Stroms ist. Bereits auf dem Weg zur Fähre, aber auch während der Überfahrt sahen wir einige Schweinswale und Belugas.

Das Meeressäugetier-Museum in Tadoussac und Walbeobachtung auf dem St. Lorenz-Strom

Angekommen in Tadoussac machten wir noch einen kurzen Fotostopp auf dem Hügel der Stadt, um den Ausblick zu genießen, bevor wir das Meeressäugetier-Museum erreichten. Hier trafen wir uns zunächst mit Michael, welcher uns eine kleine Einführung in die Geschichte und Bedeutung dieses Museum gab. Dieses war nämlich ursprünglich - und ist es bis heute - ein Forschungszentrum für die im St. Lorenz-Strom lebenden Walarten. Irgendwann setzte man es sich aber zum Ziel, auch die zahlreichen Besucher der Region auf das Leben dieser eindrucksvollen Tiere aufmerksam zu machen und durch gezielte Aufklärung und Informationen den Artenschutz und die Sicherheit dieser Tiere zu fördern. Wir erfuhren hier viel über die einzelnen Walarten, die hier ansässig sind - vom kleinen Beluga bis hin zum größten Säugetier der Welt, dem Blauwal. Er erklärte uns vieles über das Verhalten, die Anatomie und die Lebensweise dieser Tiere. Anschließend hatte jeder Zeit, sich auf eigene Faust in dem Museum umzuschauen.
Bevor wir nun an Bord unseres Schiffes für die Walbeobachtung gingen, unternahmen einige meiner Gäste mit Barbara noch einen kleinen Spaziergang entlang der Küste mit tollen Aussichten. Andere warteten solange mit mir gemeinsam im Hafen.
Und dann ging es schon los - das Schiff legte ab und wir fuhren nach einem weiteren Halt in Baie-Sainte-Catherine hinaus in den St. Lorenz-Strom. Dabei mussten wir uns immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass wir uns hier nur auf einem Fluss bewegten, was schwer vorstellbar ist bei einer Breite von weit über 20 km und den Walen, die wir gleich noch sehen sollten. Über die Moderationen an Bord erfuhren wir Weiteres über die Wale und ihr Zusammenleben untereinander und mit den Menschen. Und dann war es endlich soweit. Auch wenn wir heute keine Blauwale sehen sollten, so bekamen wir doch zwei Finnwale in beeindruckender Nähe zu unserem Schiff vor die Linse. Finnwale sind nach den Blauwalen die zweitgrößten Tiere auf unserem Planeten. Es war eine ganz besondere Begegnung. Auch auf unserer Rückfahrt in den Hafen trafen wir noch weitere Finnwale und sahen weitere Schweinswale und Belugas. Es war ein ganz tolles Erlebnis.
Wieder zurück an Land gingen wir zurück zu Claude und unserem Bus und fuhren durch die malerische Landschaft nach La Malbaie. Typisch kanadische Ahornkekse dienten uns dabei als kleiner Snack.
Unser Abendessen nahmen wir heute in einem Restaurant in La Malbaie zu uns.

12.10.2016 - Die Kirche Sainte Anne de Beaupré, Ile d'Orleans und die imposanten Montmorency-Wasserfälle

Wir verließen unser Hotel und den schönen Ort La Malbaie und fuhren zurück in südliche Richtung entlang des St. Lorenz-Stroms. Kurz vor Quebec City machten wir unseren ersten Stopp für den heutigen Tag und hielten an der weithin sichtbaren Kirche Sainte Anne de Beaupré. Der neogotische Kirchenbau mit seiner fast schneeweißen Fassade passt sich wunderbar in die zu dieser Zeit bunte Umgebung der Herbstwälder ein. Die Kirche ist einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte Kanadas, dem schon mehrere Wunder zugeschrieben wurden. Zahlreiche kranke Menschen kommen hierher, beten für ihre Genesung und lassen als Bittgabe ihre Krücken, Sehhilfen und Hörgeräte zurück.
Ein sehr liebesvolles Detail dieser Kirche sind auch die hölzernen Kirchenbänke, welche jede für sich an beiden Enden mit Schnitzereien verschiedener Tiere verziert sind. So finden sich hier zum Beispiel Schnitzerein von kanadischen Tieren wie Bibern und Elchen, aber auch Frösche, Schildkröten und Skorpione sind hier zu finden.
Wir fuhren anschließend eine kleine Straße entlang, welche parallel zu der Hauptstraße nach Quebec verläuft. Hier befinden sich zahlreiche malerische Häuschen mit bunten Dächern und traditionellen Wurzelkellern und freistehenden Öfen zum Backen von frischem Brot.
Aufgrund des tollen Wetters und des an diesem Tag nicht besonders engen Zeitplans entschied sich Barbara - wie sollte es anders sein - zu einem spontanen Abstecher mit Fotostopp auf die Insel Ile d'Orleans, welche inmitten des St. Lorenz-Stroms liegt. Bereits auf der Fahrt über die Brücke konnten wir im fernen Dunst die Silhoutte der Stadt Quebec sehen, in welcher wir später ankommen sollten. Auf der Insel selbst machten wir dann eine kleine Rundfahrt und einen kurzen Stopp an einem kleinen, familiengeführten Schokoladenladen.
Unser letzter Stopp vor Quebec City war dann bei den Montmorency-Wasserfällen. Dieser 83 Meter hohe Wasserfall ist der höchste der Provinz Quebec und ca. 30 Meter höher als die Niagarafälle. Wir machten hier einen kleinen Spaziergang. Wer wollte, konnte auch über die Hängebrücke auf die andere Seite des Wasserfalls gehen.

Ankunft in Quebec City

Am Nachmittag schließlich erreichten wir dann die wunderschöne Altstadt der Stadt Quebec. Zunächst fuhren wir in die Oberstadt, wo wir am Gebäude des Parlaments unsere örtliche Reiseleiterin für den heutigen Tag abholten. Dorle machte mit uns zunächst eine kleine Rundfahrt durch die Oberstadt und fuhr dann mit uns in die Unterstadt, wo wir den Bus verließen und einen kleinen Stadtrundgang unternahmen. Unterwegs erfuhren wir von ihr viel Interessantes über die Geschichte dieser wunderschönen Stadt und genossen die Wege durch die engen Gassen der Altstadt. Die tollen historischen Häuserfassaden, das grobe Kopfsteinpflaster und die engen Straßen verliehen der Stadt Quebec den Charme einer typischen mittelalterlichen europäischen Altstadt. Es war ein toller Rundgang.
Mit unserem Bus fuhren wir dann weiter durch die Altstadt und erneut hinauf in die Oberstadt, wo wir bei dem Wahrzeichen Quebecs hielten. An dem weithin sichtbaren Chateau Frontenac machten wir einen kurzen Fotostopp und bewunderten die tolle Aussicht über die Unterstadt und den St. Lorenz-Strom, welcher Quebec City seit jeher eine große Bedeutung als wichtiger Handelspunkt verliehen hat.
Unsere weitere Fahrt führte uns dann in den Park der Schlachtfelder, in welchem bedeutende und geschichtsträchtige Schlachten zwischen den englischen und französischen Truppen stattfanden, welche hier um die Herrschaft in dieser strategisch wichtigen Stadt kämpften. Auch von hier hatten wir wieder eine tolle Aussicht über den Fluss und die umgebende Landschaft.
Mit vielen neuen Eindrücken erreichten wir schließlich unser absolut zentral gelegenes Hotel und verabschiedeten uns von Dorle.
Da es bis zu unserem Abendessen noch etwas Zeit war, machten einige schon einen ersten Spaziergang durch die Umgebung.

Abschlussabendessen mit Ahornsirup und Live-Musik im Sugar Shack

Am frühen Abend trafen wir uns dann alle wieder in der Hotellobby und fuhren mit unserem Reisebus zu dem ca. 30 Minuten entfernten Sugar Shack. Der heutige Abend sollte ganz im Zeichen des flüssigen Golds Kanadas stehen - dem Ahornsirup.
Bereits auf der Fahrt gab uns Barbara erste Informationen und vor allem ein paar leckere Rezeptideen, die über die klassischen Pfannkuchen mit Sirup hinausgingen.
Angekommen am Sugar Shack erhielten wir dann einen kleinen Einblick in die Geschichte der Ahornsirupgewinnung, als uns eine Mitarbeiteren des Sugar Shacks einen kleinen Vortrag gab. Sie erzählte uns viel Interessantes über die verschiedenen Techniken zur Gewinnung des Ahornwassers und dessen Verarbeitung zum Sirup. Anschaulich stellte sie dies an aufgebauten Modellen und einem Ahornbaumstamm mitten im Raum dar.
Das eben gelernte Wissen konnte man dann beim Shoppen im Ahronsirup-Shop noch vertiefen.
Zum Abschluss des heutigen Tages wartete dann ein leckeres Menü auf uns, in welchem wir Erbsensuppe, Fleisch mit Beilagen und Pfannkuchen serviert bekamen und diese Speisen nach eigenem Geschmack mit Ahornsirup verfeinern konnten.
Dazu passende Live-Musik und lustige Tänze mit anderen Gästen des Sugar Shacks sorgten dabei für gute Stimmung.
Bevor wir uns vom Ahornsirup verabschiedeten und mit unserem Bus zurück fuhren, erwartete uns noch eine letzte Spezialität Kanadas. Wenn im Winter der Schnee gefallen ist, gehen viele Kinder gern mit einer kleinen Flasche etwas dickflüssigeren Ahornsirups nach draußen und gießen etwas dieses Sirups in den Schnee. Dort erstarrt dieser und kann dann mit einem Holzstäbchen aufgerollte und wie ein Lolli gelutscht werden. Auch wir durften dies selbst probieren und im aufgeschütteten Schnee unseren eigenen Ahornlolli produzieren.
Gut gesättigt und mit guter Laune ging es dann zuück zum Hotel.

13.10.2016 - Eigene Erkundungen in Quebec City

Nach einem letzten kanadischen Frühstück hatten wir alle noch den ganzen Vormittag zur freien Verfügung. Bereits am Vortag haben uns Dorle und Barbara zahlreiche Ideen gegeben, wie wir die Hauptstadt der Provinz Quebec auf eigene Faust erkunden können.
So spazierten einige nochmals zum Chateau Frontenac oder durch den Park der Schlachtfelder.
Am Nachmittag schließlich fuhren wir dann zum Flughafen von Quebec City. Hier verabschiedeten wir uns schweren Herzens von unserem tollen Busfahrer Claude und unserer wunderbaren Reiseleiterin Barbara.
Mit Zwischenstopps in Montreal und München erreichten wir dann am nächsten Tag erschöpft, aber mit vielen tollen Erinnerungen und schönen Eindrücken wieder unsere Heimat.
Es war eine wirklich wundervolle Reise mit traumhaftem Wetter, tollen Städten und dem besten Indian Summer, den wir uns alle hätten vorstellen können.
Ich danke meiner tollen Gruppe für diese schöne Zeit, die tollen Bekanntschaften und schönen Gespräche. Es war mir eine Freude, mit Euch zusammen Kanada erkunden zu können.
Und natürlich einen ganz besonderen Dank an Claude, der uns immer sicher und zuverlässig ans Ziel gebracht hat, dabei stets ein Lächeln auf den Lippen hatte und auf jeden noch so spontanen Einfall von Barbara reagiert hat. Merci!
Und auch an unsere liebe Barbara ein großes Dankeschön. Deine tolle Art, dein beeindruckendes Wissen und deine Herzlichkeit haben diese Reise für alle zu einem ganz besonderen Erlebnis gemacht. Und deine spontanen Einfälle und Zwischenstopps haben unserer ganzen Gruppe Erlebnisse beschwert, die weit über das eigentliche Programm dieser Reise hinaus gingen. Vielen Dank dafür!
Ich würde mich sehr freuen, Euch alle auf späteren gemeinsamen Reisen einmal wiedersehen zu können!
Bis dahin
Alles Gute
Euer Paul =)

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Paul, wir fanden deinen Reisebericht toll geschrieben und wurden so noch einmal an die vielen schönen Erlebnisse und Eindrücke erinnert.
Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg sowie nur zufriedenen Reisegäste.
Mfg. Familie Jänich

Familie Jänich
24.10.2016

Liebe Familie Jänich,
vielen Dank für den lieben Kommentar. Es freut mich, dass Euch der Reisebericht gefällt und Ihr viele schöne Eindrücke von der Reise mitnehmen konntet.
Ich würde mich freuen, Euch mal wieder auf einer Reise begrüßen zu dürfen.

Bis dahin
Alles Gute
LG Paul

Paul 25.10.2016