Reisebericht: Singlereise West–Kanada – Erlebnis Rocky Mountains

20.09. – 04.10.2012, 13 Tage Rundreise für Singles: Calgary – Glacier–Nationalpark – Waterton Lakes Nationalpark – Rocky Mountains – Banff – Jasper – Whistler – Vancouver


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Einmal im Leben West-Kanada zu bereisen ist ein Muss für jeden Reiselustigen. In unserer tollen Single-Gruppe erlebten wir die Städte Calgary, Victoria und Vancouver sowie die einmalige Natur Kanadas. Die Tage in den Rocky Mountains waren der Höhepunkt der Reise. Bei Wanderungen zu Fuß, per Bus und per Boot erkundeten wir den Banff- und Jasper-Nationalpark mit ihren türkisblauen Seen und endlosen Wäldern voller Wildtiere.
Ein Reisebericht von
Kristin Weigel
Kristin Weigel

Flug nach Calgary – Spaziergang zum Prince's Island Park

Je nach gebuchter Anreise gelangen alle Reisegäste mit einem Lufthansa-Zubringerflug von Dresden, Leipzig oder Berlin bzw. per Bahn zu unserem Hauptflughafen Frankfurt/Main. Am Abfluggate nach Calgary ist die Reisegruppe schließlich komplett und wir fliegen mit Air Canada nach Calgary. Der Bordservice ist sehr gut. Wir bekommen auf dem 9,5 Stunden langen Flug ein Mittagessen und einen Snack kurz vor Ankunft in Calgary. Im Flugzeug erhalten wir die Zollformulare für die Einreise nach Kanada. Diese müssen wir bei der Passkontrolle vorzeigen und später beim Verlassen des Transit-Bereiches beim Zollbeamten abgeben.
Unser örtlicher Reiseleiter Victor erwartet uns bereits und begleitet uns zum Reisebus. In der Terminalhalle gibt es auch die Möglichkeit zum Geld tauschen.
Die Fahrt zum Hotel in Calgary dauert etwa 30 bis 40 Minuten und wir erhalten einen ersten Eindruck von der Stadt. Wir beziehen unsere Hotelzimmer und nutzen die Zeit vor dem Abendessen für einen kleinen Spaziergang zum Prince's Island Park, einem kleinen Park auf einer Insel im Bow-Fluss. In der Abendsonne haben wir von hier einen schönen Blick auf die Skyline von Calgary.

Stadtrundfahrt in Calgary: Calgary Tower, Stephen Avenue und Canada Olympic Park, Banff

Bevor wir in die Rocky Mountains reisen, sehen wir uns die Sehenswürdigkeiten Calgarys an. Wir sehen den Stampede Rodeo Park mit der bekannten u-förmigen Sattelhalle und den Gründungsort der Stadt am Bow River vom Bus aus. Höhepunkt der Stadtbesichtigung ist die Auffahrt auf den 190 Meter hohen Calgary Tower, von dem wir einen fantastschen Blick über Calgary bis hin zu den Rocky Mountains genießen. Alle Mutigen wagen einen Blick durch den Glasboden nach unten.
Bei einem Spaziergang lernen wir die Haupteinkaufsstraße Stephen Avenue und die Olympic Plaza kennen - einen Platz, an dem alle Teilnehmer und Preisträger der Olympischen Winterspiele von 1988 geehrt werden. Wir spazieren durch den Devonian Garden in der obersten Etage des Einkaufszentrums an der Stephen Avenue mit seinen Blumenbeeten, Palmen und Koikarpfen.
Auf dem Weg in Richtung Rocky Mountains sehen wir uns den Canada Olympic Park mit seinen Sportstätten, Skisprungschanzen und Bobbahn an. Schließlich reisen wir weiter den Highway Nummer 1 entlang. Ein kurzes Stück führt durch Prärieland und unser Busfahrer zeigt uns abseits des Highways eine Büffelfarm und eine riesige Büffelherde, die hier privat gehalten wird.
Am frühen Nachmittag erreichen wir den Banff-Nationalpark und erkunden mit dem Bus die Umgebung von Banff. Wir sehen die ersten türkisblauen Bergseen - den Two Jack Lake und den Lake Minnewanka. Das Luxushotel "Fairmont Banff Springs" ist eines der ehemaligen großen Eisenbahnhotels und thront inmitten der Bergwelt. Wir legen mehrere Fotostopps ein zum Beispiel am Bow-Waserfall oder an den Hoodoos - Sandsteinskulpturen oberhalb des Bow-Flusstals. Von hier hören wir auch immer wieder den eigentümlichen Brunftschrei der Wapitihirsche.
Unser Hotel "Irwin's Mountain Inn" liegt im Städtchen Banff, nur etwa 500 Meter von der Einkaufsstraße Banff Avenue entfernt.

Erkundungen im Yoho– und Banff–Nationalpark: Emerald Lake, Lake Moraine, Lake Louise

Heute steht der Banff-Nationalpark auf unserem Reiseprogramm. Nach dem Frühstück im Restaurant "El Toro" fahren wir von Banff los in Richtung Yoho-Nationalpark. Nach einem Fotostopp am Castle Mountain, einem der bekanntesten Bergmassive in den Rocky Mountains, überqueren wir die Grenze zu British Columbia. Wir gelangen über den Kicking-Horse-Pass auf mehr als 1200 Meter Höhe und stoppen an den einzigartigen Spiraltunneln der Pacific Railway Zugstrecke. Es gibt einen oberen und einen unteren Spiraltunnel durch die Berge, durch die die bis zu zwei Kilometer langen Güterzüge fahren - eine ingenieurtechnische Meisterleistung aus der Zeit des Eisenbahnbaus. Leider kommt bei unserem Stopp gerade kein Zug durch die Tunnel, aber man sieht auf Schautafeln, wie die Spiraltunnel funktionieren.
Weiter geht es zum schönen Emerald Lake im Yoho-Nationalpark. Er ist nach seiner smaragdgrünen Farbe benannt. Hier ist genügend Zeit, um ein Stück am Seeufer entlang zu spazieren, Fotos zu machen und den Souvenirladen zu besuchen. Im See spiegeln sich bei dem ruhigem Wetter wunderschön die umliegenden Berge. Über den Kicking-Horse-Pass geht es zurück zum Banff-Nationlpark. Unterwegs legen wir einen Fotostopp an der Natural Bridge ein, wo der Kicking Horse River eine natürliche Brücke aus dem Felsgestein geschliffen hat.
Zur Mittagspause kehren wir in den historischen Bahnhof vom Städtchen Lake Louise ein. Hier kann man alte Eisenbahnwagen der Pacific Railway bestaunen. In dem kleinen Bahnhof wurden einst Szenen aus dem Filmklassiker "Doktor Schiwago" gedreht. Heute ist hier ein Restaurant mit musealer Einrichtung zu finden.
Danach geht es weiter zum Moraine Lake, ein türkisfarbener Gletschersee, der von insgesamt 10 Bergspitzen umrahmt wird. Ein kleiner Rundwanderweg führt nach oben und bietet herrliche Ausblicke auf den See mit den dahinter liegenden Bergspitzen und Gletschern. Auf dem Weg sehen wir Pikas, kleine Erdhörnchen, und Streifenhörnchen sowie ein Warnschild vor Grizzly-Bären, die hier in der Umgebung leben.
Nach unserem Aufenthalt am Moraine Lake fahren wir zum bekanntesten See im Banff-Nationalpark - zum Lake Louise. Wir spazieren am Seeufer entlang und bewundern das historische Eisenbahnhotel "Chateau Lake Louise", welches heute weithin sichtbar als Luxushotel der Fairmont-Kette fungiert. Ein Abstecher in die Main Lobby des Hotels darf dabei natürlich nicht fehlen. Schließlich begeben wir uns auf den Rückweg nach Banff. Mit einem Bummel durch die Banff Avenue und einem individuellen Abendessen in der Stadt lassen wir den Tag ausklingen. Meine Restaurant-Empfehlung ist das Kanadische Restaurant "Maple Leaf" an der Banff Avenue. Die Preise sind kanadisch hoch, aber man bekommt typische und feine Gerichte wie Rindersteak, Lachs, Meeresfrüchte oder Bison Stroganoff.

Weiterreise in den Jasper–Nationalpark: Wanderung im Johnston Canyon, Icefield Parkway, Bow Lake, Peyto Lake und Columbia Icefield

Vom Banff-Nationalpark reisen wir heute weiter in den Jasper-Nationalpark. Zuvor besuchen wir aber den Johnston Canyon, eine enge Schlucht, die der Johnston River in das Gestein gegraben hat. Wir unternehmen eine Wanderung entlang der Schlucht auf einem befestigten Wanderweg, der teilweise auch über Stege und Treppen führt. Man kann bis zum unteren Wasserfall wandern oder für besonders Aktive auch bis zum oberen Wasserfall (insgesamt ca. 1,5 Stunden bei gemütlichem Tempo).
Entlang der berühmten Panoramastraße Icefield Parkway fahren wir weiter in den Jasper-Nationalpark. Am Wegesrand stoppen wir immer wieder an schönen Aussichtspunkten: am Krähenfuß-Gletscher, am Bow Lake und Bow Gletscher und am herrlich türkisblauen Peyto Lake. Dieser See beeindruckt alle Besucher des Jasper-Nationalparks wegen seiner einmaligen Farbe immer am meisten. Am Nachmittag erreichen wir den Athabasca-Gletscher, der zum riesigen Inlandseisfeld - dem Columbia Icefield - gehört. Wer möchte, kann hier sogar auf den Gletscher hinauf fahren. Die Gletschertour dauert etwa 1,5 Stunden. Man fährt zunächst in einem Bus bis zur Gletscherkante und steigt dort in einen Snowcoach um, ein riesiges Geländefahrzeug, das auf dem Eis fahren kann. Man fährt direkt bis zur Mitte des Gletschers und kann dort Jahrtausende altes Gletschereis betreten.
Nach unserem Besuch des Columbia Icefield geht es weiter in Richtung Jasper und wir erreichen schließlich unsere Lodge, die mitten in der Natur liegt. Wir wohnen in kleinen rustikalen Bungalows und genießen die gute Küche der "Sunwapta Falls Lodge". Der Sunwapta-Wasserfall ist in nur 10 Gehminuten zu erreichen und auf jeden Fall einen abendlichen Besuch wert.

Jasper–Nationalpark: Wanderung am Lac Beauvert, Maligne Lake mit Spirit Island, Maligne Canyon und Jasper

Heute wird der „Tag der Tiere"! Mit dem Bus geht es das letzte Stück des Icefield Parkway hinauf im Jasper-Nationalpark. Unterwegs sehen wir eine Schneeziege mit einem Jungen, einen jungen Wapiti-Hirsch und etwas später einen stattlichen Wapiti-Bullen mit einem riesigen Geweih. Wir fahren bis zum Städtchen Jasper und zum Fairmont-Resort „Fairmont Jasper Lodge" am kleinen Bergsee Lac Beauvert. Hier unternehmen wir eine gemeinsame Wanderung rund um den See. Wir sehen bei unserer etwa einstündigen Wanderung Kanadagänse, Eichhörnchen, eine Bisamratte und Streifenhörnchen. Der Weg ist eben und führt immer am Seeufer entlang. Das Wetter ist wieder herrlich: am Morgen kühl, gegen Mittag aber über 20 °C mit blauem Himmel und Sonnenschein.
Nach unserer Wanderung geht es weiter in Richtung Maligne Lake. Die Straße führt weiter nach oben fast bis auf 2000 Höhenmeter. Unterwegs legen wir einen Fotostopp am Medicine Lake ein. Gegen Mittag erreichen wir den bekannten Maligne Lake, den zweitgrößten Gletschersee der Welt! Er ist bis zu 100 Meter tief und hat eine Wassertemperatur von 7 °C. Der Maligne Lake wird zu 90% von den umliegenden Gletschern gespeist, der Rest kommt vom Regenwasser oder der Schneeschmelze im Frühjahr. Am Maligne Lake unternehmen einige von uns eine Bootsfahrt zur Insel Spirit Island.
Wer nicht mit fährt, kann im Selbstbedienungsrestaurant oder auf der großen Terrasse eine Mittagspause einlegen. Einige Wanderwege führen am Seeufer entlang und durch den angrenzenden Wald. Empfehlenswert ist zum Beispiel der etwa drei Kilometer lange Mary Schäffer Loop, den jeder bequem erwandern kann.
Um 13.00 Uhr startet unsere fakultative Bootsfahrt über den Maligne Lake. Unterwegs sehen wir den Maligne-Gletscher und die u-förmige Maligne-Bergkette - das Panorama ist einmalig. Die Fahrt findet in überdachten, sicheren Booten statt, auf denen etwa 30 Personen Platz finden. Die Erklärungen an Bord sind auf Englisch. Ich übersetze unterwegs die wichtigsten Informationen. Die Bootsfahrt dauert etwa 1,5 Stunden. Das Boot fährt bis zur kleinen Insel Spirit Island - nach Lake Louise das meistfotografierte Motiv in den kanadischen Rocky Mountains. Bei so gutem Wetter ist diese Bootsfahrt trotz des Preises von 50 CAD sehr lohnenswert.
Auf dem Rückweg besuchen wir den Maligne Canyon. Hier unternehmen wir einen Spaziergang zur bis zu 50 Meter tiefen, aber teilweise nur zwei bis drei Meter breiten Schlucht des Maligne River.
Schließlich erreichen wir mit dem Bus das Städtchen Jasper, in dem nur 4500 Einwohner leben. Hier haben wir Freizeit zum Bummeln. Es gibt auch Banken zum Geld abheben, Cafés und Supermärkte. Dann fahren wir zurück zur Sunwapta-Lodge. Im Garten vor unseren Bungalows schenken wir den kanadischen Rotwein und Weißwein aus und stoßen auf die schöne Reise an, bevor wir gemeinsam zum Abendessen gehen. Ein gelungener Abschluss eines erlebnisreichen Tages!

Athabasca Falls, Yellowhead Pass, Mount Robson Provincial Park, Rearguard Falls, Mc Bride, Ancient Forest und Prince George

Wir verlassen unsere Lodge „Sunwapta Falls" und reisen weiter in den Norden. Heutiges Tagesziel ist Prince George. Bevor wir den Jasper-Nationalpark verlassen, besuchen wir den Athabasca-Wasserfall, an dem der gleichnamige Fluss durch eine enge Schlucht fließt.
Vorbei an Jasper erreichen wir nach fast zwei Stunden Fahrtzeit die Grenze zur Provinz British Columbia und den Mount Robson Provincial Park. Hier stellen wir die Uhr noch einmal eine Stunde zurück, sodass wir nun neun Stunden Zeitverschiebung zu Deutschland haben. Über den Yellowhead Pass und den Yellowhead Highway geht es weiter zu den Overlander Falls, einem Wasserfall am bekannten Fraser River. Eine kleine Wanderung führt hinunter zum Fluss und zurück. Danach wandern wir etwa 45 Minuten weiter zum Rasthof am Fuße des Mount Robson. Leider ist der höchste Berg der kanadischen Rocky Mountains (3954 m) wie so oft in Wolken gehüllt, sodass wir die schneebedeckte Spitze nicht sehen können. Wir verbringen unsere Mittagspause am Besucherzentrum mit seinem Restaurant und Souvenirläden.
Unser nächster Stopp sind die Rearguard Falls, an dem man mit Glück Chinook-Lachse beobachten kann. Bis hierher schaffen es die stärksten Königslachse manchmal vom 1200 Kilometer entfernten Pazifik. Im kleinen Eisenbahnstädtchen Mc Bride legen wir einen Stopp am alten Bahnhof ein, bevor die Rocky Mountains endgültig verlassen und entlang der Caribou Mountains fahren.
Etwa eine Stunde vor Ankunft in Prince George besuchen wir den Ancient Forest, ein Stück Urwald mit riesigen kanadischen Rot-Zedern, die 1000 bis 2000 Jahre alt sind. Auf einem Rundweg wandern wir durch den beeindruckenden Urwald.
Am frühen Abend erreichen wir Prince George, eine größere Industriestadt in British Columbia, die einst aus einem Handelsposten entstanden ist. Heute gibt es hier mehrere große Papierfabriken, Holzindustrie und nur einige große Gewerbe- und  Einkaufsstraßen. Wir beziehen unser Hotel und essen gemeinsam im amerikanischen Restaurant „Dennys" zu Abend.

Weiterreise durch das Herz British Columbias: Vanderhoof, Fort St. James, Beaumont Provincial Park, Fraser Lake, Houston und Smithers

Wir verlassen die Holzfällerstadt Prince George und reisen weiter in Richtung Westen. Wir durchqueren Vanderhoof, die geografische Mitte von British Columbia. Nach einem kleinen Einkaufsstopp biegen wir ab in Richtung Norden und erreichen die Siedlung Fort St. James. Einst als Pelzhandelsposten der West Indian Company und später der Hudson Bay Company gegründet, war Fort St. James die erste Hauptstadt von British Columbia. Der 1806 gegründete Handelsposten wurde originalgetreu erhalten und teilweise rekonstruiert. Er war bis in die 1950er Jahre in Betrieb und ist heute eine nationale historische Sehenswürdigkeit Kanadas.
Bevor unsere Besichtigungstour startet, schauen wir uns im kleinen Kino einen etwa 15-minütigen Film zur Geschichte des Forts an. Dann sehen wir bei einem Rundgang die Gebäude des Forts: das Lagerhaus mit Pelzen aller hier heimischen Tierarten, das Männerhaus, in dem die Trapper damals wohnten, das Räucherhaus zum Trocknen von Speck und Lachs, das Handelshaus, in dem Pelze gegen Kolonialwaren getauscht werden konnten und das Haus des Geschäftsführers des Forts. Im Gemüsegarten baute man sein eigenes Gemüse an, es gab Ställe für Vieh und eine Anlegestelle am Ufer des Stewart Lake, über den die Pelze und Waren über das weitere Flusssystem schließlich bis zum Pazifik transportiert wurden, um nach Europa verschifft zu werden.
In einem kleinen Museum sehen wir noch einige Ausstellungsstücke zur Geschichte der Carrier-Indianer, die hier in der Gegend lebten.
Zurück auf dem Highway 16 fahren wir anschließend weiter um Beaumont Provincial Park und machen ein Picknick am großen Fraser Lake. Das Wetter is herrlich und wir können auf dem See Kanadagänse beobachten.
Durch den Ort Fraser Lake und die Anglerstadt Houston, mit der größten Angelroute der Welt, gelangen wir am frühen Abend nach Smithers, einer kleinen Stadt am Fuße des Hudson Bay Mountain. Wir beziehen unser Hotel "Sunshine Inn" und essen in der "Hudson Bay Lodge" zu Abend.

Reise an die Atlantikküste: Moricetown Fischer–Canyon, Hagwilget–Brücke, Ksan Indian Village in Hazelton, Prince Rupert

Das letzte Stück unserer Reise an die Pazifikküste erwartet uns heute. Von Smithers nehmen wir erneut den Highway in Richtung Westen. Im Indianer-Städtchen Moricetown legen wir einen Stopp am Moricetown Canyon ein, an dem die einheimischen Indianer Lachse und Forellen aus der Engstelle des Skeena Rivers fischen.
Über die beeindruckende Hängebrücke Hagwilget Bridge gelangen wir später zum Ksan Indian Village, ein Freilichtmuseum, das ein typisches Indianerdorf der Gitxsan-Indianer zeigt. In drei nachgebauten Langhäusern werden die Traditionen, das Alltagsleben und die Festlichkeiten der Indianerkultur gezeigt. In jedem Haus gibt es eine Audio-Führung in Deutsch, die die einzelnen Ausstellungsstücke erklärt. Wir bekommen einen sehr schönen Einblick in die Kultur und können einer jungen Frau der Gitxsan-Indianer unsere Fragen stellen. Totempfähle, ein kleines Räucherhaus, ein Grabhaus, ein Souvenirladen und ein kleines Museum gehören ebenfalls zur Anlage.
In einem urigen Blockhaus in Hazelton essen wir zu Mittag, bevor wir weiter fahren in Richtung Prince Rupert. Nach einem Stopp in der Stadt Terrace und weiter entlang des großen Skeena River erreichen wir am frühen Abend Prince Rupert - die Stadt der Regenbogen. Wir checken im Hotel „Highliner Inn" ein. Bei einem abendlichen Spaziergang sehen wir das hübsche Gerichtsgebäude und die Waterfront an der Cow Bay mit ihren kleinen Geschäften, Restaurants und Yachthafen. Ein Tipp zur Einkehr ist das "Breakers Pub", in dem man mit tollem Blick auf die Cow Bay die hiesige Spezialität Fish & Chips probieren kann.

Schiffsfahrt durch die Inside Passage von Prince Rupert nach Port Hardy auf Vancouver Island

Der Tag beginnt sehr früh, denn heute fahren wir mit dem Fährschiff "Northern Adventure" die etwa 500 Kilometer lange Strecke der Inside Passage von Prince Rupert nach Port Hardy. Das Schiff legt um 7.30 Uhr ab. Insgesamt dauert die Schiffsfahrt entlang der Pazifikküste mit ihren grünen Fjorden und Inseln 16 Stunden. Unser Bus fährt im Parkdeck der Fähre mit. Wir haben Glück mit dem Wetter, es ist zwar am Vormittag etwas neblig, aber das schafft einen besonderen Reiz beim Betrachten der vorbeiziehenden Landschaft. Man kann sich draußen an Deck aufhalten oder innen in den Aufenthaltsräumen mit bequemen Sesseln oder im Bordrestaurant. Frühstück und Abendessen nehmen wir hier alle gemeinsam an Bord ein. Mit etwas Glück kann man während der Fahrt Vögel, Delfine und Wale beobachten.
Am späten Abend erreichen wir Vancouver Island und übernachten im einfachen Hotel "Airport Inn" in Port Hardy.

Vancouver Island von Port Hardy über Chemainus nach Victoria

Heute liegt die längste Fahrtstrecke der Reise vor uns, denn wir durchqueren die ganze Insel Vancouver Island von Nord bis Süd. Die Fahrt führt durch dichten, nebligen Wald links und rechts des Highways nach Campbell River und zum kleinen Örtchen Coombs, wo wir am Markt "Goats on the Roof" (Ziegen auf dem Dach) eine Mittagspause einlegen. Entlang der Ostküste geht es weiter über Nanaimo bis nach Chemainus. Das Städtchen ist berühmt für seine zahlreichen Wandmalereien, die Motive zur Geschichte West-Kanadas und Vancouver Islands zeigen. Hübsche Souvenirläden, Cafés und ein kleines Heimatmuseum laden zum Verweilen ein.
Am frühen Abend erreichen wir Victoria. Der Weg führt uns zunächst auf den Mount Tolmie, von dem wir die herrliche Aussicht auf die Südspitze von Vancouver Island in der Abendsonne genießen. Durch die Stadtteile der "Reichen und Schönen" an der Pazifikküste gelangen wir schließlich in die Innenstadt von Victoria und beziehen unser Hotel "Quality Inn Downtown" im Zentrum. Von hier sind es nur ein paar Gehminuten hinunter zum Inneren Hafen, wo am Abend das Parlamentsgebäude Victorias mit tausenden Glühbirnen beleuchtet ist. Im Restaurant "Milestone's" direkt am Hafen gegenüber dem Parlament haben wir heute unser gemeinsames Abendessen.

Stadtrundgang in Victoria und fakultative Walbeobachtung

Am Vormittag besichtigen wir die Hauptstadt British Columbias zu Fuß. Unser Hotel liegt im Zentrum, sodass wir die schönsten Stadtteile bequem erwandern können. Vorbei am Royal BC Museum mit seiner Sammlung von Totempfählen gehen wir zum beeindruckendsten Gebäude der Stadt - dem Parlamentsgebäude. Die viktorianische Architektur erinnert stark an England. Am Confederation Garden Court bestaunen wir alle Wappen der kanadischen Provinzen. Weiter geht es zum Fairmont Hotel am Inneren Hafen. Im Inneren beeindruckt auch dieses alte Eisenbahn-Hotel mit seiner herrschaftlichen Einrichtung wie schon in Lake Louise und Banff. Die traditionelle englische Teatime zum Nachmittag kostet hier übrigens um die 50 Dollar.
Am Hafen entlang spazieren wir weiter bis in die Chinatown von Victoria und die Haupteinkaufsstraße Government Street hinunter. Hier befindet sich auch das große Einkaufszentrum „Bay Center". Wer möchte, kann Reiseleiter Victor auf einen zusätzlichen Spaziergang zum Craigdarroch Castle und zum Haus des Gouverneurs hoch über der Stadt begleiten. Die Kathedrale unweit unseres Hotels ist ebenfalls einen Besuch wert.
Am Nachmittag gibt es die Möglichkeit, eine Bootsfahrt zur Walbeobachtung zu unternehmen. Ich nehme diese mit einigen Gästen unserer Gruppe auf jeden Fall wahr. Und es wird sich lohnen! Mit einer schicken kleinen Jacht fahren wir am Inneren Hafen von Victoria los vor die Küsten Vancouver Islands in der „Strait of Juan de Fuca". Schon nach etwa 45 Minuten Fahrt haben wir Glück und sehen eine Familie von Orcas (Killerwalen) auf der Jagd. Auf kleinen Inseln tummeln sich Seelöwen und die Wale versuchen, diese ins Wasser zu treiben. Immer wieder tauchen die schwarzen Rückenflossen aus dem Wasser auf und wir hören das Ausblasen der Wale beim Atmen. Auch das Spektakel auf den dicht bevölkerten Robbeninseln wird uns ewig im Gedächtnis bleiben. Nach etwa 3 Stunden auf See kehren wir zurück in den Hafen von Victoria.
Unser Abendessen genießen wir heute über den Dächern von Victoria im Panoramarestaurant im 16. Stock des Hotels „Chateau Victoria".

Fährüberfahrt von Vancouver Island nach Tsawwassen und Stadtrundfahrt in Vancouver

Heute geht es etwas früher los, denn wir nehmen die Fähre von Swartz Bay auf Vancouver Island zurück auf das kanadische Festland. Die Überfahrt mit BC Ferries dauert etwa 1,5 Stunden. Vom Ankunftshafen in Tsawwassen geht es in unserem Bus weiter in Richtung Vancouver. Unser erster Stopp in Vancouver gilt dem Queen Elizabeth Park, einer herrlichen Garten- und Parkanlage voller exotischer und heimischer Pflanzen und Bäume. Von hier oben genießen wir einen schönen Blick auf das Zentrum von Vancouver und die dahinter liegende grüne Bergwelt. Nach einem gemütlichen Spaziergang durch die Parkanlage fahren wir in die Innenstadt. Durch Chinatown hindurch erreichen wir Gastown, einen hübschen viktorianischen Stadtteil. Der Namensgeber „Gassy Jack" ist hier auch in einem Denkmal verewigt. Unser gemeinsames Mittagessen nehmen wir in der „Old Spaghetti Factory" ein, einem gemütlichen Restaurant mit historischer Einrichtung.
Nach der Mittagspause besuchen wir die berühmte Steam Clock in Gastown. Die Uhr wird mit einer Dampfmaschine betrieben und stößt jede viertel Stunde eine Melodie durch die dampfenden Pfeifen aus. Nächster Halt bei unserer Stadtrundfahrt ist Canada Place. Hier legen die großen Kreuzfahrtschiffe an, die Vancouver besuchen und hier fanden einige Olympia-Veranstaltungen 2010 statt. Die Lichtsäulen, die damals das olympische Feuer trugen, sehen wir bei einem kleinen Rundgang. Mit dem Bus fahren wir weiter zum Stanley Park - der grünen Oase Vancouvers. Auf über 400 Hektar bietet er viel Platz für Erholungssuchende, Spaziergänger und Sportler. Am Besucherzentrum besichtigen wir die Totempfahl-Sammlung der Westküsten-Indianer und erkennen einige Tiersymbole vom Ksan Indian Village wieder. An der gegenüberliegenden Seite des Parks sehen wir die Lion's Gate Bridge und stoppen am Prospect Point, bevor wir zu unserem Hotel „Quality Inn False Creek" an der Granville Bridge gelangen.
Am Abend ist ein Spaziergang am False Creek Jachthafen ganz in der Nähe des Hotels empfehlenswert. Hier gibt es auch ein paar gemütliche Restaurants und Bars mit Blick auf das Wasser.

Freizeit in Vancouver oder Ausflug in nach Nord–Vancouver: Urwald, Lachse, Capilano Suspension Park und Grouse Mountain

Den Tag vor unserer Abreise kann man nutzen, um Vancouver noch einmal individuell zu erkunden oder für einen Ausflug in den grünen Norden der Stadt. Die meisten Gäste unserer Gruppe entscheiden sich für den Ausflug. Über die Lion's Gate Bridge fahren wir mit dem Bus in den Nordteil von Vancouver. Bei einer Wanderung mit Start am Capilano-Stausee entdecken den urwüchsigen Wald mit seinen riesigen Zedern und Douglasien. Auf schmalen Wanderpfaden, über Brücken und Holzstege erreichen wir eine kleine Lachszuchtstation am Capilano River. Hier werden die verschiedenen Lachsarten wie Chinook Salmon, Pink Salmon und Sockeye Salmon vorgestellt und an einer Fischtreppe können wir die Lachse beim Wandern sehen.
Nächster Programmpunkt ist der Besuch des Capilano Suspension Parkes mit einer der längsten Hängebrücken Nordamerikas. Die Capilano Suspension Bridge ist in 70 Metern Höhe und 136 Meter lang. Auf der anderen Seite der Brücke spazieren wir durch den Baumkronenpfad durch die Wipfel der Mammutbäume. Neu ist der Cliffwalk, eine frei schwebende schmale Brücke über der Capilano-Schlucht.
Danach erwartet der Hausberg Vancouvers - Grouse Mountain (1231 Meter) - unseren Besuch. Mit der Gondelbahn fahren wir in etwa 10 Minuten nach oben. Das Wetter ist heute nicht so optimal hier oben. Der Berg ist wolkenverhangen, sodass wir nur bei der Auffahrt einen Ausblick auf Vancouver genießen können. Bei einem Film im Sky Theater sehen wir British Columbia aus der Vogelperspektive. Ein Spaziergang auf dem Grouse Mountain führt uns an riseigen geschnitzten Holzskulpturen vorbei zum Bärengehege, wo die Grizzlybären Grinder und Coola leben. Endlich sehen wir echte kanadische Bären!
Bei einer Holzfällershow der Lumber Jack's bestaunen wir die Schnelligkeit und Fingerfertigkeit der kanadischen Holzfäller, bevor wir mit der Gondelbahn wieder hinunter fahren.
Beim gemeinsamen Abendessen im "Boathouse" lassen wir den letzten Reisetag mit Blick auf den Sonnenuntergang über der English Bay ausklingen.

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Kommentare zum Reisebericht

Dieser Kommentar ist ziemlich verspätet, aber besser als nie....die beschriebene Kanadareise wird mir ewig im Gedächtnis bleiben. Für mich war sie einfach nur fantastisch. Für jeden Kanadaliebhaber, der nicht auf eigene Faust durchs Land reisen möchte, ein MUSS. Toll organisiert, sogar das Wetter spielte mit....alles ganz ganz super...;)

Chris Skolzen
03.09.2013