Reisebericht: Singlereise West–Kanada – Erlebnis Rocky Mountains

23.09. – 07.10.2017, 13 Tage Rundreise für Singles: Calgary – Glacier–Nationalpark – Waterton Lakes Nationalpark – Rocky Mountains – Banff – Jasper – Whistler – Vancouver


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Nichts für ungut - aber dieser Reisebericht kann nur ansatzweise erfassen, was wir angesichts der gewaltigen Panoramen der westkanadischen Landschaften empfunden haben. Begleiten Sie uns auf dem Weg von Calgary bis Vancouver.
Ein Reisebericht von
Laura Schwanitz

1. Tag – Anreise nach Calgary, Kanada

Sehr früh schon traten wir heute unsere Reise an. Aus den verschiedensten Himmelsrichtungen zog es uns 13+1 alleinreisenden Damen einem Ziel entgegen: Die Olympiastadt Calgary im Westen Kanadas. Um dorthin zu gelangen, nahmen wir die unterschiedlichsten Wege gen Flughafen Frankfurt, wo wir in den Flieger stiegen. Nach gut neun Stunden Flug und einer Stunde Einreiseprozedur war es dann endlich so weit: Wir atmeten das erste Mal kanadische Luft ein.
Marion, unsere Reiseleiterin für die nächsten Tage, empfing uns herzlich und fuhr mit uns zum zentral gelegenen Hotel. Wer wollte, den lud sie zu einem kurzen Stadtspaziergang entlang der Stephen Avenue bis zum Olympic Plaza - und zurück - ein. Der strahlend blaue Himmel und die vielen Eindrücke sorgten dafür, dass wir die aufkommende Müdigkeit leicht bekämpfen konnten. 
Nach dem Abendessen im Hotel hatte die Müdigkeit aber doch gesiegt und wir fielen in unsere Betten.

2. Tag – Calgary und Weiterfahrt nach Banff

Für die meisten war dank Jet Lags die Nacht nur kurz, aber die Sonne über Calgary weckte die Lebensgeister. Als erste überhaupt waren wir beim Calgary Tower, auf dem 1988 zu den Olympischen Winterspielen die bis dato höchste Olympische Fackel gebrannt hatte, und fuhren hinauf. Hier eröffnete sich ein fantastische Blick über die umliegende Stadt und weit darüber hinaus - am Horizont lockten uns schon die schneebedeckten Gipfel der Rocky Mountains! 
Nur eine kleine Herausforderung war der gläserne Boden auf der Aussichtsplattform. Nach kürzestem Zögern hatten wir alle ein Foto von uns über der Stadt schwebend.
Nach dieser Mutprobe führte uns Marion zu einem ganz besonderen Mann, den sie uns vorstellen wollte: Colonel James Alexander Farquharson Macleod. Die Bronzestatue des Namensgebers von Calgary wacht bis heute über die Stadt. Von der Vergangenheit in die Zukunft führte uns Marion nun zum Gelände des Calgary Stampede. Der Begriff, der im Spanischen für eine plötzliche Bewegung von Tierherden steht, bezeichnet hier ein riesiges alljährliches Volksfest. Hier stellen Cowboys ihr Können im Rodeo und anderen Disziplinen zur Schau. 
Von dem einen Können zum nächsten: Der nächste Halt war der Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1988 - besser gesagt die Skisprungschanzen. Dort ist im Sommer reger Betrieb durch die Downhill-Radfahrer, die sich per Lift bequem auf den Gipfel bringen lassen. Nach einer kurzen Mittagspause im benachbarten Eishockey-Stadion, bei dem wir auch ein Spiel verfolgen konnten, traten wir unsere Reise in eine andere Welt an: die gewaltigen Rocky Mountains.
Ziel war das kleine Touristenstädtchen Banff, durch das wir erst fuhren, um das ehrwürdige "Plüsch"-Hotel Banff Springs Hotel, den "River of No Return", auf dem einst Marilyn Monroe auf dem Floß entlang fuhr, und weiter zu den schmalen Gesteinsformationen der Hoodoos.
Nach so vielen Eindrücken war es Zeit für unser Hotel, das inmitten von Banff und gerahmt von den wunderschönen Bergen lag. Wer wollte, konnte vor dem Abendessen die Souvenirmeile der Stadt erobern, bevor es zum Abendessen ins Bumper´s Beef House ging. Den Nachtschwärmern empfahl Marion eine Bar mit Countrymusik, die allerdings am heutigen Abend Hip Hop bevorzugte. Nun, dann werden wir wohl nach Banff wiederkehren müssen.

3. Tag: Bezaubernde Bergwelt des Banff–Nationalparks

Heute lernten wir, dass uns zu Hause niemand glauben würde. Marion führte uns zu den Schönheiten der benachbarten Nationalparks Banff und Yoho. Unsere Fahrt führte uns durch scheinbar unendliche Wälder und unser Blick wurde immer von den Berggipfel der Rocky Mountains gerahmt. 
Die Farbe des smaragdgrünen Emerald Lake konnten wir noch so akzeptieren. Wunderschön spiegelten sich hier die umliegenden Berggipfel im klaren Wasser und verbreiteten eine magische Idylle, in der wir gern verweilen wollten.
Auf dem Weg zum nächsten Naturwunder kam uns ein ungewolltes Abenteuer dazwischen: Kurz war die Weiterfahrt in unserem Bus nicht möglich. Der Schreck hielt aber länger an als die Pause, sodass wir uns schon wieder auf das unglaubliche Spektakel konzentrieren konnten. Der tiefblaue Lake Louise, an dessen Ende ein Gletscher kühle Würde ausstrahlte. Dem gegenüber trutzte das Fairmont Chateau Lake Louise, das die gesamte Szene dominierte und, wenn es nach uns ginge, gern hätte etwas kleiner gebaut werden können.
So weit war alles beeindruckend und wunderschön gewesen. Am folgenden See aber wussten wir: Das glaubt uns kein Mensch. Solches schlumpfblaues Wasser sieht man entweder auf Kinderzeichnungen oder übertrieben kitschigen Postkarten.... oder eben beim Lake Moraine. So etwas hatten wir noch nicht gesehen! Weil man diesen Eindruck ohnehin nicht mehr steigern kann - dachten wir naiver Weise - war es nun Zeit für einen Museumsbesuch oder einen Stadtbummel durch Banff. Ein Unglück kommt selten allein - und so wurde heute abend ich die erste Kranke auf der Reise.

4. Tag: Eisige Rocky Mountains – Icefield Parkway

Eisige Erlebnisse standen heute auf dem Programm - bevor wir aber unsere Reise entlang der schönsten Gletscher der kanadischen Rocky Mountains antraten, spazierten wir den Johnston Canyon zum Wasserfall hinunter. Auch hier war die Wasserfarbe unglaublich intensiv smaragdgrün. Durch einen kleinen Tunnel hindurch konnten wir dem Wasser ganz nah kommen.
Weiter führte die Fahrt zum graublauen Bow Lake, dessen schützende Bergkuppen allmählich von den Wolken zugedeckt wurden. Schnell also mussten wir weiter, dem Regen bestmöglich entfliehen. Ein wenig abenteuerlich wurde es uns bei der Fahrt, bei der der Bus abermals nicht so wollte wie wir. Nach der Mittagspause war klar - der Bus wird ausgetauscht.
Somit konnten wir uns wieder auf diese fantastische Natur konzentrieren, die noch lange nicht alle Karten gespielt hatte. Wenn wir dachten, wir hatten schon alles gesehen, trumpfte der Peyto Lake noch einmal richtig auf. In der Form eines Huskys lag er ganz ruhig unten im Tal - und konnte so gar nicht sein. Das quietschende Hellblau des Wassers strahlte uns richtig vom See aus dem Tal an. Der lag ganz unaufgewühlt zwischen endlosen Wäldern und ließ uns sprachlos auf einem Aussichtspunkt stehen, während die Farbrezeptoren unserer Augen durchdrehten.
Weiter fuhren wir durch strahlendsten Sonnenschein den Icefield Parkway entlang, um beim nächsten Stopp das Columbia Icefield aus Entfernung zu bestaunen. Die gleißende Sonne machte es uns fast unmöglich, die Gletscherzunge zwischen den Gipfeln auszumachen.
Mit diesen Eindrücken war es nun Zeit für die nächste Unterkunft, den Sunwapta Falls Lodges inmitten des idyllischen Nichts der Rocky Mountains.

5. Tag: Postkartenansichten bei Spirit Island

Konnte ein Ort wirklich so schön sein? Diese Frage war tatsächlich Standard für unsere Reise. Heute aber freuten wir uns zuerst einmal über die nächste Wildtiersichtung: Ein Hirsch zierte den Straßenrand und ließ sich weder von den anhaltenden Autos noch den chinesischen Paparazzo aus der Ruhe bringen.
Heute war leider Reiseleiterin Marion krank geworden, aber tapfer führte sie uns weiter durch die wunderbaren Rocky Mountains.
Am Medicine Lake konnten wir nicht nur Zeuge von Waldbrandspuren werden, sondern auch durch einfaches Drehen und Wünschen von unseren Krankheiten befreien. Diese Gelegenheit mussten wir natürlich ergreifen.
Nicht weit von hier liegt der Maligne Lake, die von der mutigen Amerikanerin Mary Schaefer entdeckt wurde - und der eines der berühmtesten Fotomotive Kanadas beherbergt.
Mit dem Boot fuhren wir durch strahlenden Sonnenschein an schneegepuderten Gipfeln vorbei - letzte Woche soll es hier 40 Zentimeter Neuschnee gegeben haben, wurde uns bei bestem T-Shirt-Wetter erzählt. 14 Kilometer später waren wir da, bei der berühmten Halbinsel Spirit Island, die wohl nur alle 8 Jahre tatsächlich eine Insel ist, wenn die Gletscher besonders stark schmelzen.
Den Zauber des Ortes im Herzen verabschiedeten wir uns von Fahrer Bob und begrüßten Abi mit dem neuen Bus. Dieser fuhr uns direkt zum nächsten Naturgenuss: zum Maligne Canyon. Hier spazierten wir entlang fantastisch anzuschauender Flusswindungen hinunter bis zur sogenannten "Fünften Brücke" (denn zugegebenermaßen hatte keine von uns gezählt, wir glaubten einfach den Schildern). Die strahlende Sonne war unser Begleiter und wärmte Gemüter und ließ die Bäume besonders golden für uns erstrahlen. Obwohl wir uns hier bestens aufgehoben fühlten, war es wiederum Zeit für unsere Lodges geworden.

6.Tag: Mount Robson und goldener Kanadischer Herbst

Die Sonne lockte uns heute wieder, die goldene Westkanadische Landschaft zu erkunden. Wie sollte das besser gehen als bei einer Wanderung durch die wunderschöne Landschaft? Doch eins nach dem anderen: Von den Postkarten kannten wir die Seen, die die umliegenden Berggipfel und Baumwipfel perfekt spiegelten. Marion kannte einen ganz besonders schönen, den Patricia Lake, der sich am heutigen Herbsttag perfekt in Szene setzte. 
Weiter fuhren wir ein wenig auf dem Yellowhead-Highway und mussten bei der Grenze in die Provinz British Columbia unsere Uhren eine Stunde zurück stellen.
Entlang des türkisen Fraser Rivers liefen wir dann, mal durch dichten Wald, mal durch sonnige Plätze, bis zum Fuße des Mount Robson. So war zumindest der Plan und entlang des Flusses war das auch kein Problem - nur beim letzten Stückchen war es nicht ganz klar, ob wir links- oder rechtsherum gehen mussten. Der höchste Berg der Rocky Mountains, der Mount Robson, strahlte uns mit seinem weißen Gipfel aus der Ferne an und lieferte ein spektakuläres Fotomotiv. Dann stellten wir fest, dass der Weg doch in die andere Richtung führten und so trafen wir mit Reiseleiterin Marion doch wieder glücklich zusammen.
Gemeinsam fuhren wir weiter, denn bis Clearwater hatten wir noch ein gutes Stück zu fahren. Bei einer Pause am Fluss genossen wir einen typisch kanadischen Maple-Whisky, der dank des Ahorngeschmacks eher nach süßlichem Likör denn nach rauem Alkohol schmeckte.

7. Tag: fruchtbare Landstriche in Westkanada

Viel Fahrt stand uns auch heute bevor, wollten wir doch heute weiter in den Kanadischen Westen gelangen. Zuvor statteten wir den Spahat Falls bei Clearwater einen Besuch ab. Es war faszinierend, wie der nadeldünne Wasserfall sich wie ein Messer durch das Gestein tief in den Abgrund schnitt. Gegenüber wogte noch der Morgennebel durch das bewaldete Tal und verbreitete eine mystische Stimmung.
Weiter führte uns unser Weg zu einem ganz besonderen Mittagessen: Im South Thompson Inn konnten wir fantastisch schmeckende Forelle genießen.
Leider war heute Marion sehr krank, sodass wir uns bei der Weiterfahrt dann sputen mussten. Immerhin stand ein besonderer Punkt auf dem Programm: Das Weingut Mission Hill Winery. Zuletzt von Kate und William besucht, ist dies eines der berühmtesten Weingüter in Kelowna. Für unsere europäischen Gemüter hätte diese riesige Anlage gern etwas traditioneller oder uriger gestaltet werden können. Nichtsdestotrotz ließen wir uns den Wein bei der kurzen Verkostung gut schmecken.
Gut schmecken war auch das Stichwort für das heutige Abendessen, das wohl insgesamt eines der besten der Reise war. Spät war es, als wir endlich bei unserem Hotel ankamen - nach dem langen Tag hatte keine mehr Energie für unser heutiges Bergfest.

8. Tag: Auf nach Vancouver Island!

Auch heute würden wir viel von der kanadischen Landschaft an unseren Busfenstern vorbei ziehen sehen. Von Kelowna sollte es heute gut 500 Kilometer bis nach Victoria auf Vancouver Island gehen! Und so sahen wir viele Wälder, Seen und Gipfel, bis wir endlich am Fährhafen ankamen. Unterwegs sahen wir den farbenfrohen Manning-Nationalpark, dessen Herbstfarben regelrecht glühten.
Im kleinen Örtchen Hope lernten wir, dass Nomen nicht immer Omen ist und genossen unsere Mittagspause in dem sonst eher trostlosen Ort.
Die frische Seeluft beim Übersetzen tat dann richtig gut! Nur wenige Zeit dauerte es, bis wir schon in Victoria, der Heimatstadt von Reiseleiterin Marion, angekommen waren. Nun war es schon dunkel und wieder Zeit für ein leckeres Abendessen.

9. Tag: Tierische Abenteuer in Victoria!

Gestern im Dunkeln angekommen, konnten wir es heute kaum erwarten, die schöne Stadt auf Vancouver Island kennen zu lernen. Nach einer orientierenden Stadtrundfahrt, bei der wir von Hochhäusern bis in edle Wohngebiete und zum Strand geführt wurden, konnten wir die Innenstadt auf ihre Shopping-Möglichkeiten austesten, bevor sich die Mehrzahl der Gruppe für einen Bootsausflug am Hafen traf.
Nichts geringeres als Wale wollten wir sehen und warteten gespannt, dass wir auf die Boote gelassen wurden. Die Mehrzahl würde auf einem normalen Boot starten und eine kleine Gruppe auf einem größeren Schlauchboot, einem Zodiac. Kaum losgefahren, machten wir Fontänen am Horizont aus - konnten wir wirklich so ein Glück haben und tatsächlich die gewaltigen Meeresbewohner sehen? Und da tauchte auch schon ein Rücken aus dem Wasser auf. Wieder.. und wieder.. bis der Buckelwal seine Flosse beim Abtauchen präsentierte. Damit war es der besonderen Erlebnisse nicht genug - wieder und wieder sahen wir (denselben? andere?) Buckelwale! Während die Boots-Gruppe einen Wal direkt auf sich zuschwimmen sah, beobachtete die Zodiac-Gruppe zwei Wale gleichzeitig. Die Otter und Seelöwen, zu denen wir dann noch fuhren, rundeten das tierische Erlebnis ab.
Wieder an Land, tauschten die Gruppen aufgeregt ihre Eindrücke beim Abendessen mit Blick auf das weihnachtlich beleuchtete Parlament ab.

10. Tag: Kunstvolle Wände und Baumriesen

Heute würde sich uns Westkanada wieder von einer ganz anderen Seite präsentieren: Wir reisten weiter auf Vancouver Island und wurden in der unaufgeregten Kleinstadt Duncan Zeuge von der beeindruckenden Schnitzkunst der hiesigen First Nations. Überall in der Stadt warteten riesige Totempfähle darauf, unser nächstes Fotomotiv zu werden.
Kunstvoll präsentierte sich auch das besucherfreudige Städtchen Chemainus, an dessen Hauswänden sich Landschaften und Handwerker, Geschichten und Porträts tummelten. Da musste man schon aufpassen, wohin man trat, wenn man durch die Galerie gewordene Stadt flanierte.
Hoch hinauf starrten wir auch während unserer Mittagspause, denn auf dem Dach eines Restaurants wohnten tatsächlich drei Ziegen. Das Schild „bitte nicht füttern" galt glücklicherweise nicht uns.
Und noch höher hinauf schauten wir, um die Baumwipfel in Cathedral Grove ausmachen zu können. Bei der Urbarmachung von Vancouver Island hatten die Bewohner diesen Ort naturbelassen, um der Nachwelt zu zeigen, auf welch mystischen Wald sie damals getroffen waren. Moose und Farne durchzogen den Wald, dessen Bäume acht Damen brauchten, um vollständig umfasst zu werden. Die ruhige Energie des Waldes war durchaus respekteinflößend.
Respekt ist auch das Stichwort für den Zettel an unserem nächsten Inn, auf dem vor den hiesigen Schwarzbären gewarnt wurde. So nah wollten wir den felligen Riesen dann doch nicht begegnen.
Nach einem Abendessen in der nah gelegenen Stadt Tofino war es auch Zeit für die Nachtruhe.

11. Tag: Sonne, Meer und ein planschender Buckelwal

Kanada und Surfer, dass das zusammen passt, zeigt das kleine Städtchen Tofino. Die Wellen der umliegenden Strände sind so geschützt, dass sich hier Surfbegeisterte aus der ganzen Welt zusammen finden. Kunst konnten wir auch in Tofino bewundern, bevor es endlich ans Wasser ging.
Am Amphitrite Leuchtturm liefen wir ein kleines Stück dem Wild Pacific Way entlang, bevor wir uns auf einen schönen breiten Sandstrand für ein Picknick setzten. Und was war das - ragte da ein Walrücken aus dem Meer heraus?
Tatsächlich planschte den gesamten Nachmittag ein fröhlicher Buckelwal von links nach rechts und rechts nach links, präsentierte seine Schwanzflosse und sprang auch der Schnauze voran aus dem Wasser, immer von einem Schwarm Vögel begleitet. So wussten wir immer, wo sich gerade unser riesiger Begleiter befand.
Jede Menge Treibholz, sanfte Wellen und ein paar Surfer ergänzten den Blick über den Strand. Ein kleiner Weg führte durch Sumpf durch einen tiefen Wald zu einem noch ruhiger gelegenen Wald.
Anschließend zeigte uns Marion einen ganz anderen Wald - wie natürliche, sehr knorrige Bonsai wuchs unweit des Strandes ein skurriler Wald, durch das wir auf hölzernem Pfad liefen.
Nach diesem erholsamen Tag holte uns Busfahrer Abi wieder ab - und wer überraschte uns auf der Rückfahrt? Ein Schwarzbär spazierte gemütlich über die Straße, leider fühlte er sich durch den Bus so gestört, dass wir nicht schnell genug für einen Fotobeweis waren.
Am Abend genossen wir die Küche unseres Hotels und wer wollte, die anschließende Livemusik des Alleinunterhalters.

12. Tag: Auf nach Vancouver!

Zeitig starteten wir heute und fuhren wieder durch die Berge von Vancouver Island zu unserem Fährhafen, wo wir dann übersetzten. Am Nachmittag erreichten wir unser Hotel, das einen Steinwurf vom Strand entfernt war. So mussten wir das Meer nicht vermissen!
Die Freizeit nutzten wir, um bequem im O-Bus auf die Robson-Street zu gelangen, die uns Marion als Shopping-Straße empfohlen hatte. Am Abend putzte sich die Sonne zu einem gewaltigen Sonnenuntergang am Strand heraus, sodass wir sogar karibisches Flair in Kanada genießen konnten!

13. Tag: Hohe Häuser und Hohe Wälder

Am Morgen führte uns Marion per Bus durch das Hochhauslabyrinth Vancouvers zu einem ganz besonderen Ort: Auf der Halbinsel Grainville Island gibt es nicht nur einen überdachten Markt mit frischem Gemüse, sondern auch allerlei Handwerkskunst, die unsere Herzen höher schlagen ließen.
Kein Schlagen, sondern ein fröhliches Pfeifen, vernahmen wir von der weltweit ersten Dampfuhr, die fast unscheinbar im Stadtteil Gastown stündlich eine Melodie „verdampft".
Die Skyline von Vancouver präsentierte sich im besten Sonnenschein vom Stanley Park aus. Kehrten wir der Stadt den Rücken zu, sahen wir wieder eine abwechslungsreiche Auswahl von originalen und replizierten Totempfählen. Eine Viertel Umdrehung weiter erholten sich Kanada-Gänse und ließen sich von den vielen Besuchern nicht ein bisschen aus der Ruhe bringen.
Nerven mussten wir bei der Capilano Bridge beweisen, denn beim Überqueren des Tals schaukelte diese mächtige Hängebrücke schon deutlich merkbar. Im Capilano Suspension Park konnten wir der kanadischen Baumpracht auch wunderbar nahe kommen - und zwar auf einem Baumwipfelpfad, der viele Meter über dem Boden eine ganz spannende Perspektive eröffnete. Dort gibt es auch einen neuen Klippenpfad, der auf schmalem Grat über den Abgrund führt.
Nach diesem Nervenkitzel spazierten wir gemütlich den Berg hinunter bis zu einer Lachszucht. Hier erzählte uns Marion vom Lebenszyklus der Fische und wie eine Hatchery arbeitet. Viele Lachse sahen wir nicht, aber die kleinen Lachsbabies sahen schon niedlich aus.
Zum Abschiedsabendessen trafen wir uns im Hotel - bei Lachs, Bier und Tee war es Zeit geworden, sich von Marion zu verabschieden.

14. Tag: Auf Wiedersehen!

Am nächsten Morgen hieß es dann auch für uns, Abschied nehmen. Von Kanada und auch voneinander. Mit unvergesslichen Erinnerungen und manch neuer Freundschaft im Herzen stiegen wir in das Flugzeug und können uns nun auf neue Abenteuer freuen. Ich danke euch allen für diese besondere Reise und würde mich sehr freuen, euch einmal wieder zu sehen! Bleibt feine Menschen!

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