Westkanada für Singles & Alleinreisende – Erlebnis Rocky Mountains
Reisebericht: 20.09. – 02.10.2025
Wunderbare Herbsttage zwischen den Weiten der Prärie, durch die Bergwelt der Rocky Mountains bis zur Pazifik-Küste erlebten wir mit unserer kleinen Reisegruppe im Westen Kanadas.
Ein Reisebericht von
Kristin Weigel
Flug nach Calgary – Cowtown und Tor zum Wilden Westen
Vom Hauptflughafen Frankfurt ging es mit Discover Airlines gegen Mittag los nach Kanada. Nach etwa neun Stunden Flugzeit landeten wir am Nachmittag in Calgary, wo wir gemeinsam die Einreiseformalitäten an den Automaten erledigten und mit unserem Reiseleiter im komfortablen Reisebus zum Hotel in der Innenstadt von Calgary fuhren. Bei einem ersten Spaziergang entlang der Stephen Avenue und vorbei am Calgary Tower bekamen wir einen ersten Eindruck von der viertgrößten Stadt Kanadas. Auf der Hotelterrasse genossen wir noch einen Drink und einen kleinen Snack bei den angenehmen Temperaturen des lauen Spätsommer-Abends mit Blick auf die beleuchtete Innenstadt.
Stadtrundfahrt in Calgary – Reise durch die Prärie zum Buffalo Jump und nach Waterton Park
Am Morgen stand die Erkundung von Calgary auf dem Programm. Nach dem reichhaltigen Frühstück im Hotel ging es zunächst an den Bow River, wo wir einen kleinen Morgenspaziergang zur Friedensbrücke, einer Fußgängerbrücke des spanischen Architekten Santiago Calatrava, unternahmen. Die neu gestaltete Eau Claire Promenade am Flussufer ist ein beliebtes Erholungs- und Sportgebiet für die Einwohner von Calgary. Im Reisebus ging es danach weiter zum Fort Calgary. Hier am Zusammenfluss von Bow und Elbow River wurde die Stadt 1875 mit dem Bau eines Forts für die North-West Mounted Police gegründet.
Vom Scotsman's Hill genossen wir einen tollen Blick über die Stadt und das Rodeo-Gelände des Calgary Stampede sowie den Saddledome, die Eissporthalle, die für die Olympischen Spiele 1988 erreichtet wurde. Zu Fuß wanderten wir die Treppen hinab zum Stampede Park und bestaunten die neue Veranstaltungshalle und die lebensgroße Skulptur "By the Banks of the Bow", die 15 Pferde und zwei Cowboys am Bow River darstellt - ein Inbegriff des Wilden Westens.
Zurück in der Innenstadt ging es hinauf auf den 190 Meter hohen Calgary Tower, von dem wir eine weite Aussicht über die Stadt bis in die Prärien hatten. Bei guter Sicht kann man von hier sogar die Gipfel der Rocky Mountains sehen. Zu Fuß ging es danach zur Skulptur "Wonderland" am Bow Tower und über die Stephen Avenue zurück zum Hotel, an dem wir schließlich unser Gepäck in den Reisebus brachten und unsere Reise in den Süden starteten.
Eine längere Fahrt durch die Weiten der kanadischen Prärie lag vor uns und wir gingen auf die Spuren der Blackfoot-Indianer beim Besuch des Head-Smashed-In Buffalo Jump in der Nähe von Fort Macleod. An diesem historischen Ort wurde ein spannendes Besucherzentrum gebaut, was die traditionelle Büffeljagd der Blackfoot Nation zeigt, die hier schon seit 6000 Jahren praktiziert wurde. Die Büffelklippe (Buffalo Jump) ist eine natürliche Sandsteinklippe im Grasland der Prärie, die eines der wenigen Zeugnisse der First Nations ist, an dem man die Kultur und Jagdmethoden der Ureinwohner nachempfinden kann. Dieser Ort wurde 1981 daher zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.
Am Abend erreichten wir unser Ziel ganz im Süden der Provinz Alberta: den Waterton Lakes Nationalpark. Unser Hotel lag direkt am Upper Waterton Lake, umgeben von der herrlichen Bergwelt im kleinen, ruhigen Ort Waterton Park. Beim gemeinsamen Abendessen mit Blick auf den See ließen wir den erlebnisreichen Tag gemütlich ausklingen.
Erkundungen im Waterton Lakes Nationalpark
Nach dem Frühstück spazierten wir gemeinsam am Ufer des Upper Waterton Lake entlang zum kleinen Hafen des Ortes. Hier sind einige Infotafeln zum Waterton-Glacier Friedenspark ausgestellt, die die Geschichte dieses historischen Ortes zeigen. Der Waterton-Nationalpark (Alberta) und der Glacier-Nationalpark (Montana) bilden hier an der Grenze von Kanada zur USA ein länderübergreifendes Schutzgebiet für die Natur. Es ist der weltweit erste Friedenspark dieser Art, dem viele weitere in anderen Ländern folgten.
Bei einer Bootsfahrt lernten wir nun noch mehr über dieses Projekt, indem wir auf dem Upper Waterton Lake bis über die Grenze zur USA hinunter fuhren - alles ohne Grenzkontrollen und Einreiseprozedur. Nur ein paar Grenzsteine und eine Schneise im Wald lassen die Grenze zwischen Kanada und den USA hier an den Seeufern erkennen. Die Crew des Schiffes gibt unterwegs einige Erläuterungen zur Tier- und Pflanzenwelt, zur Geologie und zum Naturschutz im Waterton-Glacier-Friedenspark. Dazu kann man auf dem kleinen Schiff draußen oder drinnen sitzen und tolle Fotos von der Umgebung schießen. Nach etwa einer Stunde und 15 Minuten kehrten wir mit dem Schiff zurück zum Hafen.
Nach der Bootsfahrt unternahmen wir eine kleine Wanderung zum Besucherzentrum in Waterton und zu den Cameron Falls. Diese Wasserfälle liegen direkt am Ortsrand und sind für jeden Besucher gut erreichbar. Aufd em Red Chair Trail wanderten wir am Seeufer entlang zurück zum Hotel. Nach einer Mittagspause in Waterton ging es danach mit unserem Reisebus zum Red Rock Canyon. Der Canyon hat seinen Namen von den roten Sandsteinklippen, die das Ergebnis von verwittertem, eisenhaltigem Gestein sind, das mit der Zeit rostet und verschiedenfarbige Schichten im Gestein hinterlässt. Auf einem Rundweg unternahmen wir auch hier eine leichte Wanderung entlang von Brücken und Aussichtspunkten. Über die Panoramastraße ging es schließlich zurück in Richtung Waterton und wir machten noch einen Abstecher zum Prince of Wales Hotel. Dieses historische Haus im Stil eines Schweizer Bergchalets wurde 1927 eröffnet und diente damals Eisenbahnreisenden als luxuriöse Herberge. Vom Hügel hatten wir eine traumhafte Aussicht auf Waterton und den Upper Waterton Lake, auch wenn es hier immer sehr windig ist. Wer wollte, konnte mit mir zu Fuß auf dem Wanderweg hinab nach Waterton wandern oder man konnte im Reisebus zurück zum Hotel fahren. Nach dem Abendessen verbrachten wir eine zweite Nacht hier am Waterton Lake.
Von der Prärie in die Rocky Mountains – von Waterton nach Banff
Von Waterton reisten wir heute durch die Weiten der Prärie in die Bergwelt der Rocky Mountains. Zunächst stoppten wir am Rande des Waterton-Nationalparks am Bison Paddock, wo wir in der Ferne einige Prärie-Bisons erspähen konnten. Weiter ging die Fahrt über Pincher Creek und eine Pause im Twin Cities Saloon in Longview auf den Highway 40. Hier fuhren wir auf einer herrlichen Panoramastraße über den Highwood Pass mitten durch die Bergwelt. Die Gipfel der Rockies, z.B. dem Mount Kidd, schienen dabei zum Greifen nah. Einen Stopp legten wir noch am Besucherzentrum von Kananaskis County ein, bevor wir den Highway 1 erreichten, der uns direkt nach Banff führte. Eine wunderbare Aussicht auf den Bergort Banff hatten wir vom Mount Norquay Lookout. Hier trafen wir auch eine kleine Herde Bergschafe, die auf der Straße liefen. Am Bahnhof von Banff legten wir einen Fotostopp am Banff-Schriftzug ein und dann ging es noch auf eine kleine Rundfahrt auf dem Tunnel Mountain Drive. Hier leigen die Aussichtspunkte auf das Banff Springs Hotel, die Hoodos-Felsen, den Two Jack Lake und den Lake Minnewanka. Danach erreichten wir unser Hotel Aspen Lodge an der Banff Avenue im Zentrum von Banff.
Naturwunder im Banff– und Yoho–Nationalpark
Nach unserer ersten Übernachtung in Banff ging es am Vormittag zunächst auf eine kleine Wanderung im Johnston Canyon. Entlang des gut ausgebauten Weges, über Stege und Brücken gingen wir am Rande der spektakulären Schlucht des Johnston Creek bis zum unteren Wasserfall. Wer wollte konnte hier noch ein Foto durch die kleine Felsenhöhle machen, die den Blick direkt neben dem tosenden Wasserfall ermöglicht. Am Besucherzentrum von Lake Louise legten wir eine frühe Mittagspause ein. Hier gibt es einige Geschäfte und Cafés, in dem man sich ein Sandwich und Kaffee kaufen und sich auf den Picknickbänken am Fluss niederlassen kann.
Auf dem Highway 1 fuhren wir dann im Reisebus in den Yoho-Nationalpark, wir überquerten heute als schon das erste Mal die Grenze zu British Columbia. Bei der Fahrt über den Kicking Horse Pass stoppten wir natürlich auch den berühmten Spiral-Tunneln, in denen die langen Güterzüge durch ein ausgeklügeltes Tunnelsystem durch den Mount Ogden und den Cathedral Mountain fahren. Einen festen Fahrplan gibt es für die Züge nicht, wir hatten aber gerade Glück, denn es kam gerade ein Güterzug durch die Tunnel gefahren. Am Aussichtspunkt gibt es ein tolles Modell, auf dem man die Tunnelführung anschaulich erklärt bekommt.
Unser nächstes Ausflugsziel war der smaragdgrüne Emerald Lake im Yoho-Nationalpark. Bei einem Spaziergang entlang seines Ufers konnten wir wunderbare Fotos machen. Auf dem Rückweg legten wir auch einen Fotostopp an der Natural Bridge ein, einer natürlichen Felsbrücke, die vom Wasser des Kicking Horse River über Jahrtausende hinweg aus dem Kalkstein herausgewaschen wurde. Beim Weg über die Fußgängerbrücke ist das Rauschen des milchigen Gletscherwassers wirklich beeindruckend. Zurück in Banff schauten wir uns die Lobby des Luxushotels Banff Springs Hotel an, das eines der historischen Eisenbahnhotels der Canadian Pacific Railway ist. Zu Fuß ging es danach vorbei am Golfplatz hinunter zu den Wasserfällen des Bow River.
Am Späten Nachmittag blieb schließlich noch genügend Zeit, den Ort Banff individuell zu erkunden, Souvenirs zu shoppen oder einen Spaziergang zum Bow River zu unternehmen. Schöne Souvenirs von den First Nations kann man am Buffalo Nation Museum und dem Trading Post Geschäft davor kaufen.
Am Abend trafen wir uns alle zum gemeinsamen Abendessen im Restaurant "The Boss" an der Banff Avenue wieder und ließen den erlebnisreichen Tag gesellig ausklingen.
Moraine Lake & Lake Louise – auf der Panoramastraße Icefield's Parkway durch die Rocky Mountains
Am Vormittag standen noch einmal zwei Highlights im Banff-Nationalpark auf dem Plan. Wir checkten aus unserem Hotel in Banff aus und los ging es zum zauberhaften Moraine Lake, der auf 1.800 Metern Höhe inmitten der Berg- und Gletscherwelt der Rockies liegt. Um hier hoch zu fahren, braucht man eine extra Genehmigung für den Bus, die wir natürlich vorher beantragt hatten. Am Moraine Lake gingen wir den felsigen Wanderweg hinauf zum berühmten Aussichtspunkt über dem See. Der Blick auf den See mit den Ten Peaks (zehn Gipfeln) im Hintergrund ist in fast jeden Reiseführer von Kanada zu sehen und war früher auch mal auf der 20-Dollar-Note von Kanada abgebildet. Auch vom unteren Seeufer konnten wir noch ein paar Fotomotive erhaschen.
Weiter ging's zum Lake Louise, einem weiteren weltbekannten Fotomotiv von Westkanada. Hier hatten wir genügend Zeit für einen Spaziergang entlang des Sees mit herrlichem Blick über die spiegelglatte Wasseroberfläche bis zum Victoria-Gletscher im Hintergrund. Eine wirklich beeindruckende Kulisse! Einen kurzen Blick konnten wir auch in das Luxushotel Chateau Lake Louise werfen - wieder eines der historischen Eisenbahnhotels der Canadian Pacific Railway.
Von Lake Louise ging es anschließend in Richtung Norden auf die Panoramastraße Icefield's Parkway, die den Banff- mit dem Jasper-Nationalpark verbindet. Mit Fotostopps am Bow Lake und am Peyto Lake erreichten wir den Athabasca-Gletscher am Columbia Eisfeld. Vom Besucherzentrum ging es für die gesamte Gruppe mit einem extra Bus hinauf an den Rand des Athabasca-Gletschers. Hier stiegen wir in die riesigen Ice Explorer um, geländegängige Allrad-Fahrzeuge, die auch in der Arktis eingesetzt werden. Im Ice Explorer fuhren wir etwa 15 Minuten weiter hoch direkt auf das Jahrtausende alte Gletschereis. Hier durften wir für etwa 20 Minuten aussteigen und auf dem Eis spazieren. Man sollte unbedingt warme und wasserfeste Schuhe anziehen! Der Gletscher hat sich auch hier in den letzten 150 Jahren um die Hälfte reduziert und zurückgezogen - es macht einen schon nachdenklich und zeigt die Realität der weltweiten Gletscherschmelze. In ein paar Jahrzehnten wird es wohl nicht mehr möglich sein, auf den Gletscher hinauf zu fahren.
Weiter ging es danach auf dem Icefield's Parkway zu unserem Blockhütten-Resort "Becker's Chalets" südlich von Jasper. Schon hier sah man die Auswirkungen der Waldbrände rund um Jasper von letztem Jahr. Die Lodge hatte dabei auch ein paar Gebäude verloren, die aber nun ein Jahr später schon wieder aufgebaut waren. Die Blockhütten liegen direkt an einem Nebenarm des Athabasca Rivers inmitten der Natur. Vom Restaurant im Hauptgebäude genießt man hier einen herrlichen Panoramablick auf den Fluss und die Berge. Die perfekte Kulisse für unser gemeinsames Abendessen als leckeres 3-Gang-Menü.
Ausflug im Jasper–Nationalpark mit Bootsfahrt auf dem Maligne Lake
Nach dem Frühstück im Restaurant unserer Lodge ging es heute los in den Jasper-Nationalpark. Bei der Fahrt durch den kleinen Ort Jasper konnten wir noch die Schäden sehen, die die Waldbrände von 2024 hier hinterlassen hatten. Viele Einwohner leben momentan in Wohncontainern, bis ihre Häuser wieder errichtet sind. Überall ist man mit Bauarbeiten beschäftigt. Große Teile des Ortes konnten aber vor den Flammen geschützt werden und Restaurants, Hotels und Geschäfte freuen sich über die rückkehrenden Besucher und Gäste. Alle unterstützen sich gegenseitig und man sieht überall Plakate und Flyer, die die gemeinsamen Wiederaufbau-Projekte und die Solidarität zeigen.
Zunächst ging es für uns aber ins Herz des Nationalparks mit Stopp am Medicine Lake. Unterwegs begegneten wir einigen Bergschafen an der Straße. Entlang des Maligne River erreichten wir den Maligne Lake, einen großen Gletschersee inmitten des Jasper-Nationalparks. Hier unternhahmen wir erst einmal eine kleine Wanderung auf dem Mary Schäffer Trail, einem Wanderweg, der nach der Naturforscherin und Fotografin Mary Schäffer benannt ist, die den Maligne Lake um 1910 erkundete und lange hier als "Mountain Lady" lebte.
Am Mittag stand eine Bootsfahrt auf dem Maligne Lake auf unserem Programm. Mit den kleinen überdachten Ausflugsbooten, die von einem Kapitän und einem Guide begleitet werden fuhren wir etwa 30 Minuten über den See bis zur kleinen Halbinsel Spirit Island. Während der Fahrt wird einiges zum See und der umgebenden Bergwelt in Englisch erklärt. An Spirit Island angekommen hat man 20 Minuten Zeit, um auszusteigen und einen kleinen Rundweg zu gehen. Von hier kann man das berühmte Fotomotiv von Spirit Island selbst mit seiner Kamera festhalten. Es wurde durch einen Kodak-Fotowettbewerb in den 1960er Jahren vor allem in den USA bekannt und galt als Inbegriff für die kanadischen Rocky Mountains. Spirit Island (Geisterinsel) ist ein heiliger Ort der First Nations, die sich einst zu großen Treffen in der Gegend versammelt hatten. So manche Legende rankt sich um die kleine Insel, wie wir bei unserem Ausflug erfahren.
Auf dem Rückweg vom Maligne Lake hielten wir am Maligne Canyon und hatten noch einmal einen weiten Blick über die Waldbrandgebiete rund um Jasper. Es wird wohl einige Jahre dauern, bis sich der Wald erholt. Dennoch sind Waldbrände hier in Kanada ein wichtiger Prozess zur Erneuerung und Verjüngung der Wälder. Die Kierfernzapfen brauchen eine hohe Temperatur, um aufzuspringen und ihre Samen zu verbreiten. Nur so können neue Bäume wachsen.
Am Nachmittag verbrachten wir noch etwas Zeit zum Kaffeetrinken und Bummeln in Jasper. Gegenüber vom Bahnhof gibt es ein Besucherzentrum und einen großen Schriftzug JASPER, der sich als Fotomotiv anbietet. Am späten Nachmittag sind wir zurück in unserer Lodge.
Weiterreise nach British Columbia: Mount Robson – Clearwater – Kamloops
Von Jasper fuhren wir nun auf dem Yellowhead Highway über die Grenze von der Provinz Alberta in die Provinz British Columbia. Ein Fotostopp an der Grenze und die Umstellung der Uhren noch eine Stunde zurück darf dabei nicht fehlen. An der Grenze beginnt das Gebiet des Mount Robson Provincial Parks, benannt nach dem höchsten Berg der kanadischen Rockies, dem 3.954 Meter hohen Mount Robson. Am Besucherzentrum des selbigen legten wir unseren nächsten Stopp ein. Leider war das Wetter heute regnerisch und bewölkt, sodass wir den Mount Robson nur erahnen oder ihn nur als Modell im Besucherzentrum bewundern konnten.
Weiter ging es über Tete Jaune Cache und Blue River bis nach Clearwater, das Tor zum Wells Gray Provincial Park. Hier legten wir eine Mittagspause am Einkaufszentrum ein. Im Besucherzentrum gegenüber konnte man sich Infomaterial zum Wells Gray Park holen oder sich bei einem Kaffee und Snack ins Grüne setzen. Da wir noch Zeit hatten, unternahmen wir mit unserem Reisebus einen Abstecher in den Wells Gray Park. Er wird auch als der "Park der Wasserfälle" bezeichnet. Seine Landschaft wurde einst durch Vulkane und Lavaschichten gestaltet, die von Flüssen durchzogen sind, die wiederum tiefe Schluchten und Wasserfälle ins Gestein gefräst haben. Hier findet man auch einen inländischen Regenwald mit den riesigen Lebensbäumen (Red Cedars), die ein ganz eigenes Mikroklima bilden. Wir fuhren zuerst zu den Spahats Creek Falls. Auf einem kleinen Wanderweg durch den Regenwald gingen wir bis zur Aussichtplattform, von der wir einen tollen Blick auf den ca. 70 Meter hohen Wasserfall hatten. Weiter ging unsere Fahrt durch den Wells Gray Park über eine schmale Brücke am Murtle River bis hinauf zum größten Wasserfall des Parks, den Helmcken Falls. Leider war der 140 Meter hohe Wasserfall nebelverhangen, sodass wir ihn nur hören und erahnen konnten. Auch hier gibt es eine hölzerne Aussichtsplattform, von der man den beeindruckenden Wasserfall normalerweise sehr gut bewundern kann. Naja, wir können nicht immer Glück haben mit dem Wetter ... leider ließ sich auch kein Tier blicken, die man hier im Naturpark manchmal auch erspähen kann.
Wir fuhren zurück nach Clearwater und entlang des mächtigen North Thompson River immer in Richtung Süden bis wir Kamloops erreichten. Kamloops ist ein Eisenbahn-Knotenpunkt für die beiden großen Bahnstrecken in Westkanada und liegt am Zusammenfluss vom North und South Thompson River. Von Kamloops fuhren wir am South Thompson River entlang bis zu unserem schönen Ranch-Hotel, welches direkt am Fluss liegt. Zum Abendessen wurden für uns Lachsforellen und Steaks gegrillt und wir ließen den langen Reisetag gesellig ausklingen.
Weiterreise durch den Fraser Canyon über Lilloet und die Duffey Lake Road in den Olympiaort Whistler
Von Kamloops ging unsere Rundreise weiter durch das Landesinnere von British Columbia. Der Thompson River fließt unweit der Stadt in den riesigen Kamloops Lake, an dem wir oberhalb einen Fotostopp einlegten. Weiter ging es auf dem Highway 1 bis nach Cache Creek, hier bogen wir ab auf den Cariboo Highway und besuchten den Horsting's Farm Market, einen der typischen Bauernmärkte der Region. Jetzt im Herbst gab es hier jede Menge Kürbisse und Äpfel, aber auch andere Obst- und Gemüsesorten, schöne Souvenirs und hausgebackenen Kuchen. Ein toller Einblick in das Alltagsleben, denn hier kommen auch viele Einheimische zum Einkaufen.
Auf dem Highway 99 ging es dann weiter in den Fraser Canyon, die mächtige Schlucht des Fraser River, bis nach Lilloet. Der kleine Ort erinnert an die Zeit der Goldgräber und liegt im Regenschatten der Coast Mountains, sodass es hier nur wenig regnet und sich das warme Klima sogar für den Weinanbau eignet.
Entlang des Seton River ging es nach einer Mittagspause in Lilloet auf die nächste Panoramastraße: die Duffey Lake Road. Auf der schmalen Serpentinenstraße fuhren wir durch die Coast Mountains. Einen Fotostopp legten wir am Duffey Lake ein. Dann erreichten wir Whistler, in dem 2010 die Olympischen Winterspiele ausgetragen wurden. Hier an den Bergen Mount Whistler und Blackcomb Mountain liegt das wohl beliebteste Skigebiet an der Westküste Kanadas. Zunächst unternahmen wir einen kleinen Stadtrundgang mit unserer Reiseleiterin Maicke. Whistler ist ein hübscher Bergort wie in den Alpen, mit zahlreichen Geschäften, Bars und Restaurants. Am Olympic Park stehen die Olympischen Ringe, hier wurden damals die Siegerehrungen vorgenommen. Nach dem CheckIn in unserem Hotel in der Innenstadt hatte jeder etwas Freizeit zum Bummeln oder Ausruhen, bevor wir gemeinsam zum Abendessen in ein Restaurant im Zentrum von Whistler gingen und den Tag bei einem feinen Dinner ausklingen ließen.
Fahrt auf dem Sea–to–Sky–Highway von Whistler nach Vancouver
Von den Bergen führte uns unsere Rundreise nun hinunter zum Pazifischen Ozean. Auf der Panoramastraße Sea-to-Sky-Highway fuhren wir nach dem Frühstück in einer Creperie in Whistler bergab vorbei am Alpha Lake und am Daisy Lake bis nach Squamish am Pazifik. Vorbei am Monolithen Stawamus Chief erreichten wir die Wasserfälle Shannon Falls. Hier spazierten wir zu den Aussichtsplattformen an dem tosenden Wasserfall, der an diesem Tag wirklich eine Menge Wasser führte. Entlang des Howe Sound, eines großen Meeresarms, vorbei an Porteau Cove ging es im Reisebus weiter bis West-Vancouver und Nord-Vancouver. Über die Lions Gate Bridge, die die irische Brauereifamilie Guinness im Jahr 1937 bauen ließ, erreichten wir Stanley Park, die grüne Insel nördlich der Innenstadt von Vancouver. Vom Prospect Point Lookout hatten wir einen guten Punkt, um die Lions Gate Bridge zu fotografieren, dann fuhren wir weiter durch den Stanley Park bis zur Südseite der Insel. Hier befindet sich die Sammlung der Totempfähle der First Nations der Nordwestküste und ein kleines Besucherzentrum. Von hier genießt man außerdem den besten Blick auf die Skyline von Vancouver und den Kreuzfahrthafen Canada Place.
Auf dem Stanley Park Drive drehten wir eine Runde im Reisebus und fuhren weiter in die Innenstadt. Nächster Punkt unserer Stadtrundfahrt war Granville Island. Auf der kleinen Insel inmitten der Stadt machten wir eine längere Mittagspause. Hier gibt es neben vielen Künstlerateliers und Geschäften eine große Markthalle (Granville Island Market), in der man exotische und heimische Früchte, Fleisch und Fischarten kaufen kann. Es macht wirklich Spaß hier hindurch zu bummeln und die Einheimischen und Händler beim bunten Markttreiben zu beobachten. Hier findet auch jeder etwas zum Essen an den zahlreichen Imbiss-Ständen, Bäckereien und asiatischen Garküchen.
Weiter ging unsere Stadtrundfahrt vorbei am Stadion, an der Science World Kugel und dem olympischen Dorf in Richtung Altstadt Gastown. Ein Besuch der historischen Dampfuhr in Gastown durfte natürlich nicht fehlen. Zu jeder vollen Stunde ertönt eine längere Melodie aus den Dampfpfeifen. Auch allerlei Souvenirgeschäfte gibt es in Gastown. Da es gerade regnete, fuhren wir am Kreuzfahrthafen Canada Place nur langsam vorbei und dann weiter zu unserem Hotel nahe der English Bay. Nach ein paar Stunden zum Frischmachen war es von hier nur ein kurzer Fußweg bis zum Strand der English Bay und zu unserem feinen Restaurant, in dem wir zum gemeinsamen Abendessen erwartet wurden. Bei einem leckeren 3-Gang-Menü und netten Gesprächen ging unser erlebnisreicher Tag in Vancouver zu Ende.
Ganztagesausflug nach Vancouver Island mit Victoria und Butchart Gardens
Nach einem zeitigen Frühstück im Hotel starteten wir am frühen Morgen zu unserem Ausflug nach Vancouver Island, die größte Pazifik-Insel Nordamerikas. Mit unserem Kleinbus ging es von Vancouver zunächst durch den Außenbezirk Richmond und im Tunnel unter dem Fraser River hindurch ins südlich gelegene Tsawwassen. Hier befindet sich das Fährterminal, an dem die Autofähren nach Vancouver Island starten. Mit dem Bus fuhren wir auch die Fähre und gingen im Schiff nach oben, wo sich die Passagierdecks befinden. Auf der Fähre gibt es ein Selbstbedienungsrestaurant, einen Souvenirshop und ein Außendeck, von dem man die Inselwelt zwischen dem Festland und Vancouver Island bestaunen kann. Nach etwa 90 Minuten kamen wir am südlichen Hafen Swartz Bay an.
Im unserem Bus verließen wir die Fähre und fuhren nach Victoria an der Südspitze von Vancouver Island. Bei einer kleinen Stadtrundfahrt sahen wir Chinatown, den Hafen und den Beacon Hill, an dem sich auch die Mile Null des Transcanada Highway 1 und das Terry Fox Denkmal befindet. Dann ging es zurück nach Chinatown, wo wir ausstiegen und durch die berühmte schmale Gasse "Fan Tan Alley" spazierten. Auf der Government Street, der Haupteinkaufsstraße liefen wir vorbei am einstigen Standort des alten Forts Victoria bis zum Inneren Hafen. Dann hatten wir Freizeit zum Bummeln und Shoppen. Gute Fotomotive bieten der Hafen, der CANADA-Schriftzug in der Nähe des Besucherzentrums, das Empress Hotel und das schöne Parlamentsgebäude. Victoria ist die Hauptstadt von British Columbia, daher auch Sitz der Provinzregierung.
Auf dem Rückweg zum Fährhafen besuchten wir noch die herrlichen Gartenanlagen der Butchart Gardens. Dieser Garten der Familie Butchart wurde in einem ehemaligen Steinbruch angelegt und bietet verschiedene Teile wie den japanischen Garten, den Rosengarten, den italienischen Garten sowie ein Café und einen großen Shop.
Mit der Fähre ging es dann um 17.00 Uhr wieder zurück zum Festland. Zum Abschluss stand noch ein letztes Abendessen in Vancouver auf dem Programm. Nach diesem langen Tag fielen wir müde in die Betten.
Freizeit in Vancouver und Rückflug nach Deutschland
Nach einem schönen Abschluss-Frühstück in einem eleganten Restaurant auswärts unseres Hotels hatten wir noch ein paar Stunden Freizeit in Vancouver. Leider regnete es heute und so unternahmen wir nur einen kleinen Spaziergang auf dem Seawall Path von der English Bay am Wasser entlang, vorbei am Inukshuk und dem Sunset Beach bis zur Burrard Street Bridge am False Creek.
Mit gepackten Koffern ging es dann gegen Mittag los zum Flughafen von Vancouver, von wo wir am späten Nachmittag unseren Rückflug nach Frankfurt bzw. München antraten.
Ankunft in Deutschland
Am Vormittag landeten wir in Frankfurt bzw. München und traten die Heimreise mit einem Anschlussflug oder per Pkw oder Bahn an. Eine wunderbare Reise durch den Westen Kanadas mit bleibenden Erinnerungen lag hinter uns.
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