Reisebericht: Rundreise Jersey und Guernsey – Kanalinseln entdecken

Ich treffe einen Teil der Gruppe in Berlin auf dem Flughafen, gemeinsam geht es nach München, wo weitere Gäste zur Gruppe stoßen und dann fliegen wir direkt nach Jersey. Alle Flüge sind pünktlich und in Saint Helier werden wir von Eddy abgeholt und mit dem Kleinbus ins Hotel Ommaroo gebracht. Unterwegs sehen wir schon Elisabeth Castle und die malerische Bucht, an der auch unser Hotel liegt. Das Hotel ist ein imposanter Bau aus dem 19. Jahrhundert, die Zimmer sind modern, hell und freundlich eingerichtet.
Nach einer Begrüssungsrunde um 14.30 Uhr gehen einige ins Meerwasserbad gleich gegenüber schwimmen, einige ruhen aus und einige kommen mit mir die Stadt erkunden. Um 19 Uhr gibt es Abendessen, das 3 Gänge Menu ist exzellent, alle sind begeistert. Die meisten haben gewählt: Melonen-Feigensalat, Lachsfilet und Beeren mit Eis und Baiser als Dessert. Das war ein gelungener Urlaubsstart! Nachdem wir das Programm für den nächsten Tag besprochen haben, gehen fast alle früh schlafen, es war ein langer Tag.

Sonntag 17.9.
Für unseren Ausflug zur Insel Sark war den ganzen Tag Regen angekündigt, sogar mit Gewitter. Aber wenn Engel reisen, scheint natürlich die Sonne und zwar den ganzen Tag! Die Fahrt mit der Fähre dauert eine Stunde und wir fahren zunächst entlang der Küste von Jersey, wo wir den Corbiere Leuchtturm und das Elisabeth Castle sehen. Unsere Guidin Heidi, eine Österreicherin, die mit ihrem Mann Ernst schon seit vielen Jahren auf Jersey lebt, führt uns über die Insel. Alle Gäste zeigen sich begeistert von Sark, den Wanderungen und den Seigneurie Gärten. Entlang typisch englischer Cottages und üppigen Waldstücken finden die Gäste viele Fotomotive. Zum Mittagessen im Garten eines Restaurants bestellen die meisten Fish & Chips und es schmeckt allen sehr gut. Die vier Stunden Aufenthalt gehen viel zu schnell vorbei, dann fährt die Fähre schon wieder zurück nach Jersey. Die Gäste sind sich einig, dass es ein wunderschöner Tag war und sagen den zweien, die nicht mit waren, dass sie wirklich etwas verpasst haben.

Beim Frühstück regnet es noch, aber als wir mit dem Kleinbus zur Inselrundfahrt abgeholt werden, klart es auf und wir haben mal wieder entgegen der Wettervorhersage Sonne satt, wenn auch mit viel Wind. Ernst, Heidis Ehemann, auch ein gebürtiger Österreicher, erzählt uns viel über Jersey und wir machen rund um die Insel an Buchten, Klippen und Burgruinen Stopps, wo wir ausreichend Zeit haben, die
Aussicht zu genießen und Fotos zu machen. Besonders gefällt uns der Ort Gorey mit der imposanten Burg im Hintergrund und Fischerhäusern davor mit kleinen Geschäften. Zum Mittagessen kehren wir in ein typisch englisches Pub ein, wo es sehr gemütlich ist und das Essen lecker. Nach dem Essen schauen wir uns noch die Kirche St. Brelade an und haben Zeit, am längsten Strand der Insel zu spazieren.
Beim Abendessen muss ich eine Planänderung verkünden, wegen Sturmwarnung ist der Schiffsverkehr nach Guernsey die ganze Woche abgesagt. Also wird ein Alternativprogramm für Donnerstag zusammengestellt, welches auf Jersey stattfinden kann und alle sind zufrieden, wenn auch etwas enttäuscht. Wetter ist halt unberechenbar...

9.30 Uhr holt Ernst uns vom Hotel ab und mit dem Kleinbus geht es los zur Gartentour. Wir besuchen zwei private Gärten, die Eigentümer führen uns persönlich herum und erklären mit viel Enthusiasmus die Historie der weitläufigen Gartenanlagen und der Gebäude. Wir bewundern Parkanlagen, Gemüse- und Blumengärten, Gewächshäuser und Brunnen. Alle Gäste sind beeindruckt von soviel Schönheit. Anschließend gibt es Mittagessen in einem historischen Pub mit Blick auf die Portelet Bucht. Von oben hat man eine atemberaubende Aussicht auf den Strand und schroffe Felsformationen. Einige klettern die lange Treppe hinunter zum Strand. Nach einem Stopp im botanischen Garten Samares mit einer Überraschung, die hier nicht verraten wird, geht es zurück zum Hotel.

Heidi holt uns ab zum Alternativprogramm, da ja der Fährverkehr nach Guernsey eingestellt wurde wegen Sturmwarnung.
Zunächst geht es in die Eric Young Orchideenausstellung. Alle Gäste wandern mehrfach durch das kleine Gewächshaus, da es soviel zu entdecken gibt. Es ist eine der umfangreichsten Orchideensammlungen der Welt. Anschließend geht es zum Jersey Zoo, wo wir zwei Stunden Zeit haben, alles anzuschauen. Der Zoo ist berühmt dafür, vom Aussterben bedrohte Tierarten zu erhalten, zu züchten und teilweise auszuwildern. Selbst die Gäste, welche eigentlich keine Zoos mögen, sind erstaunt über die großzügige Anlage und die Informationen über die Tierarten. Der nächste Stopp ist nichts für schwache Nerven, wir besuchen die Kriegs Tunnel, die während der deutschen Besatzung im 2. Weltkrieg gebaut wurden und dann als unterirdische Krankenstation genutzt wurden. Niemand von uns hat erwartet, dass es unter der Erde eine so interessante Ausstellung gibt, wir haben uns auf eine Stunde geeinigt, dass ist fast zu wenig, um alles anzuschauen und zu lesen. Die Sirenengeräusche, Videos und der Ort sind sehr bedrückend, aber es ist eine wichtige und beeindruckende Ausstellung.
Bevor wir ins Hotel zurückkehren, halten wir noch kurz an der berühmten Glaskirche, dort hat der Künstler Rene Lalique die Fenster, den Altar und das Taufbecken aus Glas gestaltet. Nach der Tour ist am Nachmittag noch Zeit, um Schwimmen oder Bummeln zu gehen. Wie bisher jeden Abend gibt es im Hotel wieder ein leckeres 3-Gänge Menü.

Heute gibt es keine organisierte Tour mehr, da Heidi und Ernst in den wohlverdienten Urlaub nach Österreich fliegen, weshalb alle Touren an den Anfang der Woche gelegt wurden. Ich habe der Gruppe verschiedene Aktivitäten vorgeschlagen und 6 Gäste kommen mit mir nach Gorey, dir anderen wollen erstmal ausschlafen und dann shoppen gehen. Der Bus 1 fährt um 9 Uhr von unserem Hotel direkt dorthin, an der schönen Küste entlang. Wir spazieren am Pier entlang und steigen dann zur Burg herauf, schauen uns alle verwinkelten Räume und Gänge an und genießen die spektakuläre Aussicht von ganz oben auf die Bucht. Es ist klare Sicht bis Frankreich und sehr sonnig. Wieder unten, trinken wir noch etwas und bummeln anschließend die kleine Geschäftszeile entlang. Um 12.30 Uhr nehmen wir wieder den Bus, fahren am Hotel vorbei gleich bis Liberation Square. Von dort gehen wir zur viktorianischen Markthalle, wo wir in Rosie's Tea Room am Rand der Halle draußen eine Kleinigkeit essen. Dann trennen sich unsere Wege, einige bummeln noch weiter, andere gehen zum Hotel ausruhen.
Abends haben wir einen Tisch reserviert im White Horse Pub & Restaurant. Das Lokal ist gerade umgebaut und sehr geschmackvoll eingerichtet. Das Essen und der Service sind super, die meisten teilen sich zu zweit eine Fischplatte. Wir verbringen einen wunderschönen Abend dort und später im Hotel gibt es noch einen Absacker in der gemütlichen Bar.

Der Tag beginnt mit einem Geburtstagsständchen, ein Gast hat Geburtstag, er bekommt einen Cupcake mit einer Kerze und das Hotel hat einen hübschen Tischläufer mit "Happy Birthday" auf den Tisch gelegt. Dann frühstücken wir alle gemeinsam. Für das Programm am letzten Tag ist sich die gesamte Gruppe einig, alle wollen zum "La Mare Wine Estate", ich habe dort eine einstündige Tour reserviert, wo wir neben interessanten Informationen diverse kulinarische Leckereien verköstigen. Neben verschiedenen Weinen und Brandy gibt es Schokolade und die berühmte "Black Butter" zum Probieren. Nachdem wir noch kurz den Shop erkundet haben, spazieren wir von dem Weingut 20 Minuten zum Devil´s Hole, das ist ein Felsloch an der Küste, durch welches das tosende Meer strömt. Auf dem Weg dorthin steht eine riesige Teufelsfigur in einem Teich, zu der Geschichte des Teufels und des Felsloches gibt es verschiedene Versionen. In der Nähe gibt es einen Pub, wo wir nach der Wanderung einkehren. Kaum sind wir am Pub angekommen, fängt es an zu gießen, aber wie immer haben wir Glück und sitzen drinnen bei leckeren Snacks. Der Bus zurück in die Stadt fährt direkt vor dem Pub ab, inzwischen hat der Regen auch aufgehört und wir kommen alle glücklich wieder im Hotel an. Ein letztes Mal gemeinsam im Hotel Abendessen, dann geht es schon ans Kofferpacken.

Jeder frühstückt, so wie es passt, einige machen noch einen letzten Spaziergang am Meer und um 11 Uhr holt Eddy uns ab und bringt uns zum Flughafen. Das Einchecken geht zügig, wir fliegen alle zusammen nach München, von dort geht es in verschiedene Direktionen weiter und wir müssen uns verabschieden. Eine wundervolle Woche auf den Kanalinseln ist zu Ende, es hat allen sehr gut gefallen und Freundschaften wurden geschlossen. Alle hoffen, dass wir uns irgendwann, irgendwo wiedersehen!