Reisebericht: Rundreise – Höhepunkte in Kroatien und Herzegowina

16.05. – 30.05.2015, 15 Tage Zadar – Insel Pag – Krka–Wasserfälle – Sibenik – Plitwitzer Seen – Trogir – Insel Korcula – Ston – Dubrovnik – Mostar – Badeaufenthalt an der Makarska Riviera – Split


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Dubrovnik und Mostar, Naturwunder an den Plitwitzer Seen, erholsame Tage in Tucepi und eine Reise in das Kroatische Hinterland- das alles und noch viel mehr konnten wir bei dieser Reise erleben.
Ein Reisebericht von
Steffen Mucke
Steffen Mucke

Der Urlaub beginnt– Flug nach Split

16.5.2015. Nun hat das lange Warten und die Vorfreude auf den Urlaub ein Ende! Ich begleite die Urlauber ab Dresden, in München werde ich auch die anderen Gäste unserer Reisegruppe begrüßen können. Zunächst aber müssen wir die obligatorischen Kontrollen hinter uns bringen ehe der Flug beginnen kann.
Dann ist es soweit, wir starten bei schönem Wetter und gelangen nach einer knappen Stunde zu unserem Zwischenstopp nahe der Bayerischen Hauptstadt.
Nun heißt es etwas Geduld haben; der Anschlussflug nach Split geht erst am Nachmittag und nach dem die Zeit vergangen ist, geht es auch ohne Verzögerung weiter.
Am Flughafen in Split werden wir schon von unserem kroatischen Fahrer Marino erwartet und als alle ihr Gepäck verstaut haben, fahren wir unserem ersten Ziel entgegen, dem Hotel Pinija bei Zadar.
Schon der Weg dahin wird zum Genuss; die Tour führt uns hinauf in die Berge und wir haben einen schönen Blick von oben auf die Stadt Trogir und die vorgelagerten Inseln.
Am Fluss Krka legen wir einen Stopp ein und können einen Blick hinunter zum Ort Skradin wagen, schon heute gibt es einiges zu entdecken!
Noch vor dem Abendessen langen wir in unserem Hotel an, die Formalitäten sind schnell erledigt und unsere Reisegruppe findet sich dann zum leckeren Abendessen vom Buffet ein.
Den Tag beschließt ein kleiner Spaziergang am Wasser, denn unser Hotel liegt direkt an der Adria, die Sonne ist untergegangen und die Wellen schlagen leise plätschernd an das Ufer, so geht unser erster Tag sehr romantisch zu Ende.

Der Besuch von Zadar

17.5.2015. Die Sonne kitzelt uns den Schlaf aus den Augen, heute wird es einen schönen Tag geben!
Die erste Stärkung erhalten wir vom reichhaltigen Frühstücksbuffet und gegen neun hat sich unsere Reisegruppe im Bus versammelt. Nicht weit und wir haben das Hafenbecken von Zadar erreicht, hier werden wir schon von unserer Stadtführerin erwartet, sie wird uns nun auf eine mehr als zweitausendjährige Zeitreise mitnehmen.
Die ältesten Zeugnisse haben uns die Römer hier hinterlassen; wir überqueren das ehemalige Forum Romanum nachdem wir der interessanten Wasserorgel einen Besuch abgestattet haben. Wir bewundern die vorromanische Rotunde der Donatskirche, schauen einmal in die Kathedrale hinein wo gerade eine Messe vorbereitet wird und gelangen zum schlagenden Herz der Stadt, dem Volksplatz. Die Führung endet schließlich am sehr schönen Platz der Fünf Brunnen, hier verabschiedet sich unsere Führerin und wir genehmigen uns etwas Freizeit im schönen Zadar.

Inselrundfahrt auf Pag

Wir brechen gegen Mittag auf und gelangen über eine Brücke vom Festland auf die Insel Pag. Hier sieht vorerst alles kahl aus, der Sturmwind Bora bringt häufig Ladungen von Salzwasser mit, welche jede Vegetation unmöglich macht. Dennoch, die Fahrt hat seinen großen Reiz; der helle Kalkstein kontrastiert mit dem Blau der Adria und an geschützten Stellen ist die üppige grüne Vegetation des Mittelmeeres zu sehen.
Im touristischen Hauptort der Insel Novalija legen wir einen ersten Stopp ein, Zeit für einen Mittagsimbiss bei strahlendem Sonnenschein im beschaulichen Ort. An einem Aussichtspunkt hoch über dem Wasser haben wir einen pittoresken Blick auf die kahle Insel und das dahinterliegende Velebitgebirge, schöne Fotos entstehen dabei.
Dann besuchen wir noch die Inselhauptstadt die denselben Namen trägt: Pag. Hier ist es nun sehr ruhig; die Saison hat noch nicht begonnen und deshalb können wir in Ruhe durch diesen schönen Ort schlendern.
Der Weg führt uns zurück und an den Salinen vorbei wieder zum Festland. Am Nachmittag besteht nun die Möglichkeit zu einem ersten Bad in der Adria und wem das noch zu kalt ist da bietet sich der Besuch des hoteleigenen Schwimmbades an. Als wir uns dann zum Abendessen wieder sehen, sind wir uns einig: ein schöner Tag liegt hinter uns.

Naturwunder im Krka– Nationalpark

18.5.2015. Ein besonderer Höhepunkt steht heute an, wir wollen die fallenden Wasser der Krka besuchen an denen in den Karl- May- Filmen schon Winnetou gebadet hat.
Als wir starten hat sich das Wetter gut gehalten; entlang der Autobahn gelangen wir zum Nationalpark. Nachdem die Tickets geholt worden sind beginnt die Abfahrt auf einer atemberaubenden Serpentinenstrecke. Von ober sehen wir dass sich der Fluss Krka an dieser Stelle zu einem See ausgebreitet hat, unten angekommen werden wir von einem Schwall warmer Luft empfangen.
Die Sonne lacht vom wolkenlosen Himmel als wir unseren Rundgang starten; von oben sehen wir schon einmal den mächtigen Skradinski Buk, das ist der mächtige Wasserfall den wir nun in der nächsten guten Stunde umrunden werden.
Unten an der Brücke halten wir den Atem an, das Wasser kommt uns direkt entgegen und verschwindet brausend unter den Füßen- einfach gigantisch!
Bei unserer Wanderung gelangen wir über Wege und Stege immer zwischen dem rauschenden Wasser entlang und werden diese Impressionen so schnell nicht vergessen.
Danach verbleibt noch genügend Zeit für die Fotos, den Souvenirkauf und einem Mittagessen hoch über dem rauschenden Wasser.

Weltkulturerbe in Šibenik

Nun ist der Nachmittag angebrochen und die Sonne meint es gut, fast schon zu gut! Aber, wir wollen uns nicht beklagen, sonst zürnt Petrus mit uns ewig unzufriedenen Touristen denen man es nie recht machen kann!
Unsere Reisegruppe ist auf dem Weg zu einer ganz besonderen Stadt an der Dalmatinischen Küste und wir verlassen dabei kaum die Krka. Es ist Šibenik, hier mündet der Fluss in die Adria und hat sich wie ein See ausgebreitet.
Am sehr quirligen Busterminal treffen wir Filip unseren Stadtführer für die nächste gute Stunde. Entlang der sehr gepflegten Promenade gelangen wir zum UNESCO- Welterbe, es ist die Kathedrale die uns zunächst in ihren Bann schlägt. Dieser Bau ist der bedeutendste Sakralbau in der Übergangsperiode von der Gotik zur Renaissance. Staunend stehen wir vor diesem Monument menschlicher Baukunst, aber Šibenik hat noch sehr viel mehr zu bieten.
Durch schmale und sehr enge Gassen gelangen wir durch die Altstadt, drehen hier die Zeit gleich einmal um Jahrhunderte zurück und genießen den fast venezianischen Charme dieses dalmatinischen Ortes. Nachdem sich Filip verabschiedet hat ist es Zeit für einen guten Kaffee in einem der urigen Kneipen und einem Bummel durch die alten Gemäuer der Stadt.

Die Plitwitzer Seen– einmaliges Naturerbe der Menschheit!

19.5.2015. Kroatien ist reich an Stätten des UNESCO- Welterbes! Auch am heutigen Tag kommen wir in den Genuss staunend vor den Zeugnissen zu stehen die uns Mutter Natur geschaffen hat. Das Wetter kann dabei nicht schöner sein als wir unsere Fahrt aufnehmen und der mächtigen Bergkette des Velebits immer näher kommen. Durch den Tunnel sveti Rok gelangen wir unter dem Massiv hindurch in das Hinterland. Bald verlassen wir die Autobahn und genießen entlang der Straße das dünnbesiedelte Land der Lika.
Am Eingang zum Nationalpark erwartet uns schon Helena, sie wird uns auf eine Tour mitnehmen die grandioser nicht sein kann. Die Sonne bescheint dabei eine Szenerie an der sich das Auge nicht satt sehen kann. Tief unter uns sind die Unteren Seen ausgebreitet; wie türkisfarbene große Edelsteine blitzen sie im Mittagslicht. Dann gelangen wir hinunter zum Koziak- See, hier genehmigen wir uns erst einmal einen Imbiss. Danach geht es mit dem Boot weiter; am anderen Ende angekommen geht es über Knüppeldämme bergan. Überall um uns ist das Rauschen der zahlreiche Wasserfälle zu hören und bald gelangen wir über ein Seeufer an die mächtigen Kaskaden heran. Das Wasser donnert zu Tal und ein feiner Staub aus Wassertröpfchen netzt unsere Haut- ein einmaliges Naturerlebnis!
Dabei nimmt uns Helena mit auf eine sehr emotionale Reise und hält uns im Bann mit ihren Erläuterungen über Mensch und Natur.
Als wir am Eingang 2 die Führung beenden sind wir uns einig: diese Tour war etwas ganz besonderes!
Dann kommt Marino mit dem Bus und wir setzen unsere Tour fort, aber nicht auf direktem Weg zum Hotel sondern wir genehmigen uns noch eine extra schöne Fahrt durch das Gebiet der Lika.
Verlassen wirken hier die Orte, unberührt zeigt sich die Landschaft und wir genießen den herben Charme des Balkans der uns seltsam berührt.
Später durchbrechen wir das Velebitgebirge und der Blick wird frei auf eine große Ebene in welche sich der Fluss Zrmanja ein tiefes Bett gegraben hat.
Als wir dann an unserem Hotel anlangen wartet das Abendessen auf uns und später, nach dem die Sonne schon untergegangen ist, färbt ein schönes Rot den abendlichen Himmel.

Trogir und Fahrt entlang der Küste nach Mlini

20.5.2015. Noch einmal UNESCO- Erbe, noch einmal schönes Wetter- Herz was willst du mehr! Wir lassen die Stadt Zadar auf unserer rechten Seite liegen und fahren immer entlang der Küstenstraße. Die Adria ist ruhig und wir gelangen an Šibenik vorbei und um malerische Buchten herum zu einem ersten Fotostopp. Es ist der Ort Primošten der sich vor unseren Blicken ausbreitet und auf einer Halbinsel liegt.
Dann führt uns der Weg weiter an Marinas mit Jachten und Segelbooten nach Trogir. Auch diese Stadt steht unter UNESCO- Schutz und mit Vesna, einer Kollegin aus Split, gehen wir nun auf Erkundung in diesem einmaligen Ort. Hier ist seit Jahrhunderten die Zeit stehen geblieben; schmal und geheimnisvoll sind die Gassen durch welche wir gelangen. Etwas munterer dann schon die Promenade, hier haben auch einige Jachten angelegt die leise auf den Wellen schaukeln. Dann tauchen wir wieder ein in die Altstadt und am Hauptplatz sehen wir die Kathedrale mit dem einmaligen Skulpturenschmuck des Meisters Radovan, er ziert das Hauptportal. Umstanden ist der Platz mit alten Adelspalästen und in einem Innenhof bringt uns Vesna das Leben der Menschen aus vergangenen Zeiten näher.
Dann nehmen wir uns noch Zeit für eigene Erkundungen und der Weg führt dabei zwangsweise am Markt vorbei mit einem leckeren Angebot von frischen Obst; besonders schmackhaft sind die Erdbeeren die von der frischen Ernte aus dem Neretvatal stammen.
Am Nachmittag setzen wir die Fahrt an der Küste fort; die Route führt entlang der Makarska Riviera, zu unseren Linken steigen die Bergflanken steil zum Biokovo- Gebirge an, zu unserer Rechten liegt die Adria manchmal hundert Meter unter uns und die Fahrt verläuft entlang zahlreicher Buchten- es ist einfach grandios!
Dann sind wir oberhalb von Dubrovnik angelangt; diesen einmaligen Ort werden wir uns übermorgen anschauen, heute ist es erst einmal Zeit zu unserem Ziel zu gelangen. Wenige Kilometer weiter befindet sich der Ort Mlini, hier haben wir unser Hotel und nach dem Check Inn stärken wir uns vom leckeren Buffet.

Korcula, auf den Spuren von Marco Polo?

21.5.2015. Heute hat Petrus ein wenig seine gute Laune verloren; über Nacht gingen einige Schauer nieder und als wir heute gegen acht starten, hat sich der Himmel bezogen und es regnet leicht. Das stört aber unseren Tatendrang nicht, schließlich wollen wir heute einen der reizvollsten Orte entdecken in dem angeblich Marco Polo geboren sein soll. Die Sache ist höchst umstritten, aber Korcula ist dennoch mehr als nur eine Reise wert!
Als wir auf dem Weg zur Halbinsel Pelješac sind hat sich der Himmel mit dicken dunklen Wolken bezogen aus denen einzelne Tropfen fallen. Unser erstes Ziel heißt Ston; hier bauten einst die Ragusaner Weißes Gold ab, das Salz. Es brachte Dubrovnik Wohlstand aber löste so manche Begehrlichkeit aus. Daher musste man den Abbau des Salzes durch umfassende Befestigungen schützen; Teile davon blieben uns bis heute erhalten. Staunend stehen wir vor diesen mächtigen Zeugnissen und auch die Becken der ehemaligen Salinen können wir noch sehen.
Dann geht es weiter; mit der Fähre setzen wir von Orebic über nach Korcula, hier werden wir schon von Stanka erwartet, sie wird uns wiederholt auf eine Zeitreise mitnehmen.
Über eine Treppe gelangen wir zum Hauptplatz mit der Kathedrale und den zwei Adelspalästen. Hier ist nun auch das (vermeintliche) Geburtshaus von Marco Polo zu sehen, heute eine Ruine. Durch weitere sehenswerte Gassen die oft fest in der Hand der hier lebenden Bruderschaften sind, erreichen wir die Promenade und am Haupteingang zur Stadt beendet Stanka ihre wissenswerte Führung.
Bis zur Abfahrt des Schiffes bleibt noch Zeit für ein Mittagessen in einem der schönen Fischrestaurants und zu Erkundungen in der Altstadt von Korcula. Dabei vergeht die Zeit wieder wie im Flug; drüben erwartet uns schon Marino und mit dem Bus gelangen wir an den Weingärten der Halbinsel Pelješac entlang zum Festland und schließlich zu unserem Hotel in Mlini.

Dubrovnik– die Perle an der Adria

22.5.2015. Die Wetterprognose sieht auch heute nicht so günstig aus. Dicke Wolken hängen über der Adria als wir unterwegs nach Dubrovnik sind. Die Straße führt oberhalb der Stadt entlang, wir genießen ein einmaliges Panorama: wie im Spielzeugland liegt die Altstadt unter uns ausgebreitet. Wir sehen von hier die mächtigen Stadtmauern und den Alten Hafen. In wenigen Minuten werden wir unten anlangen und durch die Gassen und über die Plätze bummeln.
Am Pile- Platz, dem Eingang zur Altstadt, werden wir schon von Peggy unserer Stadtführerin erwartet. Mit ihr gehen wir nun auf Erkundung in dieser geschichtsträchtigen Stadt die über Jahrhunderte ein autonomer Staat war.
Während der Führung tröpfelt es immer leicht, dennoch können wir uns in Ruhe all die Sehenswürdigkeiten anschauen; über Stradun gelangen wir zum ehemaligen Zollhaus, schauen beim Alten Hafen vorbei und werfen auch einen Blick hinein in die Kathedrale mit ihrer einfachen Barockausstattung. Am einstigen Machtzentrum, dem Rektorenpalast, endet unser Rundgang, nun verbleibt genügend Freizeit für eigene Erkundungen. Ob der Gang auf der Mauer rings um die Stadt, ein kleiner Bootsausflug oder einfach nur das bunte Treiben in dieser Stadt genießen; ich glaube heute war für jeden etwas dabei und als uns der Bus gegen 16.30 Uhr abholt, gibt es viel zu erzählen.
Am Nachmittag bezieht sich der Himmel wieder etwas und von der Seeseite ist Donner zu hören und als wir beim Abendessen sitzen hat Petrus nun schließlich alle Schleusen des Himmels geöffnet und schickt uns sintflutartigen Regen, es blitzt und donnert laut und anhaltend wir aber sitzen im Trockenen und lassen uns das Essen gut schmecken.

Die Reise in das Morgenland– Mostar

23.5.2015. Heute heißt es erst einmal Abschied nehmen von der Adriaküste. Das Wetter hat sich gebessert und voller Erwartungen starten wir.
Der Balkan ist reich an Gegensätzen; gleich hinter dem Ort Metkovic, noch im Tal der Neretva, beginnt der Orient. Die Grenze die wir zu Bosnien- Herzegowina überschreiten war bis 1908 die Grenze zum Osmanischen Reich und somit auch eine religiöse Grenze.
Bis zum heutigen Tag sind viele Bosnier dem islamischen Glauben treu geblieben und gleich nach der Grenze sehen wir eine erste Moschee.
Entlang der Obst-, Gemüse- und Weinfelder durcheilen wir das fruchtbare Tal der Neretva; bald jedoch treten die Berge auseinander und machen einem großen Kessel Platz in dem unser Ziel liegt: Mostar.
Hoch ragt der Turm der Franziskanerkirche vor unseren Augen auf, hier werden wir unsere Stadtführerin Almira treffen.
Dann sind wir auf dem Weg; bald fühlen wir unter unseren Fußsohlen die typischen Steine, nun sind wir endgültig im Morgenland angelangt. Almira weiß viel vom Leben dieser Stadt zu erzählen, auch von den schlimmen 1990er Jahren, aber auch von Gastfreundschaft und dem nicht immer einfachen Leben der Menschen in diesem besonderen Ort.
Wir überqueren das Wahrzeichen der Stadt, die Alte Brücke. Von hier gelangen wir zu einem typischen Haus welches nach türkischem Vorbild errichtet wurde und schauen uns in dieser für uns doch recht fremden Welt um.
Dann besuchen wir auch noch eine Moschee und werden hier sachkundig mit den Gebräuchen der bosnischen Moslems vertraut gemacht, wir sind zur Gebetszeit hier und dürfen teilhaben an den Riten der Gläubigen die nach strengen Regeln zu Allah beten.
Das war zum Schluss der Führung noch ein besonderes Erlebnis; Almira verabschiedet sich von uns. Ein warmer und sonniger Nachmittag liegt vor uns um Mostar mit allen Sinnen zu genießen, natürlich darf dabei auch ein echt bosnischer Kaffee, unfiltriert und im Kupferkännchen serviert, nicht fehlen.
Dann geht es zu unseren Hotel und nach dem Essen besteht aufgrund der günstigen Lage des Hotels auch noch die Möglichkeit Mostar am Abend mit der geheimnisvoll angestrahlten Alten Brücke zu besuchen.

Exkursion im Delta der Neretva und Ankunft in Tucepi

24.5.2015. Wir nehmen Abschied von einer schönen Stadt und unserem Hotel „Bevanda" mit dem überaus netten Personal. Wir fahren die Neretva abwärts; bevor wir jedoch wieder nach Kroatien kommen, wollen wir dem Türkischen Dorf Pocitelj noch einen Besuch abstatten und ein letztes Mal auf dieser Reise einen Hauch von Orient genießen. Petrus lässt erneut die Sonne lachen und der Aufstieg zur ehemaligen Festung wird an diesem Vormittag zum Genuss. Unter uns schlängelt sich das grüne Band der Neretva entlang, wir schauen auf die Kuppeldächer des Türkischen Bads und am Hang sind die so typischen Häuser zu sehen. Mittelpunkt des Ortes ist allerdings die Moschee mit ihrem spitzen Minarett.
Wir gelangen wenig später wieder zur kroatischen Grenze, hier werden wir heute etwas aufgehalten, dennoch wir kommen fast pünktlich zu unserer Bootssafari im Delta des Flusses an.
Mit den uralten Fischerbooten, traditionell begrüßt mit Schnaps und Feigen, beginnt die einmalige Tour durch die Schilflandschaft der Neretva. Wir sehen die Mandarinenbäume, kleinere Boote und so manchen Fischreiher der hoch oben in der Luft kreisend nach Beute Ausschau hält.
Nach einer Stunde Bootsfahrt durch die Kanäle ist es nun Zeit für eine Stärkung die wir in der Villa Neretva bekommen. Gastfreundlich werden wir vom Chef Herrn Jerkovic begrüßt und im gepflegten Gastraum wird uns ein leckeres Grillmenü gereicht.
Die Zeit vergeht und auch hier naht bald der Abschied. Die nachmittägliche Sonne bescheint unseren Weg; an einem Obststand legen wir noch einen Stopp ein um uns mit frischen Vitaminen zu versorgen.
Wir fahren wieder zur Makarska Riviera und vorbei an den malerischsten Orten die man sich überhaupt vorstellen kann, gelangen wir nach Tucepi und zu unserem Hotel Alga.
Auch hier werden wir mit einem gut gekühlten Schnaps begrüßt; Marino unsere Chauffeur verabschiedet sich erst einmal von uns er fährt nach Hause aber wir werden ihn am Mittwoch wieder begrüßen können, er möchte uns mit einem von ihm organisieren Ausflug seine Heimat zeigen.

Badeurlaub in Tucepi

25.5.2015. Leider zeigt sich heute Vormittag der Himmel bedeckt und es ist mit knapp 20° Celsius nur mäßig warm. Gegen Mittag hat sich über den Inseln eine Wolke festgehangen und von dort dringt Donner herüber. Wenige Badegäste sind am Strand zu sehen, nur die Wagemutigen trauen sich zu einem Bad im Meer.
Am Nachmittag fängt es auch etwas an zu tröpfeln, dennoch, wir haben einen schönen Tag verbracht und der Wetterbericht hat Besserung versprochen.
26.5.2015. Heute Morgen scheint über der Insel Hvar die uns gegenüberliegt schon die Sonne während sich hier in Tucepi noch die Wolken erhalten haben. Hinter uns steigt das Biokovogebirge an, die Bergkette ist eingehüllt von Morgennebel und Wolken die sich hier festgehangen haben- ein durchaus reizvoller Anblick.
Um die Mittagszeit bekommt die Wolkendecke Risse und die Sonne bricht sich langsam Bahn und am Nachmittag hat sie sich voll durchgesetzt, da stört auch ein heftiger Schauer nicht, danach genießen wir einen störungsfreien Nachmittag.

In die Heimat von Marino– Fahrt ins Hinterland

27.5.2015. Heute hat unser kroatischer Chauffeur ein ganz besonderes Programm für unsere Reisegruppe vorbereitet. Fernab der Touristenwege lädt er uns zu einer Busfahrt in die Wildnis seiner Heimat ein, die Vorfreude darauf ist besonders groß!
Die Nacht zuvor verlief etwas unruhig, Bora ist gekommen! Die stürmische Windbraut aus Norden wirbelte kräftig umher und als wir zum Frühstück gehen, sehen wir die Adria in Aufruhr. Aber das lässt uns nicht verzagen; pünktlich werden wir von Marino abgeholt, es kann losgehen. Die Fahrt verläuft zunächst an der Küste, Bora rüttelt an unserem Bus und auf dem Meer sind Wasserwirbel zu sehen, es ist schon grandios den Aufruhr der Elemente zu sehen.
Dann verlassen wir die Küste; eine Straße führt uns steil bergan und hinter dem Bergrücken sehen wir eine wilde Landschaft wie es sie nur im Karst geben kann. Von nun ab verlassen wir die ausgetretenen Touristenwege und sind auf einsamen Straßen unterwegs. Wir durchfahren ruhige Dörfer, sehen eine faszinierende Natur und bald wird der Blick frei auf das Imotski- Feld. Reichhaltig sind hier die Fruchtanpflanzungen, wir stellen uns die Frage wo kommt das Wasser dafür her? Diese Frage wird uns bald beantwortet; vor unseren Augen tut sich ein Canyon auf und davor schimmert uns der Grüne See entgegen. Es ist ein Stausee und über einen Kanal kann Wasser auf die Felder geleitet werden.
Dann geht es weiter durch diese einsame Landschaft; eines der Phänomene im Karst sind die Einbruchsdolinen. Im Untergrund gibt es Flüsse und Wasseradern welche den Kalkstein aushöhlen, irgendwann gibt das Ganze nach und ein Trichter tut sich auf. Vor einem solch gigantischen Einbruch stehen wir nun, es ist der Rote See. Steil steigen die Wände an, sie haben eine rote Farbe, daher der Name. Von oben können wir auf den tiefblauen Wasserspiegel schauen, es ist ein seltsamer Kontrast.
Vor Imotski gelangen wir noch zum Blauen See, er entstand auf die gleiche Art und Weise. Auch hier steigen die Wände fast lotrecht empor und erneut halten wir den Atem an über die Wunder der Natur. Über Stufen gelangen wir hinauf zu den Überresten der Festung die uns die Osmanen, die hier lange Zeit herrschten, zurückließen. Von da gelangen wir in den Ort Imotski selbst und genehmigen uns eine Kaffeepause. Dann führt uns der Weg aus diesem etwas verschlafenen aber durchaus reizvollen Ort hinaus um uns ein besonderes Gotteshaus anzuschauen: die Grüne Kathedrale. Hier gibt es ein Eingangsportal, einen Altar und begrenzende Säulen, sonst nichts. Die Messen finden im Freien statt, das gibt es nicht so sehr häufig.
Das hat uns nun doch Appetit gemacht und in einer alten Wassermühle kehren wir im familiären Ambiente ein. Freundlich werden wir von unseren Gasgebern begrüßt; das Essen wird für uns in der Peka, das ist eine Gussglocke welche mit glühenden Kohlen buchstäblich eingepackt ist, zubereitet. Es ist ein besonders schonendes Garverfahren und bringt einen besonderen Geschmack hervor, davon können wir uns nun überzeugen. Es gibt Kalbsfleisch mit Kartoffeln und Gemüse, alles in einer Pfanne zubereitet und es schmeckt vorzüglich! Dazu ein kräftiger roter Landwein, nebenan rauscht leise das kleine Flüsschen, die Vögel singen in den Bäumen und über allen strahlt die Nachmittagssonne- es ist Romantik pur!
Der Abschied von unserer netten Gastfamilie fällt daher auch schwer; wir durften teilhaben an der einmaligen Gastfreundschaft der hier lebenden Menschen und waren kurze Zeit selbst Teil davon.
Der Heimweg führt uns durch einen Tunnel der unter dem Biokovogebirge hindurchführt wieder an die Adria. Tiefblau dehnt sich die Wasserfläche vor unseren Augen aus als wir vom Gebirge herabfahren, bald haben wir wieder unser Hotel erreicht.
Beim Abendessen sind wir uns einig: das war ein besonders schöner Tag. Leider frischt nun auch Bora wieder auf und beschert uns auch heute eine etwas stürmische Nacht.

Schöne Tage an der Adria

28.5.2015. Vom blauen Himmel lacht strahlend die Sonne, aber das Meer trägt weiße Schaumkronen; Bora hält uns auch am heutigen Vormittag noch in ihrem Griff. Das ersehnte Bad in der Adria muss erneut verschoben werden, mal sehen was der Nachmittag bringt.
13.30 Uhr. Bora ist die Puste ausgegangen! Ein laues Lüftchen weht von den Inseln herüber, die Sonne wärmt die Luft auf 25° Celsius an und immer mehr Gäste wagen sich zu einem Bad in die tief blaue Adria.
29.5.2015. Das Meer ist ruhig und kein Lüftchen regt sich als am Vormittag die ersten Gäste zum Strand kommen und diesen Frühsommertag an der Adria genießen. Der Himmel ist wolkenlos und somit macht heute Petrus alles wieder gut!
Ruhig und gemütlich vergehen die Stunden, ein kleiner Imbiss zu Mittag, eine Tasse Kaffee oder ein Becher Eis zum Nachmittag und über allem ist der azurblaue Himmel gespannt- es ist einfach schön.
Doch, die Zeit vergeht, die Sonne neigt sich bald dem Horizont zu und etwas Wehmut schwingt schon mit als sie als glutroter Ball im Meer versinkt; das ist der letzte Abend dieser schönen Reise die uns soviel Neues brachte.
Beim Spaziergang auf der belebten Promenade schweift der Blick zum Horizont, er ist im letzten Schein der schon untergegangenen Sonne in rote Farben getaucht. Es sind wahrlich schöne Augenblicke, leichte Wellen schlagen an den Strand und lassen die Kiesel leise rascheln; der stille Genießer sitzt in einem Strandcafé bei einem Glas Wein und nimmt diese schönen Impressionen tief in sich auf.

Noch einmal Weltkulturerbe– Split

30.5.2015. Zum wiederholten Mal auf unserer Reise wollen wir uns eine große Sehenswürdigkeit auf kroatischen Boden anschauen. Wir gelangen auf der Küstenstraße die uns schon bekannt ist nach Split. Hier ließ sich der Römische Kaiser Diokletian seinen Palast bauen in welchen dann ab dem Mittelalter eine Stadt hineingebaut wurde, diese Symbiose ist einmalig in der Welt!
Die Riva unter Palmen direkt an der Adria ist sonnendurchflutet; am Himmel ist kein Wölkchen zu sehen als wir auf diesem schönen Fleckchen Erde den Worten meiner Kollegin Vesna lauschen die uns nun in der nächsten Stunde diesen Ort näher bringen wird. Am Grundriss des Palastes können wir die einstmalige Größe bewundern, dann verschwinden wir durch das Südtor im Inneren des gigantischen Bauwerkes. An diesem Ort lässt sich die Baukunst der alten Römer bewundern, besonders wenn man bedenkt, dass ihnen nicht die technischen Mittel zur Verfügung standen wie wir sie heute haben.
Wieder aufgetaucht am Licht stehen wir im Mittelpunkt des Palastes und sehen die Domkirche am Platz Peristyl. Über schmale und zum Teil verwirrende Gassen erkunden wir mit Vesna die Geheimnisse dieser interessanten Stadt die im Mittelalter, und besonders unter den Venezianern, ihr Gesicht bekam.
Nachdem sich Vesna von uns verabschiedet hat, steht uns noch genügend Freizeit zur Verfügung, denn unser Flugzeug geht erst gegen halb fünf.
Ein besonders Spektakel findet 12.00 Uhr auf dem Platz Peristyl statt; Kaiser Diokletian höchstpersönlich gibt den Touristen aus aller Welt Audienz, begleitet von Fanfarenmusik und der Palastwache.
Doch, die Zeiger der Uhren drehen sich auch heute viel zu schnell; gegen zwei werden wir vom Bus abgeholt und eine gute halbe Stunde später langen wir bei Kaštela am Flughafen an.

Abschied von einer schönen Reise- Rückflug in die Heimat

Wie schnell sind die Stunden und Tage vergangen? Müssen wir nun wirklich schon Abschied nehmen von einer Reise auf die wir uns so lange gefreut haben? Leider ja! Dennoch, der Abschiedsschmerz wird abgemildert mit den Gedanken an den nächsten Urlaub und somit beginnt die Vorfreude darauf schon mit dem heutigen Ende der Reise.
Die Koffer sind abgegeben, die Flugtickets ausgedruckt nun müssen wir uns noch etwas gedulden bis zum Abflug. Heute ist auf dem Flughafen Hochbetrieb; es ist Samstag und der berühmte Wechseltag an welchem viele Urlauber die Heimreise antreten werden.
Doch fast pünktlich können wir auf unseren Sitzen Platz nehmen, bald rollt die Maschine zur Startbahn, die Düsen heulen auf und wir werden beim Beschleunigen leicht in die weichen Polster gedrückt. Dann hebt die Maschine ab und wir können noch einmal das schöne Panorama von oben genießen, die tiefblaue Adria, die Inseln, das Küstengebirge und die malerischen Ortschaften. Wir gewinnen schnell an Höhe und das reizvolle Land entschwindet unseren Blicken wie ein flüchtiger Traum.
Steffen Mucke

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Tolle Bilder und ein dazu passender interessanter Text lassen die schöne Fahrt noch einmal lebendig werden. Vielen Dank!

Familie Singer
04.06.2015

Es war eine sehr schöne Zeit mit einem super Reiseführer. Danke noch mal.
Familie Behrens

Familie Behrens
24.06.2015

Wir bedanken uns ganz herzlich dafür, daß wir ein weiteres Stück Europa sehen und dank umfassender Informationen auch dessen Probleme kennenlernen konnten. Der "Marino-Ausflug" war ein weiterer Höhepunkt.
Ohne Bedenken können wir diese Reise weiterempfehlen.
Beate und Eckhart Förster

Beate und Eckhart Förster, 20.8.2015
20.08.2015

Liebe Familie Förster,

es freut uns sehr, dass Ihnen die Reise gut gefallen hat. Vielleicht hat diese ja auch Lust gemacht, den Balkan weiter kennen zu lernen?
Sylvia Sann, Produktmanagement Balkan

Sylvia Sann
21.08.2015