Reisebericht: Rundreise im Traumland Kroatien

03.09. – 13.09.2022, 11 Tage Rundreise Kroatien mit dem Reisebus: Zagreb – Nationalpark Plitwitzer Seen – Split – Dubrovnik – Insel Korcula – Trogir – Krka–Wasserfälle – Zadar – Insel Rab – Dalmatinische Küste – Bled


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Viele Gäste haben lange auf eine Kroatienreise gewartet. Jetzt ist es endlich soweit und wir fahren in das Land mit der endlosen Adriaküste, werden uns in Plitvice an Winnetou erinnern, wie er am Wasserfall mit Old Shatterhand Blutsbrüderschaft schloß, wir werden mittelalterliche Städte mit engen Gassen erkunden, das berühmte Dubrovnik sehen, ein wenig über Marco Polo in Korcula hören und sogar noch einen Abstecher nach Slowenien machen. Wir sind also, gespannt, voller Tatendrang und freuen uns auf dieses faszinierende Land ...
Ein Reisebericht von
Simone Willner
Simone Willner

Anreise in die Steiermark, Österreich

Schon am frühen Morgen um 6 Uhr wollen wir in Dresden am Flughafen starten, allerdings müssen wir etwas auf einen Transfer warten und so geht es erst mit 20minütiger Verspätung los. Ziel ist heute erstmal unsere Zwischenübernachtung in der österreichischen Steiermark.

Der erste Fahrer Thomas bringt uns zügig und sicher bis Zwickau, wo dann Daniel, der Hauptfahrer übernimmt. Unterwegs steigen die restlichen Gäste nach und nach in den Bus und so wächst unsere Gruppe, bis wir in Passau 30 Gäste sind.

Am frühen Abend erreichen wir die Gemeinde Semriach mit ihren überschaubaren 3.323 Einwohnern. Wir übernachten mitten im Grazer Bergland in einem gemütlichen Landhotel und genießen den Blick vom Balkon aus auf die direkt vor dem Hotel weidenden Kühe. 

In diesem kleinen Örtchen liegt die größte aktive Wasserhöhle Österreichs, die Lurgrotte, durch die der Lurbach von Semriach hinab in das Murtal fließt. Diese Höhle wurde von einem italienischen Forscher 1894 entdeckt und erst durch ein sich kurz nach der Entdeckung eingetretenes Unglück bekannt. Im April des Entdeckungsjahres stiegen trotz starker Regenfälle sieben Höhlenforscher in diese Grotte und wurden durch das immer mehr ansteigende Wasser neun ganze Tage eingeschlossen und erst die aufwendigen Interventionen des damaligen österreichischen Kaisers Franz Joseph I. konnten sie wieder befreien. Insgesamt beteiligt waren damals über 1000 Helfer und durch diese spektakuläre Rettungsaktion wurde die Höhle über die österreichischen Grenzen hinaus bekannt. Leider hat die Grotte bei unserer Ankunft bereits geschlossen und wir heben uns den Besuch für einen Österreichurlaub auf. 

Das Landhotel serviert uns ein zünftiges Abendessen und danach verschwinden alle Gäste schnell zur ersehnten Nachtruhe, die vorhergehende Nacht war einfach zu kurz.

Wir sind gespannt auf die Hauptstadt Kroatiens, die uns morgen erwartet ...

Zagreb, die Hauptstadt Kroatiens

Nach einem guten Frühstück in unserem österreichischen Landhotel brechen wir am Morgen auf, um zur slowenischen Grenze bei Maribor zu fahren. Alles läuft reibungslos, die Slowenen wollten nur die Gäste des vor uns stehenden Flixbuses einzeln begutachten, bei uns winken sie gleich durch und so können wir ganz schnell weiter fahren. Die kurze Passage durch Slowenien gefällt den Gästen gut, haben wir doch die schönsten Blicke auf die herrliche Natur, den Waldreichtum und die Bergwelt Sloweniens. Dieses kleine Land mit nur 46 km Adriaküste wurde als erstes der Balkanländer nach dem Zusammenbruch des Sozialismus nach dem sogenannten 10 Tage Krieg mit der jugoslawischen Volksarmee am 25. Juni 1991 unabhängig von Jugoslawien. Die Verfassung wurde am 23. Dezember desselben Jahres fest geschrieben und der kleine Staat wurde von allen damaligen Mitgliedern der EG anerkannt. Die ethnisch vorwiegend homogene Bevölkerung und die wenigen Kriegshandlungen mit geringen Zerstörungsfolgen ermöglichten Slowenien eine schnelle Stabilisierung und sofortige demokratische Staatsentwicklung.

Leider werden wir erst auf dem Rückweg unserer Kroatienrundreise ein wenig mehr von diesem vor allem landschaftlich so reizvollen Land sehen. Auch beim zweiten Grenzübergang von Slowenien nach Kroatien verläuft heute alles reibungslos und danach tauschen die meisten Gäste im großen Shoppingcenter West gleich ein paar kroatische Kuna und bewundern die auf den Rückseiten der Münzen abgebildete Pflanzen- und Tierwelt Kroatiens. 

Am frühen Nachmittag erreichten wir unser Hotel in Zagreb, unsere Reiseführerin Melita holt uns dort zur Stadtführung ab.

Am Beginn unserer Führung verschaffen wir uns bei einer Rundfahrt im Bus durch die so genannte Unterstadt Zagrebs einen Überblick über die architektonische Vielfalt dieser Stadt und sehen das 1840 gegründete Nationaltheater und weitere imposante Gebäude, die allesamt zur Zeit der K und K Monarchie erbaut worden sind. Danach setzen wir unsere Erkundungstour zu Fuß fort, laufen über den Ban-Jelacic-Platz im historischen Stadtzentrum, der zu einem der bekanntesten Fotomotive Zagrebs gehört. Der Platz wurde nach dem kroatischen Befehlshaber der Habsburger Truppen in Kroatien benannt und bildet das Zentrum der Fußgängerzone. Er ist damit ein beliebter Treffpunkt für Zagreber und Gäste, die hier das Flair aus einem der Cafés oder Restaurants genießen wollen. 

Mit der Standseilbahn fahren wir aus der Zagreber Unterstadt in die Oberstadt, die mehrere enge Gassen zwischen den zwei Hügeln Kaptol und Gradec verbindet und schlendern weiter über den Markusplatz mit dem kroatischen Parlament und der St. Markus Kirche, die besonders durch ihre bunten Dachziegel auffällt.

Weiter geht es zum Steintor, das früher eine große Rolle bei der Verteidigung der Stadt spielte und in dessen Bogen man heutzutage eine Kerze anzünden und auch beten kann. Auf dem Dolac Markt sind am Nachmittag nicht mehr viele Händler, da das Geschäft mit Obst und Gemüse am Morgen am besten läuft. In einem Souvenirshop erstehen die Gäste ihre ersten Postkarten und Mitbringsel.

Am Ende unseres Spaziergangs erreichen wir die imposante Kathedrale von Zagreb. Dieses gotische Gebäude ist der Jungfrau Maria gewidmet und mit seinen 108 Metern das höchste Gebäude in ganz Kroatien. Die ursprüngliche Kathedrale wurde leider bei einem Brand im 13. Jahrhundert zerstört und nochmals durch ein Erdbeben im 19. Jahrhundert schwer beschädigt. Danach wurde sie allerdings wieder vollständig aufgebaut und erstrahlt heut in altem/neuen Glanz. Aufgrund eines Erdbebens im vorigen Jahr ist sie leider nicht begehbar, sie wird gerade renoviert.

Nach so viel Kultur und Informationen verabschiedet uns Melita und die anschließende freie Zeit genießen die meisten Gäste in einem nahe gelegenen Café und lassen das bunte Volk der Hauptstädter und internationalen Gäste an sich vorbeiziehen.

Am Abend holt uns unser Busfahrer Daniel wieder ab und wir kehren in unser Hotel Aristos zurück. Dort sind mittlerweile auch die sechs Gäste eingetroffen, die sich für eine Anreise mit dem Flugzeug entschieden haben.

Nun genießen wir als komplette Gruppe unser Abendessen und sind gespannt auf den morgigen Tag, an dem wir den Nationalpark Plitivce mit seinen berühmten Seen besuchen werden...

Winnetou Kulisse, Plitvizer Seen

Am Morgen verlassen wir die kroatische Hauptstadt und unser Weg führt uns über das Landesinnere zum Nationalpark Plitvice. Bei Rastoke machten wir noch einen Fotostop an den Wasserfällen der Flüsse Korana und Mreznica, die immer noch einige der traditionellen Mühlen antreiben.

Im Anschluß an diesen Fotostop treffen wir unseren heutigen Reiseleiter alias SUPER-Mario am Hotel Jezero, welches direkt am Nationalpark liegt. Wir beginnen unsere Wanderung bei optimalem Wetter. 23 Grad und Sonnenschein.

Bekannt in Plitvice sind vor allem die 16 kaskadenförmig angeordneten Seen, die alle durch kleine und große Wasserfälle miteinander verbunden sind und sich in eine Kalksteinschlucht hinein erstrecken. Davon sind 12 Seen oberhalb des Nationalparks gelegen und 4 unterhalb und durch die kleinen Fähren werden sie miteinander verbunden.

In dieser Seenlandschaft drehte Harald Reinl 1963 seinen ersten Winnetoufilm und machte diese einmalige Szenerie damit schlagartig berühmt. All das wollen wir uns gern anschauen.

Wir laufen vorbei an blühenden Alpenveilchen, fahren mit dem Boot auf die andere Seite des unteren Sees und setzen dort unsere erste Runde fort. Uns begeistert das tiefe türkisblau des Wassers, was in der Sonne glitzert und an den vielen Wasserfällen können wir uns gar nicht satt sehen. Die üppige Flora und Fauna umgibt uns und über die Holzstege laufen wir vorbei an den fischreichen Seen. Nach etwa zwei Stunden beenden wir die erste Runde und einige Gäste beschließen, zurück zum Hotel zu laufen und sich auszuruhen.

Mit den verbliebenen Gästen starten wir nun die große Runde zu den berühmten Filmkulissen. Zuerst werfen wir einen Blick in die große Höhle, in der der Schatz des Silbersees im Film versenkt wurde. Danach begeistert uns das Highlight des Parks, der 78 m hohe Wasserfall, an dem Winnetou und Old Shatterhand im Film Blutsbrüderschaft schlossen. Die Ausblicke auf den Silbersee sind umwerfend und es entstehen unzählige Fotos.

Am Ende unserer Wanderung steigen wir am Eingang Eins in den Nationalparkbus, der uns in wenigen Minuten zurück zum Hotel bringt. Wir sind glücklich, aber erschöpft, verabschieden Mario und schlemmen schon bald vom reichhaltigen Hotelbuffet. Die viele frische Luft hat uns müde gemacht, recht schnell leert sich das Restaurant und wir fallen nach diesen beeindruckenden Naturerlebnissen in unsere Betten.

Morgen geht es nämlich früh los, wir haben eine lange Strecke vor uns...

Plitvicer Seen – Split – Dubrovnik

Am Morgen verlassen wir unser Hotel an den Plitvicer Seen und  beginnen unsere Fahrt bereits um 8 Uhr, da wir eine 455 km lange Strecke vor uns haben. Direkt neben dem Bus sitzt morgens eine Kröte, die wir vor der Abfahrt natürlich alle noch fotografieren müssen.

Unsere Reise führt uns entlang an der dalmatinischen Küste, zuerst nach Split und am Abend nach Dubrovnik, der ehemaligen Hauptstadt der Republik Ragusa.

Die Sonne ist uns weiterhin gewogen und scheint vom strahlend blauen Himmel herab. Mehr und mehr verlassen wir die üppig grüne Umgebung des Nationalparks Plitvice im Norden mit seinen Wäldern und Hügeln. Die Kulisse ändert sich merklich. Die Laubbäume verschwinden mehr und mehr und die so typische Adriavegetation zeigt sich: Nadelbäume, vor allem Pinien und kahlere karstigere Berge. Wir sehen die ersten Feigenbäume und Palmen.

Zur Mittagszeit erreichen wir Split und unsere Stadtführerin Dijana nimmt uns mit auf eine Reise ins 3. Jahrhundert. Diokletian, der römische Kaiser und Erbauer des gleichnamigen Palastes, war uns ja namentlich schon begegnet, viele Christen flohen vor ihm, erwartete sie beim Bekenntnis zu ihrem Glauben der sichere Tod. Auch vor seiner eigenen Familie machten seine Grausamkeiten keinen Halt und als er feststellte, daß auch Frau und Tochter den christlichen Glauben praktizierten, ließ er sie töten. Diese rohe Herrschaft brachte ihm viele Feinde ein und daher wurden große Teile seines Palastes nach seinem Ableben zerstört. Die erhaltenen Fragmente fügen sich heut in die von engen Gassen geprägte Altstadt Splits ein. Wir bummeln durch die verwinkelten Gassen der Altstadt und finden viele kleine pittoreske Ecken und Fassaden.

Am Ende unserer Führung stehen wir vor dem überlebensgroßen Denkmal des Gregor von Nin (kroatisch Grgur Ninski), der von 900 - 929 Bischof der Stadt Nin war und dem man zuschreibt, er habe sich dafür eingesetzt, die Gottesdienste der damaligen Zeit nicht wie üblich in Latein, sondern in der slawischen Sprache zu halten und dem ebenfalls besondere Verdienste bei der Förderung der glagolitischen Sprache nachgesagt werden. 

Am Ende unserer Führung verabschieden wir uns von Dijana und genießen einen Kaffee, die vielen Spezialitäten Dalmatiens, Wein, Bier oder ein Eis. Manche Gäste erstehen auf dem Bauernmarkt die ein oder andere Kleinigkeit.

Am Nachmittag fahren wir weiter in Richtung Dubrovnik und nehmen die im Juli fertig gewordene neue Brücke. Vorher mußte man, bevor man nach Dubrovnik fahren konnte, ein kleines Stück durch Bosnien fahren und verlor durch Grenzkontrollen viel Zeit. Nun kann man ein Stück über die Halbinsel Peljesac fahren und kehrt bei Ston wieder auf die Festlandsseite zurück.

Die Dalmatinische Küste beginnt südlich der Kvarner Bucht und zieht sich bis zur Bucht von Kotor. An dem insgesamt 400 km langen Küstenabschnitt liegen unzählige Inseln. Auf der linken Straßenseite begleitet uns die ganze Zeit die Bergkette des Dinaragebirges. Die Küste wird vom Kalkstein und der Verkarstung geprägt. Im malerisch schönen Neretva Tal können wir uns gar nicht satt sehen an den umwerfenden Ausblicken auf die Täler mit ihren Orangen- und Mandarinenfeldern. Hier müssen wir natürlich an einem Stand, wo die Bauern ihre Früchte und Schnäpse verkaufen, einen kurzen Halt einlegen, schließlich wollen wir im tristen deutschen Winter eine kulinarische Erinnerung an diesen Urlaub haben.

Schon von weitem erkennen wir die Kulisse von Dubrovnik und am Abend endlich, nach 455 gefahrenen Kilometern, erreichen wir unser Hotel, wo wir zugleich zum Abendessen eilen, da es heut ein langer, aber von vielen schönen Eindrücken geprägter Tag war. Tatsächlich gibt es am Grillbüffet Haifisch und das können wir uns nicht entgehen lassen.

Nun sind wir gespannt auf die Altstadt von Dubrovnik ...

Dubrovnik

Nachdem wir eine erholsame Nacht in unserem schönen Tirera Hotel der Valamargruppe verbracht haben, starten wir direkt vor dem Hoteleingang mit neuem Taten- und Entdeckerdrang in unseren heutigen Tag und fahren mit dem Bus an das Pile-Tor, den Eingang zur Altstadt Dubrovnik, wo uns Anada empfängt.

Vor dem Tor bewundern wir die dicken Mauern, die die gesamte Altstadt umgeben und die mit ihren insgesamt zwei Kilometern Länge zum besterhaltenen mittelalterlichen Befestigungssystem in Europa zählen, die gesamte Altstadt wurde 1979 ins UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Der Bau dieser wehrhaften Stadtmauer wurde bereits im 8. Jahrhundert begonnen und bewährte sich erstmals während der Belagerung der Sarazenen im Jahre 866. Danach wurde die Mauer weiter ausgebaut und besonders im 12. Jahrhundert verstärkt, die endgültigen Abschlußarbeiten dauerten bis ins 17. Jahrhundert. Immer wieder hielt diese Mauer die verschiedensten Angreifer ab, 948 die Venezianer, 1185 hielt man der Belagerung des serbischen Großzupan Stefan Nemanja stand, 1205 kamen nochmals venezianische Truppen während der vierten Kreuzzüge in die Stadt, 1451 erreichten die Bosnier unter Stjepan Vukcic Kosaca Ragusa, 1806 kam eine russisch-montenegrinische Belagerungswelle, 1814 die österreich-ungarischen Truppen und nicht zuletzt die jugoslawische Volksarmee während der Kämpfe 1991 - 1992 deren Einschußspuren heute noch vereinzelt an Gebäuden zu sehen sind. 

Gleich hinter dem Stadttor verweilen wir ein wenig an der Erlöserkirche, die 1520 zum Dank dafür errichtet wurde, daß die Stadt das Erdbeben überstanden hatte und die Jesus Christus geweiht wurde. Der Kirche gleich gegenüber befindet sich der große Onofriobrunnen, der von 16 wunderschönen Wasserspeiern geschmückt wird und aus dem auch heute noch Wasser in Trinkwasserqualität sprudelt.

Wir widmen uns nun dem nahe gelegenen Franziskanerkloster. Ursprünglich befand sich das Kloster dieser Mönche außerhalb des Pile-Tores, es mußte aber wegen der drohenden Kriegsgefahr Anfang des 14. Jahrhunderts abgerissen werden und innerhalb der geschützten Stadtmauern ein neues errichtet werden, dieser Bau begann 1317. Das heutige Aussehen des Klosters geht vor allem auf Umbauten aus dem 16. Jahrhundert zurück und die gesamte Anlage fügt sich perfekt an die meterdicken Stadtmauern. Im Klosterkreuzgang findet man noch heute verschiedene Stilelemente aus Romanik, Barock, Gotik und Renaissance, die sich harmonisch miteinander verbinden und die alte Klosterapotheke ist die drittälteste in ganz Europa, die seit ihrer Gründung 1317 durchgehend als Apotheke in Betrieb ist. 

Die außergewöhnlich schöne Säulengliederung des Klosterhofes wurde von ortsansässigen Baumeistern errichtet, die allesamt dem Vorbild des florentinischen Baumeisters Massa di Bartolomeo folgten. 

Wir setzen unseren Spaziergang fort und passieren einige enge Gassen der Altstadt, viele schöne Fotos entstehen. Immer wieder bleiben wir stehen und bewundern die detailreichen alten Mauern. Auffällig sind die schön anzusehenden und geschmackvoll hergerichteten Lädchen, die so gut ins Stadtbild passen, da man es hier aus denkmaltechnischen Gründen untersagt hat, neumodische leuchtende Werbeschilder oder Schriftzüge anzubringen. 

Am hinteren Ausgangstor der Stadtmauer kommt man direkt in den kleinen Hafen und kann auf der anderen Uferseite die neuere Bebauung von Dubrovnik sehen. Unseren Rundgang mit Anada beenden wir am Sponza Palast, der aus dem 16. Jahrhundert stammt und als eines der wenigen Bauwerke das schwere Erdbeben von 1667 völlig unbeschadet überstanden hat. Ehemals war das Zollamt im Palast untergebracht, heutzutage ist es das Stadtarchiv, wo man Schätze aus der 1000jährigen Stadtgeschichte bewundern kann. Nachdem wir uns also dank unserer heutigen Stadtführerin orientiert und informiert haben, genießen wir den Nachmittag, der zur freien Verfügung steht und bummeln auf eigene Faust weiter durch die Gassen der bezaubernden Altstadt

Bei dem blauen Himmel und 29 Grad nutzen viele Gäste ihre Freizeit für einen Strandabstecher und schwimmen eine Runde im erfrischenden Wasser der Adria. Am Abend treffen wir uns im Hotel alle zum Essen wieder und ein wunderbarer Tag geht zu Ende.

Nun sind wir gespannt auf die Insel Korcula ...

Dubrovnik – Insel Korcula

Bei schönstem Sonnenschein und strahlend blauem Himmel verlassen wir unser Hotel in Dubrovnik und fahren an der Küste ein Stück in Richtung der Halbinsel Peljesac, die mit ihrer Länge von 66 km und einer Breite von nur 7 km nach Istrien die zweitgrößte Kroatiens ist. Die Landschaft der Halbinsel wird durch den Gebirgszug des Dinaragebirges im Landesinneren und den malerischen Orten in den Tälern beherrscht. Wir sehen die üppige mediterrane Vegetation in den Talsenken: Zypressen, Pinien, Weißkiefern und unzählige Weinreben und alles wird vom Sveti Ilja überragt, von dessen Gipfel mit 936 Metern man bei gutem Wetter bis Italien blicken kann. 

Die Illyrer waren die ersten Bewohner, die hier ihre Spuren hinterließen, danach siedelten die Römer hier und erst im 9. Jahrhundert kamen die ersten slawischen Stämme in dieses Gebiet. 1333 wurde Peljesac Teil der Rebublik Ragusa und gehörte damit zum nahe gelegenen Dubrovnik. Die Republik plante eine Verteidigungsanlage an der schmalen Verbindung der Halbinsel zum Festland, um den Zugang für Feinde unmöglich zu machen und so wurde eine bis heute weit hin sichtbare Befestigungsanlage von insgesamt 5 km Länge mit 40 Türmen errichtet. Diese Mauer ist eine der größten erhaltenen Wehranlagen Europas überhaupt.

Wir machen in Ston eine Pause, bummeln durch die Gassen und staunen über die steil über den Hügel verlaufende Wehrmauer.

Unser nächstes Ziel ist das am Westende der Insel gelegene Orebic, ein Fischerdörfchen am Fuße des Sveti Ilja. Diese einstige Seefahrerbastion ist im Laufe der letzten Jahrzehnte zu einem der schönsten Reiseziele in Dalmatien geworden, kein Wunder, hier gibt es nämlich die sonst in Kroatien nicht vorhandenen Sandstrände, zahlreiche kleine Buchten, die zum Baden einladen und glasklares türkisblaues Wasser, obendrein Fisch in Hülle und Fülle und den leckeren Wein der Halbinsel nicht zu vergessen. 

Wir kaufen am Hafen die Tickets für unsere Fährüberfahrt nach Korcula und setzten in nur 15 Minuten auf die Insel über, auf der Marco Polo geboren worden sein soll.

Vom Hotel laufen wir in die Altstadt, genießen die Ausblicke, sehen die kleinen Strände und treffen Neda, unsere heutige Stadtführerin am Eingangstor. Sie nimmt uns mit in die schöne Altstadt. Die Insel Korcula gehört zur Gespanschaft Dubrovnik-Neretva und hat eine Fläche von knapp 280 km².

Vom Trubel, der in Dubrovnik am Vortag geherrscht hatte, bleibt die auf der Insel gelegene gleichnamige Hauptstadt Korcula verschont. Mit ihrem mediterranen Klima, den Pinienwäldern, Weinbergen, Stränden und dem glasklaren Wasser ist sie ein perfektes Ziel für einen erholsamen Urlaub fernab der Massen. Leider haben wir heut ein wenig Pech, die Sonne und der blaue Himmel sind dichten Wolken gewichen und es ist Regen angekündigt.

Auch hier auf der Insel finden sich Reste von illyrischen, römischen und griechischen Siedlungen und die Stadt entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte zum administrativen Zentrum der Insel. Die Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert ist heute in Teilen noch erhalten und durch das damalige Eingangstor muß man auch heute noch die Treppen empor in die Altstadt steigen. Sofort ist man in einer Mischung einer vor allem von der Renaissance und teilweise vom Barock geprägten Architektur mit engen Gassen, steilen Treppchen, verwinkelten Kirchen und kleinen Lädchen. 

Um einen Fakt wird bis heute mit Venedig gestritten: wo ist Marco Polo geboren? Eine Geburtsurkunde wurde nie gefunden aber es gibt andere Hinweise darauf, daß er hier in Korcula geboren sein könnte. Nach umfangreichen Restaurationsmaßnahmen ist endlich das vermeintliche Geburtshaus wieder in seiner einstigen Pracht zu bewundern, allerdings ist das Museum im Inneren noch in Planung und so können wir das Haus nur von außen sehen.

Während seiner mehrmonatigen Freiheitsstrafe, die Marco Polo in Genua verbüßte, diktierte er seinem Mithäftling Rustichello da Pisa seine später so berühmt gewordenen Geschichten über seine Reisen, das Buch verbreitete sich im Europa der damaligen Zeit rasend schnell und seine Erzählungen über den mittleren Osten, Indien, China und Japan inspirierten viele Forscher und Seefahrer wie Christoph Kolumbus und Ferdinand Magellan. 

Nach unserem Spaziergang durch die Stadt sind wir von Neda über die reiche Geschichte der Insel bestens informiert worden, der angekündigte Regen hat uns verschont, also steht einer individuellen Erkundung nichts mehr im Wege und so bummelt nun jeder nach eigenem Gusto weiter durch die romantischen Gassen entlang der Stadtmauerreste.

Wir treffen uns erst zum Abendessen im Hotel wieder. Schade, daß wir bei unserer Reise nur einen Tag Zeit für dieses paradiesische Fleckchen haben

Morgen erwartet uns das nicht weniger reizvolle und auf einer Insel gelegene Trogir ...

Trogir – Sibenik

Der angekündigte Regen bleibt aus, es ist also immer noch sehr schwül. Am frühen Morgen fahren wir zur Fähre, die uns pünktlich zur Halbinsel Peljesac bringt. Erneut durchqueren wir sie und legen einen Fotostop vor der neu erbauten Peljeski most ein. Diese über zwei Kilometer lange Brücke erspart die kleine Bosnienpassage, durch die man sonst immer fahren musste. Sie beeindruckt uns durch ihre Größe und dynamische Form.

Danach fahren wir an der malerischen Küste gen Norden in die Stadt Trogir. Wir genießen die tollen Ausblicke an der Steilküste auf die Adriaküste und die schönen Strände. Es werden viele Bilder geschossen. Das Meer glitzert in der Sonne, vereinzelte Segelboote kreuzen unseren Weg und die karstigen oberhalb fast weißen Dinaraberge heben sich postkartengleich vom Himmel ab. Unzählige der kroatischen Inseln kann man von der Landseite aus sehen und wir ahnen, wie toll ein Segeltrip an der Küste sein muß. Heute machen die Fotos, die den Daheimgebliebenen geschickt werden, garantiert alle neidisch. 

Auf dem Festland fahren wir weiter entlang der Küste. Die Makarska Riviera ist ein etwa 45 km langer Abschnitt zwischen Brela im Norden und Gradac im Süden. Diese Küstenstraße bietet wunderbare Ausblicke auf alte Städte, Strände mit türkisfarbenem Wasser und spektakuläre Kurven.

Am Nachmittag erreichen wir Trogir, die Perle Mitteldalmatiens, nur 27 km entfernt von Split. Den einzigartigen Charme hat diese Stadt den Römern zu verdanken, die das alte Stadtzentrum durch einen Kanal vom Festland abtrennten. So geht man über eine alte Steinbrücke in die Altstadt und beginnt am Eingangstor der Stadtmauer einen Spaziergang durch 2000 Jahre Stadtgeschichte. Auch in Trogir findet man wieder unzählige kleine enge und sehr romantisch wirkende Gassen, die zu den einzelnen historischen Gebäuden und Plätzen führen, alles umrahmt von einer breiten Uferpromenade. Der gesamte Komplex der Altstadt wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. 

Die Besiedlung Trogirs begann bereits im 3. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung durch die Griechen, die die Stadt noch Tragurion nannten. Danach eroberten die Römer das Gebiet um Trogir,  slawische Stämme kamen erst ab dem 9. Jahhundert hierher. Im 11. Jahrhundert bereits wurde Trogir zum Bischofssitz ernannt. 1123 fielen die Sarazenen ein und zerstörten alles bis auf die Grundmauern. Trogir erholte sich allerdings schnell und erblühte im 12. und 13. Jahrhundert wirtschaftlich und kulturell. 1420 übernahmen die Venezianer die Herrschaft und nach dem Fall Venedigs 1797 wurde die Stadt österreichisch mit Ausnahme einer kurzen französischen Besatzung von 1806 bis 1814. Danach gehörte sie zur Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien und seit 1991 zum unabhängigen Staat Kroatien. 

In unserer Freizeit haben wir die Möglichkeit, die von Dijana so angepriesene dalmatinische Rafioli, eine gefüllte Süßigkeit, zu probieren oder bei den Bauern, die vor den alten Stadtmauern ihre Stände aufgebaut haben, Olivenöl, Honig oder leckeren Käse zu kaufen und die meisten Gäste kommen mit kleinen oder großen Tüten zum Bus zurück und es ist offensichtlich, daß alle den herrlichen Nachmittag mit dem tollen Wetter in dieser mediterranen Athmosphäre genossen haben. 

Glücklicherweise war auch der angekündigte Regen aus geblieben und bei rosa Abendlicht fahren wir weiter nach Sibenik, wo sich unser heutiges Hotel befindet.

Das hervorragende Abendessen können wir auf der Außenterrasse mit Ausblick aufs Meer genießen, das Büffet ist deliziös und die Livemusik macht den Abend zu einem unvergeßlichen Erlebnis. Schon schade, daß wir nur eine Nacht in dieser Anlage verbringen können, aber morgen gehts immerhin auf eine der schönsten Inseln Kroatiens, die Insel Rab. Vorher ist noch ein Rundgang im Krka Nationalpark geplant und das wollen wir uns schließlich nicht entgehen lassen...

Krka Wasserfälle, Zadar, Rab

Unser Frühstück genießen wir mit Blick aufs Meer und mit einem Gläschen Sekt beginnt ein perfekter Urlaubstag. Wir wollen eigentlich noch nicht abreisen, aber es hilft ja leider nichts, das Programm steht fest und so machen wir uns seufzend auf den Weg zum Krka Nationalpark.

Der Wettergott ist uns gewogen und beschert uns fotogenen blauen Himmel, 26 Grad und strahlenden Sonnenschein, perfekte Wandervoraussetzungen sozusagen. Bereits kurz nach 9 Uhr beginnen wir mit unserem Spaziergang und sind fast allein auf den Holzstegen. Ungewöhnlich wenig Wasser fließt unter uns, es hat in den Sommermonaten gar keinen Regen gegeben.

Wir tauchen ein in die paradiesisch dahin plätschernde Flußlandschaft des Skradinski Buk, die Forellen stehen förmlich im Wasser und scheinen auf ein paar Brotkrumen zu warten. Die Krka, der Fluß, der sich durch den gesamten Nationalpark schlängelt, fließt canyonartige Schluchten entlang und an den Ufern findet man zahlreiche Festungsruinen, elfengleiche verwunschene Wälder, uralte Maulbeerbäume und etliche Aussichtspunkte, von denen man wundervolle Ausblicke hat. Dieser Nationalpark begeistert uns noch mehr als Plitvice wenige Tage zuvor, die Stille ist magisch und wir machen unzählige Erinnerungsfotos von der Umgebung und den Wasserfällen. 

Zur Mittagsstunde rüsten wir uns zur Weiterfahrt nach Zadar, wo wir am frühen Nachmittag ankommen. Meri, die Stadtführerin, erwartet uns bereits.

Wir durchqueren eines der Stadttore und tauchen ein in diese Stadt mit ihrer Mischung aus alten römischen Ruinen und sozialistischer Architektur. Unseren ersten Stop legen wir an der Hafenmole ein, von der Alfred Hitchcock behauptete, hier gäbe es den schönsten Sonnenuntergang der Welt. An der Meerespromenade, der Zadar Riva, verstehen wir sofort, warum Hitchcock so dachte. Weit hin hat man einen atemberaubenden Blick über die Adria und am Uferrand kann man sich auf die von der Sonne gewärmten Steine setzen. Leider war es uns nicht möglich, den Sonnenuntergang zu bewundern, da wir am Nachmittag in Zadar weilten, aber wir werden die Möglichkeit im Hinterkopf behalten.

An der Uferpromenade hören wir schon von weitem ein Geräusch: die Meeresorgel. An der Strandpromenade kann man "Musik" hören, die vom Wind, dem Meer und den Wellen erzeugt wird und da an diesem Nachmittag der Südwind bläst, ist die Musik besonders eindrucksvoll. Eine gleich daneben befindliche weitere Kunstinstallation ist eine 22 m breite im Boden eingelassene Scheibe, die tagsüber die Sonnenstrahlen sammelt und diese dann nach Sonnenuntergang als Lichtmuster wieder gibt. Die Planeten sind als Reihe im Boden eingelassen. Ich hoffe, der ein oder andere Gast wird nochmal wiederkommen und sich dieses nächtliche Spektakel anschauen.

Auf den Spuren der Geschichte wandeln wir weiter und sehen die Reste des Forum Romanum, welches vom 1. Jahrhundert vor Christus bis zum 3. Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung erbaut wurde und heute mitten im Zentrum der Altstadt liegt. Innerhalb des damaligen Forums steht die St. Donatus Kirche, die das Wahrzeichen von Zadar ist. Die St. Anastasia Kathedrale besichtigen wir ebenfalls. Sie wurde leider während der Belagerung der Stadt durch die Kreuzfahrer und die Venezianer schwer beschädigt und man brauchte das gesamte 13. Jahrhundert, um sie wiederherzustellen. Neu eingeweiht wurde sie 1285, als Vorbild hatte die Kirche Santa Maria della Piazza in Ancona gedient. Die letzten Arbeiten wurden in Zadar erst 1324 fertig und das Erdgeschoß und der erste Stock des Glockenturms kamen erst 1452 hinzu, der gesamte Turm wurde erst viel später, nämlich 1893 im neuromantischen Stil fertig gestellt.

Am Ende der interessanten Stadtführung haben alle wieder ein wenig Freizeit zum Bummeln, Stöbern in den Läden oder Probieren der ein oder anderen Leckerei und schon geht es weiter, denn wir wollten heut noch die fast drei Fahrstunden entfernte Insel Rab erreichen. Bei strahlendem Sonnenschein genießen wir die kurvige faszinierende Fahrt an der Küstenstraße entlang mit Ausblicken auf die mondlandschaftsähnliche Insel Pag, die man eine ganze Weile wie ein Wüsteneiland vom Festland aus sieht.

Nach ihrem Ende ragt endlich die Kulisse von Rab heraus, diese Insel ist 22 km lang, 91 km² groß und gehört zur Region Kvarner Bucht. Wieder nehmen wir eine Autofähre, auf der wir die Sonnenstrahlen und die herrlichen Ausblicke genießen und kaum auf der Insel angekommen erreichten wir unser heutiges Hotel, was erfreulicherweise wieder zur Valemarkette gehört, die uns ein paar Tage vorher schon begeistert hat mit ihrer schönen Ausstattung und dem guten Essen.

Von der Terrasse des Hotelrestaurant blickt man direkt auf Rab und beim Sonnenuntergang müssen wir einfach das Essen unterbrechen und ein paar Erinnerungsfotos machen. 
 
Alle sind nun auf den nächsten Tag auf dieser kleinen Insel gespannt ...

Insel Rab

In der vergangenen Nacht kam der seit Tagen angekündigte Regen und die Kroaten atmen auf. Viel zu lange hat es nicht geregnet und die Natur braucht dringend Niederschlag. So haben wir heute Morgen keinen blauen Himmel, alles ist von Wolken verhangen. Wir beschließen, gemeinsam mit Bobana, der Stadtführerin, bei den angenehmen Temperaturen einen Spaziergang durch die Altstadt von Rab zu machen.

Der Name dieser malerischen Insel mit der gleichnamigen Hauptstadt leitet sich von dem illyrischen Wort Arb ab, was so viel wie dunkelgrün bedeutet. Tatsächlich ist Rab eine üppig grüne Insel, 41 Prozent sind bewaldet. Viele Kirchen und Plätze in der Altstadt von Rab gibt es bereits seit der römischen Zeit und so beginnen wir unseren Spaziergang bei den Überresten der Kirche des Heiligen Johannes aus dieser Zeit. Vom Trg Svetog Kristofora nach Süden gelangt man vorbei an der Galerie, dem Kristoforusmuseum mit Lapidarium in die Gornja Ulica, die Bergstraße. Diese ist kulturell betrachtet der bedeutendste Straßenzug durch die Altstadt. An der Kapelle Sveti Antun aus dem 17. Jahrhundert teilt sich die Straße in die Donja Ulica, die Talstraße, und die Srednja Ulica, die mittlere Straße. Dort findet man unzählige hübsche Cafés und Restaurants. während in der Srednja Ulica vor allem Geschäfte sind, die unterschiedliche Souvenirs verkaufen und kleine Modeboutiquen.

Historische Paläste mit kunstvoll verzierten Fassaden bestaunten wir in beiden Gassen und da wenig los ist, können wir dieses Altstadtflair in vollen Zügen genießen. Nach dem Rundgang steigen wir in den Bus, um ein wenig über die Insel zu fahren, wo uns Bobana vor allem die kleinen reich bepflanzten Vorgärtchen der verstreut liegenden Häuser und die Inselvegetation zeigt und erklärt.

Schon ist es Mittag geworden und wir verspüren ein wenig Hunger. Heute haben wir beschlossen, die Spezialitäten der Insel zu probieren und wir steuern ein Restaurant mit Freiterrasse an. Dort gibt es alles, was das Herz begehrt: Cevapcici, Muscheln, Calamaris, frisch gefangene Brassen, gegrilltes Fleisch, Gemüse aus dem eigenen Garten und so laben wir uns an einheimischem Essen, kroatischem Wein und Bier. 

Nach dem Essen können wir uns dann davon überzeugen, daß Rab mit seinen vielen kleinen geschützten Buchten Bilderbuchstrände hat und am so genannten Paradiesstrand krempeln wir die Hosenbeine einfach hoch und laufen durch das warme seichte Wasser immer an der Küste entlang. 

Am Nachmittag halten wir an einem Aussichtspunkt, wo wir einen spektakulären Ausblick auf die Nachbarinseln und ins türkisfarbene Meer genießen und Simone hat zur Überraschung der Gäste die traditionelle Rabsker Torte besorgt. Dazu passen natürlich Kaffee und ein einheimischer Grappa. Die Rabsker Torte wird aus vielen Mandeln, Eiern, Marascino (Likör aus Maraskakirschen), Zucker, der abgeriebenen Schale von Orangen und Zitronen und etwas Mehl hergestellt. Erstmals kreierte man dieses leckere Gebäck bei einem Besuch Alexander III. anläßlich der Einweihung des Elisabethdomes in Rab im 13. Jahrhundert. Dieser wunderschöne und letzte Nachmittag in Kroatien geht zur Neige und unser letzter Tag in diesem bezaubernden Land neigt sich viiiiiiiiieeeeel zu schnell dem Ende zu.

Der Wettergott ist uns wieder hold, nach dem Regen kam die Sonne raus und strahlt uns aus azurblauem Himmel an, was liegt also näher, als am Nachmittag noch zum hoteleigenen Strand zu gehen und zum allerletzten Mal in die Fluten der Adria zu springen? Hier können wir die vielen Erlebnisse der letzten Tage Revue passieren lassen. 

Morgen schon werden wir nach Bled in Slowenien aufbrechen und uns dann leider schon wieder auf den Heimweg nach Deutschland machen....

Rab, Kvarner Bucht, Slowenien, Bled

Jetzt, wo uns das Wetter seit der Ankunft auf der Insel Rab so verwöhnt hat, bereuen etliche Gäste, daß sie keine Badeverlängerung gebucht haben, es wäre ein paradiesisches Plätzchen in unserem Hotel in Rab gewesen und man hätte sogar die ständige Qual der Wahl zwischen Adria und Pool gehabt. 

Leider müssen wir trotz Traumwetter und 25 Grad Abschied nehmen, fahren am Morgen mit der Fähre wieder zum Festland und schauen wehmütig auf die Traumküste der Kvarner Bucht, die sich zwischen der Halbinsel Istrien im Westen und dem kroatischen Küstenland im Osten erstreckt. 

Besonders schön anzusehen auf der heutigen Strecke ist die Uskokenburg Nehaj oberhalb der Stadt Senj. Diese Stadt war im 15. Jahrhundert im Besitz der berühmten kroatischen Familie der Frankopanen. 1539 dann wurde Ivan Lenkovic Hauptmann der Stadt Senj und berichtete dem kaiserlichen Hof vom jämmerlichen Zustand der Burganlage auf dem Hügel und setzte sich für einen Neubau ein, der unter Kaiser Ferdinand I. 1558 genehmigt und begonnen wurde. Die quadratische Festung wurde mit einer exakten Seitenlänge von 23,5 Metern und einer Höhe von 18 Metern errichtet. Im oberen der 3 Geschosse befindet sich ein Wehrgang mit 100 Schießscharten für Handfeuerwaffen und 11 größeren Öffnungen, die für Geschütze verwendet werden konnten. Die dort seit dem 15. Jahrhundert lebenden Uskoken, konnten insgesamt 1000 Bewaffnete aus ihrer Gemeinschaft aufstellen und so genossen sie an der Grenze des Habsburger Reiches Achtung und Unabhängigkeit und verteidigten sich im Laufe der Zeit mehrmals erfolgreich gegen die zahlreichen venezianischen und osmanischen Eroberungsversuche. 

Als nächster pittoresker Ort an der Kvarner Bucht begeistert uns Opatija. Die österreichische Südbahngesellschaft eröffnete 1873 eine Strecke Pivka - Rijeka und somit baute man das nahe Rijeka gelegene Opatija als Kurort für die gut betuchte Wiener Gesellschaft aus und schuf die wunderschöne Villa Angiolina 1882 samt umliegenden Parkanlagen und dem 11 km langen Lungomare, einer Flaniermeile, die an der Küste und den Villen entlang zum Bummeln einlädt. 1889 dann wurde Opatija per kaiserlichem Dekret zum ersten heilklimatischen Kurort an der Adriaküste erhoben und viele gekrönte Häupter aus ganz Europa machten den schönen Ort zu einem international bekannten Seebad. Leider können wir heute keinen Abstecher machen, da die obere Zufahrtsstraße zum Aussichtspunkt gesperrt ist

Am Nachmittag fahren wir weiter auf der slowenischen Landstraße in Richtung Bled, vorbei an kleinen Bauerngehöften, Storchennestern, kleinen Feldern, auf denen die Menschen noch von Hand die Feldarbeit verrichten, bewundern prächtig bepflanzte Vorgärten und das Bergpanorama des Triglaver Nationalparks. Sogar der höchste Gipfel, der Triglav, das Wahrzeichen von Slowenien mit seinen 2864 Metern war auf der Fahrt zu sehen, wenn auch der Gipfel in den Wolken hing.

Um 14 Uhr kommen wir mit vielen schönen Landschaftseindrücken in Bled an. Zum Abschied wollen wir natürlich alle nochmal einen Spaziergang entlang des Bleder Sees machen. Mitten im See liegt eine Insel auf der die Kappelle der Muttergottes steht Kurz nach unserer Ankunft im Hotel Astoria läuft Simone mit den Gästen zum See, wo wir fasziniert den Ausblick auf diese Bilderbuchkulisse genießen. 

Der slowenische Luftkurort Bled, liegt an den Ausläufern der julischen Alpen am gleichnamigen Gletschersee und das Panorama gleicht ohne Übertreibung einem Postkartenmotiv. Über allem thront hoch oben auf einem Felsvorsprung die Burg Bled und dahinter sieht man immer wieder die Gipfel des nahe gelegenen Bergmassivs. Ein gelungener Abschluß also, der so manchen Gast über Slowenien als nächstes Urlaubsziel nachdenken läßt.

Unser heutiges Hotel Astoria bietet den perfekten Abschluß für unsere Reise. Wir bekommen unser letztes gemeinsames Abendessen serviert und dem ein oder anderen Gast fällt der Abschied sichtlich schwer.

Der Urlaub war, wie immer, einfach viel zu kurz und in Slowenien hätten wir soooooo gern noch mehr Zeit verbracht. Wir verabschieden uns von unseren 6 Gästen, die morgen mit dem Flugzeug nach Hause fliegen werden und bereiten uns auf die Heimreise vor  ...

Heimreise

Wir können es nicht so richtig glauben, daß die 10 Tage unserer Reise so schnell vergangen sind. Bei der Fahrt durch Slowenien erhaschen wir noch den Ausblick auf die Krone des Triglav, des höchsten Berges in Slowenien. Weiter fahren wir in Richtung Villach, Salzburg und durch das Karavanken Tunnel.

In München bereits verlassen uns die ersten Gäste und peu a peu steigen immer mehr entlang der Route nach Dresden aus. Am Flughafen verlassen uns die letzten Gäste und unsere Wege trennen sich hier.

Schlusswort

Ich danke allen Gästen für Ihre Pünktlichkeit, das Durchhaltevermögen und die gute Laune. Wir waren ja eine recht große Gruppe, trotzdem ist alles reibungslos gelaufen, alle haben sich gut verstanden und ich denke, wir hatten eine wunderschöne Zeit zusammen. Die Küsten Kroatiens, das türkisblaue Meer, das gute Essen und die leckeren Weine haben den Urlaub zu einem unvergeßlichen Erlebnis gemacht. Nun bleibt mir nur, alles Gute und viel Gesundheit zu wünschen. Ich hoffe, wir sehen uns nächstes Jahr in Slowenien wieder.
Eure Reiseleiterin Simone

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