Reisebericht: Rundreise im Traumland Kroatien

08.10. – 18.10.2011, 11 Tage Rundreise Kroatien mit dem Reisebus: Zagreb – Nationalpark Plitwitzer Seen – Split – Dubrovnik – Insel Korcula – Trogir – Krka–Wasserfälle – Zadar – Insel Rab – Dalmatinische Küste – Bled


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Dubrovnik, Split, Zagreb und die Nationalparks von Krka und Plitvice werden Sie auf dieser Reise kennenlernen. Und das nicht allein: Folgen Sie mir auf den nächsten Seiten in eines der phantastische Länder Europas, nach Kroatien!
Ein Reisebericht von
Steffen Mucke
Steffen Mucke

8.10.2011. Fahrt in die Steiermark

Regnerisch und kühl ist es am Beginn dieses Tages. Dunkle Wolken ziehen schnell und tief ihre Bahn. Ein feiner Schleier von Regen überzieht die Fahrbahn, der von den vor uns fahrenden Fahrzeugen aufgewirbelt wird. Nicht der beste Beginn der Fahrt, aber es wird viel besser werden. Pünktlich sind wir gestartet, nach Regensburg reißt der Himmel auf und spätestens hinter Passau hat die Sonne ein Erbarmen mit uns, sie sendet mit ihren Strahlen den Reisenden ein zaghaftes
Willkommen entgegen. In den Bergen ist schon der erste frische Schnee gefallen, der mit seinem weißen Glanz die obersten Spitzen übergossen hat. Flankiert von den Bergen erreichen wir in schönstem Sonnenschein gegen 17.00 Uhr unser Hotel in Semriach, dem überaus reizvollem Ort bei Graz. Schnell sind die Zimmer verteilt und die meisten unserer Reisegäste unterwegs den kleinen Ort zu erkunden. Beim Abendessen sehen wir uns alle wieder und manch lebhaftes Gespräch zeugt davon, dass schon der erste Tag ein Erlebnis war; von allen wird auch honoriert das unsere erste Übernachtung nicht im „Irgendwo“, sondern an diesem schönem Fleck Erde ist.

9.10.2011. Zagreb

Wie es meine Gewohnheit ist, schaue ich nach dem Aufwachen zuerst aus dem Fenster. Ich öffne die Balkontüre, ein kühles Lüftchen schlägt mir entgegen. Einige Wolken haben sich an den nahen
Bergen fest gehangen, aber die Sonne bricht sich Bahn; hell erstrahlt unten im Dorf die Kirche. Nach dem schmackhaften Frühstück geht es los. Unser Weg führt uns in Richtung Slowenien, bei Maribor sehen wir die ersten Weinberge, rechts lassen wir das Pohorje- Gebirge liegen um einzutauchen in die weite Ebene des Drau- Feldes. Kurz nach elf kommen  wir an der kroatischen Grenze an, die Formalitäten gehen wie immer sehr schnell und dann sind wir schon auf dem Weg nach Zagreb. Wir fahren vom Westen herein am erst kürzlich entstandenen Gewerbegebiet entlang und erreichen bald unser Hotel „International“.
Nach dem Check- Inn und einer kurzen Pause erwartet uns schon Milovan unser Stadtführer.
Bei der Stadtrundfahrt geht es zuerst durch den neuen Teil Zagrebs, um dann etwas später in die Architektur der Habsburger einzutauchen, die ihr Baukonzept nach dem Erdbeben von 1880 gerade hier in der unteren Stadt durchgesetzt haben. Besonders beeindruckend ist aber der Abstecher zum Mirogoj- Friedhof, der mit seiner Hauptfassade im Neo- Renaissancestil immer einen Besuch wert ist.
Besorgt schaue ich nach Norden. Über dem Zagreber Berg hat sich eine mächtig dunkle Wolkenfront aufgebaut die langsam in unsere Richtung zieht. Die Gruppe kommt vom kleinen Rundgang zurück und weiter geht die Fahrt in Richtung Kathedrale. Beim Aussteigen beginnt der Regen, bald sind wir aber im Gotteshaus das uns schützend empfängt. Nach der Kirchenführung ist der Himmel wieder klar und nun beginnt der Rundgang durch den ältesten Teil der Stadt. Über den Markt und vorbei an schönen Bürgerhäusern kommen wir am Steintor und dem wundersamen
Marienbild an. Mit Milovan gehen wir hinauf zum Markusplatz, staunen über die bunten Dachziegel der Markuskirche und gehen über den Jesuitenplatz zum Aussichtspunkt der uns einen weiten Blick über das Häusermeer dieser interessanten Stadt werfen lässt. Die dunklen Wolken sind nur noch am Horizont zu sehen, sie werden uns auf dieser Reise nicht mehr stören.
Am Jelai- Platz endet die sehr wissenswerte Führung durch eine Stadt die vielen kaum bekannt, aber doch so wichtig für die europäische Geschichte ist. Sehenswert ist Zagreb allemal.

10.10.2011. Der Nationalpark Plitvice

Von Zagreb aus führt uns der Weg am Ort Karlovac vorbei und durch das ehemalige Kriegsgebiet der 90er Jahre hindurch. So manch zerstörtes Haus zeugt davon; dieses Thema möchte ich hier aber umgehen, ich schrieb in den vorhergehenden Berichten davon in die der interessierte Leser
gern hineinschauen kann.
Sonnig aber kühl empfängt uns der Nationalpark. Nach dem nahrhaften Mittagessen im Nationalitätenrestaurant sind wir nun im Park unterwegs. Die Sonnenstrahlen funkeln in zahlreichen Reflexen im türkisfarbenen Wasser der Seen; die Blätter der Bäume tragen schon die herbstlich bunte Farbe, und in den klaren Fluten stehen die Saiblinge und genießen auf ihre Art den schönen Tag.
Unsere Wanderung führt uns zum großen Wasserfall, dann immer aufwärts an den verschiedenen Seen vorbei um dann schließlich an der Bootsanlegestelle anzukommen. Es ist immer ein Hochgenuss in dieser unberührten Natur zu wandeln und sich an ihr zu erfreuen. Zahlreiche Kaskaden und Wasserfälle säumen unsere Bahn, ihre schäumende Flut immer weiter zu geben im nie abreisenden Kreislauf der Schöpfung. Schön ist es hier!
Einen Ruhepunkt setzt die Überfahrt mit dem Boot, der Elektromotor ist kaum zu hören. Langsam ziehen die Ufer vorbei, die von der Nachmittagssonne beschienen werden und keiner kann sich diesem eigentümlichen Zauber verschließen. Sind es doch diese Wunder der Natur die uns immer
wieder beeindrucken!
Die meisten unserer Gäste besuchen noch die oberen Seen, da wir unser Hotel direkt im Nationalpark haben bleibt viel Raum für individuelles Erkunden, was auch immer dankbar angenommen wird. Auch der heutige Tag klingt beim gemeinsamen Abendessen aus, es gibt viel zu erzählen…

11.10.2011. Über Split nach Dubrovnik

Strahlender Sonnenschein begleitet unsere Fahrt durch die Lika. Diese unberührte Karstlandschaft beeindruckt den Betrachter immer wieder. Weite, Grasbewachsene Flächen lösen sich mit Wäldern ab, dazwischen ein Schäfer mit seiner Herde und über allem ist ein tiefblauer Himmel gespannt- eine herbe aber schöne Impression.
Schon früh sind wir von Plitvice gestartet und nun auf dem Weg durch dieses Land, manchmal durch dicke Bänke des Herbstnebels fahrend die uns den Blick nur wenige Meter gestatten, um dann im nächsten Augenblick wie von Geisterhand zerrissen zu werden, dem hellen Sonnenschein wieder Raum gebend.
Nach einer kurzen Pause durchbrechen wir das Velebitgebirge und durchmessen einen besonders schönen Fahrtabschnitt. Mächtig sind die Felstürme des Gebirges die rau und unwirtlich unsere Fahrt begleiten. Plötzlich öffnet sich der Blick auf eine große Ebene in die ein Fluss ein tiefes Bett geschnitten hat, welches sich in zahlreichen Windungen der Adria zuwendet. Es ist der Zrmanja- Fluss der im Tal seinen Lauf nimmt welches noch etwas dunstig vor uns liegt. Kroatien hält viele dieser Überraschungen bereit die sich aber selten von den gängigen Touristenrouten aus erschließen lassen, so auch hier. Bei der Fahrt hinunter sehen wir auf der rechten Seite das mächtige Kalkmassiv des Tulove Grede, in den Karl- May- Filmen befanden sich dort die Goldberge der Apachen und an diesem Ort wurde auch Winnetou in die ewigen Jagdgründe gesandt. Bis zum heutigen Tag hat diese Naturschönheit nichts von ihrer Attraktivität eingebüßt.
Bald kommt die Wasserfläche der Adria in Sichtweite zu der wir nun hinunterfahren und kurz nach zwölf erreichen wir Split. Beim Aussteigen umfängt uns angenehm warme Luft; den Herbst haben wir erst einmal hinter uns gelassen, hier sind wir noch einmal im Sommer angelangt. Unsere Stadtführerin Vesna wird uns in den nächsten 90 Minuten mitnehmen auf eine Zeitreise bis ins 3. Jahrhundert, sie wird uns die Hinterlassenschaften des Römischen Kaisers Diokletian zeigen um dann mit uns ins Mittelalter vorzustoßen- hinein in die Zeit der Venezianer. Der Zauber dieser Zeitreise ist hier in Split besonders groß. Bis 15.00 Uhr verbleibt unseren Gästen noch etwas Freizeit, dann setzen wir unsere Fahrt fort die in den nächsten Stunden direkt an der Adria- Uferstraße entlang führen wird. Die Kroaten nennen sie die „Jadranska Magistrala“ und sie kann mit Fug und recht als eine der schönsten Uferstraßen Europas bezeichnet werden, für mich persönlich ist sie die Schönste!
Mal ganz unten am Wasser, dann wieder über hundert Meter über der blauen Adria  geht die Fahrt vorbei an zahlreichen Buchten und Badestränden, an denen selbst zu dieser Jahreszeit noch Hochbetrieb herrscht, unserem heutigen Ziel entgegen- Dubrovnik.
Bald neigt sich die Sonne dem Untergang entgegen, ihre letzten Strahlen werfen einen glitzernden Korridor auf die Fluten des Meeres. Bald wird sie als glutroter Ball hinter den Inseln im Meer versinken. Das können wir alles von den Fenstern unseres Reisebusses erleben, es sind die besonderen Momente einer Reise die niemanden kalt lassen können.
Bald hat nach der Dämmerung Dunkelheit Einzug gehalten; über dem Küstengebirge ist der Mond aufgegangen und nach dem wir um die Bucht des Hafens Gru¸ gefahren sind, erreichen wir gegen halb acht unser Hotel in Dubrovnik.

12.10.2011. Dubrovnik

Mächtige Mauern umschließen die Altstadt, ein quirliges Leben herrscht vor dem Stadttor am Pile- Platz. Reisebusse bringen die Gäste von den Kreuzfahrtschiffen, welche sich diese großartige „“ anschauen möchten. Da wir etwas eher gestartet sind ist das Treiben in der Altstadt noch nicht so groß. Mit unserem Stadtführer Albin betreten wir, nicht ohne vom Stadtpatron Blasius einen steinernen Gruß bekommen zu haben Dubrovnik, die einst mächtige Stadtrepublik, die erst durch Napoleon der Autonomie beraubt wurde, die sie über Jahrhunderte
wahren konnte.
Wir treten ein in die Hauptfußgängerzone mit ihren blankgeputzten Kalksteinen die in der Morgensonne das Licht widerspiegeln als wären sie eingebohnert. Unser Weg führt uns zuerst in das Franziskanerkloster; die Augen unserer Reisegäste erfreuen sich am schönen romanischen Kreuzgang, den einfachen Wandmalereien und schließlich an der Alten Apotheke. Durch diese Räume weht der Hauch vergangener Jahrhunderte, was könnten uns die Steine alles erzählen wenn sie der Sprache mächtig wären? So oft ich schon an diesem Ort war, so entdecke ich aber auch immer wieder Neues. Auf den Sockeln des Säulen sind Steinmetzzeichen eingemeißelt die mir bisher entgangen sind. Auch sie könnten Geschichten erzählen über die Baumeister, das harte Leben dieser Zeit und über Fleiß, Mühe und Entbehrungen.
Dann durchstreifen wir die Altstadt, gehen zum Alten Hafen in dem lustig die Ausflugsboote
schaukeln, besuchen die Kathedrale, schlendern über den kleinen Markt um dann schließlich am einstigen Machtzentrum von Ragusa, dem Rektorenpalast, die Stadtführung zu beenden. Albin nahm uns auch in dieser Stadt mit auf den Flügeln der Zeit, diese mächtigen Schwingen brachten unseren Gästen viel Neues näher, nun bleibt Zeit für eigene Erkundungen.
Restaurants laden zum leckeren Mittagessen ein, auf der Stadtmauer kann man Dubrovnik komplett umrunden oder man benutzt gleich die neue Seilbahn um rund 400 Meter vom Berggipfel Srd den Blick weit über Stadt und Inselwelt schweifen zu lassen. Allemal ein großes Erlebnis und unsere Reisegäste von „Eberhardt“ haben hier auch die nötige Zeit das alles in Ruhe erkunden zu können, schließlich befindet sich unser Hotel in der Stadt und nicht irgendwo...

13.10.2011. Auf die Insel Korula

Vor fünf Minuten hat die Autofähre angelegt. Nur langsam fahren die letzten Fahrzeuge vom Schiff. Früh sind wir von Dubrovnik gestartet; im Ort Ston legten wir eine Pause ein, auch dieser
Ort atmet Geschichte. Gigantische Festungsmauern schützten hier einst den Abbau des weißen Goldes, mit den Erlösen des Salzhandels finanzierte Ragusa seine Autonomie. Dieser Ort ist deshalb immer einen Aufenthalt wert. Nach einer guten Stunde Fahrtzeit sind wir nun hier in Orebi angekommen und rücken nur langsam vor um auf die Autofähre zur Insel Korula zu fahren. Die Gäste haben sich bei diesem wieder sonnigen Wetter auf das obere Deck begeben und sehen Insel und Ort näher kommen, immer wieder ein Erlebnis! Nach viertelstündiger Überfahrt kommen wir an, kurz ist der Weg zur Altstadt wo wir von unserem Führer Lujo bereits erwartet werden.
Nun tauchen wir ein in das Mittelalter und die Architektur der Venezianer die hier für alle Zeit ihr Lebensgefühl in Stein verewigt haben. Über die Steintreppe und den Markuslöwen hindurch erreichen wir den Hauptplatz mit Kathedrale und den zwei Palästen. Wir besuchen die Museen die hier untergebracht sind, wandeln durch die Kirche mit dem echten Bild von Tintoretto und gehen durch die sehr schmale Gasse am Marko- Polo- Haus vorbei. All die Mauern konservierten den Geist vergangener Jahrhunderte.
Dann beginnt die Inselrundfahrt. Vorbei an der üppigen mediterranen Vegetation, einsam gelegenen Orten durchfahren wir auf der Insel Gegenden die fernab der Touristenstraßen liegen und gerade deshalb einen eigentümlichen Reiz auf uns ausüben. Es ist das authentische Leben der Insulaner was an den Fenstern unseres Busses vorbeizieht; die Menschen leben hier in der Einfachheit und den Traditionen die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Uralte Prozessionen bestimmen heute noch das Leben hier.
Am anderen Ende der Insel angelangt statten wir dem Ort Vela Luka noch einen Besuch ab, dann geht es auf der Inselstraße zurück; die Fahrt führt uns fast 600 Meter über den Meeresspiegel mit einem phantastischen Ausblick auf die Karsthänge des Festlandes und die Inselwelt. Die Sonne widerspiegelt sich in tausenden Reflexen auf den Wassern der Adria.
Nach dem Beziehen der Hotelzimmer bleibt noch genügend Zeit die Altstadt aufzusuchen die nur ein Katzensprung von unserem Hotel entfernt liegt, auch ein Bad in der Adria ist in dieser Jahreszeit noch möglich.

14.10.2011. Die Fahrt nach Trogir

Ich hatte sie auf dieser Tour schon fast vermisst. Doch in der Nacht ist sie gekommen. Sie hat an
meinen Fensterläden gerüttelt, um das Haus gepfiffen und in starken Böen so manchen Schlaf gestört: die Bora. Mitte Oktober muss man schon mit ihr rechnen!
Es ist der gefürchtete kalte Sturmwind der schon manches Programm über den Haufen geworfen hat und bei meiner Reise vor zwei Jahren für starke Turbulenzen sorgte.
Für heute hat sie erst einmal für sehr klares Wetter gesorgt; die Morgensonne bescheint die Altstadt von Korula und hat sie mit einem rötlichen Schimmer übergossen. Dieses prachtvolle Schauspiel können wir direkt beim Frühstück beobachten, denn unser Hotel liegt genau Vis-a- vis der Altstadt.
Dann geht es mit der Fähre wieder hinüber zur Halbinsel Pelješac, und von hier über Ston auf die Jadranska Magistrala. In der Bucht, die von der Halbinsel und dem Festland gebildet wird, sehen wir die Austernzucht, die schwarzen Tonnen an denen die Schnüre mit diese Muscheln hängen, schaukeln leise im tiefblauen Wasser.
Immer am Meer entlang führt uns der Weg, hin und wieder rüttelt die Bora am Bus aber sie beschert uns auch einen Blick von seltener Klarheit auf Meer und Inseln. Wir durchfahren das Neretvatal wo die Mandarinenernte in vollem Gange ist, zahlreiche Händler holen die saftige Frucht direkt beim Erzeuger ab. Schwer beladen ist so mancher Anhänger, auf dem es grüngelb schimmert.
Dann verlassen wir kurz den Küstenabschnitt um über den Seen von Bain unsere Mittagspause einzulegen. Sehr malerisch ist der Blick von hier oben, nach einer halben Stunde geht die Fahrt an der Küste weiter. Atemberaubend schön ist diese Tour, wir sehen die vielen Inseln und gegen 15.40 Uhr sind wir in Trogir angelangt.
Dieser Ort wird nun von unseren Gästen individuell erkundet, sein Reiz besteht darin das alles im Originalzustand erhalten blieb, die schmalen Gassen, die alten Häuser, die Kathedrale mit dem einmaligen Portal von Meister Radovan- kurzum, wieder ein Erlebnis das geprägt wurde von einer längst untergegangenen Zeitepoche, der Zauber wirkt bis heute nach.
Dann noch eine Stunde Fahrtzeit und wir erreichen gegen 18.40 Uhr unser Hotel.

15.10.2011. Vom Krka– Nationalpark über Zadar nach Rab

Schon von weitem kündigt sich das Rauschen des Wasserfalls an. Wir befinden uns im Krka- Nationalpark und gehen zum oberen Aussichtspunkt um einen ersten Blick auf den Skradinski Buk
zu werfen. Über zahlreiche Kalkterrassen sucht sich das Wasser seinen Weg nach unten, in der nächsten Stunde werden wir dieses einmalige Naturschauspiel ergründen, die Wege führen uns mittendurch. Schwer ist eine Beschreibung dieses Gefühls, die Naturgewalten faszinieren immer wieder aufs Neue.
Nach dem Besuch des Parks führt uns der Weg weiter Richtung Norden einer weiteren sehenswerten Stadt entgegen- Zadar. Das Velebitgebirge ist in seltener Klarheit zu sehen.
Dann klingelt mein Telefon. Kristijana von der Partneragentur ist dran, die Nachricht die sie mir übermittelt ist keine Gute. Als hätte ich es geahnt: die Windsbraut Bora ist an der Küstenstraße vor uns so wild unterwegs, dass diese teilweise gesperrt ist, zu gefährlich ist die Fahrt. Bis nach Zadar gibt es keine Probleme, aber dann? Wir werden sehen!
Zuerst besuchen wir Zadar, die Stadt mit dem eigentümlichen Stilmix, zwischen Römischer Baukunst, Romanik, Gotik, Renaissance und Moderne. Fachkundig werden wir von Edi dabei begleitet der wie immer in seiner sympathischen Art unsere Gruppe mit den Besonderheiten dieses Ortes vertraut macht.
Leider müssen wir umdisponieren, die Straße zwischen Starigrad und Karlobag ist gesperrt so dass wir über das Hinterland ausweichen werden. Das bedeutet mehr Zeitaufwand so dass wir gegen 14.00 Uhr, etwas vorzeitig, Zadar verlassen. Denn wir müssen in Jablanac noch die Fähre zur
Insel Rab bekommen. Die Autobahn die auch gesperrt war wurde vor kurzem wieder freigegeben und so geht es hinauf zum Berg Sveti Rok unter dem ein Tunnel hindurch führt. Danach sind wir im Hinterland in einer ganz anderen Welt. Kahl und karstig ist die Landschaft hier wenig einladend und dennoch irgendwie faszinierend.
Durch die alte Habsburger Garnisonsstadt Gospi hindurch fahren wir auf über 900 Meter hinauf zum Pass. Danach senkt sich die Straße wieder ab um uns bald einen phantastischen Ausblick auf die Adria zu gestatten. Tief unter uns liegt die unermessliche Wasserfläche, die von der Nachmittagssonne beschienen wird. Silhouettenhaft zeichnet sich die lange Masse der Insel Pag ab. Der Fotostopp wird buchstäblich vom Winde verweht, eiskalt und in Orkanstärke wütet hier oben die Bora. Schnell sind die Fotografen wieder in den Schutz des Reisebusses zurückgekehrt, die Fahrt führt uns in Serpentinen langsam hinunter ans Meer.
Nach einer kurzen Rast in Karlobag fahren wir bis nach Jablanac, dieser Abschnitt ist für unseren Bus freigegeben, freilich rüttelt Bora weiterhin am Bus aber mit sicherer Hand lenkt unser Chauffeur Peter das Fahrzeug und bald sind wir am Fähranleger angekommen.
Hier verbleibt noch etwas Zeit aber gegen halb sieben beginnt die Überfahrt und gegen 19.15 Uhr haben wir unser Hotel erreicht, wo wir bei einem leckeren Abendessen den etwas turbulenten Tag ausklingen lassen.

16.10.2011. Rab

Der Tag beginnt mit dem Rundgang durch Rab. Eines ist aber jetzt offenbar: der Hebst hat nun auch hier Einzug gehalten. Waren es noch die letzten Tage 25 Grad Celsius und mehr, hat es sich nun sehr stark abgekühlt. Aber das wichtigste ist: die Sonne lacht von einem strahlend blauen
Himmel und gegen die Kühle gibt es Jacken. Viktor, unser örtlicher Führer, zeigt uns die Schönheiten seines Heimatortes und gegen 11.00 Uhr starten wir mit dem Bus zu unserer kleinen Inselrundfahrt. Jetzt in der Nachsaison ist schon alles sehr ruhig geworden und lässt uns Raum alles ohne Hektik genießen zu können. Überhaupt ist das noch einmal ein ruhiger Tag bevor es dann morgen nach Slowenien geht.
In unserem Restaurant „Dionis“ werden wir schon von Josip, dem Wirt, erwartet. Hier gibt es frischen Adriafisch zu essen und Josip wird mit seiner launigen Art diese Mittagspause wieder zu einem Erlebnis werden lassen, wer möchte kann von ihm auch Olivenöl aus der eigenen Plantage erstehen. Dann geht es zum Hotel zurück, der komplette Nachmittag steht unseren Gästen zur freien Verfügung, leider hat Bora den geplanten Schiffsausflug zunichte gemacht.
Aber es war für alle ein sehr schöner und erholsamer Nachmittag in einem der schönsten Orte
Kroatiens. Nach dem Abendessen gehe ich noch einmal in die dezent beleuchtete Altstadt um etwas wehmütig für dieses Jahr Abschied von Kroatien zu nehmen, es ist meine letzte Tour. Einigen von unseren Reisegästen begegne ich hierbei, die im Scheine der Laternen die sich im blankgeputzten Kalkstein widerspiegeln, einen abendlichen Spaziergang unternehmen. Keiner kann sich dem eigentümlichen Reiz von Rab entziehen…

17.10.2011. Nach Slowenien

Die Fahrt bis zum Hafenort Rijeka führt uns noch entlang der Adriaküste. Tiefblau erstrahlt das Wasser welches mit kleinen weißen Schaumkronen geschmückt ist, die von der Bora aufgewühlt werden. Dazu der blendendweiße Kalkstein der kahlen Inseln- ein faszinierender Kontrast.
Die Fahrt verläuft heute weniger stürmisch, der Wind hat an Stärke verloren.
Hinter Rijeka geht es nun endgültig ins Hinterland; bald haben wir die Grenze zu Slowenien
überschritten und sind nun auf der Landstraße unterwegs. Der Herbst hat hier schon Einzug gehalten, mit einer leichten Laubfärbung kündigt er die neue Jahreszeit an. Das sticht um so mehr ins Auge da wir uns bisher im immergrünen Bereich der Adria befunden haben.
Harmonisch gestaltet sich die Fahrt an Lipizza vorbei, durch das Wippachtal und schließlich durch das wildromontische Flusstal welches sich die Soa gegraben. Die eigentümlich grüne Farbe des Flusses begleitet uns bis nach Bovec, gegen 15.30 Uhr erreichen wir hier unser Hotel. Der Himmel ist wolkenlos, ideales Wetter um in dieser Alpenkulisse einen schönen Nachmittag genießen zu können, doch bald neigt sich die Sonne und sie verschwindet schließlich hinter den Bergen. Schatten senkt sich auf das Tal, die Luft wird frisch, Zeit zum Hotel zurückzukehren und mit gutem Appetit zum Abendessen zu gehen. Die letzte Nacht dieser Tour bringt einen erholsamen Schlaf, die Sterne funkeln zu meinem Fenster hinein, im Tal ist Ruhe eingekehrt.

18.10.2011. Nach Hause

Auch dieser Heimfahrtstag ist noch mal reich an Höhepunkten. Die Wiesen vor dem Hotel sind über Nacht mit einem Hauch von Raureif überzuckert worden. In den kleinen Kristallen glitzern die Strahlen der eben aufgegangenen Morgensonne.
Doch gegen 8.00 Uhr sind wir schon unterwegs. Über den Predilpass geht es dann in Richtung
Villach und dann die Tauernautobahn in Richtung Salzburg. Der Himmel ist wieder nahezu wolkenlos, doch fahren wir manchmal durch dichte Nebelfelder die die Sicht arg einengen. Doch wie von Geisterhand sind sie auch wieder schnell vertrieben und aller Augen hängt gebannt an der gigantischen Bergwelt Österreichs. Hinter Salzburg treten die Berge dann ganz zurück und in der nun flacheren Ebene genießen wir die Aussicht auf die bunte Laubfärbung des Herbstes. Hier schließt sich nun der Kreis. Als ich im Frühjahr hier lang fuhr war noch alles in zartem Grün. Dieselben Blätter- nun bunt, bald welk und dann? Das Leben gleicht den Jahreszeiten und beides bildet eine Einheit.
Dieser letzte Tag brachte noch einmal viel Sonne und mit diesem Gefühl treten nun die Reisegäste ihre Heimfahrt an, am Dresdner Flughafen ist diese schöne Fahrt endgültig zu Ende, die Sonne untergegangen der Abschied da.

Was ich noch zu sagen hätte…

Vielen Dank liebe Reisegäste für Ihr Interesse und Ihr Dabei sein, für manch schöne Gespräch und wertvolle Anregung!
Vielen Dank unserem immer sicheren und tüchtigen Chauffeur Peter Möbius von „Auerbach“- Reisen der uns fast 4 000 Kilometer gefahren hat.
Vielen Dank den Organisatoren für den reibungslosen Ablauf.
Auf Wiedersehen, Ihr Reiseleiter
STEFFEN MUCKE

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