Reisebericht: Radreise Kuba – Sonneninsel der Karibik

03.02. – 16.02.2013, 16 Tage Rundreise mit Radtouren: Havanna – Vinales–Tal – Schweinebucht – Trinidad – Sierra del Escambray – Santa Clara – Cayo Santa Maria (247 geführte Radkilometer)


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Nun ist es wieder soweit, eine Gruppe radbegeisterter Menschen, die das Abenteuer, Kuba per Rad zu erkunden, neugierig erwarten, trifft sich auf dem Flughafen Berlin-Tegel. Auch ich bin neugierig, denn nach meiner ganz persönlichen Radtour mit Gepäck und Zelt für den Notfall, im November 2009, war ich nun schon zwei mal mit den Eberhardt-Radgruppen auf Kuba. Im Februar 2011 war es auch für mich etwas völlig Anderes, auf Touristenpfaden den Erläuterungen des kubanischen Reiseleiters, Emilio, zu lauschen. Doch schon im Februar 2012 spürte ich auf der gleichen Tour mit Miguel, das sich Kuba rasant verändert. Nun also meine Frage, was wird uns erwarten? Auf alle Fälle wieder ein anderer kubanischer Rad-Guide, offenbar sollen die Kontakte nicht zu eng werden.
Ein Reisebericht von
Gunter Looß
Gunter Looß

Hinflug mit Air France

03.02.2013 Sonntag
Pünktlich um 08.00 Uhr treffen wir uns am Meetingpoint Flughafen Berlin-Tegel. Durch den Vorabend-Check-in geben wir nur unser Gepäck auf und haben genügend Zeit für ein kleines Frühstück bei „Leysieffer". Wir gönnen uns ein Gläschen Sekt (ich habe leider nur Einwegbecher) und steuern dann froh gelaunt den Air France Flieger nach Paris an. Der Umstieg auf dem Flughafen „Charles de Gaulle" gestaltet sich wesentlich einfacher als die Jahre zuvor in Madrid und der Service im Flugzeug nach Havanna ist um Welten besser als bei Iberia in den Jahren 2011 und 2012. In unserer Boing 777 gibt es nicht nur die übliche Bordverpflegung, sondern in der Ruhephase standen ständig alkoholfreie Getränke und Säfte zur Verfügung. Die ständig lächelnde Bordcrew und das vielseitige Angebote über die Konsole in der Rückenlehne (bis hin zum Sprachkurs), waren die weiteren Punkte, die den Unterschied ausmachten.
Beim Verlassen unserer Maschine dachte ich, „wird denn überhaupt noch ein Kubaner da sein?", denn seit dem 14.01.2013 darf fast jeder Kubaner die Insel verlassen und auch wieder kommen. „Fast" bedeutet: außer wichtige Berufsgruppen (z.B. Ärzte) und mit eigenen finanziellen Mitteln und wer hat die hier schon?
Der Gang zur Passkontrolle führt im Flughafen „José Marti" an der Abflughalle Havannas vorbei. Mein Blick durch die Plexiglaswand verrät mir: „Gott sei Dank, die Massenflucht bleibt aus." Ich hatte befürchtet, dass alle kubanischen Reiseleiter die gesammelten Trinkgelder in Flugtickets ummünzen und wir damit arge Probleme bekommen könnten. Andererseits weiß ich nicht genau, ob überhaupt ein Kubaner in der Abflughalle zu sehen war.
Mit etwas Verspätung treffen wir unseren Guide „Mickel", ein junger, dynamischer Mann, der uns mit sehr gut Deutsch begrüßt. Durch die vielen Touristen macht der Geldtausch auf dem Flughafen keinen Sinn, wir kaufen nur Wasser für die Nacht und erreichen unser Hotel "Ambos Mundos" im Herzen der Altstadt von Havanna.

La Havanna

04.02.2013 Montag
07.30 Uhr Frühstück. Wie befürchtet, sind alle Gäste durch den Jetlag viel eher munter gewesen und da es im zentral gelegenen Hotel „Ambos Mundos" in fast jedem Zimmer ein anderes Störgeräusch gab, war an Weiterschlafen nicht zu denken. (Ohrenstöpsel sind sinnvoller als jegliche Nachfrage an der Rezeption. Herzlich willkommen in Havanna)
09.00 Uhr treffen wir uns in der 1. Etage des Hotels um uns kurz vorzustellen und gemeinsam alle Punkte der Reise noch einmal zu besprechen. Anschließend holen wir den Geldtausch nach und müssen uns in eine Schlange einreihen. Zu Fuß erkunden wir die Altstadt Havannas und erreichen unweit vom Hotel den Plaza de la Catedral. Von dort gehen wir weiter zum Plaza de San Francisco zum herausgeputzten Plaza de Armas. Von dort führt uns Mickel durch eine Gasse mit kubanischem Flair direkt zum Capitol. In der anschließenden Freizeit schlendern wir über die Calle Obispo, die Einkaufsmeile Havannas, zurück zum Hotel. Es gibt überall Gelegenheit, die kubanische Fastfood-Variante zu testen oder ein Restaurant aufzusuchen. Um 16.00 Uhr treffen wir uns in der Hotellobby, um Havanna mit dem Bus zu erkunden. Wir fahren entlang des Malecón zum Platz der Revolution und stoppen dann in Havanna Centro, um das Projekt „Casa de la Tango" zu besuchen. Die ältere Generation kann sich hier zum Singen und Tanzen treffen. Schmachtende Arien erreichen über eine schlechte Tontechnik unsere Ohren, ein betagter, aber unheimlich gefühlvoller Tango-Tänzer (angeblich Franzose) legt mit einer jungen, von Natur aus geschmeidigen Kubanerin eine Sohle auf den schlechten Tanzboden. Wir halten es keine Stunde da aus. Aber dennoch, die „Grand-Ma-Generation" wird nicht vergessen und amüsiert sich selbst. Anschließend bringt uns unser Bus zurück in die Altstadt, wo wir im Restaurant „Aguas Claras" am Plaza de la Catedral vier Tische für ein gemeinsames Abendessen reserviert hatten. Zum Abschluss nehmen wir noch einen Mujito auf der Dachterasse des Hotels „Conde De Villanueva" ein und hören den 21.00 Uhr Kanonenschlag, mit dem früher die Stadttore Havannas geschlossen wurden. Salut!

Vinales–Tal

05.Februar, Dienstag ca. 35 Radkilometer
Um 09.00 Uhr verlassen wir das Hamingway-Hotel „Abmos Mundos" mit dem Bus in Richtung Westen. Eine technische Pause auf der Autopista nutzen, um die frische Pina Colada zu testen. Am späten Mittag treffen wir in der Provinzhauptstadt Pina del Rio ein, um eine Zigarrenfabrik zu besuchen. Alles ist noch so wie eh und je, ein Vorleser soll unzählige Beschäftigte der Fabrik beim Rollen der Zigarren nicht nur amüsieren, sondern auch bilden. Eine filigrane Fingerarbeit unter miserablen Bedingungen wird nun auch mit einigen CUC prämiert. Es geht also vorwärts.
Im Anschluss an diese Betriebsbesichtigung bringt uns der Bus zum Hotel „Las Jazminas" wo wir aber nur die Räder ausladen, um die Radtour auf Kuba zu starten. Bergab radeln wir durch den bunten Touristenort Vinales und folgen der Straße weiter zu unserem Restaurant, wo wir das Mittagessen bei kubanischer Musik einnehmen. Nach dem schnellen und recht schmackhaften Essen fahren wir mit den Rädern zurück nach Vinales und bekommen etwas Freizeit, um Souvenirs zu kaufen oder die restaurierte Kirche anzuschauen .
Dann steigen wir erneut auf die Räder, um das „Mural de la Prehistoria" unweit der Mogoten „Dos Hermanos" zu betrachten. Da es einen bedauerlichen Sturz gab, aber auch, weil sich unser Hotel für die nächsten zwei Nächte oberhalb des Tales befindet, entschließen wir uns, für heute die Räder zu verladen und für die Bergauffahrt den Bus zu nutzen.
Nach dem Bezug unserer Zimmer genießt jeder den fantastischen Talblick und die herrliche Ruhe, die nach dem lauten Stadthotel in Havanna nun paradiesisch scheint.
Nach dem reichhaltigen Abendessen schauen wir uns gemeinsam die afro-kreolische Tanz- und Feuershow in der Hotelbar an.

Puerto Esperanza – Hafen der Hoffnung

06.Februar, Mittwoch - 35 Radkilometer
Der Sonnenaufgang im Nationalpark „Tal von Vinales" ist ein tolles Schauspiel der Natur. Nach und nach verdrängt die Sonne den Nebel, aus dem majestätisch die Kalksteinfelsen ragen. Die Ruhe wird nur durch die exotischen Rufe der verschiedenen Vögel unterbrochen. Man steht auf dem Balkon, schießt eine Serie von Bildern und kann doch diesen Moment nicht bannen. Nach einem guten Frühstück bringt uns der Bus bergab zu einer Tabak-Kooperation, wo wir mehr zum Anbau, der Ernte und zur Trocknung der Tabakblätter erfahren. Weiter geht die Busreise durch das Tal bis zur „Rancho San Vicente". Hier steigen wir auf unsere Drahtesel und fahren in Richtung Norden durch die traumhaften Ausläufer des Vinalestales. Nach einigen Steigungen und Abfahrten erreichen wir flaches Land und kommen schließlich zum heutigen Ziel unserer Radreise, das Dorf Puerto Esperanza (Hafen der Hoffnung). Hier können wir auf eigene Faust das Dorfleben erkunden, oder am stark verfallenem Bootssteg ein Bad nehmen. Nach einer längeren Pause steigen wir auf unsere Räder und verlassen die Straße nach wenigen Kilometern, um nach rechts in eine kleine Siedlung einzubiegen. Zum Mittagessen hat Reiseleiter Mickel in einer Privatwirtschaft bestellt, die uns unter einem schattenspendenden Baum eine tolle Tafel hergerichtet hat. Selbstbewusst bringen die eifrigen Betreiber Hummer, Fisch, Schweinefleisch und natürlich Reis sowie Süßkartoffeln aus der kleinen Küche. Unter diesen Bedingungen ein solches Menü zu präsentieren, dass ist die kubanische Privatwirtschaft.
Nachdem wir satt und zufrieden die Tafel verlassen, bieten sich noch unzählige Fotomotive, bevor wir die Heimreise antreten. Mit einigen Kräften erreichen wir den Ausgangspunkt unserer heutigen Tour. Während die Räder im Bus verstaut und gesichert werden, unternehmen wir eine kleine Exkursion in eine, mit Wasser gefüllte Karsthöhle, „Cuave del Indio", die nur wenige Meter entfernt ist. Wir bekommen für 5 CUC pro Person eine kleine Bootsfahrt durch die Tropfsteinhöhle geboten.
Nach Erreichen unseres Domizils ist noch genügend Zeit für den Hotelpool.
Nach dem Abendessen treffen wir uns noch in der Bar, um den erlebnisreichen Tag bei „Cuba Libre" oder „Mulata" ausklingen zu lassen.

Cienfuegos – Perle des Südens

07.Februar, Donnerstag - 17 Radkilometer
Nach dem zeitigen Frühstück verabreden wir uns zum Gruppenfoto und verlassen heute das wunderschöne Vinalestal mit dem Bus. Über Pinar del Rio, der Provinzhauptstadt der Region, erreichen wir die Autopista nach Havanna, wo wir einer anderen Autobahn nach Südosten folgen und nach 5 Stunden Busfahrt den Ort Jagüey Grande erreichen. Dort rasten wir unweit der Autobahn in einem Restaurant, wo den Busgruppen nicht nur schnell ein gutes Sandwich oder mehr zubereitet wird, sondern auch ein kleiner Zoo und eine kubanische Musikgruppe für Kurzweil sorgt. Nach 14:00 Uhr reisen wir weiter in Richtung Süden. Um die letzten Kilometer zum Hotel mit dem Fahrrad zu fahren, steigen wir vor Cienfuegos auf die Räder um. Im Zentrum der Stadt, dem Waffenplatz (José-Marti-Platz), erklärt uns Mickel die prächtigen Gebäude, die von der glanzvollen Vergangenheit dieser „Perle des Südens" zeugen. Bei unserer individuellen Freizeit können wir uns selbst davon überzeugen, dass Cienfuegos alljährlich mit Recht den Titel „sauberste Stadt Kubas" erhält. Kurz vor dem Sonnenuntergang radeln wir den Malacón entlang und erreichen das in der Bucht von Cienfuegos gelegene Hotel „Jagua" im Abendrot. Die luxuriösen Zimmer liegen ebenerdig und direkt am Pool. Wir freuen uns über das Abendessen, was inklusive ist und treffen uns danach zu einem Spaziergang über den quirligen Malecón der hübschen Stadt.

Die Schweinebucht

08.Februar, Freitag - 38 Radkilometer
Nach dem Frühstück im schmucken Hotel „Jagua" bringt uns der Bus nach Südwesten, bis wir an der Grenze der Provinzen Cienfuegos/Matanzas auf die Räder umsteigen. Auf flacher Strecke radeln wir einige Kilometer, bis uns die Straße nach Playa Giron führt. Dort erläutert unser Reiseleiter Mickel die Vorgänge und die Zusammenhänge der gescheiterten Okkupation der 1500 Exilkubaner, die am 17.April 1961 über die Schweinebucht landen wollten. Wir radeln weiter an der Karibik entlang nach Norden, bis wir die mit dem Meer unterirdisch verbundene, 70 m tiefe, mit Mischwasser gefüllte Höhle „La Cueva de los Peces" erreichen. Nach einem kühlen Getränk, welches uns Mickel spendierte, haben wir etwas Zeit, um die „Fischhöhle" und den karibischen Strand etwas näher zu betrachten. Zum Mittagessen und Baden fahren wir mit dem Bus zur wunderschönen Ferienanlage „Caleta buena", die sich 7 km östlich des Badeortes Playa Giron befindet und ein Geheimtipp ist. Nach dem Mittagessen haben wir in dieser Anlage alle Getränke frei und eine wunderschöne Gelegenheit, in die Karibische See abzutauchen. Bunte, tropische Fische in glasklarem Meerwasser, schattige Plätze und kühle Getränke sind die Entschädigung für die Strapazen der heutigen Radtour. Leider gibt es kubanische Sicherheitsbedenken, die uns (noch) das Erleben des Sonnenunterganges in dieser traumhaften Bucht verbieten und so brechen wir vor Einbruch der Dunkelheit zur Rückfahrt auf.
Nach dem Abendessen im Hotel „Jagua" geht jeder seinen eigenen Unternehmungen nach.

Botanischer Garten bei Cienfuegos

09.Februar, Samstag - 48 Radkilometer
09.00 Uhr verlassen wir das Hotel „Jagua" mit dem Bus in südliche Richtung und erreichen den Botanischen Garten vor den Toren von Cienfuegos, der mehr als 2000 verschiedene Pflanzen der Karibik beherbergt. Dort angekommen beginnt 10.00 Uhr eine Führung mit einer spanisch sprechenden Mitarbeiterin des Gartens. Mickel übersetzt fleißig, so dass wir mehr über die Pflanzenwelt der Karibik erfahren und unzählige Fotomotive finden. Nach ca. 1,5 Stunden beenden wir die interessante Besichtigung und starten nach einer kurzen Busfahrt die heutige Radtour in Richtung Trinidad. Durch die Ausläufer des Gebirges „Sierra del Escambray" hat die Strecke ein welliges Profil. Wir radeln eifrig in südöstliche Richtung und erreichen schließlich wieder die Karibische See. An einem Straßenbistro legen wir unsere Lunchpause ein und nehmen bei einem Bad Abschied vom Karibischen Meer. Weiter folgen wir der asphaltierten Straße nach Osten und haben ständig die Karibik zur Rechten. Kurz vor Trinidad verladen die meisten Genussradler den Drahtesel, um die letzten Kilometer bergauf nach Trinidad und noch weiter bergauf zum Hotel mit dem Bus gefahren zu werden. Nur Mickel und zwei unersättliche Radler mühen sich die letzen 5 km zum Hotel „Las Cuevas".
Nach dem Abendessen verabreden wir uns, um gemeinsam nach Trinidad zu laufen. Auf der Treppe vor dem Haus der Musik - „Casa de la musica", schauen wir bei Salsa-Klängen und kühlen kubanischen Mixgetränken dem ausgelassenen Treiben der vielen Touristen zu.

Trinidad & Tal der Zuckermühlen

10.Februar Sonntag - 37 Radkilometer
Um 09.00 Uhr radeln wir direkt vom Hotel in Richtung Santi Spiritus und kommen an einem Aussichtspunkt, wo wir einen fantastischen Rundblick über das Tal der Zuckermühlen erhalten. Weiter geht es in rasanter Fahrt bergab durch das Tal „Valle de los Ingeniors" bis wir unser erstes Ziel, den Ort „Manaca Iznaga" mit den Aussichtsturm erreichen. Wir besichtigen die Hazienda des ehemaligen Zuckerbarons Iznaga und stellen im Garten des Hauses selbst Zuckerrohrsaft her, indem wir Zuckerrohrstangen durch eine Presse ziehen, die durch unsere Muskelkraft angetrieben wird. Den reichlich aufgefangenen Saft verfeinern wir mit Eis und Rum (jeder zahlt 3 CUC), so dass es eine köstliche Abkühlung ergibt. Obwohl es sehr heiß ist, werden die 136 Treppen des 52 m hohen Turmes von fast allen Gästen erklommen.
Anschließend radeln wir noch weitere 5 km zur Finca „Guachinanso", in dessen Restaurant wir unser Picknick einnehmen dürfen. Dazu hatten wir Sandwiches und frisches Obst gekauft. Bei kühlen Getränken entspannen wir eine Weile, bevor es wieder mit dem Bus nach Trinidad zurück geht. Dort erläutert uns Miguel bei einem kleinen Stadtrundgang die Altstadt von Trinidad, die als UNESCO-Weltkulturerbe komplett unter Denkmalsschutz steht. In der Bar „Canchanchura" nehmen wir bei Trommelmusik das gleichnamige Getränk (mit oder ohne Rum) ein. Der alte Pongo-Trommler animiert unsere Gäste, auf einer zweiten Trommel den Rhythmus nachzutrommeln, was sehr lustig ist und für Applaus sorgt.
Am Nachmittag bleiben einige in der Stadt, der andere Teil der Gruppe läuft sofort zur Ferienanlage „Las Cuevas", um am Pool Entspannung zu finden.
19.00 Uhr treffen wir uns zum Abendessen, ein Teil der Gruppe entschließt sich, wieder in die Altstadt zur Treppe des „Casa de la musica" zu gehen.

Die Berge der Sierra del Escambray

11.Februar Montag - 42 Radkilometer
um 09.00 Uhr verlassen wir Trinidad mit dem Bus. Mühsam quält sich der Reisebus bis auf 770 m Höhe, wo wir zu einem Aussichtpunkt wandern und einen tollen Ausblick zurück nach Trinidad und die Karibische See erhalten. Weiter klettert der Bus durch den Nationalpark bis zum Ort „Topes de Collantes", wo Batista in den fünfziger Jahren das riesige „Kurhotel" in 800 m Höhe bauen ließ. Heute ist es eine Kureinrichtung für die Kubaner. Noch einen Kilometer weiter entladen wir unsere Räder und unsere heutige Radtour beginnt mit einigen Abfahrten und langen Steigungen. Mit einigen Trinkpausen erreichen wir schließlich den Aussichtspunkt zum Havanila-Stausee. Nur weitere 7 km radeln wir bergauf und bergab, bis wir bei einer Familie eine größere Mittagspause einlegen. Mickel hatte für uns bereits am Vortag ein Spanferkel bestellt und so haben wir für 10 CUC pro Person nicht nur die Möglichkeit, einmal etwas Besonderes zu essen, sondern können uns in aller Ruhe das Haus der Familie anschauen und Kontakt mit den Familienangehörigen aufnehmen. Da noch etwas Zeit bis zum Mittagessen bleibt, unternehmen wir eine kleine Wanderung zu einem nahegelegenem Wasserfall, den einige von uns zu einem kurzen Bad nutzen.
Das Essen war sehr reichlich und gut und wenn man bedenkt, unter welchen Voraussetzungen es zubereitet wurde, war es eine tolle Leistung.. Nach zwei Stunden sind wir wieder auf dem Rad und durchqueren das Dorf Jabacoa in einem Gebirgstal. Da die Etappe bis hier her recht beschwerlich war, entscheiden sich die Meisten für den Bus, um aus dem Tal wieder auf die letzte Höhe der Sierra del Escambray zu gelangen und steigen erst für die letzten 10 km Bergabfahrt zum Zielort Manicaragua wieder aufs Rad. Hier verladen wir die Räder endgültig und legen die verbleibenden 30 km nach Santa Clara mit dem Bus zurück. Wir erreichen gegen 17.00 Uhr die Ferienanlage Los Caneyes, die nach den Rundhütten der indianischen Ureinwohner Kubas benannt wurde und sehr hübsch in diesem Stil gestaltet sind.
Nach dem Zimmerbezug treffen wir uns um 19.00 Uhr zum Abendessen. Danach sitzen wir im Poolbereich zusammen, um den kubanischen Rotwein zu testen, den ich in Vinales gekauft hatte (wirklich nicht zu empfehlen - quietschtrocken). Um 21.00 Uhr schauen wir uns eine Modenschau an, nach der man die gezeigten Kleidungsstücke käuflich erwerben kann.

Ché & Santa Clara

12.Februar, Dienstag (radfreier Tag)
um 09.00 Uhr fahren wir mit dem Bus in das nahegelegene Ché-Mausoleum und besuchen die Gedenkstätte mit angeschlossenem Museum. Anschließend fahren wir an die Gedenkstätte, wo Ché einen Nachschubzug Batistas mit Munition zum Entgleisen brachte und damit den Sieg der Revolution in Havanna ermöglichte. Nach kurzem Fotostopp und Erläuterungen durch unseren kubanischen Reiseleiter fahren wir weiter in das Zentrum von Santa Clara. Nach einem kurzen Spaziergang durch die belebte Fußgängerzone erreichen wir den Vidal-Platz. Mickel erläutert uns die um den hübschen Platz stehenden Gebäude, anschließend gibt es 1,5 Stunden Freizeit zum individuellen Stadtbummel. Um 13.00 Uhr fahren wir zurück zum Hotel und besuchen den Pool der Hotelanlage.
Abendessen um 19.00 Uhr, um 21.30 Uhr findet erneut die Modenschau statt.
Unser kubanischer Freund und Reiseleiter Mickel ist krank und liegt mit Fieber im Bett.

Radtour durch´s Meer nach Santa Maria

13.Februar, Mittwoch - 48 Radkilometer
09.00 Uhr starten wir mit den Bus in Richtung Nordost. Unterwegs kaufen wir Bananen für die Gruppe. Mickel ist krank und schläft im Bus. Um 10:30 Uhr erreichen wir den 1994 errichteten Damm, der die vorgelagerten Inseln mit der Hauptinsel verbindet. Nach Passieren der Mautstelle halten wir an und laden die Räder aus. Alle steigen auf die Räder und wir fahren mit moderatem Tempo durch eine einzigartige Küstenlandschaft mit azurblauem Wasser und tiefgrünen Mangrovenwäldern. Die geplante große Pause am Kiosk des Aeroporto auf der „Cayo Las Brujas" fällt mit dort zu erwerbenden Sandwiches und Getränken sowie den gekauften Bananen etwas üppiger aus als im Vorjahr, denn da war dieser Rastplatz leider verwaist. Mit guter Laune erreichen alle Radfreunde das Ziel der Radreise, die All-inclusive-Ferienanlage „Sol Cayo Santa Maria". Mit einem lustigen, musikalischen Empfang unserer Gruppe und dem kühlenden Begrüßungscocktail checken wir 15 Uhr ein. Per Elektroauto werden unsere Koffer zu den weit in der Anlage verstreuten Feriendomizilen gebracht. Wir verabreden uns zum Abendessen um 19.00 Uhr im Restaurant. Abends gibt es eine Show im Amphitheater.

Valentinstag am Meer

14.Februar, Donnerstag
Wir treffen uns nicht alle beim Frühstück, Mickel sehen wir nicht, er ist krank. Ich organisiere einen Tisch im Buffet-Restaurant für ein letztes gemeinsames Abendessen.
Den sonnigen Tag nutzen viele für einen Strandspaziergang oder zum (Sonnen-)Baden.
Um 19:00 Uhr treffen wir uns mit der Gruppe am Restaurant. Es ist Valentinstag und wir erleben eine tolle Überraschung. Kostümierte Mädchen geleiten uns ins Restaurant, wo die Tische mit Kerzen dekoriert sind. Man hat sich für diesen Tag besonders um Atmosphäre bemüht. Leider erfahren wir, dass unser kubanischer Reiseleiter Mickel nach Havanna ins Krankenhaus gebracht wurde. Im Anschluss schauen sich einige Gäste die neue Show auf der Freilichtbühne an.

Die Heimreise

15./16.02.2012 Freitag/Samstag
nach dem späten Frühstück checken wir aus und starten 11.00 Uhr mit dem Bus in Richtung Havanna. Noch einmal ein Stop an einer kubanischen Autobahnraststätte, noch eine letzte frische Pina Colada, dann ist das großartige kubanische Erlebnis vorbei. Der Bus fuhr oder begleitete unsere Radgruppe ganze 1826 Kilometer, über 300 Kilometer legten wir auf dem Rad zurück. An dieser Stelle: vielen Dank an unseren kubanischen Busfahrer und den netten Tourguide Mickel, dem wir gute Besserung wünschen.
Um 17.00 Uhr erreichen wir den Flughafen und können sofort einchecken. Mit über einer Stunde Verspätung heben wir ab, landen aber pünktlich 11.05 Uhr in Paris. Es war ein ganz entspannter Flug mit der Fluggesellschaft Air France. Unser Dank gilt dem sehr freundlichen Flugpersonal, die einen wirklich tollen Service geboten haben.
Planmäßig fliegen wir um 14:50 Uhr von Paris weiter und landen pünktlich in Berlin. Wir verabschieden uns und die Zubringerfahrzeuge bringen die müden Radler in alle Richtungen nach Hause.Wieder ist ein kubanisches Rad-Abenteuer vorbei, wieder habe ich das Gefühl, Freunde zurück gelassen oder dem Land nicht genug geholfen zu haben. Kuba wird seinen Weg in eine neue Zukunft finden und hoffentlich immer so authentisch bleiben.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Tolle Bilder! Danke Arno und Martina

Martina
24.03.2013

Vielen Dank für den Reisebericht, er ergänzt mein Tagebuch um einige konkrete Fakten. Das PDF werden wir mit den vielen tollen Bildern in unserem Archiv abspeichern.

Martina
28.03.2013