Reisebericht: Radreise Kuba – Sonneninsel der Karibik

16.02. – 01.03.2014, 16 Tage Rundreise mit Radtouren: Havanna – Vinales–Tal – Schweinebucht – Trinidad – Sierra del Escambray – Santa Clara – Cayo Santa Maria (247 geführte Radkilometer)


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Kuba - Sonneninsel der Karibik per Rad erkunden
Ein Reisebericht von
Jens Fischer

Vereitelter Hinflug


Morgens um 08:00 Uhr treffen wir uns pünktlich am Flughafen Tegel voller Erwartung auf unsere Radreise auf der Karibikinsel Kuba. Nach der Gepäckabgabe lösen wir unsere Gutscheine im „Leysiffer" ein und frühstücken frisch belegte Baguettes mit einem kräftigem Kaffee.
Aber mit unserem Abflug, das wird nichts. Nach mehrmaligem Verschieben des boarding wwird der Flug nach Paris annulliert. Das Flugzeug hatte beim Landeanflug auf Berlin einen Vogelschlag erlitten und nach Begutachtung des entstandenen Schadens wurde aus Sicherheitsgründen so entschieden. Was nun? Unsere Eberhardt Reisebegleitung ging sofort zum Air France Schalter und bemüht sich um eine Umbuchung. Die war danach möglich. Aber erst für den nächsten Tag. So haben wir einen Tag Zwangsaufenthalt in Berlin. Zunächst beziehen wir unsere Zimmer im Flughafenhotel. In der Zwischenzeit organisiert Eberhardt TRAVEL eine Stadtführung. Wir fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln in das Stadtzentrum und treffen uns am Bahnhof Friedrichstraße mit unserer Stadtführerin Petra. Da es bereits fortgeschrittene Mittagszeit ist, tuen wir zunächst etwas für das leibliche Wohl. Und was liegt in Berlin näher als der Besuch einer angesagten Currywurstbude. Und im "Biers" werden wir auch nicht enttäuscht. Hat Klasse geschmeckt! Nun sind wir auch aufnahmefähig für Neues aus der Landeshauptstadt. Wir entscheiden uns für den Besuch der Hackeschen Höfe. Petra erzählt dabei manch nette und interessante Episode über die Entstehung und die jüngere Geschichte dieses einmaligen Gebäudeensembles. Später wärmen wir uns, für tiefe Plusgrade sind wir einfach von der Bekleidung nicht vorbereitet, noch in einem Kaffee auf und fahren anschließend zurück zu unserem Hotel. Nach dem Abendessen drehen sich unsere Gespräche noch um den hoffentlich nun am nächsten Morgen beginnenden Flug über Paris nach Havanna. So gehen wir auch zeitig zu Bett, denn es heißt früh aufstehen.

Jetzt geht es los!


Ja, 05:00 Uhr bereits Frühstück. Aber wir nehmen das Angebot doch reichlich in Anspruch, denn es soll ein langer Tag werden. Diesmal klappt es technisch mit unserem Zubringerflug nach Paris, so dass wir dort pünktlich 09:00 Uhr eintreffen. Wir haben 4 Stunden Umstiegzeit, so dass wir in aller Ruhe die langen Gänge bis zu unserem Abfluggate bewältigen können. Die anschließende Wartezeit vertreibt sich Jeder auf seine Weise. Lesen, schlafen, schlendern, das Angebot in den Geschäften begutachten. Pünktlich finden wir uns zum Boarding ein, was auch zügig von statten geht. Aber dann stehen wir über 1 Stunde auf dem Vorfeld. Ein Passagier ist nicht erschienen und so muss sein Gepäckstück wieder heraus gesucht werden. Und das dauert!
Während des Fluges nutzen wir die Zeit nach dem Mittagsmahl, um das Entertainmentsystem von Air France auf Herz und Nieren zu testen. Und wir werden gut fündig. Musik, Filme, Spiele sind in reicher Auswahl auch in deutscher Sprache vorhanden. Nach der Landung in Havanna beginnt das Einreiseprozedere, welches grundsätzlich nicht schwierig ist aber auf Grund der etwas seltsamen Organisation doch eine Weile dauert. Als das schließlich geschafft ist, treffen wir unsern Guide Alex, tauschen noch Geld am Flughafen und fahren dann in unser Hotel Amboss Mundos, wo schon Hemingway etliche Jahre seines Lebens verbrachte und sich auch zu seinem Meisterwerk „Wem die Stunde schlägt" inspirieren ließ. Wer will, nimmt noch einen kleinen Imbiss auf der schönen Dachterrasse ein und anschließend gehen wir zufrieden, nunmehr in Kuba zu sein, zu Bett.

Havanna und Vinales Tal


Wir frühstücken und stärken uns für den bevorstehenden Stadtrundgang durch Alt-Havanna auf der Dachterrasse mit herrlichem Blick auf die Stadt. Unser Guide führt uns zu vier wunderschönen Plätzen. Überall kann man das typische Flair Havannas mit seinen Bauten aus verschiedenen Kolonialepochen und dem Leben und Arbeiten seiner Bewohner spüren. Bei einer kleinen Führung durch das sehr anschaulich gestaltete Rummuseum bekommen wir einen Einblick sowohl in die Geschichte der Herstellung als auch in die hohe Kunst, wirklich guten Rum herzustellen. Und einen guten Siebenjährigen können wir dann auch noch probieren!
Zurück zum Hotel checken wir aus, bringen unser Gepäck zum Bus und genießen dann in einem Restaurant am Malecon ein leckeres 3-Gang-Menü. Anschließend verlassen wir Havanna mit dem Bus in Richtung der besten Tabakanbaugebiete Kubas in der Provinz Pinar del Rio. Alex erzählt uns während der Fahrt schon viel Wissenswertes über diesen ebenfalls sehr traditionell behafteten Produktionszweig der Zigarrenherstellung. An einem wunderschönen Aussichtspunkt mit Blick in das Vinales Tal laden wir die Fahrrräder aus, passen diese an und schon beginnt unsere erste Tour auf Kuba. Die Route führt uns durch den kleinen Ort Vinales direkt in das Tal Vinales. Dieses besticht durch seine beeindruckenden Kalksteinformationen, die längs der Strecke gewaltig aufragen. Wir folgen dem Tal bis zu den Felsmalereien „Mural de la Prehistoria". Hier hat ein Künstler die Evoltionsgeschichte nachgebildet. Beeindruckend ist dabei vor allem auch die Größe der gestalteten Fläche. Und ein Höhepunkt kommt noch hinzu: Die, nach Aussage von unserem Guide, wohl beste Pina Colada von ganz Kuba. Da konnten wir natürlich nicht widerstehen!
Die letzten Kilometer Richtung Hotel führen uns durch kleine Ortschaften, in denen gerade die Feierabendstimmung der Bewohner zu spüren war. Zum Sonnenuntergang erreichen wir die Ranch San Vicence, unser Quartier für die nächsten zwei Nächte. Zum Abendessen gehen wir unweit des Hotels in ein kleines Privatrestaurant, in dem wir einen schmackhaften Einblick in die kubanische Küche bekommen. Bei verschiedenen Sorten Reis, Maniok, Bohnensuppe, Langguste, Hähnchen, Lamm, frittierten Bananen etc. lassen wir es uns richtig gut gehen.

Puerto Esperanza


Nach gutem Frühstück fahren wir mit dem Bus nach Pinar del Rio, wo wir eine Zigarrenfabrik besuchen. Das Ganze erinnert aber mehr an eine Manufaktur, denn dieses typisch kubanische Produkt wird ausschließlich in Handarbeit gefertigt. Wir bestaunen die Fingerfertigkeit der ArbeiterInnen, die, gepaart mit großem Sachverstand, diesen Exportschlager Kubas fertigen.
Weiter besuchen wir gleich um die Ecke eine Produktionsstätte eines Rumlikörs. In dem dortigen Verkaufsraum decken wir uns mit Rum und Zigarren als Mitbringsel für zu Hause ein.
Zurück an unserem Hotel schnappen wir uns unsere Fahrräder und beginnen unsere Tour zu dem kleinen Küstenort Puerto Esperanza. Zunächst noch entlang der Kalksteinfelsen ändert sich später die Landschaft, sie wird weiter und flacher. Beim Durchfahren kleiner Dörfer begegnen uns viele Schulkinder in Ihren Schuluniformen. Überall gibt es ein freundliches "Hola" mit auf den Weg.
Im kleinen Fischerort Puerto Esperanza machen wir eine kurze Pause, um dann ein Stück des Weges zurück zu fahren. Wir verlassen die Straße und radeln über einen Feldweg zu einem abgelegenen Bauerngehöft. Dort erwartet uns dessen Familie mit einer Tafel im Schatten eines Mangobaumes. Diese füllt sich in kürzester Zeit mit tollen Leckereien. Und so laben wir uns an diesen Köstlichkeiten, genießen ein kühles Bier und frisch gepressten Mangosaft dazu. Daran schließt sich eine kleine Siesta an. Zum Abschluss unseres Besuches bei der Familie schauen wir uns noch deren Maniok- und Tabakfelder an und besichtigen das Trockenhaus für die geernteten Tabakblätter. Diese Eindrücke runden unseren Erkenntnisgewinn zur Tabakproduktion ab. Dann ist es Zeit, unseren Weg weiter Richtung Hotel fortzusetzen. Wir lassen es bei der Wärme ruhig angehen und sammeln uns nach kurzen Steigungen immer mal wieder für eine kurze Trinkpause. Wasser hat unser Begleitbus immer in ausreichender Menge dabei, so dass wir jederzeit "nachtanken" können. Auch bestünde jederzeit die Möglichkeit, in den Bus zu steigen.
Zum Abendessen gehen wir in kleines Privatrestaurant unweit des Hotels.

Cienfuegos – Perle des Südens


Bereits 08:15 Uhr starten wir zu unserer Umsetzetappe nach Cienfuegos. Es liegen knapp 500 km vor uns. Auf der Fahrt erweitert unser Guide Alex unsere Kenntnisse zur kubanischen Geschichte. Dann haben wir noch eine kleine technische Panne am Bus, die aber in einer knappen Stunde auch behoben ist. Wir machen eine schöne Mittagspause in der Finca Fiesta Campesina bei einem schmackhaften Essen und einer fast schon obligatorischen Pina Colada. Am Nachmittag erreichen wir das schöne Städtchen Cienfuegos. Malerisch liegt die Stadt an der Karibik-Bucht Jagua. Bei einem kurzen Rundgang machen wir uns mit der „Perle des Südens" vertraut. Das historische Stadtzentrum ist zudem seit 2005 UNESCO Weltkulturerbe. Vor allem auf dem Parque José Marti, dem attraktivstem Platz der Stadt, mit dem einzigen Triumphbogen Kubas und dem Theater im neoklassizistischen Stil wird deutlich warum. Da es bis zum Hotel nicht weit ist, spazieren wir entlang des Malecon bis zu unserem Hotel Jagua. Wir erfrischen uns und begeben uns zum Abendessen in ein hübsches Lokal. Bei Livemusik lassen wir uns wieder von der kubanischen Küche verwöhnen. Zu vorgerückter Stunde macht sich die Mehrheit der Gruppe zu Fuß auf den Weg zum Hotel. Der zieht sich etwas hin, da wir sowohl das Flair des Malecon als auch den mitgebrachten Rum genießen. Es ist ein kurzweiliger und sehr fröhlicher Spaziergang.

Die Schweinebucht


Nach vorzüglichem Frühstück starten wir unseren Ausflug an die legendäre Schweinebucht. Der Bus bringt uns bis in das Dorf Horquitas. Mit viel Aufmerksamkeit und fröhlichen Sprüchen seitens der Dorfbewohner werden das Ausladen der Fahrräder und unsere Vorbereitungen auf die Radtour begleitet. Wir radeln durch das landwirtschaftlich geprägte Gebiet Richtung Schweinebucht. Deren Name leitet sich wohl nicht von Schweinen (span. Cochinos) sondern von dem kubanischem Begriff für Drückerfische ab. Die werden in Kuba ebenfalls Cochinos genannt. Sei es wie es sei. Auf dem Weg zur Schweinebucht treffen wir auf einige Gedenktafeln, die an die im April 1961 stattgefundene Invasion der von der CIA unterstützten Exilkubaner erinnert. Die Kubaner setzten sich damals erfolgreich zur Wehr und das Ziel der Invasion, die Absetzung der Regierung von Fidel Castro wurde nicht erreicht. Ab dem Küstenort Playa Giron führt uns unsere Tour entlang der Bucht bis zur Ferienanlage Caleta Buena. Nach den bis dort absolvierten 45 Radkilometern haben wir uns ein Mittagessen redlich verdient. Auf der Terrasse des Ausfluglokals mit Blick auf die Karibik genießen wir eine Siesta. Später fahren wir mit dem Bus noch ein Stück Richtung Norden bis zur „La Cueva de los Peces", einer 70 m tiefen, mit Mischwasser gefüllten Höhle. Wie wir beim Baden feststellen, trägt Sie den Namen „Fischhöhle" zu Recht. Beim Schnorcheln entdecken wir zahlreiche große, bunte Fische.  Ein Cocktail, spendiert von unserem Guide Alex, rundet die Erfrischung ab und auch die nahe gelegene Karibik nutzen wir noch für eine Abkühlung. Am späten Nachmittag fahren wir zurück nach Cienfuegos und  speisen wieder in einem Lokal mit musikalischer Begleitung. Da nunmehr Freitagabend ist, gibt uns der Malecon auf unserem Weg zurück zum Hotel ein noch viel lebhafteres Bild als am Vortag. Die Menschen der Stadt flanieren entlang der Bucht und treffen sich zu fröhlichen Gesprächen. Und wir mittendrin!

Botanischer Garten Cienfuegos


Heute verlassen wir Cienfuegos und fahren zunächst mit dem Bus zum Jardin Botanico de Cienfuegos, dem botanischen Garten vor den Toren der Stadt. Er ist der schönste botanische Garten Kubas und zählt zu den bedeutendsten in ganz Lateinamerika. Über 2000 Pflanzenarten, darunter alleine 200 Palmen- und 65 Feigenarten, kann man hier bestaunen. Alex übersetzt fleißig die spanischen Ausführungen des Mitarbeiters. Und so erfahren wir viel Interessantes über die Pflanzen und finden in so exotischen Bäumen wie dem Leberwurst- und Brotfruchtbaum unzählige Fotomotive. Nach dieser kurzweiligen Führung schwingen wir uns auf unsere Räder und beginnen direkt im botanischen Garten unsere Tagesetappe in Richtung Trinidad. Es geht immer Richtung Südosten. Durch die Ausläufer der „Sierra del Escambray" ist das Streckenprofil wellig aber auch von herrlichen Landschaftspanoramen geprägt. Ein kleiner Bananenimbiss direkt am Straßenrand frischt unsere Kräfte zwischendurch wieder auf. In einem kleinen Straßenbistro legen wir eine Mittagspause ein, bevor es dann unter der kubanischen Sonne weiter geht. Als wir kurz vor Trinidad wieder auf die Karibik stoßen, beenden wir unsere Radtour. Ein kleiner Sandstrand und das herrliche Wasser tun uns nach der Anstrengung sehr gut. Später fahren wir zu unserem Hotel bei Trinidad. Es liegt etwas außerhalb der Stadt direkt an der Karibik. Nach dem Abendessen treffen wir uns an der Poolbar, schauen uns die Gesangs- und Tanzshow an und genießen das all inclusive Angebot des Hotels.

Tal der Zuckermühlen – Trinidad


Heute starten wir unsere Radtour direkt ab Hotel. Unser Weg führt uns zunächst entlang der Karibik. Später tangieren wir Trinidad und radeln weiter in Richtung des Tales der Zuckermühlen. Am Eingang des Tales legen wir an einem wunderschönen Aussichtspunkt eine Rast ein. Bei einem tollen Blick in das Tal und den Erläuterungen von Alex dazu, genießen wir u.a. Kokosmilch direkt aus der Nuß. Nach sausender Abfahrt in das Tal fahren wir bis zum Landgut Manaca Iznaga. Die Pflanzerfamilie Iznaga baute sich hier ein großes Herrschaftshaus und der Torre de Iznaga (ein 50 m hoher Turm) diente der Beaufsichtigung der Sklaven auf den Feldern. Im Hof des Herrschaftshauses pressen wir mit Muskelkraft Zuckerrohrsaft, wie früher die Sklaven. Der anschließende Verzehr des mit Rum verfeinerten Saftes hat dann schon wieder etwas Herrschaftliches - ist aber sehr lecker! Natürlich besteigen wir auch noch den Turm mit seinen 136 Stufen. Aber für den Blick über das Valle de los Ingenios lohnt sich die Anstrengung.
Auf dem Weg zurück Richtung Trinidad halten wir mit dem Bus an einem kleinen Privatrestaurant. Auf der schattigen Terrasse genießen wir die kühlen Getränke und ein Essen nach Wahl. Der Nachmittag steht dann ganz im Zeichen von Trinidad. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war Trinidad die bedeutendste Zuckermetropole Kubas und eine sehr wohlhabende Stadt. Beim Gang durch das koloniale Zentrum mit der Hauptsehenswürdigkeit des Plaza Major spüren wir das Flair der damaligen Zeit. In der legendären Bar Canchanchara trinken wir bei live gespielten kubanischen Rythmen das gleichnamige Getränk aus Zuckerrohrschnaps, Limettensaft und Honig. Dieses Getränk aus den typischen Tongefäßen ist einfach köstlich! In einer weiteren Musikbar trinken wir noch leckeren Mojito, bevor wir uns nach Einbruch der Dunkelheit auf den Weg zum Hotel machen. Und was passt wohl besser dafür als eine Fahrt in einem der Oldtimer-Taxis. Und so schaukeln wir in einem 52er Chevrolet zu unserer Herberge. Ein toller Abschluss unseres Besuches in Trinidad!

Sierra del Escambray


Wir starten mit dem Bus in die Berge der Sierra del Escambray. Der Bus müht sich bis auf eine Höhe von ca. 770 m. Von dem dortigen Aussichtspunkt haben wir noch einmal einen schönen Blick zurück nach Trinidad und die Karibik. Weiter durch den Nationalpark „Topes de Collantes" gelangen wir zu dem gleichnamigen Ort in 880 m Höhe. Direkt unterhalb des riesigen Kurhotels, welches Batista in den fünfziger Jahren bauen ließ, entladen wir unsere Räder. Unsere Tour beginnt mit einigen Abfahrten und auch längeren Steigungen. Wir lassen es gemütlich angehen, erfreuen uns an der hier deutlich grüneren Landschaft aus vorwiegend  Eukalyptus-Wäldern und erreichen mit einigen Trinkpausen einen Aussichtspunkt mit Blick auf den Havanila-Stausee. Nur wenige Kilometer weiter halten wir bei einer einheimischen Familie. Hier erwartet uns zum Mittagessen eine weitere kubanische Spezialität: Spanferkel! Unter einfachsten Bedingungen zaubert uns die Familie ein fantastisches Essen mit Reis mit Bohnen, Maniok und eben dem Spanferkel. Trotz Sprachbarriere kommen wir gut in Kontakt mit den Familienmitgliedern. Sehr wohltuend die Aufmerksamkeit und Freundlichkeit mit der uns die Menschen begegnen! Als besonderes Mitbringsel für Zuhause erwerben wir noch Einiges von dem selbst gerösteten Kaffee. Der soll ja hier aus der Sierra del Escambray einer der Besten der Welt sein. Zur Verdauung laufen wir ein kurzes Stück zu einem Wasserfall, den wir zu einem erfrischenden Bad nutzen. Nach 2 Stunden brechen wir wieder mit unseren Rädern auf und durchqueren ein landschaftlich schönes Gebirgstal mit dem Ort Jabacoa. Ca. 30 km für Santa Clara endet unsere „Königsetappe". Wir verladen die Räder und fahren mit dem Bus bis zu unserem Hotel „Los Caneyes". Die Hotelanlage besteht aus Rundhütten, die im Baustil den Hütten der Ureinwohner Kubas nachempfunden wurden und sehr liebevoll gestaltet sind. Nach einem üppigen Abendessen am Büffet schauen wir uns noch eine Modenschau im Poolbereich an und trinken noch den ein oder anderen Cocktail.

Ché & Santa Clara


Heute haben wir einen radfreien Tag, denn wir wollen uns auf die Spuren von Che Guevara begeben. Zuerst besuchen wir das Monumente Memorial Che Guevara. In dieser Gedenkstätte werden die sterblichen Überreste von Ché und seinen Mitstreitern, welche mit ihm in Bolivien ums Leben kamen, aufbewahrt. Das angeschlossene Museum gibt uns einen Einblick in das kämpferische Wirken von Ché vor allem in Kuba zur Beseitigung der Diktatur von Batista, als auch in sein Wirken später in Lateinamerika. Und schließlich ist die Stadt Santa Clara auch ein Symbol für den erfolgreichen Kampf gegen Batista, denn hier brachte Ché mit seinen Kämpfern einen Nachschubzug Batistas mit Munition zum Entgleisen und hatte damit großen Anteil, dass die Revolution in Havanna siegte.
Nachdem wir ein kurzes Stück gemeinsam um und über den Vidal-Platz geschlendert sind, ist es wieder Zeit für eine Erfrischung in einem kleinen Straßencafé. Wir essen noch Mittag beim „Italiener" und fahren dann zurück zu unserer schönen Hotelanlage. Der Rest des Tages ist Freizeit, so dass wir die Annehmlichkeiten des Hotels voll genießen können. Alex hat uns angeboten, uns eine Einführung in „Domino" zu geben, wovon wir regen Gebrauch machen. Und so spielen wir mit viel Leidenschaft das in Kuba sehr beliebte Spiel. Nach dem Abendessen versammeln wir uns vor der Rundhütte unserer Gruppe. Wir ergänzen die vorhandenen Schaukelstühle durch Sitzgelegenheiten aus den Zimmern. Und so finden wir uns in gemütlicher Runde zusammen und probieren einige unserer gekauften Zigarren und verkosten verschiedenen Rum. Durch Gesangseinlagen unserer kubanischen Begleiter und auch dem ein oder anderen deutschen Lied oder Rezitation wird es ein kulturell wertvoller Abend!

Mitten durch's Merr nach Santa Maria


Heute steht die letzte Radetappe unseres Kubaaufenthaltes an. Doch zunächst fahren wir ein Stück mit dem Bus bis ans Meer. Unsere Tour führt uns heute auf einem kilometerlangen Damm mitten durch das Meer hin zu dem der Hauptinsel vorgelagerten Inseln. Wir radeln durch eine einzigartige Küstenlandschaft mit azurblauem Wasser und tiefgrünen Mangroven. Zwischendurch erfahren wir Interessantes zu dem Mitte der neunziger Jahre errichteten Damm. Immerhin ist der 48er km lang. Und diese fahren wir komplett ab, denn unser Hotel liegt direkt auf der größten der drei Inseln von Villa Clara.
Wir erreichen das Hotel am Nachmittag, checken ein und verabreden uns 19:00 Uhr zu Abendessen. In der Zeit bis dahin erkunden wir die Anlage und gehen am wunderschönen Strand baden. Nach dem Abendessen sitzen wir noch gemütlich an der Poolbar und trinken unsere Cocktail-Favoriten: Cuba Libre, Pina Colada, Mujito, etc.

Erholung am Meer


Nach dem Frühstück verbreden wir uns zu einem Treff am Strand. Wir wollen im Rahmen des All Inclusive Angebotes Katamaran segeln. Jeweils zu zweit „entern" wir einen Katamaran mit Skipper und schon sausen wir über das azurblaue Wasser auf das Meer hinaus. Hinterher wollen wir noch Kajak fahren aber auf Grund des auffrischenden Windes
Ist das leider nicht möglich. So gehen wir noch baden und wenig später Mittag essen. Am Nachmittag beginnt der Ländervergleichskampf Kuba gegen Deutschland im Tischtennis. Und jede Mannschaft ist mit großer Leidenschaft dabei. Im Einzel sehen wir nicht ganz so gut gegen Alex und Julio aus. Aber im Doppel, welches für die Beiden neu ist, schlagen wir gnadenlos zu. Am Ende einigen wir uns auf ein für beide Seiten akzeptables Unentschieden. Nach dem Abendessen finden wir uns noch zu einer Rumverkostung und Einige tanzen in der Hotellobby, denn eine kubanische Band spielt dort heute auf.

Zugabe


Ja, wir haben noch einen Tag in Santa Clara zur Verfügung. Auf Grund unserer verspäteten Anreise nach Kuba hat Eberhardt TRAVEL eine zusätzliche Übernachtung organisiert und unsere Flüge auf einen Tag später umgebucht. Na, dann wollen wir die Zeit entsprechend nutzen! Nach dem Frühstück gleich mal zum Strand. Und siehe da, heute können wir sowohl Tretboot als auch Kajak fahren. Und auch eine anschließende Runde mit dem Katamaran ist noch drin, „fetzt" aber auf Grund des geringen Windes nicht ganz so wie am vorherigen Tag. Wenig Wind? Gegen Mittag frischt es dann auf und es kommen dunkle Wolken gezogen. Und so erleben wir auch noch einen kräftigen Regenschauer auf Kuba! Nach dem Abendessen gehen wir noch in die Pianobar. Zu etwas vorgerückter Stunde spielt uns noch Gerhard ein kleines Ständchen auf dem wunderschönen weißen Flügel.

Heimreise


Nach dem Frühstück starten wir um 09:30 Uhr mit unserem Bus in Richtung Havanna. Auf dem Weg unterhält uns Alex mit 2 Spielfilmen. Diese geben uns noch einmal einen Einblick in das Leben in Kuba sowohl in den neunziger Jahren als auch in der Gegenwart. Und ein Dokumentarfilm über Fidel Castro bringt uns auch die ein oder andere neue Erkenntnis. Wir stoppen noch einmal an einem kleinen Straßenbistro, noch eine letzte Pina Colada, ein letztes Cerveza, dann ist unsere großartige Kuba-„Expedition" auch schon vorbei. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an unsere sympathischen Gastgeber Guide Alex und den Busfahrer Julio!
Gegen 17:00 Uhr erreichen wir den Flughafen, checken ein und schon geht es über den großen Teich zurück nach Europa. Auch unser Weiterflug von Paris nach Berlin verläuft ohne Probleme. Und die Transferfahrzeuge bringen müde Radler nach Hause. Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass es kaum eine bessere Möglichkeit gibt, Land und Leute kennen zu lernen, als die mit dem Fahrrad zu „erradeln". Die tollen Erlebnisse in diesem wunderschönen, sehr authentischem und spannendem Land Kuba werden uns noch Jahre begleiten. Mit großem Interesse werden wir die Entwicklung dieser Karibikinsel verfolgen.

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