Reisebericht: Rundreise Kuba – Sonneninsel in der Karibik

25.03. – 09.04.2010, 17 Tage Rundreise von Ost bis West mit Santiago de Cuba – Baracoa – Camagüey – Trinidad – Cienfuegos – Santa Clara – Cayo Santa Maria – Vinales–Tal – Havanna


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Bereits im vergangenen Jahr reisten einige Freunde und Verwandte von mir nach Kuba und alle schwärmten von einer einzigartigen Insel. Im Januar dieses Jahres wurde ich gefragt, ob ich nicht eine Gruppe von Eberhardt TRAVEL begleiten möchte
Bereits im vergangenen Jahr reisten einige Freunde und Verwandte von mir nach Kuba und alle schwärmten von einer einzigartigen Insel. Im Januar dieses Jahres wurde ich gefragt, ob ich nicht eine Gruppe von Eberhardt TRAVEl begleiten möchte - natürlich wollte ich und sagte sofort zu. Allen, den ich anschließend davon erzählte, verbanden diese Nachricht sofort mit Fiedel Castro. Natürlich ist bei dem Thema Kuba nicht an Castro vorbei zu kommen aber der Inselstaat ist doch weit mehr - wie beispielsweise Musik, Salsa, Oldtimer, Zigarren, karibische Lebensfreude und natürlich Rum. Auch meine Gäste waren dieser Meinung und so stürzten wir uns am 25.03.2010 in ein Abenteuer namens Kuba.
Ein Reisebericht von
Sylvia Sann
Sylvia Sann

25.03.2010: Flug nach Havanna

Am frühen Morgen wurde ich pünktlich vom Transferservice, organisiert von Eberhardt TRAVEL , von zu Hause abgeholt und zusammen mit sechs weiteren Gästen zum Flughafen Berlin-Tegel gebracht. Zunächst checkten wir gemeinsam ein und anschließend lud ich „meine“ 15 Gäste zum Frühstück im Flughafenrestaurant „Leyseffiers“ ein. Nach dieser köstlichen Stärkung gingen wir zusammen an Bord unseres Flugzeugs und starteten pünktlich nach Paris. Nach einem kurzen Umstieg hieß unser nächstes Ziel nun Havanna. Pünktlich landeten wir auf der größten Insel der Karibik und wurde von unserem örtlichen Reiseleiter, Alberto, herzlich begrüßt. Nun fuhren wir ins Hotel zur Übernachtung, da es am nächsten Morgen wieder zeitig los gehen sollte.

26.03.2010: Flug nach Santiago de Cuba

Am nächsten Tag hieß es zeitig aufstehen. Unser Flug nach Santiago de Cuba sollte 09:30 Uhr starten aber bereits bei Ankunft am Flughafen erfuhren wir, was kubanische Gemütlichkeit bedeutet. Unser Flug verschob sich ohne Angabe von Gründen um eine Stunde nach hinten. Also warteten wir. Mit einer Stunde Verspätung erreichten wir gegen Mittag endlich Santiago de Cuba. Mich überraschte es, dass es hier kein Gepäckband gab. Jeder Koffer wurde von fleißigen Hilfskräften des Flughafens mit Hilfe von Trollies in die Abfertigungshalle gebracht. Am Ausgang erwartete uns schon unser Bus-Chauffeur Eddy, der uns von nun an die nächsten 15 Tage durch Kuba fahren wird. Er brachte uns in das Stadtzentrum von Santiago, wo wir unsere erste kubanische Mahlzeit probieren. Hauptsächlich stand Chicken oder Schwein auf der Speisekarte. Nach dieser köstlichen Stärkung führte uns Alberto durch die kleinen Gassen dieser wunderschönen Stadt. Dabei durfte natürlich auch der Blick vom „Balcon de Verez“ auf „El Morro“ nicht fehlen! Zum Abschluss des Tages besuchten wir dann noch „El Morro“, eine Burg… Malerisch erhebt sich die Festung vor den Toren des Ozeans.Von hier aus genießt man einen wunderschönen Ausblick auf den Atlantik. Wir ließen unsere Seelen baumeln und genossen die ersten Sonnenstrahlen in diesem Jahr bevor wir zu unserem Hotel fuhren. Bei unserem ersten Glas Mojito klingt der Abend gemütlich an der Hotelbar aus.

27.03.2010: Baracoa

Unser heutiges Etappenziel heißt Baracoa. Nach einer langen Fahrt entlang der Küste und einigen Gebirgsstrecken erreichten wir die Stadt im Osten von Kuba gegen Mittag. Einst legte hier Christopher Kolumbus an. Ihm zu Ehren errichtete die Stadt eine Statue direkt am Meer. Aber wir wollten natürlich noch mehr kennenlernen und so gingen wir in das Heimatmuseum der Stadt, wo wir zu einer Führung bereits erwartet wurden. Anschließend führte uns ein Rundgang entlang der Uferpromenade zur Kirche. Wir hatten ganz schön mit der Wärme zu kämpfen. Trotzdem karibischer Winter herrschte, genossen wir jeden Tag um die 30 Grad. Das war selbst unserem Alberto ausreichend genug. Am Nachmittag erreichten wir unsere 3-Sterne-Hotelanlage, welche direkt am Atlantischen Ozean gelegen ist. Wir wohnten in den Nebengebäuden und jedes Zimmer hatte Terrasse oder Balkon. Einige der Gäste nahmen ein erfrischendes Bad im Meer, andere bevorzugten den hoteleigenen Swimmingpool. Unser Abendessen nahmen wir in einem Restaurant hoch über Baracoa ein - mit einem wunderbaren Blick auf das Meer. Bis hoch oben lagen allerdings ein paar, nicht DIN-genormte Stufen, vor uns.Von der vor uns liegenden Stadt klangen die verschiedensten Musikstücke in unser Ohr. Was kann es schöneres geben?

28.03.2010: Rio Tao – Santiago de Cuba

Nach der Stärkung am reichhaltigen Frühstück brachte uns Eddy zum Rio Tao, einem kleinen grünen Paradies nahe dem Städtchen Baracoa. Wir setzen in zwei Booten auf eine Insel über und spazierten durch das grüne Dickicht des Urwaldes. Alberto erzählte uns viel Interessantes über Flora und Fauna. Nach rund einer halben Stunde erreichten wir eine kleine Farm, wo uns ein Einheimischer Kokosnüsse von den Palmen holte. Durstig probierten wir von der Kokosmilch. Weiter führte uns die Wanderung durch das Gebiet der immergrünen Insel. Immer wieder trafen wir unterwegs einheimische Bauern, die uns von ihrem Leben erzählten. Einer der Bauern zeigte uns sogar sein Haus und erzählte aus seinem Leben. Wir bedankten uns mit Kugelschreibern, einen größeren Gefallen konnten wir ihm gar nicht tun. Gegen Mittag erreichten wir wieder unsere Boote und setzten zum Restaurant über, wo uns die Mitarbeiter ein leckeres Spanferkel zubereiteten. Leider hieß es am zeitigen Nachmittag schon wieder Abschied nehmen vom „grünen Traum“. Wir fuhren zurück in Richtung Santiago de Cuba, vorbei an der Basisstation von Guantanamo. Am späten Abend erreichten wir endlich unser Ziel.

29.03.2010: Santiago de Cuba – El Cobre – Bayamo – Camagüey

Nach unserer letzten Nacht in Santiago de Cuba setzen wir unser Rundreise gen Osten weiter fort. Doch bevor wir diese wunderschöne Stadt verlassen, darf natürlich ein Besuch bei den nationalen Helden von Kuba und Santiago nicht fehlen: wir steigen am zentralen Friedhof von Santiago aus und Alberto zeigt uns die verschiedensten Gräber...alle einfallsreiche und größer als das nächste. Mit unseren Gräber in Deutschland überhaupt nicht zu vergleichen. Hier auf diesem Friedhof liegen Herr Barcadi nebst Gattin, das Mitglied vom Bueno Fiesta Social Club und natürlich DER Held Kubas, José Marti begraben. Herrn Marti zu Ehren wurde ein riesiges Mausoleum errichtet unddie Urne wird durch die kubanische Nationalflagge geschützt. Alle dreißig Minuten findet hier eine Wachablösung statt. Junge Soldaten in schweren Uniformen marschieren unter der heißen Sonne Kubas zum Mausoleum und gönnen somit ihren Kameraden eine kleine Pause zur Erholung. Weiter bringt uns Eddy nach El Cobre. Bereits vor der berühmten Wallfahrtskirche säumen eine Vielzahl von Händlern unseren Weg, die Sonnenblumen und andere Opfer verkaufen möchten. An der Kathedrale angekommen haben wir nun ausreichend Zeit, diese von Innen und Außen zu besichtigen. Ehrwürdig sitzen wir vor dem Altar und bestaunen den schönen aber dennoch spartanischen Innenraum dieser berühmten Kirche. Wir haben Glück, den bisher haben es nicht viele Gruppen am heutigen Tag bis zur Kathedrale geschafft und so genießen wir noch weitestgehend die Ruhe, die diese Kirche auch verdient hat. Am zeitigen Nachmittag endlich erreichen wir die selbsternannte sauberste Stadt Bayamo. Nach einer mittaglichen Stärkung in einem kleinen Restaurant in der Nähe des zentralen Platzes holt uns der örtliche Reiseleiter Juan ab und führt uns zu den schönsten Eckchen dieser wunderbaren kleinen Stadt. Höhepunkt unser Stadtführung ist der Besuch des örtlichen Casa de la Trovas, wohin uns Juan begleitet. Natürlich müssen wir auch hier das Getränk des Hauses, gepaart mit Medizin probieren! Dieses lockert uns doch etwas auf und einige meiner Gäste werden mutiger und machen beim Tanzkurs, welcher von der heimischen Musikgruppe, die eigens für uns spielt, mit. Ein Schritt vor und zwei zur Seite...ja, Sie machen das sehr gut. Doch leider ist auch hier in Bayamo unsere kurze Zeit gezählt und wir müssen uns weiter aufmachen in Richtung Camagüey, damit wir unser Hotel nicht allzu spät erreichen. Der Weg entlang der Landstraße streckt sich doch ziemlich und so entscheiden Alberto und ich, dass wir zunächst im Stadtzentrum von Camagüey zum Abendessen gehen, bevor wir schließlich in völliger Dunkelheit und nach einer kleinen Irrfahrt durch die engen Einbahngassen am späten Abend unser 2-Sterne-Hotel erreichen. Von dieser Tagesetappe sind wir heute doch so geschafft, dass keiner mehr an die Bar gehen möchte und gleich alle ihre Zimmer beziehen.

30.03.2010: Camagüey – Sancti Spiritus – Trinidad

Nach unserer morgendlichen Stärkung verladen wir das Gepäck im Bus und begeben uns einige Schritte zum nahegelgen Bahnhof. Hier werden wir bereits von den Bici-Taxis erwartet. Hierbei handelt es sich nicht um vierrädige Untersätze sondern um Fahrräder mit Aufsätzen, wo zwei Personen Platz finden. Per “Fahrradexpress” geht es nun in die zentrale Innenstadt von Camagüey. Zunächst erklärt uns Alberto den Hauptplatz sowie die dort angegrenzend Kirche. Überwacht wird dieser, in Saisonzeiten doch menschenvoller Platz, von einem riesigen Portraits Che`s, der uns neben Fidel Castro immer wieder auf unserer Reise quer durch diese atemberaubenden Karibikinsel begegnen wird. Wir begeben uns weiter zum Geburtshaus des kommunalenHeldens Ignacio Agramonte. Auch hier erwartet uns eine Führung und wir erfahren, wie der kommunale Held Camagüeys vor langen Zeiten gelebt hat. Alte Uniformen und Wohnungseinrichtigungen sind noch Zeugen aus dieser längst vergangenen Zeit. Weiter geht unsere Rundfahrt per Bici-Taxi. Wir nähern uns einer größeren Seitengasse. Auf dieser stehen viele gußeiserne Einwohner Camagüeys und verrichten “ihr” Leben…sie lesen Zeitung, halten einen kleinen Plausch oder karren Materialien zur Produktionserzeugung…eine wirklich sehr witzige Idee der Stadt. Natürlich versuchen auch die “richtigen” Einwohner, mit ihren “Nachbarn” Geld zu verdienen. So lernen wir einen Kubaner kennen, der sich neben einer lesenden Gußfigur platziert hat und diese imiert. Ein Foto kostet dann natürlich auch 1 CUC;-). Schließlich endet unsere Stadtrundfahrt und Eddy erwartet uns am Bus. Weiter führt uns die Reise gen Osten nach Sancti Spiritus, wo wir in einem kleinen niedlichen Lokal direkt am örtlichen Marktplatz zum Mittagessen erwartet werden. Da auch Sancti Spiritus eigene Highlights aufzuweisen hat und wir bereits nach vier Tagen Vollpensionen keinen wirklich großen Hunger mehr verspüren, entführt uns Alberto zu einem kleinen Rundgang durch die Stadt, welcher uns vom zentralen Hauptplatz durch einen kleinen Markt führt. Dieser endet an einer Einkaufsstraße, ein eher seltenes Bild in Kuba. Natürlich muss hier gleich die Chance genutzt werden, fehlende Materialien nachzukaufen und ehe wir uns versehen, ist Alberto mit Herrn Vielhaack in einem kubanischen Kaufhaus verschwunden, um eine Uhr zu kaufen. Leider dauert dies doch etwas länger als von der gesammten Gruppe gewünscht und so werden wir doch schon etwas unruhig aber nach einigen Versuchen, die beiden Herren wieder aus dem Kaufhaus herauszubekommen, konnten wir unsere Reise im Bus dann endlich fortsetzen. Unser nächstes Etappenziel heißt Manaca Iznaga, eine Zuckerrohrplantage nahe Trinidads. Dominiert wird die Plantage von einem 50 Meter hohen Wachturm. Leider wollten weder alle Gäste noch Alberto mit hochgehen aber weder zehn meiner Gäste noch ich wollten uns den Ausblick über die Weiten Kubas entgehen lassen und so kletterten wir die kleinen, immer enger werdenden Holztreppen bis nach oben….endlich geschafft. Und wir werden nicht enttäuscht. Vor uns liegt das Zuckerherz Kubas. Da wir wieder sehr gutes Wetter haben, genießen wir einen weitreichenden Ausblick über die Plantage. Nun stellt sich uns nur noch eine Frage: wie wird der Zuckerrohr aus den Pflanzen gepresst??? Aber auch die Antwort auf diese Fragen sollte uns nicht verwehrt bleiben. Wieder unten auf sicherem Boden angekommen, zeigen uns

31.03./01.04.2010: Badeaufenthalt in Trinidad

Unser erster Morgen an der karibischen Küste. Nach einem entspannten Frühstück holen wir heute das nach, was wir gestern nicht mehr geschafft haben - unseren Stadtrundgang durch Trinidadt. Pünktlich treffen wir uns mit Eddy und Alberto an der Rezeption unseres “All-Inclusice”-Hotels und fahren gemeinsam in Richtung Trinidad. Nach rund fünfzehn Minuten erreichen wir das Stadtzentrum. Zugleich beim Aussteigen begrüßt uns die karibischen Sonne mit einer schwülen Heißwetterfront….aber wir sind ja in Kuba und nach rund einer Woche Rundreise haben wir uns langsam an das super Klima gewöhnt. Gemeinsam spazieren wir nun durch die wunderbare Altstadt Trinidads. Leider herrscht hier noch sehr viel Armut und uns begegnen immer wieder Menschen, die nach Kugelschreibern, Seife oder Süßigkeiten fragen. Aber wir sind auch gut vorbereitet. Bereits beim vorausgehenden Informationsabend, welcher im Restaurant Marché im Dresdner Hauptbahnhof statt gefunden hat, erzählte uns meine Kollegin, Frau Mühlbauer, dass es doch ratsam ist, Kuli oder alte Sachen als Geschenke mit nach Kuba zu nehmen und die Kubaner haben sich wirklich darüber gefreut. Unser erstes Ziel heute ist ein typischer kubanischer Lebensmittelladen. Alberto erklärt uns anhand der doch verwaisten Regale und angeschriebenen Verkaufstafeln das Kaufverhalten, besser die Möglichkeiten, der Kubaner. Mit Erschrecken erfahren wir zum Beispiel, dass eine Familie mit rund 150 Gramm Bohnen im Monat auskommen muss….das kann man sich bei uns heutzutage überhaupt nicht mehr vorstellen. Weiter führt uns der Rundgang zum Hauptplatz der Stadt, wo sich das Leben abspielt. Weiter durch einen kleinen Markt gelangen wir zu einem offenen Café, welches einem Casa de la Trova doch sehr ähnelt. Hier legen wir eine kurze Getränkepause ein und schauen der Tänzen der Kubaner zu. Natürlich werden auch hier wieder einige Gäste aufgefodert, mitzumachen, denn nur so kann man auch in die kubanische Lebensmentalität eintauchen. Frisch gestärkt machen wir uns auf in die berühmte Kirche von Trinidad. Der Rundgang endet schließlich in einer kleinen Keramik-Manufaktur, wo eine Familie bereits seit mehreren Generationen Keramikprodukte in den verschiedensten Varianten herstellt. Selbst Fidel Castro hat diese Werkstätt schon einmal besucht. Einige Fotos an den Wändern erinnnern an dieses, für die Familie besondere Ereignis. Gegen Mittag treten wir unsere Heimreise zum Hotel an. Nun liegen anderthalb Tage Erholund und Sonne tanke vor uns. Natürlich genießen wir diese auch an dem kilometerlangen karibischen Sandstrand unter Palmen…herrlich. Ein weiteres Highlight erleben vier meiner Reisegäste und ich am Abend des 01. April 2010. Alberto hat uns angeboten, zu einer kubanischen Familie zu gehen und hier ein typisches Abendessen zu probieren. Gespannt machen wir uns wieder auf in die Altstadt von Trindidad. Wir werden bereits von der Hausherrin erwartet. Wir treten durch die unscheinbare Eingangstür und stehen bereits im Wohnzimmer der Familie, von dem zwei Schlafzimmer abgehen. Die Familie gestattet uns, alle Räume anzuschauen und wer mag, auch Fotos zu machen. Ich hätte nicht gedacht, dass die Familie so offen uns gegenüber ist. Im wunderschönen mit Pflanzen verzierten Hinterhof nehmen wir anschließend Platz und genießen ein frisches Abendessen bestehend aus Languste und Gemüse. Nachdem wir alle gesättigt sind, beschließen wir spontan, ins Casa de la Trova zu gehen. Aber bis dahnin schaffen wir es nicht. Schon von weitem sehen wir die hell erleuchtete Kirche und stellen fest, heute ist ja Gründonnerstag...die Ostermesse wird abgehalten. Somit ist natürlich klar, was wir machen. An der Kirche angekommen finden wir keine Sitzplätze mehr. Alle Sitzplätze sind bis zur letzen Reihe besetzt von älteren und jungen Menschen, von kleinen Mädchen in wunderschönen Kleidern, die spielend durch die Reihen huschen. Andächtig lauschen wir der Predigt des Pfarrers, auch wenn wir nicht wirklich etwas verstehen;-) Zum Ende der Prozession umarmen sich alle Kubaner und auch wir werden freundlich mit eingeschlossen. Es scheut sich auch niemand, uns ein Küschen auf die Wange zu geben...einfach atemberaubend. Nun versuchen wir doch noch, ins Musikhaus zu kommen aber da durch die kirchliche Andacht ganz Trinidad auf den Beinen ist, müssen wir enttäuscht feststellen, dass wir keinen Platz mehr bekommen werden. So entschließen wir uns ganz spontan, ein Oldtimer-Taxi anzuhalten (eigentlich wollte uns unser Bus-Chauffeur Eddy abholen) und zurück zum Hotel zu fahren. Dieser Abend war in seiner Gesamtheit einfach wunderbar schön und ich denke heute noch sehr gern an dieses Ereignis, was sicher nicht jeder Kuba-Reisende erlebt, zurück.

02.04.2010: Sierra del Escambray – Botanischer Garten

Heute erwartet uns ein weiteres Highlight auf unser Reise - die Sierra del Escambray. Nachdem wir alle im Hotel ausgecheckt haben und die Koffer verladen sind, bringt uns Eddy in das Hinterland von Trinidad - in die Bergwelt der Sierra del Escambray. Mutig aber natürlich auch erfahren manövriert Eddy unseren Bus entlang der Serpentinen zum Luftkurorthotel “Escambray”. Hier steigen wir um auf umgebaute LKW`s aus sozialischen Zeiten der UdSSR. Auf dem Frachter des LKWs sind Stühle befestigt und auf diesen fahren wir sozusagen “Openair” über befestigte und unbefestigte Straßenwege in der Sierra. Am Ausgangspunkt, einem kleinen urigen Restaraunt angekommen, verlassen wir die Laster und begeben und begeben uns auf eine Wanderung durch die Flora der Sierra. Diese leichte Wanderung dauert ca. eine Stunde und wir erreichen einen kleinen Wasserfall mit See, der auch für die nötige Erfrischung sorgen kann - natürlich nur für den, der will und das wollten doch erstaunlich einige aus der Reisegruppe. Schnell hinter einen Busch verschwunden und das Badeoutfit war angezogen. Genüsslich genossen sie das kühle Nass während wir vom Ufer aus zusahen. Nach einer dreiviertel Stunde Stunde beschlossen wir, den Rückweg anzutreten. Über einen anderen Weg als dem Hinweg wanderten wir gemütlich zurück zum Restaurant, wo wir zum Mittagessen erwartet wurden. Nach der Stärkung ging es mittels unseres LKWs zurück zum Ausgangspunkt, wo uns Eddy freudestrahlend begrüßte. Nun war es höchste Zeit, uns auf den Weg nach Cienfuegos zu machen. Am Nachmittag, Cienfuegos liegt kurz vor uns, biegen wir von unserer Route ab und statten dem Botanischen Garten einen Besuch ab. Eine örtliche Reiseleiterin führt uns durch die mehrere Hektar große Anlage und erklärt uns sämtliche Palmen und weitere Pflanzenarten, die die kubanische Flora zu bieten hat. Im Anschluss genehmigen wir uns noch einen kleinen Cocktail mit Medizin, bevor wir uns zu unserem Hotel “Jadran” an der Küste von Cienfuegos gelegen machen. Heute sind wir wirklich geschafft aber wir verabreden uns noch zum gemeisnam Abendessen im Hotelrestaurant. Danach gehen doch fast alle Gäste zu Bett während ich die Zeit nutze, der kubanische Tanzmusik in einem der zahlreichen Cafés und Bars zu lauschen.

03.04.2010: Cienfuegos – Santa Clara

Auch heute heißt es wieder Koffer packen und dann ab zum Bus. Aber natürlich verlassen wir Cienfuegos nicht, ohne dem wunderschönen Zentrum unseren Besuch abzustatten. Alberto übernimmt auch diesmal die Stadtführung und begleitet uns zunächst zum einzigen Triumpfbogen, den es auf Kuba überhaupt gibt. Dieser steht auf dem zentralen Hauptplatz, wo sich Kubaner und auch Touristen zum Plausch treffen. Ihm gegenüber befindet sich auch, wie in jeder Stadt, ein Denkmal des nationalen Volksheldens José Marti. Wir gehen in das weltbekannte Theater “Teatro Terry”, welches wir in seiner Vollkommenheit bestauen. Zum Ende unseres Rundganges schlendern wir über den Souvenirmarkt von Cienfuegos, der heute ziemlich voll ist. Einige Gäste erstehen kleine Erinnerungsstücke andere organisieren schöne Mitbringsel für ihre Lieben daheim. Zurück im Bus spielt uns Alberto Musikstücke, komponiert von Terry vor und somit verabschieden wir uns schon wieder von der kleinen Stadt, die meiner Meinung nach, die schönste der schönen auf der gesamten Reise war. Unser nächstes Etappenziel liegt nun vor uns - Santa Clara. Die Stadt, in der Stadt den “berühmten” Munitionszug entgleisen ließ und wo er auch, etliche Jahre nach seinem Tod, seine letzte Ruhestätte gefunden hat. Schon von weitem begrüßt uns die übergroße Statue von Ché. Wir steuern auch gleich das Ché-Museum an, wo sehr strenge Sicherheitsvorkehrungen vorherrschen. Man darf nichts, außer vielleicht etwas Kleingeld mit in das Museum hineinnehmen. Zunächst werden wir in einen kleinen dunklen Raum gelassen, wo Ché und einige seiner Mitkämpfer begraben liegen. Dann führt uns ein kleiner Gang zum Museum. Hier gibt es alles von Ché, was man sich vorstellen kann: Fotos aus Kindertagen, handgeschriebene Urkunden, eine Uniformen, seine Waffen und natürlich zahlreiche Fotos, die sein gesamtes Leben erzählen. Es ist eine wirklich interessante und auch erstaunliche Ansammlung an Zeitzeugnissen, die von den Kubanern mit viel Stolz geschützt werden.Nach unserer täglichen mittaglichen Stärkung erkunden wir nun das Stadtzentrum von Santa Clara. Eddy entlässt uns an der Stelle, wo die Entgleisung des Munitionswagens statt gefunden hat. Auch heute stehen hier noch die Waggons. Ob es sich aber um die realen handelt, konnte uns leider niemand sagen. Weiter spazieren wir zum Stadtzentrum, wo sich das renovierte Opernhaus und eine Bibliothek befinden. Wir haben ein wenig Freizeit, diesen Platz und die angrenzenden Gassen auf eigene Faust zu erkunden. Am Nachmittag reisen wir dann weiter zu unserem Hotel, welches etwas außerhalb von Santa Clara gelegen ist. Eine kleine niedliche Bungalow-Anlage aber dennoch mit sämtlichen Komfort,den man sich auch wünscht. Gemeisam lassen wir den Tag am hoteleigenen Pool ausklingen und genießen dabei ein kühles Glas Pina Colada.

04.04.2010: Havanna

Heute begeben wir uns wieder in den Ort, wo unsere Rundreise vor über eine Woche begonnen hat, nach Havanna. Gegen Mittag erreichen wir die kubanische Hauptstadt und Alberto führt uns zum “Alten Platz”, wo wir in einem der zahlreichen Restaurants zu Mittag essen. Vor uns befinden sich bereits die ersten von zahlreichen Sehenswürdigkeiten von Havanna wie bspw. eine mächtige Kathedrale mit Blumen und Fresken verziert. Wir unternehmen einen kleinen Spaziergang von dem Platz und Alberto führt uns zum Hotel “Ambos Mundos”, wo der weltbekannte Schriftsteller Hemingway einst mehrere Jahre seines Lebens verbrachte. Vorbei am Gerichtsgebäude und dem zentralen Hauptplatz geht es weiter in Richtung Hafengebiet. Wir steigen nun um in vier sehr sehr alte aber dennoch fahrbare Oldtimer. Die nächsten zwei Stunden genießen wir eine Stadtrundfahrt par excellenz. Vorbei am Malecon sahen wir auch die, dass die Hauptstadt nicht nur wunderbare Häuse, wenn auch sehr zerfallen, besitzt sondern dass auch viele Flächen in der Stadt grün sind. So hatte ich mir Havanna gar nicht vorgestellt. Unsere Rundfahrt endete am teuersten Hotel der Stadt, am 5-Sterne-Hotel "National". Als wären wir Gäste, gingen wir wie selbstverständlich in die Hotelhalle und besichtigten erst einmal die Rezeption und den schön angelegten Garten. Ein kleiner Nebengang führte uns schließlich zu den Raum, wo all die Fotos berühmter Persönlichkeiten hängen, die seit den 20iger Jahren im Hotel "National" abgestiegen sind...eine sehr beeindruckende Liste. In der Gartenbar des Hotels angelangt, beschlossen wir, eine kleine "Erfrischungspause" einzulegen und so genossen wir Mojito und Pina Colada mit einem freien Blick auf den Malecon...einfach fantastisch. Den Abend verbrachten wir in einem kleinen Fischrestaurant in der Nähe unseres Hotels "Plaza" inmitten des Zentrums. Einige von uns wollte jedoch im Anschluss noch nicht zurück ins Hotel und so spazierten wir gemeinsam mit Alberto durch die Straße und besuchten noch das ein oder andere Lokal und ließen somit den Abend gemütlich enden.

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