Reisebericht: Rundreise Kuba – Sonneninsel in der Karibik

27.03. – 11.04.2016, 17 Tage Rundreise von Ost bis West mit Santiago de Cuba – Baracoa – Camagüey – Trinidad – Cienfuegos – Santa Clara – Cayo Santa Maria – Vinales–Tal – Havanna


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In Zeiten vielfältiger politischer Wandlungen und der immer schneller fortschreitenden Digitalisierung des Lebens begann für uns eine Reise in die postsozialistische Gegenwart einer dem Kapitalismus seit beinahe siebzig Jahren trotzenden Antilleninsel.
Ein Reisebericht von
Ralf Mehnert
Ralf Mehnert

1./2.Tag: Sonntag/Montag, 27./28.03.16 – Anreise nach Santiago de Cuba

Diese Reise würde unser Weltbild nicht erschüttern, aber in mancherlei Form unsere Sicht der Dinge verändern. Auch wenn es nur für eine begrenzte Zeit ist. Denn Kuba, wie die wunderschöne Insel heißt, ist einerseits ein karibisches Kleinod, anderseits ein Platz, wo viele Menschen täglich um die wirtschaftliche Existenz kämpfen müssen. Und wie uns die Geschichte lehrt, gelingt dies vor allem mit Einfallsreichtum, Flexibilität und Improvisation. Auf Kuba kommt noch die jahrzehntelang anerzogene Leidensfähigkeit hinzu.
Von Berlin und Frankfurt aus ging es über Paris mit der Air France nach Havanna. Hatten wir uns auch darauf eingestellt, auf Kuba mit der einen oder anderen ungeplanten Situation und Veränderung konfrontiert zu werden, so rechneten wir aber nicht damit, dass uns das schon in Europa widerfahren würde. Tat es aber. Unser Flug von Paris nach Havanna verschob sich um 3,5 Stunden, so dass wir schon am Anreisetag das erste Mal umdisponieren mussten. Und es kam noch "besser". Auch der Weiterflug in der Nacht von Havanna nach Santiago de Cuba erfolgte nicht pünktlich, sondern ebenfalls mit dreieinhalb Stunden Verspätung. Wahrscheinlich wollte man uns die Umstellung von den europäischen auf die kubanischen Gepflogenheiten erleichtern und da wir nun schon beinahe daran gewöhnt waren, ging das nun auch unsererseits mit der Eingangs erwähnten kubanischen Leidensfähigkeit vonstatten.
Nach dieser kleinen Odyssee wurden wir gegen Mittag endlich in Santiago de Cuba von unserem Busfahrer Rolando herzlich begrüßt. Er würde uns zusammen mit unserer Reiseleiterin Marvileivis sein Kuba zeigen und uns in den nächsten vierzehn Tagen die Schönheiten dieser Insel näher bringen. Um uns von den Strapazen der Anreise etwas zu erholen, begannen wir unsere Rundreise mit einem Mittagessen in dem Inselrestaurant El Cayo Grandma, wohin wir mit einem kleinen Boot übersetzten. Derart gestärkt, trotzten wir unserer Müdigkeit und besichtigten die im 17. Jahrhundert zum Schutz vor Piraten etwas außerhalb gelegene Festung "Castillo del Morro". Sie war seinerzeit für die Stadt Santiago, die Haupthafen für die Schiffe der spanischen Armada und die Sklavenschiffe aus Afrika war, von großer verteidigungspolitischer Bedeutung. Anschließend fuhren wir ins Zentrum von Santiago, der zweitgrößten Stadt Kubas und lernten bei einer Stadtführung den Parque Cespedes mit der Kathedrale und dem Rathaus kennen, wichen permanent längst ausgestorben geglaubten automobilen Fossilien aus und warfen des Öfteren einen Blick hinter die Fassade der kubanischen Wirklichkeit. Vorbei am Bacardi-Museum spazierten wir durch die Gassen der Altstadt zum Plaza del Marte mit der Büste von Jose Marti und einem Denkmal für Camilo Cienfuegos, bevor wir mit dem Bus zum ersten Haus der Stadt, dem Hotel Melia Santiago de Cuba, fuhren und eincheckten. Das Abendessen nahmen wir in einer urigen "Wohnungsrestauration" ein, dem Paladar Don Ramon, wo uns der Patron persönlich in familiärer Atmosphäre bediente. Das Essen war sehr reichhaltig und lecker und der abschließende Kaffee mit einem ordentlichen Schuss Rum (wahlweise auch pur), versöhnte uns schlussendlich mit den zurückliegenden Anstrengungen der vergangenen vierzig Stunden.

3.Tag: Dienstag, 29.03.16 – Fahrt nach Baracoa

Nach einem überaus reichhaltigen Frühstück begannen wir unsere fünfstündige Fahrt durch die Provinz Guantanamo nach Baracoa, Kubas ältester Stadt ganz im Südosten der Insel. Über eine fast autofreie Autobahn fuhren wir an einer üppig grünen Landschaft vorbei nach Guantanamo, wo wir einen kurzen Stopp einlegten. Etwas außerhalb der Stadt beginnt die gleichnamige Bay, welche durch den angrenzenden US-amerikanischen Militärstützpunkt weltweit bekannt ist. Von einer kleinen Aussichtsplattform konnte man in weiter Ferne zumindest die Anlage erahnen, wenn auch nicht wirklich sehen. Aber das ist bekanntermaßen auch nicht Sinn und Zweck militärischer Objekte, schon gar nicht in diesem speziellen Fall. Weiter führte uns unsere Tour durch die Sierra der Maquey, später entlang der Karibikküste. Gegen Mittag machten wir eine Picknickpause an einem kleinen Strand in der Nähe von San Antonio del Sur. Am klaren und wunderbar warmen karibischen Meer genossen wir unter Palmen anderthalb schöne und entspannte Stunden. Baden inklusive. Anschließend setzten wir unsere Fahrt nach Baracoa über das Gebirge fort und erreichten nach einiger Zeit einen Aussichtsturm in Alto de Cotilla, von wo aus man einen tollen Blick auf die umliegenden Berge der Sierra del Purial hatte. Am frühen Nachmittag erreichten wir endlich Baracoa. Wir stoppten zuerst am Malecon, vor der Festung Fuerte Matachin und der Statue von Christoph Columbus, bevor wir zu Fuß einen Rundgang durch die teilweise restaurierte Altstadt von Baracoa machten. Unser Weg führte uns natürlich auch zur Kirche Nuestra Senora de Conception und dem 500 Jahre alten Kreuz "Cruz de la Parra". Danach stiegen wir die Treppen zum altehrwürdigen Hotel El Castillo hoch und genossen einen fantastischen Blick auf die Stadt und die angrenzende Bucht. Unser Abendessen nahmen wir heute in unserer Hotelanlage etwas außerhalb Baracoas ein, bevor wir an der Hotelbar mit einem Mojito oder Cuba Libre die Eindrücke des Tages Revue passieren ließen.

4.Tag: Mittwoch, 30.03.16 – Rio Toa / Santiago de Cuba

Bevor wir uns heute auf den Rückweg nach Santiago machten, wollten wir noch etwas zur Kakaoproduktion in der Region erfahren. Nach kurzer Fahrt erreichten wir die Finca Duaba, wo wir von dem sehr netten und lustigen Naturführer Juan begrüßt wurden. Er zeigte und erklärte uns auf kurzweilige Art die unterschiedlichen Pflanzen und Früchte der Plantage und ließ uns das eine und andere Mal Früchte „erschmecken und erriechen". Wer mochte, konnte auch proteinreiche Termiten kosten. Im Geschmack waren diese nicht unangenehm, man sollte sie nur wirklich zerbeißen, um ungewollte Krabbeleien zu vermeiden. Darüber hinaus erhielten wir viele Informationen zum Kakao und seiner Verarbeitung, bekamen Kakaoschoten, Kochbananen, Guaven, Mangos, Orangen, Mandarinen und die Früchte des Brotfruchtbaumes zu Gesicht und konnten am Ende eine köstliche Tasse heißer Schokolade mit Kokosmilch zu uns nehmen. Wenig später ging es zur Finca Rio Toa, wo wir auf dem wasserreichsten Fluss Kubas eine Bootstour unternahmen. In drei Ruderbooten erreichten wir die Mündung des Rio Toa in den Atlantik und konnten von einer Landzunge aus die starke Strömung beobachten. Zurück in der Finca genehmigten wir uns ein paar kühle Getränke, wobei Naranja del Toa oder Kokosnusswasser, wahlweise mit oder ohne Rum, die Favoriten waren. Anschließend nahmen wir, begleitet von den Klängen einer Son-Band, ein Mittagessen ein. Es gab Suppe im Bambusrohr, Spanferkel und Kokospudding. Gut gestärkt begann am frühen Nachmittag dann unsere Rückfahrt nach Santiago de Cuba. Die Übernachtung erfolgte dieses Mal im Herzen der Altstadt, direkt gegenüber der Kathedrale am beliebten Parque Cespedes. Nach einem ruhigen Abendessen außerhalb des Zentrums konnte man den Abend noch mit einem Besuch der Casa de la Trova beschließen, Kubas berühmter, allgegenwärtiger Musikbar, oder man setzte sich auf die Dachterrasse des Hotels und ließ den Blick über die nächtliche, aber unheimlich lebendige und an dieser Stelle auch laute Stadt schweifen.

5.Tag: Donnerstag, 31.03.16 – El Cobre / Bayamo / Camagüey

Heute verließen wir den Südosten Kubas und begaben uns auf den langen Weg nach Camaqüey in die gleichnamige Provinz. Nach einem ausgiebigen Frühstück stand als letzte Station in Santiago de Cuba der Cementerio de Santa Ifigenia auf dem Programm, wo sich unter anderem das Grabmal des kubanischen Nationalhelden Jose Marti befand. Wir waren pünktlich zur Wachablösungen um 09:00 Uhr an Ort und Stelle und konnten so der militärischen Zeremonie als einzige Besucher zuzuschauen. Auf dem Weg aus der Stadt in Richtung El Cobre stoppten wir am Platz der Revolution mit dem Monumentaldenkmal von Antonio Maceo und den bedrohlich wirkenden 23 riesigen Stahlmacheten, die den Platz überragen. Am Vormittag erreichten wir Kubas bedeutendsten Wallfahrtsort El Cobre und besichtigten die Kathedrale mit der über 400 Jahre alten Marienfigur, bevor wir am frühen Nachmittag das geschichtsträchtige Städtchen Bayamo erreichten. Wir spazierten zu den Erklärungen unserer Reiseleiterin durch die Hauptstadt der Provinz Granma, sahen uns das Denkmal zu Ehren der kubanischen Nationalhymne an und nahmen einen erfrischenden Cocktail in der örtlichen Casa de La Trova. Nach einem späten Mittagessen machten wir uns auf den Weg in das knapp 3,5 Stunden entfernt liegenden Camaqüey, welches wir am Abend erreichten. Unser Hotel lag nahe dem historischen Stadtkern, welcher seit 2008 zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Nach dem Einchecken führte uns unser Weg durch die labyrinthischen Gassen der Altstadt mitten ins Zentrum, wo wir in einem kleinen Restaurant unser Abendessen einnahmen. Zurück vom Restaurant genehmigten wir uns noch einen kühlen Drink auf der Dachterrasse des Hotels und genossen die fantastische Sicht auf das nächtliche Camaqüey.

6.Tag: Freitag, 01.04.16 – Stadtrundgang in Camaqüey / Trinidad

Den heutigen Stadtrundgang in Camaqüey funktionierten wir kurzerhand um in eine Stadtrundfahrt mit den überall bereitstehenden Bici-Taxis, Fahrradrikschahs der Marke Eigenbau. Jeweils zwei Personen enterten die bedrohlich ächzenden Gefährte und so ging es als kleiner Konvoi durch die engen Straßen der Altstadt. Wir stoppten unterwegs immer wieder und sahen dabei den Parque Ignacio Agramonte, die Kathedrale Metropolitan, die Plaza San Juan de Dios, die Plaza del Carmen mit den bekannten Bronzestatuen der Darstellung kubanischer Alltagsszenen sowie das ehemalige Hospital Padre Jose Ollalo. Auch wenn man Mitleid mit den Fahrern dieser Gefährte haben müsste, war es doch eine besonders interessante Art und Weise, diese kulturhistorisch bedeutende Stadt zu "erfahren". Anschließend verließen wir die Stadt der Tonkrüge, um die sich einige Legenden ranken, und begaben uns in westlicher Richtung in die Provinz Sancti Spiritus mit dem Ziel Valle de los Ingenios, dem Tal der Zuckermühlen. Nach langer Fahrt durch die kubanische Zentralprovinz mit ihren Viehherden, Palmen- und Bananenhainen erreichten wir Manaca Iznaga mit der gleichnamigen Casa. Sie ist die bekannteste der ehemaligen Zuckermühlen und mit ihrem 44 Meter hohen Sklaventurm auch die berühmteste. Nach einem schmackhaften Mittagessen und den Erklärungen zur Herstellung von Zuckerrohrsaft mittels einer alten Zuckerrohrpresse bestiegen wir die 136 Stufen des ehemaligen Sklaventurmes. Oben angekommen eröffnete sich uns ein fantastischer Ausblick über die einstmals üppigen Zuckerrohrplantagen bis nach Trinidad hinein. Es war beeindruckend, den Blick soweit in die Landschaft lenken zu können. Wieder Boden unter den Füßen, ging es die letzten 23 Kilometer zu unserem Hotel an der Playa Ancon, wo uns zwei entspannte Tage in einer All-Inklusive-Anlage erwarteten.

7.Tag: Samstag, 02.04.16 – Trinidad

Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhren wir mit dem Bus die zwanzig Minuten nach Trinidad hinein. Dieses architektonische Freilichtmuseum war das Ziel des heutigen Vormittages. Uns empfing eine wahrlich beeindruckende Ansammlung schön restaurierter kolonialer Gebäude, die jeden Besucher verstehen lassen, warum Trinidad ganz oben auf der To-Do-Liste jedes Kuba-Interessierten steht und auch die UNESCO das malerische Städtchen zum Weltkulturerbe erklärte. Wir begannen unsere Besichtigung im Museo Municipal de Trinidad im Palacio Cantero, wo uns eine Museumsführerin die Geschichte des Hauses und der Stadt Trinidad erklärte. Ein kurzer Aufstieg auf den Turm des Museums - und die Altstadt von Trinidad lag uns zu Füßen. Ob des sich darbietenden Blickes konnte man ins Schwärmen geraten. Wieder auf dem Boden zurück, führte uns unser Weg zur Plaza Major, wo wir die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit sowie die ehemaligen Villen der Zuckerbarone, welche heute samt und sonders Museen beherbergen, zu Gesicht bekamen. Ein Muss für jeden Trinidad-Entdecker ist der Besuch der Taberna La Canchanchara, wo man die gleichnamige Rum-Spezialität Trinidads zu trinken bekommt. Anschließend erkundeten wir das historische Zentrum mit seinem Katzenkopfsteinpflaster und den farbigen Häusern zu Fuß. Der Zahn der Zeit ist trotz aller Restaurationsbemühungen unübersehbar, ungeachtet dessen erahnt und erfühlt man die Bedeutung dieser Stadt für das ganze Land. Und das spiegelt sich auch in den Gesichtern der Einheimischen wieder. Zurück im Hotel gaben wir uns nun ganz dem karibischen Urlaubsfeeling hin und nutzen die Zeit bis zum Abendessen für Strandspaziergänge unter Palmen oder zum Baden im wunderbar warmen Meer.

8.Tag: Sonntag, 03.04.16 – Freizeit oder Schnorchelausflug

Ein Teil der Gruppe ließ am heutigen Tag die Seele unter Palmen baumeln, der andere nutzte die Zeit, an einem Schnorchelausflug zur nahe gelegenen Insel Cayo Blanco teilzunehmen. Mit einem Segelkatamaran ging es hinaus aufs Meer, um allerlei Fische und Meerestiere zu beobachten. Oder man sah später auf der kleinen Insel einer Kolonie Einsiedlerkrebse bei ihrem emsigen Treiben zu. Egal, ob nun Segelkatamaran oder Strand-Chillout, ein schöner, ruhiger Tag im karibischen Badeparadies ließ uns Atem holen für die Entdeckungen und Erlebnisse der kommenden Tage.

9.Tag: Montag, 04.04.16: Wanderung Sierra del Escambray / Cienfuegos

Heute verließen wir vorerst die Karibikküste und bereiteten uns auf eine Fahrt in die Sierra der Escambray vor. Eine halbstündige Fahrt mit dem Bus brachte uns in die Nähe von Trinidad, wo wir in einen fast dreißig Jahre alten russischen Syl, ein Koloss von Fahrzeug, umstiegen. Traditionell werden damit Touristen, aber auch Einheimische in und aus den nahegelegenen Bergen der Sierra de Escambray befördert. Diese Art der Fortbewegung bietet dabei natürlich mehr Abenteuer als Fahrkomfort, was uns schon nach wenigen quietschenden und rumpelnden Minuten klar war. Aufgrund der Steigungen, die teilweise zu überwinden waren, konnte man den Einsatz solcher Fahrzeuge nachvollziehen, zu einem großen Teil wird es aber eher an den moderneren Alternativen mangeln bzw. ein Stück Nostalgie eine Rolle spielen. Nach gut dreißig Minuten erreichten wir Topes de Collantes inmitten der Sierra und stoppten am dortigen Info-Center. Wir befanden uns hier schon auf knapp 800 Meter Höhe und in landschaftlich sehr schöner Umgebung. Nachdem unser Naturführer Valentin zugestiegen war, setzten wir unsere Fahrt mit dem altehrwürdigen Syl fort. Unterwegs sahen wir Bromelien, die auf Stromleitungen wuchsen - ein beeindruckender Anblick! Nach nochmals knapp halbstündiger Fahrt begannen wir unsere Wanderung durch den Nationalpark. Unterwegs erfuhren wir von Valentin vieles über die regionale Flora und Fauna, unter anderem über den hier angepflanzten Kaffee. Am Wasserfall El Rocio bot sich uns ein tolles Fotomotiv, bevor es zum baden an eine kleinen Lagune ging. Nach sehr interessanten drei Kilometern Wanderung erreichten wir die Casa La Gallega, wo wir nach dem Willkommenstrunk La Carambola unser Mittagessen einnahmen. Nach einer guten Stunde verließen wir die Sierra de Escambray wieder und gelangten mit unseren Syl an den Ausgangspunkt der Bergetappe zurück. Nicht ohne vorher noch Obst und Früchte an einem kleinen Stand zu probieren. Die anschließende Fahrt nach Cienfuegos führte uns unmittelbar an die Karibikküste zurück zu unserem Hotel am Rande der gleichnamigen Bucht. Nach einem schmackhaften Abendessen im Hotelrestaurant haben sich einige aus unserer Gruppe noch eine schöne Tanz- und Musik-Show angeschaut.

10.Tag: Dienstag, 05.04.16 – Cienfuegos & Fahrt nach Santa Clara

Der heutige Tag startete gleich mit einem botanischen Highlight, denn wir waren am führen Morgen die ersten Besucher im "Jardin Botanico Soledad", dem botanischen Garten von Cienfuegos. Wir wurden von der deutschsprachigen Führerin Alicia herzlich begrüßt und durch einen Teil des 97 Hektar großen Geländes geführt. In dem einstmals mit Unterstützung der Harvard-Universität gegründeten Garten kann man knapp 2000 Pflanzenarten besichtigen. Alicia zeigte uns einen kleinen Ausschnitt davon, u.a. diverse Ficus-Bäume, die amerikanische Eiche, den Baumwollbaum, einen "Leberwurstbaum", Mahagoni,- Eisen- und Ebenholzbaum, Mini- und Maxirockpalmen, Beton- und Königspalmen, verschiedene Bambusarten, Akazien, Gummibäume, einen gewaltigen "Elefantenfuß" sowie ein Hibiskus- und Zimtgehölz. Interessant und kurzweilig von Alicia erklärt, erfuhren wir so in kurzer Zeit sehr viel über die einzelnen Gewächse. Nach dem verlassen des Gartens fuhren wir nach Cienfuegos, wo wir einen ersten Fotostopp am Palacio de Valle, einem ehemaligen Casino und heutigen Restaurant, einlegten. Von hier aus hat man einen guten Blick auf die Bucht von Cienfuegos. Daran anschließend machten wir einen weiteren Fotostopp am Yachtclub und hatten einen schönen Blick auf die Marina und die umgebenden ehemaligen Villen der kubanischen Oberschicht, die dieses Viertel bis zur Revolution bewohnte. Wir setzten unsere Tour durch Cienfuegos mit einem Bummel durch das lebhafte Stadtzentrum fort. Die Fußgängerzone und die angrenzenden Straßen mussten sich für kubanische Verhältnisse nicht verstecken, hier fühlte man sich durchaus in der Neuzeit angekommen. An der Plaza Marti besichtigten wir das Teatro Terry, welches Ende des 19. Jahrhunderts aus Mitteln des ehemaligen Zuckerbarons Tomas Terry entstand. Als die Sonne Ihren höchsten Stand erreichte, verließen wir die "Perle des Südens" und machten uns auf den Weg nach Santa Clara. Nach anderthalbstündiger Fahrt erreichten wir die Stadt, die wie keine andere mit dem Namen Ernesto "Che" Guevara verbunden ist. Nach einem reichhaltigen Mittagessen betraten wir das Mausoleum des Welt-Revolutionärs am Platz der Revolution und erhielten danach im angrenzenden Che-Museum einen kleinen Einblick in sein Wirken auf Kuba. Noch schnell die Monumentalstatue oberhalb des Mausoleums fotografiert, bevor wir in der Innenstadt von Santa Clara einen kleinen Spaziergang unternahmen. Bevor wir anschließend zum Hotel fuhren, dass etwas außerhalb des Zentrums lag, stoppten wir noch für eine kurze Besichtigung des entgleisten Zuges, welcher eine entscheidende Rolle bei der Einnahme der Stadt Ende des Jahres 1958 durch die Rebellenarmee unter Führung Che Guevaras spielte. Den heutigen Tag ließen wir bei einem guten Abendessen und etwas Musik, Show und Mojito/Cuba Libre geruhsam ausklingen.

11.Tag: Mittwoch, 06.04.16 – Fahrt nach Havanna

Nur noch knapp 250 Kilometer trennten uns von Havanna, doch wir ließen uns Zeit mit dem Eintreffen in der kubanischen Hauptstadt. Wir folgten zwar der Autobahn Richtung Westen, hielten aber nach knapp zweistündiger Fahrt bei der ehemaligen Zuckerrohrplantage "Australia", um hier mit einem Nostalgiezug eine Entdeckungsfahrt der besonderen Art zu machen. Statt Zuckerrohr werden hier heute Mangos, Guaven, Bananen und noch viele andere Sachen gepflanzt. Die Fahrt mit der alten Dampflokomotive ist nicht nur für Eisenbahnliebhaber eine Freude. Hinter der Lok sitzt man in offenen Wagons und kann den Arbeitern in den angrenzenden Feldern zu sehen. Zwischendurch kann man auch mal auf der Lokomotive mitfahren, was aber eine heiße und nicht ganz saubere Angelegenheit ist. Wir schauten einem Palmkletterer zu, bekommen Früchte zu kosten und können frisch gepressten Zuckerrohrsaft trinken. Alles in allem war es eine abwechslungsreiche und willkommene Unterbrechung der langen Fahrt nach Havanna. Gegen 14:00 Uhr erreichen wir dann die kubanische Hauptstadt und genießen als erstes ein gutes Mittagessen gegenüber der Festung El Morro. Im Anschluss daran begann die von den meisten mit Spannung erwartete Oldtimerrundfahrt durch einen Teil der Zwei-Millionen-Metropole. In mehr als dreißig Jahre alten Cabriolets unterschiedlicher US-amerikanischer Fabrikate, die aber alle sehr gepflegt und wunderbar dekadent aussahen, ließen wir uns durch das pulsierende Havanna chauffieren. Wir stoppten für ein paar tolle Fotos auf die Stadt innerhalb der Festung El Morro, fuhren an der weltbekannten Uferpromenade Malecon entlang und ließen die stundenlangen Reden Fidel Castros am Platz der Revolution vor unserem geistigen Auge auferstehen. Leider ging diese wunderschöne Tour irgendwann einmal zu Ende und wir mussten uns von diesen liebevoll gepflegten Raritäten, die man in dieser Anzahl und Vielfalt wohl nirgendwo sonst mehr zu sehen bekommt, verabschieden. Ein letztes Oldtimer-Erinnerungsfoto und dann checkten wir in unserem Hotel ein. Doch damit war der Tag noch nicht beendet, denn ein weiteres weltbekanntes Havanna-Highlight erwartete uns an diesem Abend noch. Nach einem schmackhaften Essen im Herzen der Altstadt fuhren wir zum Tropicana-Show-Theater, wo uns die gleichnamige Tanzshow erwartete. Es wurde ein fantastischer Abend mit tollen Tänzerinnen und Tänzern, wunderbarer Musik und vielen extravaganten Kostümen. Wir genossen mit vielen anderen Besuchern aus aller Welt dieses exklusive zweistündige Programm und gingen kurz nach Mitternacht zwar müde, aber mit vielen tollen Rhythmen im Ohr zu Bett.

12.Tag: Donnerstag, 07.04.16: Stadtrundgang Havanna

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der bald fünfhundertjährigen Stadt, welche ihre Gründung vor allem der strategisch günstigen Lage an der Straße von Florida verdankte. Von hier aus konnten die Spanier ihre Eroberung der neuen Welt mit einer starken Basis fortsetzen. Unser erstes Ziel am frühen Morgen war der größte Friedhof Lateinamerikas, der den Namen des vielleicht größten Entdeckers der Geschichte trägt: Christoph Kolumbus. Auf einer Fläche von 850 mal 650 Metern kann man hier einige der schönsten Grabanlagen besichtigen, die von Menschenhand erschaffen wurden. Viele Geschichten und Legenden ranken sich um einzelne Gräber, die auch heute noch Anlass zum Staunen, Schmunzeln und zur Verehrung geben. Danach fuhren wir in Richtung Altstadt und stiegen am Hafen aus, um die Christus-Statue auf dem gegenüberliegenden Höhenzug nahe der Festung El Morro zu fotografieren. Ein kleiner Spaziergang brachte uns zur Plaza de Armas, wo im Jahr 1519 La Habana gegründet wurde. In den folgenden zweieinhalb Stunden führte uns unsere Reiseleiterin Marvileivis durch die vielerorts schön restaurierte und 1982 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannte Altstadt Havannas. Wir besichtigten die Gebäude und Kirchen an der Plaza de San Francisco sowie der Plaza de Cathedral und mischten uns unter die Touristen an der beliebten Plaza Vieja, bevor wir uns zur Stärkung im Café Mercurio unser Mittagessen schmecken ließen.
Anschließend ging es zum Havana-Club Rum-Museum, wo wir eigentlich Einblicke in die Geheimnisse der Rum-Herstellung erhalten sollten. Doch leider hatte sich bei der Buchung der Fehlerteufel eingeschlichen und wir waren zu einer völlig anderen Zeit avisiert. Wohl oder übel mussten wir die Besichtigung auf einen anderen Tag verschieben. Wir nutzten die frei gewordene Zeit, um kubanischen Rum und ein paar echte Cohibas und Monte Cristos einzukaufen, denn Rum und Zigarren sind die wohl beliebtesten Mitbringsel von der Zuckerrohrinsel. Bevor wir am Malecon entlang zu unserem Hotel zurück fuhren, stoppten wir für ein paar schöne Fotos an Havannas Gran Teatro und am Capitol, welches gerade von einer deutschen Firma rekonstruiert wird und wo die kubanische Legislative ihre Arbeit in Zukunft wieder verrichten soll. Im Hotel hatten wir etwas Zeit, um kurz durch zu schnaufen, bevor wir im Vorort Miramar ein wunderbares Abendessen in einem kleinen, aber feinen Paladar zu uns nahmen. Neben uns haben hier auch schon einige Größen aus Kunst, Kultur und Politik gespeist. Sowohl national als auch international. Auf dem Rückweg stieg der Großteil der Gruppe am Café Habana aus, um einer Aufführung der legendären Buenavista-Musik beizuwohnen. Knapp anderthalb Stunden ließen wir uns von der Musik und dem sich darin widerspiegelnden Lebensgefühl der Kubaner inspirieren. Am Schluss blieb eine Erkenntnis, die schon während der Show bildhaft zu sehen war: das Leben ist vergänglich, die Schönheit, die Jugend und die Gesundheit sind vergänglich - aber die Kunst, die Künstler und die Musik werden überdauern. Dem konnte man uneingeschränkt zustimmen.

13.Tag: Freitag, 08.04.16 – Ausflug Pinar del Rio / Vinales

Nach zwei aufeinanderfolgend kurzen Nächten ging es auch heute wieder relativ zeitig am Morgen ins knapp 160 km entfernte Valle de Vinales, einem absoluten Besuchermagnet, Heimat des besten kubanischen Tabaks und der sogenannten "Mogotes", der für dieses Tal typischen Kegelkarstberge. Die durch die Autobahnfahrt relativ ereignislos verlaufenden zweieinhalb Stunden bis zur ersten Zwischenstation Pinar del Rio überbrückten wir mit Informationen und Erzählungen zur Geschichte und Politik des Landes sowie zur Situation und Lebensweise der Kubaner. Darüber hinaus schauten wir uns eine Dokumentation zum Tabakanbau und zur Verarbeitung desselben an. So verging die Fahrt wie im Fluge und wir erreichten Pinar der Rio noch vor der größten Mittagshitze. Unser Ziel in der Provinzhauptstadt ganz im Westen Kubas war eine Guayabita-Fabrik, welche Likör aus der Frucht Guayabita del Pinar, einer Guavenart, herstellt. Wir bekamen bei einer kleinen Führung Einblicke in die Herstellung, Reifung und Weiterverarbeitung des sehr süßen Likörs. Eine kleine Verkostung bildete dann den Abschluss des Besuches. Wir fuhren weiter zum Hotel Los Jazmines, von dessen Terrasse aus man einen überwältigenden Blick auf das vor einem liegende Vinales-Tal hatte. Wie immer in so einer Situation dankt man der Schöpferkraft von Mutter Natur, die eine anmutig und erhaben wirkende Gesteinskomposition in diesen Teil der Insel gezaubert hat. Nach einem solchermaßen fotogenen Genuss wandten wir uns wieder irdischen "Genüssen" zu und besuchten die nicht weit entfernte Tabak-Finca Paraiso, wo wir Informationen zum Anbau des besten kubanischen Tabaks bekamen. Wir besichtigten des Tabakhaus, wo die kostbaren Blätter trockneten, nahmen Erklärungen zu Fermentation entgegen und sahen dem Tabakbauern beim Drehen einer Zigarre zu, die wir dann im Anschluss "kosten" konnten. Wie fast immer wurde das Ganze durch einen aromatischen Kaffee mit dem obligaten Schuss Rum abgerundet. Für 10 kubanische (konvertierbare) Pesos gab es 10 hausgemachte Zigarren zum mitnehmen. Voll gefüllt mit jeder Menge Informationen mussten wir nun auch mal an die Füllung unserer Mägen denken. Im Restaurant Palenque de los Cimarrones, welches malerisch im Vinales-Tal lag, nahmen wir an der Bar zuerst einen göttlichen Drink, einen sogenannten "Oshun" - was Göttin des Flusses bedeutet, um anschließend durch ein kleines Höhlensystem zum Hauptrestaurant vorzudringen. Hier stärkten wir uns bei Hühnchen mit Reis und Kartoffeln, bevor wir zu einer kurzen Wanderung durch das Tal aufbrachen. Vorbei an den teilweise einsturzgefährdet aussehenden Karstfelsen gelangten wir zum "prähistorischen" Wandgemälde Mural de la Prehistoria, welches in grellbunten Farben die schöne Landschaft „bereichert". Pop-Art auf kubanisch. Wem es gefällt. Der Tag war danach schon weit fortgeschritten, so dass wir nun die Rückfahrt ins knapp drei Stunden entfernte Havanna antreten mussten.

14.Tag: Samstag, 09.04.16: Fahrt nach Soroa

Für uns brach heute mit strahlendem Sonnenschein der vorletzte Tag auf Kuba an. Nach einer beinahe zweieinhalbtausend Kilometer langen Reise durch das Enfant Terrible der karibischen Inseln waren wir nun ganz im Westen des Landes angekommen. Nachdem wir gestern Pinar der Rio und Vinales besuchten, ließen wir es heute etwas gemütlicher angehen. Wir verließen Havanna und fuhren in den knapp 70 Kilometer entfernten Nationalpark Las Terrazas, ein fünftausend Hektar großes Naturparadies, welches als gelungenes Rekultivierungsprojekt angesehen werden kann. Nachdem wir uns mit dem ökotouristischen Vorzeigeprojekt vertraut gemacht hatten, bummelten wir zum Haus des bei einem Unfall früh verstorbenen populären kubanischen Sängers Polo Montanes, welches wir besichtigten. Der anschließende Rundgang durch die kleine Ortschaft führte uns zu einem Café, wo wir hiesige Kaffeespezialitäten zu trinken bekamen. Anschließend fuhren wir weiter zu den der Ortschaft vorgelagerten Banos del San Juan, einem kleinen Fluss, der Aufgrund vieler Gesteinsbarrieren zu kleinen Badebecken angestaut wurde. Herrlich im Grünen gelegen und über befestigte Wege und Brücken gut zu erreichen, nutzten vor allem Einheimische aus der Umgebung dieses natürliche Kleinod zum Baden, für Familienausflüge und als Rendezvous-Ort für Verliebte. Wer wollte, konnte hier ins Wasser steigen oder einfach nur die Seele baumeln lassen. Ein kurzer Spaziergang brachte uns zum Restaurant Casa del Campesino, wo wir uns gemütlich unter einem Palmendach Reis, Hühnchen und Schweinefleisch schmecken ließen. Aufgrund der üppig grünen Umgebung wähnten wir uns dabei im tropischen Garten Eden. Nach dieser Stärkung stiegen wir wieder in den Bus und legten die wenigen Kilometer bis Soroa zurück, wo wir den Orchideengarten besuchten. Hier konnte man über 700 Orchideenarten aus aller Welt besichtigen. Unser Führer machte uns mit den einzelnen Arten und Besonderheiten verschiedenen Orchideenfamilien vertraut, es war allerdings unmöglich, sich all die Bezeichnungen, lateinischen Namen und umgangssprachlichen Entsprechungen zu merken. Eins blieb uns aber im Gedächtnis haften; die einzigartige Farb- und Formenvielfalt. Vor allem die Botaniker unter uns waren ob dieser Blütenpracht begeistert. Nach einer reichlichen Stunde verließen wir den Orchideengarten und machten uns zu Fuß auf den Weg zu unserem Hotel, welches gleich nebenan gelegen war. Nach dem Einchecken hieß es erst einmal ausruhen und im Swimmingpool ein erfrischendes Bad nehmen. So konnte man nochmal Kraft für die letzte Etappe und den langen Heimflug am Sonntag sammeln.

15.Tag: Sonntag, 10.04.16: Havanna / Hemingwaytour

Nun war er da, der unwiderruflich letzte Tag unserer Reise durch Kuba. Wie um uns den Abschied noch zu erschweren, begrüßte uns auch an diesem Morgen wieder ein wunderschöner sonnig-warmer Tag. Von Soroa aus begaben wir uns auf den Rückweg nach Havanna, wo wir den Spuren Ernest Hemingways folgen wollten. Wir erreichten nach anderthalbstündiger Fahrt als erstes Ziel unserer Tour das ehemalige Anwesen des Nobel- und Pulitzer-Preisträgers, die Finca Vigia, nur um dort feststellen zu müssen, dass das heute als Museum dienende Haus und Grundstück geschlossen war. Leider ließ sich der diensthabende Wachmann weder durch gute Worte noch durch wertvolles Papier zur Öffnung des „Heiligtums" erweichen. So fuhren wir weiter zu einem der beiden Stammlokale des Schriftstellers in der Altstadt von Havanna. In der Bodegita del Medio, wo Hemingway seinen Mojito zu trinken pflegte, taten wir es ihm gleich und genossen bereits um elf Uhr morgens unsere erste rumgetränkte Erfrischung. Danach verließen wir vorerst das Zentrum und fuhren ins knapp 10 Kilometer entfernte Fischer(vor)örtchen Cojimar, wo Hemingway gern im Restaurant La Terraza zu Mittag aß und den hiesigen Fischern bei der Arbeit zusah. Hier soll wohl auch die Idee zu seinem Roman „Der alte Mann und das Meer" geboren worden sein. Heute erinnert ein kleines Denkmal und eben jenes Restaurant, in welchem wir ebenfalls ein leckeres Mittagsmal zu uns nahmen, an den weltbekannten Poeten. Zurück in Havannas Zentrum nahmen wir am frühen Nachmittag einen zweiten Anlauf, das Havana Club-Rum-Museum bei einer deutschsprachigen Führung zu erkunden. Erfolgreich. Wir erfuhren interessante Dinge zur Geschichte des kubanischen Nationalgetränks und konnten diverse historische Reliquien des Hauses in Augenschein nehmen. Anschließend nahmen wir die unterbrochene Fährte unserer Hemingway-Tour wieder auf und spazierten zum Hotel Ambos Mundos, wo Hemingway einige Zeit im Zimmer 511 gewohnt hat. Eine kurze Besichtigung mit fachkundiger Erklärung rundete den Besuch ab. Von der Dachterrasse des Hotels hat man zudem einen fantastischen Blick auf Alt-Havanna. Den Abschluss dieser Tour bildete ein kurzer Abstecher zu einer weiteren Lieblingsbar Hemingways, ins La Floridita. Hier trank er gern seinen Daiquiri. Dazu hatten wir leider keine Zeit mehr, denn nun hieß es tatsächlich Abschied nehmen. Wir machten uns noch kurz etwas frisch und bereiteten uns kleidungstechnisch auf die Rückreise vor. Nach einem sehr leckeren Abendessen brachte uns der Bus zum Internationalen Flughafen von Havanna, wo wir uns von unserer Reiseleiterin Marvileivis und unserem Busfahrer Rolando verabschiedeten.

16.Tag: Montag, 11.04.16: Heimreise

Pünktlich startete unsere Maschine nach Paris, wo wir am nächsten Tag wieder europäischen Boden betraten und zwei Stunden später die Maschine nach Berlin bestiegen. Die anschließende Heimfahrt mit Bus und Minivan setzte den Schlussstrich unter eine Reise in ein Land, das wohl wie kein anderes in der Erinnerung polarisieren wird. Landschaftliche Schönheit, gepaart mit einzigartigen Weltkulturerbestätten sowie das leidenschaftlich-optimistische Lebensgefühl der Menschen stehen immer wieder im krassen Gegensatz zur Bewältigung des mangelwirtschaftlich dominierten Alltags. Für uns Europäer eine scheinbar unlösbare Aufgabe, für den im Daseinskampf gestählten Kubaner eher eine sportliche Herausforderung. Glaubt man den allseits verbreiteten und auch von den Einheimischen bestätigten Zahlen bezüglich Einkommen, Kaufkraft und Angebot, müsste Kuba längst entvölkert sein. Dass dem nicht so ist, beweist wieder einmal, dass dem Menschen eine unglaubliche Anpassungsfähigkeit, Flexibilität und Einfallsreichtum innewohnt. Besonders in schwierigen Epochen. Und besonders auf Kuba. Oder mit Che's Worten: Hasta la victoria, siempre...

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