Reisebericht: Rundreise Kuba – Sonneninsel in der Karibik

22.10. – 06.11.2016, 17 Tage Rundreise von Ost bis West mit Santiago de Cuba – Baracoa – Camagüey – Trinidad – Cienfuegos – Santa Clara – Cayo Santa Maria – Vinales–Tal – Havanna


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Die Reise durch das sozialistische Land hat was uns erstaunt, überrascht ja und manchmal auch etwas erschreckt. … Die Musik, die Sonne und die Erfahrung nehmen wir in unserem Herzen mit nach Hause und natürlich auch einen Schluck Rum im Gepäck…
Ein Reisebericht von
Daniela Paulan
Daniela Paulan

1. Tag: Anreise

Heute beginnt unsere Reise nach Kuba. Tief in der Nacht werden viele zu Hause abgeholt und wir treffen und um 4 Uhr morgens am Flughafen Berlin-Tegel. Der Flieger der KLM geht pünktlich nach Amsterdam, wo wir die Düsseldorfer Gäste unserer Gruppe treffen. Von hier starten wir erwartungsvoll unseren Langstreckenflug nach Havanna. Was wird uns wohl erwarten? Dass das Leben auf Kuba sich verändern wird durch die Öffnung nach Amerika und es einen großen Ansturm von Touristen auf Kuba gibt, wissen wir bereits. Wie das genau aussieht und welche Folgen das hat, das wollen wir herausfinden. Vom Personal der KLM werden wir auf unserem 10 Stunden Flug mit zwei Mahlzeiten und sogar Eis verwöhnt. In Havanna angekommen, müssen wir uns in kubanischer Gelassenheit üben, denn wir müssen nach der Einreiseprozedur noch über eine Stunde auf unsere Koffer warten. Doch alles geht gut und so fahren wir wenige Augenblicke später mit unserer kubanischen Reiseleiterin Marvilevis und einem Busfahrer durch die Vororte Havannas ins Zentrum. Uns begleitet und führt außerdem Dr. Elke Knappe, die lange auf Kuba gelebt hat und die uns an ihren Erfahrungen teilhaben lässt. Auf dem Weg in unser Hotel tauschen wir noch Geld und bekommen unsere ersten CUC, die Touristen-Währung, bevor wir im Hotel Capri einchecken. Am Abend nehmen wir gemeinsam noch ein leichtes Abendessen ein und genießen den herrlichen Ausblick vom Restaurant im obersten Stock unseres Hotels. Hier haben wir einen ersten Ausblick auf Havanna.

2. Tag: Santiago de Cuba

Um 2 Uhr früh klingelt unser Wecker, denn der Inlandsflug nach Santiago de Cuba geht bereits um 6 Uhr. Nach einem kleinen Frühstück im Hotel fahren wir wieder Richtung Flughafen. Pünktlich fliegen wir mit der Airline Cubana nach Santiago de Cuba. Manch einer sagt, auf dem Flug haben wir einen der besten Kaffees der Reise getrunken. Von oben bewundern wir bei Sonnenaufgang einen tollen Überblick über das Land. Kurz vor Landung überfliegen wir die Sierra Maestra und die Karibikküste. In Santiago de Cuba angekommen, begrüßt uns unser Busfahrer Emilio. Bei der Fahrt in die Innenstadt erhalten wir einen ersten Eindruck von der Stadt: viele Autos und Oldtimer, Menschenmassen auf den Straßen - das ist Kubas lebendige Hauptstadt des Ostens. Wir beginnen gleich mit den Erkundungen der Stadt. Wir halten am Platz der Revolution, wie es ihn in jeder größeren Stadt des Landes gibt. Unser Stadtrundgang beginnt am Plaza Mayor, wo wir die Kathedrale bewundern und die Stimmung der Stadt einfangen. Auf dem Platz spielt eine Musik-Band. Auf der Dachterrasse des Hotels Casa Granda genießen wir unseren ersten Cocktail und den tollen Blick über die Stadt. Wir bummeln durch die Gassen und erleben das bunte Treiben und bewundern die mehr oder wenig erhaltenen kolonialen Häuser
Wir fahren an der Moncada Kaserne vorbei, wo 1953 die erste Revolution stattfand. Heute befinden sich hier ein Museum und eine Schule. Diese Kaserne war Ziel des berühmten Ansturms von Fidel Castro auf den zweitgrößten Armee-Stützpunktes des Landes und ein Zeichen zum Beginn des bewaffneten Kampfes gegen die Diktatur. Auch die Einschusslöcher von damals konnten wir noch gut sehen.
Wir fahren weiter zur Festung Castillo del Morro. Diese gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe und bietet uns einen wunderschönen Ausblick auf die Karibik bis hin zur den Sierra Maestra.
Da in unserem geplanten Restaurant die Wasserleitung geplatzt ist, müssen wir uns mit dem Essen etwas gedulden, wir fahren weiter in ein anderes Restaurant in der Stadt. Dort erleben wir erstmals den kubanischen Rhythmus. Es wird sehr laute Musik zu einem schmackhaften Essen gespielt.
Anschließen fahren wir entlang des Malecon in unser Hotel, wir wohnen im Melia Hotel Santiago de Cuba, dem besten Hotel der Stadt.
Zum Abendessen erwartet uns heute eine besonderes Lokal- wir essen in einem unscheinbaren Paladar namens Compay Ramón mit toller Atmosphäre. Paladares sind familienbetriebene Restaurants, in denen typisch kubanisches Essen serviert wird.

3. Tag: Natur pur

Den Plan nach Osten weiter zu fahren hat uns leider ein Hurrikan durchkreuzt, der vor zwei Wochen starke Verwüstungen in Baracoa angerichtet hat. Deshalb bleiben wir in Santiago de Cuba und unternehmen einen Ausflug in die Umgebung. Wir fahren Richtung Osten und stoppen zuerst am Fuße des Gran Piedra an einer Straße. Nach einem kurzen Spaziergang erreichen wir einen botanischen Garten „Jardin Botanico", wo wir eine eine kleine Führung erhalten. Wir bewundern zahlreiche Bromelien, Hibiskus-Blüten, Königspalmen und Orchideen. Der Garten liegt auf der Höhe von 1000 Metern.
Weiter fahren wir zum Nationalpark Gran Piedra, auch „großer Stein" genannt. Wir beginnen mit dem Aufstieg, erst langsam und dann sehr steil auf den Fels hinauf. Es ist sehr heiß, aber wir haben ein Ziel vor Augen. Vom Felsen hat man einen herrlichen Ausblick bis aufs Meer in Richtung Haiti und auf die Sierra Maestra. Von dort wandern wir weiter. Unterwegs machen wir eine kleine Kaffeepause. Der Kaffee wird vor unseren Augen zermahlen und frisch gebrüht, er schmeckt stark, aber köstlich. Weiter geht es zur Finca La Isabelica, eine der ersten Kaffeeplantagen. Hier erfahren wir mehr über die damalige Sklavenarbeit.
Nach der Besichtigung wandern wir zurück zum Ausgangspunkt, wo wir unser Mittagessen einnehmen. Die Kubaner essen gern Schwein, wir haben heute die Wahl zwischen Schweine-Fleisch und Fisch. Auf dem Rückweg besuchen wir noch den Prä-Historischen Park, wo viele Dinosaurier aus Stein zu sehen sind.
Anschließend fahren wir zurück nach Santiago de Cuba in unser Hotel. Einige nutzen die Gelegenheit, um im Pool zu schwimmen oder zu entspannen. Heute genießen wir das umfangreiche und vielfältige Buffet des Hotels.

4. Tag: El Salton

Heute wollen wir einen weiteren Ausflug in die Natur machen. Wir fahren Richtung Westen nach El Salton. Hier wollen wir wandern und baden. Leider spielt das Wetter heute nicht mit und es regnet und wir müssen umplanen. Wir kommen in einem kleinen Hotel inmitten schöner Natur an und verschnaufen etwas. Wir müssen etwas warten, damit der Regen vorbei geht und vertreiben uns die Zeit mit der Zubereitung eines Avocado-Salats. Wir schneiden die frische Avocado und würzen mit Salz, Pfeffer und Limette - das schmeckt sehr gut. Wir erkunden die Umgebung und anschließend genießen wir eines der Nationalgerichte Kubas, das Spanferkel. Es gibt ein umfangreiches Buffet mit Reis, Bohnen, Salat und Spanferkel. Anschließend fahren wir mit dem Bus und unserem Naturführer ein Stück weiter und wandern zu einer Bauernfamilie, wo wir mehr über das Leben der Einheimischen erfahren und frisch gerösteten Kaffee probieren. Gegenüber befindet sich eine Schule, die wir anschließend besuchen. Die Mädchen und Jungen tragen Uniformen und für einen Tag in der Woche steht sogar ein Computer-Kabinett zur Verfügung. Anschließend fahren wir wieder zurück nach Santiago de Cuba, wo wir heute das umfangreiche Buffet unseres 5-Sterne-Hotles genießen.

5. Tag: Wallfahrtsort El Cobre und Bayamo

Heute beginnen wir den Tag mit einem Besuch des Friedhofs Cementerio Santa Ifigenia mit den wunderschönen Marmorgrabmalen. Viele Berühmtheiten Kubas wurden hier begraben, wie zum Beispiel Compay Segundo vom Buena Vista Social Club, Emilio Bacardi, Bürgermeister von Santiago und Gründer der Rumdynastie und vor allem Jose Marti, Kubas Nationalheld. Wir erleben an seinem Grab die Wachablösung, die mit Marschmusik und viel Ehrfurcht zu jeder vollen Stunde durchgeführt wird.
Anschließend führt uns unsere Reise in Richtung der berühmten Wallfahrtskirche El Cobre. Im Jahre 1606 sollen hier drei Fischer von der heiligen Maria vor dem Ertrinken gerettet worden sein. Diese Fischer haben zum Dank eine Kapelle erbauen lassen. Der Name El Cobre (Das Kupfer) ist auf die nahegelegene Kupfermine zurückzuführen. Die damals hier arbeitenden Sklaven verehrten die Jungfrau von El Cobre. Schon erblicken wir vor uns die schöne Kirche mit den drei gelben Türmen. Die Straßen sind voll von kubanischen Händlern, die entweder Marienstatuen oder gelbe Sonnenblumensträuße verkaufen. Wir treten in die imposante Kirche ein. In den Vitrinen sind viele Danksagungen berühmter Persönlichkeiten ausgestellt. Sogar eine Kopie der Nobelpreisplakette und der Urkunde von Ernest Hemingway können wir hier bestaunen. Anschließend fahren wir über Contramaestre, Baire und Santa Rita weiter in die Hauptstadt der Provinz Granma nach Bayamo. Die rebellische Stadt wurde durch Sklavenaufstände, Indianerkämpfe und sonstige Befreiungsaufstände bekannt. Wir besuchen die Casa de la Trova, genießen einen Cocktail und erleben kubanische Musik. Nach einem kleinen Rundgang kehren wir ein und lassen uns unser Mittagessen schmecken.
Anschließend führt uns unsere Reise weitere drei Stunden Fahrt nach Camagüey. Unterwegs lassen wir uns eine Piña Colada schmecken. Wir erreichen die Stadt. Zu unserem Hotel müssen wir einige Meter laufen, da es direkt in der Fußgängerzone liegt und der Bus dort nicht halten kann. Wir gehen heute alle zu Fuß durch die Labyrinth-artigen Gassen im Zentrum der Stadt bis zu unserem Restaurant und lassen es uns schmecken. Das Hotel Colon hat eine tolle Bar im Innenhof, wo wir den Abend bei Cocktails ausklingen lassen.

6. Tag: Bici–Taxi in Camagüey

Nach dem Frühstück begeben wir uns auf eine besondere Stadtrundfahrt durch Camagüey, heute einmal etwas anders: auf Bici-Taxis oder Fahrrad-Rikschas. Wir teilen uns auf die Fahrräder auf und lassen uns je zu zweit durch die Stadt fahren. Unterwegs legen wir einige Stopps ein und verstehen nun auch, warum Camagüey als „Stadt der Kirchen" in Kuba bekannt ist. Hier entdecken wir ein wahres Paradies an Sehenswürdigkeiten und imposanten Kolonialbauten. Nach diesem besonderen Erlebnis verabschieden wir uns von der Stadt und es geht weiter in Richtung Westen nach Trinidad. Leider hat das Wetter etwas umgeschlagen, ein Tief aus Kanada begleitet uns und es regnet immer wieder.
In Sancti Spiritus essen wir heute in einem Restaurant direkt am Fluss zu Mittag. Unser Essen wird frisch vor unseren Augen zubereitet. Anschließend besuchen wir das Landhaus Manaca Iznaga, aus dessen Mitte der charakteristische 50 Meter hohe Iznaga Turm ragt. Rund um dieses Dorf befand sich im 19. Jahrhundert die größte Zuckerrohrplantage, die der Familie Iznaga gehörte. Um den Turm rankt sich eine Legende von zwei Brüdern, die um die Liebe einer schönen Frau stritten. Nach dem erfrischenden Cocktail steigen die meisten von uns den 7-stöckigen Turm nach oben. Von dort genießen wir eine traumhafte Aussicht über das Zuckerrohrmühlental, leider mit wolken-verhangenen Himmel.
Wir checken im Hotel Brisas del Mar an der Playa Ancon, einer Halb-Insel ca. 12 km von Trinidad entfernt, ein. Das All Inclusive-Hotel befindet sich direkt am Meer und ist im kolonialen Styl angelegt. Wir lassen es heute ruhig angehen und entspannen am Abend bei der Abendanimation im Hotel.

7. Tag: Trinidad

Nach einem stärkenden Frühstück fahren wir ins Zentrum von Trinidad, das sich mit seiner bunter Kolonialpracht vor der Kulisse der Gebirgskette der Sierra Escambray zeigt. Die Stadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und fasziniert mit bunten einstöckigen Kolonialhäusern und zahlreichen historischen Bauten. Die Bevölkerung ist in Pferdekutschen, Rikschas oder mit den unterschiedlichsten Oldtimern unterwegs. Gemeinsam bummeln wir durch die Stadt und begeben uns zum zentralen Platz, dem Plaza Mayor. Hier sehen wir die Kathedrale und die so genannte Singende Treppe. Anschließend besuchen wir die Canchanchara-Bar und verkostet den typischen Cocktail mit Honig, Wasser, Limette und Rum. Zum Mittagessen fahren wir in unser Strandhotel Brisas del Mar und schlemmen uns durch das Buffet, bevor es endlich an den Karibik-Strand geht. Das heutige gemeinsame Abendessen nehmen wir im tollen Restaurant Conuco am Strand ein.

8. Tag: Freizeit in Trinidad oder Insel Cayo Blanco

Immer noch bangen wir um das Wetter. Leider hat sich in den letzten Tagen eine Tropische Depression breit gemacht, es regnete und ist bewölkt. Aber heute sieht es endlich wieder gut aus. So starten die meisten von uns zu einem Ausflug mit dem Katamaran auf die Karibikinsel Cayo Blanco. Die Schnorchel-Freunde unter uns entdecken die bunte Tierwelt unter Wasser und die anderen wandern entlang der Küste und entdecken Muscheln, Fossilien und verschiedene Vögel. Wir genießen auch das Meer und den Sand. Wir fühlen uns hier wie Robinson Crusoe. Besonders überrascht sind wir, als die Leguane ganz nah zu uns kommen und wir sie von allen Seiten fotografieren können. Nach einer leckeren Meeresfrüchtepaella vertreiben wir uns die Zeit mit den unzähligen Einsiedlerkrebsen auf der Insel und natürlich einem Glas Rum (oder zwei?). Wir genießen den Strand oder unternehmen einen ausgedehnten Spaziergang am hellblauen Wasser der Karibik. Am Abend treffen wir uns alle wieder im Restaurant La Vigia, wo wir heute mal ganz schick a la carte zu Abendessen.

9. Tag: Wanderung Sierra del Escambrey

Heute verlassen wir unser Strand-Hotel und fahren in Richtung Berge. Wir kamen auf einem Betriebshof an und warteten auf die Dinge, die da kommen. In der Wartezeit erzählte uns Elke viel über die Geographie von Kuba und wir besuchten das gegenüber liegende private Wohnhaus mit Garten, in dem wir eine Boniato ernten, die wir später zu Mittag verkosteten. Nach kubanischen 15 Minuten stiegen wir in den Bus und fahren in Richtung Gebirge. Unser Bus hat dabei ganz schön zu tun, den unebenen Weg zu passieren.
Wir erreichen den Nationalpark Banao - noch ein echter Geheimtipp - durch den uns heute unsere Wanderung führt. Wir haben Glück, die Sonne scheint und wir haben bestes Wanderwetter. Gemeinsam mit unserem Führer wandern wir über Stock und Stein, durch Bäche und über Wurzeln tief in den Regenwald und erfahren mehr über die Natur hier mit mehr als 150 endemischen (nur in Kuba heimischen)Pflanzenarten.Weiter geht es über Stock und Stein, schlammigen roten Lehmboden und über kleine Kletterpassagen tiefer durch den Regenwald.
Es geht weiter durch den Wald, vorbei an Mandelbäumen, Mahagonibäumen, dem rotfärbenden Orleansbaum, dem Stachelrindenbaum und an mit zahllosen Bromelien besetzten meterhohen Bäumen bis wir am Ende der Wanderung an einem kleinen Wasserfall gelangen. Schon etwas müde erreichen wir den Wasserfall Cascada Bella, wo wir uns endlich erfrischen können. Die Abkühlung tut sehr gut, die Wanderung war anstrengend, besonders durch den schlammigen Boden.
Wir erreichen wieder unseren Ausgangspunkt und es wartet ein stärkendes Mittagessen mit Rindfleisch auf uns und natürlich ein Cuba Libre.
Anschließend wollen wir schnell unser Hotel bei Cienfuegos erreichen, um uns frisch zu machen. Gegen sechs sind wir endlich in Cienfuegos. Nach dem Check-In machen wir uns frisch und freuen uns auf unser köstliches 3-Gang-Menü im Hotel.

10. Tag: Botanischer Garten und Cienfuegos

Nach dem Frühstück verlassen wir die Stadt. Vorbei an Karibikstränden und Zuckerrohr-Feldern gelangen wir zum Jardín Botanico in der Nähe von Cienfuegos. Der Park wurde 1901 von einem US-amerikanischen Zuckerbaron gegründet, der seltene und wertvolle Arten aus aller Welt sammelte. Wir lernen verschiedene Palmen-, Ficus- und Hibiskusarten kennen. Unsere Naturführerin Alicia begleitet uns und zeigt uns Bambusarten, einen Ebenholzbaum, Kanonenkugelbäume, Litchibäume und vieles mehr. Nach der Ankunft in Cienfuegos hat Eberhardt als Überraschung für uns heute den Besuch des Palacio del Valle vorbereitet. Wir bewundern diesen beeindruckenden Palast und genießen einen Cocktail auf der Dachterrasse mit herrlichem Ausblick.
Anschließend fahren wir ins Zentrum der 1819 gegründete Kolonialstadt, die viel Geschichte und interessante Bauwerke bietet. So verstehen wir auch, dass Cienfuegos den Namen „Perle des Südens" trägt. Beim Spaziergang auf der mit drei Kilometern längsten Allee von Kuba, dem Prado, finden wir viele Erinnerungen wir zum Beispiel eine Statue des hoch verehrten Musikers Benny More. Danach spazieren wir auf dem Boulevard, der belebten Einkaufsstraße, zum Parque Marti. Hier befindet sich das Teatro Terry (dort hat schon Caruso gesungen), eines der prunkvollsten Theater des Landes, was wir besuchen. Heute haben wir tolles Wetter, die Sonne meint es gut mit uns. Zum Mittagessen fahren wir weiter nach Santa Clara. Wir essen in einem Paladar mitten in der Stadt, einem privat geführten Restaurant. Wir bewundern unseren Busfahrer Emilio, wie er uns sicher durch die engen Gassen chauffiert. Nach dem Essen und einem kurzen Spaziergang durch die Stadt fahren wir in unser Hotel Los Caneyes, wo uns am Abend ein leckeres Buffet mit kubanischen Spezialitäten erwartet. Den Nachmittag nutzen wir zur Erholung und Entspannung, einem Bad im Pool oder einem Spaziergang durch die herrlich angelegte Garten-Anlage. Am Abend sehen wir eine Modenschau im Hotel.

11. Tag: Che Guevara–Mausoleum, Havanna per Oldtimer und Tropicana

Heute erwartet uns ein Höhepunkt, das Mausoleum von Che Guevara. Der Revolutionär hat sich bis zum heutigen Tag weltweit als Mythos und Ikone etabliert, sein Gesicht ziert Hauswände und ist auf riesigen Postern in ganz Kuba zusehen. Wir hören viele spannende Geschichten über diesen Argentinier, der eine so hohe Bedeutung für die Kubaner hat. Zuerst gehen wir auf den Platz der Revolution. Wir bestaunen das ihm zu Ehren erbaute Monumento y Memorial. Auf einem gewaltigen Stein thront eine circa sieben Meter hohe Statue. Daneben steht der in Stein gemeißelte Abschiedsbrief an Fidel. Den Abschiedsbrief hören wir auf der Weiterfahrt im Bus.
Anschließend betreten wir das Museum, wo Fotos von Ernesto Guevara von Kindheitstagen bis zu seinen letzten Jahren in Bolivien zu sehen sind.
Danach geht es weiter zum Höhepunkt der Reise, in die Hauptstadt Havanna, die auch als „Alte Dame" der Karibik bezeichnet wird. Die Fahrt nach Havanna dauert circa drei Stunden und wir durchqueren dabei die Insel. Unterwegs genießen wir noch eine leckere Piña Colada. Havanna begrüßt uns mit seiner Kolonialpracht bei bestem Wetter. Wir spazieren durch die Altstadt und spüren das kubanische Leben auf dem Weg in ein tolles Restaurant. Danach begeben wir uns auf eine Tour mit Oldtimer durch Havanna und lassen die Atmosphäre der Stadt auf uns wirken. Der Wind pfeift uns um die Ohren. Zuerst fahren wir zur Christus-Statue, von der wir einen herrlichen Überblick über die Stadt genießen. Ein Auto wird unterwegs von der Polizei angehalten. Danach fahren wir weiter entlang des Malecons zum Stadtviertel Miramar und zum Platz der Revolution, wo die Statue von Jose Marti über dem Platz thront. Weiter geht es vorbei am Capitol zu unserem heutigen luxuriösen Hotel Iberostar direkt am Parque Central. Abends fahren wir zum Restaurant nahe des Kathedralen-Platzes und genießen unser Menü auf der Dachterrasse mit Blick auf das Meer, wo wir auch ein Kreuzfahrt-Schiff auslaufen sehen. Auch unser Hotel verfügt über eine Dachterrasse mit wundervollem Ausblick auf das Capitol und den Parque Central.

12. Tag: Havanna Club und Stadtführung in Havanna

Wir beginnen unseren Tag mit dem Besuch des Friedhofs. Marvy führt uns und erklärt uns die berühmten Gräber. Besonders berührt hat uns das Grab der Amelia, die bei der Geburt Ihres Kindes gestorben ist. Durch einige Wunder, die geschehen sein sollen, hat sich das Grab zur Pilgerstätte entwickelt. Hier beten die Menschen für ihre Kinder. Am Grab stehen viele Dankestafeln für die in Erfüllung gegangenen Wünsche.
Anschließend unternehmen wir einen Stadt-Spaziergang durch das Altstadt Zentrum. Wir beginnen am Plaza de Armas mit dem Stadtmuseum, der Columbus-Statue, dem großen Antiquitätenmarkt und dem alten Ceiba-Baum. Unser Weg führt uns weiter entlang der Reste der Steinmauer Havannas und einem riesigen Bildnis aus Natursand, das bekannte Persönlichkeiten der Kolonialzeit darstellt. Unser Spaziergang geht weiter durch die alten Gassen der Stadt. Wir setzen uns in ein Café, wo wir uns echten Zuckerrohr-Saft, natürlich mit Rum, schmecken lassen. Weiter geht es zum Plaza Vieja mit den farbenfrohen und restaurierten Kolonialhäusern. Doch plötzlich ist Aufregung und wir sehen viele Menschen. Es gibt ein Feuer in der Nebenstraße und vor allem viele Schaulustige. Die Feuerwehr rückt näher, wir überqueren den Platz, um den Menschenmassen zu entgehen und müssen dabei sogar über den Feuerwehr-Schlauch steigen.
Unseren Cocktail-Kurs müssen wir aufgrund des Feuers auf später verschieben, so versuchen wir einen Weg durch die Stadt zu finden, wo keine Menschenmassen sind und steigen in unseren Bus. Wir besuchen die Rum-Fabrik Bocoy. Leider muss die Anlage repariert werden, wie so vieles in Kuba, und deshalb können wir nur den Erläuterungen lauschen, aber keine Produktion erleben. Natürlich verkosten wir auch einige Sorten und kaufen auch einige Flaschen für die daheim-Gebliebenen.
Anschließend fahren wir zu unserem Restaurant in dem vornehmen Viertel Playa, welches mit vornehmen Häusern und Botschaften glänzt. Wir lassen uns ein Menü aus Maniok, Kochbananen, Broiler, dazu Eis und Kaffee schmecken.
Zurück in der Stadt, halten wir nochmals an der Plaza Vieja, wo wir nun unseren Cocktail-Kurs machen und jeder von uns einen eigenen Mojito mixt. Natürlich verkosten wir diesen dann auch. Zurück im Hotel machen wir uns alle schick für den Abend, denn wir besuchen heute die Buenavista-Show - Eberhardt lädt in! Unsere Reiseleiterin hat sich leider hier in der Zeit geirrt und so unternehmen wir noch eine Lichterfahrt durch die Stadt und trinken dazu leckeren 7-jährigen Rum. Die Show begeistert uns, neben typisch kubanischer Musik wird viel getanzt und es ist eine toller Abend.

13. Tag: Viñales und Pinar del Rio

Heute unternehmen wir einen Abstecher in Kubas grünen Westen. Wir fahren ins grüne Tal, wo der beste Tabak der Welt wächst. Wir verlassen Havanna durch den Stadtteil Cubanacan, vorbei an reichen Villenhäusern und dem Haus der Castros. Weiter geht es an der mit 31 km engsten Stelle von Kubas Festland. Schon geht es weiter ins schöne Viñales-Tal und durch die wunderschöne Landschaft entlang der Autobahn bis nach Pinar del Rio. Hier besuchen wir eine Zigarrenfabrik und bestaunen die mühselige Arbeit dort. Mit der Hand werden die Zigarren im Akkord gedreht. Der Job ist hart, der Lohn gering, aber das Ziel sind 2 Zigarren pro Tag, die man für CUC verkaufen kann.
Weiter fahren wir zu einer Guayabita-Likör-Fabrik. Leider wird nicht produziert, da die Fabrik gerade keine Flaschen hat. Trotzdem verkosten wir den Likör und nehmen natürlich auch eine Flasche für die Verkostung im Bus mit. Eberhardt hat uns aus der Töpferei in Cienfuegos Becher spendiert und nun können wir im Bus die verschiedensten Sorten Rum verkosten.
Anschließend besuchen wir einen Tabak-Bauern, der uns die Zigarrenherstellung vorführt und es findet sich auch ein Mutiger in der Gruppe, der die frisch gedrehte Zigarre probiert. Wir schauen uns die Tabakfelder an und besichtigen das Haus der Familie des Tabakbauern. Weiter fahren wir zu einem herrlichen Aussichtspunkt mit wunderbarem Blick auf die vielfotografierten Kegelkarstfelsen. Auf dem Weg zu unserem heutigen Restaurant fahren wir an vielen Karstfelsen, Tabakfeldern und Tabakhütten vorbei. Zu unserer Überraschung spazieren wir durch eine Höhle Cueva de San Miguel und erreichen unser Restaurant. Nach der Ankunft erleben wir noch eine Vorführung mit viel Tanz und Feuer.
Dann brechen wir voller Vorfreude auf und fahren den weiten Weg nach Havanna zurück, denn heute erwartet uns ein ganz besonderes Ereignis - die berühmte Tropicana Show. Wir lassen uns von bunten Kostümen, Akrobatik und schönsten Tänzen verzaubern. Um Mitternacht fallen wir müde, aber voller neuer Erlebnisse und Eindrücke in unser Bett.

14. Tag: Orchideengarten Soroa und Las Terrazas

Heute gibt es mal wieder eine tropische Depression. Es regnet und wir sind etwas schlecht gelaunt bis es den ersten Rum (dieses Mal schon vor 11 Uhr) gibt. Wir statten dem Bergdorf Las Terrazas einen Besuch ab. Nach einem Cocktail und ausführlichen Erklärungen von Marvi fahren wir in Richtung Wasserfall. Und siehe da, unser Busfahrer Emilio hat mal wieder ein gutes Wort für uns eingelegt, das Wetter klart auf und die Sonne kommt heraus. Am Wasserfall sind wir ganz allein und es traut sich sogar ein Mutiger ins Wasser. Wir genießen die Ruhe und die Natur. Das grüne Gebiet rund um das Dorf ist ein Biosphärenreservat und verdankt seine grüne Pracht der 1968 stattgefundenen Wiederaufforstung. Weiter fahren wir ins Dorf, wo wir uns einen leckeren Eiskaffee mit Kakaolikör in Maria's Café schmecken lassen. Anschließend spazieren wir entlang des Sees mit Flamingos und Kühen. Einige mutige Gäste haben die Idee sich durch die Lüfte gleiten zu lassen und unternehmen eine Tour am Seil quer über den Wald und den See. Die anderen Reisegäste besuchen das Wohnhaus des Sängers Polo Montanes und empfangen danach die Mutigen. Weiter geht es zum heutigen Mittagessen auf einer ehemaligen Kaffee-Plantage.
Der abschließende Besuch des größten Orchideen-Garten Kubas in Soroa mit 35.000 Quadratmetern bietet uns den letzten Höhepunkt des Tages. Wir spazieren durch die Anlage und lassen uns von Marvi und Elke viele Pflanzen und Baumarten erklären.
Gegen Nachmittag fahren wir weiter nach Pinar del Rio, wo wir heute übernachten. Am Abend gibt es für einige Tanz-Lustige Salsa-Unterricht und eine Zauber-Show. Gemeinsam lassen wir bei einem Cocktail den letzten Abend ausklingen.

15./16. Tag: Hemingway Ausflug und Heimflug

Am Morgen starten wir heute in Pinar del Rio und fahren zurück in Richtung Havanna. Auf den Spuren von Hemingways verbringen wir unsere letzten Stunden in der Hauptstadt Kubas.
Wir besuchen die Finca Vigia, in der Hemingway einen Großteil seines Lebens verbracht hat. Alles ist so eingerichtet, als ob der Schriftsteller gleich wieder in sein Haus zurückkehrt. Wir können auch seinen großen Swimmingpool und sein Boot, mit dem er angeln war, bestaunen.
Nach diesem Besuch spazieren wir vom Malecon durch Havanna bis zum Hotel Ambos Mundos. In diesem hat Hemingway früher regelmäßig gewohnt. Hier soll er seinen bekannten Roman „Wem die Stunde schlägt" geschrieben haben. Wir fahren direkt hinauf zur Dachterrasse und genießen eine leckeren Mojito oder eine der besten Piña Coladas der Reise und bewundern den inspirierenden Blick auf das Meer und die Stadt.
Auf der abschließenden Fahrt zum Flughafen verabschieden wir uns von Marvy, Emilio und Elke, erraten unsere gefahrenen Kilometer (ganze 2750 km) und lassen die Reise Revue passieren. Alle drei haben sich sehr gut um uns gekümmert und uns viel Wissen zum Land vermittelt. Nun geht es zurück ins kalte Deutschland. Hier müssen wir uns sputen und verabschieden uns von unseren lieben Düsseldorfer Reisegästen. Der Rest fliegt weiter nach Berlin.
Ja, meine Lieben, das war Kuba .... Er war eine Reise durch das sozialistische Land, was uns erstaunt, überrascht ja und manchmal auch etwas erschreckt hat. Wir bewunderten die Menschen, die ihr Schicksal nehmen, wie es ihnen gegeben wird und rätseln, was die Veränderungen bei der Öffnung der Grenzen mit der USA nun bringen wird. Schon jetzt begegneten uns viele viele Reisebusse besonders in Havanna und Umgebung, aber es muss noch viel im Land getan werden... Die Musik, die Sonne und die Erfahrung nehmen wir in unserem Herzen mit nach Hause und natürlich auch einen Schluck Rum im Gepäck...
Es war uns eine Freude mit Euch - Salud!
Bis bald
Eure Daniela und Eure Elke

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo liebe Daniela, vielen Dank für die perfekt organisierte Rundreise durch Kuba. Es war von allem etwas dabei. Wanderungen, Stadtbesichtigungen, Baden + Schnorcheln, Havanna mit dem pulsierenden Leben und das traumhafte Vinalestal. Egal ob die Fahrt mit dem Bici-Taxi, die Oldtimer-Fahrt oder Tropicana. Schön war auch, das unsere Elke mit ihren kleinen Geschichten und vielen landestypischen Gegebenheiten uns einen Einblick zu Kuba gab.
Ein großes Dankeschön für den liebevoll gestalteten Reisebericht und die schönen Fotos dazu.
Viele liebe Grüße von Brigitte & Klaus Thieme

Brigitte & Klaus Thieme
18.11.2016