Reisebericht: Rundreise Kuba – Sonneninsel in der Karibik

23.03. – 07.04.2017, 17 Tage Rundreise von Ost bis West mit Santiago de Cuba – Baracoa – Camagüey – Trinidad – Cienfuegos – Santa Clara – Cayo Santa Maria – Vinales–Tal – Havanna


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Eine überraschende Vielfalt in kurzer Zeit - so lässt sich die Reise durch ganz Kuba von Ost nach West beschreiben. Dabei kommen die Menschen, ihre Kultur und ihr Alltagsleben ebenso zu Recht wie die interessante Vegetation und die bizarre Gebirgswelt.
Ein Reisebericht von
Dr. Elke Knappe
Dr. Elke Knappe

Anreise mit Hindernissen

23.03.2017
Frohgemut machen sich 13 Reisende auf den Weg von Berlin über Amsterdam nach Havanna. Pünktlich sitzen alle (auch unsere beiden Mitstreiter, aus Düsseldorf bzw. Straßburg anreisten) in Amsterdam im Flugzeug und haben das Ziel vor Augen: Havanna. Aber nach einiger Zeit wird mitgeteilt, dass etwas mit der Elektronik nicht stimmt, es wird repariert und bald geht es los. Tut es aber nicht und wir müssen aus - und umsteigen, ein anderes Flugzeug bringt uns nach Havanna, wo wir mit einer 4stündigen Verspätung landen. Nach der berühmt berüchtigten langen Wartezeit auf die Koffer verlassen wir recht spät den Flugplatz und checken müde im Hotel Presidente in Havanna ein. Vom Hotel selbst und seiner hübschen Umgebung bekommen die meisten nicht mehr viel mit.
Flug in den Osten
24.03.2017
Das Fliegen geht weiter, diesmal mit einem Inlandsflug der Cubana von Havanna nach Holguin, der viertgrößten Stadt Kubas und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in Kubas Nordosten. Calixto Garcia, ein General, der sich im Unabhängigkeitskampf gegen die Spanier hervortat, ist hier geboren. Darauf sind die Holguineros stolz, auch auf ihre schöne Stadt, die sie Stadt der Parks nennen und natürlich darauf, dass aus der größten Brauerei Kubas die bekannten Biersorten "Cristal", "Bucanero" und "Mayabe" kommen und in ganz Kuba von Kubanern und Touristen gleichermaßen getrunken werden.
Pepe, unser kubanischer Reiseleiter, und Amilkar, Kubas bester und freundlichster Busfahrer, fahren mit uns hinauf zum Kreuzberg (Loma de la Cruz), hier sind wir 275 m hoch und hätten eigentlich eine sehr schöne Aussicht, aber die Sonneninsel Kuba empfängt uns mit Platzregen. Damit wir nicht zu sehr nass werden, dürfen wir das Restaurant durch die Küche betreten. Wir stärken uns mit einem guten Essen und hören ein wenig kubanische Musik, dann müssen wir weiter, denn das Tagesziel heißt Santiago de Cuba.
Unterwegs kürzen wir den langen Weg etwas ab durch einen ersten Besuch bei einem Bauern, da sehen wir auch die ersten tropischen Früchte in ihrer natürlichen Umgebung.
Recht spät erreichen wir Santiago de Cuba, der Regen hat uns unterwegs immer mal wieder ausgebremst. In Santiago de Cuba, der heimlichen Hauptstadt Kubas und Zentrum des Ostens der Insel, übernachten wir mitten im Zentrum im Hotel Casa Granda. Nach einigen Problemen mit klemmenden Türen und nicht fertigen Zimmern ist jeder untergebracht und wir gehen zum Abendessen in ein hübsches Restaurant namens Compay Gallo. Dort spendiert Eberhardt einen Begrüßungscocktail und die Mühsal der Anreise ist schnell vergessen.

Spektakuläre Fahrt in die Berge

25.03.2017
Unser Hotel befindet sich im Herzen der Stadt, so können wir am Morgen noch die wichtigsten Gebäude gewissermaßen im Sitzen um uns herum betrachten: die Kathedrale Santa Ifigenia, 1922 vollendet, den Sitz des ersten Gouverneurs Diego Velázques im ältesten Haus Kubas aus dem 16. Jahrhundert und das Rathaus, von dessem blauen Holzbalkon Fidel Castro den Sieg der Revolution verkündete. Im Vorbeifahren sahen wir auch die Kaserne Moncada, jetzt eine Schulstadt. Mit dem Überfall auf die Moncada Kaserne wollte Fidel Castro am 26.7.1953 ein Zeichen setzen und die Regierung stürzen. Der Anschlag schlug fehl und die Aufständischen wurden entweder eingesperrt oder umgebracht.
Wir verlassen die Stadt und fahren nun Richtung Baracoa, dem heutigen Tagesziel. Aber auch der Weg ist ein Ziel - es erwartet uns eine schöne Panoramafahrt durchs Gebirge. Aber vorher gibt es noch einen Stop am Aussichtspunkt La Gobernadora und wir riskieren einen Blick auf die US-Marinebasis, es gibt sie seit 1903. Eigentlich sollte der Pachtvertrag nur 100 Jahre bestehen, aber da er nur im gegenseitigen Einvernhemen gelöst werden kann und die USA dies nicht wollen, besteht er noch immer. Nun wird es Zeit für die Weiterfahrt, durch die Trockenregion im Rücken der Sierra Maestra mit ihren zahlreichen Kakteen führt uns der Weg an der Küste entlang. Nach einem Picknick geht es nun endlich in die Berge der Cuchillas del Toa und der Sierra del Purial. Üppig grüne Vegetation und klares Wasser im Überfluss sind die Kennzeichen hier. Nach einer kurvenreichen Bergfahrt erreichen wir das Städtchen Baracoa, die älteste Stadt Kubas und vier Jahre lang die Haupstadt. Die schlechte Verkehrslage führte dann zur Verlegung der Haupstadt erst nach Santiago de Cuba und später nach Havanna.Bei einem Stadtbummel sehen wir das Kreuz, welches Kolumbus am 1.12.1492 hier aufrichtete, sein Denkmal steht am Malecon. Wir steigen hinauf zur Festung und genießen den herrlichen Ausblick auf die Stadt und die Bucht. Noch sind die Schäden, welche der Hurracan Matthew anrichtete, noch nicht vollständig beseitigt, aber das Haus der legendären "Rusa" sieht wieder aus wie neu und in den Gasträumen hängen die verblichenen Fotos der russischen Aristokratin, die zwar vor der russischen Revolution geflohen war, aber in Kuba die Revolutionäre um Fidel unterstützte.
Nach dem Check in in unserem Hotel Porto Santo können wir uns noch etwas erholen und dem aufgewühlten Meer zusehen, dann ruft uns das Abendessen im Hotel zu der uns nun schon bekannten Auswahl: Fisch, Hühnchen oder Schweinefleisch.

Der Fluss ruft

26.032017
Der heutige Tag gehört ganz der Natur - wir fahren zunächst zur Finca Duaba, dort werden wir vor allem mit dem Kakaoanbau vertraut gemacht und auch mit der Kokosnuss, beide sind vor allem um Baracoa herum vertreten. In Baracoa gibt es auch Kubas einzige Schokoladenfabrik Peters.
Wir werden von einem gut gelaunten Guide durch die Finca geführt, er lässt uns viele Aufgaben zu den hier vorkemmenden Pflanzen lösen und hält uns mit der Machete und dem Ausruf "Disziplina"! in Schach. Zur Belohnung für unser braves Verhalten gibt es eine Tasse Kakao mit Kokosmilch.Nun sind wir gestärkt für unsere Flussfahrt auf dem Rio Toa, mit 150 km einem der längsten Flüsse Kubas. Wir sehen Wasservögel und erkennen nochmals an den arg zerzausten Palmen die zerstörerische Kraft des letzten Hurracans.
Nach dem Verspeisen der gegrillten Hühnchen treten wir den Rückweg nach Santiago de Cuba an, unterwegs halten wir bei einem Bergbauern an und unterhalten uns etwas mit ihm, teilen unsere Mitbringsel aus und setzen den Weg etwas nachdenklicher fort. Die Probleme, die diese Menschen täglich zu lösen haben, lassen die unseren doch in einem etwas anderen Licht erscheinen.
Am Abend fahren wir mit dem Bus zum Abendessen und Amilkar beweist in den engen und steilen Gassen Santiagos einmal mehr sein fahrerisches Können. Wir übernachten wieder im Casa Granda.

Totenstadt und Wallfahrtsort

27.03.2017
Wir verlassen Santiago de Cuba nicht ohne vorher den berühmten Friedhof Santa Ifigenia besucht zu haben. Da eine Visite von Raul Castro erwartet wird, drängt man uns zur Eile, wir sehen die Wachablösung am Grabe von José Marti und dem Grab von Fidel Castro, danach eilen wir zu Compay Segundo,dem Musiker und Sänger des Buena Vista Social Clubs, den Bacardis, dem letzten Arzt Napoleons und den Pantheons der Freiheitskämpfer.
Durch den Stadtteil Vista Alegre mit den schönen Villen und alten Bäumen kommen wir am früheren Wohnaus der Bacardi-Familie vorbei, heute ist es ein Pionierhaus.
Der nächste Stop ist die Wallfahrtskirche El Cobre, benannt nach der früher hier ausgebeuteten Kupfermine.In dieser Kirche wird die Jungfrau der Barmherzigkeit verehrt, sie ist die Nationalheilige Kubas. Ernest Hemingway hatte ihr seine Nobelpreis-Medaille verehrt, viele Gläubige hinterlegen hier Gaben, um ihre Wünsche oder ihre Dankbarkeit auszudrücken.
Das Mittagessen nehmen wir in Bayamo im Hotal Royalton ein, es folgt ein Verdauungsspaziergang durch die Fußgängerzone und durch den Parque Cespedes. Das Geburtshaus von Carlos Manuel de Cespedes, der Vater des Vaterlandes, steht hier und man kann den Text der Nationalhymne an einem Denkmal lesen. Dann müssen wir auch schon weiter, am Abend werden wir in Camagüey sein. Da es schon etwas spät ist, fahren wir gleich zum Abendessen im Restaurant "Campana de Toledo". Es folgt das Einchecken im Gran Hotel Camagüey, das ist nicht so einfach, da es in der Fußgängerzone liegt und somit der Bus nicht zum Hotel fahren kann. Aber flinke Kofferträger nehmen sich des Gepäcks an. Das Hotel ist ein hübsches Gebäude aus dem Jahre 1938, aber vermutlich hatte man damals weniger Reisegepäck, denn die Zimmer sind teilweise so klein, dass es Mühe bereitet, Mensch und Koffer gemeinsam im Raum unterzubringen. Wir lassen den Abend in der Patio-Bar ausklingen und gewöhnen uns so langsam an die kubanischen Cocktails.

Eine Fahradtour ist lustig

28.03.2017
Heute wird die Stadt mit dem BICI-Taxi besichtigt, das strengt weniger an als Laufen und man schafft bedeutend mehr. Durch ein Labyrinth von Gassen gelangen wir zum Platz Agramonte, dort erinnert das Bronzedenkmal an den in dieser Stadt geborenen Freiheitskämpfer Ignacio Agramonte, der im ersten Bürgerkrieg 1873 fiel. Daneben ist die Kirche Basilica Menor, einstmals vom Piraten Henry Morgan restlos ausgeplündert. -am besten gefällt uns jedoch der Platz Carmen, wo mehrere bronzene Skulpturen Szenen aus dem Alltagsleben darstellen. Außerdem begegnen uns auch hier wieder die großen Tonkrüge, die Tinajones, die als Wasserspeicher dienten. Nun erwartet uns zum Abschluss noch ein interessanter Einblick in den Markt der Stadt, wir bummeln an den Ständen entlang und lernen die Grundnahrungsmittel der Kubaner näher kennen.
Unsere Mittagspause haben wir dann in Sancti Spiritus, einem malerischen Städtchen am Fluss Yayabo mit seiner Bogenbrücke von 1817. An dieser berühmten Brücke steht auch unser Restaurant, in dem wir uns angemessen stärken bevor wir weiter westwärts fahren. Nun kommt eine weitere Kulturpflanze näher in unser Blickfeld - das Zuckerrohr. Wir erfahren viel über den Anbau, das Leben der Sklaven und den Reichtum, den ihre Besitzer durch sie erwerben konnten. Ein schönes Beispiel dafür ist das Anwesen der Familie Manaca Iznaga. Neben ihrem Stadthaus in Trinidad besaßen sie noch ein hübsches Anwesen inmitten ihrer Ländereien, gekrönt durch einen imposanten Turm. Tapfer erklimmen die meisten von uns die 44 Meter auf 136 Stufen und werden durch einen schönen Rundblick in des Tal der Zuckermühlen und auf die vielen Tischdeckenverkäufer belohnt. Wir sehen an einem Beispiel, wie man mit einfachen Mitteln den Zuckersaft gewann und verlassen diesen Ort natürlich nicht, ohne die freundliche Eberhardt -Einladung anzunehmen und einen frisch gepressten Guarapo mit oder ohne Rum zu probieren.
Für diesen Tag haben wir nun nur noch eine Aufgabe: Einchecken im Hotel Brisas del Mar am Strand der Karibik. Wir richten uns ein, genießen das Abendessen und anschließend eine ganz nette Show, angereichert durch einige Cocktails in gewöhnungsbeürftigen Plastebechern.

Glanzeit Kubas in Trinidad

29.032017
Nun kommt der zweite Teil der Glanzeit aus Kubas Zuckerboom. Wir besuchen die Stadt Trinidad, wandern durch steile kopfsteingepflasterte Gassen, besuchen die Kirche Santisima Trinidad und erklettern den Turm des ehemaligen Klosters San Francisco de Asis. In der Töpferei der Santander -Familie sehen wir zu, wie die Trinkbecher für die regionale Spezialität Canchanchara (Rum, Honig, Zitronensaft, Eis und Wasser) entsehen. Nebenbei schauen wir auch mal in eine Wohnung rein, die an Gäste vermietet wird und sind erstaunt über den Luxus , der hier geboten wird. Man erkennt, diese Menschen in Trinidad leben vom Tourismus.
Wir kehren ins Hotel zurück und essen schick zu Abend im Restraurant Conuco in unserer Hotelanlage. Einige entschließen sich danach, noch einmal in die Stadt zu fahren und den Abend an der "singenden Treppe " ausklingen zu lassen, der Rest geht noch einmal zu Abendshow, es ist imerhin eine andere als am Abend vorher.

Sonnenuntergang auf dem Meer

30.03.2017
Heute ist Badetag, aber der Abend klingt aus mit einer schönen Bootsfahrt zum Beobachten des Sonnenuntergangs auf dem Meer, mit einem Drink in der Hand ist dies besonders stimmungsvoll.

Wanderung in den Bergen

31.03.2017
Nach dem Faulenzen ist Bewegung angesagt, wir fahren erst mit dem Bus bis Topes de Collantes im Berggebiet Escambray und danach mit einem russischen LkW bis zum Beginn des Wanderweges "Centinela del Rio Melodioso". Von eine sachkundigen Führein geleitet, wandern wir immer am Fluss entlang, sehen die mächtigen Mamey-Bäume, Kaffeepflanzen, die Touristenbäume (Weißgummibaum), die sich in der Sonne rot färben und sich danach schälen. Das Fotoglück ist uns hold und fast alle können den kubanischen Nationalvogel Tocororo fotgrafieren, in seinem Gefieder trägt er die Nationalfarben Kubas:weiß. blau und rot. Wir entdecken auch Schildkröten, eine Schlange (ungiftig) und Jutias (Baumratten). Nach der Wanderung tut uns ein Bad im Becken eines Wasserfalls gut, auch wenn sich manche nur mit den Füßen oder überhaupt nicht hineintrauten. Mit großem Appetit wurde das wohlverdiente Mittagshühnchen bei der "Gallega" vertilgt und dann der Rückweg per LKW und Bus angetreten.
Weiter geht es nach Cienfuegos, der Perle des Ostens. Am Wege liegt der berühmte Botanische Garten von Cienfuegos, wir erweitern unsere Kenntnisse der tropischen Flora um viele Bambus.- und Palmensorten, den Kanononkugelbaum und die Paranuss. Auch Kapokbaum und Hibiskus sehen wir.
Danach fahren wir zum Hotel Jagua in der Bucht von Cienfuegos, der perfekte Ort, um einen 50. Geburtstag zu feiern. Das kubanische Restaurantteam schmückt uns eine schöne Tafel und so wird es eine sehr schöne Feier, die wir anschließend bei Live-Musik auf der Hotelterrasse ausklingen lassen.

Spaziergang durch Cienfuegos

01.04.2017
Die hübsche Stadt Cienfuegos, erst 1819 von französichen Siedlern gegründet, besticht durch ihre lebhafte Fußgängerzone, die prächtigen Gebäude und den imposanten Hauptplatz mit dem Triumphbogen zu Ehren der neugegründeten Republik im Jahre 1902. Wir wollten auch gern die Feuerwache besuchen, weil einer unserer Mitreisenden als Mitglied der Feurwehr seiner Heimatstadt ein Geschenk überbringen wollte. Aber leider wurde dies nicht gestattet, in Kuba gehört die Feurwehr zur Armee und da gibt es strenge Vorschriften. So haben wir unser Geschenk einer Schule übergeben, die Freude daüber war mindestens ebenso groß wie sie es sicher bei der Feuerwehr gewesen wäre.
Das nächste Thema ist Che Guevara, wir fahren zu seinem Mausoleum in Santa Clara, wir haben Glück, der Andrang ist nicht groß und so können wir schnell in das Mausoleum und das angrenzende Museum hinein. Noch einmal lebt er auf, der unkonventionelle Revolutionär und Freund des kubanischen Volkes und sein tragischer Tod zusammen mit seinen 29 Mitkämpfern im bolivianischen Urwald.
Zur Übernachtung fahren wir noch bis Los Caneyes, einem Bungalow-Hotel, ein wenig den Ureinwohnern Kubas nachempfunden. Nach dem Abendessen kaufen wir Lose für die Modenschau am Pool, die von Schülerinnen der Fachschule für Mode und Design in Santa Clara durchgeführt wird. Es gibt viel Spaß und der Gewinn, eine hübsche Tasche, gehört einer unserer Mitreisenden.

Eroberung von Havanna

02.04.2017
Nach einer nur von Hühnergackern und Hähnekrähen untermalten Nachtruhe im ländlichen Raum erwartet uns nun die Hauptstadt.
Die Eroberung geschieht zunächst mit Oldtimern und bezieht sich auf die Festung Los Tres Reyes del Morro, die Christusstatue und den Platz der Revolution. Hier steht ein riesiges Denkmal des Nationalhelden José Marti, hier sind die Ministerien, das Nationaltheater und die Nationalbibliothek. Und der Platz war der Schauplatz vieler Aufmärsche, Demonstrationen und Reden von Fidel Castro.
Unsere Oldtimer bringen uns zu unserem Hotel im Stadtteil Miramar, dem Sheraton Four Points. Es ist ein hübsches Hotel mit einer schönen Außenanlage, leider etwas weit vom Zentrum entfernt. Aber das Abendessen genießen wir in der Altstadt im Paladar Moneda Cubana. Am Abend sitzen wir dann gemütlich auf der Hotelterrasse zusammen.
Alt Havanna und seine Straßen
03.04.2017
Wieder einmal beginnt der Tag mit einem Friedhof . diesmal ist es der größte Friedhof der Insel, der Kolumbus- Friedhof. Viel Pracht, viel Marmor, viele Berühmtheiten sind hier versammelt. Wir sehen nur eine kleine Auswahl, wie zum Beispiel das beeindruckende Denkmal für die bei einem Brand mit anschließender Explosion von Dynamit in Havannas Altstadt im Jahre 1871 ums Leben gekommenen Feurwehrleute. Oder natürlich La Milagrosa, das Denkmal für eine junge Mutter, welche gemeinsam mit ihrem Kind bei der Geburt verstarb und mit dem Kind zu ihren Füßen beerdigt wurde. Aber als man später das Grab öffnete, hatte sie das Kind in ihren Armen - seitdem gilt das Denkmal als wundertätig.
Wir wandten uns dann eher diesseitigen Dingen zu und spazierten über die Plaza Vieja durch die Straße Obispo bis zur Plaza Franciscus de Asis, in der dortigen ehemaligen Handelsbörse konnten wir im Café Mercurio zu Mitag essen und Havanna von oben betrachten. Auch von der Dachterrasse des Hotels Parque Central konnten wir sehr schön auf Havanna schauen, die Fledermaus auf dem Edificio Bacardi fotografieren und einen echten Daiquiri betrachten.
Nun hieß es nicht zu spät ins Hotel zurück, denn erfreulicherweise hat uns Eberhardt heute abend alle ins berühmte Cabarett Tropicana eingeladen. Wir machen uns frisch, essen zusammen eine Kleinigkeit im Hotel (damit uns vom Rum im Tropicana nicht schlecht wird) und fahren alle zusammen im Aufzug nach oben. So war zumindest der Plan. Aber der Aufzug blieb stecken und es interessierte offensichtlich niemanden. Wir klingeln, klopfen und schwitzen - endlich hören wir Stimmen und werden befreit. Nun heißt es, noch einmal duschen....
Der Abend im Tropicana hält, was das Motto des Hauses verspricht "Un paraiso bajo las estrellas" (Ein Paradies unter Sternen). Beeindruckt von der Farbenpracht, den vielen Showbildern und dem Temperament der Tänzerinnen und Tänzer fahren wir gegen Mitternacht zurück ins Hotel.

Bummeln in Havanna

04.04.2017
Der heutige Tag wird von uns selbst gestaltet. Wir beginnen um 10:00 mit dem Besuch eines Supermarktes im Stadtteil Miramar und sehen uns danach die Reste eines großen Gummibaumwaldes an. Auch die daneben stehende Kirche Santa Rita mit ihren schönen Fenstern aus geschliffenem Marmor und einer Nachbildung der Grotte von Lourdes sehen wir. Nun kennen wir den Stadtteil Miramar, in dem früher die reichen Einwohner lebten, sehr genau und fahren noch einmal nach Alt-Havanna. Wir bummeln vom Platzt  Franciscus de Asis zum Haus der Schokolade und trinken eine Eisschokolade, gehen dann weiter Richtung Plaza de Armas und sehen das einträchtige Miteinander von Verfall und Renovierung, beobachten das alltägliche Leben der Kubaner, welches sich auf der Straße abspielt und wundern uns, in welchen baufälligen Häusern noch immer gewohnt wird.
Nun sind wir am Hotel "Ambos Mundos" angekommen, fahren hinauf auf die Terrasse und genießen die Pina Colada in ihrem Ananasgefäß und denken an Hemingway, der in diesem Hotel ein Zimmer hatte und den gleichen Ausblick auf die Hafenbucht hatte wie wir jetzt. 
Das nächste Ziel ist El Templete, der Gründungsort der Stadt, danach der Palast des Gouverneurs und der seines Stellvertreters, wir betrachten das Holzpflaster und erinnern uns an den Besuch im Botanischen Garten in Cienfuegos. Auf dem Turm der Festung Real Furza sehen wir die Wetterfahne Giradilla, die nun das Wahrzeichen des Rums Havanna Club ist.
Zum Abschluss des Statdbummels fahren wir noch einmal den Prado hinauf und sehen im Revolutionsmuseum die kleine Jacht Granma, welche 80 Revolutionäre von Mexiko nach Kuba brachte und damit das Ende des Batista - Regimes einläutete.
Um noch einen weiteren Stadtteil kennenzulernen fuhren wir nun nach Vedado, einst die unbebaute Schutzzone um Alt-Havanna herum, später das Wohngebiet für betuchte Einwohner der Stadt. Hier besuchten wir eine Bekannte unserer Reisbegleiterin, betrachteten die Wohnung und tranken Kaffee. Danach ging wie immer ein schöner Tag mit einem Drink auf der Terrasse unseres Hotels zu Ende.

Zurück zur Natur

05.04.2017
Nach der Großstadt kommt wieder die Naqtur zu ihrem Recht, wir fahren in den Westen Kubas, in die Provinz Pinar del Rio. In der Stadt Pinar del Rio ist unser Ziel zunächst eine kleine Fabrik, welche den Likör Guayabita herstellt, ein süßer Rum mit dem Zusatz dieser kleinen Frucht, der Guayabita. Im Firmenladen kann man den Likör kosten und kaufen, auch Zigarren gibt es in reicher Auswahl, sind wir doch in der Tabakhochburg Kubas. Einige kaufen, dann eilen wir weiter zu einem Tabakbauern, er zeigt uns das Rollen einer Zigarre und erzählt vom mühsamen Anbau des Tabaks. Zigarren können wir hier nicht kaufen, sind alle. Enttäuschung macht sich breit, aber es gibt einen Ausweg und wir fahren zu einem anderen Bauern, dort gibt es noch Zigarren - alles wird gut. Es folgt der wunderschöne Aussichtspunkt am Hotel Los Jazmines, von hier blickt man in das Tal von Vinales und sieht die eigenartige Karstformation der Mogotes und die rote Erde, welche dem Tabak sein einzigartiges Aroma verleiht. Überall stehen die Tabakschuppen aus Palmenholz und mit Palmenblättern gedeckt, darin kann der Tabak gut trocknen. Die Ausicht wird gekrönt durch eine wunderbare Pina Colada, die beste  in Kuba. Zum Fotografieren fahren wir noch zur prähistorischen Wand, welche auf Anregung von Celia Sanchez, einer Kampfgefährtin Fidels, entstand und die Entstehung des Lebens darstellt. Nun aber zum Mittagessen in das Restaurant El Palenque. Der Name kommt von den Dörfern, in welchen entflohene Sklaven zusammen in den Bergen versteckt lebten. Im malerisch gelegenen Restaurant gibt es ganz überraschend Hühnchen, vielleicht bekommen wir auch bald Federn. Nun müssen wir aber auch noch den Ort Vinales würdigen, hübsche Häuser, viele kleine Restaurants und Ferienhäuser, der Tourismus hat sich hier äußerst dynamisch entwickelt. Wir schlendern eine Souvenirstraße entlang und geben die letzten CUC aus, dann geht es zum Übernachten nach Soroa. Die Bungalows sind hübsch gelegen, aber sehr reparaturbedürftig und das Restaurant ist für die vielen Hotelgäste ziemlich klein. Wir flüchten nach dem Essen an die Poolbar, dort sitzt man gut und die Getränke sind nicht teuer.

Noch einmal im Einklang mit der Natur

06.04.2017
Dies ist nun der letzte Tag und wir wollen noch einmal ein paar schöne Eindrücke sammeln. Zunächst gehen wir zum nahegelegenen Orchideengarten, einst angelegt für die im Wochenbett verstorbene Tochter des reichen Rechtsanwalts T. F. Camcho. Er versammelte in seinem Garten nicht nur Orchideen sondern auch viele andere Pflanzen und so bekommen wir noch einmal eine kleine Lehrstunde in tropischer Flora - Gummibäume, Elefantenfuß, Yagruma, Bambus, Johannisbrotbaum, Hibiskus, Alpinie, Porzellanblume - das sind nur einige der Pflanzen, die wir sehen und fotografieren konnten. Und natürlich gab es wieder frisch gepresssten Saft, diesmal war es Ananas, Guanabana und Guave. So gestärkt fuhren wir zum letzten Ziel, dem Bergdorf Las Terrazas, 1971 als eine Genossenschaft gegründet um das Leben der Bergbauern zu erleichtern. Zunächst beschäftigten sie sich mit dem Aufforsten und pflanzten 6 Millionen Bäume, zum Teil auf Terrassen. Sie legten künstliche Teiche an und gestalten Wege. Das Dorf verfügt über eine komplette Infrastruktur inklusive Hotel und lebt nunmehr überwiegend vom Tourismus. Im Café Maria überzeugten wir uns von der Qualität des kubanischen Kaffees und bei einem kleinen Rundgang lernten wir verschiedene Künstler kennen. Für ein opulentes Mittagessen im Hotel Moka reichte die Zeit leider nicht, wir nehmen unseren Sandwich mit auf die Fahrt zum Flugplatz. Dort trafen wir pünktlich ein, verabschiedeten uns vom Fremdenführer Pepe und von unserem Busfahrer Amilkar und reihten uns in die Warteschlange am Check in ein. Obwohl die Schlange riesig war und es extrem langsam voranging, hob das Fluzeug nahezu pünktlich ab und wir erreichten unseren Anschlussflug in Amsterdam ohne Mühe, bald hatte uns auch Berlin wieder und alle bestiegen erschöpft, aber zufrieden die wartenden Taxis.
Hasta pronto, Cuba!

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Kommentare zum Reisebericht

Liebe Elke,
danke für die schöne Zusammenfassung unser unvergesslichen Reise mit Dir , Amilka den beste Busfahrer auf Kuba und nicht zu vergessen unserm Pepe sowie unsern Cocktails am Abend ich werde noch sehr oft und lange an diese Tage zurück denken. Immer wieder gern würde ich diese Tour mit dir machen.
Auf eine neues verbleibt A.Hahndorf

Antje Hahndorf
16.04.2017

Hallo Elke , gerade habe ich Deinen Reisebericht gelesen und die schöne Reise
noch einmal erlebt . Es waren 16 wunderschöne , unvergessliche Tage mit Dir ,
Pepe und unserem netten Busfahrer Amilkar quer durch das schöne Kuba .
Vielleicht treffen wir uns ja auf einer Reise mit Eberhardt mal wieder .
Bis dahin Ch . Donath

Christine Donath
19.04.2017

Ein sehr schöner Bericht,
und ich werde den auch benutzen für meinen Filmkommentar!!

Wer eine gute Ergänzung haben möchte: ich habe einen Film gedreht, wer den haben möchte, möge sich unter peter.schoenball@gmail com mit der Angabe seiner Adresse melden. Der Film ist zwar bereits geschnitten, (ca. 64 Minuten, weniger als 3 GB "fett", Dateiformat MPEG 4), aber fertig wird der erst etwa im September. Denn es folgen noch die aufwendige Textrecherche mit dem Textentwurf, und die weniger aufwendige Vertonung und außerdem das Grundstück mit seinen vielen Aufgaben gerade jetzt. Bitte teilt mir auch mit, wie groß der Stick sein soll, auf den ich den Film kopieren soll, den müßtet Ihr bezahlen, aber nur den! (Unser Senior, Herr Heukamp hat ihn bereits bestellt.)

Viele Grüße!
Peter Schoenball
Welschhufer Str. 69
01728 Bannewitz

Peter Schoenball
24.05.2017

Liebe Frau Knappe,
beim Reiseantritt war ich leider nicht in bester Stimmung, aber durch Ihren Enthusiasmus, große Kenntnisse des Landes und Umsicht im Umgang mit einer so bunten Reisegruppe hat sich das Abenteuer für mich zum Guten gewendet. Ich würde Sie gerne nochmals als Reiseleiterin erleben, es müsste aber nicht im Übersee sein!
Vielen Dank! Ihre Gerlinda Smaus

Gerlinda Smaus
09.07.2017