Reisebericht: Rundreise Kuba – Sonneninsel in der Karibik

21.03. – 05.04.2018, 17 Tage Rundreise von Ost bis West mit Santiago de Cuba – Baracoa – Camagüey – Trinidad – Cienfuegos – Santa Clara – Cayo Santa Maria – Vinales–Tal – Havanna


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Eine Reise durch nahezu die ganze Insel bringt uns das Land in all seinen bunten Facetten nahe und weckt Verständnis für seine Menschen und ihre Geschichte.
Ein Reisebericht von
Dr. Elke Knappe
Dr. Elke Knappe

21.03.2018: Die lange Reise nach Kuba

Früh am Morgen begeben wir uns auf die Reise von Leipzig über Frankfurt nach Holguin im Osten Kubas. Leider startet der Flug mit Condor ab Frankfurt mit einer dreistündigen Verspätung, so haben wir reichlich Zeit, uns im Warten zu üben. Aber schließlich geht es doch los und nach reichlich 11 Stunden landen wir in Holguin. Wir übernachten im Strandhotel in Guardalavaca, leider haben wir keine Zeit, dies zu genießen, denn am nächsten Morgen geht es schon weiter nach Santiago de Cuba.

22.03.2018: Kubas heimliche Hauptstadt Santiago de Cuba

8:30 Uhr starten wir zur Fahrt nach Santiago de Cuba, unterwegs machen wir bereits die Bekanntschaft einer der wichtigsten landwirtschaftlichen Kulturen Kubas - wir kosten etwas Zuckerrohr und stellen fest, wie schwer ein solches Rohr ist, es wiegt etwa 5 kg. Eine weitere Rast bei einem Bauern erweitert unsere Kenntnisse der kubanischen Süßigkeiten: wir probieren eine Süßspeise auf der Basis von Kokosraspeln und trinken Kokosmilch. Vorbei am Reisterstandbild von Antonio Maceo, einem General der Unabhängigkeitskämpfe gegen die spanischen Kolonialherren, fahren wir in das Herz der Stadt, den Park der Unabhängigkeit. Hier befinden sich solch wichtigen Gebäude wie das älteste Haus der Stadt, das Wohnhaus des Gouverneurs Diego Velazquez, das Rathaus und die Kathedrale aus dem 19. Jahrhundert. Über den Boulevard gehen wir zum Mittagessen in das Restaurant "Compay Gallo" und lernen die erste Variante der vielen Mixgetränke auf der Basis von Rum kennen, den Mojito.
Nach dem Essen fahren wir noch durch den Stadtteil Vista allegre und sehen die prächtigen Villen der früheren Oberschicht, darunter auch das Haus der Rumdynastie Bacardi.
Nach dem Einchecken im Hotel Melia Santiago und einer kurzen Pause wollten wir noch die Festung besuchen, aber ein Gewitter verhinderte dies und so genossen wir die Happy hour im Hotel und stärkten uns am Büfett mit einheimischen Spezialitäten.

23.03. 2018: Auf der Farola durch die Sierra de Purial

Der Tag beginnt mit einem Besuch auf dem Friedhof Santa Ifigenia, wir wohnen der Wachablösung bei und sehen die Grabstätten Fidel Castros und José Martís. Dann führt uns der Weg über Guantanamo (der Aussichtspunkt zum Marinestützpunkt der USA ist leider geschlossen) zunächst auf einer wunderschönen Küstenstraße Richtung Baracoa. Bei einigen Fotostopps genießen wir die schöne Sicht auf das Meer und auch auf die hier sehr karge Vegetation, bestimmt durch Kakteen und salzresistente Gräser. An einer kleinen Cafeteria "La Chivera" verzehren wir die mitgebrachten Sandwiches und schauen immer wieder auf das türkisfarbene Wasser. Danach beginnt bald die Bergstraße, Farola genanntg, die Baracoa mit dem Hinterland verbindet, sie wurde nach 1959 erbaut, vorher gab es nur einen Maultierpfad oder die Alternative auf dem Seeweg.
Gleich nach der Ankunft in Baracoa schauen wir uns die kleine Stadt, die älteste Kubas, an und gehen in die Kirche um hier das Kreuz des Weinstocks zu sehen, es wurde von Kolumbus in der Bucht aufgerichtet und besteht aus dem Holz der Meerestraube. Von der Kirche laufen wir durch die Fußgängerzone zu unserem Hotel hinauf. Es befindet sich in einer kleinen ehemaligen Festung und bietet einen schönen Blick über die Stadt und auf den Hausberg El Yunque (Amboss).

24.03.2018: Flussfahrt auf dem Rio Toa

Bei einer Bootstour auf dem Rio Toa (wasserreichster Fluss Kubas, 150 km lang) können wir in aller Ruhe die üppige tropische Vegetation bewundern, sehen auch noch die Auswirkungen des Hurrikans Matthew, der die Reion hart getroffen hatte. Unsere mutige Flussfahrt begießen wir mit dem hiesigen Spezialgetränk, bestehend aus Pampelmusensaft, Maracujasaft, Zitrone und Rum. Auf dem Kakaolehrpfad sehen wir die Kakaobäume und die Verarbeitung der Kakaobohnen, lernen auch andere tropische Kulturen kennen und bestehen so manche Probenrunde, die uns unser Gästeführer Juan auferlegt. Dafür werden wir mit einem guten Getränk aus heißer Schokolade und Kokosmilch belohnt. Auch das schmackhafte Mittagessen trägt dazu bei, dass wir gut gerüstet den Rückweg nach Santiago de Kuba antreten. 
In Santiago de Cuba holen wir unseren Besuch auf der Festung San Pedro de la Rocca del Morro nach. Die Festung ist sehr gut erhalten, sie wurde 1638- 1700 vom Festungsbaumeister Antonelli errichtet und sollte die Stadt vor den Piraten schützen. Jetzt beherbergt sie ein Museum über die Piraten, aber das schönste ist der Blick über die Bucht und zur kleinen Insel Granma.
Wir übernachten noch einmal im Hotel Melia Santiago und erfreuen uns nochmals am guten Essen vom Büfett des Hotels.

25.03.2018: Kupfer und Rebellen

Heute, am Palmsonntag, geht es zunächst in die Wallfahrtskirche El Cobre, benannt nach der Kupfermine, die früher hier betrieben wurde. Die Jungfrau der Barmherzigkeit von El Cobre ist die Schutzpatronin Kubas und es kommen viele Menschen in die Kirche um sie zu sehen und ihre Anliegen vorzubringen. So kann man auch in der Kirche zahlreiche Gaben bewundern, welche von dankbaren Gläubigen der Jungfrau gebracht wurden. Auch Hemingway stiftete seine Nodelpreismedaille der Jungfrau. Viele gelbe Sträuße wurden in der Kirche abgelegt, gelb ist die Farbe der Jungfrau und auch der Göttin Ochun aus der Welt der afrokubanischen Santeria.
Aber bald müssen wir weiterfahren, wir haben noch ein gutes Stück Weg vor uns. Das nächste Ziel ist die Stadt Bayamo, wo der Freiheitskämpfer Carlos Manuel de Cespedes geboren wurde. Er war ein Großgrundbesitzer, durchdrungen vom Wunsch, die spanische Kolonialherrschaft abzuschütteln. Mit der Freilassung seiner Sklaven im Jahre 1868 gab er das Zeichen zum Aufstand. Wir betrachten auf dem Platz der Revolution nicht nur das Denkmal für Cespedes, sondern auch das von Pedro Figueredo, dem Komponisten der Nationalhymne Kubas. Ihr Text ist auf den beiden Bronzetafeln neben der Büste zu lesen. Als die Spanier die Stadt im Unabhängigkeitskampf erobern wollten, steckten sie die Einwohner selbst in Brand, nur wenige Häuser überstanden den Brand, unter anderem auch eine kleine Kirche, die wir von außen anschauen. Hinter dem Kirchlein entdecken wir eine Cafeteria am Fluss, sie eignet sich ausgezeichnet für die Mittagsrast. Am Nachmittag erreichen wir unser Tagesziel, die Stadt Camaguey. Mit den Fahrradtaxis unternehmen wir eine Stadtrundfahrt und erfreuen uns am pittoresken Stadtbild mit krummen engen Gassen. Die Stadt wurde ursprünglich am Meer gegründet und erhielt den Namen Santa Maria del Puerto Principe. Später verlegte man sie ins Landesinnere und gab ihr den jetzigen Namen. Viehzucht, vor allem Rinder, und der Anbau von Zuckerrohr verhalfen der Stadt zu Reichtum. Wir sehen es noch an den zahlreichen Kirchen und schönen Bürgerhäusern. Auch hier ist ein Held der Unabhängigkeitskämpfe geboren, Ignacio Agramonte, wir sehen sein Geburtshaus beim Stopp auf dem Platz der Arbeiter. Auf dem hübschen Platz Carmen lachen wir über die Skulpuren der tratschenden Weiber und werden natürlich gleich zu einem Foto animiert.
An einem weiteren Platz wartet dann auf uns das Abendessen: am hübschen Platz San Juan de Dios mit dem früheren Hospital (heute eine Museum) essen wir im Restaurant Campana de Toledo die ortstypischen schwarzen Bohnen mit Reis und Fleisch.
Unser Übernachtungsort, das Gran Hotel, befindet sich in der Fußgängerzone und ist somit nicht mit dem Bus zu erreichen. aber das ist kein Problem, die Kofferträger sind uns behilflich und bald sind alle eingecheckt. Wir schauen uns noch die Präsentation des Wasserballetts an und wieder ist ein ereignisreicher Tag vorüber.

26.03.2018: Kubas Mitte – Zuckerrohr satt

Um 09:00 Uhr beginnt die Fortsetzung der Fahrt in Richtung Westen der Insel. Unser erstes Ziel ist Sancti Spiritus, ebenfalls eine der 7 ältesten Städte Kubas, von Diego Velazquez gegründet. Sie wurde durch den Zuckerrohranbau reich, stand aber immer etwas im Schatten der nahen Stadt Trinidad, welche einen Vorteil durch ihren Hafen Casilda hatte.
Die Stadt ist nicht so sehr touristisch und so wandern wir zum Fluss Yayabo und besehen die einzige steinerne Bogenbrücke, welche es in Kuba gibt. Im nahegelegenen Restaurant essen wir zu Mittag und trinken die Spezialität Cunyaya (Zuckerrohsaft, Honig, Zitrone, Rum).Bemerkenswert ist die schöne alte Kirche von 1680, auch das frühere Wohnaus des Arztes del Rijo ist ein Foto wert. Um noch weiter in die Geschehnisse um den Zuckerboom einzutauchen, fahren wir nun nach Manaca Iznaga, wo sich das Landhaus der Familie Iznaga befindet. Und natürlich der 46 m hohe Wachturm, der Geschichte nach von einem Sohn der Iznagas errichtet um seine Zukünftige damit zu beeindrucken. Sein Bruder, in die gleiche Frau verliebt, ließ einen ebenso tiefen Brunnen graben. Die Frau entschied sich letztendlich für den Turmbauer. Auch wir entschieden uns für ihn und bestiegen den Turm. Die Mühe wurde mit einer schönen Aussicht belohnt. Im ganzen Tal wurde das Zuckerrohr angebaut und der Zucker ging vom nahegelegenen Hafen in die ganze Welt und begründete so den Reichtum der Stadt Trinidad. Aber wir fahren jetzt erst einmal in das Strandhotel Brisas del Mar auf der Halbinsel Ancon und lassen uns mit Fischgerichten im Restaurant Vigia verwöhnen.

27.03.2018: Der Reichtum der Zuckerbarone

Hute schauen wir uns an, was die Besitzer der Zuckerrohrplantagen mit ihrem Geld gemacht haben: sie erbauten prächtige Paläste und statteten sie mit teuren Möbeln aus Europa aus. Von einer Galerie am Hauptplatz aus schauen wir hinab auf die Stadt und können uns vorstellen, wie die jungen Damen früher um den Platz flanierten und nach Heiratskandidaten Ausschau hielten.In der Töpferei der Familie Santander schauen wir dem Meister bei seiner Arbeit zu und kaufen das eine oder andere Souvenir. Um uns ein wenig auszuruhen, gehen wir in die Bar Canchanchara, hören kubanische Musik und trinken dazu das hauseigene Getränk, eine Mischung aus Rum, Honig, Zitrone, Wasser und Eis. Weiter bummeln wir durch die kopfsteingepflasteten Straßen, schauen in eine Schule hinein und lesen die Hinweise auf die vielen Ferienwohnungen. Sehr vielgestaltig sind die typischen Fenstergitter aus Holz und auch aus Metall. An den Straßenständen werden die traditionellen Tischdecken mit Hohlsaum und Stickerei verkauft, auch hübsche Hemden und Blusen sind zu erstehen. Im Restaurant Terraza Colonial legen wir eine kurze Mittagspause ein und setzen nun unseren Weg nach Cienfuegos fort.
Die Zeit reicht noch für den Besuch des Botanischen Gartens in Cienfuegos. Er wurde 1901 als Versuchspflanzung für Zuckerrohr gegründet, aber bald interessierten den Gründer, den Millionär Atkins, andere tropische Pflanzen mehr und er legte eine Sammlung von Bäumen und Büschen aus vielen tropischen Ländern an. 1919 übergab er die Sammlung der Harvard - Universität, diese zog sich 1961 zurück, seitdem wird die Sammlung von der Akademie der Wissenschaften Kubas gepflegt. Zum Übernachten fahren wir in das Hotel Faro Luna und haben zwar einen schönen Blick auf das Meer, aber der Strand ist felsig und nicht zum Baden geeignet

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28.03.2018: Die zentralen Provinzen Kubas

Wir nehmen Abschied vom Meer und begeben uns in die schöne Stadt Cienfuegos, großzügig angelegt und sehr sauber. Sie hat eine relativ kurze Vergangenheit, erst 1819 wurde sie von französichen Siedlern gegründet und erwies sich bald als Konkurrenz in der Zuckerausfuhr für die Stadt Trinidad.
Die Stadt hat einen schönen Boulevard, den wir ein Stück entlang laufen bis zum Platz Parque Marti, dort besichtigen wir das Theater Tomas Terry, ein sehr zweckmäßiges Gebäude, vom Zuckerbaron Terry 1899 errichtet und seinerzeit sowohl als Theater als auch, dank versenkbarer Bühne,  als Ballsaal nutzbar. Sarah Bernhardt und Enrico Caruso sind hier aufgetreten. Einem anderen Künstler begegnen wir in der Hauptstraße der Stadt. Hier steht ein lebensgroßes Standbild des "Barbaro del Ritmo", Benny Moré, der in der Nähe von Cienfuegos geboren wurde und den Son, aber auch Mambo und Bolero im Ausland bekannt machte.
Der Hafen von Cienfuegos befindet sich in einer großen Taschenbucht und ist so gut geschützt. Wir fahren zur Landzunge Punta Gorda mit ihren schönen Villen und dem interessanten Palacio El Valle, den wir natürlich besuchen. Von der Dachterrasse aus kann man die ganze Bucht überblicken und auch die Mischung aller Baustile im Haus bestaunen. Um den Eindruck zu vervollständigen, unternehmen wir eine Fahrt mit dem Boot durch die Bucht von Cienfuegos und lassen die Stadtsilhouette vom Boot aus auf uns wirken. Da eine Seefahrt hungrig macht, gönnen wir uns im Jachtklub eine Mittagspause und fahren so gestärkt nach Santa Clara, um hier das Mausoleum und das Museum für Che Guevara zu besuchen. Die Schlichtheit des Mausoleums, in dem die sterblichen Überreste Che Guevaras und seiner Kampfgefährten ruhen ist beeindruckend.
Im Außenbereich werden noch Fotos vom Standbild Che Guevaras aufgenommen und dann fahren wir in unser Hotel Los Caneyes in der Nähe von Santa Clara. Das Hotel besticht durch seine ländliche Ruhe, Hühner gackern und Gänse schnattern und in einigen Volieren tummeln sich Papageien. Am Abend gibt es eine Modenschau der Fachschule für Design in Santa Clara und wie immer kaufe ich für jeden aus unserer Gruppe ein Los. Und auch diesmal ist uns das Losglück hold, ein Gruppenmitglied gewinnt die Batiktasche.

29.03.2018: Die Cayos des Nordens erwarten uns

Unser Weg führt uns in Richtung Nordküste, dabei kommen wir durch das Städtchen Camajuani, in dem sich eine Tabakfabrik befindet. Hier wird der Tabak des zweiten großen Anbaugebietes nach dem Vuelta Abajo in Pinar del Rio, des Vuelta Arriba, verarbeitet. Da man in den großen Tabakfabriken in Havanna und in Pinar del Rio den Arbeitern nur von fern zuschauen kann und auch nur wenig Erklärungen bekommt, dies auch noch mit einer großen Zahl von Touristen teilen muss, war die Fabrik in Camajuani wirklich ein Glücksfall. Ganz ohne Drängeln können wir den Arbeiterinnen über die Schulter schauen und sehen, wie sie geschickt die Blätter rollen. Zuerst kommt die Einlage, dann das Umblatt und zuletzt das Deckblatt. Und alles muss immer exakt gleich sein, denn der Raucher stellt besondere Anforderungen an seine Marke. Mit diesen Informationen versehen, machen wir noch einen Besuch bei der Familie meiner Schwiegertochter, trinken einen guten Kaffee, essen einige Kleinigkeiten und schauen uns an, wie man so auf dem Lande wohnt. Aber dann wird es Zeit zum Aufbruch und wir fahren über einen ca. 50 km langen Damm auf die Insel Santa Maria in unser Hotel Sol Cayo Santa Maria. Noch hat sich die Natur nicht gänzlich von den Auswirkungen des Hurricans Irma, der den Norden mit Stärke 5 getroffen hat, erholt, vor allem die Mangroven sehen noch arg zerzaust aus.

30.03.2018 Baden und Strandleben

Um nicht nur faul am Strand herumzuliegen, verdienen wir uns das Mittagessen mit einer Wanderung zum Hotel Playa Santa Maria. Dort gibt es eine gut sortierte Zigarrenlongue und wir können uns in aller Ruhe die verschiedenen Zigarrenmarken ansehen und befühlen, hören wie man sie fachgerecht anzündet und probieren natürlich auch gleich. Nach dem Rückweg haben wir Appetit auf das gute Mittagessen vom Büfett entwickelt, danach ist wieder Strand angesagt.
Am Abend gibt es in der Hotellobby eine Modenschau und Tanz und wir schauen ein Weilchen zu und entdecken dabei den Kaffee Espaniol (Espresso, Kakaolikör, Brandy).

31.03.2018 Noch einmal Strand

Heute ist noch einmal ein Strandtag, er wird genutzt zum Faulenzen, aber auch zum Fotografieren und Muscheln sammeln.
Am Abend haben wir eine Reservierung im Restaurant La Fontanella, die Speisenauswahl ist nicht sehr groß und der Service lustlos. Wir schauen noch etwas der hoteleigenen Tanzgruppe zu, aber so nach und nach zieht sich jeder zurück zum Kofferpacken bzw. zum Sortieren der Fotos etc.

01.04. 2018: Es geht weiter westwärts

Heute ist Ostersonntag und auf jedes Gruppenmitglied wartet auf dem Frühstückstisch eine kleine Osterüberraschung von Eberhardt travel. Alle sind überrascht und erfreut. Pünktlich werden die Koffer verladen und es geht zurück über den Damm vorbei an Santa Clara, auch vorbei am größten Zitrusanbaugebiet um Jagüey Grande in Richtung Pinar del Rio. Unsere Mittagspause haben wir in einer hübschen ländlichen Raststätte namens Fiesta Campesina und wir können Zuckerrohrsaft mit oder ohne Rum trinken und es gibt ein gutes regionaltypisches Mittagessen.
Uns erwartet nun noch ein weiterer interessanter Programmpunkt: Wir besuchen in Soroa, gelegen in der Sierra del Rosario, einen Park mit vielen Orchideen, aber auch anderen tropischen Pflanzen. Unter sachkundiger Führung einer Mitarbeiterin des Gartens durchwandern wir die Anlage und erfreuen uns nicht nur an den Pflanzen, sondern auch am schönen Ausblick.
Wir bleiben naturnah und erreichen am Abend das Hotel Moka in der Kommune Las Terrazas. Hier wächst mitten durch die Hotellobby ein großer Baum und von den Zimmern aus kann man direkt in das Tal und die üppige Vegetation schauen. Erfreut nehmen alle zur Kenntnis, dass der Inhalt der Minibar inklusive ist und dann treffen wir uns zum Abendessen. Anschließend, beim Absacker in der Bar, fällt uns unser Spezialkaffee aus Cayo Santa Maria ein und wir bringen der Barfrau das Rezept bei, sie übernimmt es begeistert.

02.04.2018: Die Geheimnisse des Tabakanbaus

Mit Spannung wurde die Fahrt in das Tal von Vinales erwartet, gehört diese Landschaft doch zu den interessantesten Regionen Kubas. Vom Ausichtspunkt Loz Jazmines sehen wir die Mogotes, entstanden aus der Verwitterung und Abtragung des Kalkgesteins. Ein weiterer Anlaufpunkt ist die "Prähistorische Wandmalerei", aber so alt ist sie nicht, das Bild entstand 1961. Wir bummeln noch ein wenig durch den Ort, vorbei an Souvenirständen zur Kirche. Dann wird es Zeit für das Mittagessen in El Palenque, es gibt Hühnchen mit gelbem Reis. Um unsere Kenntnisse zum Tabak abzurunden, besuchen wir einen Tabakanbauer und sehen die Tabakblätter im Trockenschuppen, danach gehen wir in eine kleine Fabrik, wo wir wieder den Zugarrendreherinnen zusehen können. Voller neuer Eindrücke und Erkenntnisse fahren wir nun nach Havanna, checken im Hotel Presidente ein und unternehmen einen kleinen Stadtbummel. Bei meiner Freundin Jessie trinken wir einen guten Kaffee und schauen uns in ihrer Wohnung in Vedado um. Nun meldet sich doch auch ein wenig der Hunger und wir essen ein Kleinigkeit in der Einkaufsgalerie am Malecon. Dabei können wir auch noch das Konzert einer Gruppe junger Musiker einer kanadischen Highschool hören.

03.04.2018: Havanna

Mit große Erwartungen begeben wir uns nun auf die Erkundung der kubanischen Hauptstadt zu Fuß, mit dem Bus und mit den Oldtimern. Der Fußmarsch gilt Alt-Havanna: vom Platz des Franziskus von Aisisi aus begrüßen wir den legendären Caballero der Paris und fassen seinen Bart an- das soll Glück bringen, allerdings nur dann, wenn man auch gleichzeitig auf seinen Schuh tritt. Schöne Adelspaläste zeugen vom früheren Reichtum der Stadt, an der Plaza Vieja sieht man die Bemühungen um die Erhaltung der Stadt besonders deutlich. Der Gouverneurspalast am Waffenplatz symbolisierte einst Spaniens Herrschaft über die Kolonie. Im Schokoladenmuseum stärken wir uns mit einer kalten Schokolade und wandeln dann ein wenig auf Hemingways Spuren, gehen auf die Terrasse des Hotels Ambos Mundos und besuchen die Bodeguita del Medio und El Floridita. Im Zentrum Havannas essen wir in "Calesa Real" zu Mittag, trinken dazu einen Cuba libre.
Mit dem Bus unterqueren wir die Hafeneinfahrt und fahren zur Festung El Morro, von hier hat man einen schönen Panoramablick auf die ganze Stadt. Auch den höchstgelegenen Platz der Stadt überqueren wir, den Platz der Revolution mit dem beeindruckenden Denkmal von José Martí. Rund um den Platz befinden sich die Ministerien, die Nationalbibliothek und das Nationaltheater.
Nun fehlt uns nur noch die Oldtimerrundfahrt. Mit drei Fahrzeugen geht es zunächst durch den Almendarespark, der ein Dschungelfeeling miten in der Stadt vermittelt. danach fahren wir durch Vedado zum Stadtteil Miramar, hier wohnten bis zur Revolution die Angehörigen der Oberschicht. Die 5. Avenida ist gesäumt mit schönen alten Bäumen und bietet Flaniermöglichkeiten im Schatten. Am Park in der 24. Straße halten wir an, um die riesigen Gummibäume zu bewundern, werfen auch einen Blick in die Kirche Santa Rita mit ihren schönen Marmorfenstern. Dann beginnt es unvermittelt zu regnen und eilig fahren wir zum Hotel zurück.
Nach dem Abendessen im Hotel heißt es noch etwas ausruhen, denn 21:00 geht es ins das Kabarett unter den Sternen, das berühmte Tropicana. Es hat allen sehr gut gefallen.

04.04.2018: Auf Hemingways Spuren

Am Morgen fahren wir zur Finca Vigia, in der Heminway lange Zeit mit seiner 4. Ehefrau lebte. Durch die Fenster kann man die Einrichtung sehen, so, als wäre der Dichter nur eben mal aus dem Zimmer gegangen. Wir sind früh dran und können alles in Ruhe betrachten. Durch den Garten gehen wir zum Swimming Pool und zu seiner Jacht Pilar. Nach dem Rundgang können wir noch ein freudiges Ereignis feiern: ein Ehepaar freut sich über das erste Enkelkind, das ist doch einen Toast wert. Nach einer Stippvisite im Fischerdorf Cojimar, wo Hemingways Boot stationiert war  kehren wir nach Havanna zurück und besuchen die Dachterrasse des Hotels Parque Central. Von hier kann man sehr schön das Bacardi-Verwaltungsgebäude fotografieren und hat einen guten Blick über die ganze Stadt. In der angenehm kühlen Lobby essen wir noch etwas und dann heißt es zurück ins Hotel, umziehen, etwas frisch machen und 18:00 Uhr bringt uns der Bus zum Flughafen. Wir verabschieden uns vom Fahrer Janoi und vom Guide Jesús und entladen ein letztes Mal die Koffer.
Vom lästigen Warten abgesehen, verläuft der Rückflug ohne Probleme.


05.04.2018: Wieder in Deutschland

Pünktlich landet die Maschine in Frankfurt, wir verabschieden uns von den beiden Mitreisenden aus Crailsheim und haben noch Zeit, eine Kofferbeschädigung zu reklamieren, einen Kaffee zu trinken und ein Sandwich zu essen. Dann gehen wir zu unserem Zug, der uns wohlbehalten Richtung Leipzig bringt. Damit ging eine erlebnisreiche Reise zu Ende, danke liebe Reisegäste, Sie waren eine tolle Gruppe und die Reiseleitung hat viel Spaß gemacht. Alles Gute und vielleicht auf ein Wiedersehen bei einer der nächsten Reisen, wohin auch immer.


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Kommentare zum Reisebericht

Liebe Reiseleiterin Frau Dr. Elke Knappe,
vielen herzlichen Dank für den ausführlichen Reisebericht der es mir erlaubt meine Fotos endlich ordentlich zu zuordnen.
Ja es war eine erlebnisreiche und sehr informative Reise, vor allem dank deiner sachkundigen Reiseleitung, in einem wunder-
schönem Land mit tollen Menschen.Viva Cuba !!!
Deine Zusatzinformationen und -berichte waren sehr interessant. Dafür nochmals vielen Dank und Eberhardt - Reisen kann man zu solch einer Reiseleiterin nur gratulieren.
Ich wünsche allen Mitgliedern unsere Gruppe alles Gute, vor allem Gesundheit, als Voraussetzung für ein Wiedersehen bei der einen oder anderen Reise
herzlichst Reinhard Markgra

Markgraf
19.04.2018

Ich freue mich sehr, dass die Reise gefallen hat und dass ich Verständnis für das Land und seine Menschen wecken konnte. Und natürlich gibt das Ansporn für die nächste Fahrt, bei ich hoffentlich wieder so eine nette Gruppe haben werde wie bei dieser Reise.

Elke Knappe 19.04.2018

Liebe Elke,
vielen Dank für die sachkundige und interessante Reiseleitung. Mit ihren reichen Erfahrungen und bemerkenswerten geografischen und botanischen Wissen haben Sie es verstanden, uns Land und Lebensweise zu vermitteln.
Alles Gute,
herzlichst Gisbert & Doris Görlitz

Görlitz, Doris
01.05.2018

Besten Dank für die positive Reaktion auf unsere Reise durch Kuba. Es ist immer ein besonderes Gefühl, wenn man eigenes Wissen und Erkenntnisse weitergeben kann, das macht glücklich.

Elke Knappe 03.05.2018