Colourful London
Reisebericht: 13.06. – 16.06.2025
Bericht von unserer Kurzreise nach London, die ganz im Zeichen der Farben stand, nicht nur aber auch wegen ABBA. Das zweite Highlight der Reise war die Truppenparade zum Geburtstag des Königs, Trooping the Colour. Das Wort trooping (in dem das englische Wort troup 'Truppe' steckt, beschreibt dabei eine Art Vorbeidefilee am Oberkommandieren (hier dem Köng) und Colour bezieht sich auf die Regimentsfahne. Trouping the Colour ist also das Vorbeidefilieren mit der Regimentsfahne. Noch am gleichen Tag sahen wir ABBA, bunt wie in den 70ern mit der Technik von heute, technicolor sozusagen.
Ein Reisebericht von
Andreas Böcker
Freitag, 13.06.2025 – Anreise nach London von Berlin und Leipzig/Frankfurt
Während wir "Berliner" erst gegen Mittag flogen, kamen die "Leipziger" und "Frankfurter" bereits am Mittag an, konnten sich erste Sehenswürdigkeiten ansehen oder spazierten durch London. Einige unternahmen dabei einen Spaziergang über die Towerbridge und dann am Südufer der Themse (im Mittelalter eine eigene Stadt: Southwark) enlang zu einer weiteren Brücke und dann durch London City wieder zurück. Sehr zu empfehlen, weil man so Londons spektakuläres Panorama voll genießen kann, mit BLick auf Tower und Towerbridge (wenn man einen Blick zurück wirft) und die sich stets verändernde Londoner Skyline.
Londonerfahrene Gäste hatten sich auch rechtzeitig ein Ticket für den Sky Garden gesichert. Der Sky Garden ist kostenlos, aber Voranmeldungen sollte man gut einen Monat vorher vollzogen haben, um auch ein Ticket für diesen Garten in der obersten Etage des als "Walkie Talkie" bekannten Gebäudes zu bekommen.
Mit 10 Gästen + Reiseleiter gingen wir dann gemeinsam im Minories, einem dem Hotel nahe gelegenen Pub, zu Abend essen.
Samstag, 14.06.2025 – Trooping the Colour – Bustour – ABBA Voyage
Wo positioniert man sich beim Trooping the Colour am besten? Oder ist es besser von links nach rechts zu wandern? Das sind so Fragen, die sich woh kaum mit richtig oder falsch beantworten lassen. Das Trooping the Colour ist gewissermaßen die Geburtstagsparade des Königs, also wie der mehrmals wöchentlich stattfindende Wachwechsel am Buckingham Palace, nur viel, viel größer. Und die Geburtstagsparade findet gar nicht am Geburtstag des Königs statt. Das war aber auch schon zu Zeiten der Queen so.
Was passiert nun? Über verschiedene Wege kommen Infanterie- und Kavallerie-Einheiten unter Marschmusik am Buckingham Palace vorbedefiliert und marschieren entlang der Mall, der Straße die vom Buckingham Palace in Richtung Trafalgar Square führt bzw. reiten entlang des Birdcage Walk (warum die Straße Vogelkäfig-Allee heißt, weiß ich leider auch nicht) in Richtung des rückwärtigen Platzes hinter den Horseguards. Wenn dort schon eine ganze Reihe Truppen eingetroffen sich bzw. sich entlang des Weges positioniert haben, wo sie dann zweieinhalb Stunden in der prallen Sonne unter ihren Bärenfellmützen stehen. Zum Schluss kommen dann mit großem Tam-tam die hohen Damen und Herren, Charles Windsor mit Gattin Camilla, Schwiegertochter Kate und Enkelkindern in ihren Kutschen vorbeigefahren - der Thronfolger war sicher in dem Reiterpulk mit dabei, wurde aber - sofern ich weiß - von niemandem aus der Gruppe erkannt. Aber vielleicht taucht er ja doch noch auf dem ein oder anderen Foto auf.
Die eigentliche Action passiert dann auf dem Platz hinter den Horse Guards: Hier wird dann die Regimentsfahne ausgerollt und am König "vorbeigetroopt" (die Einheit marschiert stolz ihr Panier präsentierend am Monarchen vorbei).
Dann ist doch die Antwort auf die Frage eindeutig, oder? Man positioniert sich am besten am Platz hinter den Horseguards, da wo die ganze Action stattfindet. Hier ergibt sich aber ein Problemchen...: Man steht als nichtgeladener Gast zwischen 60 und 180 Metern vom Geschehen entfernt, während an der Mall die ganze königliche Bagage zehn bis fünfzehn Meter an einen vorbeifährt - und das mehrfach: Da Charles und Camilla, anders als damals Elizabeth, nicht im Buckingham Palace wohnen, werden Sie zunächst mit dem Auto dorthin gefahren, um dann mit der Kutsche von dort zum Paradeplatz und am Ende wieder zurückgebracht zu werden. D.h. wer brav an der Mall stehen bleibt, hat die Chance die königliche Familie drei Mal vom Nahen zu sehen, am besten natürlich, wenn man einen Platz in vorderster Reihe ergattert hat. Wer hingegen seinen Platz wechselt, bekommt vielleicht mehr vom Geschehen insgesamt mit, aber eben nicht wie bie ARD und ZDF (bzw. wie bei BBC und BBC2) aus der ersten Reihe.
Als also Königs drei mal an uns vorbeigezogen waren, begaben wir uns in Richtung Regierungsviertel, wo uns der Bus von Birgits Bakery erwarten würde. Aber wir hatten Zeit. Nur... genauso wie die Soldaten und länger als die königliche Familie hatten wir die Zeit ja nun schon draußen verbracht und jetzt wurde es doch für einige langsam Zeit, gewisse Örtlichkeiten aufzusuchen. Die Toilette, von deren Existenz der Reiseleiter festens überzeugt war, entpuppte sich als Teehaus. Mea culpa! Als solche ausgezeichnete Toiletten bei den Horse Guards waren heute für Promis und Soldaten vorbehalten.
Also liefen wir hoch zum Trafalgar Square und verteilten uns dort.
Dann war aber auch schon keine Zeit mehr für einen Gang durch's Regierungsviertel, denn wir mussten ja zum Bus. Busfahrer Peter warnte mich vor, dass es schwierig würde mit der Route, weil wegen der Truppenparade soviel gesperrt sei, aber am Ende fuhr er dann doch weitgehend die normale Route, lediglich Buckingham Gate wurde ausgespart. Und so saßen wir im Londoner Doppeldecker, genossen Tee (oder Kaffee), Sandwiches und Scones und Süßgebäck (die Windbeutel waren etwas gemein, wenn man keine Schokoladenfinger haben wollte) und sahen die Umgebung von Westminster, Kensingtin, Notting Hill und Mayfair.
Gemeinsam ging es dann zurück zum Hotel, wobei wir nicht alle in die U-Bahn passten. Aber die nächste kam sofort hinterher und wir kamen fast wieder als geschlossene Gruppe ins Hotel.
Abends holte uns Busfahrer Abdi ab und wir fuhren durch White Chapel und das East End zur großen ABBA-Live-Show. Wie, das ist keine Live-Show? Aber die stehen doch auf der Bühne, alle vier Agnetha, Björn, Benny und Anni-Frid! ... Ach so, Avatare. Und dennoch ist es eine Live Show, denn natürlich werden die vier Künstler von einer Live-Band und zuletzt auch von einem Chor begleitet.
Also die Avatare, alles nur computergeneriert? Ganz so einfach ist es nicht. Der Computer hat sich ein Bild von den vier Musikern gemacht, wie sie zu ihren aktiven Zeiten als Künstler von 1974 bis 1979 aussahen, in all ihrer jugendlichen Schönheit. Damit aber die Bewegungen echt wirken, hat man die vier Künstler - die Originale - am ganzen Körper und im gesicht mit Elektroden versehen, singen, tanzen, Klavier und Gitarre spielen lassen, so dass die Avatare sich bewegen, wie die Originale sich bewegen würden.
Nach der Show ließen ein paar Gäste das Erlebnis dann noch mal bei einem Absacker Revue passieren.
Sonntag, 15.06.2025 – Von Markt zu Markt (Camden und Borough)
Abweichend vom sonstigen Aufbau der Reise, wo wir uns am Sonntag den Wachwechsel ansehen und daher schon am Samstag nach Camden Town fahren, fällt bei dieser Reise am Sonntag Morgen der Wachwechsel aus: Wer will schon den Wachwechsel sehen, wenn er am Tag zuvor eine ähnliche, aber viel prächtigere Veranstaltung gesehen hat? Also fahren wir heute nach Camden Town mit all seinen schrägen Gestalten, seinen Modelädchen und Märkten. Wir verfolgen James Bond in das geheime Hauptquartier des MI6 und besuchen die Statue von Amy Winehouse, bevor wir, jeder mit seinem eigen Ziel, auseinander gehen.
Als ich im November diese Reise geleitet habe, sind zwei Gäste zur Abbey Road, zu Londons berühmtesten Zebrastreifen gelaufen. Auch jetzt werde ich gefragt, wie weit es zur Abbey Road sei. Ca. 45 Minuten zu Fuß, mit dem ÖPNV fast genauso lang von Camden Town. Aber jetzt bin ich heiß und marschiere los. Natürlich denke ich, klüger als Google Maps zu sein und stehe plötzlich vor einem umzäunten Betriebesgelände... mehrere Minuten Zeitverlust. Trotzdem komme ich gut zur Abbey Road, Londons berühmtesten Zebrastreifen und den beühmten Studios und wieder rechtzeitig zum Treffpunkt zurück zum Treffpunkt.
Nun wird die Gruppe schnell kleiner. Manche haben ihr eigenes Programm, andere wollen zurück ins Hotel etc. Wir fahren nach London City, steigen an der St. Paul's Cathedral aus. Von hier laufen wir über die Millennium Bridge zum Borough Market. Zuletzt fahren wir getrennt nach Westminster und mit sieben Personen fahren wir zu und mit dem London Eye. Die Warteschlange hier ist heute angenehm kurz.
Im Anschluss daran fahren einige zurück ins Hotel, andere laufen an der Themse entlang.....
Andere besuchten derweil Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett den Tower of London, Westminster und anderes.
Montag, 16.06.2025 – Abreisetag
Am heutigen Tag gab es kein offizielles Programm, einige mussten auch schon morgens in Richtung des Flughafens. Andere hatten noch Eintritte in Tower Bridge und Tower. Wer erst am späten Nachmittag nach Hause flog, könnte London noch bei bestem Wetter genießen.