Reisebericht: Rundreise Madagaskar & Mauritius – Natur & Kultur

06.10. – 20.10.2018, 15 Tage Rundreise Antananarivo – Antsirabe – Ranohira – Ifaty – Port Louis


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Eine Reise nach M & M. Wenn wir auch allerlei Süsses zu essen bekamen, so sind hier nicht die mit Farbstoff umhüllten Schokolinsen gemeint, sondern Madagaskar und Mauritius. Eine 14-tägige Entdeckungsreise von 2 Inseln im Indischen Ozean.
Ein Reisebericht von
Jens Petzoldt
Jens Petzoldt

1. Tag Anreise


Es sollte ein langer Tag werden. Schön früh um 04:15 Uhr trafen sich alle 10 Reisende mit mir auf dem Flughafen in Berlin-Tegel. Ceck-In und Kofferabgabe waren relativ schnell erledigt und so hatten wir vor unserem Flug nach Paris noch ausreichend Zeit, ein gemeinsames Frühstück einzunehmen. Abflug von Berlin und Landung in Paris erfolgten pünktlich, so dass wir dort in Ruhe das Terminal wechseln und die Passkontrolle durchlaufen konnten. Unser Flug nach Antananarivo, von den Einheimischen kurz Tana genannt, verlief ruhig und gegen 22:50 Uhr örtlicher Zeit landeten wir in der Haupstadt von Madagaskar. Dann begann das Anstehen. Überaus kompliziert erfolgen Passkontrolle, Visumvergabe und eine nochmalige Einreisekontrolle, so dass wir den Flughafen erst 2 Stunden später verlassen konnten. Seheno, unsere örtliche Reiseleiterin für die Woche in Madagaskar erwartete uns. Die Koffer waren schnell im Bus verstaut und los ging es zum Palisandre Hotel, unserem Quartier für die erste sehr kurze Nacht. Der Check-In im Hotel war unkompliziert und schnell, so dass alle Gäste zügig ihre Zimmer beziehen und ins Bett fallen konnten.

2. Tag Tana – Antsirabe

Bereits um 07:00 Uhr trafen wir uns wieder zum gemeinsamen Frühstück, den gegen 08:00 Uhr wollten wir mit unserer Tour in Richtung Süden starten. Bereits nach wenigen Kilometern machten wir mit Seheno einen Spaziergang entlang der Hauptstraße und konnten da einen ersten Eindruck von den Arbeits- und Lebensumständen der Hauptstädter machen. Wir tauchten ein in eine andere Welt, hatte doch das, was wir hier schon sahen, so gar nichts mit dem Leben in Deutschland gemein. Auf unserer Fahrt zu unserem ersten Tagesziel, der Stadt Antsirabe, erfuhren wir von Seheno bereits sehr viel über das Madagaskar und deren Bewohner. Bei unserer Mittagspause in Ambatolampy machten die Meisten unserer Gruppe die erste Bekanntschaft mit Zebufleisch. Für uns mit umgerechnet 4 EUR ein sehr preiswertes Mittagessen, ist es für die Einheimischen mit einem durchschnittlichen Monatseinkommen von 100 EUR schon ein sehr teures Vergnügen. Schon am heutigen Tag sahen wir während unserer Fahrt sehr viele Reisefelder. Von Seheno erfuhren wir, das Reis die wichtigste Nahrungsgrundlage der Madegassen bildet und diese mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 120 Kg pro Person und Jahr einen höheren Verbrauch als die Chinesen haben. Die vielen Reisefelder, in den hügeligen Gegenden oft auch in Terassen angelegt, sahen schon schön aus und gaben ein tolles Fotomotiv ab.
Am Nachmittag erreichten wir Antsirabe und unternahmen eine kleine Stadtrundfahrt der besonderen Art. Wir wurden in Rikschas durch die Straßen der Stadt gezogen. Sicherlich etwas bedrückend, die menschliche Kraft so auszunutzen, aber für die Rikschafahrer ist das ihr Leben und sehen so etwas als ganz normal an. Anschließend konnten wir in zwei Werkstätten die handwerklichen Fähigkeiten bestaunen, wie aus unterschiedlichsten Altmaterialien Miniaturen von Fahrrädern oder Autos bzw. aus dem Zebu-Horn allerlei Kunstgegenstände hergestellt werden.
Ein interessanter Tag ging mit einem 3-Gänge-Menü im sehr schönen Plumeria Hotel von Antsirabe zu Ende.

3. Tag Antsirabe – Ranomafana


An diesem Tag stand uns eine lange Fahrt bevor. Nun hören sich 270 km nicht gerade nach viel an, aber bei der hügeligen und teilweise bergigen Landschaft mit den vielen engen Kurven und den sehr unterschiedlichen Straßenverhältnissen ist das schon eine Tagesreise.Unterwegs nutzten wir natürlich die Möglichkeiten, an interessanten Stellen eine Stop einzulegen bzw. auch mal ein paar hundert Meter entlang der Straße zu laufen. Jedesmal, wenn mir stoppten, waren wir sofort von neugierigen Kindern umringt, die sich auf Anweisung von Seheno ganz brav anstellten, wenn Süsses vetreilt wurde und die sich dafür dann gemeinsam und lauthals bedankten. In Madagaskar kann man Kinder, vor allem auf dem Land, noch mit sehr wenig glücklich machen.
Am Nachmittag besuchten wir in Ambositra eine Holzschnitzerei, wo uns einerseits die verschiedenen verwendeten Holzarten gezeigt wurden, andererseits aber auch die Fertigkeiten bei der Herstellung von Holzminiaturen gezeigt wurde. Natürlich konnte man auch verschiedenste Gegenstände käuflich erwerben.
Am frühen Abend unternahmen wir kurz vor unserem Tagesziel noch eine sogenannte Nachtwanderung, auf der wir einige nachtaktive Tiere der Region beobachten konnten. Gut das wir örtliche Guides dabei hatten, sonst hätten wir viele der Chamäleons oder Frösche gar nicht als solche erkannt. Auch wenn es teilweise regnete, so waren doch Alle mit viel Leidenschaft bei der Suche nach Tieren dabei.
Unser heutiges Ziel, das Centrest-Hotel erreichten wir wenige Kilometer weiter und ließen uns das dortige Abendessen dann auch schmecken.

4. Tag Ranomafana–Nationalpark


Die Koffer mussten wir nicht packen, da wir in unseren Hotel eine weitere Nacht verbrachten. Das Frühstück war das Erste, wo Wurst oder Käse nur gegen Extrabezahlung gereicht wurde. Auch das war mal eine neue Erfahrung.
Den Vormittag verbrachten wir erst einmal im Ort. Wir besuchten die Dorfschule, welche durch die örtliche Reiseagentur finanziell unterstützt wird. Obwohl Ferien waren, schaffte es die Lehrerin, fast 50 Kinder zu aktivieren, die uns dann erwartungsvoll anschauten. Nach allgemeinen Informationen zur Schule, zum Unterrricht und den Schülern, sangen diese uns 2 Lieder, eines davon ziemlich textsicher die Nationalhymne, vor und wurden dafür mit allerlei Mitgebrachten belohnt. Natürlich waren Süssigkeiten am meisten begehrt, aber auch Stifte standen hoch im Kurs. Vieles ließen wir aber auch bei der Lehrerin zurück, um damit den Unterricht zu unterstützen. Die 3 bis 10-jährigen Kinder bedankten sich abschließend lautstark bei uns.
Bei unserem anschließenden Dorfspaziergang vereinbarten wir kurzfristig eine Führung zu einer Vanilleplantage. Madagaskar ist der weltweit größte Produzent von Vanille und darüber hinaus für die hervorragende Qualität seiner Vanille bekannt. Dabei konten wir uns noch eine Schwarzbrennerei für Rum anschauen. Um dort hin zu gelangen, hieß es Gleichgewicht zu wahren, mussten wir doch dafür über sehr schmale Wege zwischen Reisfeldern laufen. Gekostet haben wir nichts, wir wollten wir ja schließlich nicht blind werden. :-)
Auf unserem Weg zur Vanilleplantage sind wir durch eine sehr einfache Siedlung gekommen. Hier konnte man wirklich sehen, dass Madagaskar ein sehr armes Land ist. In den Dörfern noch viel extremer als in den Städten. Ich selbst hatte aber immer das Gefühl, dass die Menschen trotz ihrer Armut nicht unbedingt unglücklich sind. Sie begegneten uns immer mit größer Freundlichkeit und wenn wir dann noch mit dem madegassischen "Salama" für Hallo / Guten Tag grüßte, strahlten ihre Augen noch mehr. Später erfuhren wir von Seheno, dass Jeder, der über ein Auto, einen Fernseher, Kühlschrank und Geschirrspüler verfügt, bei den Madegassen als reich gilt. Für uns im Grunde selbstverständlich, so etwas zu besitzen, ist es für diesen Teil der Erde purer Luxus.
Am Nachmittag dann unternahmen wir eine mehrstündige Wanderung im Ranomafana-NP. Dieser ist zusammen mit mehreren anderen Nationalparks von Madagaskar Weltnaturerbe der UNESCO. Im Park wollten wir Lemuren sehen. Und wir haben sie gesehen. Es war nicht einfach, sie vor die Kamera zu bekommen, aber wir haben keine Anstrengungen gescheut und sind teilweise straff berghoch- und runter gewandert. Aber die Anstrengungen haben sich gelohnt. Herrlich, diese Tiere in freier Wildbahn zu erleben. Leider verschlechterte sich das Wetter zusehenst, so dass wir dann doch vor dem starken Regen flüchteten und froh waren, wieder unseren Bus und kurze Zeit später unser Hotel zu erreichen. Trotz des Wetters war es ein sehr schöner Tag.

5. Tag Ranomafana – Ranohira


Heute verließen wir am frühen Morgen unser Hotel, den wir hatten wieder eine lange Fahrt vor uns. Der Start verlief etwas schleppend, da uns mehrer Zebu-Viehtriebe immer wieder kurz zum Anhalten zwangen. Auf unserer weiteren Fahrt legten wir immer wieder mal einen Fotostopp ein, so am Andriamamovoka Wasserfall oder an einer Ziegelbrennerei.
Am Vormittag erreichten wir Ambalavao. Der Ort ist bekannt für sein Antemoro-Papier (benannt nach der gleichnamigen Volksgruppe), welches aus der Rinde des wilden Havoha-Baumes (Maulbeerbaum) hersgestellt wird. In der Fabrik, wobei dieser Name reichlich übertrieben ist, da alles mehr oder weniger im Freien abläuft, zeigte uns Seheno die einzelnen Arbeitsschritte zur Herstellung dieses Papiers. Die fertigen Endprodukte konnten im angegliederten Shop käuflich werworben werden.
Wenige Kilometer weiter erreichten wir das Reservat Anja. Dieses Reservat beherbergt die seltenen Katta-Lemuren in ihrer natürlichen Umgebung. Wir haben viele Tiere gesehen und konnten viele tolle Fotos schießen. Das Reservat hat die höchste Konzentration dieser Lemurenart in ganz Madagaskar. Es war ein großartiges Erlebnis.
Nach dem Mittag ging unsere Fahrt in den Süden mit dem täglichen Märchen weiter, welches uns Seheno eines pro Tag erzählte. War es anfangs noch hügelig, so wurde es jetzt zunehmend flach, dekorativ eingerahmt von Bergketten. Um sich die Beine zu vertreten, liefen wir zwischendurch wieder mal 500m die Straße entlang. Wo auch immer wir auftauchten, wurde uns zugewunken und freundlich gegrüßt.
Es war bereits dunkel, als wir unser Hotel Jardin du Roy in der Nähe von Ranohira erreichten. Wie eigentlich immer verlief der Check-In vollkommen unkompliziert und die Angestellten brachten uns zu unseren Unterkünften und zeigten uns unsere Zimmer. Auch hier trafen wir uns zum gemeinschaftlichen Abendessen und ließen den Tag mit einem sehr guten 3-Gänge-Menü ausklingen.

6. Tag Isalo–Park


Nach dem Frühstück fuhren wir zuerst nach Ranohira, nahmen dort unseren örtlichen Guide Omega auf, der uns den Isalo-Park zeigen wollte. Eine faszinierende Flora und Fauna inmitten von ruinnenförmigen, natürlichen Felsmassiven erwartete uns. Die ca. 10-15cm lange Stabheuschrecke, die wir ohne unseren Guide aufgrund ihrer perfekten Tarnung nie als solche erkannt hätten oder den Elefantenfuß, eine Pflanze mit ungwöhnlich dicker Knolle sollen hier nur beispielhaft genannt werden. Auf unserer knapp 4-stündigen Wanderung sahen wir noch viele andere Pflanzen und Tiere. Da es recht warm war, freuten wir uns auf etwas Kühles und da kam uns der Piscine naturell, ein natürlicher kleines See, ähnlich einer Wüstenoase, gerade recht. Fast alle Gäste nahmen ein Bad in diesem erfrischenden Wasser.
Der Nachmittag stand zur freien Verfügung und das nutzten die meisten Gäste zu einem Sonnenbad am Pool unseres ausgezeichneten Hotels.
Am Abend wollten wir den Sonnenuntergang am Isalo-Fenster, eine Felsformation mit Loch, erleben, aber da machte der Wettergott nicht mit. Dunkle Wolken und stark einsetzender Regen machte dieses Unterfangen zunichte, aber dank einheimischer Knabbereien und Wein, Bier und Rum haben wir Regen Regen sein lassen und uns eben im Bus vergnügt.
Zurück im Hotel erfreuten wir uns wieder an einem tollen Abendssen und so ging dieser erlebnisreiche Tag entspannt zu Ende.

7. Tag Ranohira – Tulear


Heute sollten wir die Küste erreichen. Wir mussten nicht lange fahren, da sahen wir die für Madagaskar typischen, kerzengerade gewachsenen Baobab-Bäume, oder auch Affenbrotbaum genannt. Der Begriff Baobab kommt aus der Zulu-Sprache und bedeutet tausendjähriger Baum. Der Legende nach steckt sein Kopf in der Erde und die Wurzeln ragen in die Luft.
Weiter ging es Richtung Küste. Wir verließen das Gebiet des Stammes der Bara (Viehdiebe wie uns Seheno mitteilte) und kamen zu den Mahafaly. Erkennbar schon allein an den Grabstätten, die sich von allen unterwegs gesehenen deutlich unterschieden. Hier waren es quadratische Bauwerke mit bunt bemalten weißen Wänden, auf denen wohl Ereignisse aus dem Leben des Toten aufgemalt waren.
Kurz vor dem Mittag besuchten wir das Arboretum Antsokay, einem botanischen Garten, den der Schweizer Hermann Petignat 1980 anlegte, um bedrohte endemische Pflanzen Madagskars zu erhalten. Mehrere hundert Pflanzen und Bäume sind hier mittlerweile zu betrachetn.
Am Nachmittag erreichten wir unser Hotel La Mira de Madiorano, welches direkt am Indischen Ozean liegt. Die Meisten unserer Gäste ließen es sich nicht nehmen, gleich in die erfrischenden Fluten zu springen. Auch hier waren wir gleich wieder von einheimischen Kindern umringt, die sich neugierig nach unseren Namen erkundigten und sich selbst natürlich auch vorstellten.
Ein herrlicher Sonnenuntergang und das anschließende Abendessen rundeten den letzten Tag unserer Reise in den Süden von Madagaskar ab.

8. Tag Tulear – Tana


Am frühen Morgen flogen wir zurück in die Hauptstadt. Zuvor verabschiedeten wir uns von unserem Busfahrer Ignace und seinem Kompagnon Solo, die uns in der vergangenen Woche sehr gut chauffiert hatten. Nach dem einstündigen Flug wurden die Koffer in unseren neuen Bus verstaut und los ging es zur Stadtrundfahrt. Doch zuvor stärkten wir uns erst einmal in einem nahgelegenen Hotel, hatten wir doch aufgrund der zeitigen Abfahrt noch kein Frühstück zu uns genommen.
Als erstes besuchten wir den außerhalb der Hauptstadt liegenden ehemaligen Königinnenpalast, in dem mehrere Könige und vor allem Könniginnen residierten und auch dort berdigt wurden. Dieser Palast liegt auf einem der sieben heiligen Hügel rund um Tana, dem Ambohimanga. Seit 2001 zählt dieser Ort zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Zurück in der Stadt nutzten wir die Möglichkeit eines kleinen Marktes für einen Souvenireinkauf, um anschließend zu einem Aussichtspunkt hoch über der Stadt zu fahren. Zu Fuß ging es dann weiter zum Rova von Antananarivo, dem ehemaligen Königspalast Madegaskars und vorbei am Palast des Primeministers und späteren Ehemannes der damaligen Königin Ranavalona I. Mit dem Bus fuhren wir dann zu dem mitten in der Stadt liegenden Anosy-See mit seinem Engel-Denkmal. Dieses erinnert an die im 1.Weltkrieg gefallenen madegassischen Soldaten, die an der Seite Frankreichs kämpfen mussten.
Am späten Nachmittag bezogen wir unsere Zimmer im Palisandre Hotel, welches wir schon von unserer ersten Nacht her kannten und ließen den Tag mit einem Abendessen auf der Hotel-Terrasse und Blick über die Stadt ausklingen.

9. Tag Tana – Mauritius


Der Abschied von Madagaskar stand bevor. Am Vormittag nutzten wir die zur Verfügung stehende Zeit zum Relaxen am Hotelpool oder zu einem Spaziergang durch die Straßen der Hauptstadt. Nach dem Mittag wurden wir zum Flughafen gebracht. Dort verabschiedeten wir uns von Seheno, die uns mit ihrer herzlichen, warmen Art und ganz viel Wissen eine perfekte Begleiterin für unsere Rundreise in Madagaskar war.
Check-In, Pass- und Sicherheitskontrolle gingen relativ unkompliziert vonstatten, so dass wir noch viel Zeit hatten, unsere letzten Ariary in den wenigen Geschäften loszuwerden.
Boarding und Abflug erfolgten pünktlich und nach ca. 1,5 Stunden landeten wir in Mauritius. Die Passkontrolle dauerte dann über eine Stunde und da inzwischen auch alle Koffer bereit standen, konnten wir das Terminal sofort verlassen. Sandia, unsere örtliche Reiseleiterin für Mauritius, empfing uns mit Blumengirlanden. Die Koffer waren schnell im Bus verstaut und nach einer knappen Stunde durch das nächtliche Mauritius erreichten wir Bel Ombre und unser Hotel Tamassa. Das Restaurant war noch geöffnet und so machten wir uns gleich daran, die hiesigen Kochkünste zu testen. So viel sei schon mal gesagt. Verhungern musste hier Niemand. Entsprechend gestärkt nahmen wir unsere Zimmerschlüssel in Empfang und wurden durch Angestellte zu unseren Unterkünften gebracht. Die Erkundung von Mauritius konnte beginnen.

10. Tag Botanischer Garten, Zuckerrohrmuseum, Port Louis


Nach unserem gemeinsamen Frühstück starteten wir wie die nächsten Tage auch um 08:30 Uhr. Erstes Ziel war der Botanische Garten von Pamplemousse, in dem wir tropische Pflanzen aus aller Welt betrachten konnten. Der Garten wurde bereits 1769 angelegt und beherbergt die vermutlich größte Vielfalt an Palmenbäumen. Weiter ging es zu einer ehemaligen Zuckerrohrfabrik, welche heute ein Museum ist und in dem uns Sandia die einzelnen Schritte der Verarbeitung des Zurckerrohrs bis zum fertigen Produkt, dem Rum, zeigte. Im angeschlossenen Shop hatten wir dann die Möglichkeit, Rum in verschiedenen Variationen zu probieren bzw. auch verschiedenen Zucker zu verkosten. Wir hatten zwar für einen Einkauf noch keine einheimische Währung, aber mit Kreditkarte oder auch EUR war das kein Problem.
Unser nächste Stop wurde an der 1834-1840 erbauten Citadelle oberhalb von Port Louis eingelegt. Von hier hatte man einen schönen Ausblick über die Stadt und das Meer. Weiter ging unsere Fahrt zur Caudan Waterfront, einem Einkaufszentrum direkt am Hafen von Port Louis. Hier hatten wir die Möglichkeit, Geld zu tauschen, preiswert zu Mittag zu essen oder ein bißchen entlang des Wassers oder durch die Geschäfte zu bummeln. Anschließend fuhren wir zurück zum Hotel und es bestand noch genügend Zeit für ein Bad in einem der 3 Pools oder im Meer. Unser gemeinsames Abendessen und das eine oder andere Getränk in der Bar schlossen den ersten Tag auf Mauritius ab.

11. Tag. Vulkane, Heiligtümer und Rum


Unser erstes Ziel an diesem Tag war der Krater Trou aux Cerfs. Es gibt zwar auf Mauritius keine aktiven Vulkane, aber dieser ist mit den Aktiven von La Reunion unteririsch vebunden und daher besteht bei den Einwohnern von Mauritius durchaus die Befürchtung, eines Tages einen Vulkanausbruch auf ihrer Insel zu erleben. Anschließend besuchten wir das 1819 erbauten Kolonialhaus St. Aubin, welches mehrere Manager des Zuckerrohrgutes bewohnten. Liebevoll reauriert ist es heute Teil des mauritischen Erbes.
Im Anschluss fuhren wir zum Grand Bassin, dem größten hinduistischen Heiligtum auf der Insel. Seitdem 1972 ein indischer Priester heiliges Wasser aus dem Ganges nach Mauritius brachte und in diesen See kippte, ist dieser Pilgerstätte für alle Hindus dieser Insel. Oberhalb des Sees wurden zwei 33m hohe Statuen des Gottes Shiwa und der Göttin Durga erriechtet.
Anschließend fuhren wir zur Rumeria Charamel. Wie es der Name schon sagt, hat der Betrieb mit Rum zu tun und so stand hier auch eine Rumverkostung und nachfolgendem Mittagessen im Mittelpunkt. Den gleichnamigen Charamel-Wasserfall mit einer Höhe von 100m besuchten wir im Anschluss. Das Naturphänomen des Tages haben wir uns aber für den Abschluß des Tages aufgehoben - die siebenfarbige Erde. Wasserlösliche Bestandteile des Lavagesteins wurden im Laufe der Zeit ausgewaschen und es blieben Eisen- und Aluminiumoxid übrig, welches dem Gestein die verschiedenen Farben gibt. Sehr beeindruckend und sehr fotogen.
Auch heute hatten wir nach unserer Rückkehr im Hotel ausreichend Zeit für ein Pool- oder Strand-Relaxing.

12. Tag Tee, Krokodile und Schildkröten


Neben Zuckerrohr wird auch Tee in Mauritius angebaut. An diesem Tag besuchten wir mit Sandia die 1892 von den Engländern gebaute Teefabrik Bois Cheri. Zuerst besichtigten wir das Museum und anschließend durchliefen wir die aktive Fabrik. Hier konnten wir bei den einzelnen Maschinen sehr gut die Verarbeitung der Teeblätter bis zum fertigen Produkt nachvollziehen. Im dazugehörigen sehr schön gelegenen Restaurant Le Bois Cheri probierten wir bei einer Teeverkostung die verschiedenen Teesorten und es bestand die Möglichkeit, diese im angegliederten Shop auch käuflich zu erwerben.
Der Höhepunkt des Tages folgte mit dem Besuch der La Vanille-Reserve des Mascareignes-Parkes. Hier ging es nicht um Vanille, sondern einerseits um das Zuhause von über 2000 Nilkrokodilen und andererseits um die weltgrößte Brutstätte für Aldabra-Schildkröten. Diese Riesenschildkröten konnten wir hautnah erleben und mussten feststellen, das auch diese Tiere für Streicheleinheiten scheinbar sehr empfänglich sind. Der Park beherbergt zudem eine Insektensammlung mit über 23.000 Exemplaren. Schmetterlinge, Käfer und viele andere Insekten aus aller Welt sind hier zu besichtigen. Natürlich sind auch Lemuren, Flughunde und Fische Bestandteile dieser Farm. Eine besondere Attraktion war die Fütterung der Krokodile, die immer zu bestimmten Zeiten und als Highlight für die Touristen vorgenommen wird.
Mit dem Besuch dieses Parks war unser Programm für diesen Tag beendet und nach Rückkehr zu unserem Hotel wurde der Nachmittag in der Regel zum Entspannen in der Hotelanlage genutzt. Wer Glück hatte, konnte kurzzeitig vor der Küste auch noch springende Wale sehen.

13. Tag Segeln auf dem Katamaran


Dieser Tag sollte ganz entspannt werden, stand uns doch eine Katamaran-Fahrt auf dem Indischen Ozean bevor. Wind war ausreichend vorhanden, die Wellen nicht allzu hoch und die Sonne schien auch, also alles vorhanden für eine schöne Segeltour. Wir hatten auch noch Glück und den Katamaran ganz allein für unsere Gruppe. Unser erstes Ziel war es Delphine zu sehen. Unsere 3-köpfige Besatzung wusste, wohin sie steuern musste und so konnten wir eine Gruppe von vielleicht 10-20 Tieren beobachten. Im weiteren Verlauf unseres Törn hatten wir dann die Gelegenheit, bei mehreren Schnorchelausflügen die Unterwasserwelt vor der Küste kennen zu lernen. Da wir auch ausreichend mit Essen und Getränken versorgt wurden, war dieser Segelausflug ein sehr schöner Abschluss unserer Ausflüge auf Mauritius.

14./15. Tag Heimreise


Alles hat ein Ende, so auch unsere M&M-Reise. Bevor wir nach Hause flogen, nutzten wir den zur Verfügung stehenden Vormittag noch, eine Fahrt mit einem Glasbodenboot über die Korallen vor unserem Hotel zu machen. Neben all den verschiedenen Fischen konnten wir dabei auch einige Wasserschildkröten entdecken. Am Nachmittag verließen wir unser Hotel und wurden von Sandia und unserem Fahrer Itish zum Flughafen gebracht. Check-In und alle Kontrollen erfolgten ohne Probleme. Der Flug und die Landung von Mauritius nach Paris mit Air France und einer Boing 777-300 erfolgte pünktlich, so dass wir in Paris genügend Zeit hatten, trotz langer Schlangen bei der Sicherheitskontrolle, unseren Weiterflug nach Berlin-Tegel problemlos zu erreichen. Dort landeten wir dann kurz nach 09:00 Uhr und mit der Verabschiedung aller Reisegäste ging eine wunderschöne Reise zu Ende.
Liebe M&M-Reisende! Wir haben zwei sehr unterschiedliche Länder kennengelernt. Madagaskar mit seinen vielen endemischen Tieren und Pflanzen, seinen netten Menschen, aber mit großer Armut. Und Mauritius, bei einem Durchschnittseinkommen von 200 EUR/Monat sicher auch nicht reich, aber doch so anders. Viel mehr erschlossen, viel touristischer. Es war eine sehr schöne Reise. Ihr seid eine tolle Gruppe gewesen, die ich gerne wieder auf eine meiner künftigen Reisen mitnehmen würde. Vielleicht klappt es ja mal wieder. Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub. In diesem Sinne: "Einen schönen Urlaub".

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