Reisebericht: Rundreise Malaysia & Singapur

11.03. – 24.03.2023, 14 oder 17 Tage Rundreise Asien mit Singapur und Malaysia: Malakka – Kuala Lumpur – Taman Negara–Nationalpark – Cameron Highlands – Insel Penang – Georgetown – individuelle Badeverlängerung auf Langkawi möglich


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Singapur und Malaysia sind auf alle Fälle zwei Länder, die man gesehen haben sollte, wenn man Südostasien kennenlernen will. Singapur gilt immer auch gerne als „Das Asien für Einsteiger“ – hier verbinden sich Tradition und Moderne und Menschen verschiedener Nationalitäten und Kulturen leben hier friedlich miteinander. Dies gilt auch für Malaysia, wo wir mit der Hauptstadt Kuala Lumpur, den Cameron Highlands, dem Taman Negara Nationalpark und Georgetown ganz unterschiedliche Städte und Landschaften kennenlernen sollten.
Ein Reisebericht von
Anna Jeske
Anna Jeske

1. Tag, 11.03.2023: Flug nach Singapur

Bei Schneesturm verließ fast unsere gesamte Gruppe am Morgen das Haus. Wir wussten jedoch, dass dieses Wetter nicht lange für uns andauern würde – ist das erste Ziel unserer Rundreise doch Singapur, wo uns sommerliche 30 °C erwarten sollten. Wir fliegen mit Singapore Airlines. Wer hier als Stewardess arbeitet hat ein hartes Auswahlverfahren überstanden und musste eine harte Schule durchlaufen. Die Kostüme der Stewardessen heißen Sarong Kebaya, reichen bis zum Knöchel und bestechen durch wunderschöne Farben und Muster. Jede Stewardess bekommt Frisur, Make-Up-Produkte und sogar die Nagellackfarbe zugewiesen, von denen sie niemals abweichen darf.

2. Tag, 12.03.2023: Stadtrundfahrt Singapur – China Town – Arabisches Viertel

Nach dem 12 Stunden langen Flug, nahm uns in Singapur gleich unsere örtliche Reiseleiterin Martine entgegen. Martine führt in der Regel unsere Australien-Gruppen durch Singapur und wurde jetzt auch erstmals für die Reisegruppe Singapur&Malaysia eingesetzt. Sie lebt bereits seit 26 Jahren in Singapur, spricht 6 Sprachen fließend und moderiert für das niederländische Fernsehen jedes Jahr im September den Großen Formel 1 Grandprix in Singapur. Nach dem wir die ersten Euro in Singapur-Dollar getauscht haben, blieben wir für die erste Besichtigung gleich am Flughafen und wechselten nur das Terminal. Über den Terminal 1 erstreckt sich der sogenannte Jewel Dome, in dessen Mitte sich ab 10.00 Uhr ein Wasserfall ergießt und der am Abend wunderschön erleuchtet ist. Der Wasserfall war nach unserer Ankunft um 07.00 Uhr zwar noch nicht in Betrieb – die gesamte Kuppel war jedoch komplett begrünt und erinnerte an einen Tropenwald. Diese grünen Zonen werden uns in Singapur immer wieder begegnen. Unser nächster Stop war dann gleich der Botanischer Garten mit der weltweit ältesten Orchideensammlung. Berühmtheiten wie Jill und Joe Biden und Queen Elizabeth wurden hier schon Orchideen gewidmet, die im sogenannten VIP Garten ausgestellt sind. Relativ neu ist das Kühlhaus, in dem sich ebenfalls seltene Orchideensorten finden, die zwischen Wasserfällen und Steinen wunderschön arrangiert ist.
Jetzt erfuhren wir mehr über die Geschichte der Stadt. Singapur wurde im Jahr 1823 von dem Kaufmann Stamford Raffles gegründet. Ihm zu Ehren finden sich in der Stadt auch zwei Denkmäler von ihm – eines davon befindet sich direkt an der Hafenpromenade Clarke Quey.
Martine führte uns diesmal durch das 6-Sterne-Hotel Fullerton, in dessen Mitte sich ebenfalls ein Wasserfall in einem Becken ergoss, in dem 23 Jahre alte Kois schwammen, von denen jeder Einzelne mehrere Tausend Singapur Dollar wert ist. Nachdem wir das Hotel verlassen hatte, erwartete uns ein traumhaftes Fotomotiv auf das am meisten fotografierte Hotel weltweit – das Marina Bay Sands. Die Aussichtsplattform, die sich über die drei Türme erstreckt, steht in den kommenden Tagen auch noch bei uns auf dem Programm. In den drei Türmen sind neben dem Hotel auch eine Galerie, eine Shopping-Mall, Büros und Galerien untergebracht und insgesamt arbeiten in diesem Komplex über 10.000 Menschen.
Schon Stamford Raffles war es wichtig, dass den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen der Stadt separate Wohnviertel zugewiesen werden und alle Menschen – egal welcher Nationalität und Glaubensrichtung friedlich miteinander leben. Auf ganz kleinem Raum finden sich die Masjid Jamae Moschee, der älteste Hindu Tempel und der prächtige Mariamman-Tempel nebeneinander. Währen der Mittagspause hatten wir die Möglichkeit Chinatown auf eigene Faust zu entdeck und in einer typischen Garküche für ein Mittagessen einzukehren. Hier gibt es eine schmackhafte Suppe oder Chicken Reis schon für 3-4 Singapur-Dollar und man isst dort, wo auch die Einheimischen essen. Nach dem Mittagessen hat und Martine noch durch einen Buddha-Tempel geführt, in dem buddhistische Weisheiten und Reliquien ausgestellt sind und wo sogenannte Puja-Zeremonien miterlebt werden können.
So langsam machte sich die Zeitverschiebung von 7 Stunden jedoch in unseren Gesichtern bemerkbar und nach einer Fahrt durch Little India und einem kurzen Spaziergang durch das arabische Viertel, kehrten wir am Nachmittag in unser Hotel Park Regis ein.
Nach dem Abendessen im Fischrestaurant des Hotels, unternahmen einige aus unserer Gruppe noch einen abendlichen Spaziergang an der beliebten Fußgängerpromenade Clarke Quey, die direkt am Singapore River entlangführt.


3. Tag, 13.03.2023: Sentosa–Park – Capita Spring – Orchad Road

Unser erstes Ziel für heute war der Freizeitpark Sentosa, der sich auf der größten Insel Singapurs befindet. Hierher gelangt man vom Mont Faber mit einer Seilbahn. Während der Fahrt erwartete uns schon ein toller Blick über die Insel und das Meer. Martine führte uns ein wenig über das Gelände und zeigt und den Seloso Fort, den wir über die Skywalk Bridge erreichten. Bei Familien sind hier besonders Attraktionen, wie die Universal Studios und das Aquarium besonders beliebt. Während 2 Gäste aus unserer Gruppe das Aquarium besuchten, hatte der Rest der Gruppe Zeit die Insel zu erkunden oder am Strand zu baden.
Im Anschluss aßen wir wieder in ein typischen Food-Court, wo viele Einheimische einkehrten und es eine Auswahl von Gerichten wieder zu einem sehr guten Preis gibt. Hier konzentriert sich zumeist jeder Stand auf nur 3-6 Gerichte. Im Anschluss hatte Martine einen echten Geheimtipp für uns: Das Geschäftsgebäude Capita Spring. In 280 Metern Höhe befindet sich hier die höchste Dachterrasse der Welt. Die Kräuter und Pflanzen aus diesem Garten werden vom anliegenden Restaurant genutzt. In den Stockwerken 17-20 gibt es auch tolle Terrassen, wo die Mitarbeiter des Büros ihr Mittagessen genießen und nebenbei sogar im Grünen arbeiten können - Steckdosen und USB-Stecker sind dezent in den Bänken versteckt. Danach führte Martine uns noch zu der beliebten Einkaufsstraße Orchad Road – an dessen Stelle sich früher Obstplantagen befanden. In einem der Geschäfte arbeitete beispielsweise auch Serge, der eine Brillantbrosche für Queen Elizabeth I angefertigt hat und uns stolz die Bilder zeigte, auf denen die Queen diese Brosche trug. Zurück im Hotel, erwartete uns heute ein Japanisches Menü und wir mussten uns etwas beeilen, da für den Abend noch große Pläne anstanden: Um 20.00 Uhr wollten wir die Lichtershow am Marina Bay Sands („Spectra“) sehen und gleich im Anschluss um 20.45 Uhr über die Marina Bay Sands Shoppingmall zu der zweiten Lichtershow bei den Gardens by the Bay („Rapsody“) rübergehen. Da für die Metro jeder aus unserer Gruppe eine eigene Kreditkarte hätte besitzen müssen – die Metrofahrten können nur per Kreditkarte bezahlt werden – waren wir doch gezwungen sowohl den Hin- als auch den Rückweg zu Fuß zurückzulegen. Die Strecke war generell nicht ganz kurz und hinzu kamen kleine Orientierungsschwierigkeiten, aber trotzdem erreichten wir rechtzeitig beide Lichtershows, die wirklich sehenswert sind und einen etwas vor sich hinträumen lassen. Für die Gardens By The Bay hat uns Martine vorab den Tipp gegeben sich auf den Bänken auf den Rücken zu legen - das war auch wirklich eine tolle Perspektive. Auf dem Rückweg kamen wir leider wieder etwas von der Idealroute ab und liefen diesmal durch das nächtliche Chinatown. Erschöpft, aber sehr zufrieden fanden wir jedoch zurück in unser Hotel.


4. Tag, 14.03.2023: URA Gallery – Marina Bay Sands – Gardens by The Bay – Marina Barriage – Raffles Hotel – Fahrt mit dem Flusstaxi

Nach dem Hotelfrühstück machte Martine zuerst Halt an der URA-Gallery. Auf dem riesigen Stadtmodell erkennt man bereits einige bekannte Bauten – man erkennt aber auch, wie Singapur sich bis 2030 noch weiterentwickeln und vergrößern will. Hier würde es ich also auf alle Fälle lohnen in 7 Jahren nach Singapur zurückzukehren. Allein das riesige Hotels Marina Bay Sands wurde in nur 6 Jahren erbaut. Der Architekt Mosche Safdie nahm sich für seine Entwürfe ein Kartenspiel zum Vorbild. Die Dachterrasse, die sich über den drei fast 200 Meter höhen Türmen erstreckt ist 340 Meter lang. Von dem Marina Bay Sands Observation Deck hatten wir wieder eine tolle Aussicht auf die Stadt. Der Infinity-Pool ist leider nur Hotelgästen vorbehalten. Um hier übernachten zu können, muss man schon mit einem Preis von 300,00 €/p. P. mit Frühstück rechnen. Im Anschluss fuhren wir zu den Gardens by The Bay und besuchten hier die beiden Gewächshäuser „Flower Dome“ und „Cloud Forest“. Im Flower Dome finden sich Pflanzen aus der ganzen Welt und unterschiedlichster Klimazonen. In Verbindung mit Skulpturen von Tieren oder Märchenfiguren, wie Alice im Wunderland oder Winnie Pooh werden dem Besucher wunderschöne Geschichten und Märchen erzählt und man kann seiner Fantasie freien Lauf lassen. Zum Anlass des neuen Avatar-Films, wurde im Cloud Forest aktuell eine Sonderausstellung gezeigt, wo die Figuren aus dem Film inmitten riesiger Pflanzen und Installationen in Szene gesetzt wurden.
Nach diesen wunderschönen Eindrücken brachte uns unser Busfahrer zum Marina Barriage – dem 15. Stausee Singapurs. Die Marina Barriage ist eine Quelle für die Wasserversorgung, schützt die Stadt vor Hochwasser und wird von Einheimischen und Touristen auch gerne für Wassersportaktivitäten genutzt.
Da wir mit nur 12 Reisegästen eine sehr kleine Gruppe waren, zeigte uns Martine auch Plätze, zu denen sie nur wenige Gruppen bringt: Zum einen die Cocktailbar Atlas, die im Jugendstil erbaut wurde und wo einem natürlich auch der legendäre Singapore Sling serviert wird – ein Cocktail aus Gin, Kirschlikör, Benedectine, vielen besonderen Aromen und einem Sahnehäubchen. Die Kundschaft hier war natürlich sehr exklusiv und die Cocktail-Bar verfügte sogar über zwei Originalskulpturen von Salvador Dali. Zum anderen besichtigten wir noch das Raffles Hotel – das älteste und exklusivste Hotel in Singapur. Hier wird man als Hotelgast am Eingang gleich von den Bodyguards mit ihren markanten Turbans in Empfang genommen. Um das Hotel rum führt eine Art Galerie, mit exklusiven Geschäften und wunderschönen ruhigen grünen Plätzchen. Um 17.00 Uhr wartete am Singapore River bereits ein Wassertaxi auf uns, dass uns zum Clarke Quey bringen sollte. So hatten wir die Möglichkeit die Sehenswürdigkeiten, wie das Marina Bay Sands oder die Helix Bridge jetzt auch vom Wasser aus zu sehen. Am Clarke Quey erwartete uns in einem Spezialitätenrestaurant heute ein Abendessen, bei dem uns auf einer sich drehenden Scheibe Platten mit verschiedenen Fisch- und Fleischspezialitäten und Beilagen serviert wurden. So konnte jeder von allem probieren und es wurde wieder ein sehr geselliger und schöner Abend. Leider hieß es auch bereits Abschied von Martine zu nehmen, die uns wirklich super durch Singapur geführt und tolle Geheimtipps gezeigt hat.


5. Tag, 15.03.2023: Einreise nach Malaysia – Malakka

Heute hieß es für uns bereits Abschied von Singapur zu nehmen. Zum Grenzübergang fuhren wir zunächst mit Arifin, der für unsere malaiische Partneragentur arbeitet und uns erklärte, warum so viele Malaier in Singapur arbeiten und uns zahlreiche Beispiele nannte aus denen hervorging, dass die Lebenshaltungskosten in Malaysia wesentlich geringer, als in Malaysia sind. So kostet 1 Liter Benzin in Malysia beispielsweise 2 MYR (ca. 0,50 €) und in Singapur umgerechnet 10 MYR (ca. 2,50 €). Auch Lebensmittel sind in Malaysia um einiges günstiger und so decken sich viele Singapurer über das Wochenende mit malaiischen Lebensmitteln ein. Um die Grenze zu überschreiten, mussten wir zunächst nur mit Pass und ohne Gepäck den Grenzübergang in Singapur überschreiten. Nach einer kurzen Fahrt folgte der Grenzübergang in Malaysia, bei dem wir jetzt unser Gepäck dabeihaben mussten. In Malaysia warteten bereits unser Reiseleiter Karl und unser Busfahrer Rajoul auf uns. Aufgrund von Baustellen und Umleitungen brauchten wir von der Grenzstadt Johor Bathor bis nach Malakka ca. 3,5 Stunden.
Links und rechts der Straße erhoben sich Ölpalmen, aus denen Palmöl gewonnen und welches in die ganze Welt exportiert wird.
Malakka wurde um 1400 gegründet und wurde im Laufe der Jahrhunderte von den Portugiesen, Holländern und Briten beherrscht. Unweit der beliebten Einkaufsstraße Jonkerstreet befinden sich der älteste hinduistische Tempel Malaysias – Sri Poyyatha Vinayagar Moorthi von 1781 und die Kampung-Keling-Moschee mit ihrem markanten Minarett. Wir machten auch Halt am reich verzierten und 1704 geweihten Cheng-Hoon-Teng-Tempel. Die kleine Altstadt Malakkas liegt nahe der Mündung des Sungai Sarawak. Unterhalb des St. Paul´s Hill liegt das koloniale Verwaltungszentrum. Das „Stadthys“ ist das älteste erhalten gebliebene holländische Bauwerk im Fernen Osten und dort sind heute das historische und ethnologische Museum untergebracht.
Nach dieser kleinen Erkundungstour durch Malakka, bezogen wir unser Hotel.
Zu Abend aßen wir wieder in einem lokalen Restaurant. Das Essen wird hier zumeist auf einer Drehscheibe serviert, auf die nach und nach Platten mit verschiedenen Beilagen, Fleischsorten und Fischspezialitäten gestellt werden. So hat jeder die Möglichkeit alles zu probieren und man sitzt sehr gesellig an einem Tisch.
Unser Hotel in Malakka – das 4-Sterne-Hotel Swiss Garden – grenzte direkt an den Sky Tower an, der das höchste Gebäude der Stadt ist. Vom 43. Stock hatte man einen tollen Blick auf die Stadt. Aber der Blick vom Dachgarten im 30. Stock unseres Hotels war auch schon sehr lohnenswert.
Das Hotel befand sich zudem direkt am Malakka River und lud somit noch zu einem abendlichen Spaziergang ein: die Brücken und Bäume entlang der Flusspromenade erstrahlten in bunten Farben und spiegelten sich wunderschön im Wasser. Auf den Straßen herrschte noch viel Trubel und die Einheimischen ließen den Abend bei einem Getränk oder frisch zubereiteten Speisen ausklingen.


6. Tag, 16.03.2023: Verwaltungshauptstadt Putrajaya – Haupstadt Kuala Lumpur

Nach dem Frühstück im Hotelrestaurant, bei dem es schon am Morgen herzhafte Currys und scharfe Suppen gab, hieß es für uns bereits Abschied von Malakka zu nehmen. Auf dem Weg nach Kuala Lumpur machten wir unterwegs Halt in der Verwaltungshauptstadt Putrajaya, die ein Paradebeispiel moderner malaiisch-islamischer Agentur, ausgedehnter Grünflächen und künstlich angelegter Seen ist. Frauen durften die Moschee nur mit einem Mantel, der Kopf und Beine bedeckte, betreten. Im Anschluss legten wir eine Mittagspause in einem Einkaufszentrum ein. Am Nachmittag erreichten wir Kuala Lumpur und bezogen hier unser 4-Sterne-Hotel Melia. Die komplette Stadtbesichtigung stand für morgen auf dem Programm und so spazierte eine kleine Gruppe von uns aus Interesse bereits zu den weltbekannten Petronas Towers, um einen ersten Einblick von der Hauptstadt Malaysias zu bekommen. Das Abendessen wurde uns heute Abend als Buffet im Hotelrestaurant serviert.


7. Tag, 17.03.2023: Batu Caves – Royal Selangor Visitor Center – Petronas–Towers

Heute hatten wir die Möglichkeit auszuschlafen und in Ruhe zu frühstücken, bevor wir zu den bekannten Batu Caves fuhren. Die mächtigen Kalksteinhöhlen befinden sich ca. 12 Kilometer nördlich von Kuala Lumpur. Vor den 272 bunten Stufen, die zu den Batu-Höhlen führen, ragt die 42 Meter hohe goldglänzende Statue von Lord Murugan in die Höhe. Auf dem Weg nach oben muss man sich ein wenig vor den kleinen Äffchen in Acht nehmen, die einem auch schon manchmal ziemlich nahe kommen und etwas mopsen können. Im Anschluss besuchten wir das Royal Selangor Visitor Centre. Kuala Lumpur ist einst durch den Zinnbergbau entstanden, als chinesische Bergleute in den 1850er Jahren in die Region kamen und hier Zinn abbauten. Der Zinn findet sich heute auch in den Batu-Höhlen und im Königspalast, bei dem wir später auch einen kurzen Fotostop einlegten. Während der Führung im Besucherzentrum wurde uns Interessantes über dieses Material berichtet und direkt an die Ausstellung grenzte eine Gläserne Manufaktur. Alle im Besucherzentrum hergestellten Produkte waren sehr hochwertig verarbeitet und handgefertigte Einzelstücke. Highlight des Tages war heute jedoch die Auffahrt zu den Petronas Twin Towers. Bis zum Oktober 2003 waren die Petronas Twin Towers das höchste Gebäude der Welt. Von der Skybridge im 41. Stock bietet sich einem schon eine gute Aussicht und im Anschluss konnten wir auch in den 86. Stock hochfahren und dort ein wenig verweilen und die großartige Aussicht auf die Metropole Kuala Lumpur genießen. Riesige Wolkenkratzer und ein beeindruckendes Bergpanorama komplettierten dieses Bild. Zu Abend aßen wir heute direkt in der KLCC Shoppingmal, die sich am Fuße der Petronas Towers befindet. Hier wurden uns als Vorspeise Satay-Speiße mit Erdnusssauce serviert und es folgten wieder verschiedene Platten mit Thai-Curry, Garnelen, paniertem Fisch und Brokkoli. Die Mitarbeiter des Restaurants waren sehr bemüht um uns und sogar die Küchenchefin kam zu uns an den Tisch und fragte, wie das Essen geschmeckt hätten und wie uns Malaysia bisher gefallen würde.
Zwei aufregende Tage in Kuala Lumpur gingen somit heute bereits langsam zu Ende.


8. Tag, 18.03.2023: Überfahrt zum Nationalpark Taman Negara – Nachtwanderung

Heute verließen wir das Großstadtgetümmel und machten uns auf in Richtung Dschungel. Ziel für heute war der Nationalpark Taman Negara. Zuerst brachte uns der Bus zum Anleger Labu Sentral. Gemeinsam mit unseren Koffern wurden wir mit zwei Motorbooten zum Resort Mutiara Taman Negara gebracht. Taman Negara ist der älteste Nationalpark Malaysias und wurde im Jahr 1939 gegründet. Das Resort liegt wunderschön im Dschungel und wir sind in kleinen Lodges untergebracht. Nach einer kleinen Mittagspause hatten wir die Möglichkeit uns auszuruhen. Nach einem abwechslungsreichen Abendbuffet, erwartete uns eine nächtliche Dschungelwanderung. Unser Guide für die Aktivitäten im Taman Negara Nationalpark war Shafiq, der uns während der Nachtwanderung bereits einige Spinnen und Skorpione zeigen könnte. Da zeitgleich mit uns viele Reisende zeitgleich mit uns diese Nachtwanderung unternahmen, war es uns leider nicht möglich sehr viele Tiere hier zu entdecken. Die nächtlichen Geräusche des Dschungels ließen und schnell zur Ruhe kommen und wir schliefen alle sehr tief und fest.


9. Tag, 19.03.2023: Aktivitäten im Taman Negara Nationalpark

Heute erwarteten uns nach dem Frühstück Aktivitäten im Taman Negara Nationalpark. Zuerst ging unsere gesamte Gruppe in Richtung Canopy Walk. Dieser ist 700 Meter lang und an der höchsten Stele 45 Meter hoch. Zu dem Baumwipfelpfad gehören 7 Hängebrücken, die man überschreiten muss und dazwischen 6 Aussichtsplattformen, von denen aus man Fotos machen kann.
Davor konnten wir noch auf den Teresek Hill wandern, von dem aus man bei klarem Wetter den Gunung Tahan – den höchsten Berg Malaysias sehen kann. Aufgrund der schwülen Wärme war dieser Aufstieg jedoch nicht ganz ohne. Nach dem Mittagessen brachten und Motorboote mit Stop an einem 600 Jahre alten Baum und einer Fischfutterstation nach Lata Berkoh. Hier mussten wir wieder ca. eine halbe Stunde laufen, bis sich vor uns eine kleine Wasserkaskade eröffnete, bei der man in einer Art natürlichem Jacuzzi schwimmen konnte. Dieser Ausflugspunkt war für viele eine willkommene Erfrischung und ein tolles Highlight. Somit ging unser Aufenthalt im Taman Negara Nationalpark - der uns wieder eine völlig andere Facette von Malaysia gezeigt hat – bereits langsam zu Ende.


10. Tag, 20.03.2023: Fahrt in die Cameron Highlands – Schmetterlingsfarm – Erdbeerfarm

Nach dem Hotelfrühstück setzten wir und unser Gepäck auf die andere Flussseite über und wir fuhren in Richtung der Cameron Highlands.
Auf der Strecke wurde Karl von unserer neuen Reiseleiterin Loh abgelöst. Sie hat in Deutschland mehrere Jahre Innenarchitektur studiert und erklärte uns ihren Namen folgendermaßen: „Wie Gütersloh – nur ohne Güters“. Generell war Loh sehr aufgeweckt und erzählte uns von ihren unterschiedlichen Freundinnen, die verschiedenen Religionen angehören und dass es für sie momentan noch keinen Sinn macht in Rente zu gehen, weil sie solange sie noch arbeitet in Malaysia Zinsen erhält. Die Wasserversorgung in Malaysia ist zudem sehr günstig und kostet im Monat nur 20 RM (umgerechnet ca. 4,00 €). Pause machten wir in der kleinen Stadt Kuala Lipis, wo der Großteil unserer Gruppe die uns bereits bekannten Satay-Spieße mit Erdnusssauce bestellt hatte.
Während unserer Fahrt war es toll zu beobachten, wie sich die Landschaft langsam veränderte und wir immer höher in die Berge fuhren und sich langsam die großflächigen Teeplantagen vor uns eröffneten. Hier waren auch die Temperaturen etwas angenehmer und lagen jetzt bei unter 30 °C.
Die Cameron Highlands sind aber auch bekannt für ihre Schmetterlings- und Erdbeerfarmen. Die Schmetterlingsfarm war mit ihren bunten Blumen und farbenfrohen Malereien farbenfroh gestaltet. Die Schmetterlinge leben leider nur zwei Wochen lang – sahen mit ihren unterschiedlichen Farben und Musterungen aber wunderschön aus und kamen uns auch sehr nah.
Bei der Erdbeerfarm angekommen, mussten diese natürlich gleich verkostet werden. Allerdings waren diese eher fest und schmeckten säuerlich und waren dadurch nicht Jedermanns Geschmack. Unser Hotel für heute war das Strawberry Park. Am Abend erwartete uns hier ein sogenanntes „Steamboat-Dinner“ – dabei werden frische und rohe Zutaten, wie Pilze, Tofu, Hähnchen, Garnelen und Nudeln in einen Topf mit kochender Brühe gegeben. Sobald die Zutaten durchgegart sind, kann man sich diese auf seine kleine Schüssel auftun und frisch genießen.
Dieses Essen ist mit einem Fondue zu vergleichen und ein sehr geselliges Essen, das uns allen sehr geschmeckt und wieder die kulinarische Vielfalt Malaysias gezeigt hat.


11. Tag, 21.03.2023: BOH Teeplantage – Kellies Castle – Ipoh – Georgetown

Nach dem Hotelfrühstück war unser erster Stop für heute die BOH Teeplantage. Das letzte Stück musste uns die steile schmale Straße ein örtlicher Schulbus bringen. Von hier aus eröffnete sich uns dann aber eine großartige Aussicht auf die Teeplantagen. Die Firma BOH macht 70 % des malaiischen Teeanbaus aus. Mit den hohen Lagen, in Malaysia relativ niedrigen Temperaturen, reichlich Niederschlägen und saurem Boden werden hier ideale Bedingungen für den Tee-Anbau geboten. Im Besucherzentrum konnten wir mit Blick auf die Teeplantagen erstmal eine typisch britische Teatime mit Schwarztee mit frisch gebackenen Scones genießen. Diese britischen Einflüsse sind noch auf die Kolonialzeiten zurückzuführen und finden sich auch in der Architektur wieder. Anschließend hatten wir noch die Möglichkeit im Werksverkauf vorbeizuschauen, wo man ein paar schöne Mitbringsel und Geschenke für zu Hause erwarben konnte.
Wir fuhren weiter zu Kellies Castle, das kurz vor Ipoh liegt. Hier wollte sich der schottische Pflanzer und Minenbesitzer William Kellie Smith in den 1920er Jahren ein opulentes Landhaus als Zeichen für seinen Erfolg erbauen lassen. Schon während des Baus starben viele aus Indien angeworbene Arbeiter und Kellie verlor wegen der Weltwirtschaftskrise sein gesamtes Vermögen. Somit könnte dieses Projekt nie fertiggestellt werden und es sind nur die Ruinen zu besichtigen, denen man nachsagt, dass hier noch Kellies Geist spuken würde. Das Schloss bot auch die Kulisse für den Film „Anna und der König“ aus dem Jahr 1999 mit Jodie Foster. Generell umweht diese Region um Ipoh einen Hauch von Hollywood. Neben zahlreichen Filmen, die hier gedreht wurden, stammt auch die Schauspielerin Michelle Yeoh aus Ipoh, die erst vor wenigen Wochen als erste Malaysierin mit dem Oscar als beste Hauptdarstellerin in dem Film „Evereything Everywhere Allt at Once“ ausgezeichnet wurde.
Um die Mittagszeit erreichten wir Ipoh, wo wir in einem schönen Altstadtrestaurant einkehrten. Hier wurde uns ein 3-Gang-Menü mit Suppe, Hauptgericht und Dessert serviert. Zudem hatten wir heute in unserer Gruppe ein Geburtstagskind und neben dem Eis wurde uns zum Dessert noch eine wunderschöne Torte mit bunten Zuckerblumen serviert. Anschließend hatten wir noch die Möglichkeit durch die Altstadt von Ipoh zu spazieren, wo uns während dieser Reise der erste Regenschauer überraschte. Während unserer Fahrt zur Insel Penang zogen die Wolken jedoch wieder auf und wir überquerten die 13,5 Kilometer lange Penang Bridge. Die Schrägseilbrücke ist die zweitlängste Brücke Malaysias und verbindet das malaiische Festland und die Insel Penang miteinander. Auf Penang angekommen, bezogen wir unsere Zimmer im 4-Sterne Hotel Bayview Georgetown.


12. Tag, 22.03.2023: Georgetown – Besuch in Werkstätten – Rikschafahrt

Nach dem Hotelfrühstück erkundeten wir heute Georgetown. Hier treffen Ost und West und Moderne und Traditionen aufeinander. Gemeinsam mit Loh führte uns heute Allen durch seine Heimatstadt, der früher der Chef unserer malischen Partneragentur war. Er führte uns durch die kleinen Gässchen und zeigte uns, wie Frühlingsrollen, Frühstückstoasts und zahlreiche andere Snacks direkt an der Straße in kleinen überdachten Ständen hergestellt werden. Wir kehrten auch in einigen Werkstätten ein: So besuchten wir eine Werkstatt für Papierfiguren, die für rituelle Opfergaben an die Götter und an Feiertagen hergestellt werden. Es ist schon sehr schade, dass so filigran gearbeitete Häuschen und Figuren einfach verbrannt werden. Wir besuchten auch einen Rattanflächter, bei dem man von Körben über Taschen zum Hula-Hoop-Reifen alles finden konnte. An dem Hula-Hoop-Reifen versuchten wir uns sogar und dieser ließ sich trotz seiner Größe sehr gut schwingen.
Wir kehrten auch bei einer sehr erfahrenen Schuhmacherin ein, die mit ganz filigraner Perlenstickerei Schuhe und andere Accessoires verziert. Ihre Perlenmuster gleichten einer mathematischen Formel und werden von ihr mit Hilfe von Excel-Tabellen erstellt.
Sie erzählte uns, dass sie mittlerweile nur noch für sich und ihre Familie Schuhe herstellt. Für die kommerziellen Stücke sind heute ihre Schüler verantwortlich und so wurden Accessoires aus ihrer Werkstatt sogar schon an berühmte Designer für Modenschauen verliehen.
Der bekannte Schuhdesigner Jimmy Choo stammt ebenfalls von Penang und hat hier seine Werkstatt. Auch er hat sein Handwerk von einem Onkel aus einer solchen Stube gelernt.
Heute stand uns auch noch ein ganz besonderes Abendessen bevor: Wir aßen in einem indischen Restaurant direkt von Bananenblättern. Hier sollte man versuchen nur mit den Händen zu essen – und nur mit der rechten, da die linke Hand als unrein gilt. Aus riesigen Töpfen wurden uns Reis und andere Beilagen und Saucen auf das Bananenblatt gehäuft. Dazu gab es wieder große Platten mit Fleisch und Fisch, von denen wir uns wieder bedienen konnten.
Nach einer kurzen Pause im Hotel warteten bereits einige Rikschas vor dem Hotel auf uns. Alle Rikschas waren unterschiedlich geschmückt und mit Musik, die aus den Boxen einiger Rikschas dröhnten, fuhren wir durch die Stadt. Unterwegs machten wir auch Halt und erkundeten weiter die Stadt. So hielten wir am Weld Quay, wo die auf Stelzen stehenden Häuser von Chew Jetty einen direkten Blick auf den Ozean bieten. Hier bot es sich auch wieder an das ein oder andere Souvenir zu erwerben.
Wir passierten auch die Straße der Harmonie, in der Gebetshäuser verschiedener Religionen harmonisch nebeneinander stehen.
Unterwegs begegnete uns natürlich auch immer wieder Street Art, für die Georgetown berühmt ist.
Unsere Rikschafahrt endete in Little India am Mahamariamman-Tempel, von wo aus wir zurück zu Fuß zurück zum Hotel gingen.
Die Reise ließen wir im 360° Restaurant des Bayview Hotels bei einem vielfältigen Buffet ausklingen. Jetzt hieß es auch schon Abschied von unseren 4 Gästen zu nehmen, die noch die Badeverlängerung auf Langkawi gebucht hatten und die jetzt endlose weiße Strände und Erholung erwarteten.


13. Tag, 23.03.2023: Busfahrt nach Kuala Lumpur, Halt in Kuala Kangsar – Rückflug nach Deutschland

In der Nacht wurden wir alle schon von einem kräftigen Gewitter aufgeschreckt und machten uns nach einem frühen Frühstück auf den etwa 350 Kilometer langen weg nach Kuala Lumpur. Unterwegs hielten wir in der königlichen Stadt Kuala Kangsar, die zum Bezirk Perak gehört. Heute begann der erste Tag des Ramadan und wir dachten, dass es uns deswegen nicht möglich sei Ubudiah-Moschee mit ihrer goldenen Kuppel von innen zu besichtigen. Wir wurden auf dem Gelände jedoch sehr herzlich begrüßt und durften die Moschee besichtigen, obwohl hinter Wänden Frauen und Kinder beteten. Wir machten hier auch einen kleinen Abstecher am Iskandariah-Palast, der aus Bambus besteht und am Fluss Perak.
Bis zum Mittagessen hatten wir noch etwas Zeit ein letztes Mal durch die Läden zu schlendern und etwas Proviant für den langen Rückflug einzukaufen. Aufgrund des Ramadans standen nicht viele Restaurants für unsere Mittagspause zur Auswahl und so aßen wir auch gleich in Kuala Kangsar ein letztes Mal zu Mittag. In der Hotelkette „Secret Recipe“ standen uns sowohl einheimische als auch Nudelgerichte zur Auswahl und so ging es frisch gestärkt weiter nach Kuala Lumpur. Kurz vor der Stadt brach wieder ein richtiges Gewitter über uns herein und unserer Busfahrer Rajoul fuhr trotz Starkregen und Gewitter gleichbleibend schnell über die Autobahn. Auf der anderen Straßenseite hatte sich bereits ein schwerer LKW-Unfall ereignet. Während unserer gesamten Rundreise hatten wir immer Sonnenschein und warme Temperaturen. Solche Tropenschauer sind in Sudostasien aber nichts Ungewöhnliches – halten meist aber auch nie allzu lang an. Wir schafften es dennoch rechtzeitig zum Flughafen in Kuala Lumpur. Nur die Passkontrolle zog sich etwas und die Sicherheitskontrolle erwartete uns auch in Singapur überraschenderweise erst direkt am Gate.


14. Tag, 24.03.2023: Ankunft in Deutschland

Nach dem 13-stündigen Flug von Singapur nach Frankfurt, ging es für jeden mit seinem jeweiligen Zubringerflug zurück in die Heimat und wir verabschiedeten uns voneinander.
Vierzehn ereignis- und abwechslungsreiche Tage lagen hinter uns. Wir haben mit Singapur, dem Taman, Negara Nationalpark, Kuala Lumpur und den Cameron Highlands ganz unterschiedliche Städte und Landschaften kennengelernt. Bei einheimischen Essen, dem Besuch von Tempeln und Moscheen und Besichtigung lokaler Werkstätten, konnten wir auch viel über das Leben und die Kultur der Menschen hier erfahren.

Schlusswort

Ich möchte mich bei Euch allen für diese schöne Reise bedanken und wünsche Euch alles Gute und viele weitere tolle und ereignisreiche Reisen.
Liebe Grüße.
Anna

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Eberhardt , sehr interessant und detailliert beschrieben danke . Wir waren schon letztes Jahr in Malaysia und waren in KL , Goergetown , Perhentian Islands . Wir werden im August nochmals zuerst nach Singapur und dann nach Malaysia fliegen . Kannst du uns als Familie ( 2 Erwachsene und 2 Kinder , 13 und 11 ) Tipps geben was wir uns anschauen können. Evtl auch Nachbarländer. Wir haben insgesamt 3 Wochen Zeit .
Falls du uns was empfehlen könntest, wäre ich dir sehr dankbar ??
Liebe Grüße
Ibo

Ibo
17.03.2024