Reisebericht: Mexiko – Große Rundreise zu den Mayas und in die Karibik

03.02. – 18.02.2018, 16 Tage Rundreise mit Mexiko–Stadt – Teotihuacan – Taxco – Oaxaca – Monte Alban – San Cristobal de las Casas – San Juan de Chamula – Palenque – Campeche – Merida – Chichen Itza – Cancun


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Mexiko, ein Land mit zahlreichen Kontrasten. Von Mexiko Stadt bis nach Cancun haben wir unterschiedlichste Erlebnisse und Emotionen sammeln dürfen und dabei 3.223 KM auf mexikanischem Asphalt zurückgelegt und manch einen versunkenen Tempel erklommen.
Ein Reisebericht von
Eric Richter

1. Tag, 03.02.18, Samstag – Anreise nach Mexiko

Am Vormittag haben wir uns alle zusammen in Frankfurt eingefunden. Der Himmel war herrlich klar und lud förmlich zum Verreisen ein. Mit dem viermotorigen Jet, der Boeing 747-8, flogen wir immer gen Norden. Wir passierten das britische Festland und wenig später auch Island und Grönland. Wir flogen soweit nördlich, dass wir am Ende schon wieder in Richtung Süden flogen. Gegen 19:30 deutscher Zeit waren wir auf dem letzten Stück von Grönland. Aus dem Fenster sah man ewiges Eis. Eis soweit man nur blicken konnte, aus rund 9.500 Metern Höhe. Der Himmel war klar. - Die Welt in diesen Breitengraden gleicht einer weißen Wüste, unmöglich für einen Normalsterblichen zum Überleben. Die Reise ging weiter südlich, vorbei an Stonewall/Winnipeg und Oklahoma City bis wir dann endlich die Hauptstadt Mexikos erblickten, die mit ihrem mexikanischen Lichtermeer der gut neun Millionen Menschen strahlte.
Von dort holte uns unsere örtliche Reiseleiterin Ruth mit unserem Busfahrer Trini ab.

2. Tag, 04.02.18, Sonntag – Mexiko–Stadt

Nach dem Frühstücksbuffet ging es zum anthropologischen Museum in Mexiko-Stadt. Da an Sonntagen die „Normal-Bevölkerung" freien Eintritt in das Museum hat, versprach es ein voller Tag zu werden. Glücklicherweise stehen die meisten Menschen nicht so früh auf, wenn sie es nicht unbedingt müssen. So waren wir noch vor der Öffnung an den Museumstoren, die auch mit Polizei gesichert wurde. Pünktlich öffneten sich die Tore und wir durften die Ausstellung der präkolumbischen Vergangenheit und die der indianischen Kultur Mexikos entdecken. In der Mitte des Museums beeindruckte uns ein gewaltiger Schirm mit Inschriften und Symbolen, von dem es ständig herabregnete. Geplant wurde dieses Kunstwerk sowie die weiteren Gebäude vom mexikanischen Architekten Pedro Ramírez Vázquez, der auch noch an einigen weiteren berühmten Bauwerken der Stadt und Umgebung mitwirkte. Leider blieb uns nicht genügend Zeit, um das ganze Museum zu besichtigen, aber dafür würde nicht mal ein ganzer Tag ausreichen.
Vor dem Mittag, gegen 13 Uhr, fuhren wir nach Xochimilco in einen der 16 Stadtteile Mexiko-Citys. Wir hüpften auf eines der zahlreichen Boote, die äußerst bunt gestaltet waren. Die Wirtin nahmen wir gleich mit an Bord, so konnte sie uns direkt mit Essen und Getränken versorgen. Der Fährmann legt ab. Denn dieses Boot wurde lediglich mit einem großen Stecken gesteuert und vorangetrieben. Wirklich harte Arbeit! Kaum hatten wir unseren ruhigen Hafen verlassen, wurde es auch schnell recht voll auf dem Kanal. Zahlreiche kleine Boote drängten sich dicht an dicht. Man kam kaum noch voran. Doch so bunt die Boote auch waren, so unterschiedlich waren auch ihre Passagiere: Auf einigen saß man in geselliger Runde zusammen, auf anderen wurde Geburtstag oder einfach das Leben gefeiert - mit lauter Musik aus der Musikanlage, auf wieder anderen sang man sein eigenes Liedchen oder genoss einfach nur die Atmosphäre. Zwischendurch drängten sich kleinere Grillboote, Boote mit Hüten oder Blumen, Boote mit einer Mexikanischen Band. Gegen Bezahlung macht sie an einem Boot fest und begleitet den Zahlenden ein Stück.
Auf der Rückfahrt ins Zentrum sah man immer mal wieder kleine Zeltlager in der Stadt - Opfer des letzten Erdbebens im September, deren Wohnungen zerstört wurden.
Am Nachmittag bummelten wir durch die Straßen des Zentrums. Wir kamen an einer Bäckerei mit gewaltigen, ja riesigen Torten vorbei! - der Pastelería Ideal. Es ging weiter am Franziskaner Kloster vorbei, wo sich auch eine Skulpturen Ausstellung "Atrio de Sam Francisco" befand, ein kurzer Blick zum Palast der schönen Künste und auch zum nationalen Kunstmuseum.
Am Zócalo, wie hier die meisten Hauptplätze genannt werden, also in dem Fall der Plaza de la Constitucion sahen wir uns noch die gewaltige Kathedrale von Mexiko-Stadt an. Das Bauwerk stammt aus dem 16. Jahrhundert, weist aber Baustile aus mehreren Epochen auf. Auf dem Platz davor eine riesige Bühne mit großen Bildschirmen und berühmten lateinamerikanischen Musikern sowie Tausende Zuschauer, die lautstark den Tag der Verfassung (Montag der 05.02.) feierten.
Am Abend aßen wir gleich gegenüber vom Hotel, im „Grillchen" - La Parrillita. Freudig werden wir von zahlreichen Kellnern bedient. Ohne groß darüber nachzudenken beiße ich gierig in eine Paprika, die zu meinem Steak serviert wurde. Schnell stellte ich fest, es war eine extrem scharfe, grüne Chili - ¡Bienvenidos a México!

3. Tag, 05.02.18, Montag – Teotihuacan

Am Morgen ging es zur Basilika de Guadalupe. Das Abbild der Jungfrau, die am Altar thront, ist bei zahlreichen Pilgern sehr beliebt. Da der Andrang dort zu groß ist, hat man vor dem Bildnis ein Förderband errichtet, so dass niemand mehr davor stehen bleiben kann. Erst im Jahr 2016 wurde hier ein neuer Rekord aufgestellt. Rund 20 Millionen Pilger jährlich machten den Ort zum größten Wallfahrtsort der Welt. Neben einer eindrucksvollen Zeremonie, die wir am Rande mitbekamen, besichtigten wir auch das alte Haus der Jungfrau de Guadalupe und betrachteten den riesigen Platz mit seinen Pilgern und weiteren kirchlichen Bauten am Rande.
Nun stand das erste größere Highlight der Reise auf dem Programm: Teotihuacán. Eine gewaltige Tempelanlage der Azteken. Zahlreiche Pyramiden erstrecken sich am Horizont. Wir starten unseren Rundgang am nördlichen Ende der Straße der Toten, wie man die Hauptstraße hier nennt, und begannen an der Mondpyramide. Mit gut 46 Metern Höhe war sie schon recht eindrucksvoll. Von einer Zwischenplattform hatte man einen guten Blick über die weite Fläche. An einigen Händlern vorbei gingen wir die Straße der Toten hinab und besichtigten die Sonnenpyramide. Zwar schließt sie in etwa gleichhoch mit der Mondpyramide ab, ist aber doch einiges tiefer gelegen. Somit scheint die Sonnenpyramide gigantisch. Mit einer Grundfläche von 222 Metern mal 225 Metern, einer Höhe von gut 65 Metern nimmt der Koloss eine Menge Raum. Der einst mit Steinplatten verkleidete Tempel ist der größte der Teotihuacán-Anlage und dies spiegelte sich auch in der Beliebtheit der Besucher wider. Unter der brennenden Sonne hieß es Schlange stehen um bis nach oben zu gelangen. Da wir noch etwas zu Mittag essen wollten, gaben wir uns mit der halben Pyramide zufrieden.
Nachdem wir uns gestärkt hatten und etwas vom Agaven-Bier, auch Pulque genannt, probiert hatten fuhren wir noch mal zurück nach Teotihuacan und besichtigten die sogenannte Zitadelle, die ein wenig südlicher der Pyramiden liegt. Der in der Mitte gelegene Tempel des Quetzalcoatl, der gefiederten Schlange, zeigte uns noch einmal das, was wir schon im Museum erahnen konnten. Etwas versteckt lag eine Tempelverzierung, die aufwendige Kopfskulpturen aufzeigte. Eingerahmt war der Tempel von rund vierhundert Meter langen Mauern und Gebäudeplätzen. Der abgeschirmte Paradeplatz war nur von der Straße der Toten zugänglich, war zu Zeiten der Azteken verputzt und bot rund 100.000 Menschen sowie Kriegern Raum.
Sehr beeindruckt von der Größe und der Baukunst der Azteken kehrten wir wieder in unser Hotel in Mexiko-Stadt zurück. Ein paar von uns erstürmten am Abend noch den Torre Latinoamericana. Der 44-stöckige Wolkenkratzer mit einer Gesamthöhe von 182 Metern verschaffte uns einen schönen Überblick über Mexiko-Stadt bei untergehender Sonne.

4. Tag, 06.02.18, Dienstag – Cuernavaca, Taxco & VW–Käfer

Am Morgen fuhren wir die Hügel hinauf. In der Ferne sah man den sagenumwobenen Popocatépetl mit 5.426 Metern Höhe und auch den Iztaccíhuatl mit 5.230 Metern Höhe. Als erstes haben wir uns die Catedral de Cuernavaca angesehen, die aber leider gesperrt war, da sie immer noch erhebliche Schäden des letzten Erdbebens aufzeigte und noch als einsturzgefährdet galt. Von unten sahen wir auch die gerissene Kuppel des Turmes. Zuletzt sahen wir uns noch das geschichtsträchtige Anwesen des Jardín Borda an, in dem es, wie es der Name schon sagt, auch einen interessanten botanischen Garten gab.
Als nächstes fuhren wir nach Taxco in die Silberstadt. Auf dem Weg dorthin passierten wir eine ziemlich trockene aber sehr bewaldete Landschaft. Zwischen schroffen Felsen ging es die sich windende Straße entlang. Bei einem Silber-Händler reichte man uns zur Begrüßung ein Tequila-Zitronen-Gemisch im Silberbecher und erläuterte uns einige Dinge über das Silber, welches auch hier in der Gegend verstärkt abgebaut wird und wurde. Wir spazierten durch die engen Gassen der Stadt. Zahlreiche alte VW-Käfer drängen sich durch die schmalen Wege. Wir sahen uns noch die barocke Kirche an, schlenderten über den Markt und aßen zu Mittag, bevor wir mit einer rasanten Käfer-Fahrt zurück zum Bus gelangten.
Zum späten Nachmittag hin ging es an einer Laguna vorbei nach Tequesquitengo. Dort angekommen, machten wir es uns auf einer riesigen und wunderschönen Hacienda gemütlich. Wir genossen den unter ein Aquädukt gebauten Pool, machten ein paar Aufnahmen der zahlreichen Fotomotive oder erfreuten uns an den historischen Kutschen, die auf dem Gelände ausgestellt waren

5. Tag, 07.02.18, Mittwoch – Puebla

Wir fuhren durch unterschiedliche Vegetationen. Die Landschaft ist teils flaches Land, dann wieder etwas hügelig und auch mit großem, zerklüfteten Fels. Erst sehr bewaldet, dann trocken. Von Tequesquitengo ging es erst ein Stück zurück Richtung Mexiko Stadt, dann bogen wir ab nach Puebla. Die Gegend wurde fruchtbarer. Sehr viele Felder mit landwirtschaftlicher Nutzung waren zu sehen, darunter auch Zuckerrohranbau.
Eine Zeit lang fuhren wir am Popocatépetl entlang, den zweithöchsten Berg Mexikos. Als er eine winzig kleine Rauchwolke ausspuckte, und damit seine Aktivitäten bewies, entstand Begeisterung im Bus!
In Puebla angekommen sahen wir uns die Rosenkranz Kathedrale an sowie die Plaza de la construcción, also den Zócalo. Wir genossen noch ein wenig das angenehme Flair der Stadt und aßen eine Spezialität der Stadt am Gewölbegang der Plaza.
Unsere Reise ging weiter nach Oaxaca, was rund 340 Kilometer entfernt lag. Auf der Autobahn sah man gelegentlich eine Ansammlung von Leuten die dort spazierten: Wallfahrer! In der Ferne sah man den Pico de Orizaba oder auch Citlaltépetl, der mit 5.636 Metern Höhe der höchste Berg Mexikos ist. Wir durchfuhren sehr trockenes Gebiet, ein Naturschutzgebiet mit einer endemischen Pflanze, die dem gelben Ginster ähnlich sieht, aber mehr ein Baum ist und den Namen Grünpfahl trägt. Zahlreiche Kakteen und Sträucher tummelten sich auf den Hügeln.
Wir passierten wahnsinnige Schluchten über kurvige Brücken, an steilen Hängen entlang. Rund 140 Kilometer vor dem Ziel durchfahren wir das Land der Mixteken.
Gegen halb sieben hatte bereits die Dämmerung eingesetzt. Wir fuhren durch weite zerklüftete Landschaft. In der Ferne sieht man zahlreiche Berge. Der Himmel zeigt sich von hell bis dunkel blau. Die kontrastreichen Wolken werden von der untergehenden Sonne in einem feurigen Orange angestrahlt. Ein herrlicher Komplementär-Kontrast!
In der Mission der Engel, wie unser Hotel hieß, wartete noch ein schmackhaftes Abendessen in Form eines Drei-Gänge-Menüs auf uns.

6. Tag, 08.02.18, Donnerstag – Oaxaca, Monte Albán

Gleich nach dem Frühstück ging es nach Monte Albán. Die ehemalige Hauptstadt der Zapoteken liegt auf rund 2.000 Metern Höhe auf einer von Menschenhand abgeflachten Bergkuppe, eine sehr beeindruckende Anlage mit zahlreichen Tempeln und auch wie gewohnt einer Sternenwarte und Ballspielplatz. Mehrere Pyramiden, Tempel und Gräber sowie bedeutende Reliefs und Skulpturen sind hier freigelegt worden. Über die Jahre stand die Anlage immer wieder unter Einflüssen der Olmeken, Zapoteken und zuletzt auch Azteken. Auf zahlreichen zapotekischen Schrifttafeln konnte man die Eroberung anderer Städte erkennen, auf wieder anderen wurde die medizinische Wissenschaft dargestellt. Nach dem Mittagessen auf der Terrasse - es gab Maisbrei mit Kakao-Hühnchen in einem Bananenblatt eingewickelt - besuchten wir das anliegende Museum. Anschließend begaben wir uns zur Schokoladen Fabrik: Mayordomo, La casa de chocolate in der Straße des 20. November. Nach dieser kleinen Demonstration der Herstellung von Kakao feilschten wir ein wenig auf dem Markt, schlenderten individuell durch die Straßen und kamen an der Kathedrale von Oaxaca wieder zusammen.
Der Abend stand zur Erholung zur Verfügung. Der Pool lud zum Baden ein, der Tennisplatz zum Schwingen der Schläger.

7. Tag, 09.02.18, Freitag – Tule, Teotitlan del Valle und die Weberinnen

Nach dem Frühstück machten wir uns auf und besichtigten als erstes den Árbol de Tule. Eine Mexikanische Sumpfzypresse, die mit 14 Metern Stammdurchmesser der dickste Baum der Welt sein soll. Der Sage nach, und auch den Schildern vor Ort zu urteilen, ist das stattliche Bäumchen schon gute 2.000 Jahre alt.
Wir fuhren mal wieder ein Stück auf der Autobahn der „Panamericana", die mit guten 25.750 Kilometern Länge Alaska mit Patagonien verbindet. In Tlacochahllaya, was übersetzt der fechte Ort bedeutet, besuchten wir die Kirche San Denominó und lauschten dem Orgelspiel einer Mexikanerin, die uns ihr Können auf einem Musikinstrument aus dem 18. Jahrhundert präsentierte.
Als nächstes besuchten wir die Weberei von Lupita und ihrer Familie. Über eine einfache Schotterpiste, wie es hier so üblich ist, erreichten wir das Haus von Lupita. Sie demonstrierten uns die aufwändige Arbeit die es bedarf, um die wunderschönen Teppiche herzustellen. Dazu zeigten uns die Damen wie man die Wolle reinigt, ordnet, spinnt und sogar auch färbt! Mit verschiedensten Stoffen aus der Natur brauen die Weberinnen den Sud zur Coloration der Stoffe. Nahe des Teotitlan del Valle, wo wir Lupita besuchten, befand sich auch eine der zahlreichen Mezcal und Tequila Destillieren. Wir wurden über die Herstellung des Nationalgetränks informiert und konnten den einen oder anderen Tropfen verköstigen.
Wir fuhren durch Tlacoluala nach Mitlan, was übersetzt der Totenort bedeutet. Die Form der Tempel ist den Zapoteken zuzuordnen. Doch für mich als Laien scheinen diese Tempel eine andere Bauart aufzuweisen. Die Flachbauten sind doch sehr eindrucksvoll, mit zahlreichen gekreuzten Himmelssymbolen verziert. Zum Mittagsimbiss lassen wir uns in einem gewöhnlichen mexikanischen Lokal nieder und essen etwas Brot mit Hühnchen, Tomate, Avocado, Zwiebeln und verschiedene Soßen.
Nach dem Mittag ging es weiter. Wir streiften durch atemberaubende Landschaft. An tiefen Schluchten vorbei, fliegen wir durch die kurvigen und engen Straßen. Es ist sehr trockenes Gebiet. Wir fuhren eine Weile an einem sehr breiten Flussbett entlang. Wenig später, es ist steiles Gebirge, kamen wir durch einen Kakteenwald, der immer mal wieder mit trockenen Bäumen und Büschen gespickt war. Auch der gelb blühende Grünspan war immer wieder zu sehen.
Es ging an einem tiefen Canyon entlang. Wunderschöne Berge und Klippen konnten wir entlang der Panamericana entdecken.
Am Abend, rund zwei Stunden von unserem Hotel entfernt, überschritten wir einen Pass - die Vegetation änderte sich mal wieder: Pinien waren nun wieder angesagt.

8. Tag, 10.02.18, Samstag – Geier & Canyon

Früh ging es gleich wieder zurück auf die Straße. Wir waren auf dem Weg in ein anderes Bundesland - Chiapas. Das Bundesland mit der höchsten Indigena-Bevölkerung in Mexiko. Und damit auch den meisten Bräuchen und Riten. Das Land war wieder flach, als hätte es der Wind in der Nacht wieder glattgebügelt. In der Ferne sah man einige Berge. Am Hospital Juchitán de Zaragoza durften wir Ruth für einen Moment bei ihrer Entwicklungs- und Versorgungshilfe unterstützen und dem Krankenhaus, welches erst kürzlich vom örtlichen Sportplatz in ein Gebäude gezogen war, mit ein paar Medikamente versorgen, die Ruth organisiert hatte.
Unsere Reise führte uns weiter durch einen Windpark in der Nähe der Laguna Superior am Rande der Pazifikküste, später durch ein Gebiet in dem zahlreiche Mangos angebaut werden. Auch Weiden mit Rindern sind zu sehen. Der rosa blühende Primavera-Baum gibt der grünen und ockerfarbenen Landschaft einen Farbtupfer.
Als wir an einer kleinen Mülldeponie vorbei kamen, erwischte uns ein Geier und versetzte uns einen Schrecken. Man hat nicht gesehen wo er herkam und wo er hin ist, jedoch hat das Tier mit einem lauten Knall eine riesige Delle am Fahrzeug hinterlassen. Es dauerte nicht lang, da verließ uns unser linkes Hinterrad. Bei brütender Hitze hieß es nun: Reifenwechsel! Nun hatte uns wahrlich der Pechvogel erwischt...
Unser Etappenziel, den Sumidero Canyon nahe Tuxtla Gutiérrez erreichten wir leider etwas verzögert. Aber dennoch konnten wir die äußerst beeindruckende Natur genießen. Mit einer Bootsfahrt durch den bis zu 1.000 Meter hohen Canyon konnten wir die vielfältige Tierwelt beobachten und sahen dabei verschiedene Vögel, Krokodile und Affen.
Abends erreichten wir unser Hotel in San Christobal. Ein alter Bekannter von Ruth zeigte uns freudigerweise seine Trachten-Ausstellung der indianischen Bevölkerung aus dem Umland.

9. Tag, 11.02.18, Sonntag – Fest der Tzotzil

Am frühen Morgen haben wir die Tzotzil -Indianer, direkte Nachfahren der Mayas, besucht. An diesem Sonntag feierten sie gerade Karneval. Das dreitägige Fest wurde lautstark und sehr bunt eingeläutet. Der Besuch der Dorfkirche in Chamula, wo das Fest der Tzotzil stattfand, war dabei sehr beeindruckend. Mit zahlreichen Nadeln und Kerzen wurde die Kirche ausgeschmückt, die damit aber alles andere als das klassische Bild einer Kirche zeigte.
Dann ging es ein Dorf weiter, in das einer Maya-Familie, die aber ein wenig andere Traditionen und auch einen anderen Kleidungsstil haben als die Tzotzil. Bei Ihnen ist alles floraler, was man sehr schön an den gestickten Blumen auf ihren Blusen, Westen und Röcken sehen kann, sowohl bei den Frauen als auch bei den Herren. Die Familie zeigte uns ihre Künste mit dem Hüftwebstuhl und lud uns auf eine Runde selbstgemachter Tacos ein. Nach diesen authentischen und nahen Eindrücken der Bevölkerung fuhren wir wieder zurück nach San Christobal. Dort schlenderten wir über den lokalen Markt und erstanden noch das ein oder andere Souvenir. Vom Markt aus orderten wir schnell drei Taxis, um die Hügel hinauf zum Museum Na Blom zu fahren. So hatte unser Busfahrer Trini die Gelegenheit den zerfetzten Reifen gegen ein neues Ersatzrad zu tauschen.
Im Museum Na Blom, was aus der Tzotzil-Sprache übersetzt „Haus des Jaguar" bedeutet, informierten wir uns über das Schaffen und Leben des dänischen Archäologen Frans Blom (1893-1963) und der Schweizer Anthropologin und Fotografin Gertrude Duby-Blom (1901-1993), die in dieser Gegend wichtige Entdeckungen machten und ihr Leben den Ureinwohnern widmeten. Unter anderem entdeckte Frans Blom auch die Dschungel-Anlage Palennque, die wir uns in den nächsten Tagen angesehen haben.
Zuletzt genossen wir die Freizeit und spazierten ins Hotel zurück. Auf dem Weg dorthin machten einige noch Stopp bei der Kirche de Guadalupe und verschafften sich einen Überblick über San Christobal. In den kleinen Gassen nahe der Haupt-Plaza trank ich noch eine Tasse Maya-Kakao, als plötzlich eine Sirene ertönte. Es war 17:48 Uhr. Etwas Verwunderung herrscht auf der Straße. Alle blickten verschreckt zur Plaza und gen Himmel. Ich fragte den Kellner, was denn wohl los sei. Und er erwiderte: nur eine Erdbeben Warnung. Jedoch spüre ich nichts - Glücklicherweise!

10. Tag, 12.02.18, Montag – durch Chiapas und Tabasco bis nach Palenque

Wir starteten am frühen Morgen. Doch waren wir inzwischen sehr von Krankheit geplagt. An diesem Tag war beinahe jeder mit Durchfall unterwegs, teilweise sogar Erbrechen. Da hatten uns die fremden, mesoamerikanischen Bakterien voll erwischt. So mussten wir immer mal wieder am Straßengraben anhalten und für Frischluft sorgen. Die sechsstündige Fahrt war so etwas beschwerlich. Aber einzigartige Natur konnten wir dennoch sehen. Die Landschaft war tropisch-grün, mit zahlreichen spitzen Bergen. Ein feuchter Nebel zog über das Land. Hin und wieder sah man Weidevieh zwischen den Bäumen, die auf abgesteckten Flächen grasten.
So fuhren wir also vom Bundesland Chiapas nach Tabasco. Zum Mittagessen erreichten wir Villa Hermosa, Hauptstadt Tabascos, und speisten im gleichnamigen Hotel. In Villa Hermosa, einer 350.000-Einwohner-Stadt, sahen wir uns die Ausstellung von La Venta an. Die Anlage der Omelken ist gut 200 km von hier entfernt, doch hat man hier einen sehr schönen Park angelegt, wo zahlreiche Skulpturen und Artefakte zu sehen sind.
Nach diesem Zwischenstopp reisten wir weiter nach Palenque, was wieder im Bundesstaat Chiapas liegt und rund 150 Kilometer entfernt lag. Wir kamen todmüde in der Dunkelheit an. Unser Hotel lag in mitten des Dschungels nahe der archäologischen Zone von Palenque. Wir waren so erschöpft, dass wir Schwierigkeiten hatten, uns auf der weitläufigen Anlage zurechtzufinden. Wenig später setzte ein heftiger Regen ein. Wir haben die Wassermassen noch ausgesessen, bevor wir vom Restaurant zu unseren Zimmern zurückkehrten.

11. Tag, 13.02.18, Dienstag – Dschungel–Thron Palenque

Am nächsten Morgen sah die Welt schon wieder viel besser aus... Nach dem Frühstück hieß es wieder Koffer laden und fertig machen für die Dschungel-Expedition. Gut mit Mückenschutz eingerieben betraten wir die Archäologische Zone von Palenque. Verschiedenste Tempel reihten sich auf. Sonnentempel, Kreuztempel und vor allem das zentrale Gebäude, wahrscheinlich der Königspalast, begeisterte uns sehr. Es war sogar erlaubt, den Palast zu betreten und durch die Tausend von Jahren alten Gemäuer des UNESCO-Weltkulturerbes zu laufen. Der markante Turm in der Mitte diente dabei oft als Fotomotiv. Zahlreiche rätselhafte Schrifttafeln konnte man an mehreren Säulen und Innenhöfen des Palastes erkennen. Am Ende unserer Begehung der Maya-Anlage kamen wir noch an einem sehr beeindruckenden Wasserfall vorbei, der quasi durch die alte Maya-Stadt fließt. Daher wohl auch der Name: Lakamha' - Großes Wasser. Aber Wasser kam nicht nur über den Wasserfall, sondern auch von oben. Schnell wurden wir einmal durchweicht - ein stärkerer Schauer erwischte uns kurz. Glücklicherweise war es angenehm warm und das Museum war auch nicht weit entfernt.
Zum Mittagessen fuhren wir ins das neue Palenque und speisten im Restaurant Maya Cañada - doch gab es ab jetzt nur noch Schonkost - Hühnchen mit Reis.
Nun standen mal wieder rund fünf Stunden Fahrt vor uns. An der Puente Usumacinta bei Chablé fuhren wir wieder nach Tabasco ein und hielten uns in nördlicher Richtung. Wir wählten die Strecke über Sabancuy, damit wir so schnell wie möglich ans Meer zum Golf von Mexiko gelangten. Kurz vor 18 Uhr erreichten wir die Küste - gerade noch pünktlich zum Sonnenuntergang.
Gegen 20 Uhr erreichten wir unsere Unterkunft in Campeche. Für einen abendlichen Snack und das kleinste erhältliche Bier schlenderten ein paar von uns durch das gemütliche Hafenstädtchen.

12. Tag, 14.02.18, Mittwoch – Campeche, Uxmal & Mérida

Gleich nach dem Frühstück wollten wir alle gemeinsam das urige Städtchen, San Francisco de Campeche wie es offiziell heißt, erkunden. So spazierten wir die Calle 59 bis zur Stadtmauer hinauf und genossen dabei das angenehm sonnige Flair. Später erreichten wir die archäologische Stätte von Uxmal, die rund zweihundert Kilometer von Campeche entfernt liegt. Dabei reisten wir in den Bundesstaat Yucatán ein. In Uxmal war es brütend heiß, selten konnten wir uns vor der Sonne verstecken, da es viele Freiflächen auf der Anlage gibt. Den zahlreichen Leguanen hat es aber sehr gefallen. Mit Betreten der historischen Stadt standen wir direkt vor der größten Pyramide, die an den Ecken abgerundet ist. Die Pyramide des Zauberers, wie sie auch genannt wird. An sämtlichen Gebäuden waren Tausende Symbole und Inschriften angebracht. So sahen wir uns unter anderem die Vogel-Plaza, das Nonnenviereck, den Ballspielplatz sowie das Schildkrötenhaus und den Gouverneurs-Palast an. Von der Haupt-Pyramide, die sich direkt neben dem sogenannten Taubenhaus befindet, hatten wir einen hervorragenden Überblick über die gesamte Anlage. In der Ferne sah man noch einige versunkene und zugewachsene Tempel aus dem ebenen Urwald ragen.
Zum späten Mittagessen kamen wir auf die Hacienda San Pedro Ochil nahe der yucatecischen Hauptstadt Mérida. Am Abend kamen wir dann in Mérida an. Wir spazierten noch zur Plaza und dem anliegenden Gouverneurspalast. Ruth erläuterte uns einige interessante Dinge über die dort ausgestellte Kunst, die engverbunden mit Land und Leuten sowie deren Geschichte ist.

13. Tag, 15.02.18, Donnerstag – Chichen Itza & Cenote

Vor der Abfahrt aus Mérida schlenderten wir noch einmal über den zentralen Platz der Stadt und besichtigten vom Bus aus die wichtigsten Straßen der Stadt. Am Fahnendenkmal von Mérida halten wir kurz für ein paar Fotos. Ein Polizist hielt extra nur für uns den gestressten Morgenverkehr an, damit wir entspannt und sicher zum Denkmal gehen konnten, das sich auf einem Verkehrskreisel befand.
Im weiteren Verlauf der Reise kamen wir an einen Friedhof, der bekannt für seine Blumenmalereien ist. Wenig später landeten wir im Mayaland-Hotel nahe der berühmten Tempelanlage Chichen Itza. Der Besuch der Anlage war ebenfalls sehr beeindruckend, doch wurden wir dieses Mal von einigen anderen Touristen mit zahlreichen Sonnenschirmen begleitet. Außerdem mussten wir durch einen Dschungel von Händlern gehen, um zu der Cenote von Chichen Itza, dem natürlichen Wasserspeicher der Mayas, zu gelangen. Dabei gelang es nicht jedem stark zu bleiben und nein zu den Souvenirs zu sagen. Wir sahen uns wieder einige Inschriften an sowie die Tempel der Venus, den Ballspielplatz, das Observatorium, oder hier auch Schneckenturm genannt, und die sogenannte Kirche mit dem Gebäudekomplex Las Monjas. Nachdem wir auch diese Maya-Anlage intensiv begutachtet hatten, gab es am Mayaland noch ein schnelles Stück Pizza auf die Hand, bevor wir dann zur rund vierzig Kilometer entfernten Cenote X´kekén fuhren. Ein sehr beeindruckender Badespaß in der unterirdischen Höhle erwartete uns. Unter lang heruntergewachsenen Stalaktiten konnten wir durchschwimmen. Alles war nett beleuchtet. Oben in der Höhlendecke befand sich ein kleines Loch wo die Sonne hindurchschien. Einer der Stalaktiten sah von der Wasserseite aus wie ein riesiger Schlangenkopf. Wer weiß, welches Getier sich noch in diesem Wasserloch befand. Zahlreiche kleine Welse umgaben uns im Wasser. Ein sehr aufregendes und eindrucksvolles Erlebnis
Am Abend erwartete uns noch ein kleines Menü in unserem Hotel - doch leider war auch immer noch leicht verdauliche Kost angesagt, denn diese mexikanischen Durchfälle schienen doch sehr hartnäckig zu sein.

14. Tag, 16.02.18, Freitag – Tulum

Nach dem Frühstück fuhren wir gen Osten in das letzte Bundesland unserer Reise: Quintana Roo, welches aber auch zum geografischen Gebiet der Halbinsel Yukatan zählt. Dabei überschritten wir eine weitere Zeitzone und kamen daher eine Stunde später an. Es war um die Mittagszeit herum, als wir die archäologische Anlage von Tulum besichtigten. Die Tempel waren etwas kleiner als jene, die wir bisher gesehen hatten. Aber dafür war die Lage umso beeindruckender und gerade für uns Europäer exotischer als die zuvor. Direkt am Meer gelegen, zwischen Palmen und karibischem Sandstrand, waren die bauten der Mayas errichtet. So konnten wir es auch kaum erwarten in das frische Nass zu springen und die Bauwerke aus dem Wasser zu beobachten.
Nach diesem belebenden Bad im amerikanischen Mittelmeer fuhren wir nach Norden. Gut eineinhalb Stunden entfernt lag unser 5-Sterne all-inklusive Hotel Ocean Coral & Turquesa.

15. Tag, 17.02.18, Samstag – Karibisches Meer & Rückkehr nach Deutschland

Der letzte Tag auf der yucatecischen Halbinsel stand ganz im Zeichen der Entspannung und Erholung. So konnte man den beruhigenden Hotel-Strand genießen und ein erfrischendes Bad im karibischen Meer nehmen.
Beim Frühstücksbuffet wurde ich jedoch wieder daran erinnert, im Land der Kontraste zu sein. Als ich einen kleinen Nordamerikaner sah wie er weinend auf sein Tischchen trommelte weil er seinen Willen nicht bekommen hatte. Etwas später sah ich am Pool zwei Kinder spielen, doch waren die nordamerikanischen Zöglinge sehr traurig, als der Ball mit dem sie spielten, aufs Wasser platschte und sie Wasser ins Gesicht bekamen. In diesen Momenten erinnerte ich mich an das kleine Tzotzil-Mädchen, die höchstens sechs Jahre alt war, aber unserer Reisegruppe eine viertel Stunde nicht von der Seite gewichen ist um ihre Handarbeitswaren anzubieten. Dabei ließ sie anfangs ihren schauspielerischen Fähigkeiten freien Lauf, feilschte aber im Nachhinein sehr gerissen und bis aufs Messer um jeden Peso. Auch als ihre ältere Schwester ihr das Geschäft wegschnappen wollte, blieb sie knall hart bei ihrem Preis und verhandelte weiter.
Im Land der Kontraste wird man durch solche Eindrücke auch wieder daran erinnert, wie gut man es doch eigentlich hat, beziehungsweise auch daran, wie wenig man doch eigentlich zum Leben benötigt.
Kurz nach sieben Uhr abends wurden wir vom Hotel abgeholt - rund 14 Stunden später landeten wir in Frankfurt am Main.

Muchas Gracias a Ruth y Trini! Fue una buena onda viajar con los dos! Muchísimo gracias por todo!
Vielen Dank an alle Reisegäste für die tollen Erlebnisse, die ich mit allen teilen durfte. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder.
Herzliche Grüße - Hasta pronto!
Eric

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Sehr schöne Reise, viele Eindrücke und Erlebnisse, jedoch keine Erholung da.
Der Aufenthalt in den guten Hotels mit Pool sollte unbedingt zukünftig etwas
mehr zeitintensiver geplant werden (eventuell die Reisedauer um 1 bis 2 Tage
verlängern). Sehr gute örtliche Reiseleitung incl. Fahrer, welche versuchte
allen Ansprüchen gerecht zu werden. Auch unser Reiseleiter Eric war in
Ordnung. Gar nicht so leicht alle Schäfchen zusammen zu halten. Es ist leider auch keins dazu gekommen (Gelegenheiten gab es ja durchaus). Die Zimmervergabe im letzten Hotel ist zukünftig besser vorab zu planen (nur ein
altersschwacher Fahrstuhl im Hauptgebäude, für alle Nebengebäude sind
Treppenlaufbewegungen bis in den 4 Stock angesagt. Für gesunde und in voller Kraft stehende Reisende kein Problem. Ein guter Ausgleich nach dem guten Essen, wenn man die Platzierung zum Tisch überstanden hat. Mal sehen ob bei der nächsten analogen Reise sich was getan hat? Bis bald

Bracht,Klaus Peter
28.02.2018

Hallo Klaus, vielen Dank für deinen Kommentar! Vielleicht gewinnen wir ja bei der nächsten Reise ein Schäfchen dazu :) … ich hoffe doch sehr, dass beim nächsten Mal die Fahrstühle wieder funktionieren und die zu verbessernden Dinge sind auf jeden Fall in Arbeit ;)
Aber eine anstrengende Reise bleibt es sicher – denn es gibt ja sooo viel zu sehen ;)
Viele Grüße & hasta pronto!

Eric 02.03.2018

Sehr geehrte Damen und Herren auch ich möchte eine Bewertung zu der Rundreise „Mexiko-Maya und Karibik“ abgeben.
Die Reise begann mit der Haustürabholung. Den Auftrag hatte die Firma „zumFlug.de“ erhalten, pünktlich und erstklassig ausgeführt. Die insgesamt vier Lufthansa-Flüge waren ohne Verspätungen, der Bordservice, selbst auf den Kurzstrecken und in der normalen „Holz-Klasse“ lobenswert. Die Rundreise selbst war insgesamt anstrengend, alle Unterkünfte sauber und ordentlich, das Personal freundlich und die Verpflegung sehr gut. Hier möchte ich anfügen das meiner Meinung nach eine auf der gesamten Tour angebotene Halbpension (Frühstück und Abendessen) besser wäre als das an einigen Tagen festgelegte Mittagessen. Hier wird viel Zeit, die auf einer Rundreise so schon knapp ist, mit dem ausgiebigen Mittag verbraucht wird obwohl es ein Snack oder kleiner Imbiss auch tun würde. Denn abends heißt es dann sowieso Abendessen um die und die Zeit. Manche Poolanlagen*1 waren sehr schön aber wegen der späten Ankunft und der früh sehr zeitigen Weiterfahrt oder programmplanmäßigen Wanderung*2 nur unter Zeitdruck nutzbar. Da geht der Erholungswert gleich flöten!
*1 speziell das Resort „Chan- Kah“ – hier wäre meiner Meinung nach ein zusätzlicher „Ruhetag“ sinnvoll bei dem man die Anlage, der Pool oder auch eine Massage mal ausgiebig genutzt werden kann (diese Information gab auch Frau Mandy Lehmann zum Informationsabend den Anwesenden Reisegästen mit auf den Weg) oder wer will und fraglich ob überhaupt möglich eine Wanderung im angrenzenden Dschungel unternimmt
*2 z.B. Tempelbesichtigung-/-“besteigung“ das ist aber dem Umstand geschuldet das 1/2 bis 1 h später die Tempelanlagen durch Tourimassen „überflutet“ werden, was wiederum für eine ruhige und informative Begehung nicht gerade optimal ist (der frühe Vogel fängt den Wurm)
Die in Mexiko lebende Reiseleiterin Ruth ist ihrer Aufgabe mehr als gerecht geworden. Ich möchte fast sagen ein wandelndes Geschichtsbuch „oder hat sie zu Mayazeiten schon mal gelebt“?
Unser mexikanischer Busfahrer Trini hat uns immer sicher von Ort zu Ort gebracht .
Der ab-an Dresden Reiseleiter Eric Richter ist seiner Aufgabe als solcher ebenfalls gerecht geworden, wobei eben junge Menschen noch so manches lernen müssen und er sich etwas mehr Durchsetzungsvermögen aneignen sollte. Soll heißen: auf Vorschläge der Reisegruppe, natürlich wenn umsetzbar, eingeht und „Flagge“ zeigt.
Ich wünsche ihm bei seiner weiteren Reiseleitertätigkeit jedenfalls viel Erfolg.

Klaus Seidemann
04.03.2018