Reisebericht: Mexiko – Große Rundreise zu den Mayas und in die Karibik

15.02. – 01.03.2020, 16 Tage Rundreise mit Mexiko–Stadt – Teotihuacan – Taxco – Oaxaca – Monte Alban – San Cristobal de las Casas – San Juan de Chamula – Palenque – Campeche – Merida – Chichen Itza – Cancun


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Wir reisten 2.900 km von Mexiko-Stadt bis nach Cancún durch die abwechslungsreiche Landschaft trockener Kakteenwälder, die Berge, den Dschungel bis an die Karibik und erhielten einen wunderbaren Einblick in die spannende Geschichte und Kultur des Landes.
Ein Reisebericht von
Juliane Schwarze

1. Tag, 15.02.2020: Flug nach Mexiko–Stadt


Heute verabschiedeten wir uns vom kühlen Deutschland und machten uns auf den Weg in das sommerlich, warme Mexiko. Ein langer Tag stand bevor, denn bereits morgens starteten unsere Flugzeuge aus den verschiedenen Gegenden Deutschlands. Im Flughafen Frankfurt traf unsere gesamte Gruppe dann zusammen und gegen Mittag begann unser 12-stündiger Flug. Es gab eine Menge zu essen, man vertrieb sich die Zeit mit dem Bordprogramm, einem guten Buch, dem ein oder anderen Rätsel oder doch einem Nickerchen.
Um 19.00 Uhr Ortszeit landeten wir dann in, der mit über 20 Millionen Einwohnern größten Stadt der Welt, Mexiko-Stadt. Nach der etwas langwierigen Einreise- und Passkontrolle und einem ersten Geldwechsel fuhren wir gemeinsam mit unserer örtlichen Reiseleiterin, Ruth, in unser Hotel. Dort erwartete uns noch ein 3-Gänge Abendessen, einige Gäste waren aber doch zu erschöpft von der langen Anreise und entschieden sich, auf dem Zimmer zu bleiben. Schließlich waren die meisten von uns nun auch schon über 24 Stunden wach.

2. Tag, 16.02.2020: Mexiko–Stadt

Nach dem Frühstück machten wir uns heute zunächst auf den Weg in das anthropologische Museum. Wir haben es gerade noch rechtzeitig abgepasst und waren recht weit vorn in der Warteschlange. Das Museum ist wirklich interessant gestaltet und wir erhielten einen guten Einblick in die Geschichte des Landes. Das Museum unterteilt sich in verschiedene Räume, die sich mit den verschiedenen prähispanischen Kulturen beschäftigen.
Wir bekamen einen Überblick in die verschiedenen Hochkulturen und sahen Fundstücke der verschiedenen Ausgrabungsstätten, die wir im Laufe unserer Rundreise besichtigen werden.
Wir sahen zum Beispiel viele Tonfiguren, die die Mayas mit in die Gräber gaben. Alle waren in roter Farbe, denn Rot ist die Farbe des Lebens und nach dem Tod beginnt wieder das Leben.
Interessant war auch der große, runde Azteken-Kalender mit dem Sonnengott in der Mitte.
Im Anschluss machten wir uns auf den Weg Xochilmento und unternahmen in den Kanälen, welche einst von den Azteken errichtet wurden, eine Bootsfahrt. Dort fand auch gleich unser Mittagessen statt. Es gab Reis, Huhn und Schokochilisoße sowie Tortillas, Kaktussalat, Guacamole und einiges mehr. Es war der reinste Trubel in den Kanälen unzählige Boote waren unterwegs. Ein Aneinanderstoßen war hier nicht ausgeschlossen. Auf viele Booten wurde Musik gespielt, gekocht oder es wurden die verschiedensten Dinge verkauft.
Nun machten uns dann auf den Weg in das Stadtzentrum. Zunächst besuchten wir das Mueseo de Sittio und besichtigten dann nahe des Zócalos Ausgrabungen, die noch von den Azteken stammen
Danach stand die Besichtigung der Kathedrale der Stadt an. Diese ist eine Mischung verschiedener Baustile, unter anderem Renaissance und Barock. Der Baubeginn der Kathedrale war bereits 1573, die Fertigstellung jedoch erst 1813. Wir sahen zum Beispiel den goldenen Altar mit einem schwarzen Christus am Kreuz, den Altar de los Reyes und die große sowie die kleine Orgel.
Am Zócolo erlebten wir das lebhafte Mexiko mit und konnten den alten und neuen Regierungsplast sowie das Rathaus sehen. Während unseres Spazierganges auf der Einkaufsstraße machten wir noch einen kurzen Stopp am Palacio de Cultura.
Am Abend erreichten wir dann unser Hotel. Einige Gäste entschieden sich für das gemeinsame Abendessen in einem Restaurant unweit des Hotels.

3. Tag, 17.02.2020 – Pyramiden und Tempel von Teotihuacan

Heute machten wir uns zunächst auf den Weg zur Basilika Notre Dame von Guadalupe. Sie wurde 1976 neu erbaut. Die ursprüngliche Basilika sank im weichen Boden ab, befindet sich aber noch heute, wenn auch etwas schief, direkt daneben. Gleich zu Beginn unserer Besichtigung konnten wir das Gnadenbild betrachten. Damit es keinen Stau gibt und sich jeder das Bild anschauen kann, gibt es dort extra ein Rollband. Wir waren beeindruckt vom Inneren der Kirche, sie ist wirklich riesig und auch eine der Größten der Welt. Während wir dem Gesang eines Chores zuhörten, konnten wir das Innere der Kirche bestaunen.
Anschließend fuhren wir nach Teotihuacan, die wohl am besten geplante mesoamerikanische Stadt. Mit etwa 200.000 Bewohnern in der Blütezeit von 200 - 500 nach Christus war es auch die größte Stadt der damaligen Zeit. Wir starteten unseren Rundgang an der Mondpyramide. Sie schließt im nördlichen Teil die Straße der Toten ab und ist 45 Meter hoch. Einige Gäste gingen auch die vielen Stufen hinauf, um den Ausblick zu genießen. Auf dem Weg zur Sonnenpyramide erschien die Mondpyramide immer kleiner. Auch der Berg im Hintergrund, wirkte immer größer und ließ die Mondpyramide schrumpfen. Während unseres Spazierganges auf der Anlage war es sehr sonnig und warm. Hier erschraken wir zum ersten Mal über das Geräusch des Jaguars, welches durch eine Art Pfeife ertönte. Diese werden auf vielen Ausgrabungsstätten verkauft und uns also noch im Laufe unserer Rundreise noch öfter verfolgen.
Der Aufstieg zur Sonnenpyramide beanspruchte etwas mehr Zeit, schließlich ist sie mit 66 Metern Höhe auch deutlich größer als die Mondpyramide. Belohnt wurde der Aufstieg von einem tollen Ausblick über die gesamte Anlage.
Im Anschluss besuchten wir noch das Museum der Kultur Teotihuacan, in dem verschiedenste Fundstücke, kleine Skulpturen und ein Modell der gesamten Anlage ausgestellt sind.
Ruth führte uns noch zur Zitadelle, bevor es zum langersehnten Mittagessen ging. Dort erwartete uns ein vielfältiges Buffet, auch mexikanische Musiker traten auf.
Nun doch recht erschöpft von dem langen Fußmarsch über die Ausgrabungsstätte und der Sonne, machten wir uns am Nachmittag wieder auf den Weg zurück zum Hotel. Nach einer Pause entschieden sich einige Gäste am Abend noch dafür, den Ausblick über Mexiko-Stadt bei Nacht vom Revolutionsturm zu genießen. Der Auf- und Abstieg war sowohl abenteuerlich, als auch amüsant und hat sich auf jeden Fall für den tollen Ausblick gelohnt.
Danach ging es für einige noch auf einen Absacker in eine Bar nahe des Turmes.

4. Tag, 18.02.2020: Hinein ins mexikanische Bergland – Silberstadt Taxco – Hacienda Vista Hermosa

Heute Morgen verabschiedeten wir uns von Mexikos Hauptstadt und machten uns auf den Weg nach Taxco. Am späten Vormittag erreichten wir dann die Stadt, die bekannt ist durch ihr großes Silbervorkommen. Unser erster Halt war deswegen natürlich ein Silberschmuckgeschäft, wo wir Erklärungen zur Herstellung erhielten und Margarita probieren durften. Natürlich wurde auch das ein oder andere Schmuckstück gekauft.
Zu Fuß spazierten wir zum Zócalo und lernten das Flair der wirklich schönen, kleinen Stadt kennen. In den vielen, kleinen Gassen blühten bunte Blumen. Wir besuchten dann noch die Kirche von Taxco. Interessant ist, dass in den Kirchen in Mexiko sehr häufig Joachim und Anna, die Eltern von Maria abgebildet werden, so auch in dieser Kirche. In den europäischen Kirchen ist das nicht zu finden.
Wir entdeckten noch das quirlige Treiben auf dem unterirdischen Markt der Stadt, auf dem von Obst über Spielwaren bis zu Kleidung alles angeboten wird.
In einem gemütlichen Restaurant mit Blick auf die Kathedrale aßen wir typisch mexikanische Speisen zum Mittag.
Um wieder zurück zu Bus zu kommen, stand eine kleine Spritztour mit den für Taxco so berühmten Käfertaxis an.
Danach ging es dann zur Hacienda Vista Hermosa. Diese wurde von Hernán Cortéz, dem Eroberer Mexikos im Jahr 1529 gegründet. Als Hotel wird es seit 1947 genutzt. Die Haciendas stehen in engem Zusammenhang mit der mexikanischen Revolution von 1910. Diese führt auf die ungerechte Behandlung der Menschen, die auf den Haciendas arbeiteten zurück, und ist mit dem Feudalsystem in Europa zu vergleichen.
Auf dem Weg sahen wir viele Zuckerrohrplantagen. Auch in unserer Hacienda wurde Zuckerohr angebaut. Angekommen, erkundeten wir die weitläufige und wirklich wunderschöne Anlage und nutzen die Zeit zum Schwimmen in dem großzügigen Pool.
Vor dem Abendessen erhielten wir noch eine spannende Führung über die Anlage und aßen dann gemeinsam im Restaurant, das einst die Zuckermühle war.

5. Tag, 19.02.2020: Spanische Kolonialstadt Puebla und durch die Sierra nach Oaxaca

Am Morgen mussten wir schon wieder Abschied von der schönen Hacienda nehmen. Ein langer Fahrtag stand bevor. Zunächst fuhren wir nach Puebla. Auf dem Weg dahin zeigte sich der Popokatepetel von seiner besten Seite. Während unseres Fotostopps qualmte er sogar.
In Puebla angekommen, besuchten wir zunächst die Rosenkranzkapelle in der Dominikanerkirche, welche einst zum Dominikanerkloster gehörte. Sie ist wirklich sehr prunkvoll mit Gold verziert. Die Gemälde in der Kapelle zeigen die Geschichte von Jesus.
Wir spazierten entlang des Handwerkermarktes und sahen auch das Zuckerbäckerhaus, welches so genannt wird, weil es an die Verzierung einer Torte mit Zuckerguss erinnert.
Am „Haus des Herrn, der das wilde Tier fing" liefen wir vorbei, welches das älteste Haus der Stadt ist. Heute befindet sich dort die Redaktion einer Tageszeitung.
Am Zocalao besichtigten wir noch die Kathedrale der Stadt, auch diese war sehr beeindruckend und hat mit 74 Metern die höchsten Glockentürme Mexikos. Im Inneren sahen wir zum Beispiel den Hauptaltar, den prunkvollen Altar de los Reyes und die Orgel mit ihren 3336 Pfeifen.
Nach einer Mittagpause stand dann unsere lange Fahrt bis nach Oaxca an. Diese führte uns durch das Gebiet der Korbflechter und später durch Tehuacán. Die Region ist bekannt für das Mineralwasser und für viele Fossilien. Während der Fahrt konnten wir auch unzählige, riesengroße Kakteen betrachten. An ganzen Kakteenwäldern fuhren wir vorbei.
Am Abend erreichten wir dann noch Oaxca, hier aßen wir gemeinsam zu Abend.

6. Tag, 20.02.2020: UNESCO–Kulturerbe Monte Alban

Heute starteten wir zu der unweit von unserem Hotel gelegenen Ausgrabungsstätte Monte Alban. Sie wurde bereits im Jahr 500 vor Christus gegründet und erreichte dann ihre Blütezeit unter der Herrschaft der Zapotheken von 250 bis 750 nach Christus. Es lebten über 250.000 Menschen in der Anlage. Dann wurde Monte Alban aus unerklärlichen Gründen verlassen und die Mixteken nutzen den Ort für die Totenbestattung.
Wir sahen dort beispielsweise den Ballspielplatz, den Altar und verschiedene Tempel, welche für verschiedene Götter waren. Von den Pyramiden hatten wir einen tollen Ausblick über das gesamte Gelände.
Auch das Museum besuchten wir, wo zahlreiche Fundstücke von Monte Alban ausgestellt sind, wie Grabbeigaben, aber auch deformierte Schädel. Die Zapotheken führte „Operationen" durch, bei denen Löcher in den Schädel gebohrt wurden, um den Hirndruck zu senken. Auch bei Säuglingen wurde der Kopf durch zwei Bretter verformt. Eine schreckliche Vorstellung.
Im Anschluss machten wir uns mit dem Bus auf den Weg in die Schokoladenmanufaktur nach Oaxca, wo Kakao probiert und auch gekauft werden konnte.
Danach spazierten wir durch die Stadt und bummelten über den Markt, wo Ruth uns viele Erklärungen gab, bis zum Zócalo. Nach einer Mittagspause besuchten wir die Kathedrale der Stadt und spazierten zum botanischen Garten und durften uns sogar das ehemalige Katharinenkloster anschauen, welches heute ein 5-Sterne Hotel ist. Wir warfen noch einen Blick in den botanischen Garten und besuchten zum Schluss noch die Dominikanerkirche. Diese öffnete etwas später als erwartet, die mexikanische Mentalität eben. Einige Gäste entschieden sich schon für den Rückweg zum Hotel, doch im letzten Moment öffneten sich die Türen der Kirche. Aufgrund mehrere Erdbeben wurde sie von 1724 bis 1736 mit deutlich kleineren Türmen neu erbaut. Wir sahen dort auch wieder die Rosenkranzkapelle mit der Rosenkranzkönigin.
Nun doch recht erschöpft von dem langen Fußmarsch in der Sonne, entschieden sich fast alle Gäste zum Hotel zurück zu kehren und erst einmal die Beine hoch zu legen. Zum Abendessen trafen wir uns dann alle wieder.

7. Tag, 21.02.2020: Hinein ins Land der Maya: Santa Maria del Tule – Tlacochahuya – Teotitlan del Valle – Mitla – Tehuantepec

Unser erster Programmpunkt war heute der mit einem Durchmesser von 11,42 Metern breiteste Baum weltweit, el Arbol del Tule. Wir spazierten um die etwa 2.000 Jahre alte Sumpfzypresse und fotografierten sie von allen Seiten.
Später besuchten wir die San Jeronimo Kirche in Tlacochahuya. Erbaut wurde sie im 16. Jahrhundert, die wunderschönen Malereien stammen aus dem 18. Jahrhundert. Vor etwa 30 Jahren wurde sie restauriert. Die Gelder stammten von der Gemeinde bzw. dem Staat und einer gemeinnützigen Organisation. Verantwortlich für die Kirche ist ein Gemeinnütziger, welcher jedes Jahr neu bestimmt wird. Anschließend fuhren wir zu einer Weberei, wo uns die Webkunst genau erläutert wurde. Zunächst muss die Wolle gewaschen werden, anschließend gekämmt, wird dann mit verschiedenen Naturfarben gefärbt und zum Schluss gesponnen. Die verschiedenen Kleidungsstücke, Teppiche usw. werden dann am Webstuhl hergestellt.
Nachdem wir vom Bus aus schon zahlreiche Agaven Pflanzen gesehen haben, welche für die Herstellung des Mezcal Schnapses genutzt werden, besichtigen wir nun eine solche Brennerei. Uns wurden die verschiedenen Schritte der Herstellung genau erklärt.
Natürlich dürfte eine Kostprobe nicht fehlen. So konnten von 1/2 Jahr jungen bis zum 8 Jahre alten Mezcal verschiedene Sorten getestet werden. Aber auch verschiedene andere, süßere Sorten wurden probiert.
In Mitla besuchten wir dann noch die präkulumbianische Stadt. Mitla bedeutet so viel wie „Ort der Toten" und stammt vom Begriff „mictlan" der Azteken ab. Erbaut wurde Mitla jedoch bereits von den Zapoteken etwa 1000 nach Christus und wurde später auch von den Mixteken genutzt.
Nach einer Mittagspause startete unsere lange serpentinenreiche Fahrt durch die beeindruckende Landschaft der Sierra Madre. Am Abend erreichten wir unseren Übernachtungsort Tehuantepec.

8. Tag, 22.02.2020: Sumidero Canyon – Durch die Sierra Madre nach San Cristobal de las Casas

Heute hatten wir eine recht lange Fahrt vor uns. Wir starteten zeitig in den windigen Tag. Unsere Fahrt führte uns durch das windreichste Gebiet des Landes und das war deutlich zu spüren, denn unser Bus schwankte regelrecht im Wind. Sogar ein Teil der Klimaanlage löste sich durch den Sturm. Zum Glück hat es aber niemanden getroffen. Doch leider war der Sturm so stark, dass heute keine Boote durch die Sumidero fuhren. So wurde unsere Bootsfahrt leider abgesagt, es wäre einfach zu gefährlich gewesen. Den Anblick des Sumidero Canyons haben wir uns aber natürlich trotzdem nicht entgehen lassen. Wir fuhren mit unserem Bus in den Nationalpark und hatten von zwei Aussichtspunkten einen wunderbaren Blick auf die Schlucht und den Fluss.
Am Nachmittag machten wir noch einen Stopp in Chipas de Corzo, eine schöne Kleinstadt.
Wir spazierten über den Zócalo, zur Kirche, warfen einen Blick zur Bootsanlegestelle, von der sich heute kein Boot davon bewegte, und bummelten noch etwas über den Markt.
Am frühen Abend kamen wir dann im deutlich kühleren San Cristobal an, wo wir gemeinsam im Hotel zu Abend aßen. Der ein oder andere entschied sich noch für einen Bummel durch das wirklich schöne Städtchen.

9. Tag, 23.02.2020: San Cristobal de las Casas und Mayakommune San Juan Chamula

Wir konnten endlich einmal ausschlafen. Nach einem gemütlichen Frühstück starteten wir um 9.00 Uhr nach San Juan de Chamula, denn dort wurde heute groß der Karneval gefeiert. Was für ein Glück, dass wir das miterleben durften. Wir sahen die Straßenumzüge, bei denen nur Männer beteiligt waren, und die sogenannten Affenmenschen tanzen und feiern. Alle trugen die typischen Verkleidungen. Fotografieren ist strengstens verboten, denn sonst stiehlt man den Chamulas die Seele. In der Kirche sahen wir Unmengen von Kerzen, alles war mit Blumen geschmückt. Es sah wirklich wunderschön aus. Vor den vielen, vielen Kerzen sah man die Chamulas beten. Es gibt keine Sitzbänke, keine Orgel und keinen Beichtstuhl.
Wir bummelten noch etwas durch das Gewimmel und sahen uns die Handarbeiten auf dem Markt an, dann ging es weiter nach Zinacatán. Viele Kinder sahen wir hier den Fasching feiern und freudig zu Musik tanzen. Auch eine Weberei besuchten wir, welche von drei Schwestern und ihrer Mutter geführt wird. Uns wurde die Kunst des Hüftwebens erklärt, wir konnten beim Tortilla backen zu schauen und auch die frisch gebackenen Tortillas belegen und essen.
Nachdem noch das ein oder andere gewebte Teil gekauft wurde, fuhren wir zunächst zurück nach San Cristóbal. Nach einer kurzen Pause im Hotel machten wir uns auf den Weg zu unserem kleinen Rundgang durch die Stadt. Wir spazierten zum Zócalo und über den Markt zur Dominikaner Kirche, welche leider aufgrund von Bauarbeiten geschlossen ist.
Der Nachmittag wurde dann genutzt, um gemütlich einen Kaffee zu trinken oder etwas durch die lebhaften Straßen zu bummeln.
Nach dem Abendessen gingen einige Gäste mit zu Sergio, welcher nahe des Hotels wohnt. Ein wirklich beeindruckender Besuch. Er hilft hauptsächlich Indigenas bei der Versorgung von wirklich furchtbaren Brandverletzungen, beim Bau von Schulen oder Brunnen für Trinkwasser. Sein gesamtes Leben hat er der Hilfe für die Indigenas gewidmet. Er lebt selbst jedoch am Existensminimum. Wir konnten ihn zunächst nicht erreichen, weil er einfach aktuell kein Geld hatte, das Telefon zu bezahlen.
Auch Eberhardt hat wieder die Flamazyne Salbe, welche wunderbar für die Brandwunden ist, gespendet. Diese ist nur in Europa erhältlich und wird hier dringend benötigt, um die schlimmen Brandverletzungen zu behandeln. Er führte uns durch seine Ausstellung, in der die verschiedenen Trachten der Kulturen der Region Chiapas vorgestellt wurden. Außerdem zeigte er uns seine Diashow und seinen „Tutti Frutti" Ausstellungsraum, in dem verschiedenste Sammlerstücke zu finden sind.

10.Tag, 24.02.2020: Durch mexikanische Bergdörfer un dem Museumspark La Venta und weiter nach Palenque

Am frühen Morgen machten wir uns auf den Weg nach Palenque. Wir fuhren noch einmal durch Chiapa de Corzo, vorbei an der Sumidero Schlucht und konnten einen wunderbaren Ausblick erlangen. Wir machten dann einen Stopp an der Talsperre Malpaso und konnten während unserer weiteren Fahrt beobachten wie sich die Landschaft veränderte. Wir fuhren nun durch die üppig grüne Landschaft des Dschungels, vorbei an Bananenstauden und Papayabäumen.
Gegen Mittag erreichten wir Villa Hermosa. Nach einer Mittagspause besuchten wir das Freilichtmuseum La Venta. Dort konnten wir neben Tieren, wie Schildkröten und Nasenbären, viele Skulpturen der Olmeken Kultur bestaunen. Diese ist die älteste der mexikanischen Kulturen und geprägt von massiven Formen mit einfacher Linienführung.
Noch etwa zwei weitere Stunden fuhren wir bis nach Palenque. In unserer weitläufigen Hotelanlage inmitten des Dschungels gab es viel zu entdecken. Man unternahm mit der Kamera einen Spaziergang über die Anlage oder ging noch einmal schwimmen bis wir und alle zum Abendessen trafen.

11. Tag, 25.02.2020: UNESCO–Kulturerbe Palenque – Campeche in Yucatan am Golf von Mexiko

Heute ging es für uns gleich am Morgen zur Ausgrabungsstätte Palenque. Mit dem Bus erreichten wir unser Ziel in wenigen Minuten. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit kamen wir schon zu so früher Stunde ziemlich ins Schwitzen. Wir starteten unsere Führung am Schädeltempel und gingen dann weiter zum Tempel der roten Königin. Bis heute sind sich die Forscher nicht sicher, ob es sich dabei um die Frau oder Mutter von Pacal, dem bedeutendsten Herrscher von Palenque, handelt.
Wir bestiegen dann den Palast, wo wir viele Fenster in Form des Buchstabens T sehen konnten. Fenster in Gebäuden waren in der mesoamerikanischen Zeit sehr ungewöhnlich. Von hier aus konnten wir auch den Turm des Palastes mit dem Altar sehen.
Weiter spazierten wir vorbei am Kreuztempel, am Sonnentempel, am Ballspielplatzes und vielen weiteren. Zwischendurch konnte das ein oder andere interessante Maya Souvenir erstanden werden.
Unsere Besichtigungstour beendeten wir mit einem Spaziergang durch das satte Grün des Dschungels.
Zum Schluss besuchten wir noch das Museum der Anlage. Hauptattraktion dessen ist der große Sarg von Pacal, welcher noch zu seinen Lebzeiten gebaut wurde. Am Rand des Sarges sieht man verschiedene astronomische Zeichen, wie den Mond oder Venus.
Nachdem wir mit Tortillas und Bananen gestärkt waren, starten wir erneut eine längere Fahrt. Unser Ziel war Campeche. Wir stoppten am See Estero Sabancuy und erreichten dann bald die Küste. Wir fuhren entlang des Golfes von Mexiko und konnten den wunderbaren Ausblick auf das blaue Meer erlangen. 1998 gab es einen schlimmen Wirbelsturm, der einen ganzen Palmenwald entlang der Küste zerstört hat, deswegen findet man dort heute deutlich weniger Palmen.
Wir konnten während unserer Fahrt auch wunderbar die Pelikane beim Fischfang beobachten.
Am Abend erreichten wir Campeche, wo wir in einem Restaurant gemeinsam ein typisch mexikanisches Fischgericht probieren konnten. Gemeinsam mit Ruth unternahmen wir noch einen kleinen Spaziergang durch das nächtliche Campeche mit dem beleuchteten Zócalo.

12. Tag, 26.02.2020: Maya–Ruinen Uxmal und Yucatans Hauptstadt Merida

Am heutigen Tag haben wir zunächst eine kleine Stadtführung durch Campeche unternommen. Die Stadt war einst von einer 2,5 km langen Stadtmauer umgeben, von der heute jedoch nur noch Teilstücke erhalten sind. Wir spazierten durch die noch recht kühlen Straßen vorbei an bunten Häusern bis zum Zocalo, wo wir die Catedral de la Concepción besichtigten. Diese wurde 1540 erbaut und ist die älteste Kirche Yucatáns.
Wieder am Hotel angekommen, starteten wir unsere Fahrt nach Uxmal, wo wir am späten Vormittag angekommen sind. Uxmal bedeutet in der Sprache der Mayas so viel, wie drei Mal erbaut. Unser Spaziergang über die Anlage begann am Nonnenkloster und führte uns weiter zum Gouverneurspalast, welcher als Versammlungshaus diente und mit Symbolen der doppelten Schlange und des Zahnrades verziert ist. Außerdem sahen wir den Venustempel und den Ballspielplatz mit den berühmten Ringen, die vom Ball getroffen werden mussten.
Einige waagemutige gingen tatsächlich die steilen Treppen des großen Tempels hinauf. Der Großteil unserer Gruppe entschied sich doch für einen der begehrten schattigen Plätze unter einem der Bäume. Unser Rundgang führte uns weiter zum Schildkrötenhaus und Wahrsagerhaus, aber auch vorbei an zahlreichen noch nicht freigelegten Gebäuden. Während unseres Rundganges trafen wir auf viele Leguane, die im Posieren für Fotos schon sehr geübt waren.
Pünktlich zum Ende unseres Rundganges war ein Ende mit der unglaublichen Hitze in Sicht, es fing ein wenig an zu regnen. Nach einer Mittagspause machten wir uns auch auf den Weg nach Mérida, der Hauptstadt des Bundesstaates Yucatán. Wir unternahmen noch einen kleinen Stadtrundgang und betrachteten beispielsweise das Stadttheater, das Rathaus, den Regierungsplast und den Zócalo. Die dortige Kathedrale San Idefonso ist im Inneren relativ schlicht gehalten.
Nach dem Abendessen stand heute noch eine Kutschfahrt bis zum verschiedenfarbig angeleuchteten Monumento a la Patria und zurück an. So bekamen wir nochmal einen guten Eindruck von der Stadt bei Nacht.

13. Tag, 27.02.2020: Ruinenstadt UNESCO–Kulturerbe Chichén Itza

Nach einem gemütlichen Frühstück machten wir uns auf den Weg in Richtung Chichen Itza. Wir stoppten noch einmal am Monumento a la Patria, um es bei Tageslicht zu betrachten. Auf dem Denkmal werden die Episoden der mexikanischen Geschichte dargestellt. Wir hielten während unserer Fahrt noch an einem bunten Friedhof und machten kurz vor Chichén Itzá noch einen Stopp am Supermarkt, um uns eine Kleinigkeit zum Mittagessen zu kaufen. Dann waren wir gestärkt und unserer Führung durch die bekannteste archäologische Stätte Yucatáns konnte beginnen.
Direkt zu Beginn gingen wir zum Marktgebäude und zum Dampfbad. Normalerweise werden diese beiden Punkte ausgelassen, weil es in der Regel unangenehm heiß ist bei Besuchen von Chichén Itzá. Wir hatten aber Glück, es herrschten angenehme Temperaturen und es war bewölkt. Ideales Wetter, um einen Ausgrabungsstätte zu besichtigen. Vorbei an der 1000 Säulen Halle spazierten wir zum Krieger Tempel, wo wir Dekorationen, wie den Schlangenkopf und den Fahnenträger sehen konnten. Angekommen am Ballspielplatz waren wir erstaunt, wie man durch den Ring, welcher sich sehr weit oben befindet, wohl einen Ball spielen soll. Im Zentrum konnten wir die große Kukulkán Pyramide bestaunen. Wir gingen dann weiter nach Alt Chichén, vorbei an zahlreichen Marktständen. Die meisten der Händler sprachen davon, alles sei gratis. Sie haben sich wohl etwas falsch übersetzt.
Alt Chichén wurde zuerst gebaut und ist deutlich kleiner, auch der Ballspielplatz ist menschlicher.
Wir sahen dort auch die Schnecke sowie das Nonnenkloster und dessen stark verzierten Anbau. Das Kloster hatte auch eine Kirche, die noch vorzufinden ist. Zum Schluss sahen wir noch das Dampfbad und das Tauchbecken und dann machten wir uns auf den Weg zurück zu unserer Hotelanlage. Diese befindet sich unmittelbar neben der Ausgrabungsstätte. Nach einer kleinen Erkundungstour oder einem Besuch im Café trafen wir uns zum Abendessen im Restaurant des Hotels.

14. Tag, 28.02.2020:Cenoten von X'kekén, Tulum und Cancun am karibischen Meer

Unser erster Programmpunkt war heute die Cenote X'kekén, eine Art Kalksteinloch. Dort hatten wir die Möglichkeit, ein wenig zu schwimmen oder über die Anlage zu spazieren.
Danach fuhren wir weiter nach Tulum. Mit einem Shuttle Bus gelangten wir bis zum Eingang und starteten dann unseren Rundgang über die verhältnismäßig kleine Anlage. Dieser begann am Windtempel, wenn es stark windet hört man es dort richtig pfeifen. Wir konnten auf der Anlage auch ein Cenotenhaus sehen, welches ein typisches Maya Gebäude ist. Wir spazierten dann zum Rand der Anlage, wo wir einen wunderbaren Blick auf die Karibik, den Strand und die Palmen hatten. Es war etwas bewölkt und damit wieder nicht so unangenehm heiß, gut geeignet für einen Rundgang. Zum Schluss gingen wir vorbei am Castillo (=Burg), das Hauptgebäude der Anlage.
Anschließend fuhren wir nach Puerto Morelos, wo wir unsere Zimmer im Hotel direkt an der Karibik bezogen. Der All Inclusive Service wurde direkt von einigen Gästen getestet. Gemeinsam aßen wir dann zu Abend im Buffetrestaurant und es wurde noch der in oder andere Absacker an der Bar eingenommen.

15.Tag, 29.03.2020/16. Tag, 01.03.2020: Karibik und Rückflug

Der heutige Tag stand zur freien Verfügung an der Karibik. Er wurde zum Schwimmen, Sonnen, einen Strandspaziergang und für den ein anderen Bar- und Restaurantbesuch auf unserer weitläufigen Hotelanlage genutzt. Erholt fuhren wir dann gegen Abend zum Flughafen Cancún. Wir verabschiedeten uns von unserem Busfahrer, José und unserer örtlichen Reiseleiterin, Ruth. Kurz nach 22.00 Uhr war dann unser Abflug in Richtung Deutschland. Am Mittag des nächsten Tages landeten wir aufgrund von Rückenwind überpünktlich in Frankfurt, wo sich unsere Wege dann in die verschiedenen Richtungen Deutschlands trennten.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, bleiben Sie reisefreudig!
Ihre Juliane :)

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Kommentare zum Reisebericht

Hallo Julianne,

es war eine wunderschöne Reise, alles bestens von Dir und Ruth organisiert,
dafür recht herzlichen Dank.

Wolfgang

Wolfgang Traubbzp78
05.03.2020