Reisebericht: Kreuzfahrt Mittelamerika & Karibik mit der Mein Schiff 1

22.01. – 08.02.2020, 18 Tage Kreuzfahrt ab/an Dominikanische Republik – Jamaika – Mexiko – Belize – Honduras – Costa Rica – Panama – Kolumbien


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Karibik: ein Wort, einhundert Träume. Karibik klingt nach weißen Stränden, türkisfarbenes Meer, Sonne satt, exotisches Essen, Palmen und Kokosnüssen...
Ein Reisebericht von
Rico Manns

1. Tag: Flug in die Dominikanische Republik

Unser erster gemeinsamer Tag beginnt in der Hauptstadt. Am Berliner Flughafen treffen sich 16 Gäste um das Abenteuer Kreuzfahrt zu beginnen. Die größere Hälfte hat bereits schon einmal eine Kreuzfahrt gemacht und die anderen hätten sich keinen besseren Zeitpunkt plus Destination aussuchen können. Denn wir wollen in die Karibik und dazu noch mit dem neusten Schiff aus der Mein Schiff Flotte, der Mein Schiff 1. Das kann nur super werden. Doch bevor wir das Schiff übernehmen, geht es für uns mit Air France über Paris in die Dominikanische Republik. Nach ein paar Stunden im Flieger und dem ausfüllen der Einreisekarten (hier wussten wir noch nicht, dass wir am Ende der Reise Profis im ausfüllen solcher Formalitäten sind), landen wir in Punta Cana. Hier hat man das Gefühl, irgendjemand hat die Sauna Tür offengelassen. Da wir aber rasch den Bus samt Fahrer finden, entfliehen wir der Sauna und springen ins unseren gut gekühlten Bus. Dieser bringt uns ins schicke Hotel nach La Romana. Nachdem wir den richtigen Eingang gefunden haben, stellen wir nur fix die Koffer auf Zimmer, vernaschen die ersten leckeren Speisen und lassen den Abend bei einem Cocktail oder einen Rum ausklingen.

2. Tag: Eberhardt–Ausflug Altos de Chavon und Tropfsteinhöhle, Dominikanische Republik

Buenos Dias sagen die Einheimischen und wir passen uns natürlich an. In der Nacht hat es ordentlich geregnet, aber jetzt scheint die Sonne und so schlendern wir über die weitläufige Anlage zum Frühstück. Kurz vor dem Restaurant traue ich meinen Augen nicht. Hier stehen tatsächlich Flamingos. So wie es aussieht, leiten sie den Tag ebenso mit einem Frühstück ein.
Unser Reiseleiter „Papa" Jose kommt mit der Dominikanischen Pünktlichkeit. Daher geht es etwas später los, was uns aber nicht wirklich tangiert. Wir sind ja schließlich im Urlaub, die Sonne scheint und wir sind einfach gut drauf.
Nach einer kurzen Fahrt befinden wir uns bereits an unserem ersten Höhenpunkt des Tages. Wir sind im Künstlerdorf Altos de Chavon angekommen. Dieses Dorf, auch wenn es nicht so aussieht, hat noch keine 50 Jahre erlebt. Es wurde in den Jahren 1976 bis 1982 erbaut. Sieht aber definitiv älter aus. Papa Jose führt uns durch die kleine Siedlung, welche einen starken mediterranen Einfluss aufzeigt. Neben dem imposanten Amphitheater gefällt mir der Vorplatz mit der Kirche und der Musikergruppe am meisten. Durch die Musik beflügelt schweben wir zurück zum Bus. Denn nach diesem schönen Spaziergang besichtigen wir die Tropfsteinhöhle Cuevas de las Maravillas. Unser Führer begleitet uns durch die imposante Höhle mit ihrer eigentümlichen Beleuchtung. Neben den Stalaktiten und Stalagmiten ragen riesige Wurzel von oben in die Höhle. Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Höhlenmalerei. Ob nun wirklich alle Kunstwerke von den Taino Indianer sind oder ein paar Zeichnungen von den einheimischen jugendlichen, darf jeder selbst entscheiden. :)
Nachdem wir den Vormittag mit Kultur gefüllt haben, steht der Nachmittag zur freien Verfügung. Das bedeutet, Strandhandtuch schnappen, die Füße in den warmen Sand eingraben, Sonnenbrille und Hut richten und das Rauschen des Meeres genießen. Einfach Traumhaft.
Zum Abendessen schlemmen wir uns nochmal durch das Buffet und dann lassen wir den Abend bei einem weißen Rum und der Michael Jackson Show ausklingen.

3. Tag: Einschiffung auf die Mein Schiff 1

Der Morgen beginnt genauso schön wie gestern. Auf dem Weg zum Frühstück begrüßen wir die Flamingos und auf dem Weg zurück beobachten wir einen Gärtner, wie er geschmeidig mit nur einem Seil um die Füße auf die Palme klettert. Das ist hier fast wie im Zirkus. Als Zugabe gibt es ein Bad warmen Meer. Unser Papa kommt heute deutlich eher und so sind wir kurze Zeit später in einer kleinen Zigarrenfabrik. Hier gibt es eine kurze Einführung in das Anbauen und das Verarbeiten der Tabakblätter mit Möglichkeit zu einem Kauf. Hier treffen wir schon auf die ersten Gäste, die heute das Schiff verlassen. Das ist unser Zeichen zum Schiff zu fahren und nach wenigen Minuten kommen wir am Fährhafen an. Die ersten Meinungen im Bus zum Schiff variieren von „Wow, bis ach du meine Güte ist das groß." Nachdem wir erneut unsere Einreiseformalitäten erfolgreich gemeistert haben, stehen wir nun erstmalig vor unserem neuen Zuhause für die nächsten 14 Tage. Ein wirklich großes Schiff, aber mit knapp 3000 Passagieren gehört es bei der Anzahl an Passagieren in die mittlere Liga. Nach der schnellen Sicherheitskontrolle gehören wir zu den ersten neuen Gästen an Bord. Die Zimmer stehen auch schon teilweise zur Verfügung und so startet jeder mit einer kleinen Besichtigungstour. Um 16 Uhr gibt es ein größeres Treffen, wo nochmal alle Einzelheiten besprochen werden. Besonders das Thema Internet wird zu einer kniffligen Aufgabe. :)
Am Abend treffen sich ein paar zufällig nach der Seenotrettungsübung zur ersten Cocktailrunde und die Meinungen zum Schiff sind durchweg positiv. Nach einem Schlummertrunk werden wir alle sanft in den Schlaf geschaukelt.

4. Tag: Erholung auf See

Nach der ersten ruhigen Nacht und einem ausgezeichneten Frühstück, treffen wir uns alle in der Lumus Bar und werden von Louren begrüßt. Sie arbeitet hier im Gäste Service, früher mal Rezeption, aber Gäste Service klingt natürlich viel besser. Und wie es sich für so einen Service gehört, ist dieser für die Zufriedenheit der Gäste zuständig. Und wir wird man zufrieden? Wenn man sich nicht dauernd verläuft und Klarheit darüber herrscht, wo vorn und hinten ist. Dies will Louren ändern und so kommen wir in den Genuss eines exklusiven Schiffsrundganges. Der beste Stopp auf dem Rundgang war der Halt an der Eisbar. Bei blauen Himmel und 29 Grad eine willkommene Abkühlung.
Nun darf jeder tun und lassen was er mag und da wir uns jetzt alle bestens auskennen, finden wir auch alle schneller zum Ziel. Zumindest hoffe ich das. Genau kann man dies erst in den nächsten Tagen feststellen. :)
Zum Abendessen treffen wir uns alle wieder und dinieren fein im Menü Restaurant. Nachdem wir die Logik verstanden haben, kann es auch los gehen. Die Qualität der Speisen ist bezaubernd, aber an der Schnelligkeit könnte noch etwas gefeilt werden. Bei einer so großen Gruppe wie wir es sind, ist es aber eventuell auch etwas schwierig.
Nun haben wir den ersten kompletten Tag hinter uns gelassen und es war fantastisch. Ich freue mich auf die nächsten Tage und gehe mit einem Lächeln ins Bett. Morgen steht nämlich Jamaika auf dem Plan und Jamaika steht für mich Synonym für Karibik.

5. Tag: Ocho Rios – Jamaika

Yeahhh Mann, so begrüßt uns unsere Reiseleiterin Silvia auf der drittgrößten Insel der großen Antillen. Am heutigen Tag geht es hoch in die Blue Mountains. An regnerischen Tagen legt sich ein Nebel über die Berge und dieser schimmert dann bläulich. Wir bekommen den Nebel „leider" nicht zusehen, da es die Sonne wieder gut mit uns meint. Silvia ist guter Dinge und erzählt uns allerhand über ihre zweite Heimat. Insbesondere über den hier angebauten Kaffee. Dieser zählt zu den besten Sorten der Welt. Aufgrund der klimatischen Gegebenheiten wächst die Bohne besonders langsam, ist sehr hart und hat somit ein feines weiches Aroma. Natürlich darf da eine Verkostung nicht fehlen und so kehren wir in eine einfache Behausung ein und lassen uns das schwarze Gold schmecken. Ich, als nicht Kaffeetrinker, kann hier keinen Unterschied ausmachen, aber mein Geschmack ist darauf auch nicht trainiert. Ich freue mich eher um die hier erworbenen Muskatnüsse. Im Distrikt Spring Hill steigen wir aus dem Bus und unternehmen einen kleinen Spaziergang. Silvia ist hier ganz in ihrem Element und erklärt uns die einheimische Flora und Fauna. Nachdem auch die kleinen Moskitos auf ihre Kosten gekommen sind, fahren wir zu einem Maroon Dorf. Die Maroons stammen ursprünglich aus Afrika und entkamen der Sklaverei in Jamaika. Sie sammelten sich in den Bergen und kämpften fortan gegen die Besatzung. Im Dorf besichtigen wir ein kleines Museum und bekommen ein köstliches Mittagessen serviert. Es gibt eine typische jamaikanische Speise die aus Reis mit Kidneybohnen, Ackee und Salat besteht. Wirklich lecker. Währenddessen tanzen die kleinsten und es wird rhythmische Musik gespielt. Die Beine zucken aber da ich nicht mal annähernd so gut tanzen kann wie die auf der Bühne, lasse ich es lieber bleiben. Danach bringt uns der Busfahrer zurück zum Schiff und den Nachmittag verbringen wir gemütlich auf unserem neuen Zuhause.

6. Tag: Montego Bay – Jamaika

Tag 2 auf Jamaika. Nachdem wir gestern die Berge erkundet haben, schauen wir uns heute mal das Meer an. Der erste Stopp auf unsere Tour ist bei Toni. Toni verkauft alles Mögliche, insbesondere auch Marihuana. Mit einer Blüte fuchtelt er fröhlich in der Gegend herum und ich glaube, er ist in der Hinsicht auch sein bester Kunde. Mir ist auch gestern schon aufgefallen, dass es an wirklich sehr vielen Stellen nach Marihuana riecht und wenn man den einheimischen ins Gesicht schaut, habe ich das Gefühl, dass hier bestimmt jeder dritte gern etwas raucht. Das ist schon verrückt.
In der Nähe von Negril wird dann die Badehose ausgepackt und wir genießen die Freizeit am Strand. Zum Nachmittag geht es weiter zu der bekanntesten Bar Jamaikas, zu Rick's Cafe. Hier herrscht eine nette Atmosphäre und das Highlight sind die Klippenspringer. Wenn genügend Geld von den Gästen gesammelt wurde, springen die Artisten in die Tiefe. Das ist schon beeindruckend. Leider müssen wir vor dem Sonnenuntergang das nette Fleckchen verlassen und machen uns auf in Richtung Schiff.

7. Tag: Erholung auf See – an Bord der Mein Schiff 1

Heute heißt es die Seele einmal baumeln zu lassen. Wenn man nicht gerade zu einem zeitigen sportlichen oder kulturellen Ereignis will, darf heute so richtig mal nichts gemacht werden. Die Sonne strahlt uns wieder entgegen und es ist einfach schön gerade hier zu sein. Nach einem leckeren Frühstück darf ein Sprung in den 25 Meter Pool nicht fehlen und wem die Abkühlung nicht reicht, der kann direkt nebenan zur Eisbar gehen.
Da es sich gerade um das Thema Essen dreht, darf dieses Thema nicht zu kurz kommen. Generell ist das Essen bei einer Kreuzfahrt immer sehr gut. Auf der Mein Schiff 1 ist es nicht nur sehr gut, es ist überragend. Egal ob in den Buffet Restaurants oder den Menü Restaurants. Hier ist für jeden was dabei. Für alle die, die den Blog lesen und nicht mit mir unterwegs waren, hier eine Darstellung meines Abendessens.
Vorspeise: Hirchcarpaccio in einer Orangen Thymianmarinade mit gebrannten Mandeln
Suppe: Ochsenschlepp-Consommè mit Gemüseperlen
Zwischengang: Geschmorte Kalbsbacken mit Morchelrahm und Kartoffelstampf
Hauptspeise: Sirloin Steak mit Knoblauchjus, Zuckerschoten und jungen Kartoffeln
Dessert: L'Opera - Kuchen mit in Kaffeesirup getränktem Mandelbiskuit 
Und, wem läuft nun das Wasser im Mund zusammen? :)

8. Tag: Cozumel – Mexiko

Viva la Mexico. Heute ist der Hafen vollbesetzt. Neben uns stehen noch vier weitere Schiffe und insgesamt können acht Kreuzfahrtschiffe auf der vorgelagerten Insel ankern. Wir wollen aber nicht auf der Insel bleiben und somit führt uns Julio, unser Guide für heute, zur Fähre. Nach 35 Minuten fahrt landen wir am Festland in Mexico wo wir auf unseren Deluxe Bus treffen. So viel Beinfreiheit hatte ich auch noch nie im Bus. Unser erstes Ziel ist die Maya Stadt Tulum. Hier haben die Mexikaner die Kommerzialisierung des Geländes perfektioniert. An jeder Ecke kann man seine Dollar los werden. Julio weiß aber wie der Hase läuft und führt uns zielsicher zum Bus und wenig später durch das Gelände. Die Sonne meint es wieder recht gut mit uns und so hüpfen wir von Schatten zu Schatten und lauschen den Erläuterungen von unserem Guide. Tulum zählte im 13. und 14. Jahrhundert zu den größten Städten auf der Halbinsel Yucatan. Aufgrund ihrer direkten Lage an der Riviera Maya konnte Handel über das Meer betrieben werden. Des Weiteren wurde die Stätte zur Beobachtung des Sternenhimmels benutzt und somit konnte der Maya Kalender hier ständig überprüft werden. Nachdem wir uns satt gesehen hatten, freuten wir uns alle auf das Mittagessen und das Baden im Meer. Im Serenity Camp bekommen wir leckere Frühlingsrollen, Rindersteak und einen tollen Crêpe mit Eis serviert. Wir setzten uns im Anschluss über den alten Spruch, nach dem Essen sollst du ruhen oder 1000 Schritte tun, hinweg und stürzen uns direkt in die warmen Fluten. Ach, das Leben ist doch schön. Dies hat sich vermutlich auch meine Badehose gedacht und deswegen ist sie gleich vor Ort geblieben.
Auf dem Rückweg haben wir nochmal die Chance, unsere Fragen an unseren Reiseleiter los zu werden und so bekommen wir auch noch einen kleinen Einblick in das Thema Drogen. Auf unserer Fähre spielt eine Band und so kommen wir singend und schneller als gedacht wieder in Cozumel an.

9. Tag: Costa Maya – Mexiko

Erneut dockt das Schiff in Mexico an. Ein Teil der Gruppe entschied sich Chaccoben zu erkunden und anschließend in der Lagune der sieben Farben zu baden. Der Hafen war heute erneut mehr als gut gefühlt, denn neben unserem Schiff lagen noch drei weitere Schiffe im Hafen. Zunächst ging es in einem viel zu engen Bus in Richtung Maya Pyramide. Gestern hatten wir anscheinend die europäische Variante und heute ist es die mexikanische Variante. Vor Ort führt uns der Guide durch die Ruinen von Chaccoben. Hier sind nur 30 Prozent ausgegraben und somit kann man sich kaum vorstellen, wie groß das hier einmal war. Nachdem wir Chaccoben zum Teil erkundet haben, geht es weiter in Richtung Mittagessen und baden in der Lagune. Das Buffet ist bereits eröffnet und hier wurde ordentlich für uns gegrillt. Das Essen schmeckt vorzüglich und da wir nicht ganz so viel Zeit haben, gehen wir anschließend erneut wieder mit vollem Bauch ins Wasser. Hier treffen wir uns alle und fachsimpeln, wo sich den die restlichen sechs von den sieben Farben verstecken. Bis zur Abfahrt haben wir sie nicht entdecken können, aber es war trotzdem ein schöner Ausflug.

10. Tag: Belize City – Belize

Wir liegen heute auf Reede. Das bedeutet, wir Tendern heute. Nachdem am Morgen die ganzen Ausflügler das Kreuzfahrtschiff verlassen haben, ist das Schiff ziemlich leer. Mein Wunschausflug war voll, daher geht es heute für mich privat nach Belize City. Wie es sich für einen richtigen Hafen gehört, wird man direkt nachdem Ausgang von unzähligen Guides gefragt, ob man nicht eine Tour machen möchte, ob man ein Taxi benötigt oder welche Wünsche er sonst für einen erfüllen kann. Ich entscheide mich für einmal nichts, denn ich habe mir im Vorfeld eine kleine Route zusammengestellt, die ich nun ablaufen möchte. Belize City, auch wenn der Name nach etwas Größerem klingt, ist mit rund 60.000 Einwohnern recht klein und überschaubar. Der Spaziergang dauert daher auch nicht mehr als 2 Stunden und rückblickend betrachtet, macht es schon Sinn, einen Ausflug in Belize zu unternehmen.

11. Tag – Roatan

Nachdem wir in den letzten Tagen ausführlich die unterschiedlichen Kulturen und die Landschaften der bereisten Länder kennen lernen durften, betrachten wir heute einmal eine andere Welt, die Unterwasserwelt. Wir machen uns auf in Richtung French Key. Diese kleine touristische Mini Insel kann nur mit einem Boot erreicht werden. Bei einer Insel liegt das Nahe. :)
Hier haben wir ein wenig Zeit, um die Insel zu erkunden und das ein oder andere Foto zu knipsen. Anschließend bringt uns ein Boot raus auf das offene Meer und wir können die Unterwasserwelt erkunden. Dieses Riff gehört zum Mesoamerikanischen Barrier Riff, welches zum zweitgrößten Riff der Welt gehört. Nachdem wir genügend Salzwasser geschluckt haben, entspannen wir noch ein wenig auf der Liege und zum Nachmittag geht es dann zurück zum Schiff.

12. Tag: Erholung auf See

Heute ist der Tag der Tage. Nach einem individuellen Frühstück treffen zwei großartige Mannschaften aufeinander. Team Rot auf Team Blau. Besser bekannt als Mann gegen Frau. Nach einer kurzen Erläuterung der Spielregeln fliegen auch schon die ersten Scheiben über das Deck. Da wir eine exklusive Runde gebucht haben, sind wir auch unter uns und das ist einfach schön. Nach anfänglichem schwachen Start (sind vermutlich die Nerven), sausen die Scheiben fast schon wie von alleine. Das Resultat bleibt geheim, aber es gibt am letzten Seetag nochmal die Chance auf einen erneuten Sieg.
Danach geht es, wie es sich für richtiger Sportler gehört, an die Bar. Hier wird die Taktik vom Spiel ausgewertet und es gibt noch ein paar Hinweise für die nächsten Tage.

13. Tag: Puerto Limon – Costa Rica

Welches Land kann mehr Vogelarten aufweisen als ganz Europa? Richtig, Costa Rica. Enrique, unsere Reiseleiter vor Ort, holt uns am Hafen ab und nach nicht einmal einer Minute entdecken wir schon das erste Faultier. Um es vorneweg zu nehmen, auf meiner letzten Rundreise durch Costa Rica habe ich in 16 Tagen 3 Faultiere gesehen. An diesem Tag werden es geschätzte 15 Tiere. Doch der Reihe nach. Als erstes geht es mit dem Bus zu den Kanälen von Tortugero. Hier wechseln wir das Fortbewegungsmittel und schippern rund zwei Stunden durch die Kanäle. Unser Fahrer, Enrique und seine Frau haben geschärfte Augen, denn sie sehen einfach alles. Daher wird es nie langweilig, da sie ständig neue Vögel, Faultiere, Affen, Leguane, Echsen und Basilisken enttarnen.
Im Anschluss an die Fahrt gibt es süße, schmackhafte Ananas. Hier würde man sich am liebsten reinlegen. Nachdem wir dann eine Ehrenrunde in Richtung Einbahnstraße gedreht haben, bringt uns der Fahrer nach Cahuita. Bevor wir unsere kleine Wanderung machen, speisen wir hier in einem kleinen einheimischen Lokal und lassen es uns gut gehen. Bei dem anschließenden Spaziergang ist es wie bei der Bootsfahrt. Unsere Guides sehen schon Tiere, da wussten die Tiere noch nicht einmal, dass sie bald dort sind. Das ist einfach super. Somit sehen wir auch hier wieder Äffchen, Faultiere, Waschbären, allerhand unterschiedliche Vögel und zwei Schlangen.
Die Hälfte der Gruppe schlendert auf dem Rückweg über den Strand und was gibt es den schöneres, als durch den warmen Strand mit „kühlem" Meerwasser zu laufen. Das perfekte Ende eines wundervollen Ausflugs.

14. Tag: Colon – Panama

Bevor die Sonne sich heute entscheidet uns zu begrüßen, sitzen wir schon im Bus Richtung Panama Stadt. Ich weiß nicht woher unser Reiseleiter seine Motivation bezieht, aber er brüllt schon früh am Morgen eigenartiges in sein Mikro. Aber egal, heute geht es durch den Panama Kanal. Um zum Startpunkt zu kommen, nutzen wir den Bus von Colon nach Panama Stadt. Es liegen gerade einmal 80 km zwischen den beiden Städten und somit auch zwischen Pazifik und Atlantik. Die Fahrt dauert knapp 90 Minuten und beim Sonnenaufgang sind wir an unserem Ziel angekommen. Hier stehen zwei Schiffe für uns bereit und die Fahrt kann somit beginnen. Als Reiseleiterin haben wir eine ganz süße ältere Frau an Bord, die mit viel Liebe uns allerhand Geschichten über ihre neue Heimat und den Kanal erzählt. Die Geschichte hinter diesem Kanal ist einzigartig. Die erste Idee einer Verbindung kam bereits im 16. Jahrhundert auf. Danach dauerte es allerdings noch bis zum Jahr 1881, ehe die ersten Arbeiten begannen. In den folgenden Jahren wurde fleißig gebaut. Allerdings wurde die Arbeiten 7 Jahre später wiedereingestellt, da der Gesellschaft das nötige Kleingeld ausging. Im Anschluss kauften die Vereinigten Staaten das Gebiet, besetzten es und bauen den Kanal bis zur Eröffnung 1914 aus. Aufgrund des 1. Weltkriegs wurde die offizielle Eröffnung erst im Jahr 1920 nachgeholt.
Wir befahren heute nicht die komplette Länge des Kanals, denn das würde 8 bis 10 Stunden dauern. Daher lernen wir heute die Miraflores Schleuse und die Pedro Miguel Schleuse kennen. Es ist einfach imposant, wenn man in eine 1 Kilometer lange Schleuse hineinfährt und dann mehrere Meter nach oben befördert wird. Nach den beiden Schleusen, die aus mehreren kleinen Schleusen besteht, schippern wir noch eine Weile durch den Kanal ehe uns unser Bus und der gut gelaunte Reiseleiter wieder zu unserem großen Schiff zurückbringt.

15. Tag: Cartagena – Kolumbien

Das letzte neue Land auf unserer Kreuzfahrt ist Kolumbien mit der Hafenstadt Cartagena. Ein Teil der Gruppe unternimmt heute mit mir den Stadtrundgang durch Cartagena. Als erstes fahren wir mit dem Bus zum San Felipe Kastell. Das Meisterwerk spanischer Baukunst ist eine imposante Festung aus dem 16. Jahrhundert. Nicht weniger imposant sind die fliegenden Händler, die von allen Seiten uns etwas verkaufen wollen. Bevor wir am Parque de la Marina den Bus verlassen und zu einem rund 1,5 stündigen Spaziergang aufbrechen, bekommen wir die Möglichkeit ein Andenken in den hiesigen Shops zu erwerben. Die Altstadt von Cartagena gehört seit 1984 zum UNESCO Weltkulturerbe und gehört zu den schönsten Kolonialstädten Südamerikas. Dies empfinden wir ebenso. In der Altstadt kommt uns ein alter Oldtimer entgegen, die Türen und die Balkone sind groß und hölzern und an jeder Ecke herrscht ein buntes Treiben. Wir laufen an der Santo Domingo Kirche, der Kathedrale und dem Uhrenturm vorbei, staunen über die Künste eines Malers und lauschen einer künstlerischen Darbietung.
Auch das Hafengelände ist hübsch gestaltet. Neben einem kleinen Zoo sind hier auch viele freilebende Tiere zu beobachten. Die bekommen vermutlich ein so gutes Futter, dass sie gar nicht mehr woanders hin möchten. Zum Abschied aus Cartagena geht hinter den Hochhäusern die Sonne unter und wenn man dazu einen Cocktail in der Hand hält, will man gerade nirgends woanders sein.

16. Tag: Erholung auf See – an Bord der Mein Schiff 1

Das gibt es doch nicht. Es ist tatsächlich mal etwas stürmisch. Die letzten Tage hatte ich eher das Gefühl, wir schippern über einen großen See. Leider stand ausgerechnet heute die Revanche im großen Shuffleboard an. Daraus wird nichts, da das Außendeck gesperrt wurde. Daher siedeln wir in unsere Lumas Bar um und die nötigen Informationen für den morgigen Tag werden besprochen. Im Prinzip ist alles ganz einfach, aber erst, wenn man das System dahinter verstanden hat.
Zum Abendessen trifft sich ein großer Teil der Gruppe nochmal im Atlantik Restaurant. Da wir recht zeitig gegangen sind, haben wir zwei Kellner nur für uns und das Essen kommt in perfekten Abständen. Geschmacklich ist es wie immer sehr gut und so gehen wir satt und zufrieden ins leicht schaukelnde Bett.

17./18. Tag: La Romana – Rückflug nach Deutschland

Leider heißt es heute Abschied nehmen. Doch bevor wir das Schiff komplett verlassen, nutzen einige Gäste noch die Zeit und unternehmen einen Ausflug auf die Isla Catalina.
Die kleine karibische Insel ist wunderschön und jeder hat viel Platz sich ein Lieblingsplätzchen für die nächsten Stunden raus zu suchen. Leider ist die Zeit viel zu kurz aber der Flieger wartet nicht auf uns. Am Flughafen in Punta Cana gehören wir mit zu den ersten und sind damit schneller als gedacht durch die eigenwillige Sicherheitskontrolle gekommen. Natürlich haben wir auch wieder brav die Einreise- bzw. Ausreiseformulare ausgefüllt. Nur wollte die niemand richtig sehen und erst nachdem wir gefragt haben, wo wir die abgeben sollen, hat sie uns jemand abgenommen. Ein hoch auf die Bürokratie :)
Der Flug verläuft reibungslos und ebenso der Umstieg in Paris funktioniert hervorragend.
Daher heißt es nun endgültig auf Wiedersehen. Ich bedanke mich wirklich sehr herzlich bei euch, dass ihr so eine liebe, aufmerksame und wissbegierige Gruppe wart. Es war mir ein großes Vergnügen mit euch unterwegs sein zu dürfen und ich nehme euch jederzeit wieder gerne mit. Falls jemand ganz große Lust auf eine erneute Kreuzfahrt in einer ähnlichen Region hat, ich begleite nächstes Jahr fast zur selben Zeit die Kreuzfahrt zu den kleinen Antillen mit der Mein Schiff. Praktisch nicht links herum, sondern diesmal recht herum. :)
Bleibt mir alle fein gesund und bis demnächst.
Euer Rico

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Kommentare zum Reisebericht

Hallo
Ein sehr interessanter Bericht.
Kannst du uns sagen ob wir für die verschiedenen Länder ein visum brauchen oder ob das mein schiff für uns macht.
Danke
Lg

Elvira
16.04.2023

Liebe Elvira,

die Ein- und Ausreiseformalitäten für die Dominikanische Republik erledigen wir für unsere Gäste. Es gibt keine weiteren länderspezifischen Einreiseformalitäten.
Viele Grüße!

Anne Schröder
17.04.2023