Kreuzfahrt Mittelamerika & Karibik mit der Mein Schiff 1
Reisebericht: 12.02. – 01.03.2025
Eine Kreuzfahrt ab der Dominikanischen Republik ist der perfekte Start für eine unvergessliche Reise durch die Karibik und Mittelamerika. In Jamaika warteten traumhafte Strände und die entspannte Regg
Ein Reisebericht von
Mareike Schmidt
12.02.2025 – Flug in die Dominikanische Republik
Heute starteten wir müde, aber voller Aufregung in unser Abenteuer. Zunächst begrüßte ich 15 Gäste am Flughafen in Dresden, wo der Flieger bereits auf uns wartete. Nach unserer Ankunft in Frankfurt gesellten sich noch 10 weitere Gäste zu unserer Gruppe. Als das Boarding abgeschlossen war, konnten wir unsere Aufregung kaum zügeln und wackelten gespannt auf unseren Sitzen herum. Im Flugzeug genossen wir alle Annehmlichkeiten und machten es uns gemütlich, während einige von uns bereits von den karibischen Stränden träumten. Voller Vorfreude begannen wir schließlich den Landeanflug auf Punta Cana. Am Flughafen wurden wir herzlich von einem Guide empfangen, der uns ins Hotel brachte. Dort angekommen, aßen wir noch eine Kleinigkeit, bevor wir uns auf eine erholsame Nachtruhe freuten.
13.02.2025 – Eberhardt–Ausflug Altos de Chavon und Tropfsteinhöhle
Der heutige Morgen bescherte uns einen wunderschönen Sonnenaufgang, der den perfekten Start in den Tag markierte. Nach einem leckeren Frühstück waren wir bereit für die bevorstehenden Abenteuer. Einige Gäste entschieden sich, die Annehmlichkeiten unserer schönen Unterkunft zu genießen und sich am Strand oder Pool zu erholen. Der Großteil der Gruppe machte sich jedoch auf den Weg zu den Altos de Chavón und den beeindruckenden Tropfsteinhöhlen. Unser örtlicher Reiseleiter Alexis begrüßte uns herzlich und gab uns interessante Informationen über die Region. Er erzählte uns, dass Baseball der Nationalsport der Dominikanischen Republik ist. Wir erfuhren auch von Mama Juana, dem Nationalgetränk, das aus einer Mischung von Rum, Honig und Kräutern besteht. Alexis erzählte uns zudem über das Schulsystem in der Dominikanischen Republik, wo die Kinder zwei kostenlose Mahlzeiten in der Schule erhalten. Der Tourismus macht etwa 40 % der Wirtschaft aus, und mit 97 Flüssen ist das Land reich an Wasserressourcen.
Dann besuchten wir Altos de Chavón. Dies ist ein malerisches Künstlerdorf, das im mediterranen Stil des 16. Jahrhunderts erbaut wurde. Es befindet sich oberhalb des Flusses Chavón und bietet einen atemberaubenden Blick auf die umliegende Landschaft. Das Dorf wurde in den 1970er-Jahren als kulturelles Zentrum errichtet und beherbergt heute Kunstgalerien, ein Archäologisches Museum sowie eine renommierte Kunstschule, die mit der Parsons School of Design in New York verbunden ist. Besonders bekannt ist das Amphitheater, in dem bereits weltberühmte Künstler wie Frank Sinatra und Andrea Bocelli aufgetreten sind.
Anschließend erreichten wir die Cueva de las Maravillas, die uns mit ihren beeindruckenden Tropfsteinformationen in Staunen versetzte. Sie liegt zwischen San Pedro de Macorís und La Romana und erstreckt sich über eine Länge von etwa 800 Metern, wovon rund 240 Meter für Besucher zugänglich sind. Die Höhle beherbergt zahlreiche Taino-Petroglyphen und -Piktogramme, die von den Ureinwohnern der Insel hinterlassen wurden und Einblicke in ihre Kultur und Mythologie geben. Die Taíno waren die Ureinwohner der Karibik und besiedelten Gebiete wie die heutige Dominikanische Republik, Puerto Rico, Kuba, Jamaika und Haiti lange bevor Christoph Kolumbus 1492 die Neue Welt entdeckte. Sie gehörten zur Arawak-Sprachfamilie und lebten hauptsächlich von Landwirtschaft, Fischfang und Jagd. Ihre wichtigste Anbaupflanze war Maniok, aus dem sie Casabe, eine Art Fladenbrot, herstellten. Zudem bauten sie Mais, Süßkartoffeln und Ananas an. Die Taíno hatten eine gut organisierte Gesellschaft mit Häuptlingen, den sogenannten Caciques, die über Dörfer, sogenannte Yucayeques, herrschten. Ihre Kultur war reich an Symbolik und Mythologie, was sich in Petroglyphen und Höhlenmalereien, wie in der Cueva de las Maravillas, widerspiegelt. Sie verehrten Naturgötter, die sie Zemis nannten, und glaubten an eine enge Verbindung zwischen Mensch und Natur. Mit der Ankunft der Spanier begann jedoch der Niedergang der Taíno. Krankheiten, Zwangsarbeit und Konflikte dezimierten die Bevölkerung rapide, sodass sie innerhalb weniger Jahrzehnte fast vollständig ausstarb. Dennoch leben viele ihrer Bräuche, Wörter und Traditionen in der karibischen Kultur weiter.
Durch ein modernes Beleuchtungssystem werden die Stalaktiten, Stalagmiten und Felsmalereien eindrucksvoll in Szene gesetzt. Wir entdeckten auch einige Riesenleguane, die uns begeisterten. Nach einem erlebnisreichen Tag fuhren wir zurück ins Hotel und genossen ein schmackhaftes Mittagessen. Die meisten Gäste wollten die schöne Unterkunft nutzen, um am Meer oder Pool zu entspannen. Zum Abendessen trafen wir uns wieder und tauschten unsere Eindrücke des Tages aus.
14.02.2025 – Zigarrenfabrik – Beginn Ihrer Kreuzfahrt in La Romana: Einschiffung
Unser heutiger Tag begann entspannt und etwas später als üblich. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zu einer Zigarrenfabrik, wo wir eine spannende Führung erhielten. Uns wurde ausführlich erklärt und gezeigt, wie Zigarren hergestellt werden. Dabei erfuhren wir, dass für die Produktion verschiedene Tabakblätter benötigt werden. Eine Zigarre reift etwa zwei bis drei Jahre und muss stets kühl gelagert werden. Interessanterweise sind dominikanischer und kubanischer Tabak qualitativ gleichwertig. Die Blätter aus den unteren Bereichen der Pflanze sorgen für eine milde Zigarre, während die oberen, kräftigeren Blätter eine stärkere Zigarre ergeben. Der Herstellungsprozess umfasst das Rollen der Blätter, gefolgt von einer Pressung. Ein geübter Zigarrendreher fertigt in acht Stunden rund 300 bis 400 Zigarren an. Anschließend lagern die fertigen Zigarren noch etwa drei Monate im Humidor, bevor sie in den Verkauf gehen.
Direkt neben der Zigarrenfabrik befand sich eine Schokoladenmanufaktur, die wir ebenfalls besuchten. Dort hatten wir die Gelegenheit, Schokotee und Schokolikör zu probieren – ein besonderes Geschmackserlebnis! Passend zum Valentinstag erhielt jeder Gast im Bus ein kleines Schokoladenherz als süße Überraschung.
Anschließend erreichten wir den Hafen und konnten erfreulicherweise früher auf unser „fahrendes Hotel“ einchecken. Auf dem Schiff angekommen, erkundeten wir zunächst die verschiedenen Bereiche und verschafften uns einen ersten Überblick. Kurz vor dem Abendessen stand noch die obligatorische Sicherheitseinweisung auf dem Programm. Danach traf sich fast die gesamte Gruppe wieder im Restaurant, wo wir ein vorzügliches Dinner genossen. Die Speisen und die Tischdekoration waren liebevoll auf das Valentinstagsthema abgestimmt. Schließlich war es soweit: Leinen los! Unsere Reise konnte beginnen.
15.02.2025 – Erholung auf See – an Bord der Mein Schiff 1
Der heutige Seetag war die perfekte Gelegenheit, um sich einen ersten Überblick über das Schiff zu verschaffen. Deshalb nahmen wir an einem Schiffsrundgang teil, bei dem uns eine Mitarbeiterin durch alle öffentlichen Bereiche führte. Während der Tour erhielten wir viele spannende Daten und Fakten zur Mein Schiff 1.
Das imposante Kreuzfahrtschiff wurde in der Meyer Werft gebaut und misst beeindruckende 315 Meter in der Länge sowie 32 Meter in der Breite. Die Brücke ist sogar 30 Meter breit. Für die Sicherheit an Bord sorgen 14 Rettungsboote, die jeweils 150 bis 200 Personen aufnehmen können – genug Platz für jeden einzelnen Gast. Zusätzlich gibt es vier Tenderboote, die für den Transport zwischen Schiff und Land genutzt werden. Insgesamt sind rund 3.000 Gäste an Bord, die von einem engagierten Team aus 1.000 Crew-Mitgliedern betreut werden. Insgesamt gibt es 1.447 Kabinen und Suiten, darunter luxuriöse Panorama-Suiten mit großzügigen Veranden. Kulinarisch haben die Gäste die Wahl zwischen 12 Restaurants und Bistros, die meisten davon mit Service am Platz, sowie 16 Bars und Lounges, die zum Verweilen einladen. Neben exquisiter Gastronomie bietet das Schiff zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Sportbegeisterte können sich im großen Fitnessbereich, auf der 438 Meter langen Joggingstrecke mit eingebauter Steigung oder bei verschiedenen Kursen auspowern. Wer Entspannung sucht, findet sie im großzügigen Spa & Meer-Bereich, der mit einer weitläufigen Saunalandschaft ausgestattet ist. Für Unterhaltung sorgen ein großes Showtheater, ein Casino sowie eine Schaubühne, auf der regelmäßig Live-Auftritte stattfinden. Besonders beliebt ist die Ebbe & Flut Bier-Bar, die in Zusammenarbeit mit der Hamburger Brauerei Ratsherrn entstanden ist. Zudem gibt es mit der Manufaktur – Kreative Küche ein Restaurant, das Workshops und Verkostungen anbietet. Das Schiff wurde am 11. Mai 2018 von den Beachvolleyball-Olympiasiegerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst getauft. Im Jahr 2023 erhielt es eine Renovierung, bei der unter anderem ein Landstromanschluss integriert wurde.
Interessante Tatsache: Kreuzfahrtschiffe dieser Größe verarbeiten täglich mehrere Tonnen Lebensmittel, um die kulinarischen Bedürfnisse der Passagiere zu erfüllen. Täglich fallen rund 2.000 Kilogramm Wäsche an, darunter Bettwäsche, Handtücher, Tischdecken und die Uniformen der Besatzung. An Wechseltagen, wenn Passagiere an- und abreisen, steigt dieses Volumen sogar auf etwa 3.000 Kilogramm.
Während unseres Rundgangs sammelten wir viele Eindrücke und entdeckten zahlreiche Möglichkeiten, wie man die Zeit an Bord genießen kann. Ob Entspannung auf dem Sonnendeck, kulinarische Erlebnisse in den Restaurants oder sportliche Aktivitäten – für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Und nun die Frage an euch: Welcher war euer Lieblingsplatz auf dem Schiff? ;-)
16.02.2025 – Ocho Rios – Jamaika
Am heutigen Tag erreichten wir Ocho Rios, eine malerische Küstenstadt an der Nordküste Jamaikas, die für ihre atemberaubende natürliche Schönheit, weißen Sandstrände und kristallklares Wasser bekannt ist. Ocho Rios, oft liebevoll "Ochi" genannt, liegt an der Nordküste Jamaikas in der Parish Saint Ann. Ursprünglich ein beschauliches Fischerdorf, hat sich die Stadt zu einem beliebten Touristenziel entwickelt.
In Jamaika herrscht Linksverkehr, was für uns zunächst ungewohnt war. Unser erster Halt war am Galina Lookout Point, wo wir einen kurzen Fotostopp einlegten und die beeindruckende Aussicht genossen. Anschließend machten wir uns auf den Weg in die Blue Mountains, die mit einer Höhe von bis zu 2.256 Metern bekannt sind. Diese Region ist berühmt für ihren Kaffee, der als einer der besten der Welt gilt. Wir nutzten die Gelegenheit, diesen vor Ort zu probieren, und waren begeistert von seinem speziellen Aroma und der milden, wenig bitteren Note.
Unterwegs besuchten wir einen lokalen Friedhof und erfuhren von unserem Guide Interessantes über die Bestattungstraditionen in Jamaika. Da die meisten Menschen von Montag bis Samstag arbeiten, finden Beerdigungen häufig sonntags statt, da an diesem Tag die Mehrheit frei hat. Der Sonntag wird zudem oft zum Waschen, Saubermachen und Kochen genutzt. Die Beerdigungszeremonien beginnen in der Kirche, während draußen Lebensmittel und Getränke verkauft werden. Nach dem Gottesdienst begibt sich die Trauergemeinde zum Friedhof für die Beisetzung. Einige Gäste nehmen nur am Kirchenteil teil. Im Anschluss an die Beisetzung wird gemeinsam gegessen, bevor jeder wieder nach Hause geht. Die Friedhöfe unterscheiden sich deutlich von denen, die wir kennen. Wir sahen beispielsweise einen kleinen bunten Turm und ein Modell eines Flugzeugs auf den Gräbern. Unser Guide erklärte, dass oft der Beruf des Verstorbenen dargestellt wird. Bei manchen Gräbern gab es auch große Aufsteller mit dem Bild der Person.
In den Blue Mountains angekommen, erhielten wir Einblicke in die verschiedenen Phasen der Kaffeeherstellung. Die Kaffeefrucht wird erst geerntet, wenn sie rot ist, und dieser Schritt wird traditionell von Frauen durchgeführt. Die Bohnen werden anschließend herausgelöst, getrocknet, geröstet und im letzten Schritt gemahlen.
Danach besuchten wir die Maroon-Gemeinschaft in Charles Town, eine der fünf verbliebenen Maroon-Siedlungen in Jamaika. Die Maroons sind Nachfahren afrikanischer Sklaven, die von den Plantagen flohen und eigenständige Gemeinschaften bildeten. Als die Briten 1655 Jamaika von den Spaniern übernahmen, flohen viele Sklaven von den Plantagen und suchten Zuflucht in den schwer zugänglichen Bergregionen. Dort bildeten sie autonome Gemeinschaften und entwickelten eine eigene Kultur und Gesellschaftsstruktur. Unter der Führung von Anführern wie Queen Nanny, einer legendären Führerin der Windward Maroons, führten sie einen Guerillakrieg gegen die britischen Kolonialherren, der als Erster Maroon-Krieg bekannt wurde. Diese Konflikte führten 1739 zu Friedensverträgen, die den Maroons Autonomie und Landrechte zusicherten. Die Siedlung entstand um 1754 und wurde ursprünglich als New Crawford Town bezeichnet. Erst 1832 erhielt sie den Namen Charles Town. Im Gegensatz zu anderen Maroon-Siedlungen, die oft in abgelegenen Bergtälern liegen, befindet sich Charles Town auf den flachen Küstenebenen. Ein bedeutender Anziehungspunkt der Gemeinschaft ist das Asafu Museum, das einen tiefen Einblick in die Geschichte und Kultur der Maroons bietet, auch wir besichtigten dieses. Jährlich findet auf dem Asafu-Gelände das International Maroon Conference & Festival statt, das Besucher aus aller Welt anzieht. Aktuell wird die Gemeinschaft von Marcia "Kim" Douglas als amtierende Colonel geführt. Sie ist die erste Frau in dieser Position und setzt sich für den sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt ihrer Gemeinschaft ein.
Anschließend genossen wir ein typisches Mittagessen mit Bohnen, Reis und Ackee, der Nationalfrucht Jamaikas.
Auf dem Rückweg zum Schiff legten wir einen kurzen Stopp ein, um Souvenirs zu kaufen. Am Nachmittag kehrten wir zurück nach Ocho Rios und nutzten die verbleibende Zeit, um die Stadt weiter zu erkunden und die lokale Atmosphäre zu genießen.
17.02.2025 – Montego Bay – Jamaika
Heute erreichten wir Montego Bay, eine der bekanntesten Städte Jamaikas. Die Insel ist in insgesamt 14 Bezirke unterteilt, wobei Montego Bay zur Parish Saint James gehört. Hier befindet sich auch der größte Flughafen des Landes, was die Stadt zu einem wichtigen touristischen Dreh- und Angelpunkt macht. Montego Bay war einst ein Zentrum des Zuckerrohranbaus, heute ist die Stadt vor allem für ihren Tourismus und Handel bekannt. Jamaika ist die drittgrößte Insel der Karibik, nach Kuba und Hispaniola. Auf der Insel leben etwa 2,9 Millionen Einwohner.
Jamaika wurde im Jahr 1511 von den Briten besetzt, weshalb Englisch bis heute die Amtssprache ist. Unsere Reiseleiterin Amanda brachte uns zudem einige Worte in Patois, der inoffiziellen Landessprache, bei. Diese entwickelte sich während der Kolonialzeit aus einer Mischung englischer, afrikanischer und kreolischer Einflüsse. Am 6. August 1962 erlangte Jamaika schließlich seine Unabhängigkeit von Großbritannien.
Interessant war für uns auch, dass die meisten Supermärkte in Jamaika heute im Besitz chinesischer Geschäftsleute sind. In Montego Bay und Ocho Rios gibt es markante Uhrentürme, die früher als zentrale Treffpunkte dienten.
Die jamaikanische Flagge besteht aus drei Farben: Gelb oder Gold symbolisiert die Sonne, Grün steht für die üppige Vegetation, und Schwarz repräsentiert die Stärke und Kreativität der Menschen. Ein weiteres spannendes Detail war die Nationalfrucht Ackee, die ursprünglich 1978 aus Westafrika eingeführt wurde. Früher wurde sie nicht nur als Nahrungsmittel, sondern auch zur Seifenherstellung und zur Wundheilung genutzt. Das Nationale Symbol Jamaikas zeigt ein Porträt der indigenen Bevölkerung, begleitet von einem Alligator und einer Ananas. Das Motto des Landes lautet: "Out of Many, One People" – „Aus vielen ein Volk“. Der Nationalvogel Jamaikas ist der Schwalbenschwanzkolibri, hier als „Doctor Bird“ bekannt. Seine Farben leuchten in Gelb, Rot, Schwarz und Grün. Einer der Nationalhelden Jamaikas ist Samuel Sharpe, der in Montego Bay geboren wurde. Er setzte sich aktiv für die Gleichberechtigung der Sklaven ein.
Unser nächster Halt war die St. James Parish Church, die 1775 erbaut wurde und als die älteste Kirche Montego Bays gilt. Im Jahr 1957 wurden Teile der Kirche zerstört, doch der Großteil der historischen Bausubstanz blieb im Originalzustand erhalten.
Im Anschluss besuchten wir eine Schule, was uns Gelegenheit gab, mehr über das jamaikanische Schulsystem zu erfahren. Kinder besuchen von 3 bis 6 Jahren den Kindergarten und wechseln anschließend in die Grundschule (Klassen 1–6). Nach einem Test entscheidet sich der weitere Bildungsweg: Wer gut abschneidet, kann auf die Highschool gehen. In Jamaika tragen alle Schüler Schuluniformen, wobei jede Schule ihre eigene Farbgestaltung hat. Die Mädchen müssen schwarze Schuhe und Socken tragen und dürfen lediglich eine Uhr als Schmuck anlegen. Ihr Erscheinungsbild soll möglichst natürlich bleiben. Die Jungen tragen einen braunen Anzug mit Krawatte.
Gegen Mittag erreichten wir eine Plantage, wo wir in malerischer Umgebung ein landestypisches Mittagessen genossen. Serviert wurden Reis, Bohnen, Jerk Chicken und frischer Salat. Dazu gab es einen erfrischenden Fruchtpunsch, wahlweise mit oder ohne Rum.
Ein bemerkenswerter Aspekt des jamaikanischen Alltags ist das Bausystem für Häuser. Wer ein Haus errichten möchte, muss das Geld dafür vollständig zur Verfügung haben – Kredite gibt es nicht. Viele Familien ziehen bereits ein, bevor das Haus komplett fertiggestellt ist. Es kann bis zu fünf Jahre dauern, bis ein Haus vollständig gebaut ist.
Nach einem kurzen Souvenirstopp kehrten wir am Nachmittag schließlich zu unserem Schiff zurück und ließen die Erlebnisse des Tages noch einmal Revue passieren.
18.02.2025 – Seetag
Der heutige Tag war ein Seetag und das Wetter war herrlich. Es bot sich die perfekte Gelegenheit im Pool zu entspannen oder bei einem köstlichen Eisbecher in der Eisbar abzukühlen. Zudem gab es einen spannenden Vortrag über Mexiko, und viele weitere Aktivitäten an Bord luden zur Teilnahme ein. Am Abend trafen wir uns, genossen gemeinsam ein leckeres Abendessen und tauschten uns über unsere Erlebnisse an Bord aus.
19.02.2025 – Cozumel – Mexiko
Guten Morgen, Mexiko! Heute erreichten wir Cozumel, eine Insel im Karibischen Meer vor der Ostküste der Yucatán-Halbinsel. Der Name "Cozumel" stammt aus dem Mayanischen und bedeutet "Insel der Schwalben". Cozumel hat eine Fläche von etwa 1.9 Quadratkilometern und eine Bevölkerung von rund 100.000 Menschen. Die Insel ist ein beliebtes Ziel für Kreuzfahrtschiffe, die hier regelmäßig anlegen. Die Hauptstadt, San Miguel, ist die größte Stadt der Insel und bietet eine Mischung aus modernen Annehmlichkeiten, lokalen Märkten und historischen Sehenswürdigkeiten. Die Insel ist etwa 48 km lang und 16 km breit und gehört zum Bundesstaat Quintana Roo.
Wir besuchten jedoch heute die archäologische Stätte in Tulum. Diese gehört zu den bedeutendsten Maya-Ruinen an der Karibikküste Mexikos. Tulum war eine wichtige Hafenstadt der Maya-Zivilisation und ist einzigartig, da es die einzige bekannte Maya-Stätte ist, die direkt am Meer liegt. Sie thront auf einer Klippe und bietet einen spektakulären Blick auf das türkisfarbene Wasser der Karibik. Die Stadt blühte etwa vom 13. bis zum 15. Jahrhundert und war ein bedeutendes Handelszentrum, das mit anderen Maya-Städten sowie mit Kulturen im ganzen Karibischen Raum in Verbindung stand. Besonders auffällig sind die gut erhaltenen Gebäude, wie der Tempel der Windgötter, der Burg und die Mauer, die die gesamte Stätte umgibt und Tulum vor Eindringlingen schützte. Tulum war auch ein religiöses Zentrum, und viele der Gebäude sind mit kunstvollen Reliefs und Wandmalereien verziert. Die Ikonographie in Tulum zeigt die enge Verbindung der Maya mit ihren Göttern und der Natur. Heute ist die Stätte ein UNESCO-Weltkulturerbe und ein beliebtes Ziel für Touristen, die nicht nur die archäologischen Überreste bewundern, sondern auch die umliegenden Strände genießen können. Tulum verbindet auf eindrucksvolle Weise Geschichte, Kultur und Natur und bleibt ein faszinierendes Zeugnis der Maya-Zivilisation. Leider konnten wir unseren geplanten Ausflug nicht wie vorgesehen durchführen. Dennoch versuchten wir, das Beste aus der Situation zu machen.
Am Abend freuten wir uns auf unser schwimmendes Hotel und besonders auf unsere Betten.
20.02.2025 – Costa Maya – Mexiko
Am heutigen Tag befanden wir uns immer noch in Mexiko, jedoch diesmal in Costa Maya. In dieser Region spielten die Maya eine zentrale Rolle, da sie die wichtigste Hochkultur waren. Wir befanden uns auf der Yucatán-Halbinsel, die aus Kalkstein besteht, welcher Wasser aufnimmt und so die Entstehung von Cenoten ermöglicht. Während der Maya-Periode entwickelten sich auf Yucatán Stadtstaaten, die untereinander miteinander handelten und auch Zölle in Form von Tieren, Samen oder Pflanzen zahlten.
Die Maya waren auch bekannt für ihre Fortschritte in der Agrikultur und für die Entwicklung eines der ersten komplexen Kalendersysteme. Ein bedeutender Teil ihrer Kultur war der Puktapok (ein Ritualspiel, bei dem oft die beste Mannschaft geopfert wurde), was zum Scherz führt, dass Mexiko nie in der Fußball-Weltmeisterschaft gewinnt. Es gibt insgesamt vier verschiedene Maya-Kalender, und der bekannteste unter ihnen ist die lange Zählung. Der Zyklus dieses Kalenders wiederholt sich alle 130.000 Jahre. Der 21. Dezember 2012 wurde von vielen als das Ende der Welt vorhergesagt, doch die Maya-Interpretation bezog sich eigentlich nur auf das Ende eines Zyklus und nicht das Ende der Erde selbst.
Ein weiteres interessantes Detail sind die Friedhöfe in Mexiko, die besonders bunt gestaltet sind. Früher wurden die Verstorbenen häufig im Haus beerdigt, doch das Konzept des Friedhofs wurde später übernommen. Am 2. November jedes Jahres findet in Mexiko ein großes Fest statt, bei dem die lebenden Menschen mit den Verstorbenen feiern – das Día de los Muertos.
Nach einem Besuch bei Chacchoben, einer wichtigen Maya-Stätte, die einst etwa 10.000 Menschen beherbergte, erhielten wir sehr aufschlussreiche Erklärungen zu den historischen und kulturellen Aspekten dieser beeindruckenden Kultur. Die Stätte befindet sich im mexikanischen Bundesstaat Quintana Roo, auf der Yucatán-Halbinsel und wurde von den Maya zwischen dem 6. und 10. Jahrhundert bewohnt. Der Name „Chacchoben“ bedeutet übersetzt „Ort des roten Maises“, was auf die Bedeutung der Landwirtschaft, insbesondere des Maisanbaus, für die Maya-Kultur hinweist. Die Stätte umfasst mehrere große Pyramiden und Tempel, die durch ausgedehnte Platzanlagen miteinander verbunden sind. Besonders auffällig ist die Hauptpyramide, die als Templo I bekannt ist und auf der sich ein ritueller Bereich befindet. In der Nähe des Tempels können Besucher die Überreste von Plattformen und Verzierungen entdecken, die auf die religiöse und zeremonielle Bedeutung der Stätte hinweisen. Chacchoben war ein wichtiger Stadtstaat, und die Maya, die hier lebten, beschäftigten sich mit Handel, Landwirtschaft und Religiösen Zeremonien. Überreste von Gebrauchsgütern, Keramiken und Opferstätten geben uns heute wertvolle Einblicke in das tägliche Leben und die rituellen Praktiken der Maya. Die Stätte von Chacchoben wurde 1994 für die Öffentlichkeit geöffnet und ist heute ein beliebtes Ziel für Touristen, die mehr über die faszinierende Kultur und Geschichte der Maya erfahren möchten. Der Besuch von Chacchoben ermöglicht einen einzigartigen Einblick in die Architektur, Kunst und Religion einer der größten Zivilisationen der Präkolumbianischen Welt.
Nachdem wir uns in aller Ruhe umgeschaut hatten, machten wir uns wieder auf den Weg zurück zu unserem Schiff. Am Abend freuten wir uns zudem auf einen spannenden Vortrag über Belize und Honduras im Theater, der uns noch tiefer in die Geschichte und Kultur der Region eintauchen ließ.
21.02.2025 – Belize City – Belize
Heute erreichten wir Belize City, die größte Stadt des Landes und ein bedeutendes wirtschaftliches sowie kulturelles Zentrum. Die Stadt wurde 1638 von englischen Holzern unter dem Namen „Belize Town“ gegründet und entwickelte sich rasch zu einem wichtigen Handelsposten. Im Jahr 1973 wurde der Name in „Belize City“ geändert. Die englische Sprache ist hier weit verbreitet, was auf die koloniale Vergangenheit zurückzuführen ist, in der England die Kontrolle über das Gebiet hatte.
Ein markantes Wahrzeichen der Stadt ist der Baron Bliss Leuchtturm, der zu Ehren des britischen Admirals Robert Boyd errichtet wurde. Dieser Leuchtturm dient als Symbol für die maritime Geschichte und die Bedeutung des Hafens von Belize City.
Während unseres Aufenthalts besuchten wir die archäologische Stätte Altun Ha, die etwa 50 km nördlich von Belize City liegt. Altun Ha war eine bedeutende Maya-Stadt, die zwischen 900 v. Chr. und 1000 n. Chr. bewohnt war. Der Name „Altun Ha“ bedeutet übersetzt „Wasserstein“, was auf die Bedeutung von Wasser und Quellen für die Maya-Kultur hinweist. Besonders beeindruckend ist der Tempel der Steinaltäre, der mit einer Höhe von 16 Metern der größte Tempel der Stätte ist. Es ist eine der wenigen Maya-Stätten, bei denen Besucher die Tempel noch betreten können, was das Erlebnis besonders authentisch macht. Der Tempel wurde nach dem Sonnen- und Regen-Gott der Maya benannt und gilt als einer der am besten erhaltenen Tempel der Region. Ein weiteres bemerkenswertes Element von Altun Ha ist das Jade-Monster, ein berühmtes Artefakt, das 1968 bei Ausgrabungen gefunden wurde. Es handelt sich um eine etwa 15 cm große Statue eines Maya-Götzen aus Jade, die als heiliges Symbol galt und auf die hohe Bedeutung von Altun Ha als religiösen Ort hinweist. Auf dem Gelände von Altun Ha befinden sich zudem kleine Souvenirläden und ein Restaurant, die zusätzliche Annehmlichkeiten bieten.
Nach unserem Ausflug kehrten wir zum Hafen zurück und genossen am Abend die vielfältige Auswahl an Restaurants auf unserem Schiff.
22.02.2025 – Roatan – Honduras
Am heutigen Tag erreichten wir Coxen Hole, die größte Stadt auf der Insel Roatán in Honduras. Mit etwa 8.300 Einwohnern ist Coxen Hole auch die Hauptstadt des Departements der Bay Islands. Auf der gesamten Insel sind die Schulen öffentlich, lediglich eine Privatschule existiert. Zudem gibt es eine Universität, die zur Bildungseinrichtung der Region beiträgt.
Unser Ausflug führte uns in den Mayan Eden Eco Park, wo wir auf einem Dschungelspaziergang zahlreiche Tiere wie Tukane, Kapuzineräffchen, Brüllaffen sowie Schmetterlinge, Papageien und Kolibris beobachten konnten. Diese Begegnungen waren beeindruckend und bereicherten unser Erlebnis. Der Park wurde mit dem Ziel gegründet, die einzigartige Flora und Fauna der Region zu schützen und gleichzeitig den Besuchern einen Einblick in die Maya-Kultur zu geben.
Die beeindruckenden Mayaskulpturen im Park stammen ursprünglich vom Festland und wurden hierhergebracht. Über eine abenteuerliche Hängebrücke gelangten wir zu weiteren Mayadenkmälern, darunter der Mayakalender, der uns tiefere Einblicke in die Kultur der Maya ermöglichte. Im Mayan Eden Eco Park sind viele dieser Denkmäler, wie etwa Häuptlingsfiguren oder Darstellungen von Göttern, ein Versuch, den Besuchern die kosmologische Bedeutung der Maya-Kultur näherzubringen. Ein besonderes Denkmal zeigte den Mayakönig Lempira, der auch auf dem honduranischen Geldschein abgebildet ist und als Symbol für die Freiheit und den Widerstand gegen koloniale Unterdrückung steh.
Zufrieden und voller neuer Eindrücke kehrten wir zu unserem Schiff zurück und ließen den Tag Revue passieren. Dies ist auch besser so, denn am Abend könnte die Luft in Honduras etwas bleihaltig sein :-DD
23.02.2025 – Erholung auf See
Das Motto des heutigen Tages lautete: „Ein guter Tag beginnt mit einem guten Frühstück.“ Und in der Tat begann der Tag für uns alle auf eine ganz besondere Weise. Die Gäste wurden mit einem exklusiven Frühstück verwöhnt, das keine Wünsche offenließ. Neben prickelndem Sekt und köstlichen Pralinen war die Auswahl an Speisen so vielfältig und lecker, dass jeder ganz nach seinem Geschmack genießen konnte.
Am Mittag hatten wir die Gelegenheit, einem spannenden Vortrag über Costa Rica und Panama zu lauschen, der uns noch mehr über die kulturellen und landschaftlichen Besonderheiten dieser beiden faszinierenden Länder verriet. Die Informationen bereicherten unser Wissen und weckten die Vorfreude auf die bevorstehenden Reiseziele.
Am Abend trafen sich dann einige von uns erneut und genossen Fisch. Bei gutem Essen und in geselliger Runde ließen wir den Tag in aller Ruhe ausklingen und freuten uns auf die nächsten Abenteuer, die noch vor uns lagen.
24.02.2025 – Puerto Limon – Costa Rica
Heute landeten wir in Puerto Limón, Costa Rica, einem der wichtigsten Häfen des Landes. Limón besteht aus drei verschiedenen Häfen und ist bekannt für seine abwechslungsreiche Natur und Kultur. Der Name „Karibik“ stammt übrigens von den Ureinwohnern, den Kariben, die diese Region bewohnten. Puerto Limón wurde im Jahr 1502 von Christopher Columbus während seiner vierten Reise nach Amerika entdeckt, was der Stadt eine historische Bedeutung verleiht. Die Umgebung und die Geschichte von Limón sind eng mit der Karibik verbunden, und viele der Einwohner haben afrikanische Wurzeln, da die Stadt während der Kolonialzeit ein wichtiger Umschlagplatz für afrikanische Sklaven war. Der Name Puerto Limón bedeutet „Hafen der Zitrone“, was sowohl auf die geografische Lage als auch auf die historische Bedeutung der Region für den Handel mit Zitrusfrüchten hinweisen könnte.
Nach unserer Ankunft erreichten wir den Fährhafen und machten uns auf den Weg zu einer Bootsfahrt durch den Tortuguero-Nationalpark, ein wahres Naturparadies, das für seine reiche Tierwelt bekannt ist. Der Park erstreckt sich über eine Fläche von rund 26.000 Hektar und zeichnet sich durch seine unglaubliche Artenvielfalt sowie seine unberührte Natur aus. Er ist besonders bekannt für seine Feuchtgebiete, Flüsse, Lagunen und Kanäle, die das Ökosystem zu einem wahren Paradies für Naturliebhaber und Tierbeobachter machen. Tortuguero ist vor allem berühmt für seine Rolle als Brutstätte für Grüne Meeresschildkröten. Jedes Jahr kommen Tausende dieser Schildkröten an die Strände des Parks, um ihre Eier zu legen – ein faszinierendes Naturschauspiel, das Touristen aus aller Welt anzieht. Der Park verdankt seinen Namen, was aus dem spanischen „Tortuga“ (Schildkröte) abgeleitet wird, dieser einzigartigen Schildkrötenpopulation.
Während unseres Spaziergangs zum Hafen konnten wir als erstes eine Gruppe von Brüllaffen beobachten, die für ihre lauten Rufe bekannt sind – und wussten nun, dass diese faszinierenden Tiere Vegetarier sind. Wenig später entdeckten wir auch unser erstes Faultier, was für uns ein ganz besonderer Moment war. Dazu gesellten sich ein Kaiman, verschiedene Leguane und zahlreiche Vogelarten, die wir aus nächster Nähe bestaunen konnten. Die Vielfalt und Schönheit der Natur beeindruckte uns sehr.
Nach so vielen spannenden Erlebnissen machten sich alle hungrig auf den Weg zum Mittagessen. Zunächst erhielten wir ein Getränk namens „Krötenwasser“, das zunächst nicht sehr appetitlich klang. Doch nach dem ersten Schluck waren wir angenehm überrascht – es schmeckte überraschend lecker und bestand aus einer Mischung von Zuckerrohr, Kokosnusswasser und Ingwer. Danach wurde uns ein köstliches Mittagessen serviert, das uns so richtig stärkte und uns für den nächsten Programmpunkt fit machte.
Gut gestärkt und voller Energie machten wir uns auf unseren Dschungelwalk durch den Cahuita-Nationalpark. Der Park wurde 1970 gegründet und erstreckt sich über etwa 1.100 Hektar Land und 22.000 Hektar Meeresfläche. Er schützt sowohl den Regenwald als auch das angrenzende Korallenriff, das eines der wichtigsten Riffe in Costa Rica darstellt. Der Park hat auch kulturelle Bedeutung, da er sich auf traditionellem Land der afro-karibischen Bevölkerung befindet, die noch immer einen bedeutenden Einfluss auf die Region hat. Während wir durch die üppige Vegetation wanderten, trafen wir erneut auf Faultiere und Leguane und genossen die atemberaubende Schönheit der Umgebung. Besonders der Strand in Cahuita bot uns einen ruhigen Rückzugsort, um die Natur in vollen Zügen zu genießen.
Als wir schließlich wieder am Schiff zurück waren, wurden wir von einer Gruppe Musikanten herzlich empfangen. Wer noch Lust hatte, konnte sich einen spannenden Vortrag über Kolumbien anhören und mehr über dieses faszinierende Land erfahren. Der Tag war voller beeindruckender Erlebnisse und interessanter Eindrücke, die uns noch lange begleiten werden.
25.02.2025 – Colon – Panama
Heute erreichten wir Panama, und besonders die Männer in unserer Gruppe waren sehr neugierig auf den weltberühmten Panamakanal, der als eine der größten Ingenieurleistungen der Geschichte gilt. Der Kanal verbindet den Atlantik mit dem Pazifik und hat damit eine entscheidende Rolle im internationalen Handel und Transport gespielt. Der Bau des Kanals wurde von den Amerikanern vor über hundert Jahren abgeschlossen, genauer gesagt im Jahr 1914, nachdem zuvor viele Versuche von anderen Nationen gescheitert waren. Der Kanal hat eine Länge von etwa 82 Kilometern und ermöglicht den Schiffen eine deutlich kürzere Reise, da sie nicht mehr den langen Umweg um das Kap Horn in Südamerika nehmen müssen.
Die Republik Panama, in der etwa 1,7 Millionen Menschen leben, ist bekannt für seine geografische Lage und seine Bedeutung für den globalen Handel. Die Bewohner Panamas werden als „Panameños“ bezeichnet. Eine der historisch und wirtschaftlich bedeutendsten Städte des Landes ist Colón. Diese Hafenstadt war früher eines der wichtigsten Handelszentren der Region, besonders aufgrund ihrer Nähe zum Panamakanal. Die 2.094 Ausflugsgäste, die sich heute auf den Weg machten, wollten den Kanal erleben und mehr über seine Geschichte erfahren.
Der Panamakanal wird durch Regenwasser gespeist, was eine besonders hohe Wasserqualität gewährleistet. Dies ist eine der faszinierendsten Eigenschaften des Kanals, denn das Wasser, das durch den Kanal fließt, wird ständig von unabhängigen Laboren auf seine Qualität hin überwacht. Damit wird sichergestellt, dass das Wasser immer den strengen Anforderungen entspricht. Der Kanal wird mit Wasser aus einer Talsperre versorgt, die das Wasser staut, um es in den Kanal abzulassen. Wenn jedoch der Wasserstand zu niedrig ist – wie im vergangenen Jahr – kann dies zu Problemen führen. Zu wenig Wasser im Kanal bedeutet, dass weniger Schiffe durchfahren können. Normalerweise passieren rund 40 Schiffe pro Tag den Kanal, aber im letzten Jahr musste diese Zahl aufgrund des Wassermangels auf nur 25 Schiffe pro Tag reduziert werden. Es war sogar absehbar, dass die Zahl weiter sinken könnte, doch glücklicherweise kam es nicht dazu, da die Regenfälle das Wasservolumen wieder anstiegen ließen.
Das Problem ist nicht die Regenzeit, sondern die Trockenzeit. Diese dauert in Panama von Mai bis Juni und stellt eine Herausforderung dar, weil in dieser Zeit die Zuflüsse, die den Kanal speisen, nicht ausreichend Wasser liefern können. In der darauffolgenden Regenzeit füllt sich der Kanal jedoch wieder mit Wasser, sodass der normale Betrieb aufrechterhalten werden kann. Dieses Jahr hat sich die Situation glücklicherweise stabilisiert, und der Wasserstand ist jetzt um etwa 10 bis 15 Prozent über dem minimalen Niveau, was den normalen Betrieb des Kanals ermöglicht.
Der Panamakanal ist nicht nur ein logistisches Meisterwerk, sondern auch eine technologische Innovation. Früher konnten Schiffe den Kanal nur tagsüber passieren, doch seit 1961 ist der Kanal rund um die Uhr befahrbar. Dies wurde durch die Elektrifizierung und die Installation von Scheinwerfern ermöglicht, die den Kanal auch nachts sicher befahrbar machen. Der Kanal wird nun 24 Stunden am Tag betrieben, was ihn zu einer der wichtigsten Handelsrouten der Welt macht.
Mittags genossen wir ein schmackhaftes Mittagessen auf unserem Boot, während wir weiter den Panamakanal erkundeten. Es war ein faszinierendes Erlebnis, diesen historischen Ort zu besuchen und die enormen Dimensionen und die Bedeutung des Kanals hautnah zu erleben.
Der Kanal nutzt insgesamt drei Schleusenstationen: die Gatun-Schleusen am Atlantik-Ende, die Miraflores-Schleusen und die Pedro-Miguel-Schleusen, die sich zwischen Gatun und Miraflores befinden. Die Gatun-Schleusen sind die größten und ältesten und bestehen aus drei Kammern, die jeweils 110 Meter lang, 39 Meter breit und 39 Meter hoch sind. Diese Kammern können Schiffe mit einer Länge von bis zu 275 Metern, einer Breite von 32 Metern und einem Tiefgang von 12 Metern aufnehmen. Auch die Miraflores-Schleusen am Pazifik-Ende sind mit drei Kammern ausgestattet, jedoch etwas kleiner, mit einer Länge von 335 Metern und einer Breite von 41 Metern. Die Pedro-Miguel-Schleusen sind ebenfalls mit zwei Kammern ausgestattet und ermöglichen es, Schiffe von den höheren Ebenen in den unteren Abschnitt des Kanals zu transportieren. Die Schleusen werden von speziellen Sperrtoren (auch als KG-Tore bezeichnet) gesichert, die dafür verantwortlich sind, den Wasserfluss zu kontrollieren. Diese Tore sind aus massivem Stahl gefertigt und können enormen Wasserdruck aushalten. Sie werden hydraulisch geöffnet und geschlossen, um das Wasser entweder in die Schleusenkammern zu leiten oder abzuleiten. Diese Tore stellen sicher, dass der Kanal jederzeit mit ausreichend Wasser versorgt wird und verhindern, dass der Wasserstand in den Schleusen zu niedrig wird. Das Gewicht eines Schleusentors beträgt circa 3.000 Tonnen.
Ein weiteres Schlüsselelement des Panamakanals sind die Schlepper, die Schiffe beim Passieren des Kanals unterstützen. Schlepper sind notwendig, um den Schiffsverkehr in engen Bereichen zu kontrollieren und die Schiffe sicher durch die Schleusen und die engen Kurven des Kanals zu manövrieren. Diese Schlepper sind mit leistungsstarken Maschinen ausgestattet und können Schiffe sowohl ziehen als auch schieben, um Kollisionen zu vermeiden und die Navigation zu erleichtern. Besonders an den Miraflores-Schleusen, wo der Kanal besonders eng ist, sind Schlepper von entscheidender Bedeutung. Die Schlepper im Panamakanal haben eine Leistung von etwa 2.500 bis 4.500 PS, um auch größere Schiffe sicher durch den Kanal zu manövrieren.
Nach der Rückkehr zum Hafen machten wir uns wieder auf den Weg zurück zu unserem Schiff und blickten mit Vorfreude auf den letzten Hafen, der uns auf dieser unvergesslichen Reise noch erwarten sollte.
26.02.2025 – Cartagena – Kolumbien
Heute erreichten wir Cartagena in Kolumbien, eine der faszinierendsten Städte des Landes. Cartagena ist mit etwa 1,5 Millionen Einwohnern die fünftgrößte Stadt Kolumbiens. Die größte Stadt des Landes ist Bogotá, gefolgt von Medellín. Cartagena wurde 1533 gegründet, und die Stadt erlangte schnell Bekanntheit, als hier Gold entdeckt wurde. Dieses Gold wurde nach Spanien geschickt und trug zur wirtschaftlichen Bedeutung der Stadt bei.
Unser erster Halt war die beeindruckende San Felipe Fortress. Diese Festung diente dem Schutz der Stadt und wurde insgesamt 19 Mal angegriffen, wobei der letzte Angriff 1741 stattfand. Heute dient die Festung hauptsächlich als Fotostopp für Touristen, da sie ein wichtiges Wahrzeichen von Cartagena ist. Die Flagge von Cartagena trägt grüne, gelbe, rote und weiße Farben. Das grün steht für die Hoffnung, das gelb für das Gold, das in der Region gefunden wurde, das rot symbolisiert das Blut der Kolumbianer, die für die Unabhängigkeit kämpften, und der weiße Stern steht für den Frieden. Diese Farben und Symbole spiegeln sich auch in der kolumbianischen Nationalflagge wider.
Als nächstes besuchten wir die historische Altstadt von Cartagena, die von einer Stadtmauer umgeben ist, die in der Kolonialzeit als Schutz diente. Die Altstadt gilt als eines der teuersten Wohnviertel der Stadt und wurde 1984 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Ein weiteres Highlight war eine Volklore-Show, bei der eine Gruppe von Tänzern und Musikern traditionelle kolumbianische Musik und Tanz aufführte.
Wir machten uns dann auf den Weg zur San Pedro Claver Church, die 1580 erbaut wurde. Der spanische Priester San Pedro Claver, nach dem die Kirche benannt ist, kümmerte sich vor allem um die Sklaven, indem er ihnen Nahrung und Medizin brachte. 1888 wurde die Kirche umbenannt. Besonders bemerkenswert ist der Hauptaltar, in dem das Skelett von San Pedro Claver aufbewahrt wird. Im oberen Bereich der Kirche finden sich Darstellungen des Lebens von San Pedro, der während seiner Lebenszeit den Sklaven half, was durch die dunkle Hautfarbe der Figuren unterstrichen wird, da viele der Sklaven ebenfalls aus Afrika stammten. Interessanterweise fehlen dem Skelett von San Pedro Claver zwei Finger, die sich heute im Vatikan befinden.
Cartagena liegt an einem strategisch wichtigen Punkt, der ursprünglich von den Spaniern entdeckt wurde, als sie die Region erkundeten. Zu dieser Zeit waren es zwei Inseln, doch heute ist es nur noch eine größere Insel, die die Stadt mit dem Festland verbindet. Vom La Popa Hill, einem der höchsten Punkte in Cartagena, hat man einen hervorragenden Blick auf die gesamte Stadt und den Bocca Grande Kanal, durch den alle Schiffe fahren müssen. Der Bocca Grande Kanal war für die Stadt von enormer Bedeutung, da er es ermöglichte, Schiffe sicher um die Inseln herum zu navigieren.
Cartagena hat eine lange Geschichte von Angriffen und Belagerungen. 1586 wurde die Stadt erstmals von Sir Francis Drake eingenommen, der eine große Menge Gold erbeutete. Auch in den Jahren 1697 und 1741 wurde die Stadt von verschiedenen Angreifern bedroht, zuletzt von Edward Vernon aus England, der als einer der letzten Eindringlinge in die Geschichte Cartagenas einging. Damals spielte die Stadtmauer eine entscheidende Rolle beim Schutz der Stadt.
Die Kathedrale von Cartagena, die 1575 erbaut wurde, ist ein weiteres bedeutendes Wahrzeichen. Sie wurde während der ersten Belagerung durch Drake im Jahr 1586 schwer beschädigt, konnte aber wieder aufgebaut werden. Interessanterweise wurde die Kathedrale aus Korallen gebaut und ist ein wahres Meisterwerk der Kolonialarchitektur. Papst Johannes Paul II. besuchte die Kathedrale 1986, und 2017 wurde sie erneut von Papst Franziskus geehrt.
Die Häuser in Cartagena, insbesondere in der Altstadt, sind im andalusischen Kolonialstil gehalten. Sie zeichnen sich durch weiße Fassaden und Balkone aus Zement aus, wobei die Stadt mittlerweile beschlossen hat, die Häuser in leuchtenden Kolonialfarben zu streichen. Diese farbenfrohen Häuser machen Cartagena zu einer malerischen und lebendigen Stadt, obwohl die Immobilienpreise sehr hoch sind. In den besten Gegenden kann der Preis für ein Haus zwischen 7 und 12 Millionen US-Dollar liegen, was die Altstadt zu einem exklusiven Wohngebiet macht.
Cartagena ist auch bekannt für seinen Inquisitionspalast, der in der Kolonialzeit als Zentrum für die katholische Inquisition diente. Auch heute noch sind etwa 80% der Bevölkerung katholisch. Im Palast wurden in der Vergangenheit Versuche unternommen, die gesamte Bevölkerung zum katholischen Glauben zu bekehren, besonders während der Jahre von 1610 bis 1811.
Zum Abschluss unserer Tour machten wir einen kurzen Abstecher in die moderne Stadt Cartagena, die mit ihrer beeindruckenden Skyline und den Hochhäusern einen spannenden Kontrast zur historischen Altstadt bietet. Besonders hervorzuheben war der Park direkt vor unserem Hafen, der mit vielen exotischen Tieren wie Ameisenbären, Faultieren, Flamingos, Papageien und Affen besiedelt ist. Cartagena hat uns alle sehr beeindruckt und begeistert, und war der perfekte Abschluss einer unvergesslichen Kreuzfahrt.
27.02.2024 – Letzter Tag auf hoher See
Heute war unser letzter Seetag, und wir begannen den Tag mit wichtigen Besprechungen für die bevorstehende Abreise, damit alle gut vorbereitet von Bord gehen konnten. Der letzte Seetag wurde auch genutzt, um das Gepäck zu packen und noch offene Fragen zu klären. Einige Gäste genossen es, ihr Lieblingseis oder ihre Lieblingsspeise zu essen, um die letzten Stunden an Bord zu genießen. Auch Marcus Kummerer war wieder mit einem interessanten Vortrag über Hispaniola dabei, der für viele eine bereichernde Möglichkeit war, mehr über diese faszinierende Insel zu erfahren.
Am Abend trafen wir uns schließlich zum Abschlussessen, das ein schöner Höhepunkt unserer Reise war. Im Anschluss daran hatten alle die Möglichkeit, sich von der Crew zu verabschieden, die uns während der gesamten Reise begleitet hatte. Dies geschah auf dem Pooldeck, wo viele von uns noch ein letztes Mal die frische Seeluft genossen, bevor wir uns endgültig von dem Schiff verabschiedeten.
28.02.2025 – La Romana – Rückflug nach Deutschland
Heute ging es früh zur behördlichen Ein- und Ausreisekontrolle. Zum Glück verlief alles schnell und reibungslos, sodass alle noch genügend Zeit hatten, in Ruhe zu frühstücken. Anschließend machten wir uns auf den Weg zu einem tollen letzten Halbtagesausflug auf die Isla Catalina. Diese Insel beeindruckte mit ihren atemberaubend schönen karibischen Stränden. Zu Beginn waren wir fast ganz ungestört, doch je später es wurde, desto mehr Menschen gesellten sich dazu.
Wir nutzten die Zeit, um uns zu entspannen, im glasklaren, türkisfarbenen Wasser zu schwimmen und die Umgebung zu erkunden. Es war der perfekte Ort, um die Seele baumeln zu lassen. Auch die anderen Gäste nutzten die Gelegenheit, sich am leeren Pool zu entspannen und auf jeder Liege Probe zu liegen – es war fast wie ein kleines Paradies.
Nach diesem erholsamen Tag trafen wir uns am Nachmittag wieder und begaben uns auf den Weg zurück in die Heimat. Es war ein Moment mit einem lachenden und einem weinenden Auge – und sogar der Himmel weinte mit uns, als er sich in graue Wolken hüllte. Am Flughafen angekommen, hatten alle noch etwas Zeit für letzte Einkäufe, bevor wir unseren Rückflug antraten. Während des Flugs ließen wir uns von der Crew verwöhnen und genossen die letzten Stunden unserer Reise.
01.03.2025 – Ankunft in Deutschland
Nach unserer Rückkehr nach Deutschland traf uns der plötzliche Temperatursturz, doch trotz des kalten Wetters freuten wir uns darauf, wieder zu Hause zu sein und all die wunderbaren Erinnerungen mit uns zu tragen, die wir auf der Reise gesammelt hatten. In Frankfurt trennten sich schließlich die ersten Wege, und wir verabschiedeten uns herzlich voneinander. Ein großer Teil der Gruppe und ich machten uns dann auf den Weg nach Dresden. Wir alle freuten uns schon auf die Hausmannskost, auf das Wiedersehen mit unseren Liebsten und vor allem auf unser eigenes Bett.
Es war wirklich eine wunderbare Zeit mit euch! Ihr wart eine liebe, nette, lustige, stets pünktliche und sehr verständnisvolle Gruppe, und es hat mir wirklich viel Freude bereitet, euch auf dieser Reise zu begleiten. Ich hoffe, dass euch die Reise genauso viel Spaß und Freude bereitet hat wie mir und dass ihr die vielen schönen Erlebnisse in eurem Herzen bewahren werdet. Bleibt alle gesund und behaltet eure Reisefreude bei! Es würde mich sehr freuen, euch irgendwann wieder auf einer meiner Reisen begrüßen zu dürfen!
Eure Mareike :-)