Mongolei erleben: zwischen Steppe und Jurte – endlose Steppe, weiter Himmel und der Klang des Windes – Willkommen in der Mongolei!
Reisebericht: 28.06. – 12.07.2025
Gemeinsam mit einer wunderbaren Reisegruppe ging es für uns in die unendliche Weite der Mongolei! Wir schliefen in Jurten, fuhren durch die Steppe, ritten durch die Sandwüste, begegneten Nomadenfamili
Ein Reisebericht von
Andrey Kulikov
1.Tag Samstag, 28.06.2025 / Flug nach Ulan Bator (Ulaan–Baatar), Hauptstadt der Mongolei
Nach einer ereignisreichen Anreise mit der Deutschen Bahn nach Frankfurt traf sich ein Teil unserer Reisegruppe direkt am Gate zum gemeinsamen Flug nach Ulaanbaatar. Einige unserer Gäste hatten die kluge Entscheidung getroffen, bereits einen Tag früher anzureisen und so den Beginn der Reise entspannt zu genießen!
Der andere Teil der Gruppe startete von Berlin aus und reiste mit Turkish Airlines über Istanbul in die mongolische Hauptstadt. Unser Direktflug mit der mongolischen Fluggesellschaft MIAT von Frankfurt verlief sehr angenehm und komfortabel! Trotz einer leichten Verspätung beim Abflug in Frankfurt landeten wir fast pünktlich in Ulaanbaatar – bereit für unser Abenteuer in der Mongolei.
2. Tag Sonntag, 29.06.2025 / Ankunft in Ulan Bator – Gandan–Kloster und Theaterbesuch mit mongolische Musik
Nach unserer Ankunft in Ulaanbaatar wurden wir am Flughafen herzlich von unserer örtlichen Reiseleiterin Tungaa empfangen. Nachdem wir Geld gewechselt hatten, fuhren die ersten Gäste direkt ins Hotel, um dort in Ruhe zu frühstücken. Tungaa und ich blieben am Flughafen, um die Ankunft der Berliner Reisegruppe abzuwarten.
Nach einem gemütlichen Frühstück im Hotel machten wir uns zu Fuß auf den Weg durch die Stadt zum Gandan-Kloster und sammelten dabei bereits erste Eindrücke von der mongolischen Hauptstadt. Unterwegs zeigte uns Tungaa die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, darunter das Theater, den Sukhbaatar-Platz, das Mongolische Nationalmuseum und vieles mehr.
Trotz der sechs Stunden Zeitunterschied, der sommerlichen Hitze und der neuen Umgebung erreichten wir gut gelaunt das Gandan-Kloster. Bei einer Führung erfuhren wir viel Spannendes über die Geschichte dieses bedeutendsten buddhistischen Klosters des Landes. Anschließend wurden wir von unserem Fahrer am Kloster abgeholt und zum Hotel zurückgebracht.
Nach einer kleinen Erholungspause trafen wir uns am Abend wieder in der Hotellobby und spazierten gemeinsam zum nahegelegenen Theater. Dort erwartete uns eine hochprofessionelle Aufführung, die mongolische Musik und Mythologie eindrucksvoll miteinander verband. Besonders beeindruckend waren das Spiel der traditionellen Pferdekopfgeige und der faszinierende Kehlkopfgesang.
Zum Abschluss dieses erlebnisreichen Tages ließen wir uns im Restaurant The Bull mit einer typisch mongolischen Spezialität verwöhnen: dem beliebten Hot Pot – ein köstlicher und geselliger Ausklang unseres ersten Tages in der Mongolei!
3. Tag Montag, 30.06.2025 / Fahrt zur spektakulären Wüste Gobi, Jurtencamp Erdene Ukhaa in Mittelgobi–Aimag (297 km) Ausflug zum Baga–Gazriin–Tschuluu–Felsen
Heute begann unsere große Mongolei-Rundreise. Wir verließen die Hauptstadt Ulaanbaatar und machten uns mit drei Geländefahrzeugen auf den Weg in die spektakuläre Wüste Gobi, in die Region Mittelgobi-Aimag. Schon die Fahrt selbst war ein Erlebnis – die weiten Landschaften, das Spiel von Himmel und Steppe und die unendliche Ruhe beeindruckten uns zutiefst!
Am späten Nachmittag erreichten wir unser Jurtencamp Erdene Ukhaa, wo uns ein köstliches Mittagessen erwartete. Danach starteten wir zu unserem ersten Ausflug: Zunächst besuchten wir die Augen-Heilquelle Nudnij Raschaan, deren Wasser der Legende nach bei Augenleiden helfen soll. Anschließend ging es weiter zum beeindruckenden Felsenmassiv Baga Gazriin Chuluu – eine Landschaft voller bizarrer Felsformationen und stiller Schönheit, die uns alle tief beeindruckte!
Auf dem Rückweg zum Camp erlebten wir dann unsere erste kleine „Mongolei-Erfahrung“: eine Reifenpanne. Für die Einheimischen nichts Ungewöhnliches – und unsere Fahrer meisterten die Situation routiniert, indem sie schnell den Ersatzreifen montierten.
Am Abend ließen wir den Tag im gemütlichen Jurtencamp ausklingen. Nach dem Abendessen stellten wir uns in geselliger Runde gegenseitig vor – ein schöner Beginn unserer gemeinsamen Reise durch die Mongolei!
4. Tag Dienstag, 01.07.2025 / Spektakuläre Wüste Gobi mit dem Zagaan–Suwarga–Canyon – Jurtencamp Tsagaan Suvarga (205 km)
Unsere Reise durch die Wüste Gobi setzte sich fort – wie eine kleine Karawane zogen wir weiter in Richtung Süden. Am Vormittag erreichten wir einen Pass, an dem alle Gäste kurz aussteigen mussten, damit die Fahrzeuge die steile Strecke besser bewältigen konnten – eine in der Mongolei gar nicht so ungewöhnliche Situation.
Kurz darauf folgte die nächste Reifenpanne. Mittlerweile waren wir darauf schon vorbereitet und nutzten die ungeplante Pause für einen kleinen Abstecher zu einem nahegelegenen buddhistischen Kloster, einem beliebten Pilgerort für Gläubige.
Erst gegen 18 Uhr erreichten wir unser Tagesziel: den Zagaan-Suwarga-Canyon. Hier unternahmen wir eine Wanderung und erkundeten die faszinierende Umgebung. Die beeindruckenden Lehmfelsen ragten in warmen Farben in den Himmel und verliehen der Landschaft einen ganz besonderen Charakter! Wir waren nicht die Einzigen, die dieses Naturwunder bestaunten – vor allem viele asiatische Besucher waren ebenfalls vor Ort.
Anschließend fuhren wir zu unserem Jurtencamp Tsagaan Suvarga, wo wir eincheckten und bei einem gemeinsamen Abendessen den Tag ausklingen ließen.
5. Tag Mittwoch, 02.07.2025 / Sonnenaufgang im Zagaan–Suwarga–Canyon als WOW, Wüste Gobi mit Dalandzadgad, Gurwansaichan–Nationalpark und Geierschlucht – Jurtencamp Khanbogd (240 km)
Heute erwartete unsere Gäste ein ganz besonderes Erlebnis: der Sonnenaufgang auf dem Plateau des Zagaan-Suwarga-Canyons! Fast alle standen um 4:30 Uhr bereit zur Abfahrt – und es hat sich gelohnt! Der Anblick war atemberaubend: Minütlich wechselten die Farben der Felsen, von sanften Pastelltönen bis hin zu leuchtendem Rot und Gold!
Nach dem Frühstück im Jurtencamp Tsagaan Suvarga verabschiedeten wir uns von unserem Gastgeberteam und setzten unsere Rundreise fort. Unterwegs hielten wir für eine Fotopause, um eine Herde Kamele in der Morgensonne zu beobachten. Gegen Mittag erreichten wir die Provinzgrenze von Dalandzadgad Aimag. Hier nutzten wir die Gelegenheit, in einem Supermarkt einzukaufen – und natürlich durfte eine Flasche des berühmten mongolischen Wodkas Chinggis Khan nicht fehlen!
Wenig später kamen wir in unserem Jurtencamp Khanbogd an, wo uns ein köstliches Mittagessen erwartete. Am Nachmittag fuhren wir in den Gurwansaikhan-Nationalpark und unternahmen eine Wanderung durch die beeindruckende Geierschlucht. Die enge, kühle Schlucht verzauberte uns sofort! Hier begegneten wir zum ersten Mal Yaks – große, zottelige Rinder, die perfekt an das raue Klima angepasst sind. Auch Adler und flinke Ziesel konnten wir aus nächster Nähe beobachten.
Zurück im Camp ließen wir den Tag beim gemeinsamen Abendessen ausklingen und tauschten unsere Eindrücke bei gemütlichen Gesprächen aus – erfüllt von den Erlebnissen dieses besonderen Tages in der Wüste Gobi!
6. Tag Donnerstag, 03.07.2025 / Wüste Gobi: Naturschauspiel Chongor–Sanddüne – Jurtencamp Buren Camp (170 km)
Unser heutiges Ziel waren die beeindruckenden Chongor-Sanddünen – eines der Wahrzeichen der Wüste Gobi. Auf dem Weg dorthin besuchten wir eine Nomadenfamilie und erhielten spannende Einblicke in das Leben in der Gobi. Tungaa übersetzte für uns und erklärte viele Details. Die Familie servierte uns den typisch harten, selbstgemachten Käse Byaslag und zeigte uns ihren Ziegenstall, in dem putzige, erst wenige Monate alte Zicklein neugierig umherliefen.
Während einer kleinen Rast beobachteten wir eine große Kamelherde, die in aller Ruhe graste – majestätische Tiere, die uns ebenso neugierig musterten wie wir sie.
Gegen 14 Uhr erreichten wir unser Buren Camp. Nach einem stärkenden Mittagessen ging es weiter in das Naturschutzgebiet rund um die Chongor-Sanddüne. Dort trafen wir eine mongolische Familie, die Kamelritte anbot. Nach einer kurzen Einweisung bestieg unsere Gruppe die Kamele und ritt – begleitet von drei jungen Führern, vermutlich den Kindern der Besitzerin – in gemächlichem Tempo zur gigantischen Sanddüne.
An der Chongor-Sanddüne angekommen, hatten wir Zeit zur freien Verfügung. Einige nutzten die Gelegenheit, um die steilen Hänge zu erklimmen. Oben bot sich ein atemberaubender Panoramablick über die endlose Gobi – ein Anblick, der sich tief ins Gedächtnis einprägt.
Voller Eindrücke kehrten wir am Abend in unser Jurtencamp zurück. Bei einem leckeren Abendessen in gemütlicher Runde ließen wir diesen erlebnisreichen Tag in der Wüste Gobi ausklingen!
7. Tag Freitag, 04.07.2025 / Wüste Gobi: Saurierfundstelle Bayanzag, Jurtencaml Gobi Tour,140 km
Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zur weltbekannten Saurierfundstelle Bayanzag. Doch noch bevor wir unser Ziel erreichten, legte unser sonst so zuverlässiger russischer Geländewagen UAZ eine Zwangspause ein: Das Kardanwellenkreuz musste ausgetauscht werden – „eine ganz normale Verschleißerscheinung“, wie mein Fahrer schmunzelnd erklärte. Ganz ohne ADAC und ohne meine Unterstützung meisterte er die Reparatur souverän, sodass wir unsere Reisegruppe wenig später im Ort Bulgan wieder einholen konnten.
Nur wenige Kilometer von Bulgan entfernt lag unser neues Jurtencamp Gobi Tour. Nach dem Check-in und einem leckeren Mittagessen nutzten viele Gäste die Zeit, um sich frisch zu machen, zu duschen oder die Umgebung zu erkunden.
Gegen 16 Uhr starteten wir dann unseren Ausflug nach Bayanzag. Nach der Anmeldung an der Rezeption des Naturschutzgebiets sahen wir uns zunächst in angenehm klimatisierten Räumen einen informativen Dokumentarfilm über die berühmte Ausgrabungsstätte an. Eine kleine, aber sehr sehenswerte Ausstellung gab uns zudem spannende Einblicke in die Geschichte dieser Region und die Funde, die hier gemacht wurden.
Anschließend ging es hinaus zur Aussichtsplattform der Bayanzag-Felsenlandschaft. Dort führte uns Tungaa über das Gelände und versorgte uns mit zusätzlichen Informationen. Die leuchtend roten Felsen wirkten im warmen Licht des Abends noch eindrucksvoller – ein faszinierendes Naturschauspiel, das in Kombination mit der endlosen Weite der mongolischen Steppe unvergesslich bleibt!
8. Tag Samstag, 05.07.2025 / Wüste Gobi: Saxaul–Wald – versteckte Ruinen vom Kloster Ongi – Jurtencamp Ongi Energy ( 155 km)
Nach dem Frühstück fuhren wir zunächst zu einem ganz besonderen Naturdenkmal – dem Saxaul-Wald unweit unseres Camps. Tungaa erzählte uns spannende Details über diesen seltenen, alten Wald, der in der Wüste eine wichtige ökologische Rolle spielt. Natürlich nutzten wir die Gelegenheit, um viele schöne Erinnerungsfotos zu machen.
Gegen 11 Uhr ereilte uns dann ein inzwischen vertrautes Erlebnis – eine Reifenpanne! Doch unsere Fahrer waren inzwischen bestens eingespielt und hatten das Problem schnell behoben. Weiter ging es zum Dorf Mandal-Owoo, wo wir in einem kleinen Dorfladen Getränke und Snacks für die Weiterreise kauften.
Kurz danach jedoch stand unser nächstes Abenteuer an: Eine größere Panne an einem Hyundai konnte nicht sofort repariert werden. Damit unsere Reisegäste nicht lange warten mussten, entschieden wir spontan, mit nur zwei Fahrzeugen und einem Teil des Gepäcks direkt zum nächsten Ziel zu fahren – dem Jurtencamp Ongi-Energy.
Das Camp begrüßte uns mit einer traumhaften Lage direkt am Fluss und einem köstlichen Mittagessen. Gestärkt brachen wir anschließend zu einer Führung im nahegelegenen Ongi-Kloster auf. Tungaa begleitete uns fachkundig durch die Ruinen dieser einst bedeutenden Klosteranlage und erzählte ihre Geschichte. Ein Teil der Gruppe kehrte danach ins Camp zurück, um zu entspannen, während die anderen mit uns eine kleine Wanderung durch die umliegende Landschaft unternahmen und weitere Teile der Klosterruinen erkundeten.
Den Abend ließen wir in besonders romantischer Stimmung ausklingen: teilweise wurde der Strom im Camp abgeschaltet und der Speisesaal war nur vom Kerzenschein erleuchtet – ein unvergesslicher Abschluss eines ereignisreichen Tages!
9.. Tag Sonntag, 06.07.2025 – Mongolische Steppenlandschaft – Jurtencamp Durvun Berkh (268 km)
Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns vom Ongi-Energy Camp. Beim Plausch mit dem Koch erlebten wir eine kleine Überraschung: er sprach fließend Deutsch und erzählte, dass er seine Ausbildung in Cottbus absolviert hatte – Ostdeutschland kannte er daher bestens!
Unser Mittagessen nahmen wir heute in einer einfachen Raststätte direkt an der Fernstraße ein. Kaum waren wir wieder unterwegs, streikte einer unserer Hyundais – ein Schlauch war defekt und das Fahrzeug musste zur Reparatur. Kurzerhand luden wir das Gepäck um und setzten die Fahrt mit nur zwei Fahrzeugen fort. Schließlich ist dies eine Erlebnisreise, und kleine Herausforderungen gehören einfach dazu! Auch ein geplatzter Reifen an unserem robusten russischen UAZ konnte die gute Stimmung nicht trüben – schließlich sind wir in der Mongolei, wo solche Dinge fast zum Alltag gehören.
Im Ort Chuzhirt legten wir eine WC- und Einkaufspause ein. Als kleine Belohnung für die heutigen Strapazen gab es für alle ein kühles mongolisches Bier! Kurz darauf hielten wir am Orkhon-Fluss für eine Fotopause. Im Laufe der Zeit hat der Fluss hier eine beeindruckende Schlucht geschaffen, deren Felsen steil aus der Landschaft ragen – ein atemberaubendes Naturschauspiel!
Erst kurz vor halb acht erreichten wir unser Jurtencamp Durvun Berkh. Die Freude war groß, als wir die Gäste daran erinnerten: hier verbringen wir gleich zwei Nächte – Zeit zum Durchatmen und Genießen!
10. Tag Montag, 07.07.2025 – Ulaan–Wasserfall, Orchon–Fluss, Nationalpark, Besuch einer einheimischen Familie – Jurtencamp Durvun Berkh (60 km)
Nach dem Frühstück starteten wir heute nur mit zwei Fahrzeugen zu einem ganz besonderen Erlebnis: dem Besuch eines lokalen Naadam-Fests! Als wir ankamen, waren die Vorbereitungen noch in vollem Gange. So blieb uns genug Zeit, um über das Festgelände zu schlendern, die Stände zu besuchen und erste Eindrücke zu sammeln. Gegen 10:30 Uhr war es dann so weit: Die Reiter näherten sich! Zunächst sah man nur eine Staubwolke am Horizont, dann hörte man das Rufen und Anfeuern der Reiter – ein Gänsehautmoment! Angeführt wurde die Gruppe von einem Geländewagen mit der mongolischen Flagge. Die ersten Teilnehmer waren Kinder zwischen 6 und 11 Jahren, später folgten die älteren Altersklassen.
Nach dem spannenden Pferderennen fuhren wir weiter zu einer Nomadenfamilie, die uns zum traditionellen Mittagessen eingeladen hatte. Battsetseg und ihr Mann Dorjsuren begrüßten uns herzlich mit Milchtee in ihrer Jurte. Während das traditionelle Gericht Khorkhog – im eigenen Saft gegartes Fleisch mit heißen Steinen – zubereitet wurde, erkundeten wir die Umgebung und begegneten friedlich grasenden Yaks, die sich von unseren Fotoaktivitäten nicht stören ließen. Das Mittagessen im Freien schmeckte köstlich, und einige Gäste nutzten die Gelegenheit, um ihre Gastgeschenke zu überreichen.
Gut gestärkt machten wir uns auf den Weg zum Ulaan-Wasserfall. Bei einer kurzen Führung von Tungaa und einer anschließenden Wanderung entdeckten wir die wunderschöne Natur dieses besonderen Ortes. Auf der Rückfahrt zum Camp hielten wir an einem Denkmal zu Ehren der Rennpferde – ein Symbol für ihre enorme Bedeutung in der mongolischen Kultur. Zufällig trafen wir dort auf eine große mongolische Hochzeitsgesellschaft, die gerade den zweiten Tag ihrer Feier beging. Die herzliche Begegnung und das gemeinsame Lachen machten allen große Freude – gelebte Völkerverständigung mitten in der Steppe!
Zurück im Camp erwartete uns nach dem Abendessen eine Überraschung: ein Künstler malte live ein Porträt von Tungaa – und das nur mit Sand. Faszinierend zu beobachten, wie sich aus feinen Sandkörnern ein Gesicht formte!
Spät am Abend traf dann noch unser Ersatzfahrzeug mit einem neuen Fahrer ein – eine großartige Leistung unserer lokalen Partner, die uns damit einmal mehr bewiesen, dass wir in den besten Händen sind.
11. Tag Dienstag, 08.07.2025 / Karakorum mit Besuch des Erdene–Zuu–Klosters und einer buddhistischen Andacht – Jurtencamp Secret oft he Silk Road (105 km)
Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von unserem „Dauerquartier“ in Durvun Berkh. Unterwegs legten wir im uns bereits bekannten Ort Chuzhirt eine Einkaufspause ein, bevor wir unsere Fahrt nach Kharakhorum fortsetzten.
Dort stand als erstes ein Besuch des Museums von Kharakhorum auf dem Programm – eine wunderbare Gelegenheit, sich im Rahmen einer fachkundigen Führung intensiv mit der Geschichte der Mongolei zu beschäftigen. Noch vor Beginn der Führung sahen wir einen kurzen, informativen Film, der uns bestens auf das Thema einstimmte. Das Museum beeindruckte mit seiner klaren Struktur und einer Fülle spannender Exponate, die insbesondere das Leben zur Zeit des Mongolischen Reiches und die Herrschaft von Chingis Khan anschaulich darstellten.
Neben dem Hauptgebäude besuchten wir auch eine Spielausstellung, in der wir uns über die traditionellen mongolischen Knochenspiele informierten – Spiele, die wir mit Tungaa bereits auf der Reise kennengelernt und gemeinsam ausprobiert hatten.
Kurz nach halb eins erreichten wir unser heutiges Jurtencamp Secret of the Silk Road. Schon von weitem wirkte das Hauptgebäude wie ein prachtvoller buddhistischer Tempel. Nach dem Check-in trafen wir uns im großen Speisesaal zu einem wie immer köstlichen Mittagessen.
Am Nachmittag, gegen 16 Uhr, stand ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm: der Besuch des berühmten Erdene-Zuu-Klosters. Das Kloster lag nur wenige Minuten entfernt – ein angenehmer Vorteil nach den längeren Fahrstrecken der letzten Tage. Auf dem Klostergelände tauchten wir tief in das buddhistische Leben ein und hatten sogar die einmalige Gelegenheit, an einer Mönchszeremonie teilzunehmen – ein unvergesslicher Moment! Auch die direkt angrenzende Ausgrabungsstätte, bewacht von der großen Stein-Schildkröte, entführte uns in vergangene Zeiten und die Geschichte der alten Hauptstadt des Mongolischen Reiches.
Nach dem Abendessen im Camp erwartete uns noch ein stimmungsvoller Abschluss: eine Folklore-Vorführung mit traditionellen mongolischen Kostümen – ein perfektes Fotomotiv und ein schöner kultureller Ausklang des Tages!
12. Tag Mittwoch, 09.07.2025 / Hustai–Nationalpark, Heimat der Przewalski–Pferde – Jurtencamp Mongolian Prairie (358 km)
Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns vom Jurtencamp Secret of the Silk Road und verließen den Aimag Charchorin. Unser heutiges Ziel war der Hustai-Nationalpark. Unterwegs legten wir eine Fotopause in einer malerischen Sanddünenlandschaft an, die in der Grenzregion zum Bulgan-Aimag liegt – ein wunderbares Motiv für unsere Kameras!
Am Hustai Tourist Resort, direkt am Eingangstor des Nationalparks, stärkten wir uns zunächst bei einem leckeren Mittagessen. Anschließend besuchten wir die Ausstellung des Nationalparks. Ein kurzer, informativer Film vermittelte uns spannende Einblicke in die Natur des Parks und die wissenschaftlichen Forschungsarbeiten, die hier in den letzten Jahrzehnten durchgeführt wurden. Dann ging es endlich hinein in den Hustai-Nationalpark – in der Hoffnung, die berühmten Przewalski-Pferde zu entdecken. Und tatsächlich hatten wir Glück: neben einigen Hirschen konnten wir in der Ferne mehrere Herden dieser seltenen, scheuen Wildpferde beobachten. Auch wenn sie weit entfernt an den Hängen grasten, war diese Begegnung für uns zweifellos der Höhepunkt des Tages!
Auf dem Rückweg aus dem Park überraschte uns ein heftiges Gewitter. Doch unsere Fahrer meisterten die nassen Straßen souverän, sodass wir uns stets sicher fühlten. Kaum hatten wir das Ausgangstor erreicht, passierte es jedoch erneut: einer unserer Hyundai erlitt eine Reifenpanne – und das bei strömendem Regen. Während die Fahrer routiniert den Ersatzreifen montierten, nutzten die Gäste die Gelegenheit, den Souvenirladen des Hustai Tourist Resorts zu durchstöbern.
Erst kurz nach 19 Uhr trafen wir in unserem heutigen Quartier, dem Camp Mongolian Prairie, ein. Nach dem gemeinsamen Abendessen hieß es Abschied nehmen von unseren drei Fahrern – wir bedankten uns herzlich für ihre unermüdliche und zuverlässige Betreuung während der gesamten Fahrt durch die Wüste Gobi und die Mongolei! Ab morgen sollte uns ein größerer Reisebus abholen und zurück nach Ulaanbaatar bringen.
13. Tag Donnerstag, 10.07.2025 / Ulan Bator – zurück in der Großstadt (50 km)
Nach dem Frühstück im Camp entdeckten wir, während wir auf unseren Bus warteten – er steckte noch im Stau fest – im zweiten Stockwerk eine kleine Kostüm- und Maskenausstellung. Es entwickelte sich schnell zu einer lustigen und ungeplanten Show, denn wir durften die farbenfrohen Trachten und Masken selbst anprobieren – ein herrlicher Start in den Tag!
Gegen halb zehn traf schließlich unser Reisebus ein, und wir machten uns auf den Weg nach Ulaanbaatar, um eines der großen Pferderennen im Rahmen des Naadam-Festes zu erleben. Schon bei unserer Ankunft beeindruckte uns die schiere Größe der Veranstaltung: ein riesiges Feld, gesäumt von unzähligen Jurten und gefüllt mit tausenden Besuchern! Vom Busparkplatz spazierten wir zu den Zuschauertribünen und tauchten in das Geschehen des wichtigsten Festes der Mongolei ein. Das Eintreffen der Rennpferde war ein besonderes Spektakel: zuerst erreichten die jüngsten Reiter – Kinder im Alter von nur wenigen Jahren – das Ziel. Später, im Laufe des Tages, folgten die älteren Altersklassen.
Nach dem Rennen blieb Zeit, das Festgelände auf eigene Faust zu erkunden. Kurz nach 12 Uhr versammelten wir uns wieder, um an einem Picknick teilzunehmen, das von unserer Partneragentur liebevoll vorbereitet wurde. Die Agenturchefin Byamba begrüßte uns in traditioneller Nationalkleidung und servierte typische mongolische Spezialitäten! Bei einem Trinkspruch bedankte sie sich bei allen Gästen für ihr Interesse an der Mongolei, wünschte uns gute Gesundheit und viele weitere spannende Reisen!
Gut gestärkt machten wir uns auf den Weg nach Ulaanbaatar. Aufgrund des dichten Stadtverkehrs erreichten wir unser Hotel jedoch erst kurz vor 16 Uhr. Nach dem Check-in hatten unsere Gäste Freizeit, doch viele nutzten die Gelegenheit, um am fakultativen Ausflug ins Chingis-Khan-Museum teilzunehmen – ein beeindruckender und lohnenswerter Besuch!
Am Abend trafen wir uns im Hotelrestaurant wieder, um bei einem gemeinsamen Abendessen den Tag Revue passieren zu lassen und unsere Erlebnisse in gemütlicher Runde auszutauschen.
14. Tag Freitag, 11.07.2025 / Das mongolische Nationalfest Naadam in Ulan Bator
Nach einem gemütlichen Frühstück im Hotel Bayangol versammelten wir uns in der Hotellobby und spazierten gemeinsam zum Stadion, in dem heute das Naadamfest stattfinden sollte. Schon auf dem Weg fiel uns auf, wie viele Menschen in die gleiche Richtung strömten – überall festliche Stimmung und Vorfreude! Das Naadamfest ist das Nationalfest der Mongolen. In drei traditionellen Disziplinen – Ringkampf, Bogenschießen und Pferderennen – messen sich die besten Athleten des Landes. Gegen 11 Uhr begann die Eröffnungszeremonie – ein farbenprächtiges Spektakel aus mongolischer Musik, prachtvollen Kostümen und eindrucksvollen Darbietungen! Die Atmosphäre war überwältigend, voller Stolz und kultureller Identität! Man spürte die mongolische Geschichte und Tradition in jeder Minute – von der feierlichen Rede des Präsidenten bis hin zu den künstlerischen Vorführungen der Teilnehmer.
Direkt im Anschluss organisierte Byamba für unsere Reisegruppe ein Picknick im Stadion, sodass wir dabei auch die ersten Ringkämpfe verfolgen konnten. Nach dieser Stärkung teilten wir uns auf, und jeder konnte den Teil des Festes erleben, der ihn besonders interessierte – sei es Ringkampf, Bogenschießen oder die typischen mongolischen Knochenspiele. Einige Gäste nutzten die Zeit sogar für einen Ausflug zum imposanten Chingis-Khan-Reiterdenkmal, das beeindruckend in der Steppe thront.
Am Nachmittag trafen wir uns alle wieder zum gemeinsamen Abendessen, um die Eindrücke des Tages auszutauschen. Da dies unser letztes gemeinsames Essen war, bedankten wir uns herzlich bei Tungaa für ihre engagierte und herzliche Begleitung durch ihr Heimatland und verabschiedeten uns von ihr mit vielen guten Wünschen!
15. Tag Samstag, 12.07.2025 / Rückflug von Ulan Bator
Früh am Morgen, gegen 6 Uhr, starteten wir – gut versorgt mit Lunchpaketen – zum Flughafen von Ulaanbaatar. Der Check-in verlief reibungslos, und wir verabschiedeten herzlich die Berliner Gruppe, die ihren Rückflug nach Deutschland über Istanbul antrat.
Unser Direktflug über Russland nach Frankfurt war angenehm und ruhig. Pünktlich, kurz vor 13 Uhr, landeten wir in Frankfurt. Nachdem alle Koffer am Gepäckband eingetroffen waren, verabschiedeten wir uns voneinander und machten uns auf den Heimweg.
Ich freute mich sehr, dass alle Reisegäste wohlbehalten zu Hause angekommen sind – mit vielen schönen Erinnerungen im Gepäck!
Meine Lieben, unsere gemeinsame Reise durch die endlosen Weiten der Mongolei war weit mehr als nur eine Abfolge von Orten, die wir besucht haben. Es war eine Reise voller Begegnungen – mit Menschen, mit einer Kultur, mit einer atemberaubenden Natur und nicht zuletzt mit uns selbst! Wir haben zusammen Sonnenaufgänge auf entlegenen Plateaus erlebt, dem Ruf des Windes in den Dünen gelauscht, das Lachen von Nomadenkindern gehört und die Ruhe gespürt, die nur ein Yak auf einer stillen Weide ausstrahlen kann. Wir haben die Kraft der Natur bewundert und gleichzeitig ihre Herausforderungen gemeistert – ob Reifenpannen, plötzliche Gewitter oder unerwartete Umwege! All das hat uns nicht aufgehalten, sondern uns zusammengeschweißt!
Vielleicht ist das die wichtigste Erkenntnis dieser Reise: Dass es nicht nur der geplante Weg ist, der zählt, sondern auch das, was unerwartet auf uns zukommt! Jeder Umweg birgt eine Geschichte, jede Herausforderung eine Lektion. Die Mongolei hat uns gezeigt, dass wahre Schönheit oft dort liegt, wo man sie nicht erwartet – und dass man für unvergessliche Erlebnisse manchmal einfach loslassen muss!
Ich danke euch allen von Herzen für eure Offenheit, eure Geduld, euren Humor und eure Bereitschaft, das Abenteuer mit all seinen Facetten anzunehmen! Gemeinsam haben wir nicht nur ein Land bereist, sondern Erinnerungen geschaffen, die uns ein Leben lang begleiten werden!
Mögen die Bilder dieser Reise noch lange in euren Herzen nachklingen – so wie die weite Steppe, in der sich Himmel und Erde am Horizont berühren! In Liebe, euer Andrej.