Reisebericht: Urlaub in Montenegro und Albanien – mit Direktflug ab/an Dresden

26.09. – 03.10.2018, 8 Tage Urlaub in Budva und Durres mit fakultativen Ausflügen Tirana – Kotor – Perast – Kloster Ostrog – Skutari–See


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das landschaftlich traumhafte Monenegro mit seinen hübschen Städtchen Budva und Kotor und unbekannte Albanien wollen von uns entdeckt werden. Ein Besuch in Tirana darf nicht fehlen.
Ein Reisebericht von
Anne-Katrin Müller
Anne-Katrin Müller

1.Tag: Anreise


voller Erwartung auf ein unbekanntes, neues Reiseziel treffen die Gäste am frühen Morgen am Flughafen Dresden ein.
Doch Direktflug heißt nicht gleich in 2 Stunden am Ziel zu sein. Das mussten die Teilnehmer unserer Reisegruppe erfahren, denn auf Grund eines Sturms in Dubrovnik war keine Landung möglich und so wichen wir auf Brindisi in Italien aus. So eine unplanmäßige Landung hatte die Italienier komplett überrumpelt, ja fast handumgsunfähig gemacht und wir verbrachten 2 h im Flugzeug und eine weitere im Bus. Auch wenn wir das Gefühl hatten, das beim erneuten Landeanflug auf Dubrovnik die Situation keinesfalls besser war, waren wir froh gelandet zu sein.
Ausschau haltend nach unserer Reiseleiterin, entdecken wir Arabela, ein junges Mädchen aus Montenegro, die in den Folgetagen mit Liebreiz und viel Fachwissen unsere Gruppe begleitet. Sie erwartet trübe Gesichter angesichts des langen Fluges und ist überrascht und so lächelnd zu sehen. Wir werden ihr später immer wieder beweisen, dass Miesepetrigkeit bei uns fehl am Platz ist, weil wir eine ganz lustige Truppe sind.
Wir packen noch die Hürde „Stau an der Grenze", aber der Tag ist eh gelaufen und so treffen wir 17.30 Uhr im Hotel Adria in Budva ein, ein Hotel mit 74 Zimmern. Beim gemütlichen Abendbrot planen wir den nächsten Tag und haben uns nun wirklich eine Nachtruhe verdient.

2. Tag: Ausflug Cetinje, Njegusie Kotor und Perast


auf einer der spektakulärsten Strasse des Landes verlassen wir unser Hotel in Richtung Cetinje und geniessen die herrliche Berglandschaft und kleine Buchten mit traumhaften Stränden. In Cetinje, der früheren Hauptstadt Montenegros besuchen wir den Königspalast. Wir fahren weiter entlang des Lovcen Nationalparks in das Dorf Njegusi. Hier verkosten wir den berühmten Schinken. Die imposante Bergwelt des Lovcen Gebirge gibt irgendwann den Blick auf die traumhafte Bucht von Kotor frei, ein unbeschreiblich schöner Ausblick. Der Vergleich mit Norwegen ist nicht weit hergeholt, die Bucht von Kotor ist der längste Fjord Südeuropas. In 32 Kehren windet sich die Serpentinenstrasse nach Kotor und an jeder Kehre kann man ein neues Motiv entdecken.
Von kleinen Städtchen Perast aus geht die Fahrt mit dem Boot auf die Klosterinsel „Maria am Felsen". Perast ein alter Seefahrerort und liefert mit dem dunklen Gebirge des Lovcen und dem Blau des Himmels das klassische Postkartenmotiv. Perast wurde 1979 komplett von einem Erdbeben zerstört und danach größtenteils wieder restauriert. Wir besuchen das Kloster auf der Insel und bummeln später durch die engen Gassen von Kotor. Bei einem Kaffee oder Eis, sind wir nun richtig in den Urlaub eingetaucht.
Arabela hat uns entschädigt für die Strapazen der Anreise und einen wunderschönen entspannten Tag beschert. Das hindert uns nicht daran nachdem Abendessen noch einmal in die Stadt Budva einzutauchen.

3.Tag: Ausflug zum Bergkloster Ostrog – Skutari See


Die Sonne im Gepäck und Arabela an der Seite, starten wir unseren Ausflug nach Ostrog. Arabella versüßt uns die Fahrt mit vielen Informationen über ihr Land Montenegro, so erfahren wir über die hohe Arbeitslosigkeit aber auch die nicht zu besiegende Korruption im Lande. Auch, dass die Montenegrer manchmal an der „Fauligkeit" leiden, was wir eigentlich nur bei Obst kennen? Auch der „Zughafen" will uns nicht so recht einleuchten. Dennoch spricht Arabela ein gutes, verständliches Deutsch. Auf dem Weg zum Kloster lädt ein kleines ländliches Restaurant im Dorf Bogidice regelrecht zur Kaffeepause ein und wir beschließen spontan hier später noch unsere Mittagspause mit landestypischen Speisen zu machen. Das Kloster Ostrog wurde fast senkrecht in eine Felswand eingemeißelt und gehört zu den bedeutendsten Klöstern der serbisch-orthodoxen Kirche. Es ist eine der wichtigsten Pilgerstätten in Montenegro, in die Gläubige aus aller Welt kommen.
Nach dem Mittagessen im ruhigen beschaulichen Dorf Bogidice steht eine Bootsfahrt auf dem Skutarisee auf dem Programm. Der Skutarisee gehört zu zwei Dritteln Montenegro und zu einem Drittel Albanien. Mit einer Länge von 48km ist er der Größte auf dem Balkan. 270 verschiedene Vogelarten und unzählige Pflanzen finden dort optimale Bedingungen. Gelbe Seerosen schmücken den See und wir können mehrere Kormorane beobachten. Bei einem leckeren Wein und und ein paar Snacks macht das Ganze noch mehr Spaß und wir trällern  gleich noch ein paar Lieder.
Vom Boot fahren noch nicht genug, steigen wir um in ein kleines Bötchen, welches uns von der Insel St.Stefan nach Budva bringt. In Budva schließen wir eine kurze Stadtführung an und geniessen noch etwas das Leben in den engen, quirligen Gassen.

4.Tag: Albanien – Durres


Um 8.30 Uhr starten wir mit gepackten Koffern, um die Grenze nach Albanien zu überschreiten. In Bar, dem Wohnort von Arabella „sammeln" wir unsere Reiseleiterin ein. Aber nicht bevor Arabella ihre Stadt zur Schönsten Montenegros gekürt hat. Auch die schönsten Badestrände liegen im Süden Montenegros, in Ulcije. Die Landschaft in Montenegro mit seinen grünen Bergspitzen ist einfach atemberaubend. Die Grenze zu Albanien in Sokobin passieren wir relativ zügig wohl auch Dank Arabelas Charme? Am Nachmittag erreichen wir Durres, unseren Badeort an der albanischen Adria. Wir tauschen fix noch die Zimmer zur Meerseite, was sich später als sehr sinnvoll erweist. Dem Hotel „Dolce Vita" fehlt zwar jeglicher Chic, dafür punktet es aber mit einer exzellenten Lage am breiten Sandstrand und mit einem top Essen. Das Menü ist vorzüglich. An der Rezeption geht es ein bißchen lustlos zu, aber genau das ist Albanien, aufstrebend....und keineswegs vollkommen.
In Durres ist Freizeit angesagt, einige Gäste gehen baden, der größte Teil der Gruppe schließt sich Anne an und wir ortern Taxis um in die 10km enfernte Stadt Durres zu fahren. Ein paar „windige" Burschen machen wahrscheinlich das Geschäft ihres Leben mit uns und es ist gut, dass wir in der Gruppe sind. Wir schlendern durch Durres und krönen den Tag mit einem schönen Eis. Anne hat ohnehin mit 4 Kugeln am Tag die persönliche Bestleistung aufgestellt, nicht zu toppen?
Im Hotel angekommen, verbringen wir noch lange an der Poolbar und erleben einen wunderschönen Sonnenuntergang.

5.Tag: Ausflug nach Tirana


Eine junge Albanierin, Elisabetha zeigt uns heute die Hauptstadt Albaniens, Tirana. Unser Wissensdrang ist groß. Wir erfahren viel über die sozialistische Zeit, in der Albanien fast vollständig von den anderen Ländern isoliert war und den langen Weg des Aufbruchs nach 1990. Massenflucht, ein Investitionsskandal und schließlich der Einfluss des Balkankrieges warfen das Land immer wieder zurück. Albanien ist das zweitärmste Land Europas.
In Tirana sehen wir den deutschen Friedhof, die Villa des ehemaligen Herrschers Hoxcha im Blockviertel, Regierungsgebäude und die 2 großen Plätze Skanderbegplatz und Mutter-Teresa-Platz. Neue farbige Gebäude verdrängen langsam das triste Grau der sozialistischen Zeit.
Auch die orthodoxe Kirche Shen Prokopi besuchen wir, ein wunderschöner sakraler Neubau.
Tirana ist eine sehr grüne und kosmopolitische Stadt. Malerisch liegt sie eingebettet in die Bergwelt des Dajti-Gebirges. Elisabetha gibt uns den entscheidenden Tipp für die verbleibende freie Zeit. So können wir in 65m Höhe in einem Drehcafe den Blick auf ganz Tirana schweifen lassen. Wahnsinnig schön, auch wenn der Service im Cafe etwas halbherzig ist.
Den Nachmittag verbringen wir am Strand oder schlendern die Promenade entlang.

6. Tag: Ausflug in den Süden


unser heutiger Ausflug führt in den Süden in die Region um Vlore, wo Adria und Ionisches Meer aufeinandertreffen. Wir besuchen als erstes das Kloster Zvernec und erfahren unterwegs viel Interessantes über die immer wieder auftauchenden pilzförmigen Betongebilde. Der Reiseleiter erklärt uns, dass ca. 1300 dieser Bauten im Lande zu finden sind. Es sind Bunker, die Hoxcha in der sozialistischen Zeit bauen ließ, um sich vor dem vermeintlichen Feind zu schützen. Die Bunker sind das heimliche Wahrzeichen Albaniens und dienen heute mehr Museumszwecken.
Später werden wir zur Weinverkostung erwartet, na ja, erwartet ist übertrieben. Irgendwie hat das Timing nicht gestimmt. Fix noch die Tische abgewischt, Stühle rangeschafft und Brot geschnitten. Aber dann zauberten die Burschen und wir saßen gemütlich bei wirklich leckerem Wein und Köstlichkeiten aus dem Dorf. Wenn uns bis jetzt noch die persönliche Begegnung mit den Menschen fehlte, so sollten wir gleich noch eine sehr herzliche Begegnung haben. Am Wegesrand schenkten uns nette Albanier Granatäpfel und Limetten und konnten nicht genug davon kriegen, mit uns aufs Foto zu kommen.
Die Stadt Vlore ist das nächste Ziel auf unserer Etappe. Von einem Aussichtspunkt nahe der Stadt haben wir einen tollen Blick auf den Badeort und die beiden Meere, die hier zusammen kommen.Später bummeln wir an der Promenaade entlang und werden unsere letzten Lek in einem hübschen Cafe los.

7. Fahrt nach Montenegro–Herzeg Novi


heute haben wir wieder eine längere Fahrt zurück nach Montenegro und passieren nach 2 Stunden  ziemlich reibungslos die albanische Grenze. Arabela verweist auf montenegrischer Seite noch mal auf die berühmteste Persönlichkeit ihrer Heimatstadt Bar ??? Das wir da überhaupt überlegen mussten. Die Strände in der Region um Bar zählen mit zu den schönsten Montenegros und halten einem Karibikvergleich stand. Nachmittags erreichen wir den Ort Herzeg Novi, nah an der Grenze zu Kroatien und checken noch einmal im sehr schönen Hotel „ACD Wellness und Spa„ ein. Es ist ein Wohlfühlhotel mit vielen Annehmlichkeiten und einem Pool auf der Dachterrasse. Aber auch die Umgebung ist traumhaft, so dass wir noch einmal ausschwärmen und die Gegend erkunden.
Das Abendessen nehmen wir auf der schönen Restaurantterasse ein und nun heißt es auch, uns von Arabela zu verabschieden. Wir bedanken uns für ihre nette Reiseleitung und Fürsorge und wünschen ihr wirklich das Allerbeste auf ihrem Weg, denn die Zukunft liegt noch vor ihr. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wieviel Wissen junge Menschen, die ja eigentlich nur eine kurze Lebenserfahrung haben, vermitteln können.
Wenn wir nur den Hochzeitstermin rauskriegen würden...dann sind wir alle da...ob nun 500 oder 513 Gäste:)

8. Tag Heimreise


Auf der Heimreise können wir noch einmal einen "echten" Direktflug erleben und sind in 2h wieder in Dresden.
Getreu der Regeln der Montenegrier „Arbeite nicht, die Arbeit bringt Dich um" werden wir  alle wieder zur Tat schreiten.
Danke an meine lustige Gruppe, die auch auf der „Dreiländer -Tour" am 1.Tag immer noch ein Lächeln auf den Lippen hatte und die Reise sicher genossen hat.
Eure Anne-Katrin Müller

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