Reisebericht: Das "Goldene Land" Myanmar

23.10. – 07.11.2011, 16 Tage Rundreise – Buddhismus, Mythos und Natur: Yangon – Goldener Felsen – Bagan – Mandalay – Pindaya – Inle–See


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Wir erlebten Burma, ein Land, in dem die tiefe Verwurzelung zum Buddhismus, Ursprünglichkeit und Herzlichkeit noch wirklich zu erleben sind
Ein Reisebericht von
Simone Voigt

Reisebericht

23./24.10.2011: Flug nach Yangon und erste Eindrücke von Myanmar
Am Morgen treffen wir uns am Dresdner Flughafen, um unsere Reise nach Myanmar zu beginnen. Nach dem Check In am Automaten, der Gepäckaufgabe und einem stärkenden Frühstück freuen wir uns auf den Flugbeginn. Doch kurz vor dem Abflug erfahren wir, dass die Maschine nach Frankfurt knapp 2 Stunden verspätet fliegt. Es beginnt eine Zitterpartie, dass wir unseren Flug nach Bangkok rechtzeitig erreichen. Nach dem weiteren Verzug geben wir fast schon die Hoffnung auf. Mit einem unguten Gefühl steigen wir in den Flieger und  auch kurz vor Landung in Frankfurt durch Lufthansa leider keine positive Nachricht. Erst nach der Landung erfahren wir, dass wir durch die Thai Airways separat abgeholt werden und dann geht Alles sehr schnell: Ausstieg, Passkontrolle und Einstieg in das neue Flugzeug. Wir haben es geschafft und freuen uns im Flieger auch den „Rest“ der Gruppe zu begrüßen. Der Service bei Thai Airways ist nett und zuvorkommend und so erreichen wir zwar müde, aber dennoch entspannt Bangkok. Der neue Flughafen ist groß mit zahlreichen Geschäften, aber wir orientieren uns schnell und fliegen am Morgen weiter nach Yangon. Leider wartet unser örtlicher Reiseleiter nicht, wie verabredet, mit den Visa on arrival und so dauert es knapp zwei Stunden mit der Einreise. Auch im Hotel müssen wir erneut eine Wartezeit hinnehmen, da die Zimmer erst nach Mittag bezugsfertig sind. Dies muss Eberhardt TRAVEL für weitere Gruppen unbedingt verbessern! Wir nutzen die Zeit für den Geldtausch direkt beim Reiseleiter.
Nach einer Erfrischungspause im Hotel kann es am Nachmittag endlich losgehen - die erste Stadtbesichtigung in Yangon steht auf dem Programm. Wir fahren ins Stadtzentrum zum Rathaus und stehen unmittelbar vor der Sule-Pagode. Erstmals heißt es Schuhe ausziehen, denn die Besichtigung der Pagoden ist nur barfuß erlaubt. Im Inneren gibt uns unser örtlicher Reiseleiter U Soe die ersten Hinweise zum Buddhismus, erklärt die Geburtstiere der Wochentage, Buddha-Statuen und einige Grundregeln des tief verwurzelten Glaubens. Vorbei an den Garküchen der Stadt und dem High Court spazieren wir zum Hafen und dem bekannten Hotel Strand.


Und dann erblicken wir sie erstmals in voller Pracht und beim ersten Sonnenuntergang in Myanmar - die berühmte Shwedagon-Pagode! Die ersten Fotos sind garantiert. Das Abendessen im Restaurant „Monsoon“ beschließt den Tag.


25.10.2011: Shwedagon-Pagode, Chauk Htat Gyi-Pagode und Scott-Market und Bahnfahrt
Das Frühstück im Hotel ist schmackhaft und lecker. Wir starten unsere Besichtigungen mit der Shwedagon-Pagode. Prächtig erstrahlt sie in der Sonne und schon ganz zu Beginn sind wir überwältigt von der Fülle an Pagoden, goldglänzenden Stupas und betenden Mönchen. Wir bummeln entlang der zahlreichen Buddha-Statuen, kleinen und großen Pagoden, Räucherstäbchen und betenden Menschen. Links und rechts gibt es zahlreiche Fotomotive - bunte Mosaike, Mönche, Kinder und deren Familien, glitzernde Buddhas, Gebetsfähnchen, Opfergaben und nicht zuletzt wir selbst. U Soe zeigt uns die Schutzheiligen der Pagode, Glocken, die wir freudig zum Läuten bringen und weißt auf einzelne Details hin. Diese Schönheit, die Kombination von Feinheit und Mächtigkeit ist für uns alle überwältigend! Anschließend fahren wir zur Chauk Htat Gyi Pagode, die durch den liegenden Buddha von knapp 74 Metern begeistert. Besonders die Füße sind interessant, denn sie sind mit zahlreichen Motiven des Buddhismus geschmückt. Zur Mittagszeit stoppen wir am königlichen See und fotografieren das Kandawgyi-Restaurant - ein nachempfundenes heiliges Boot. Danach geht´s zum Scott-Market. Er gilt als einer der bekanntesten Märkte in Myanmar und bietet für jeden Einkaufsherz (oder doch nur für Frauen) eine reiche Auswahl an Souvenirs. Viele von uns werden fündig und in einem nahe gelegenen Restaurant können wir auch zu Mittag essen. Eine kleine Überraschung ist unser nächster "Besichtigungspunkt" - eine Bahnfahrt mit der Stadtbahn. Wir warten auf dem Hauptbahnhof auf unseren Zug und fahren ca. 45 Minuten in den Norden der Stadt.


Die Bahnfahrt ist witzig und wir schließen schnell Kontakt zu einigen einheimischen Mitreisenden, die mindestens über uns und unsere Fotokameras genau so staunen, wie wir über sie. Mit dem Bus fahren wir weiter zur Botataung-Pagode, in der eines der Haare Buddhas aufbewahrt werden soll. Auch wenn wir und bei dem schwarzen Fleck in der gläsernen Urne schwer Buddhas Haar vorstellen können, die Schildkröten im heiligen See sind allemal echt. Beim Abendessen im Restaurant „Green Elephant“ lassen wir uns mit burmesischen Speisen verwöhnen und beschließen den erlebnisreichen Tag.


26.10.2011: Fahrt und Aufstieg zum Goldenen Felsen
Wir reisen mit dem Bus am Morgen ab Yangon zum Goldenen Felsen. Nach einer Stunde erreichen wir die Stadtgrenze Yangons und U Soe gibt uns einige Informationen zu Myanmar. Myan bedeutet schnell und mar ist gesund. Diesen Namen hat sich die neue Regierung ausgedacht, sodass man das Land nun Myanmar nennt. Es ist 2x so groß wie Deutschland und hat 56 Mio. Einwohner. Zunächst erreichen wir Bago, die Hauptstadt der Mon und nach einer Toiletten- und Beine-Vertret-Pause erreichen wir kurz nach Mittag den LKW-Platz zur Auffahrt auf den Goldenen Felsen. Wir essen zu Mittag und dann geht die aufregende Fahrt los. Auf schmalen Holzbrettern sitzen wir auf einer Ladefläche eines LKW´s und fahren ca. 45 Minuten hinauf zum Beginn der Fußstrecke. Dort angekommen, beginnen alle optimistisch den Aufstieg zu Fuß. Doch schon nach wenigen Minuten entscheiden sich die Ersten für den bequemen Weg des Tragens. Unter Schnaufen und Luft holen (denn auch die Träger müssen unterwegs die Last der zu Tragenden unterbrechen) erklimmen wir die Spitze. Steil bergan muss man mit ca. einer Stunde Fußweg rechnen. Erschöpft und vor allem nass erreichen wir das Hotel. Wir entschließen uns zu einer nur kurzen Pause, denn den restlichen Weg von knapp 15 Minuten bis direkt zum Goldenen Felsen wollen alle bis Sonnenuntergang schaffen.


Nun haben wir neben der Shwedagon-Pagode schon das zweite Heiligtum Myanmars erreicht. Zufrieden und mit den Kameras „bewaffnet“ genießt jeder für sich den Moment des Augenblicks. Auch hier sind zahlreiche Pilger, erklingen die Glocken, beten Mönche und sind Menschen einfach nur glücklich. Heute haben wir alle das Bett verdient.


27.10.2011: Sonnenaufgang am Goldenen Felsen und Bago
Für Einige beginnt der Tag sehr früh, denn wir wollen den Sonnenaufgang am Goldenen Felsen erleben. So treffen wir uns schon vor dem Frühstück gegen 05.30 Uhr und erwarten das Leuchten der Sonne. Und dann zeigt sie sich, erst langsam und dann ganz schnell. Wir stärken uns beim Frühstück für den Abstieg und danach geht es auf kurvenreicher Strecke wieder zurück zum Ausgangspunkt unserer Tour. Mit dem Bus fahren wir zurück nach Bago. Zuerst besuchen wir die Shwemawdaw-Pagode, die mit knapp 114 Metern Höhe die höchste Stupa Myanmars besitzt. 994 entstand der liegende Buddha Shwetalyaung, der ins Nirvana übergeht und dennoch irgendwie entspannt aussieht. Ein schönes Fotomotiv aufgrund der umgebenden Blumen und Bäume ist auch der liegende Buddha Naungdawgyi, an dem wir einen weiteren Fotostopp einlegen. Bevor wir in Yangon zurück sind, stoppen wir am englischen Soldatenfriedhof, dessen gepflegte Anlage uns sehr gefällt. Wir essen erneut zu Abend im Restaurant „Monsoon“ und nehmen nun Abschied von Yangon.

28.10.2011: Mandalay und Mingun
Sehr früh fliegen wir heute nach Mandalay. Nach der Fahrt ins Stadtzentrum besuchen wir zunächst die verschiedenen Handwerke der Stadt in Mittel-Myanmar. Zuerst beeindrucken und die Seidenstickerinnen und danach die Marmorstraße, in der die großen Buddha-Statuen aus Marmor gefertigt werden. Wir besichtigen die Mahamuni-Pagode, das dritte wichtige Heiligtum der Burmesen. Natürlich wollen auch unsere Männer den Goldenen Buddha berühren und wir Frauen hoffen, dass auch ein wenig Gold für uns geklebt wird. Leider können wir nur aus einer gewissen Entfernung den Buddha betrachten und dürfen nicht direkt bis zum ihm herantreten. Doch anschließend besuchen wir die Blattgoldherstellung. Diese schwere Arbeit will keiner von uns geschenkt und manchen „Blattgold-Schmied“ tropft schon die rote Farbe der Betelnuss aus dem Mund. Wahrscheinlich ist die körperlich schwere Arbeit nur mit dem Kauen dieses Suchtmittels ertragbar. Wir besichtigen Shwenandaw Kyaung, ein opulent verziertes Teakholzgebäude. Die schönen Schnitzereien ziehen sich über das gesamte Gebäude und bieten wieder reichliche Fotomotive. Danach besuchen wir die Kuthodaw-Pagode - auch das „größte Buch der Welt“ genannt. Es wurde auf König Mindons Wunsch für die Fünfte Buddhistische Synode erbaut. In 729 Marmortafeln, die alle unter einer weißen Stupa stehen, wurde dieser Kanon gemeißelt. Wir fahren zum Ufer des Irrawaddy und legen mit dem Schiff nach Mingun ab. Langsam gleiten wir an den Ufern des Flusses, den schwimmenden Häusern und kleinen Fischerbooten vorbei und genießen die Ruhe des Wassers. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir die unvollendete Pagode von Mingun und auch hier werden wir bereits an Land von den Händlern erwartet. Einige erklimmen die Treppen, um vom Hügel der Pagode die Landschaft des Irrawaddy zu genießen. Begleitet von den zahlreichen Händlern sehen wir die größte intakte Glocke Welt - die Mingun-Glocke.


Danach laufen wir zum weißen Wunder, der Hsinbyume-Pagode. Deren Wellen symbolisieren die sieben Gebirgszüge um den Berg Meru. Als sich langsam die Sonne neigt, bietet uns der Himmel im leichten Rosé ein schönes Motiv. Zurück auf dem Schiff reisen wir zurück nach  Mandalay und genießen im bekannten Restaurant „A little bit of Mandalay“ unser Abendessen.


29.10.2011:  Das Leben der Mönche und die Hügel von Saigaing
Zunächst fahren wir nach Amarapura und besichtigen das Maha-gandayon-Kloster. Nach einer kurzen Besichtigung der Spendenmauer sowie der Küche und Waschküche warten wir gespannt auf die Zeremonie des Mittagessens. Wir beobachten die Vorbereitungen und als der Gong der Glocke erklingt, strömen aus verschiedenen Richtungen die Novizen und Mönche mit ihren Schüsseln herbei. Soweit wir es sehen können, gibt es heute eine reichliche Mahlzeit, sogar Eis. Einzeln treten die Mönche an die Tröge heran und erhalten Ihre Ration für den Nachmittag. Das „Spektakel“ dauert annähernd eine halbe Stunde und uns wird klar, dass dies eines der größeren Klöster sein muss.


Kleine Mönche, große Mönche, dicke und dünne, lächelnde und in sich gekehrte Männer laufen an uns vorbei. Für Außenstehende ist der tiefe Glaube und das damit in „Kauf genommene“ spärliche Leben kaum erklärbar. Man muss es sehen, um zumindest ein wenig davon zu verstehen. Nach unserem Besuch des Klosters stoppen wir an einer Seidenweberei und Einige unserer Gruppe erwerben die nächsten Souvenirs. Unser Bus bringt und auf die andere Seite des Irrawaddy nach Saigaing. Es gilt als eines der religiösen Zentren Myanmars und hat auf engstem Raum die meisten Klöster. Vor allem zahlreiche Nonnen leben hier, welchen wir auf der Straße begegnen. Mit einem Kleinbus geht die Fahrt hinauf auf die Hügelkette, von der sich uns ein tolles Panorama mit wild wachsenden Bäumen und Sträuchern sowie zahlreichen goldenen Stupas bis hinunte zum Irrawaddy eröffnet. Wir besichtigen die Sun-U-Ponnya-Pagode und natürlich sehen wir auch die Opferstöcke von Hase und Frosch. Nach einem stärkenden Mittagessen fahren wir mit einem kleinen Boot nach Inwa. Hier warten bereits die Pferdekutschen auf uns, mit denen wir durch die weiten Felder von Inwa fahren. 1287 entstand hier rund um elf Dörfer der Kyaukse-Ebene der Mittelpunkt eines birmanischen Reiches. Durch den durch den Regen aufgeweichten Boden, Reisfelder und vorbei an Tamarinden-Bäumen- gefolgt von nach Lippenstiften und Parfüm bettelnden jungen Frauen- erreichen wir zuerst Bagaya Kyaung. Es gehört zu den schönsten Teakholzklöstern des Landes und steht auf 267 mächtigen Pfeilern, von denen einige fast 20 Meter Länge und 3 Meter Umfang haben. Vorbei an den ehemaligen Palast-Mauern und dem schiefen Turm gelangen wir zum Maha-Aungmye Bonzan Kyaung, eines der best- erhaltenen Gebäude Inwas. Es wurde aus Ziegeln erbaut und besitzt reiche Verzierungen aus Stuck. Zurück am Ausgangspunkt unserer Kutschfahrt und zurück mit dem Schiff erreichen wir wieder das Ufer und fahren wieder nach Amarapura. Wir hoffen, dass die Sonne nicht zu früh untergeht, sodass wir noch rechtzeitig den Sonnenuntergang an der U-Bein-Brücke erleben. Doch leider ist die Sonne schneller wie wir und wir können nur noch kurz die einmalige Atmosphäre an der Brücke erleben. Schade, aber wir genießen dennoch das Farbenspiel des Wassers. Erschöpft fallen wir heute in unser Bett, denn dieser Tag war sehr lang.


30.10.2011: Schifffahrt nach Bagan
Sehr früh startet auch heute unser Tag, denn das Schiff nach Bagan legt bereist 06.00 Uhr ab. Leider enttäuschen uns die von der Agentur gebuchten Sitzplätze und deshalb sind wir froh, dass das Schiff nicht voll gebucht ist. Einige genießen den Sonnenaufgang an Deck, andere nutzen die Zeit für ein kurzes Nickerchen.


An Bord gibt es Getränke und einen Morgensnack sowie leckere Mittagsgerichte. Langsam gleitet unser Boot Richtung Bagan. Wir genießen die Sonne, den Fahrtwind und die Beobachtungen des Lebens am Fluss. Am Nachmittag erreichen wir Bagan und freuen uns auf das Nass des Pools unseres Hotels. So nutzen alle den Nachmittag in der schönen Hotelanlage. Unser Abendessen nehmen wir unter freiem Himmel im „River View Sunset Garden“ ein.


31.10.2011: Die Schönheiten Bagans
Unsere Besichtigungen beginnen wir mit einem Marktbesuch in Nyaung U. Hier wollen wir die einheimischen Waren wie Obst und Gemüse probieren. Der Markt ist extrem voll und wir werden von jedem und überall gebeten zu spenden, zu kaufen oder ein Foto zu machen. So können wir das burmesische Leben nicht wirklich genießen und kehren schnell zum Bus zurück. (Wir werden das Marktleben noch einmal später in Heho erleben.) Wir besichtigen die Shwezigon-Pagode - Prototyp eines eigenständigen birmanischen Stils. Die goldene Kuppel der Pagode gilt als eines der Wahrzeichen Bagans. Ihre Spiegelung sehen wir auch in einer kleinen Vertiefung im Erdboden. Da die Sonne leuchtet, sehen wir auch den Glanz der Edelsteine im Licht strahlen. Danach fahren wir zurück nach Neu-Bagan und besuchen die Fabrik für Lackwaren lassen uns zeigen, wie die schönen Schalen, Vasen und Gefäße entstehen. Natürlich sind auch hier einige Souvenirs schnell gefunden. Die heutige Mittagspause genießen wir in unserem schönen Hotel, im Pool auf der Terrasse unserer Bungalows oder beim Mittagessen. Am Nachmittag besichtigen wir zuerst den Thatbyinnyu-Tempel.


Er ist mit 61 Metern das höchste Bauwerk und bildet das mächtige Zentrum Bagans. Kurz darauf erreichen wir den Ananda-Tempel. Er gilt mit seinen Ausmaßen und den großen Buddha-Statuen als der wohl schönste Tempel Bagans. Schon das Äußere steht ganz im Zeichen der buddhistischen Lehre. Hier werden Maras (die Herrscher des Bösen) und Devas (die Götter des Guten) dargestellt. Mächtige Löwenfiguren wachen an jeder Ecke. Gekrönt wird der Tempel von einer vergoldeten Spitze. Das Innere zieren vier 10 Meter hohe Buddha-Statuen, welche die vier letzten Buddhas unserer Weltzeit darstellen. Zwei davon sind im Original erhalten geblieben. Bemerkenswert sind auch die im äußeren Korridor befindlichen 80 Sandsteinreliefs, die das Leben Buddhas von der Geburt bis zur Erleuchtung darstellen. Auch wenn wir mit der Besichtigung eher als geplant fertig sind, müssen wir ein wenig warten. U Soe hat eine Überraschung vorbereitet und so warten vor dem Tempel festlich geschmückte Ochsenkarren, mit denen wir in den Sonnenuntergang fahren. Gemächlich genießen wir so die einmalige Pagodenlandschaft! Pünktlich erreichen wir die Shwezandaw-Pagode, von der wir einen tollen Abendhimmel im gelb-orange bewundern können. Das war schon wirklich Wow. Doch nicht genug, das Abendessen soll heute auch etwas ganz Besonderes werden.


Nach einer kurzen Pause im Hotel fahren wir mit dem Bus hinein in die Pagodenlandschaft und werden im Fackellicht erwartet. Wir erleben die Tanz- und Marionettendarbietungen sowie ein einzigartiges Tempeldinner in der Nacht von Bagan - Genuss für Augen, Ohren und Magen pur!


01.11.2011: Weitere Tempel und Pagoden in Bagan
Noch haben wir nicht genug von Tempeln und Pagoden. Nach dem erneuten Geldtausch in einem Souvenirgeschäft gelangen wir zum Tayohepaye-Tempel. Für den Aufgang im Inneren benötigen wir unsere Taschenlampen und können danach eine tolle Aussicht genießen. Nun freuen wir uns auf menschliche Begegnungen und besuchen zunächst die Schule in Minnanthu. Wir genießen die Zeit, in der uns leuchtende Kinderaugen entgegenstrahlen. Wir haben Geschenke mitgebracht und neben der Freude, sind wir auch ein wenig enttäuscht, da unsere Plüschtiere leider nicht für jedes Kind reichen. Das bricht uns fast unsere Herzen. Ein wenig können wir durch unsere Spende einer Runde Eis im Dorf wettmachen, aber wir wissen auch, dass unsere Geschenke mit Bonbons, Stiften und Kosmetik einfach nicht reichen… Wir fahren zurück nach Myinkaba und besichtigen dort die Tempel von Manuha und Nanpaya. Im ersten beeindrucken 4 mächtige Buddha-Statuen, im zweiten schöne Wandreliefs. Erneut genießen wir die Mittagspause im Hotel, um für den Nachmittag gestärkt zu sein. Wir besuchen den Gubyaukgyi-Tempel, einen Höhlentempel mit Malereien. Die sollen die schönsten Malereien in Bagan sein und stellen einige der Jataka-Geschichten dar. Weiter fahren wir zum Htilominlo-Tempel, dessen Name („vom Schirm bevorzugt“) auf die Weise hindeutet, wie König Nadaungmya zum neuen Herrscher erkoren wurde. Sein Vater ließ in durch das Fallen eines weißen Schirms bestimmen. Wir erreichen das Ufer des Irrawaddy und fahren zum Sonnenuntergang mit dem Boot auf dem Wasser. Am Abend lassen wir uns im Restaurant „Nanda“ das Abendessen mit Puppenspiel schmecken.

02.11.2011: Fahrt zu der Höhle von Pindaya
Wir fliegen weiter nach Heho und beginnen unsere Fahrt zu der Höhle von Pindaya. Unterwegs stoppen wir in Aungban und mitten im Land bei Bauern, die gerade mit der Getreideernte beschäftigt sind. Die abwechslungsreiche Landschaft lässt uns die schlechten Straßenverhältnisse nicht so arg spüren. Gegen Mittag erreichen wir Pindaya und sehen schon aus der Ferne die überdachten Aufgänge zur gleichnamigen Höhle. Bequem fahren wir mit Bus und Aufzug zum Eingang. Wir entledigen uns erneut unserer Schuhe und Strümpfe und betreten als erstes die große Höhlenkammer, in der die vergoldete Shwe-U-Min-Pagode steht. In der ganzen Höhle stehen bis zu 8.000 Buddha-Figuren,


oft gespendet von Gläubigen. Auch U Soe hat mit Freunden einen für seinen Deutschlehrer gespendet. Viele der Figuren sind als Arzt dargestellt und halten in der linken Hand einen Medizinbehälter. Leider sind wir ein wenig erkältet und können nicht so lang barfuss in der Höhle verweilen. Wenig später erreichen wir unser Hotel und genießen die späten Nachmittagsstunden bei Tee, Kaffee oder am Pool.


03.11.2011: Ankunft am Inle-See
Bis Heho fahren wir auf gleicher Strecke zurück. Unterwegs stoppen wir erneut an einem Feld, auf dem Ingwer wächst, und erfreuen uns an einigen floralen Raritäten. In Heho besuchen wir den Markt, der einerseits schöne Fotomotive, herzliche Menschen und burmesisches Flair bietet. Unterwegs besuchen wir noch das Kloster in Shwe Yan Pyay. Leider empfängt uns der Inle-See in Nanthe mit strömenden Regen. Aber es nützt Nichts, wir müssen auf die Boote, um zum Hotel zu gelangen. Wir sind total durchnässt, obwohl schon bei Ankunft am Hotel die Sonne wieder scheint. Den Nachmittag verbringen wir in der schönen Anlage des Hotels mit Spa-Zentrum und Whirlpool. Zum Abendessen gibt es eine Spezialität vom Inle-See - gefüllten Fisch.

04.11.2011: am und auf dem Inle-See
Am Morgen besteigen wir die Boote, mit denen wir heute den Inle-See und dessen Sehenswürdigkeiten erkunden. Den Wind im Haar rauschen unsere Boote über das Wasser. Zuerst geht es zu einem schwimmenden Markt, an dem wir von zahlreichen Händlern im Boot und an Land empfangen werden. Danach sehen wir die Langhalsfrauen, die in einer Weberei am Inle-See arbeiten und als „Touristenattraktion“ zur Verfügung stehen. Wir besichtigen die Paungdaw-Pagode mit ihren fünf heiligen Buddha-Statuen, die bei einer Prozession bei Sturm auf dem See verloren gingen und auf mysteriöse Weise wieder kamen. Mittlerweile wurden sie mit Gold so beklebt, dass die Knubbel heute nur noch die ehemaligen Figuren erahnen lassen. Wir spenden einen schönen Strauß Lotusblüten. Neben der Pagode sehen wir die heilige Barke in Form eines Karaweik-Vogels, die während des dreiwöchigen Paungdaw-Festes im September jedes Jahr zum Einsatz kommt.  In einer der Seidenwebereien schauen wir bei der Fertigung von schönen Schals und Taschen zu, die von Hand gefärbt und gewebt werden. Viele der Frauen arbeiten hier schon seit mehr als 20 Jahren und ihre Webstühle sind nicht selten doppelt so alt wie sie selbst. Besonders beeindruckend ist die Weberei der Lotusfäden, die in mühevoller Handarbeit aus den Stängeln der Pflanze gewonnen werden. Verständlich, dass die Preise dafür auch entsprechend hoch sind.


Durch die schwimmenden Gärten und Dörfer erreichen wir eines der Geschäfte, in denen die bekannten Cheeroot-Zigarren hergestellt werden. Doch wo ist der Tabak? Wir erfahren, dass die Zigarren aus Baumblättern gedreht und zumeist mit Anis verfeinert werden. Sie schmecken uns größtenteils dennoch und so kaufen wir einige der Produkte. Zum Schluss besichtigen wir das Kloster „der springenden Katzen“, die bei unserer Ankunft kurz vor Sonnenuntergang schon ein wenig müde wirken und für uns keine großen Kunststücke mehr zeigen möchten. Als wir zum Hotel zurückfahren, ist es bereist dunkel und unsere Bootsführer können nicht so leicht die Richtung zurück durch die Wasserwege finden.


05.11.2011: Ballonfest in Taungyi
Am Vormittag starten wir mit dem Bus nach Taungyi, wo heute das bekannte Ballon-Festival stattfindet. Zunächst besuchen wir in Taungyi den Markt und kaufen einige Früchte als Tagesverpflegung. Wir schlendern entlang der Stände und bewundern die zahlreichen Waren. Einiges riechen und betasten wir, um herauszufinden, ob es uns auch schmecken könnte. Nach dem Mittagessen in einem einheimischen Restaurant fahren wir zum Festgelände, das auf den ersten Blick wie ein Rummelplatz in Deutschland scheint. Riesenräder, Glücksspiele und allerlei Lärm. Wir gehen direkt auf die Festwiese, auf der in wenigen Minuten die ersten Ballons steigen sollen. Gespannt schauen wir zu, als Papier entfaltet wird, Fackeln entzündet werden und aufgeregte Menschen um uns tanzen. Nach und nach entstehen unter Beifall die ersten großen Ballons, vorrangig Tiere wie Kühe, Schweine, Papageien und Elefanten.


Jeder Aufstieg wird euphorisch beklatscht und es wird sich auch gefreut, wenn der Ballon des Gegners bricht oder nach wenigen Minuten abstürzt. Ca. 20 Ballons steigen zum Himmel hinauf und werden dort bis in die Wolken von den Blicken verfolgt. Favoriten sind schnell ausgemacht und Wetten abgeschlossen. Welcher wird wohl gewinnen? Danach bummeln wir noch entlang der zahlreichen Verkaufsstände und Glücksspiele. Doch der Lärm ist nicht unser Geschmack. Als bekannt wird, dass die großen Ballons mit Feuerwerk erst am späten Abend in die Lüfte gehen, entscheidet sich die Mehrheit der Gruppe für die Rückfahrt ins Hotel. Wenige harren aus und beobachten am Abend im Nachthimmel den Aufstieg zwei der großen Ballons, von denen einer in einem minutenlangen Feuerwerk am Himmel verschwindet. Bei einem Glas Wein beenden wir den Aufenthalt am Inle-See.


06./07.11.2011: Rückflug nach Deutschland
Am Morgen starten wir vom Inle-See zurück nach Heho (wo uns zwei Gäste mit Badeverlängerung in Ngapali Beach verlassen) und fliegen zurück nach Yangon. Hier verabschieden wir die Gäste mit Verlängerung in Vietnam und fahren zur Maha Saywun Kaba-Pagode. Diese hat sich U Soe als „Kleinod“ für uns aufgehoben und so sehen wir hier abseits des touristischen Trubels die Mumie des Mönchs Aalain Nga Sint, dessen Leiche nicht verwest und er damit als heilig gilt. Die Pagode ist mit ihren grünen Buddha-Figuren und der schön vergoldeten Stupa wirklich ein Geheimtipp. Danach besuchen wir noch eine der großen Marmor-Buddhas in Yangon, bevor wir zu U Soe´s Familie fahren. Wir werden mit einem schmackhaften Mittagessen erwartet und lassen so unsere Reise gemütlich und herzlich ausklingen. Damit hat uns „unser“ U Soe eine riesige Freude gemacht! Am späten Nachmittag heißt es Abschied nehmen, wir fahren zum Flughafen und betreten nach einem letzten Kaffee unseren Flieger nach Bangkok. Über Frankfurt erreichen wir am nächsten Vormittag wieder unsere Heimat.

Myanmar war spannend, die tiefe religiöse Verbindung zum Buddhismus beeindruckend und die Menschen sind extrem herzlich. Die Reise sollte an einigen Tagen weiter optimiert werden, um einen richtigen Genuss für unsere Gäste daraus zu machen.

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