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Einzigartige Erlebnisse in Namibia mit Verlängerung

Reisebericht: 20.09. – 05.10.2025

Leonardo DiCaprio sagte einmal: .... Irgendwann sollte man keine Zeit mehr verschwenden, alles andere wäre unverantwortlich.....
Auf den richtigen Moment zu warten, verkürzt unsere Lebenszeit.....

Annett Müller

Ein Reisebericht von
Annett Müller


Nachtflug nach Windhoek in Namibia

Reisen bereichern unser Leben, also "verschwenden" wir die Zeit sehr gern damit. Das sagten sich auch 13 neugierige Reisegäste - also auf nach Namibia! Am Flughafen Frankfurt war die Gruppe rund um Annett komplett. Der Direktflug mit Discover startete am Abend, fast pünktlich. Das Flugzeug flog aber "schnell" und holte die Verspätung locker wieder ein.

Ankunft in Namibia – Weiterfahrt in die Kalahari

Überpünktlich landete der Flieger am Morgen in Windhoek. Dank der von Eberhardt TRAVEL bereits erstellten und bezahlten VOA`s waren die Einreiseformalitäten schnell erledigt. Alle Koffer hatten ebenfalls ihren Bestimmungsort erreicht. Im Airport begrüßte uns Harold, ein bekanntes Gesicht für mich. Auch auf dieser Reise war er unser Guide, der uns natürlich auch chauffierte. Noch schnell am Flughafen Geld getauscht, unser Reisefahrzeug bestiegen und schon fuhren wir los. Auf dem Weg in die Kalahari durchquerten wir Windhoek (die letzte Station der Reise), wo wir nur kurz Trinkwasser nachluden. Vorbei an den Auas Bergen und dem Heldenacker stoppten wir in der Basterstadt Rehoboth für eine kurze Kaffeepause. Als Baster wurden damals die unehelichen Kinder zwischen den Holländern und den Khoisan bezeichnet. Später, beim 23. Breitengrad überquerten wir das 1. Mal, noch unbemerkt, den südlichen Wendekreis des Steinbocks. Das schwarze Asphaltband zog sich fast schnurgerade durch die Landschaft, typisch für Namibia. Schon in der Ferne sahen wir die ersten Ausläufer der Kalahari mit ihren bewachsenen, roten Sanddünen, die nicht sehr hoch sind. Unterwegs bestaunten wir die ersten Riesennester der Webervögel, einsame Viehstationen mit traditionellen Wasserpumpen. Mit kühlem Home made Icetea empfingen uns die freundlichen Mitarbeiter der Kalahari Anib Lodge am Nachmittag, auch war eine Gruppe Eland-Antilopen zum Empfang erschienen. Die Lodge befindet sich in einer grünen Oase, mitten im riesigen, privaten Gondwana Naturschutzgebiet. Wir bezogen unsere geräumigen Chalets, die sich um den Pool reihten. Also kurze Wege für eine Erfrischung im kühlen Nass. Noch vor dem Abendessen hatten sich einige Gäste für eine optionale Naturrundfahrt im Jeep entschieden.
An einem Kameldorn-Baum studierten wir das riesige Nest einer Webervögel-Kolonie, die unseren Spatzen ähnlich sind. Dieses Nest war das Zuhause von über 200 Vögelchen. Ständig wird am Nest gebaut. Gern bilden die Weber-Vögel eine Symbiose mit Falken oder Uhus, um ihre Brut vor Schlangen zu schützen. Natürlich sahen wir den kuschligen Fleckenuhu im Baum. Woher stammt eigentlich der Name Kameldorn-Baum? Der Name wird aus dem Afrikaans Wort Kaameldoring abgeleitet, was soviel wie Giraffen Dorn bedeutet. Giraffe heißt auf Afrikaans Kamelpferd. Alles klar? Vor über 1000 Jahren waren Giraffen noch unbekannt. So wurden sie von den Römern Kamele mit Leopardenfell genannt oder stammt der Name von den Engländern, die damals durch die Gegend zogen und immer wieder "Kamele" (Giraffen) an diesem mit Dornen behafteten Baum sahen? Giraffen lieben die grünen Blättchen. Trotz der vielen Dornen schaffen sie es, mit ihrer ca. 30 cm langen, Sandpapier artigen Zunge das saftige Grüne unbeschadet zu naschen. Heute ist dieser immergrüne Baum mit seinem harten Holz in Namibia streng geschützt. Da fällt mir doch gleich das alte Pfadfinderlied ein: .....Hart wie Kameldorn-Holz..... und scheu im Busch sind die Tiere.... Natürlich sahen wir auf dieser Pirsch auch Tiere: Giraffen-Familie (ganz nah), Springböcke, Oryxe, Kudu und Strauße. Auf einer Düne erlebten wir den ersten Sonnenuntergang, der an diesem Tag zaghafter als sonst war. Die Wolken kündigten die beginnende, kleine Regenzeit an. Mit einem passenden, meist geistreichen Getränk und kleinen Snacks stießen wir auf den ersten Tag unserer Reise. Wir waren angekommen!
Nach einem leckeren Abendessen vom Buffet mit kühlem Bier, Wein oder dem späteren Lieblingsgetränk Malawi Shandy: halb Ginger Ale, halb Bitter Lemon, Eiswürfel und einige Tropfen Angostura fielen wir müde, aber glücklich in unsere Betten. Übrigens: Neben dem fruchtigen Malawi Shandy gibt es noch die herbere Variante Rock Shandy: halb Sodawasser, halb Lemonade (Zitronenlimo), Eiswürfel und einige Tropfen Angostura.

Köcherbäume & Dolerit – auf in den Süden

Nach dem ausgiebigen Frühstück fuhren wir zunächst nach Mariental, wo wir den Supermarkt stürmten. Auch heute führte die weitere, asphaltierte Strecke immer schnurgerade aus. Aus der Ferne sahen wir das Massiv des Vulkankraters Brukkaros. Unser nächstes Ziel war Keetmanshoop. Ursprünglich gegründet von der Rheinischen Mission, die der hier lebenden Namas den christlichen Glauben brachte. Später wurde der Ort nach dem deutschen Kaufmann und Bankier Johann Keetman benannt, der damals zur Rheinischen Missionsgesellschaft gehörte und viel Geld hier investierte, aber niemals an diesem Ort war. In der Umgebung des Farmerstädtchen wachsen unzählige Köcherbäume. Der Köcherbaum ist kein Baum, sondern eine Aloe Art, die ca. 8 m hoch werden kann. Der Name stammt von den San, die aus den hohlen Ästen Pfeilköcher schnitzten. Mit Harold besuchten ein privates Farmgelände, das kreativ dekoriert war. Viele der Aloen hier sind ca. 100 - 200 Jahre alt und stehen unter Naturschutz. Wir eroberten das Farmgelände. Zwischen den Köcherbäumen Steine, Steine, Steine.... Enorme Temperaturunterschiede sprengten diese Dolerit Felsen in kleine und große Teile auf. So formten sich bizzare Gesteinsformationen, die Bildung ist immer noch nicht abgeschlossen. Harold brachte dabei sein geologisches Wissen an die Frau und den Mann: ca. 170 Mill. soll das Basaltgestein vulkanischen Ursprungs alt sein. Einzelne Steine waren mit schwarzem Wüstenlack (besteht aus Tonmineralien, die von Eisen- und Mangan-Oxiden zusammengehalten werden). Danach fuhren wir in Richtung Süden weiter. Auf die geteerte Straße folgte eine Sandpiste. Beim Naute Staudamm, der die Region mit Wasser versorgt, grüne Tafeltrauben-Felder und Dattelpalmen-Haine. Die Dattelplantage wird von einem arabischen Unternehmen geführt, die Datteln dann im Orient vermarktet. Die Weintrauben verbleiben meist im Land und werden auch zur Wein- und Schnapsherstellung genommen. Kein Wunder also, dass sich die deutsch-namibische Familie Weder hier ein Standbein aufbaute, die Destillerie Naute Kristall. Katrin bewirtete uns mit Sandwiches, Salat und lekker Kaffee. So hatten wir eine gute Basis für die anschließende Verkostung der erlesenen Schnappes wie Teufelskrallen Gin, Nappa und Magic Gin. Leider konnten wir uns von Katrin nicht richtig verabschieden, ein nicht angemeldeter Arbeitsbesuch des Ministeriums für Arbeit verlangte ihre Aufmerksamkeit. Draußen, auf einem Pick Up wurden gerade die fröhlichen Kids der Angestellten vom Kindergarten gebracht. Familie Weder kümmert sich privat sehr um ihre Angestellten und ist sehr aktiv in der Gemeinde. Gut gelaunt gings weiter - unterwegs Strauße, Oryxe und Bergzebras sowie eine wunderbare, bergige Landschaft. Versteckt hinter den Bergen, bei den 7 Zwergen unsere nächste Unterkunft, das Canyon Village, wo wir 2 Nächte verbrachten. Noch vor dem Abendessen erkundeten wir das Gelände und bestiegen einen Felsen, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Beim Abendessen feierten wir den Geburtstag von Frau M, auch die Crew der Lodge brachte ein Ständchen mit einer süßen Geburtstagstorte.
Zu später Stunde liefen wir ins freie Gelände und bestaunten den magischen Sternenhimmel, der hier besonders hell leuchtet. Auch das Kreuz des Südens erstrahlte für uns.

Ein Tag am Fish River Canyon

Die Sonne begrüßte uns mit einem strahlenden Lächeln. Nach dem Frühstück, etwas später als sonst, fuhren wir ein kurzes Stück zum Fish River Canyon. Am Haupt-Aussichtspunkt informierte Harold über die Entstehung des Canyons, der eigentlich aus 2 Teilen besteht. Wir waren sofort von der Schönheit des Canyons beeindruckt und das wurde auf vielen Fotos, auch Selfies für die Ewigkeit festgehalten. 160 km lang, bis 27 km breit und ca. 500 m tief (das habe ich vom Abgrund nachgemessen). Durch den Canyon schlängelt sich der Fisch-Fluss, meistens ist der Canyon aber trocken, nur ein paar blaue Pfützen. Der Fisch-Fluss ist ein periodisch wasserführender Fluss wie die Mehrzahl in Namibia. Es gibt nur 3 Flüsse, die immer Wasser haben: Oranje im Süden, Kunene im Norden und der Okavango. Entlang der Kante wanderten wir entspannt und ohne Zeitdruck zum Hiker`s Point, wo Harold mit dem Bus auf uns wartete. Über Mittag kehrten wir im urigen, kultigen Canon Roadhouse ein. Ein Rasthaus mitten in der Wüste, dekoriert mit rostigen Oldtimern, die zugleich Pflanzkübel für Sukkulenten sind, der alten Tanke, die heute als Bar ihren Zweck erfüllt. Den weiteren Nachmittag verbrachten wir in unseren schönen Lodge, viele genossen am Pool mit Ausblick das sommerliche Wetter. Zur Sundowner-Time trafen wir uns mit Harold zu einem Spaziergang und erklommen später den Hausfelsen. Von oben genossen wir die unfassbare, faszinierende Weite dieses wunderbaren Fleckchens Erde. Dank der Felsen-Bar wurde der magische Sonnenuntergang noch mehr versüßt. Am Abend gab es für uns wieder ein leckeres Abendessen.

Raus nach Aus – einsame Bahngleise, lebende Steine und alter Kalkbrennofen

Leider mussten wir heute weiterziehen. Entlang der schon bekannten Sandpiste fuhren wir zurück. An der alten Eisenbahnbrücke bei Holoog legten wir einen Fotostopp ein. Unter schattigen Bäumen befinden sich Gräber von zwei Deutschen aus der Schutztruppenzeit. Auf der anderen Seite steht ein Kalkbrennofen aus alter Zeit. Kalkvorkommen gibt es in Namibia viele. Mit der Eisenbahn transportiert, wurde es in solchen Öfen zu Baumaterial gebrannt. Ein weiterer, kurzer Boxenstopp bei Katrin (Naute Kristall) folgte, nun konnten wir uns auch bei ihr bedanken. Später erreichten wir die Teerstraße, vorbei an Seeheim gelangten wir zum Fisch-Fluss. Wir brauchten etwas Bewegung und liefen über die Brücke. Unsere Mittagspause verbrachten wir in der Alten Kalkofen Lodge. Auf dem Farmgelände steht noch ein alter Brennofen, in dem früher der Kalk gebrannt wurde, daher auch der Name der Lodge. Auf dem Gelände der ehemaligen Farm Simplon an einer einsamen Bahnstation wurde die Lodge mit viel Liebe zum Detail gebaut. Interessant ist auch das Hobby von Frikkie, dem Eigentümer. In seinem Cole Lithoparium, spezielle Gewächshäuser, kann man die größte Sammlung von Lithops in Südnamibia bewundern kann. Diese ungewöhnlichen Pflanzen sind auch als „blühende oder lebende Steine“ bekannt, da sie Kieselsteinen ähneln. Am Nachmittag waren wir im beschaulichen Aus angekommen und bezogen unsere hübschen Steinhäuschen in der Klein Aus Vista Desert Horse Lodge. Beim Abendessen schauten wir gebannt auf das Farbenspiel am Himmel und die untergehende Sonne. Das Lodge Personal brachte uns anschließend ein musikalisches Ständchen.

Ausflug an den Atlantik – Kolmannskuppe, Lüderitz(bucht) & Wildpferde

Unser heutiger Ausflug führte uns an den Atlantik, ein paar wärmere Sachen waren da angebracht. Auf schwarzer Teerstraße, wieder nur gerade aus, rechts und links Wüste, Diamanten Sperrgebiet. 30 km vor Lüderitz(bucht) liegt auf einer Anhöhe Kolmannskuppe, die von Deutschen gebaute Stadt im Nichts. Als damals die ersten Diamanten gefunden wurden, brach das Diamanten Fieber aus. In nur wenigen Jahren war die Stadt fertig gebaut. Modernes Krankenhaus mit Röntgengerät, Kühlhaus (Linde AG), eigene Schlachterei, Bäckerei, Schule, Schwimmbad, eigenes E-Werk - einfach Wahnsinn zu damaliger Zeit. Das hat Millionen Reichsmark gekostet, aber auch in wenigen Jahren ausreichend Geld in die deutsche Staatskasse gefüllt. Der letzte Bewohner verließ Kolmannskuppe 1956 und seitdem holt sich die Wüste das Areal zurück. Bei einer Führung mit Nicole erfuhren wir viel Interessantes und stapften anschließend noch ganz individuell durch den Sand. Heute werden hier keine Diamanten mehr gefördert. Durch den alten Eingang zur Mine gelangt man nach Kontrolle und extra Permit zu den kleineren, verfallenen Diamantminen. Diamanten werden heute hauptsächlich bei Oranjemund aus dem Sand geholt oder aus den Buchten ringsum (mit sogenannten Staubsaugerbooten). Entlang der Buchten fuhren wir danach durch eine raue Region aus Stein und Wasser. Wir erreichten den Leuchtturm und das Diaz-Kreuz. 1488 landete hier der portugiesische Seefahrer als erster Europäer. Zum Kreuz kletterten wir, die Brücke ist seit Jahren kaputt. Die Sonne schien. Was hatten wir für ein Glück mit dem Wetter. Entgegen der Prognosen war es angenehm warm und weniger windig. Denn der Südwester war durch, der fegte vor 2 Tagen die Küste entlang. Der Blick auf den blauen Atlantik ließ uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern, wir atmeten frische Seeluft in vollen Zügen. Auf einer vorgelagerten, felsigen Insel tummelten sich Robben. Zum Abschluss unseres Ausfluges bummelten wir durch Lüderitz(bucht). Das Städtchen, wo Adolf Lüderitz 1884 die Reichsflagge hisste und das heutige Namibia zum deutschen Schutzgebiet Deutsch-Südwestafrika erklärt wurde. Das ist aber Geschichte. An diese Zeit erinnern noch die kolonialen Bauten wie die markante Felsenkirche oder das Goerke-Haus. Ansonsten schlummert Lüderitz(bucht) vor sich hin.
In der "Essenszeit" am Hafen hatten wir für unsere Mittagspause Plätze mit Aussicht reserviert und haben sehr lecker gegessen. Bevor wir zu unserer Lodge zurückfuhren, machten wir am späten Nachmittag noch einen Abstecher zur Wasserstelle Garub. Und wieder hatten wir Glück, die wilden Pferde hatten extra auf uns gewartet, sogar mit Fohlen.

Auf in die Namib Wüste

Good morning - auf zu neuen Abenteuern! Der Teerstraße sagten wir kurz nach Aus Bye, bye und weiter ging es auf Sandpiste mit leichter afrikanischer Massage gratis. Obwohl, die Pads waren in diesem Jahr erstaunlich gut in Schuss. Landschaftlich war es eine herrliche Strecke. Zunächst durch weites Farmland zwischen den malerischen Bergketten der Tirasberge mit ständig wechselnden Farben entlang.... UFO-Objekte in gelben Gras. Unterwegs machen wir einen kurzen Boxenstopp mit Kaffeepause im charmanten Helmeringhausen Hotel. Helemeringhausen ein Verkehrsknotenpunkt in der Einsamkeit. Ringsum Sandpisten, aber die 200 m lange Main Road ist geteert, grins. Eigentlich wollten wir uns später ein schattiges Plätzchen für unser geplantes Picknick suchen. Doch plötzlich schoben sich Wolken am Himmel zusammen und es begann zu regnen (der einzige Regen auf unserer Reise). Später überquerten wir den 1.650 Meter hohen Tsaris-Pass und die Landschaft veränderte sich wieder. Den dunklen Regenwolken waren wir immer ein klein wenig voraus. Dennoch bildeten sich schon kleine Bäche in den Vertiefungen, die später zu Flüssen wurden. Gott sei Dank erst nach uns. Ein paar Tage später erfuhren wir, dass einige Reisegruppen an diesem Tag auf dieser Strecke ungeplante, längere Wartezeiten in Kauf nehmen mussten. Die trockenen Riviere hatten sich durch den Regen in reißende Flüsse verwandelt, ein Weiterkommen unmöglich. Der Boden ausgedorrt und hart, konnte den Regen nicht aufsaugen. Da war es für uns das kleinere Übel. Kurzerhand gabs das Picknick im Bus. Wie immer hatten wir einen Plan. Nach einer Stunde schien schon wieder die Sonne und alles war wieder trocken. So schnell geht das in Namibia. Am Nachmittag erreichten wir die Region des Namib Naukluft Parks, der 1979 als Schutzzone für die gefährdeten Bergzebras proklamiert wurde. Heute umfasst der Park 50.000 Quadratkilometer, reicht bis fast zum Atlantik und ist somit der grösste Afrikas. In Sesriem, fast unmittelbar Eingang zum Nationalpark Sossusvlei liegt unsere heutige Unterkunft für 2 Nächte: die Sossusvlei Lodge, ein idealer Ausgangspunkt für unsere Erkundungen am nächsten Tag. Wir bezogen unsere geräumigen Chalets und hatten etwas Freizeit. Das Abendessen genossen wir unter freien Himmel, das Buffet bot eine große Auswahl und es gab ein Braai. Oryx, Springbock, Kudu, Burenwurst und anderes Wild wurde gegrillt, lecker - eigentlich wieder viel zu viel.

Sand, Sand, Sand – ein Tag in der Namib Wüste

Bei Sonnenaufgang schlürften noch etwas müde Kaffee und frühstückten. Die Lodge liegt unmittelbar am Eingang des Nationalparks. So konnten wir etwas länger schlafen als Gäste anderer Lodges, die 20 - 30 km Anfahrt hatten. An diesem Tag begrüßte uns Frau Sonne etwas zaghaft. Durch die kühle Nacht zogen noch einzelne Nebelschwaden mystisch über das Dünenmeer, die die Kraft der Sonne allmählich vertrieb. Die ersten Sonnenstrahlen setzten die hohen, roten Dünen (bis ca. 400 m hoch) kontrastreich in Szene - einfach fantastisch. Das Flussbett des trockenen Tsauchab schlängelte sich wie ein grünes Band durch die Wüstenlandschaft, Oryxe und Springböcke spazierten über die trockenen Ebenen. Später erklommen einige Gäste, die knapp 100 m hohe Düne 45, Glückwunsch zur Gipfelbesteigung! Am 4x4 Parkplatz (Ende derTeerstraße) stiegen wir in 4x4-Shuttle-Busse um. Neben 4x4 sind optimaler Reifendruck und entsprechende Fahrkünste erforderlich, um nicht mit Schaufel und Eimerchen im großen Namib-Sandkasten buddeln zu müssen. Am Dead Vlei stiegen wir aus. Zum Dead Vlei läuft man ca. 40 min. Wir stiefelten also los. Einem trockenen Busch spendierten wir ein paar Tropfen Wasser. Zu unserem Erstaunen öffnete dieser in kurzer Zeit seinen Blütenstand – nur ein wenig Wasser und die Wüste erwacht zum Leben. Harold zeigte uns auch sehr anschaulich die magnetische Wirkung des Sandes. Wir sahen auch die grünen Nara-Büsche mit ihren kleinen, Melonen ähnlichen Früchten (nur die weiblichen tragen Früchte). Die endemische, geschützte Pflanze wächst nur da, wo ihre Wurzeln Grundwasser erreichen. Oryx & Co verspeisen die Früchte gern und auch die Namas nutzen die Heilkraft der Melone. Das Dead Vlei war dann unser Fotomotiv der Namib! Man muss sich mal vorstellen, dass es an dieser Stelle, vor Millionen Jahren, unendlich viel Wasser gab. Und heute: Die von hohen Sanddünen umschlossene Lehmsenke trocken und karg: alte, abgestorbene Kameldornbäume; harter, weißer Lehmboden und ringsherum das rote Dünenmeer. Auf der Rückfahrt zum 4x4 Parkplatz machten wir noch einen Fotostopp am eigentlichen Sossusvlei (Lehmsenke), dessen Namen der Nationalpark trägt. Wenn der Tsauchab abkommt und genügend Wasser führt, gelangt das Wasser nur bis hier her und füllt die Lehmsenke mit Wasser. Den nur wenige Kilometer entfernten Atlantik erreicht er jedoch nie. Die hohen Sanddünen versperren den Weg - das Wasser versickert oder verdunstet an dieser Stelle. Die Sonne stand mittlerweile im Zenit, brannte sehr intensiv. Der letzte Besichtigungspunkt an diesem Tag war der Sesriem Canyon. Auf kurzer, aber heftiger Schotterpiste wurden wir ordentlich durchgerüttelt. Der durch den Tsauchab entstandene Canyon ist ungefähr 6 Ochsenriemen tief, daher der Name Sesriem. Einige Gäste stiegen mit Annett hinab. Der Canyon war trocken, unten erstaunlich kühl. Wir waren beeindruckt von interessanten Formationen aus Sedimentgestein. An der Ortstankstelle (eine Goldgrube hier) erhielt unser Bus einen großen Schluck Diesel und wir gönnten uns ein Eis. Zurück in der Lodge ließen die Seele baumeln: Relaxen am Pool, Kaffee oder ein kühles Bier gehörten auch zur Genießerzeit. Vor dem Abendessen verabschiedete sich der Tag mit einem fantastischen Sonnenuntergang. Nach dem Abendessen gingen wir schnell zu Bett und freuten uns auf den nächsten Tag.

Von der Namib Wüste nach Swakopmund zum Atlantik

Oryxe am frühen Morgen, gut gefrühstückt, Koffer verladen und Hoppi, hoppi! Alle einsteigen und ab zur erfrischenden Atlantikküste. In Solitaire pausierten wir für Kaffee, Apfelkuchen und mehr. Es gab allerhand zum Schauen, auch lustige Erdhörnchen. Solitaire ist ein wichtiger "Verkehrsknotenpunkt" von und zur Namib Wüste. Berühmt ist der Apfelkuchen vom verstorbenen McGregor, der Kuchen wird immer noch gebacken. Auch alte Fahrzeuge, Nostalgisches und Lustiges gab es zu entdecken. Ganz in der Nähe, im gelben Gras fand ein Geier-Meeting statt. Weiter ging es durch die einsame, unendliche Weite. Die Landschaft wurde immer karger und steiniger, aber nicht weniger interessant und faszinierend. Harold zeigte uns eine mächtige Euphorbia Virosa (Wolfsmilchgewächs), die als Super-Motiv herhalten musste. An diesem Stretching Point war auch Yoga angesagt. Unterwegs passierten wir zum 2. Mal den südlichen Wendekreis des Steinbocks (Tropic of capricorn), natürlich auch mit Fotostopp. An diesem Punkt strahlt die Sonne am 21. Dezember jeden Jahres senkrecht auf die Erde, dass kein Schatten entsteht. Jede Menge Gruppenfotos entstanden. Eine landschaftlich raue, aber wunderschöne Strecke führte uns über den Gaub Pass (knapp 800 m hoch) und durch den Kuiseb Canyon, wo sich Prof. Dr. Henno Martin (Geologe und Autor des Bestsellers "Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste") während des 2. Weltkriegs versteckt hielt. Wir erklommen den Aussichtspunkt. Unterwegs checkte Annett das Fortschreiten der Bauarbeiten auf der holprigen Gravel Road. Die Strecke Kuiseb Canyon bis kurz vor Walvis Bay war in der Vergangenheit in einem erbärmlichen Zustand. Ein einsamer Straßenbauarbeiter (auch Sonntag wird an Baustellen gearbeitet) freute sich über unsere Stippvisite und ein paar Pausensnacks. Von anderen Guides erhielten wir die Info, dass die Pad kurz nach Kuiseb Canyon auf ca. 50 km nur max. 20 km/h erlaubte (so schlecht). Also entschieden wir spontan, einen Umweg von 30 km zu fahren. Und das war richtig so! Die landschaftlich sehr schöne, bessere Strecke bot zudem noch sehr viel Abwechslung. Ein großer Strauß Sträuße (Mama, Papa und ca. 20 Halbwüchsige) durchstreifte mit uns die Gegend. Am Nachmittag erreichten wir Swakopmund und bezogen unsere außergewöhnlichen Zimmer im komfortablen Delight Hotel. Am frühen Abend bummelten wir gemeinsam durch Swakop zum Altstadt Restaurant. Vorsorglich hatten wir dort vorab Plätze reserviert, wo wir in geselliger, lockerer Runde deftig und lecker, jeder nach seinem Geschmack al la carte zu Abend speisten. Riesige Portionen zierten unsere Teller. Selbst unser Gast, der vorwiegend vegetarisch unterwegs war, überraschte uns mit seiner Wahl: gegrillte Schweinshaxe!

Eine Seefahrt, die ist lustig....

Die Nacht war etwas frischer als sonst, aber die frische Seeluft tat so gut. Fast alle Gäste hatten Wärmflaschen in ihren Betten, ich machte mir warme Gedanken und freute mich auf das Frühstück. Da lohnte es sich, etwas früher aufzustehen, um für das leckere Buffet mit Allerlei Köstlichkeiten, frischen Austern und Sekt mehr Zeit zu haben. Der heutige Tag stand ganz im Zeichen von Walvis Bay. Auf unserer Reise waren wir bisher mit Sonne satt und Wärme verwöhnt wurden. Heute versteckte sich die Sonne und dichter Nebel verhüllte Swakopmund, nicht unüblich für die Küstenregion. Die kalte Luft des Atlantiks (Benguelastrom) trifft hier auf die heiße Luft der Wüste und erzeugt feuchte Nebel. Dieser sorgt für das ökologische Gleichgewicht. Der Tau setzt sich in der Wüste auf Sand, Stein und Pflanzen ab. Die wenigen Wassertropfen sind lebenswichtig für die spärliche Flora und Fauna hier und bestimmen den Lebenskreislauf. Mit der Kraft der Sonne und des Windes klart es zur Mittagszeit meist auf. Es gibt aber auch Tage, wo sich der Nebel tagelang nicht verzieht. Auf unserer Fahrt ins nahe Walvis Bay blickten wir auf den stürmigen Atlantik rechts und die Sanddünen links. In unmittelbarer Nähe zum großen Überseehafen, der durch Millionen Beigaben der Chinesen ausgebaut wurde, befindet sich der kleine Yachthafen von Walvis Bay. Am, noch etwas trüben Morgen unternahmen alle Gäste eine Ausfahrt mit dem Catamaran durch die Lagune von Walvis Bay. An Bord des Katamarans begrüßte uns die Crew um meinen lieben Seebär Ernst. Mit dem Hinweis, ihn nicht allzu Ernst zu nehmen, erzählte uns auf sehr unterhaltsame Weise und mit viel Humor Interessantes über die Bucht und seine "Bewohner". Möwen und Robben freuten sich auf frischen Fisch und wir wurden mit wärmendem Kaffee, Tee und good "Old Brown" Sherry bewirtet. Vorbei an den Austern Farmen schipperten wir zur Halbinsel, auf der der schwarz-weiße Leuchtturm steht. Hier haben es sich mehrere Robbenkolonien bequem gemacht. Man sieht, dass sich die niedlichen Ohrenrobben sehr wohlfühlen. Und dann: große Tümmler (Bottlenose Dolphins), die vor unseren Augen eine Show zelebrierten - Wir waren begeistert. Auf der Rückfahrt klarte der Himmel etwas auf und Ernst und die Besatzung ließen die Korken knallen. Mit südafrikanischem Sekt stießen wir auf diesen schönen Vormittag an. Anschließend schlemmten wir vom kleinen Buffet mit Austern, Meeresfrüchten, Fisch, Fleisch, Veggie Snacks und Süßem. Es war im wahrsten Sinne des Wortes ein „tierisch lekka" Ausflug. Bevor wir nach Swakopmund zurückfuhren, unternahmen wir noch einen Abstecher zur Flamingo Bucht und konnten einige Flamingos, die durch das flache Wasser stiefelten, beobachten - ein herrlicher Anblick. Den freien Nachmittag konnten die Gäste für ganz individuelle Erkundungen nutzen. Die meisten gingen natürlich shoppen oder spazierten durch das hübsche Küstenstädtchen mit deutscher Vergangenheit: Prinzessin-Rupprecht-Haus, Alte Kaserne, Seebrücke "Jetty", Woermann-Haus mit Damaraturm, Leuchtturm, Kaiserliches Bezirksgericht, Altes Amtsgericht, Bahnhof, "Ritterburg" und das Hohenzollern-Haus. Beim Spaziergang auf der langen Seebrücke ließ man sich den Wind um die Nase wehen. Auch ein Kaffeekränzchen im bekannten Cafe Anton mit Schwarzwälder Kirschtorte, Marke Hüftgold gehörte zum Programm. Am Abend hatten wir Date und trafen uns an der Seebrücke "Jetty", wo wir im Restaurant "The Tug" bei vorzüglichen Essen und gutem Service den Abend verbrachten. Ebenso begeisterte uns wieder der magische Sonnenuntergang.

Vom Atlantik ins Erongo Gebirge

Der Morgen begrüßte uns zunächst Wolken verhangen. Aber das umwerfende Frühstücksbuffet erhellte unsere Gemüter und wir freuten uns auf den Tag. Unendlich viel wird in/um Swakopmund gebaut, da immer mehr Menschen hier wohnen möchten und die Minen (Uran) in der Region wieder boomen. Auf der B2 (Trans-Kalahari-Highway) kamen wir schnell voran. Zunächst entlang der Atlantikküste fuhren wir wieder in warme Gefilde. Während nördlich von Swakopmund die tückische, stürmische Atlantikküste den Namen Skelettküste trägt, nicht ohne Grund, fuhren wir aber nach rechts, ins Landesinnere. Die Sonne zeigte sich wieder und kündigte sehr warme Temperaturen an. Wir waren nun im kargen, steinigen Damaraland, dem Hauptsiedlungsgebiet dieser Bevölkerungsgruppe (ca. 9 % der Gesamtbevölkerung Namibias). Während der Apartheid (südafrikanisches Mandatsgebiet) war die Region zum Homeland erklärt. Zum Glück sind diese Zeiten vorbei. Die Region ist auch für den Bergbau bekannt. Viele verlassene Minen befinden sich hier. Am Straßenrand boten lokale Händler Mineralien und Halbedelsteine feil. Von Weitem bestaunten wir das markante Massiv der Spitzkoppe bei einem Fotostopp. Die Spitzkoppe (ca. 1.728 m) ist ein Inselberg vulkanischen Ursprungs. Die Sonne brannte wieder heiß vom Himmel und auch direkt auf uns! Kurze Zeit später checkten wir in der fantastischen Ai Aiba Lodge ein. Eingebettet in die Felsen des Erongo in malerischer Kulisse, auch unsere Chalets ließen keine Wünsche offen. Wir waren begeistert. Am späten Nachmittag unternahmen wir eine Wanderung auf den Hausberg. Was zunächst als kurzweiliger Spaziergang mit vielen interessanten Informationen zu Flora und Fauna begann, entpuppte sich bergauf als anspruchsvoller Pfad. Gott sei Dank trug unser Guide den schweren Rucksack mit unseren Sundowner-Drinks nach oben, denn wir brauchten unsere Hände zum Abstützen zwischen den Felsen und natürlich zum Fotografieren. Oben angekommen, hauchten wir ein WOW! Dieses weite, weite Land, dazu die untergehende Sonne und ein Getränk in der Hand - die perfekte Kombination. Der Abstieg zur Lodge war etwas kürzer. Das leckere Abendessen wurde frisch zubereitet und serviert, was afrikanisch etwas länger dauerte.

Besuch bei den San–People – Fahrt zum Etosha Nationalpark

Nach dem Frühstück war ein morgendlicher Besuch bei den San People angesagt. Ihr Village befindet sich gleich um die Ecke. Freundlich und neugierig wurden wir empfangen und in ihrer Sprache begrüßt. In der San-Sprache werden viele Klick-Laute verwendet, für uns echte Zungenbrecher. Uns wurde beigebracht wie man mit natürlichen Hilfsmitteln Feuer entzündet und wie man mit Pfeil und Bogen auf Jagd geht. Auch wir versuchten uns mehr oder weniger erfolgreich. Anschließend hatten die Frauen das Sagen und zeigten uns ihre Fingerfertigkeit beim Herstellen von Gefäßen aus Straußeneiern und diversen Schmuck. Dabei sind sie sehr kreativ. Schön zu sehen wie die deren Kinder noch glücklich spielen, ganz ohne Handy und Playstation. Am Ende unseres Besuches sangen und tanzten wir alle gemeinsam mit den liebenswerten San-Familien. Ja, es ist ein Show-Dorf. Die Familien leben eigentlich in einem echten Dorf in der Kalahari und wechseln aller 3 Monate. Es ist aber wichtig, ihre Traditionen zu erhalten, die auch heute teilweise noch so gelebt werden und solche "Lebendigen Museen) sichern ihren Lebensunterhalt. Nach einer herzlichen Verabschiedung brachen wir nach Outjo auf. Der Name bedeutet in der Herero-Sprache kleiner Hügel. Outjo befindet sich auf der touristischen Hauptroute zum Etosha. Wer in den Etosha will, kommt hier vorbei. Der Tourismus ist eine der Haupteinnahmequellen Namibias. Entsprechend groß ist Outjo, ein hübscher Ort mit vielen Geschäften und Souvenir-Shops. Während Harold tankte, nutzten wir die freie Zeit für eine erfolgreiche Shopping Tour. In der modernen Outjo Bäckerei gönnten wir uns eine Kaffeepause, in der es Schweinsohren und Prasselkuchen zu naschen gab. Es schmeckte ein bisschen nach Deutschland.
Von Outjo war es nicht mehr weit zum Etosha Nationalpark, wo wir gleich am Nachmittag eine kleine Pirschfahrt unternahmen. Der Etosha ist ein Muss auf jeder Namibia Reise. 1907 erklärte Gouverneur von Lindequist (Deutsch-Südwestafrika) den damals fast 100.000 km² großen Park als Schutzgebiet. Wilderei und Großwildjagd hatten den Tierbestand damals auf dramatische Weise reduziert. Später und während der Apartheid wurde der Park auf seine heutige Größe (ca. 22.000 km ²) verkleinert und 1964 zum Nationalpark erklärt. In den vergangenen Tagen waren viele Buschfeuer auf den Farmen außerhalb gelegt worden, die sich unkontrolliert in den Etosha ausweiteten (die Medien berichteten). Auf unsere Route sahen wir einige verbrannte Stellen und der Duft verbrannter Erde lag in der Luft. Wir empfanden es aber weniger schlimm als befürchtet. Auch die Tiere waren da. Zugleich wurden wir von Giraffen am Wegesrand begrüßt. Es folgten Zebras, Steinböcke und Oryxe, Weißburzel Singhabicht sowie Gevatter Strauß und natürlich Elefanten. Kurz, bevor sich Frau Sonne verabschiedete, verließen wir den Park und checkten schnell in der Toshari Lodge ein. Beim gemeinsamen Abendessen gab es ein umfangreiches Buffet. Für jeden Geschmack war etwas dabei. An der Braai Station war der Andrang groß, Kudu & Co landeten auf dem Grill und dann auf unseren Tellern. Mit lecker Süßkram, musikalischer Unterhaltung der Lodge-Mitarbeiter und einem Absacker an der Bar beendeten wir den Tag.

Pirschfahrt im Etosha

Beim zeitigen Frühstück stärkten wir uns für unsere heutige Pirschfahrt im Etosha Nationalpark. Am ersten Wasserloch Ombika beobachteten wir Zebras und lustige Perlhühner, die viel Staub im Elefantendung aufwirbelten. Doch dann ein Spitzmaulnashorn (ohne Horn), juchu! Das stapfte langsam durch verbranntes Buschland, auf der Suche nach einem schattigen Plätzchen. Kurze Zeit später entdeckten wir noch ein weiteres Exemplar Spitzmaulnashorn. Unterwegs Giraffen, die ihre geliebten Bonbons von den gelb blühenden Büschen naschten. Die weiten Ebenen des Parks waren faszinierend, gespickt mit Springböcken und Zebraherden. Das Schöne an dieser Jahreszeit, es war noch nicht zu heiß. Am Wasserloch Gemsbokvlagte herrschte reges Treiben: unzählige Zebras und Springböcke, dazwischen Oryxe. Nachdem wir uns satt gesehen hatten, ging`s Hoppi, Hoppi weiter. Unsere Route führte uns an den Pfannenrand. Aufgrund der Buschfeuer mieden wir die Gegend um Halali, wo noch einige Drives gesperrt waren. Übrigens sind die Picknickplätze und Toiletten (Trockentois) im Park alle neu und jetzt umzäumt. Diese liegen allerdings weit auseinander und Harmonie-Pausen müssen strategisch geplant werden. Wir pirschten zum Rand der Etosha Pfanne, dem Beginn zur Unendlichkeit - bis zum Horizont ein weißes Nichts. Die Etosha Pfanne, der große, weiße Platz wie ihn die Ovambos nennen, knapp 5.000 km ² groß – eine faszinierende Unendlichkeit. Rund um verschiedene Wasserlöcher wie Sueda und Salvadore herrschte gemäßigte Betriebsamkeit: Zebraherden, Springböcke und Gnus gesellten sich dazu, auch eine Entenfamilie planschte in einer Pfütze. In einem Kameldornbaum ruhte ein kleiner Zwergsperber. Zwei einzelne Schirmakazien boten DAS Fotomotiv, so typisch für den Etosha. Aus Ferne konnten wir ein Löwenrudel beobachten, das satt unter der Akazie im Gras chillte. Auf unserer Rückfahrt noch einmal zum Wasserloch Gemsbokvlagte. WOW, eine größere Gruppe Elefantenbullen, grazile Giraffen kombiniert mit Springböcken, Oryxen, Sträußen und Raubadler. Im Hauptcamp Okaukuejo machten wir noch kurz Pause. Am dortigen Wasserloch sichteten wir unzählige Zebras und später Elefanten. Die Altherrenrunde beanspruchte sofort den Platz am Wasser. Bevor wir aus dem Etosha fuhren, noch ein stattlicher Löwe, der sich lasziv unter einem Busch räkelte und ein Roadblock - Zebrastreifen. Den weiteren Tag verbrachten wir entspannt in unserer Lodge.

Zurück nach Windhoek

Beim gemeinsamen Frühstück wurde uns bewusst, dass sich unsere Reise dem Ende neigte. Etwas Traurigkeit lag in der Luft. Zunächst fuhren wir nach Otjiwarongo. In Herero Sprache bedeutet der Name „Platz der fetten Rinder". Hier gibt es viel Wasser (Quellen) und somit gute Weidefläche = gutes Futter für die Rinder, also zahlreiche Rinderfarmen. Auf unserer Weiterfahrt sahen wir den legendären Waterberg aus der Ferne und die Omatako Berge. Im Volksmund nennt man sie auch Popo- oder Busen-Berge. Später stoppten wir Okahandja, was große, sandige Ebene bedeutet. Im gemütlichen Biergarten des kleinen Cafes verbrachten wir unsere Mittagspause und shoppten noch einige Souvenirs. Am frühen Nachmittag erreichten wir wieder Windhoek, die Hauptstadt Namibias. Windhoek, die windige Ecke war früher Stammesgebiet der Nama und später Verwaltungssitz der deutschen Kolonie Deutsch-Südwestafrika. Heute präsentiert sich Windhoek modern. Neben großen Einkaufszentren, noblen Grundstücken und neu entstandenen Wohngebieten gehört der Vorort Katutura (der Ort, an dem wir nicht leben wollen/entstanden als abgegrenztes Wohngebiet in der Apartheid) dazu. Heute ein buntes, lebendiges Viertel, wo nicht nur ärmere Menschen leben. Hier besuchten wir Anna Frederiks, die privat ein Waisenhaus mit Kindergarten unterhält. Fast 30 Kinder, darunter Waisen und Kinder aus unstabilen Familien finden bei ihr ein liebevolles Zuhause. Anna gibt diesen Kindern somit eine Chance auf ein besseres Leben. Zwar ist es nur ein kleiner Tropfen für eine bessere Welt, wir waren dennoch ergriffen und etwas verlegen und unterstützten dieses kleine, aber wichtige Projekt sehr gern mit einer Spende.
Bei herrlichem Sonnenschein und Bubbles (Sekt) wurden wir später im Hotel Thule begrüßt. Die freie Zeit nutzten wir zum Kofferpacken, denn morgen sollte unsere Reise enden. Zum vorerst letzten Abendessen fuhren wir in Leo`s Gartenrestaurant, wo uns Leo natürlich persönlich Hallo sagte. Neben allerlei Fleisch- und Fischgerichten gab es auch gute deutsche Hausmannskost. Die Auswahl aus der Karte fiel schwer. Es war ein geselliger, lustiger Abschlussabend. Hier bedankten wir uns auch bei unserem Harold, der uns seine Heimat bestens präsentierte und uns 2 Wochen sicher chauffierte.

City Tour in Windhoek, Beer–Tasting und ungeplante Verlängerung

Der letzte Tag in Namibia hatte begonnen und wir konnten ausschlafen. Beim super Frühstück mit Ausblick ließen wir es uns richtig gut gehen, Der Online Check In für unsere Rückflüge war bereits erledigt. Nachdem unsere Koffer verstaut waren, folgte eine entspannte City Tour durch Wiindhoek - es war Sonntag und nicht viel los. An der bekannten Christuskirche (die leider wegen Gottesdienst geschlossen war) stiegen wir aus. Um die Christuskirche, eines der Wahrzeichen von Windhoek, unternahmen wir einen kleinen Spaziergang. Gegenüber der Kirche, hinter einem schönen Parlamentsgarten sahen wir den Tintenpalast (heute Teil des Parlaments). Der Name Tintenpalast ist eine kleine Anspielung auf die deutsche Bürokratie vergangener Zeiten, denn damals verbrauchten die Schreiberlinge viel, viel Tinte. Heute wird in D zwar meist digital in den Amtsstuben gearbeitet. Durch mangelnde Vernetzung verschiedener Behörden, unzähliger Formulare im BehördenDschungel weitaus mehr Zeit und Geld las nötig ausgegeben. Vor dem Tintenpalast stehen Statuen von wichtigen Persönlichkeiten Namibias wie Hosea Kutako. Nach ihm ist auch der Internationale Flughafen benannt. Auf dem Hügel daneben thront die Statue des ersten Präsidenten von Namibia, dahinter protzt die "Kaffeemaschine" (National Museum). Oben gibt es ein Restaurant mit Aussichtsterrasse. Mit dem "gläsernen" Aufzug fuhren wir hinauf und genossen einen fantastischen Panoramablick sowie Eiskaffee & mehr. Von oben erhaschten wir auch einen Blick in die Alte Feste. Die Alte Feste, die von der Deutschen Schutztruppe als Festung errichtet wurde, war in den letzten Jahren sehr verkommen. Doch jetzt wird gebaut, ein Informationszentrum mit Craft Market soll entstehen. Die Statue des Südwester-Reiters, deren erster Standort auf dem Hügel war, sahen wir auch im Innenhof der Feste. Vorbei am Hotel Thüringer Hof fuhren wir noch zum Bahnhof. Wahrscheinlich streikte hier die Bahn, denn die Gleise waren leer und kein Zug in Sicht. Bevor wir zum Flughafen fahren wollten, besuchten wir noch die kleine, lokale Brauerei Roof of Africa. Bei der Führung durch die Micro Brauerei (an der nur unsere weiblichen Gäste teilnahmen;-) erfuhren wir von Braumeister Rolf, wie sie hier nach deutschem Reinheitsgebot, aber dennoch sehr innovativ brauen. Übrigens: Handwerk hat goldenen Boden. Gesellen, die auf der Walz sind, bauen hier. Jedes Jahr entsteht Neues und natürlich findet hier jedes Jahr ein zünftiges Treffen der Gesellen statt. In gemütlicher Runde wurden u.a. einige Biersorten verkostet. Dazu wurde eine deftige Brotzeit mit Wurstspezialitäten aus der hauseigenen Metzgerei serviert. Reisebegleitung Annett (also ich) verzog sich in eine ruhige Ecke, um einen wichtigen Anruf entgegenzunehmen. Hatten wir doch die letzten Tage gewitzelt, dass wir gern unsere Reise verlängern würden..... !? Unser Rückflug nach München am Abend war auf den nächsten Tag als Tagflug umgebucht worden. Der Grund: die fleißigen männlichen Bienchen (Drohnen) über dem Flughafen München in den letzten Tagen hatten den Flugbetrieb lahmgelegt und den planmäßige Flüge verhindert.... Das bedeutete am nächsten Tag erst 20:45 Uhr in München landen und kein Weiterkommen mehr nach Dresden & Co. Also zusätzlich noch einmal in München übernachten. Eine Umbuchung auf die Maschine nach Frankfurt, die am Abend pünktlich abhob, nicht möglich, da fully booked. Im Hintergrund schmiedete ich mit unseren Partnern in Namibia schnell Plan B, bevor die unerwarteten News meine lieben Reisegäste überraschten. Ja, nun mussten wir unsere Wäschewaschpläne in Deutschland über Bord schmeißen, aber unser Wunsch nach Verlängerung wurde wahr. Alle waren etwas verdutzt, aber wir ließen uns die Laune nicht verderben, machten das Beste daraus. Zum Glück waren wir noch nicht am 40 km entfernten Flughafen und gingen mit der Situation gelassen um. Von zwei lieben Gästen verabschiedeten wir uns ganz herzlich, deren Maschine nach Frankfurt war zum Abflug am Abend bereit. Per organisierten VIP Shuttle wurden sie zum Airport chauffiert, während wir ins Zentrum von Windhoek zurückfuhren. In der Zwischenzeit hatten wir schnell Zimmer im Hotel Avani reserviert. Das Hotel befindet sich mitten in der City, direkt an der ehemaligen Kaiserstraße. Unkomplizierter Check In, Zimmer bezogen und schon machten einige noch einen spontanen Spaziergang. Es war Sonntag und vieles war geschlossen. Entlang der Independence Avenue bummelten wir über die ehemalige Kaiserstraße zum Clock Tower und bogen in die Post Street (Fußgängerzone) ab. Vorbei am ehemaligen Hotel Kaiserkrone bestaunten wir die dekorativ angeordneten Bruchstücke des Meteoriten. Diese Steine eines riesigen Eisenmeteoriten aus prähistorischen Zeiten wurden erstmals Mitte des 19. Jahrhunderts nahe der Stadt Gibeon im Süden Namibias entdeckt. Noch eine Stippvisite zur Römisch-Katholischen Kirche und zurück zum Hotel. Für das Abendessen hatten wir Plätze in der Rooftop Bar im Hotel reserviert. So ließen wir den zusätzlichen Abend bei guten Essen, super Ausblick, magischem Sonnenuntergang plus Absacker ausklingen.

Rückflug nach Deutschland mit weiterer Verlängerung

Am Morgen wartete ein umfangreiches Frühstücksbuffet auf uns. Ausgeschlafen und gesättigt wurden wir am Morgen per Shuttle zum Airport Windhoek chauffiert. Noch schnell mit Gästen Mehrwertsteuer-Rückerstattung auf Umwegen erledigt. Am Counter dann die nächste Überraschung: Zwei Gäste wurden erneut von Lufthansa (über Nacht) umgebucht und sollten nun eine weitere Nacht in Windhoek verbringen. Nach Wartezeit am Info Point und mehreren Telefonaten geschafft, auch diese zwei Gäste konnten mitfliegen. In der Maschine waren noch Plätze frei, so konnten sich einige ausbreiten. Flug und Service empfanden wir als sehr angenehm. Pünktlich landeten wir am Abend in München. Nach einer gratis Flughafen-Rundfahrt waren wir endlich am Terminal. Wir wussten, unsere Koffer verbleiben im Flughafen. Also auf zum Lufthansa Service Center. Hier wurden Nummern wie beim Arbeitsamt zum Einlass vergeben;-) Annett erledigte anschließend das Prozedere für gestrandete 12er-Gruppe gesamt. Es dauerte zwar ein Weilchen, aber die sehr freundliche und kompetente LH-Mitarbeiterin machte einen tollen Job. Von ihr wurden wir mit Vouchern für Verpflegung, Transfer und Hotel ausgestattet. Mittlerweile war es fast 22 Uhr. Die Küche im zugewiesenen Hotel in Erding schon geschlossen und die Auswahl an Restaurants am Münchner Flughafen, die diese Voucher akzeptierte, mehr als überschaubar. Das Bistro Sportalm im Terminal witterte aber seine Chance und verlängerte seine Öffnungszeiten. Brrrh, draußen war es dann kalt, wir waren von Namibia Wärme gewöhnt. Am Busstopp für den kostenfreien Hotel Shuttle lange Schlangen. Der Shuttle wurden mit Kleinbussen abgedeckt.... Wir wollten aber noch vor Mitternacht im Hotel sein. Kurz umdisponiert und mit zwei privat organisierten, zeitversetzten Shuttles zum Hotel. Der Check In im Hotel in Erding professionell, sie haben sicher Übung mit gestrandeten Fluggästen. An der Bar, die extra länger arbeitete, verabschiedeten wir uns herzlich und wünschten uns eine gute Heimreise am nächsten Tag, ohne weitere Hindernisse.

17. Tag: wieder im Alltag
Nach einer sehr kurzen Nacht begann der Tag recht früh. In der Lobby standen für uns Frühaufsteher Kaffee, Tee, Saft und belegte Brötchen bereit. Vom Hotel organisierte Shuttle brachten uns rechtzeitig zum Flughafen nach München, wo dann am Morgen (zu unterschiedlichen Zeiten) unsere Anschlussflüge nach Berlin, Düsseldorf, Dresden und Frankfurt starteten. Gut zu wissen, dass später alle Reisegäste vollzählig und mit Gepäck zu Hause angekommen sind.

Meine liebgewonnene Reisefamilie, ich hoffe, Ihr habt Euch alle wieder gut eingelebt. Erlebnisreiche Tage in Namibia liegen hinter uns. Auf knapp 4.000 km haben wir mit Harold an meiner Seite, der uns so liebenswert und sicher in seiner Heimat betreute und fuhr, Namibia kennen und lieben gelernt - dieses facettenreiche Land zwischen Wüste und Meer, mein Sehnsuchtsland. In der unendlichen Weite Namibias hat sich unsere kleine, feine Reisefamilie nie verloren oder einsam gefühlt. Nicht nur gutes Essen oder die fantastischen Sonnenuntergänge haben wir gemeinsam genossen, auch an die kleinen, besonderen Momente denke ich gern zurück. Ein großes Lob für Euren verständnisvollen und lockeren Umgang mit der unvorhersehbaren Situation am Ende unserer Reise. Harold und ich sagen einfach nur Danke. Es war eine tolle Zeit mit Euch. Bleibt alle gesund und reiselustig. Bis bald! Eure Annett

An dieser Stelle auch ein besonderes Danke an die vielen kleinen Rädchen (unsere Agentur in Namibia, meinen KollegInnen bei Eberhardt) im Hintergrund, die das Rad in dieser ungeplanten Situation (Drohnen über München = Flugausfall), möglichst stressfrei und unkompliziert für unsere Gäste, auf Laufen hielten. Mitdenken und der Mut für eigene Entscheidung (jenseits von KI und Gesetzen) ist das Motto von Eberhardt.


Ich glaube, am Ende können wir sehr dankbar sein, dass uns der Flugausfall erst am Ende unserer wunderschönen Reise ereilte (während es vielen Gästen anders erging, die in diesen Tagen ihre Reise erst beginnen wollten) und Eberhardt die zusätzlichen Kosten für die "Verlängerung" übernahm.
Die Entschuldigung von Lufthansa/Discover haben wir zur Kenntnis genommen: ... Behördliche Beschränkungen oder die Sicherheit gefährdende Ereignisse auf Flughäfen oder im Luftraum können zu Verspätungen führen und nachfolgende Flüge in der Rotation beeinträchtigen. Leider war Ihr geplanter Flug, aufgrund der Situation in München, davon betroffen. Daher tut es uns leid, dass wir Ihrer Anfrage auf Kompensation (Entschädigung) leider nicht nachkommen können....


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