Reisebericht: Große Rundreise Namibia– im Bann unendlicher Weite

29.03. – 18.04.2015, 21 Tage Rundreise mit Flug: Kalahari – Fish River Canyon – Lüderitz – Namib – Sossusvlei – Swakopmund – Kaokoland – Etosha–Nationalpark – Otjiwarongo – Windhoek


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Namibia - ein Land mit unendlichen Weiten: ein Traum und Abenteuer. Die deutsche Geschichte ist allgegenwärtig. Bekannte Städte wie Windhoek, Swakopmund, Lüderitz oder Keetmanshoop als auch Naturwunder wie die riesigen Sanddünen oder...
....oder der Etosha-Nationalpark sollen in den kommenden 21 Tagen unsere Wegbegleiter sein.
Ein Reisebericht von
Sylvia Sann
Sylvia Sann

1./2. Tag, 29./30.03.2015: Ankunft in Windhoek

Endlich geht es los: unsere langerwartete Reise in den Süden Afrikas, nach Namibia. Gemeinsam mit fünf Gästen fliege ich von Dresden nach München. Der letzte Flug der Maschine namens Lübeck ist weitestgehend ruhig. Nur die dunklen Wolken über der bayrischen Landeshauptsadt bringt die Maschine zum Wackeln. In München treffen wir dann noch auf die restlichen Gäste aus Leipzig und Hamburg. Nachdem die Gruppe komplett ist und wir voller Freude noch Wladimir Klischko getroffen haben, steigen wir in die Maschine der South African Airways, die uns nach Johannesburg bringen wird. Nach 10,5 Stunden unruhigen Fluges sind wir dann froh, endlich auf südafrikanischem Boden angelangt zu sein. Über längere Wege mit Passkontrolle und erneuter Sicherheitskontrolle sowie diverse Restaurants und Souvenirshops erreichen wir schließlich unser nächstes Abfluggate. Ich teile die Einreiseformulare für Namibia an meine Gäste aus, die ich bereits ausgefüllt habe. Nach weiteren zwei Stunden Flug erreichen wir endlich Namibia. Der Flughafen ist wider Erwarten wirklich sehr sehr klein....für einen Hauptstadtflughafen haben wir uns diesen größer vorgestellt. Nachdem alle Einreiseformalitäten erledigt sind und unsere beiden fleissigen Helfer alle Koffer zusammengestellt haben (vielen lieben Dank noch einmal) begrüßt uns Ernst, unser örtlicher Reiseleiter für unsere Zeit in Namibia. Beim Geldwechsel merken wir bereits, was es mit afrikanischer Zeit und Gelassenheit auf sich hat. Nachdem Jonas, unser Fahrer, die Koffer in unserem auffallenden Safari-Truck verladen hat, gehts los in das 45 Kilometer entfernte Windhoek. Nach einem Fotostopp mit Blick über die Hauptstadt, unternehmen wir eine kleine, orientierende Stadtführung und bestaunen das neue Nationalmuseum, die Statue des ersten namibischen Präsidenten und ein Denkmal für die Aufständigen. Danach besuchen wir die kleine aber sehr hübsche Christuskirche der Stadt. Ein kleiner Bummel führt uns vorbei am botanischen Garten, wo wir bereits eine Felsenakame fotografieren können, hinauf zum Parlamentsgebäude. Dann geht es zu unserem 4-Sterne-Hotel ¨Thule¨ das auf den Bergen über Windhoek thront. Wir werden mit Champagner begrüßt und die Zimmer sind in einem Gebäude verteilt. Nach der erfrischenden Dusche trifft sich ein Teil der Gruppe auf der schönen Restaurantterrasse mit wunderbarem Ausblick zu Kaffee und Kuchen. Halb sieben dann sitzen wir alle zusammen, stellen uns vor und beobachten den wunderschönen, ersten Sonnenuntergang in dem für uns noch fremden Land. Es kühlt sich langsam ab und wir begeben uns in das Innere des Restaurants. Die Tafel ist schon wunderschön eingedeckt für uns und wir genießen einen einmaligen Ausblick auf die Stadt. Der Restaurantleiter empfiehlt uns einige Weine und nimmt anschließend unsere Essensbestellung aus. Die Speisen aus der Sternenkküche sind nicht nur hübsch angerichtet sondern sie schmecken auch noch köstlich. Davon kommt sich auch der Küchenchef persönlich überzeugen. Nach einem mehr als längeren Tag freuen wir uns nun auf unser Bett.

3. Tag, 31.03.2015: Windhoek – Mariental

Ausgeschlafen treffen wir uns am nächsten Morgen wieder zum Frühstück. Mit wunderbarem Blick auf das vor uns liegende Windhoek genießen wir das leckere Buffet mit Schwarzbrot, Käse, Wurst, Obst und vielem mehr. Danach ziehen wir weiter. Mit gepacktem Bus halten wir noch einmal im Zentrum von Windhoek um Kleinigkeiten zu besorgen. Jonas fährt uns stadtauswärts, vorbei am mehr als imposanten Präsidenenpalast...einfach verrückt, wofür Geld ausgegeben wird, wo es an anderen Stellen dringender benötigt wird. Wir verlassen die Region von Windhoek auf der B1 und an uns vorbei zieht die unendliche Weite Namibas. Grüne Büsche, vereinzelte Häuser und ein wolkentoller Himmel begleiten uns. Nach einer Pause in Rehoboth geht es weiter nach Kalkrand und dort verlassen wir die asphaltierte Straße um auf der Schotterpiste weiter zu fahren. Hier sehen wir nun auch die ersten, großen Webervögelnester in den Bäumen und endliiiicchhhhhh: wir sehen die ersten Tiere. Auf der Strecke begegnene wir nun immer wieder Oryxen, Sträuße, Zebras, Impalas und Gnus. Kurz nach eins stoppen wir dann an einem Schattenbaum, packen Campingtisch und Stühle aus und genießen ein kleines Mittagspicknick mitten in der Pampa. Gut gestärkt beobachten wir weiter die Tiere. Schönstes Motiv des Tages für mich persönlich: grüner Buschstreife, dahinter roter Kalahari-Sand und darüber riesige weiße Wolken. Einfach einmalig.
Angekommen in der Lodge erfrischen sich einige Gäste im kühlenden Pool bevor es weiter geht mit einer optionalen Pirschfahrt durch das Lodgegelände. Jimmy,unser Fahrer begrüßt uns und auch Ernst kommt mit. So sitzt nur unsere Gruppe in dem Jeep. Jimmy und Ernst ergänzen sich prima in ihren Ausführungen. Nur wenige Fahrtminuten von der Lodge entfernt begegnen uns die ersten Strauße und Gnus. Jimmy weiß ganz genau,wo er auf dem riesigen Geländer entlang fahren muss. Auch sehen wir immer wieder Gnus und Stauße aber auch Zebras kreuzen unseren Weg. Einen längeren Fotostopp legen wir an einem Baum ein, wo wir die Webervögel beobachten wie sie ihre riesigen Nester bauen. Langsam geht die Sonne unter und am Horizont sehen wir schon, wie es in der Ferne regnet. Der rote Sand der Kalahari, das Grün des Busches und die riesigen weißen Wolken erlauben uns das Zusehen an einem schönen Naturschauspiel. Es geht über die roten Dünen und ein kurzer Regenschauer erlaubt es Fräulein Gisberdt, sein gelbes Abendkleid anzuziehen;-). Einige Vogelarten sehen wir,bevor wir auf einer Düne halten und aus dem Jeep aussteigen. Jimmy führt uns zu einigen Straußeneiern, die wirklich sehr groß sind. Nach einer weiteren, kurzen Fahrt zu einer anderen Stelle auf der Düne halten wir erneut - diesmal zum Sundowner. Durch die Regenwolken zwar ohne sehbaren Sonnenuntergang aber wir haben trotzdem unseren Spaß bei Saft, Bier bzw. Gin Tonic. Ja, bei so manchem Glas möchte man bzw. frau schnell in Namibia eingebürgert werden, nicht Ulrike? Auf unserer Rückfahrt zur Lodge sehen wir noch einige Hasen und die vorderen Reihen im Jeep haben sogar Glück, einen Wolf zu entdecken. Als wir zur Lodge zurück kommen, erwartet uns bereits ein mehr als ausreichendes 4-Gang-Abendmenü mit Oryx Cordon Bleu und Apfelkuchen.Sehr schmackhaft und danach sind wir pappensatt. Da ist der erste Amarula der Reise in der Lodgebar eine wahre Wohltat.

4. Tag, 01.04.2015: Mariental – Keetmanshoop

Ein neuer Tag in Afrika, der uns leider mit Regen begrüßt. Die Einheimischen freut es sehr, da sie diesen Regen schon sehr lange vermissen. Erstes Highlight des Tages: wir sehen zwei Eulen in den Blättern der Palmen ruhen. Sie sind ganz schön groß und nach Anmerkung des einen oder anderen Gastes haben sie in der vergangenen Nacht Radau gemacht. Nun sind sie ganz ruhig und lassen sich fotografieren. Nach dem Frühstück geht es weiter auf der B1 in Richtung Mariental. Ernst möchte mit uns zunächst zum Hardap-Stausee, dem zweitgrößten Namibias aber aus organisatorischen Gründen kommen wir nicht herein. Weiter gehts entlang der Dirtroad vorbei an Maisfeldern. Dann wird der Weg durch den Regen aber so sumpfig, das Jonas sich für die Rückfahrt entscheidet.Über die asphaltierte Straße erreichen wir nach rund anderthalb Stunden Mariental. Hier haben wir Zeit im Supermarkt für das Mittagspicknick einzukaufen und den Tank unseres Safaritrucks aufzufüllen. Es geht weiter Richtung Keetmanshop. Die unendliche Steppe begleitet uns links und rechts der Straße. Immer wieder mal kämpft sich die Sonne durch die regenverhangenen Wolken. Circa fünfzig Kilometer vor Keetmanshop kommen die ersten Köcherbäume in unser Blickfeld. Die Sonne hat ihren Kampf gewonnen und wir erreichen den Quiver Tree Forest. Auf dem Privatgelände spaziert meine Gruppe entlang der Köcherbäume während Ernst und ich das Mittagspicknick vorbereiten. Nach der Stärkung spazieren wir noch ein Stück entlang der Köcherbäume und Ernst erzählt uns interessante Details dazu. Danach hält er noch eine kleine Überraschung für uns bereit: der er die Chefin des privaten Farmgeländes kennt, dürfen wir in ein abgegrenztes Gehege fahren, in dem zwei Geparden leben. Obwohl wir zur Mittagszeit dort sind, haben wir das Glück, die zwei Katzen zu sehen, die sich in der prallen Sonne aalen. Ernst ist sogar so verrückt, rauszugehen und sich auf die Erde zu legen, um die Aufmerksamkeit der Katzen zu erregen. Vielen Dank nochmal dafür.Unser nächster Stopp ist am Spielplatz der Gigangen,dem Giants Playground. Verschiedenartigste Gesteinsformungen aus Magmagestein erwarten uns hier, und lassen sich auf unserem Rundgang fotografieren. Schließlich treten wir die Weiterfahrt Richtung Keetmanshop an. Während Ernst mal wieder im Supermarkt shoppt, sind wir an der Felsenkirche zum Fotografieren.Natürlich haben wir vorab auch das Kaiserliche Postamt in der Stadt auf Bild festgehalten. Unser Abend klingt in der Maritz-Lodge aus, die etwas außerhalb von Keetmanshop liegt.

5. Tag, 02.04.2015: Keetmanshoop – Fish River Canyon


Nachdem es in der Nacht geregnet hat, sind wir nun froh, das es aufgehört hat. Nach dem Frühstück sammelt Jonas mit seinem Truck unsere Koffer ein und wir fahren zurück in das Städtchen Keetmanshoop. Während Ernst mal wieder shoppen geht, obwohl, bei Lebensmittel nennt man das einkaufen, fahren wir mit Jonas erneut zur Felsenkirche. Jetzt hat das Museum im Inneren der Kirche auch geöffnet und wir bestauenen alte Bügeleisen, Stempeldrucker, Geschirr, Gläser aus Deutschland usw.. Dann verlassen wir Keetmanshop und unser Weg führt uns weiter Richtung Süden zum Fishriver Canyon. Nach einer nicht allzu langen Fahrzeit, bezogen auf die letzten Tage, fährt Jonas bald eine Schotterpiste hinauf, damit wir einen wunderbaren (Foto-)Ausblick auf den Naute-Stausee haben. Da zurzeit nicht genügend Wasser im Stausee ist, können wir leider nicht zur Brücke fahren. Aber unser Erns hat noch eine andere Idee. Gemeinsam mit Jonas ¨entführen¨ er uns auf eine private Farm. Hier wachsen Dattelpalmen noch und nöcher. Ob wir überhaupt hier sein dürfen, werden wir wohl erst vom Herrn der Farm erfahren. Den finden wir dann auch irgendwann und ist sogar so nett, einen seinen Mitarbeiter abzustellen, uns alles zu zeigen. Wir gehen ins Innere einer Halle wo zahlreiche Namibiar die Datteln aussortieren nach ihrer Verwertbarkeit. Die Einheimischen sind mindestens genauso erfreut uns zu sehen, als wir auch sie. William erklärt uns den Prozess und wir dürfen sogar von den Datteln probieren. Dann zeigt er uns, wo die kleinen Dattelpalmen die ersten zwei drei Jahre stehen,bevor sie auf die hektargroßen Feldern umziehen. Aber auch Nüsse und Granatäpfel werden hier geerntet. Wir bleiben vor einer riesigen Granatapfelplantage stehen und wir dürfen auch hier probieren und sogar mitnehmen. Mit großem Dank verabschieden wir uns von William.Nach einem weiteren, diesmal kürzeren Stopp in einer Wein- und Schnapsbrennerei erreichen wir dann Canon Roadhouse. Vielleicht hat es der ein oder andere schon einmal auf Bildern gesehen? Viele Oldtimer, aus deren Mitte Kakteen und Köcherbäume wachsen. Wir machen hier unsere Mittagspause und neben zahlreichen Fotos genießen wir eine Kleinigkeit zum Mittag inklusive Rock Shandy. Kurz nach um drei erreichen wir schließlich unser Zuhause für die kommende Nacht, die Country Lodge - eine wunderschöne Lodge. Und ein extra WOW weil wir ihn das höherwertige Quartier umgebucht wurden. Da uns der restliche Nachmittag frei zur individuellen Gestaltung steht, erkunden wir erstmal das Gelände. Ein kleinere Weg Richtung Canyon führt uns zum Pool. Von hier aus hat man einen wunderschönen Blick über die Bergwelt - und das, wer mag, im kühlen nass. Damit uns aber nicht langweilig wird, unternimmt ein Teil der Gruppe eine optionale Pirschfahrt und beobachtet dabei unter anderem Oryxe. Ich klettere mit meinen anderen Gästen den Hausberg hinauf. Von hier oben beobachten wir, wie Sonne am Horizont langsam verschwindet und der Himmel sich von rot in lila verwandelt um schlussendlich ganz zu verdunkeln. Zurück bei der Lodge nehmen wir auf der Terrasse zum Abendessen platz. Dadurch dass diesmal Buffet serviert wird, kann sich jeder wirklich so viel nehmen, was er am liebsten mag wie zum Beispiel Reis mit ganz viel Soße;)

6. Tag, 03.04.2015: Fish River Canyon – Aus

Nach der Nacht in der tollen Lodge müssen wir leider schon wieder Koffer packen. Gern wären wir noch ein, zwei Nächte länger hier geblieben. Aer es wartet ja ein weiteres Highlight auf uns: der Fishriver Canyon. Nur wenige Kilometer von der Lodge entfernt erreichen wir bereits den Eingang zum Nationalpark. Wir fahren vorbei am Hauptaussichtspunkt und halten drei Kurven weiter für einen ersten Fotostopp. Spektakulär bietet sich uns der Canyon an - sehr imposant und für mich persönlich sehr viel schöner als der Grand Canyon in den Vereinigten Staaten. Wir fahren weiter und verlassen in einer ruhigen Ecke den Bus. Köcherbäume wachsen hier auf dem trockenen, steinernden Gelände. Von hier aus unternehmen wir einen Spaziergang entlang des Canyon-Randes. Mal links mal rechts, vorbei an Kakteen und Köcherbäumen nehmen wir an einer sonnigen Stelle Platz. Ruhe und Stille kehr ein - und ich lese in dieser Ruhe die Entstehung des Canyons vor. Hoffentlich habt Ihr das genossen? Jonas kommt uns schon mit dem Bus entgegen und nach rund 4.4 Kilometer in knapp zwei Stunden sitzen wir wieder in unserem wunderschönen Safaritruck. Wir halten nun natürlich nochmal am Hauptaussichtspunkt um noch ein paar Bilder zu knipsen. Dann haben wir eine lange Fahrto vor uns. Wir kreuzen den Fishriver und Jonas fährt uns weiter straight on in Richtung Aus. Wir passieren das kleine Städtchen und unsere Lodge, um zu den Wildpferden zu gelangen. Da die Sonnne noch ziemlich hoch steht und alles um uns herum sehr trocken ist, bekommen wir leider keine Wildpferde zu Gesicht. Einzig eine Antilope stärkt sich am Wassertrog. Naja, wir können ja nicht immer Glück haben. Wir fahren zurück zu unseren neuen Lodge ¨Klein Aus Vista¨, die auch hübsch gestaltet ist. Unser Abend klingt beim gemeinsamen Abendessen im Hotelrestaurant aus.

7. Tag, 04.04.2015: Aus – Kolmanskop – Lüderitz

Heute haben wir Glück, denn unsere Fahrtkilometer halten sich sehr in Grenzen für namibische Verhältnisse. Nach der Stärkung am Morgen setzen wir unsere Fahrt westwärts Richtung Atlantik fort. Nach etwas mehr als einer Stunden entlang der Eisenbahnstrecke und sandigen Dünen erreichen wir die Geisterstadt Kolmanskop, wo wir zu einer Führung erwartet werden. Da wir einige Minuten vor der Zeit da sind, schauen wir uns im Hauptgebäude schon einmal die Turnhalle an. Danach trommelt uns Gisela, eine resolute ältere Dame zur deutschsprachigen Führung zusammen. Wir stampfen zusammen durch den Sand zur Wohnung des Metzgers, wo uns Gisela erstmal die Geschichte zur Stadt und dem Diamantenabbau erzählt. Ausgestellt ist hier zudem eine komplette Wohnung mit Küche, Wohn- und Schlafraum mit wiedergefundenen Möbeln aus der vergangenen Zeit. Danach schauen wir uns die Eisfabrik an und es ist noch etwas von der alten Elektrik und Kühlweise erkennbar. Nicht alle Häuser sind mehr so gut erhalten. Da, wo Türen, Fenster und Dächer nicht dicht waren, sucht sich die Wüste ihr Terrain zurück und überall läuft Sand durch Fenster und Türen in die Häuser hinein. Die Kegelbahn des einstigen Diamentenörtchen, welches auch heute noch im Sperrgebiet befindlich ist, ist noch sehr gut erhalten. Nachdem wir uns einige Fotos aus alter Zeit gemeinsam angeschaut haben, verabschiedet sich Gisela von uns und wir besichtigen Kolmanskop noch indiviuell. Wir schauen uns eines der doppelgeschossigen Wohnhäuser als auch das hiesige Krankenhaus an. In besten Hochzeiten gab es hier neben der Eisfabrik und dem Metzger auch eine Bäckerei, die alle ebenfalls die umherliegenden Ortschaften versorgten. Wir verlassen ein geheimnisvolles Stückchen deutscher Geschichte und fahren weiter in das 15 Kilometer entfernte Lüderitz. Wir verlassen die asphaltierte Straße und biegen ab in Richtung Bucht. Nach einiger Zeit stoppt Jonas den Bus und wir laufen zum Meer. Der Wind bläst uns ganz schön um die Nase aber das hält uns nicht davon ab, Muscheln zu sammeln. Weiter geht es Richtung Leuchtturm. Kurz zuvor halten wir erneut und klettern auf einen Felsvorsprung. Von hier aus beobachten wir Flamingos und Pinguine, die es sich auf der anderen Seite der Bucht gemütlich gemacht haben. Am Diaz-Kreuz angekommen, hier hat Bartholomee Diaz sein Kreuz aufgestellt als er an der rauhen Küste anlegte, weht der Wind so heftig wie noch nie an diesem Tag. Trotzdem die Brücke nicht mehr vorhanden ist, klettern wir über die Felsen, um die Treppe hinauf zum Kreuz zu erreichen. Und es gelingt uns auch. Nach hartem Kampf mit dem Wind gewinnen wir die Oberhand und erreichen das obige Kreuz. Der Wind blässt ganz schön heftig, so das wir uns gut festhalten müssen. Zurück im windruhigen Bus verlassen wir die Buchtenregion und fahren zum Hafen von Lüderitz, wo wir unsere leicht verspätete Mittagspause verbringen. Da an diesem Osterwochenende auch das Langunstenfest im Hafen stattfindet, ist hier wahrscheinlich ganz Lüderitz vertreten. Wir verbringen unsere Mittagspause hier. Da es im Restaurant ziemlich voll ist, teilen wir uns auf. Einige spazieren entlang der Waterfront und schauen in einer Kirche vorbei, wo gerade eine Hochzeit abgehalten wird, andere wiederum stürzen sich in das Getümmel auf dem Fest und genießen köstliche Langunsten und Spieße am Stand. Zum Abschluss unseres heutigen Programms unternehmen wir noch eine kleine Rundfahrt durch Lüderitz, vorbei am Goerke-Haus und an der Felsenkirche. Der restliche Nachmittag steht uns frei im Neshotel von Lüderitz. Einige spazieren nochmal zur Kirche, die ab 17:00 Uhr für eine Stunde geöffnet hat. Ein weiterer schöner Tag neig sich dem Ende.

8. Tag, 05.04.2015: Lüderitz – Namib Naukluft Nationalpark

Heute liegt ein langer Fahrtag vor uns. Obwohl wir eine dreiviertel Stunde länger schlafen dürfen, ist die Abfahrt bereits eine viertel Stunde eher als in den letzten Tagen. Wie das funktioniert? Ganz einfach, in Namibia hat die zeitliche Winterzeit begonnen und so haben wir die Uhren eine Stunde zurück gestellt. Nichtsdestotrotz liegen heute rund 500 Fahrtkilometer vor uns. Gebannt sehen wir am Fenster die Weite an uns vorbei ziehen. Die Sonne drückt uns aber auch immer mehr ihre Hitze aufs Gemüt. Nachdem wir Lüderitz verlassen haben erreichen wir kurz vor Aus nochmal das Gebiet der Wild Horses und heute haben wir auch mehr Glück: wir sehen mehrere Wildpferde, die auf die Wasserstelle zugelaufen kommen um sich am Wasser zu stärken. Aber auch ein Oryx verspürt Durst bei der heutigen Hitze und so können wir ein wunderbares Tier-Stelldichein beobachten. Danach geht es weiter über das Betty Camp in Richtung Namib Naukluft Nationalpark. Trotz der Weite verändert sich die Landschaft trotdem immer wieder. Mal Gebirge, mal mehr Grün dann wieder endlose Wüste....und zwischendurch immer wieder Oryxe. Aber auch Schafe, die unser Farmerboy Ernst extra für uns zum Fotografieren in die Nähe des Busses treibt. Am Betty Camp legen wir eine Mittagspause ein, die wir wieder zum Picknicken nutzen. Auch den amerikanischen Fahrradfahrer, den wir unterwegs aufgenommen haben, nutzt die Gunst der Stunde hier und schlägt sein Zelt auf. Danach geht die lange Fahrt weiter. Die Naukluft-Berge erheben sich stolz und kündigen an, das unser Ziel endlich in greifbare Nähe kommt. Kurz vor Ankunft läuft uns noch ein Warzenschwein vor die Fotolinse und ein Gnu lässt sich ganz leicht direkt vor unserem Bus von uns fotografieren. Endlich erreichen wir die Namib Dessert Lodge. Im Hauptgebäude werden wir bereits mit einem Willkommensgruß erwarte. Die Zimmerschlüssel werden verteilt. Wir wohnen alle in Steinbungalows...immer zwei Familie zusammen. Jeder hat eine eigene Terrasse mit Blick auf die Berge. Wer möchte, kann sich jetzt noch in einem der zwei Pools erfrischen bevor wir uns zum köstlichen Abendessen auf der Terrasse wiedertreffen.

9. Tag, 06.04.2015: Namib Naukluft Nationalpark – Sossusvlei

Ernst meint es heute nicht sehr gut mit uns, den wir treffen uns bereits um fünf Uhr morgens zum gemeinsamen Frühstück im Restaurant. Dann sattelt Jonas den Bus und wir fahren los, wieder durch den Namib-Naukluft-Nationalpark um heute die großen roten Dünen zu bewundern. Nach rund einer Stunde Fahrt erreichen wir den Eingang. Links und rechts erheben sich nun die roten wunderschönen Dünen. Die Sonne geht langsam auf und färbt den rötlichen Sand in ein wunderschönes organge. An der bekannten Dünne 45 halten wir für einen Fotostopp. Bereits mehrere Busse und Jeeps sind hier und so einigen wir uns drauf, das wir eine andere Düne besteigen, um den Massentourismus zu umgehen. Nach einiger Zeit hält Jonas auf einem Parkplatz an und wir steigen um in einen Jeep. Nach wiederum zehn Minuten Fahrt steigen wir aus und laufen in Richtung Düne Big Daddy. Schnell ziehen wir uns die Schuhe aus, da sich es so bequemer auf dem Sand laufen lässt. Nun erklimmen auch wir die Düne. Immer weiter hoch hinaus geht es. Um uns herum ein orangfarbenes Meer und zwischen unseren Zehen rieselt der Sand. Einfach magisch und einmalig. Von hier oben auf der Düne aus haben wir einen wunderbaren Blick auf das Deathvlei. Hier verweilen wir, setzen uns in den Sand, essen unsere Brote und genießen einfach die Ruhe und Zeit, die wir hier verbringen dürfen. Als es an der Zeit ist, zum Jeep zurück zu kehren, ¨surfen¨ wir im Sand den steilen Abhang hinab, was für ein Spaß. Unser Spaziergang durch das Deathvlei, eine Oase voll abgestorbener Bäume die trotzdem ein wunderschönes Fotomotiv abgeben, führt uns zum Jeepparkplatz zurück. Von hier aus fahren wir noch zum bekannten Soussesvlei um Fotos zu schießen zu können und dann geht es zurück zu Jonas. Wir halten nochmal an der Lodge am Eingang zum Nationalpark für einen kurzen Stopp und finden uns kurz darauf am Sesriem Canyon. Einige Gäste unternehmen hier den Abstieg in den Canyon, wir anderen warten oben im Bus. Sie erzählen uns später, das es schön und angenehm kühl war - es hat sich also wirklich gelohnt. Nach einer kurzen Tank- und Eispause, in der Miss Mövenpick die Gruppe gut unterhält;-) fahren wir zurück zu unserer Lodge. Hier kann jeder die Mittagspause nach eigenem Vergnügen verbringen: einige genießen das kühle Nass des Pools, andere schlafen oder sitzen beisammen auf der eigenen Terrasse und trinken Kaffee (sofern die Milch auch in den Kaffee möchte;-)). Am späteren Nachmittag treffen wir uns an der Rezeption zur gemeinsamen Sundowner-Tour, deren Schwerpunkt heute mehr auf Natur als auf Tiere liegt. Aber auch dieser Naturpark ist wunderschön und wir genießen die Eindrücke. Bei Gin Tonic und kleinen Snacks sehen wir dann den roten Feuerball am Horizont verschwinden.

10. Tag, 07.04.2015: Namib Naukluft Nationalpark – Swakopmund

Eine weniger lange Fahrt liegt heute vor uns. Wir verlassen die Lodge in Richtung Norden. Unser Ziel heute ist die Stadt Swakopmund am Atlantik gelegen. Natürlich machen wir im Städtchen Solitaire Stopp, das in jedem Reiseführer angepriesen wird. Wir kaufen den bekannten Apfelkuchen für die Mittagspause und lassen unsere Karten mit dem Solitaire-Stempel vermerken. Dann geht die Fahrt weiter. Wir erreichen erneut den südlichen Wendekreis des Steinbocks. Hier lade ich meine Gäste auf ein Gläschen Amarula-Likör (nicht den Cream-Likör den es auch bei uns gibt, sondern wirklich klaren, drehhaften Likör) ein und wir erheben unsere Gläser auf das Bergfest. Die Weite zieht weiter an uns vorbei und ändert sich ständig wieder und sind ganz happy als wir endlich die Schotterpiste verlassen und Walvis Bay erreichen. In der Lagune bei den Pelikanen vertreten wir unsere Beine bei unserem Fotostopp, der auch gleichzeitig unsere Mittagspause ist. Nun kosten wir nun auch von dem bekannten Apfelkuchen. Unser Fazit ist jedoch, das er nicht so viel besser oder anders schmeckt als anderswo. Danach machen Ernst und Jonas mit uns eine kleine Rundfahrt durch den Ort, vorbei an den teuren Villen mit Blick aufs Meer, der Hauptverkehrsstraße und den Hafen. Keine halbe Stunde spätern nachdem wir Wavis Bay verlassen haben, erreichen wir Swakopmund. Bei einer kleinen Rundfahrt zeigt uns Ernst die schönen Häuser der Stadt, die Hauptverkehrsstraße, die Mole, das Woereman-Haus, die Swakopmunder Buchhandlung sowie die älteste Apotheke, das Denkmal für die gefallenen deutschen Soldaten im ersten und zweiten Weltkrieg sowie den alten Bahnhof und das bekannte Café Anton. Danach gehts weiter zu unserem 4-Sterne-Hotel, welches ca. 7 Kilometer außerhalb der Stadt direkt am Atlantik liegt. Wir spazieren am Nachmittag am Strand entlang und lassen uns den kräftigen Meereswind um die Nase wehen.

11. Tag, 08.04.2015: Bootsfahrt in der Walvis Bay – Swakopmund

Die Mehrzahl meiner Gäste entscheidet sich für den fakultativen Ausflung in die Walvis Bay. Da das Meer am Morgen noch am ruhigsten ist, beginnt da auch der Ausflug. Jonas bringt uns zur Waterfront von Walvis Bay wo wir auf einen Katamaran umsteigen. Unser deutschsprachiger Guide Sandra, übrigens eine wunderbare und witzige Frau mit viel Unterhaltungspotential aus dem hohen Norden Deutschlands und Robbe Libby begrüßen uns an Bord als auch ein Komoran, der gemütlich über das Deck läuft. Wir laufen zunächst eine Landzunge an, auf der die Robben wohnhaft sind. Da viele Kanufahrer da sind und die Robben sehr gern mit den Kanufahrern spielen, können wir ein wunderbares Naturschauspiel beobachten. Auch an einem Kutter, der gerade Austern fängt, kommen wir vorbei. Danach wird erstmal Kaffee und Sherry gereicht...so als Beruhigung für die Ausfahrt auf das offenen Meer. Ein großer Robbenbulle hält am Ende der Landzunge ganz allein Ausschau nach einer Braut und dann sind wir schon da: auf dem Meer wo wir Delfine vermuten. Naja, ein wenig Glück haben wir: wir können sie aus der Ferne beobachten. Leider nicht nah dran aber immerhin. Nach zweieinhalb Stunde und vorbei an zwei Ölkuttern werden wir in den hinteren Teil des Katamarans gebeten. Die Crew reicht uns Sekt im Übermaß und Austern und Schnittchen und Schnitzel und und und....wer hier nicht satt wird, ist selber schuld. Und nachdem wir uns schon fühlen wie platzen, dann kommt auch noch kleines Gebäck auf den Tisch zum Dessert. Solch eine schöne, tierreiche und lustige Seefahrt habe ich persönlich bisher noch nicht erlebt. Tausend Dank an Sandra und Mike sowie ihrer gesamten Crew. Zurück an der Waterfront warten schon Jonas und Ernst auf uns um uns zurück nach Swakopmund zu bringen. Kurz vor der Stadt steige ich mit einem Reisegast aus um uns auf das Erlebnis Quadfahren in den Dünen einzulassen. Kurz die Regeln erklärt, Helm aufgesetzt und los geht der Sandgaudi. Der restliche Teil der Gruppe fährt entweder zum Hotel zurück oder steigt in der Stadt aus um sich diese noch ein wenig anzuschauen. Auch Hans und ich kehren nach unserer Quadstunde ins Stadtzentrum zurück. Wir spazieren entlang der Haupstraße, schauen uns das Hansa-Hotel an sowie noch einmal das Denkmal für die gefallenen Soldaten und auch am Café Anton kommen wir vorbei, wie auch an dem ein oder anderen Souvenirladen. Den Abend lassen wir gemeinsam im stadtbekannten Restaurant Kückis Pub bei Bier, Wein, Fleisch, Fisch, Rösti und Spätzle ausklingen.

12. Tag, 09.04.2015: Damaraland – Twyfelfontein

Der Wecker klingelt schon wieder zeitig aber wir haben ja auch einen langen Weg vor uns mehr als 400 Kilometer Fahrtstrecke liegt heute vor Jonas. Kurz nach Swakopmund stoppen wir bei einem Schiffswrack für ein Foto. Eine weitere Pause legen wir in Uis an. In einem wunderschönen Gartencafe, betrieben von einem deutschen Ehepaar, genießen wir das romantische Idyll bei Saft und Latte Macchiato. Dann geht es weiter. Die vorbeiziehende Natur verändert sich auch heute immer wieder. Kurz nach der Mittagszeit erreichen wir Twyfelfontein, wo wir auf einem Parkplatz erstmal zum Mittagspicknick rasten. Dann geht es rein. Ein Guide, Jeanette, ist ab jetzt für uns verantwortlich. Und sie zieht ihr Programm voll durch. Über Stock und Stein bringt sie uns in der glühensten Hitze bei geschätzen 40 Grad zum eingefallenen Haus von Levin und erzählt uns dessen Story. Dann erklimmen wir die Felsen und sie erklärt uns die vielen Felsgravuren, die hier entdeckt wurden und heute auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes steht. Ich weiß nicht, ob sie nur gelangweilt tut oder ob sie das spaßig meint aber mit ihrer ganz eigenen individuellen Art hat sie meine Reisegruppe schnell in ihren Bann gezogen. Sie erläutert uns sogar kurz die Schnalssprache als auch wie man sie schreibt. Da nun langsam Blitz und Donner aufziehen und es so aussieht, als würde es regnen, müssen wir schnell zurück zum Parkeingang, wo auch Jonas auf uns wartet.Über Schotterpiste erreichen wir den versteinerten Wald. Auch hier haben wir eine Führung, diesmal aber nur rund zwanzig Minuten, wo uns alles zum Prozess der Versteinerung als auch zur Nationalpflanze von Namibia, der Dalvichi, erzählt wird. Man merkt uns schon an, das wir durch die Hitze geschafft und müde sind. Jedoch sind es nochmal mehr als eine Stunde Fahrt ehe wir endlich unsere Lodge für die kommenden Nacht, die Damara Mopane Lodge, in der Dunkelheit erreichen. Nur schnell Hände waschen und schon treffen wir uns auf der Restaurantterrasse zum gemeinsamen Abendessen.

13. Tag, 10.04.2015: Twyfeltontain – Opuwo

Jonas und ich beschließen, das unsere heutige Fahrt nach Opuwo nicht so zeitig beginnen muss. So haben wir vor bzw. nach dem Frühstück noch Zeit, uns die schöne Lodge im hellen anzuschauen oder nochmal in den schönen Pool zu steigen. Jedes Häusschen, in dem man hier übernachtet, je nach Hausart entweder eine oder zwei Familien, hat einen eigenen Vorgarten in dem Blumen wachsen und Gemüse angebaut wird. Dieses wird vor allem zur Selbstversorgung der Lodge genutzt. Um neun verlassen wir dann Khoriax auf Schotterpiste in Richtung Kamanjab. Hier machen wir Pause an einem Supermarkt und kaufen sowohl für den eigenen Bedarf als auch Gastgeschenke für die Himbas ein. Kurz müssen wir dann noch am Straßenrand warten, bis Ernst und Jonas Tankgeschäfte erledigt haben und wir beobachten derweil das afrikanische Leben am Straßenrand: sehr interessant: hier befindet sich der Friseur direkt gegenüber dem Schnellimbiss. Die Dame hier brät, scheinbar Kartoffeln in heißem Fett um es dann wahrscheinlich später zu verkaufen. Auch werde wir von einem Afrikaner angesprochen, der uns nett begrüßt und nach unserer Reiseroute fragt. Nachdem alle Geschäfte geregelt sind, geht die Fahrt weiter auf asphaltierter Straße immer westlich vorbei am Etosha-Nationalpark. Auch heute machen wir wieder Mittagspicknick. Dann erreichen wir Opuwo, die Hauptstadt des hiesigen Staates und oben auf dem Berg thront unsere Lodge. Vom Überlaufpool aus haben wir einen fantastischen Ausblick auf das Tal. Kellner servieren kalte Getränke. Unsere Zimmer haben jeder einen eigenen kleinen Balkon von dem man den herrlichen Sonnenuntergang aus beobachten kann. Was wollen wir eigentlich mehr?

14. Tag, 11.04.2015: Opuwo – Epupa–Fälle

Another sunny day in Africa. Ganz zeitig geht es heute los. Das Frühstück verladen Ernst und Jonas als Lunchpakete im Bus und schon geht es los in Richtung Norden zur angolischen Grenze. Unterwegs rasten wir am Straßenrand, um unsere Lunchpakete zu verzehren. Nach rund vier Stunden Fahrt erreichen wir schließlich das Dörfchen Epupa, wo wir zunächst in der wunderschönen Gartenanlage einer Lodge eine Getränkepause einlegen. Danach wandern wir mit Wasserflaschen ausgestattet zu dem nahegelegenen Epupa-Wasserfällen. Bißchen über Stock und Fluss wandern und schon entdecken wir die Gicht. Fotos sind natürlich Pflicht. Und dann schauen wir uns auch die riesigen Baobabs an, mit Erklärungen von Ernst und Blick auf Angola. Als wir uns auf den Weg zurück zur Lodge gehen, treffen wir auf einen Ortsansässigen, der uns seinen wunderschönen Garten zeigt. Hier wächst unter anderem neben endemischen Pflanzen auch Mais und Zuckerrohr. Man mag es kaum glauben, wie schön dieser Garten in dieser sandigen Einöde ist. Unsere Mittagspause verleben wir in der Gartenanlage der Lodge bei Toast und Rock Shandy. Am Nachmittag besuchen wir ein natürliches Himba-Dorf. Leider sind der Häuptling und die Männer mitsamt dem Vieh nicht da. Da es länger nicht geregnet hat, sind sie von dannen gezogen. Nur der stellvertretender Häuptling, Frauen, Kinder und eine Krankenschwester sind da. Nachdem wir gefragt haben, ob unser Besuch erwünscht ist, dürfen wir überall und jeden fotografieren und unsere Fragen stellen. Jedoch erhalten wir nicht auf jede Frage. Die Situation für uns ist doch sehr komisch. Wir dürfen gegen Lebensmittel fotografieren. Die Antwortenauf die Fragen sind doch anders als erwartet, also eine komplett andere Kultur für die man auch viel Verständnis aufbringen muss, um diese Lebensweise zu verstehen. Die Häuser sind sehr einfach.Matten liegen aus, die Sachen hängen an der runden Wand und die Hühner laufen darin rum. Die sind ganz klein, die Hütten. Unverständlich, dass man dort überhaupt mit Kindern schlafen kann. Was mich persönlich auch verwundert: Kinder sind Statussymbole. Als wir ein junge Mädchen fragen, ob sie bereits ein Kind hat, verneint sie das verschämt. Wir fragen die Krankenschwester nach Verhütung aber die wir bei den Himbas nicht praktizieren, die Frau darf sich dem Mann nicht verweigern. Die Himbafrauen befürchten, später keine Kinder mehr zu bekommen, sofern sie jetzt verhüten. Nachdem wir unsere Gastgeschenke abgegeben haben, setzen wir unsere Rückfahrt in Richtung Lodge fort. Die Stimmung ist nach dem Himbabesuch doch sehr gedrückt und regt zum Nachdenken an.

15. Tag, 12.04.2015: Opuwo – Etosha–Nationalpark

Auch heute liegen wieder einige Fahrkilometer vor uns. Uns geht wieder Richtung Süden. Demokratisch entscheiden wir mit der Gruppe, das wir jedoch die Abkürzung über den Etosha-Nationalpark nehmen und nicht darum herum fahren. So haben wir neben weniger Fahrtkilometer auch noch Chancen, endlich ein paar Tiere zu sehen. Wir erreichen das Anderson-Gate, das westliche Gate des Parkes und fahren die Hauptstrecke entlang in Richtung Okaukujeo. In einen Seitenarm der Straße sieht Ernst eine Bewegung und möchte dort auch reinfahren. Jonas überlegt kurz und biegt dann rechts ab. Keine fünfzehn Meter weiter sind wir festgefahren. Was für ein Spaß für die Männer. Jonas und Ernst bleiben ganz gelassen und ruhig. Während die beiden und drei weitere Männer buddeln und trockene Utensilien suchen, um den Bus aus dem festgefahrenen Schlamm wieder rauszufahren, passen wir Frauen darauf auf, das sich kein wildes Tier unserem Bus nähert. Und es dauert auch gar nicht lange, vielleicht fünfzehn Minuten und wir können stolz den Männern gratulieren, das sie den Bus wieder heraus manövriert haben. Kurze Zeit später erreichen wir das Wasserloch Olifants Rests. Während Jonas und Ernst unser Mittagspicknick vorbereiten, warten wir am Wasserloch auf Tiere - aber leider vergebens. Was solls? Wir haben ja noch ein paar Tage. Nachdem wir uns gestärkt haben, setzen wir unsere Fahrt in Richtung Osten fort - es sind ja heute doch noch ein paar Kilometer zu fahren. Und endlich sehen wir sie, die ersten Tiere: Gnus, Strauße, Oryx, Springböcke, Giraffen, Elefanten, Zebras, Perlhühner und Impalas. Für den ersten Tag doch eine gute Ausbeute, oder? Kurz vor um sechs erreichen wir das Okaukujeo Rest Camp, wo wir noch eine kurze Pause einlegen. Danach möchten wir den Park verlassen und stehen vor einem verschlossenen Tor. Sollen wir jetzt im Bus im Park übernachten? Nein, unser guter Ernst organisiert, dass das Tor nochmal für uns geöffnet wird. Somit erreichen wir alsbald unsere Etosha Safari Lodge, ein Upgrade der Agentur, da wir eigentlich im Etosha Safari Camp untergebracht werden sollen. Die Lodge thront weit über dem Camp auf einem Berg. Von der Restaurantterasse aus haben wir einen fantastischen Ausblick und jeder wohnt in seinem eigenen Chalet. Wir haben es wirklich gut.

16. /17. Tag, 13.04./14.04.2015: Erlebnisse im Etosha–Nationalpark

Die kommenden zwei Tage stehen ganz im Zeichen von Pirschfahrten im Etosha-Nationalpark. Es gibt die verschiedensten Routen und Wasserlöcher, die wir anfahren und wir werden nicht enttäuscht.Wir sehen viele Giraffenrudel und ein paar Exemplare von Elefanten, das unsere Fotoapperate klicken ohne Ende. An einem Morgen haben wir sogar das ganz kurze Glück, einen Löwen zu sehen. Aber er entscheidet sich, uns schnell den Gefallen zu tun, zu verschwinden. Auf einem weiteren Weg sehen wir ein wunderbares Exemplar an Elefanten. Dieser kommt sogar sehr nah an unseren Bus heran. Wir verhalten uns ganz ruhig....und er lässt uns dann auch in Ruhe. Desweiteren sehen wir wieder Springböcke, Zebras, Giraffen, Oryxe, Knus und Gudus. Nach einem erlebnisreichen Tag, packen wir am nächsten Morgen unsere Koffer in der Etosha Safari Lodge und begeben uns erneut auf Pirschfahrt. Heute können wir leider keine großen Erfolge erzielen: weder Giraffen, noch Elefanten, Löwen oder Leopard. Wir sind doch enttäuscht. Gegen Mittag treffen wir erneut im Okaukuejo Rest Camp mitten im Etosha-Nationalpark ein, wo wir die Nacht verbringen werden. Enttäuscht von der miesen Ausbeute am Vormittag, begeben wir uns am Nachmittag nochmal auf kurze Pirschfahrt und diese wird nun endlich von Erfolg gekrönt: wir bekommen vier Löwen vor die Linse:-) Ein Pärchen, das sich eher vor uns versteckt und eins, das sich gerade über ein Zebra hermacht. Es ist total faszinierend, den Löwen dabei zu zuschauen. Den Abend verbringen wir am beleuchteten Wasserloch des Camps mit Amarula-Likör aber außer einem Nashorn bekommen wir leider nix vor die Linse.

18. Tag, 15.04.2015: Etosha–Nationalpark – Tsumeb

Wir fahren gemeinsam mit Jonas und Ernst um sechs Uhr morgens los an die Stelle, wo wir am Vorabend die Löwen gesehen haben und hoffen auf ein erneutes Wunder. Ja, das erleben wir auch. Aber nicht im Sinne von Löwen, sondern das selbst von dem Zebra nichts mehr da ist. Rein gar nix...nada, niente...wir können es gar nicht glauben. Also fahren wir zurück zur Lodge, um unsere Koffer zu verladen und um zu frühstücken. Danach geht es weiter Richtung Osten zu einem Fort. Unterwegs entdecken wir wieder verschiedene Raubvögel, Steinböcke, Oryxe und Gnus. Ein Bild, das langsam zur Gewohnheit wird. Wo bleibt der Leopard? Selbst nach unserem Mittagspicknick, als wir nochmal einige Wasserlöcher im Norden ansteuern, bekommen wir keine neuen Tiere vor die Fotoapperate. Allerdings freuen wir uns trotzdem über das was wir sehen. Ernst meint, für die Jahreszeit haben wir erschaunlich viele Tiere gesehen und darüber freuen wir uns auch so sehr. Am Abend erreichen wir schließlich die Uris Lodge auf einem alten Minengelände....unsere vorletzte Lodge auf dieser Reise.

19. Tag, 16.04.2015: Tsumeb – Otjiwarongo – Windhoek

Unser Ziel heißt heute Windhoek.Nach dem Frühstück verlassen wir die Lodge in Richtung Tsumeb und kommen bald auf eine Bundesstraße eine richtig asphalierte Straße. Nach all den Schotterpisten der letzten Wochen eine richtig Wohltat. Wir halten in Otijwarango, das Hauptzentrum der Hereros. Wir bestaunen hier neben einer nostalgischen Lok aus deutscher Zeit auch den südafrikanischen Luxuszug, der heute hier Station macht. Unsere Mittagspause verbringen wir an einer Biltong-Station in Okahandja. Danach besuchen wir den Friedhof, auf den viele Herero-Führer begraben liegen. Und uns erwartet eine Begegnung der besonderen Art: ein alter Pastor im Ruhestand wird auf unseren Besuch aufmerksam. Er spricht sehr gut deutsch und erzählt uns von seinem bevorstehenden 50. Hochzeitstag und seinen Besuchen in Deutschland. Diese Begegnung war so toll, das sie uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird. Die Gräber, die an der Kirche des Pastors vorhanden sind, hat nur deutsche, gefallene Soldaten zur letzten Ruhe gebettet. Einige kamen sogar aus Leipig, Chemnitz und Dresden.
Am zeitigen Nachmittag erreichen wir unsere Lodge außerhalb von Windhoek. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen haben, genießen wir den einmaligen Ausblick auf die Natur und das vor uns liegende Windhoek.

20./21. Tag, 17./18.04.2015: Rückflug


Der letzte afrikanische Tag is angebrochen. Da wir erst am Mittag am Flughafen sein müssen, bringen uns Ernst und Jonas nach dem Frühstück zum Craft Cenrum der Stadt. Hier haben wir ausreichend Zeit, in den vielen Kunsthandwerksläden zu stöbern und letzte Souvenirs und Mitbringsel zu erwerben. Auch genießen wir hier den letzten Rock Shandy und das letzte Windhoek Fassbier. Auf dem Weg zum Flughafen verabschieden wir uns von Ernst und Jonas und mit dem Betreten des Fliegers treten wir nun schließlich unsere lange Heimreise an.
Wir hatten tolle 21 Tage in Namibia, vollgepackt mit schönem Programm und erinnerungswerten Momenten. Gern werden wir an dieses faszinierende Land zurück denken und wer weiß, vielleicht kehrt der ein oder andere einmal zurück, in das Land, welches ist sehr interessant:-)

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