Reisebericht: Rundreise Island – Naturparadies im Atlantik

24.07. – 02.08.2012, 8 oder 10 Tage Rundreise Reykjavik – Goldener Kreis – Akureyri – Myvatn – Ostfjorde – Höfn – Vatnajökull – Vik (Bei der 10–Tage–Reise zusätzlich Snaefellsnes–Halbinsel)


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Verfolgen Sie meinen Live-Bericht der Eberhardt-Reise „Island – Feuerwerk der Naturwunder“ mit täglich spannenden und erlebnisreichen Ausflügen auf der Insel der Elemente.
Ein Reisebericht von
Patrick Fritzsche
Patrick Fritzsche

Dienstag, 24.07.2012

Die zuverlässigen Haustür-Transfers von Eberhardt haben alle meine Gäste zum Flughafen Berlin-Tegel gebracht. Da wir leider noch nicht einchecken konnten, zogen wir den Snack zum Abendessen kurzerhand vor und genehmigten uns ein Baguette im Restaurant „Leysieffer“. Nach dem Check-In und der Sicherheitskontrolle hieß es dann: Warten auf den Abflug in Richtung Nordpol  Mit einer kleinen Verspätung hob die Maschine der Air Berlin ab. Nach dreieinhalb Stunden landeten wir pünktlich um Mitternacht auf dem Flughafen von Keflavik, ganz in der Nähe der Hauptstadt Islands. Unsere Reiseleiterin Rósa erwartete uns schon sehnsüchtig und begleitete uns auf der 30-minütigen Fahrt ins Zentrum von Reykjavik. Der Check-In im Hotel „Plaza“ inmitten der Stadt verlief problemlos und somit fielen wir alle ins Bett.
gefahrene Kilometer: 55 km

Mittwoch, 25.07.2012

Atemberaubende Eindrücke von den Naturgewalten und einen Blick in die kulturelle Wiege des Landes vermittelte uns die heutige Tagestour entlang der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Islands: Der Goldene Kreis. Von Reykjavik fuhren wir in südöstliche Richtung. Die Landschaft wirkte von Minute zu Minute archaischer, rauer. Schwarze Lava mit minimalistischer Vegetation säumte die Straße. Den ersten Stopp legten wir am Explosionskrater Kerið ein. 55 Meter tief und sehr gleichmäßig, fast wie ein Amphitheater geformt, zählt er zu den schönsten seiner Art. Hier liefen bei einigen schon die Fotoapparate heiß. Weiter führte uns der Weg zum Goldenen Wasserfall - dem Gullfoss. Hier genehmigten wir uns einen leckeren Lamm-Eintopf und besichtigten anschließend die tosenden Wassermassen, wie sie in die 70 Meter tiefe Schlucht stürzen. Ein weiteres Highlight folgte. In Islands bekanntestem Geothermalgebiet - dem Haukadalur (Tal des springenden Wassers) befindet sich der Vater aller Springquellen - der Geysir.
Dieser ist allerdings lange nicht mehr so aktiv wie sein „kleiner Bruder“. Der Strokkur, auch Butterfass genannt, schießt seine Wassersäule alle paar Minuten in die Luft. Es war der Wunsch von jedem, ein tolles Foto der Wassersäule zu bekommen. Nicht immer ist es allerdings gelungen. Gerade wenn man nicht damit rechnete, schoss aus der Wasserglocke ein Strahl aus Wasser und Dampf in den Himmel. Ein beeindruckendes Erlebnis! Auf dem Weg zum Bus sahen wir noch einige weitere brodelnde Quellen, die sich im ganzen Gebiet befinden.
Über den Hotel- und Hochschulort Laugarvatn fuhren wir in den Nationalpark Thingvellir - einer der wichtigsten Schauplätze isländischer Geschichte. Das Wort selbst verrät worum es geht: Thing bedeutet so viel wie „Versammlung“, „Parlament“, Vellir bedeutet „Ebene“, „freies Feld“. Der Begriff Thingvellir kann also mit „Ebene der Versammlung“ übersetzt werden. Zum einen ist der Nationalpark isländisches Kulturerbe, weil hier das älteste Parlament der Welt gegründet wurde, und zum anderen eine geologische Besonderheit. Denn nirgendwo sonst auf der Erde ist das Auseinandertriften zweier Kontinentalplatten so offensichtlich wie hier. Von hier hat man auch einen grandiosen Blick auf Islands größten See und die ihn umrahmenden Vulkane und Bergketten.
Auf dem Rückweg nach Reykjavik erfuhren wir noch einiges über den Nobelpreisträger Halldór Laxness, seine Werke und sein Leben. Rósa schnappte sich das Mikrofon und gab ein kleines Liedchen zum Besten.
Nach ein wenig Freizeit und Ruhe machten wir uns auf dem Weg Richtung Hafen. Im Restaurant „Höfnin“ mit einem schönen Blick in den Hafen ließen wir uns leckere Scholle mit Schrimps schmecken und rundeten den ersten Tag auf der Insel gemütlich ab.
gefahrene Kilometer: 310 km

Donnerstag, 26.07.2012

Von Reykjavik führte uns unsere Reise auf der Insel aus Feuer und Eis in den Norden. Während wir durch den Walfjord-Tunnel fuhren, erzählte uns Rósa schon die ersten Sagen und Geschichten der Isländer. Für diese Überlieferungen sind die Isländer sehr berühmt und auch stolz darauf. Das Leben der hiesigen Menschen ist von Elfen und Trollen geprägt und der Glaube daran stark. Am erloschenen Krater Grábrók machten wir Halt. Eine kleine Wanderung führte uns an den Kraterrand und wir haben einen tollen Rundblick bei herrlichstem Wetter. Über Lavagestein stiegen wir hinauf und drehten eine Runde um den Krater. Dabei schweiften unsere Blicke immer wieder in die endlose Weite, über die moosbedeckten Lavafelder und die karg bewachsenen Bergketten, die uns umgaben.
Wir folgten der Ringstraße immer weiter Richtung Norden, durchquerten die Hochebene
Holtavörðuheiði und kamen schließlich in das berühmteste Pferdezuchtgebiet Islands. Auf der Fahrt zum Pferdehof von Anna begleitete uns stets eine atemberaubende Landschaft. Schneebedeckte Gipfel, kleine Wasserfälle, die aus dem Nichts den Berg hinunter fließen und saftig grüne Heidelandschaften prägen das Bild.
Von Anna wurden wir dann auf dem familieneigenen Pferdehof bereits mit Kaffee und leckeren Pfannküchlein erwartet. Sie erzählte uns viel über das Leben hier auf dem Hof, über die Pferdezucht und natürlich über die besonderen Eigenschaften der Islandpferde. Nach einem kurzen Blick in die Stallungen führten uns die 7jährige Tochter Julia und Annas Mann die verschiedenen Gangarten vor und ernteten dafür viel Applaus. Die eleganten Bewegungen bei dem besonderen Tölt faszinierten jeden!
Unsere Fahrt ging nun weiter in Richtung Akureyri. Dieses kleine Städtchen mit knapp 16.000 Einwohnern wird als die Hauptstadt des Nordens bezeichnet und ist nach Reykjavik die größte Stadt des Landes. Obwohl wir uns fast am Polarkreis befinden, findet man hier eine für isländische Verhältnisse üppige Vegetation. Nach dem wunderbaren Abend-Buffet bot sich ein Spaziergang durch den botanischen Garten an oder man verweilte in den zahlreichen Cafés im Zentrum.
gefahrene Kilometer: 423 km

Freitag, 27.07.2012

Den heutigen Tag widmeten wir dem vulkanisch aktivsten Gebiet der Insel. Von Akureyri führte uns die Reise um den Eyjafjörður über einen Bergpass zum Goðafoss - dem Götterfall. Er schafft zwar nur eine bescheidene Fallhöhe von rund 10 Metern, aber seine Wassermassen ergeben ein tolles Fotomotiv. Wir konnten aus nächster Nähe beobachten, wie sich das Wasser über eine breite Front in eine Schlucht ergießt. Nun mussten wir unseren heutigen Tagesplan etwas durcheinander würfeln, da wir eine kleine Reifenpanne hatten. Wir fuhren wieder durch eine
bizarre Landschaftsgestaltung und erreichten schließlich den See Myvatn - den Mückensee. Er bildet das Zentrum einer Landschaft, die abwechslungsreicher nicht sein kann. Vulkanismus in allen erdenklichen Formen, Farben und Gerüchen, brodelnde Schlammtöpfe, leuchtende Schwefelfelder, fauchende Solfatare, gewaltig erstarrte Lavaströme, perfekte Ringwallkrater, geheimnisvolle Pseudokrater und dunkle Lavaburgen. Von diesen Naturschauspielen haben wir uns nach einem erholsamen Bad in der herrlichen Badelandschaft „Jardbödin“ selbst ein Bild gemacht. Doch zuvor stand eine schier unlösbare Aufgabe vor uns: Tauchen nach dem Ehering von Frau Hunger! Keiner hat daran geglaubt, den gerade vom Goldschmied abgeholten Ehering wieder zu sehen. Doch die nicht abflachende Euphorie von Herrn Thate brachte den Erfolg. Der Ehering sowie der Haussegen waren gerettet.
Bei starkem Wind erklommen wir den Vulkankrater Krafla und machten eine wunderschöne Wanderung zum Vulkan Leirhnjúkur. Alle waren von den gewaltigen Lavaströmen fasziniert. Es sah so aus, als ob die Lavamassen erst vor kurzer Zeit die Erde bedeckten. Ein grandioses Naturschauspiel! Anschließend besuchten wir die brodelnden Schlammtöpfe, bevor die Reise zurück nach Akureyri ging. Vorbei am südlichen Ufer des Myvatn-Sees legten wir noch einen kurzen Stopp an den Pseudokratern ein und erreichten gegen 18 Uhr wieder das kleine Städtchen Akureyri im Norden Islands.
„Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.“ Getreu nach diesem Motto machten sich 16 Gäste und ich nach dem Abendessen auf und unternahmen einen tollen Ausritt mit Islandpferden. In einer rund tausendjährigen Reinzucht haben die Isländer eine ganz besondere Pferderasse geschaffen, zu der die Inselbewohner auch ein starkes Verhältnis haben. Nüchtern betrachtet handelt es sich beim Islandpferd mit seinem Stockmaß von rund 140 Zentimetern nach heutigen Definitionen um ein Pony. Diese Bezeichnung wird aber von keinem gerne gehört. Nachdem jeder sein persönliches Pferd bekam, ging die Tour durch die endlose Weite der isländischen Wiesen. Sogar durch den Fluss führte uns der Weg. Ein tolles Erlebnis für jedermann. Nach dem Reitausflug klang der Abend bei einem Bierchen gemütlich aus.
gefahrene Kilometer: 250 km

Samstag, 28.07.2012

Von Akureyri starteten wir am Morgen nach einem kleinen Einkaufsbummel im Supermarkt unsere Weiterreise und besuchten zunächst die Halbinsel Tjörnes im Norden Islands. Durch eine sehr beeindruckende Landschaft, die einer Steinwüste ähnelt, erreichten wir das kleine Fischdorf Húsavik. In einer sanft geschwungenen Bucht gelegen und von schneebedeckten Bergen umgeben, ist der Ort noch sehr vom Fischfang und der Fischverarbeitung abhängig. Zahlreiche Cafés laden hier zum Verweilen ein. Leider hatten wir bei unserer Fahrt um die Halbinsel Tjörnes nicht die Gelegenheit, die hier lebenden Papageientaucher aus nächster Nähe zu sehen. Nun kamen wir in den Jökulsárgljúfur-Nationalpark. Den landschaftlichen Höhepunkt bildet hier
zweifelsfrei die hufeisenförmige Àsbyri-Schlucht. Diese Erosionsschlucht ist ca. 3,5 Kilometer lang, einen Kilometer breit und bis zu 100 Meter tief. Nach einer Überlieferung soll sie durch einen Hufabdruck von Odins achtbeinigem Ross Sleipnir geschaffen worden sein. Nach einer kleinen Wanderung zu den steil abfallenden Felswänden legten wir bei herrlichstem Sonnenschein ein kleines Picknick ein. Nun ging es durch eine eigenartige Mondlandschaft mit spürbar schlechten Straßen weiter Richtung Dettifoss. Rósa überbrückte die Zeit mit einheimischen Geschichten, Liedern und Gedichten. Am Dettifoss, dem wasserreichsten Wasserfall Europas, hielten wir kurz inne und sahen den grauen Wassermassen zu wie sie gischtend über die rund 100 Meter breite Stufe in die Tiefe stürzen. Im Laufe der Jahrtausende hat sich dieser Fluss in den Basalt gefressen und eine spektakuläre Schlucht geschaffen. Hier entstanden wieder jede Menge tolle Fotos!
Durch die Weiten der Mondlandschaft fuhren wir nach Möðrudalur zum höchstgelegenen Bauernhof Islands. Inmitten der „Einöde“ mit einem herrlichen Blick auf den Berg der Asen, machten wir eine kurze Kaffeepause und fuhren anschließend weiter in Richtung Ostfjorde nach Egilsstaðir zur heutigen Übernachtung.
gefahrene Kilometer: 357 km

Sonntag, 29.07.2012

Der Wettergott meinte es heute wieder sehr gut mit uns. Haben wir gedacht. Schon nach wenigen Kilometern fuhren wir in eine Nebelwand hinein, die uns auf dem heutigen Tag begleitete. Schade, denn die malerischen Ostfjorde blieben uns daher weitestgehend verborgen. Doch auch dieses Wetter hat eine ganz besondere Atmosphäre. Etwas Mystisches, Geheimnisvolles, ja auch etwas Besonderes. In Stöðvarfirði besuchten wir „Petra’s Steinhaus“. Die besagte Petra lebte hier in einem netten, kleinen isländischen Häuschen und sammelte für ihr Leben gern. Besonders die Steine haben es ihr angetan. So sammelte sie seit 1946 bis zu ihrem Tod im letzten Winter die unterschiedlichsten Steine und Mineralien aus dem Osten der Insel. Die 89jährige Dame wohnte in diesem tollen Haus, umgeben von abertausenden Steinen und anderen Naturmaterialien, die sie in der näheren Umgebung fand. Diese Vielfalt und der Ideenreichtum, aus den Steinen lustige Figuren zu kreieren, haben uns alle fasziniert.
Nach der Mittagspause, bei der es leckere Fischsuppe oder schmackhafte Lachsbrote gab, schlängelte sich unsere Reise entlang der Ostfjorde weiter in Richtung Höfn (ausgesprochen Höbn) im Südosten des Inselstaates. Nach dem Check-In im Hotel stand der nächste Abenteuer-Höhepunkt auf dem Programm - Die Auffahrt auf den größten Gletscher Europas - dem Vatnajökull. Er ist der Gigant unten den Gletschern Europas, mit einer Fläche von 8300 km² fast hundert Mal größer als der Aletsch in der Schweiz. Sein bis zu 1000 Meter dicker Eispanzer bedeckt ein Gebiet mehr als dreimal so groß wie das Saarland. Der Nebel verdeckte uns die Sicht bei der Auffahrt mit den Geländewagen und -bussen. Die etwas verdreckten Gletscherzungen, die fast bis an die Ringstraße heranreichen, konnte man nur schwer erkennen. Doch dann, in etwa 1.300 Metern Höhe, blitzte der blaue Himmel empor. Nun machten wir uns für die abenteuerliche Fahrt mit den Schnee-Scootern bereit. Overall, Helm, Stiefel. Wir waren bereit! Zu zweit auf einem Schneemobil glitten wir in einer Kolonne dem schönen Wetter entgegen. Strahlend blauer Himmel erwartete uns in den weißen Weiten dieses gigantischen Gletschers. Beim ersten Stopp trafen wir auch diejenigen, die sich durch das Können der hiesigen Geländewagenfahrer auf den Gletscher fahren ließen. Wir waren begeistert!
Zum Abendessen waren wir wieder zurück im Hotel und ließen uns schmackhaften Fisch und Hummer munden!
gefahrene Kilometer: 263 km

Montag, 30.07.2012

Auch heute sah der Himmel nicht viel besser aus. Dennoch starteten wir am Morgen mit guter Laune in einen neuen erlebnisreichen Tag. Auf dem Weg zur Gletscherlagune des mächtigen Vatnajökulls begleiteten uns die zahlreichen Gletscherzungen, die zum Greifen nah waren. Wir stoppten an der Gletscherlagune Jökulsárlón. Die strahlenden Eisberge sahen wir schon von weitem. Bis zur Abfahrt unserer Amphibienfahrzeuge hatten wir noch genügend Zeit, die Schönheit der Eisblöcke zu bewundern. Ausgestattet mit Schwimmwesten, warmen Handschuhen, Mütze und Schal ging es nun mit den kräftigen Fahrzeugen in die Gletscherlagune. Hautnah sahen wir die skurril geformten Eisberge in den verschiedensten Farben majestätisch im eiskalten Gletscherwasser treiben. Leider bekamen wir heute keine Seehunde zu Gesicht, da diese zur Zeit mit den Jungtieren im offenen Meer sind. Auch wenn der Nebel die Sicht auf den Gletscher nicht zuließ, wurden wir alle von der Gletscherlagune in den Bann gerissen.
Durchgefroren legten wir wenige Minuten später noch einen Stopp am „Strand“ ein und dort gab es erstmal einen kräftigen Schluck Brennevin - den isländischen Kartoffelschnaps oder auch „schwarzer Tod“ genannt. Natürlich durfte eine Kostprobe des hiesigen Trockenfischs nicht fehlen. Der weitere Weg in Richtung Skaftafell Nationalpark wurde von Rósa mit Geschichten, Sagas und Liedern abwechslungsreich untermalt. Und immernoch sahen wir die Gletscherzungen, wie sie sich den Weg hinunter gebahnt haben. Das größtenteils von Eis bedeckte Landschaftsschutzgebiet erkundeten wir während einer kleinen Wanderung. Zunächst stiegen wir in einem kleinen Moorbirkenwäldchen nach oben und erreichten den Svartifoss. Dessen Wasser stürzt über schwarze Basaltsäulen, die an Orgelpfeifen erinnern, in die Tiefe. Im Besucherzentrum hatten wir dann noch die Möglichkeit, einen interessanten Film über den letzten Ausbruch von 1996 anzuschauen.
Anschließend führte uns die Reise durch ein riesiges Lavagebiet. Man blickte weit über eine Ebene mit moosbewachsener Lava von einem Ausbruch, der insgesamt 8 Monate dauerte und die ganze Region hier bedeutend formte. Schließlich erreichten wir Vík í Mýdral an der Südküste. Die versteinerten Trolle, die wie Felsnadeln aus dem Wasser auftauchen, fielen uns sofort ins Auge. Vík ist ein kleiner, verschlafener Ort mit ca. 300 Einwohnern, einer malerisch gelegenen Kirche, einigen Wellblechhäusern und einem Strand aus feinem, schwarzem Sand. Bevor wir im Hotel eincheckten, bummelten wir durch die hiesige Wollfabrik, in der es einige Schmuckstücke zu kaufen gab. Ob als Wollknäuel oder als fertig gestrickten Islandpullover - alles gab es hier.
Nach dem Abendessen nutzen die meisten die Gelegenheit und das schöne Wetter aus, um einen Spaziergang zum Strand zu machen oder hoch hinauf auf dem grün bewachsenen Reynisfjall zu steigen.
gefahrene Kilometer: 281 km

Dienstag, 31.07.2012

Alle haben wir in der Nacht stark an die Elfen geglaubt und somit starteten wir heute bei bestem Wetter in den heutigen Tag. Zunächst fuhren wir auf die Landzunge Dyrhólaey. Hier nisten sehr viele unterschiedliche Vogelarten und wir hatten einen tollen Blick auf die Felsnadeln bei Vík und die schroffe Felsenküste. Hier hatten wir auch das große Glück, die niedlichen Papageientaucher zu beobachten. Diese Tiere sind erstaunlich zahm und wir konnten die besten Fotos von ihnen machen. Das Heimatmuseum Skógar war unser nächstes Ziel. Dieses Regionalmuseum ist das Lebenswerk eines einzigen Mannes. Pórður Tómasson hat zahlreiche Gegenstände aus vergangenen Zeiten gesammelt, ja sogar alte Torfhäuser, ein Kirche und eine Schule hierher gebracht, um die Geschichte und das Leben der Isländer in der Vergangenheit zu
veranschaulichen. Den nahegelegenen Wasserfall Skógafoss nutzen wir gleich für ein traumhaftes Gruppenbild. Bei strahlend blauem Himmel stürzten sich hier die Wassermassen 60 Meter in die Tiefe. Traumhafte Bilder entstanden auch durch die tollen Regenbögen, die den Wasserfall schmückten. Leider haben wir die verborgene Kiste voller Gold nicht gefunden.
Wir fuhren die Ringstraße weiter und befanden uns am Fuße des tückischen Vulkans Eyjafallajökull, der 2010 die ganze Welt für kurze Zeit lahm legte. Als kleine Überraschung machten wir am Besucherzentrum Halt und schauten uns eine eindrucksvolle Dokumentation über den Ausbruch und die Folgen für die hier lebenden Menschen und Tiere an. Auf dem weiteren Weg nach Reykjavik bestaunten wir einen weiteren Wasserfall - den Seljalandsfoss, der etwas ungewöhnlich in das flache Vorland hinunter stürzt. Denn wir konnten den Wasserfall wortwörtlich „hintergehen“. Plötzlich tauchte unsere Elfe Rósa auf und wir versammelten uns in einem Kreis. Sie bedankte sich auf ihre mystische Weise für eine gelungene Reise und wünschte uns für die Zukunft (natürlich mit der Kraft der Elfen) alles Gute. Denn schon am Perlan, der Perle von Reykjavik, mussten wir uns von ihr verabschieden. Sie holte eine andere Eberhardt-Gruppe vom Flughafen ab. Von der Perle hatten wir einen schönen Rundblick über die Stadt und die angrenzende Umgebung. Zum Abendessen trafen wir uns im nahegelegenen Restaurant „Reykjavik“ und warteten gespannt auf den nächsten Tag.
gefahrene Kilometer: 208 km

Mittwoch, 01.08.2012

Der Tag stand für jeden zur freien Verfügung in Reykjavik. Es gibt hier so viel zu sehen, sodass es garantiert nicht langweilig wurde. Der Großteil der Gruppe kam am Vormittag mit zur Walbeobachtung, die dann kurzerhand zu einer Delfinbeobachtung wurde. Die aus Leipzig stammende Claudia begleitete uns auf dieser Tour. Man merkte es ihr an, dass sie sich sehr wohl gefühlt hat, 32 Gäste aus ihrer Heimat an Bord zu haben. Nach einigen Delfinen zeigten sich aber dann auch Zwergwale, die majestätisch für kurze Zeit auftauchten um Schwung für den nächsten Tauchgang zu holen. Gegen Mittag kamen wir zurück zum Hafen und dann stand der Nachmittag für jeden zur individuellen Verfügung. Mit einigen Gästen ließen wir die Wal-Tour in einem urigen Fischrestaurant im Hafen ausklingen.
Bei herrlichstem Sonnenschein wirkte die Hallgrímskirkja besonders toll. Zahlreiche Museen wurden besucht, in vielen Cafés konnte man schön in der Sonne sitzen und die Olympiade in London beim „Public Viewing“ verfolgen. Das letzte Abendessen in Reykjavik bekamen wir im Restaurant „Einar Ben“ gleich in der Nähe des Hotels.

Donnerstag, 02.08.2012

Heute hieß es Abschied nehmen von Island, einer ganz besonderen Insel. Doch bevor es soweit war, hatten wir noch jede Menge Zeit für eigene Erkundungen in dieser schönen Stadt. Nach dem Check-Out besuchten wir die Harpa - das neue Theater- und Kongresshaus im Hafen. Hier wurde ein traumhafter 360-Grad-Film über die Naturschönheiten Islands gezeigt. Dieser Film fasste die Reise noch einmal super zusammen. Am späten Nachmittag holte uns der Bus und Rósas Sohn ab. Nach einer Rundfahrt auf der Halbinsel Reykjanes rundete der Besuch der „Blauen Lagune“ den Islandaufenthalt erholsam ab. Voller neuer Lebenskraft und mit einer geschmeidigen Haut erreichten wir dann den Flughafen Keflavik und hoben nach Mitternacht in Richtung Berlin ab. Nach einem ca. 3,5 stündigem Flug landeten wir wohlauf in Berlin und wurden vom Haustür-Transfer wieder nach Hause gebracht.
gefahrene Kilometer: 95 km
Gesamtkilometer: 2.242 km
Ich möchte mich bei allen bedanken, die dazu beigetragen haben, dass diese Reise zu einem tollen Erlebnis für jeden geworden ist. Besonderes Glück hatten wir natürlich mit dem Wetter, welches uns (fast) immer mit Sonnenschein und angenehmen Temperaturen begleitete. Ich glaube wir sind uns alle einig. Island ist ein traumhaftes Land - ein wahres Feuerwerk der Naturwunder!
Ihr Patrick

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Dankeschön für den tollen Reisebericht, so konnte das eigene Archiv ordentlich gestaltet werden. Auch die Bilder sind eine willkommene Ergänzung zu den eigenen 943 !!! Nochmals großes Lob an Patrick, wir haben uns gut aufgehoben und versorgt gefühlt. Bis demnächst ! Alles Gute !

Fam. Lutz Schmaler
30.08.2012