Reisebericht: Rundreise Island – Naturparadies im Atlantik

11.06. – 20.06.2013, 8 oder 10 Tage Rundreise Reykjavik – Goldener Kreis – Akureyri – Myvatn – Ostfjorde – Höfn – Vatnajökull – Vik (Bei der 10–Tage–Reise zusätzlich Snaefellsnes–Halbinsel)


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Brodelnde Schlammtöpfe, riesige Vulkane, rauchende Geysir und der größte Gletscher Europas! Island ist ein wahrhaftiges Wunderwerk der Natur und gewährt uns einen Einblick in das tiefste Innere unserer Erde. Auf einer erlebnisreichen Reise lernten wir die wunderschöne Insel kennen...
Ein Reisebericht von
Elisa Müller

1. Tag: Dienstag, 11.06.13: Anreise nach Island

„Die Insel aus Feuer und Eis", wie Island gern genannt wird, faszinierte uns alle wohl schon seit einiger Zeit und heute ist es nun endlich soweit und wir brechen auf, die sagenumwobene Insel, die angeblich keinem anderen Land der Welt gleicht, zu erobern. Mit dem Bus geht es für den Großteil von uns nah Berlin Schönefeld. Nach einem kurzen Stopp am „Klettwitzer Strand" erreichen wir pünktlich den Flughafen, verabschieden uns vorübergehend von unserem Gepäck und starten um 14:40 Uhr mit der isländischen Fluggesellschaft WOW Air in Richtung des jüngsten Landes der Erde, das geologisch gesehen noch in den Kinderschuhen steckt! Vor 20 Millionen Jahren sah die Welt bereits so aus wie wir sie heute kennen. Nur an der Stelle Islands war nichts als Meer. Wie eine feuerspuckende Operndiva betrat Island mit dem Ausbruch tausender Tiefseevulkane die Bühne der Welt.
Nach ca. 3 Stunden Flugzeit landen wir bei grauem Himmel und leichtem Nieselregen auf dem Flughafen Keflavík - Willkommen auf Island!  Zunächst nehmen wir unsere Koffer und anschließend unsere Reiseleiterin Rosa in Empfang, bevor wir gleich auf dem Weg nach Reykjavik mit der vulkanischen Vergangenheit Islands konfrontiert werden. Die Straße führt durch ein vegetationsarmes Lavafeld, geschmückt mit grünen Flächen von Flechten und Moosen. Auf unserer Fahrt entlang des Meeres erzählt uns Rosa erste interessante Informationen zu Land und Leuten.
2 Stunden jünger sind wir während unseres Fluges geworden und so kommen wir am frühen Abend in der nördlichsten Hauptstadt der Welt Reykjavik an, wo knapp 2/3 der 330.000 Einwohner Islands leben. Der Charme des niedlichen Städtchens sollte sich uns erst auf den 2. Blick erschließen.  Wir checken in unser Hotel „Plaza" mitten in der Innenstadt ein, beziehen unsere Zimmer und wollen uns gleich unserem ersten leckeren Abendessen widmen, das wir direkt im gegenüber liegenden Restaurant „Reykjavik" einnehmen. Der Auftakt einer fischreichen Woche bildet gegrillter Lachs und köstlicher Schokoladenmousse. Mmhh...
Nun sind wir also angekommen in einem Land, in dem Urgewalten der Natur Landschaften atemberaubender Schönheit geschaffen haben. Feuerspuckende Vulkane, ewiges Eis, riesige Gletscher und raue Winde - viel haben wir über die junge Insel gehört und sind wahnsinnig gespannt auf unsere eigenen Eindrücke und Erlebnisse in den nächsten Tagen!

2. Tag: Mittwoch, 12.06.13: Der goldene Kreis

„Der goldene Kreis" ist eine Route, die einige der schönsten Naturphänomene Islands verbindet - also los! Kaum haben wir die Stadt verlassen, umgibt uns eine Landschaft, die der auf dem Mond zu gleichen scheint. So genannte Pseudokrater zieren unseren Weg, welche keine echten Vulkane, sondern durch über feuchten Untergrund oder flache Seen geflossene Lavaströme entstanden sind. Immer wieder sehen wir es hier und da aus der Erde dampfen und wenig später erreichen wir „die Ebende der warmen Quellen" und stoppen im Örtchen mit den meisten Gewächshäusern Islands: Hveragerði. Einen weiteren kurzen Fotostopp unternehmen wir am Wasserfall „Faxi", der wie eine Miniversion der Niagarafälle wirkt. Das Wetter Islands lässt uns gleich am ersten Tag wissen, was genau wir hier zu erwarten haben. Getreu dem Spruch „wenn dir in Island das Wetter nicht gefällt, warte 10 Minuten" erleben wir Regen, Sonne, Wolken, Wind und wieder Sonne in kurzen Intervallen .
Gegen Mittag erreichen wir unseren ersten Tageshöhepunkt: den wunderschönen „goldenen" Wasserfall Gullfoss, der in breiter Front über 2 gewaltige, gegeneinander versetzte Kaskaden 70 Meter in die Klamm stürzt. Beim gemütlichen Bummel und Erhaschen der besten Fotomotive bekommen wir ein erstes Gefühl für die fantastischen Naturerscheinungen Islands."
Unser nächstes Ziel ist „das Tal des springenden Wassers" - wir besuchen das Geothermalgebiet rund um den „großen Geysir", Namensgeber und Urgroßvater aller Springquellen weltweit. Das Alter des inzwischen ruhenden Geysirs wird aufgrund der Sinterablagerungen rund um das Austrittsloch auf mindestens 10.000 Jahre geschätzt. Verlass ist immer noch auf seinen kleinen Bruder „Strokkur", das Butterfass, der in regelmäßigen Abständen von wenigen Minuten zwischen 10 und 20 Meter hohe Wassersäulen in den Himmel schießt, zur Begeisterung der ringsum stehenden, den Auslöser der Kamera halb durchgedrückt haltenden Eberhardt-Touristen . Zahlreiche andere heiße Quellen brodeln hier im Hochtemperaturgebiet Haukadalur vor sich hin, heißer Wasserdampf und ein dezenter Schwefelduft liegen in der Luft - ein faszinierendes Fleckchen Erde.
Weiter geht es zu einem sowohl geologisch als auch historisch gesehen höchst interessanten Ort. Wir passieren den größten See Islands, der in etwa so groß wie der Chiemsee ist und sich Þingvallavatn nennt. Dieser liegt mitten im ersten Nationalpark Islands. In Thingvellir wurde im Jahre 930 das erste demokratische Parlament der Welt ausgerufen. Mitten durch den Park verläuft die geotektonische Grenze zwischen Europa und Amerika. Die Driftzone des Bruches ist hier so gut zu erkennen wie sonst nirgendwo auf der Welt. An der Abbruchkante entlang spazieren wir innerhalb weniger Minuten sowohl auf amerikanischem als auch auf europäischem Boden! Auch sind wir begeistert von der wunderschönen Natur die uns hier umgibt. Die Sonne taucht die aufragenden Vulkanspitzen, die teilweise in den tiefhängenden Wolken verborgen liegen, in ein ganz besonderes Licht und die moosüberzogene Ebene zeigt uns die Weite und Leere des Landes auf.
Auf dem Rückweg nach Reykjavik erzählt uns Rosa so einiges über die isländischen Lebens- und Sichtweisen und nimmt uns mit in ihre Kultur! Seit der Unabhängigkeit im Jahre 1944 legen die Isländer fast übertrieben viel Wert auf ihre individuelle Freiheit und Unabhängigkeit, ob das das spontane Buchen eines Urlaubs oder den Erwerb eines eigenen Hauses betrifft!
Um einige Eindrücke, Fotos und Wissen reicher unternehmen wir noch einen letzten Stopp an der wichtigsten Kirche der Hauptstadt. Die evangelische Hallgrimskirkja ragt mit ihrem 75 Meter hohen Turm hoch über der Stadt auf und besticht mit einer angenehm schlichten Gestaltung und einem gewaltigen Kirchenschiff, das besonders bekannt für seine ausgezeichnete Akustik ist.
Die Erlebnisse des Tages verarbeiten wir am Abend im nahegelegenen Restaurant „Laekjarbrekka". Bei Tomaten-Fisch-Suppe, schmackhaften Hühnchen und warmen Apfelkuchen lässt sich der Tag herrlich ausklingen.

3. Tag: Donnerstag, 13.06.13: Krater Grábrók – Pferdehof Flugumyri – Akureyri

Wiedersehen macht Freude und so verlassen wir heute vorerst Reykjavik, um nächste Woche wieder zu kommen. Unseren ersten Stopp unternehmen wir auf einem Hügel hoch oben über der beschaulichen Hauptstadt, an der futuristischen Architekturleistung „Perlan". Die 4 riesigen Heißwassertanks speichern das durch Erdwärme erhitzte Wasser aus dem nahegelegenen Kraftwerk. Ca. 18 Millionen Liter Wasser fassen die Tanks und im Inneren des Mittelgebäudes befindet sich nicht nur ein Saga-Museum, sondern auch ein Restaurant mit wunderschönem Blick über die Stadt. Form und Zweck verbinden sich hier zu einem Gesamtkunstwerk.
Nun machen wir uns bei tief hängenden Wolken auf den Weg in Richtung Norden und durchqueren bald den 6 km langen Walfjordtunnel - 165 Meter unter dem Meer hindurch! Entlang des genannten Fjordes geht es nach Borgarnes, wo wir eine technische Pause zum Kaffee trinken und Eis essen machen. Nun können wir uns an den vor uns liegenden Aufstieg zum Krater Grábrók wagen! Der gewaltige Berg aus Lava und Tuff ist vor über 3.000 Jahren nur ein einziges Mal ausgebrochen. Unser Aufstieg wird immer wieder unterbrochen von fantastischen Fotomotiven, die wir einfangen müssen. Ein Ausblick über die unendliche Weite, riesige Tafelberge und schneebedeckte Berggipfel in weiter Ferne zieren die mit Lavagestein durchzogene Landschaft. Beim Spaziergang entlang der Kraterkante erscheinen uns die Entstehungsgeschichte der Erde und die Mächtigkeit der vielen verschiedenen Naturphänomene so nah! Die Landschaft erinnert an längst vergangene Tage und scheint gleichzeitig so unglaublich nah, schön und einzigartig.
Bei einer Mittagspause stärken wir uns mit „Mäh-Suppe" (Hammelsuppe) und Hot Dog und lauschen schließlich Rosas abenteuerlichen Geschichten der isländischen Saga-Welt  bei der Weiterfahrt. Sogar ein isländisches Volkslied stimmt sie an - herrlich! Buckelige Lavafelder, winzige bunte, inmitten unberührter Natur stehende Häuschen sowie Schafe, Ziegen und viele Islandpferde machen die Fahrt zu einer Augenweide. Die wenigen Landsäugetiere müssen hier keinerlei Feinde fürchten und neben den genannten geht es über ein paar Häschen und wenigen Rentieren im Norden kaum hinaus. Hingegen punktet das Land mit einem Artenreichtum bei Vögeln und Meeresbewohnern entlang der Küsten.
Am Nachmittag erreichen wir schließlich den familiengeführten Pferdehof „Flugumyri". Dieser ist umgeben von nichts als einem traumhaften Bergpanorama, saftig grünen Wiesen gespickt mit bunten Blumen und weiten Pferdekoppeln. Hier wollen wir etwas mehr über die berühmten Islandpferde erfahren, die nicht nur ganzer Stolz der Einheimischen sind sondern tatsächlich jahrhundertelang das einzige Fortbewegungsmittel auf der Insel darstellten. Durch die isolierte Lage haben sich die Urislandpferde seit 1.000 Jahren praktisch nicht verändert. Den harten Lebensbedingungen haben sich die hübschen Tiere bestens angepasst: sie sind klein, muskulös, ausdauernd, trittsicher und haben eine dichte, lange Mähne. Die Sonne genießend erfahren wir viel Wissenswertes über Hof, Pferde und deren Bedeutung für die Isländer. Schließlich bekommen wir sowohl von Mensch als auch von Pferd die 5 Pferdegangarten vorgeführt. Neben Trab, Schritt und Galopp beherrschen die Islandpferde außerdem den anstrengenden „Rennpass" und die erschütterungsfreie Reitart „Tölt". Dabei gibt es keine Schwebephase, es sind immer abwechselnd ein oder 2 Beine am Boden. Bei heißem Kaffee, selbstgemachten Plinsen und strahlender Sonne genießen wir das Spektakel und die uns hier umgebende Atmosphäre. Die ersten 4 Lebensjahre verbringen die Islandpferde vollkommen frei in den Bergen, bevor Sie ohne jeglichen Druck mit Liebe gezähmt werden. Ein paar Streicheleinheiten und ein Gruppenfoto vor herrlicher Kulisse später müssen wir leider aufbrechen, um die letzten Kilometer des Tages zu bewältigen. Wieder können wir uns kaum satt sehen an der an uns vorbei fliegenden Natur: riesige, schneebedeckte Berge, glasklare Flüsse und Leere und Weite soweit das Auge reicht - Wahnsinn!
Unser Tagesziel ist die mit 17.500 Einwohnern zweitgrößte Siedlung Islands: Akureyri. Wir kehren in unser erstes „Edda Hotel" ein, das normalerweise ein Schülerinternat ist und in den Sommermonaten zu einem herrlichen, modernen Hotel umfunktioniert wird. Heute Abend genießen wir ein wunderbares Buffet, das keine Wünsche offen lässt! Der eine oder andere unternimmt noch einen (Verdauungs-)Spaziergang hinunter in die Altstadt und auch der Botanische Garten neben dem Hotel lädt zu einem abendlichen Bummel ein.

4. Tag: Freitag, 14.06.13: das Myvatn–Gebiet

Genauso lecker wie der Tag aufhörte, beginnt der heutige mit einem umfangreichen Frühstück! Um 9 Uhr starten wir in den Tag, an dem uns eine schier unglaubliche Palette an Naturwundern erwarten sollte. Nach einem kurzen Fotostopp mit Blick über die wunderbar an einem Fjord gelegene Stadt Akureyri und die sich hoch über den bunten Hausdächern erhebenden braun-weiß gemusterten Berge, wollen wir heute die Region rund um den Myvatn - „Mückensee" erkunden. Diese umfasst eine Landschaft die abwechslungsreicher nicht sein könnte. Der Mückensee mit seinen vielen kleinen Buchten und Inseln, eingerahmt von lieblich grünen Wiesen und bevölkert von Tausenden von Vögeln, liegt inmitten einer der vulkanisch aktivsten Regionen Islands.
Zunächst stoppen wir am sagenumwobenen Wasserfalls Godafoss - „Götterfall". Bei herrlichem Sonnenschein ergießen sich die Wassermassen fotogen auf einer breiten Front in eine Schlucht. Später dringen wir weiter vor in eine durch die letzte Eiszeit vor 3.000 Jahren geformte Landschaft. Alle hierliegenden Vulkane bildeten sich unter der Gletscherkuppe und bestehen aus porösem Tuff. Einen kurzen Stopp machen wir am Lachsfluss „Laxá" um diesen umgeben von sagenhafter Natur zu fotografieren und die aktiven Angler etwas zu stören. Nun taucht der viertgrößte Binnensee Islands, der an der tiefsten Stelle nur 4,5 Meter tief ist, vor uns auf. Diesen umrundend steuern wir unser nächstes Ziel an: die Badelandschaft „Jardbödin". Milchig blau und herrlich warm (ja, an manchen Stellen HEIß!) ist das Wasser in den „Hot Pots", aus denen man einen fantastischen Blick über den See hat. So garen wir durch, lassen uns in dem mineralien- und schwefelhaltigen Wasser treiben, während uns die Sonne auf den Bauch und in die Gesichter scheint! Bei unserer Mittagspause baden wir weiterhin (aber jetzt in der Sonne) und genießen Quellbrot mit Forelle und das eine oder andere kühle Blonde. Hier ließe es sich noch eine Weile aushalten, doch wir wollen weiter!
Es geht ins Hochtemperaturgebiet Námaskard und hier kommen wir buchstäblich in Teufels Küche! Am Fuße des Berges Námafjall liegt das wohl beeindruckendste Solfatarenfeld Islands: Hverarönd. Dieses Naturschauspiel nimmt all unsere Sinne in Beschlag. Die Ebene und die Bergflanke leuchten in kräftigen Orange-, Gelb- und Brauntönen, überall treten zischend aus Spalten weiße Dampfsäulen aus und heiße Schlammtöpfe blubbern und brodeln vor sich hin. Der recht intensive Geruch kann unser Faszination und Begeisterung nichts anhaben. Es scheint,  als würde sich uns die Erde hier offenbaren und zeigen wollen, was tatsächlich in ihrem tiefsten Inneren vor sich geht! Auch hier können wir uns wieder kaum loseisen, doch die Reihe der Naturerlebnisse reißt nicht ab. Wir begeben uns nun auf die Spuren des ersten und letzten Ausbruchs des Vulkans Krafla. Der 300 m breite Vítikrater (Höllenkrater) ist bei der ersten gewaltigen Explosion 1724 entstanden. Heute schimmert ein türkisfarbener Kratersee in der Mitte des nun so friedlich wirkenden Vulkans. Bei unserer anschließenden Wanderung über das düsterdampfende Lavafeld erinnern wir uns an das Kraflafeuer von 1975, bei dem der Vulkan erneut erwachte und über 10 Jahre für zahlreiche Eruptionen sorgte. Teilweise stapfen wir sogar durch den Schnee und wirken alle wie verschwindend kleine bunte Punkte in der weiten Ebene von Leirhnjúkur.
Langsam sind unsere Körper und Geister erschöpft von den eindrucksvollen Ereignissen des Tages, doch 2 letzte Stopps liegen noch vor uns. Wir besuchen die bizarre Landschaft Dimmuborgir mit einem Spaziergang durch das Lava-Labyrinth. Die „dunklen Burgen" bestehen aus Brücken, Türmen, Höhlen und andere Lavaformationen und erinnern vielmals an versteinerte Trolle! Vor mehr als 2.000 Jahren befand sich hier ein aufgestauter Lavasee. Als das Wasser unter der Lava verdampfte und der Dampf sich seinen Weg an die Oberfläche bahnte, erstarrte die Lava in einer interessanten Formenvielfalt. Zu guter Letzt bestaunen wir wenig später noch die am Rande des Sees aufragenden Pseudokrater, die uns einladen unsere letzten Fotos für heute zu schießen.
Zurück in Akureyri wartet bereits das fantastische Abendbuffet auf uns hungrige Reisende. Das schmeckt! Und mit neuer Energie wagen sich ein paar wenige von uns zu einem weiteren Abenteuer: ein Ausritt in traumhafter Kulisse mit Islandpferden! Und so schreiten wir anmutig, einer nach dem anderen, hoch zu Ross der isländischen Mitternachtssonne entgegen. Der frische Wind bläst uns um die Ohren, die Pferde schnaufen artig vor sich hin und bescheren uns ein einmaliges Erlebnis! Ja, ja, das Glück der Erde liegt eben doch auf dem Rücken der (Island-)Pferde!

5. Tag: Samstag, 15.06.13: Húsavik – Dettifoss – Egilsstaðir

Wieder begrüßt uns heute Morgen die strahlende Sonne und so sind wir auch gern bereit schon um 8 Uhr abzufahren. Den ersten Halt legen wir am Supermarkt ein, um uns für unser elfengleiches Mittagspicknick einzudecken, das wir heute inmitten der Natur genießen wollen. Nun rollen wir gemütlich durch den alten Teil der Stadt Akureyri, vorbei an hübschen bunten Wellblechhäuschen, wobei jedes seine eigene Geschichte erzählt. Jetzt geht es nordwärts in die niedliche kleine Fischerstadt Húsavik, die idyllisch an einer sanft geschwungenen Bucht mit schwarzem Sandstrand liegt. Neben dem Fischfang lebt das beschauliche Städtchen von den Wale-suchenden Touristen, den Húsavik gilt als die „Hauptstadt der Walbeobachtungen". So liegt es nahe, dass es hier ein interessantes Walmuseum zu besuchen gibt. Das in einem ehemaligen Schlachthaus untergebrachte Museum informiert ausführlich über Walarten, -fang, -strandungen und -beobachtungen.  Ein paar herrliche Fotos, einen Kaffee und ein Besuch in der hübschen Holzkirche später, treten wir die Rückfahrt zum Mückensee an. Durch einen Murenabgang und die entsprechende Straßensperrung müssen wir unsere Route leicht abändern, sollten dafür aber später gebührend entschädigt werden. So lauschen wir lustigen Episoden aus der „Gebrauchsanweisung für Island" und erreichen pünktlich zur Mittagszeit den wasserreichsten Wasserfall Europas: den Dettifoss. Dieser ist zwar „nur" 45 Meter hoch, dafür aber stolze 100 Meter breit! Doch bevor wir uns anschauen wie die Wassermassen gischtend in die Tiefe stürzen, genießen wir ein schmackhaftes Picknick zwischen riesigen Basaltsteinen. Rosa, Elisa und Busfahrer Sigi verköstigen uns mit dunklem Brot, Forelle, Lachsalat, dem Yoghurt-Quark-Verschnitt „Skyr", Käse, Heringssalat und vielem mehr! Und da es unter freiem Himmel ja bekanntlich immer besser schmeckt, dauert es nicht lang und das hungrige deutsche Wolfsrudel hat fast alle Köstlichkeiten verspeist! Satt und zufrieden können wir nun die kleine Wanderung zur Westkante des Wasserfalls antreten. Ein gigantisches Schauspiel der Natur bietet sich uns hier und wir sind wieder einmal ergriffen von der Mächtigkeit und Gewalt die uns Mutter Natur hier vor Augen  führt!
Gegen 15 Uhr brechen wir auf und kommen nun zu unserem kleinen außerplanmäßigen Programmpunkt. Wir besuchen einen weit abgelegene n kleinen Bergbauernhof mitten im Nirgendwo! Hier in Mödvudalur besuchen wir ein liebevoll eingerichtetes Café, wo es für uns heißen Kafee, Kakao und warme Waffeln mit Sahne gibt! Bei diesem Ausblick über die endlose Weite und den mächtigen Vulkanberg „Breitschultrig" lassen wir es uns schmecken! Hier findet man tatsächlich die pure Einsamkeit, eine kleine Ansammlung von winzigen Torfhäuschen, eine kleine Kirche und ein paar Wohnhäusern - wobei das alles auch genauso gut NICHT hier sein könnte. Wir versuchen die Eindrücke dieses Ortes, das Gefühl und die Atmosphäre, in uns aufzunehmen und mit in den Bus zu packen...
Ein paar Kilometer haben wir jetzt noch vor uns auf unserem Weg in die Aufforstungshauptadt Egilsstaðir an der Nordostküste. Unterwegs begegnen wir außer ein paar Schafen, großen Vulkankratern, endlos scheinender karger Landschaft und zahlreichen Wasserfällen - nichts. Angekommen in dem 2.300 Einwohnernest beziehen wir wieder ein Edda-Hotel und lassen den Tag bei einem leckeren Abendessen mit Rentierpastete, Wels und isländischem Kuchen ausklingen. Ein herrlicher Spaziergang in der idyllischen Landschaft rund um unsere Unterkunft bietet einen schönen Tagesabschluss.

6. Tag: Sonntag, 16.06.13: die Ostjforde – Petras Steinhaus – Höfn – Gletscherauffahrt

Die wunderschönen Ostfjorde gliedern die Küste Ostislands und verwandeln diese in eine ganz besondere, wieder um Welten andere Landschaft als wir sie bisher auf Island kennen gelernt haben. Wieder scheinen wir alle unsere Teller aufgegessen zu haben (fällt ja auch nicht schwer bei den Leckereien), denn die Sonne ist auch heute wieder auf unserer Seite! Wir begegnen zunächst dem größten Fjord der Ostküste. Am Reydarfjödur, der rund 30 km ins Landesinnere ragt, machen wir einen Fotostopp. Typisch für die Ostfjorde ist der dunkle, oft vielfach geschichtete Basalt, der von den eiszeitlichen Gletschern geformt wurde.
Wenig später erreichen wir ein putziges Highlight unserer Reise: wir besuchen „Petras Steinhaus" - die Steinsammlung einer Dame namens Petra Sveinsdöttir. Sie frönte ihrer Sammelleidenschaft seit ihrer Kindheit und verwandelte ihr Haus zunehmend in eine Schatzkammer: Millionen verschiedener Steine, jeder Größe, Form, Farbe und Herkunft setzen sich im liebevoll angelegten Garten sowie in dem gemütlichen Wohnhaus zu eine der größten privaten Steinsammlungen der Welt zusammen! Außer ein paar Geschenke stammen alle Steine aus Island und im Garten können wir außerdem der Flora Islands etwas näher kommen. Nach viel Staunen und einem Kaffee in der Sonne geht die Fahrt vom Fjord Stödvarfjödur weiter entlang der Küste. Der Atlantik glitzert herrlich zu unserer Linken und so liegt es nahe, dass wir auch heute unsere Mittagspause in einem Fischerstädtchen am Meer verbringen. Im niedlichen Djúpivogur staunen wir nicht schlecht über die teils sehr lustige, farbintensive Dekoration der Häuser anlässlich des morgigen Nationalfeiertag Islands! Wir kommen also genau richtig und bevor wir uns in dem hübschen, von Bergen eingerahmten Örtchen näher umschauen, schlemmen wir noch Fisch- oder Gemüsesuppe und frisches Brot direkt am Hafen.
Am Nachmittag schaukeln wir weiter durch die einsame Landschaft, vorbei an pyramidenförmigen Bergen, zerklüfteten Felsen und können den Blick einfach nicht von dem glitzernden Ozean abwenden! Um die Kulisse noch einmal zu genießen und den Blick in die Ferne schweifen zu lassen, unternehmen wir einen Fotostopp an einem Leuchtturm, direkt am Berg Eystrahorn. Die frische Meeresbrise weht uns um die Nase und scheucht uns schließlich zurück in den Bus. Kurz vor Höfn bestaunen wir auch noch den anderen Zwillingsberg Vestrahorn. Die eigens von Eberhardt arrangierten Rentiere spielen auch mit und zeigen sich uns willig am Straßenrand! (jetzt fehlt uns nur noch der Eisbär! ).
Wir verlassen die Ringstraße und erreichen unseren Übernachtungsort. Von hier aus gilt es vor allem den mächtigsten Gletscher Islands und größten Europas zu erkunden: den Vatnajökull. Und genau das will der Großteil von uns heute nach dem Abendessen tun!
Gestärkt und voller Vorfreude starten wir gegen 20 Uhr mit 3 Jeeps in Richtung Abenteuer. Zuerst durch die herrliche Fjordlandschaft und später steil bergauf und durch unwegsames Gelände (ich sag nur „die Insel ist doch gar nicht so hoch...Sind wir überhaupt noch in Island?") und dicke Nebel- und Wolkenfelder schrauben sich die so klein scheinenden Spielzeugautos in Richtung Gletscher hinauf. Er ist der Gigant unter seinen Verwandten in Europa und mit einem Ausmaß von ca. 8.400 km2 der drittgrößte Gletscher der Welt. Sein Eispanzer ist bist bis zu 1.000 Meter dick und seine Ausläufer (die Gletscherzungen) tasten sich erstaunlich nah an die Ringstraße heran. Dennoch geht der „Wassergletscher" bis zu 20 cm zurück und bei gleichbleibenden Klimaverhältnissen kann es passieren, dass in etwas mehr als 200 Jahren nichts mehr von den Naturphänomen übrig ist. Doch heute ist er noch da und das nutzen wir in vollen Zügen! Wir schlüpfen in ansehnliche Overalls, Gummistiefel und Helme und besteigen wagemutig einen Gletscherjeep bzw. unsere Schneemobile! Zu Anfang mit etwas Respekt, später aber mit nichts als freudigem Glitzern in den Augen brettern wir über die unendliche Weite des weißen Nichts! Wie auf Kommando reist der Himmel auf und wir genießen einen atemberaubenden Blick über die Gletscherlandschaft, während sich unter uns eine ca. 400 m dicke Eisschicht befindet! Wahnsinn! Bei 2 kleinen Stopps können wir ausgiebig Fotos machen, die einzigartige Atmosphäre genießen und uns an unserem Mut und unserer Abenteuerlust erfreuen! Gegen 23 Uhr zurück in der Gletscherhütte, genehmigen wir uns noch einen Absacker und schlürfen „Vatnajökull-Bier" (gebraut aus Gletscherwasser und mit Kräutern der Umgebung verfeinert) mit Blick über die Wolken! Das Adrenalin lässt langsam nach, wir werden doch etwas müde und so treten wir mit dem niedlichen Guide Jon und den anderen die Rückfahrt an. Diese Nacht wird zwar etwas kürzer aber dafür werden wir alle mit einem Lächeln auf den Lippen die Vorhänge zuziehen (damit es wenigstens ein bisschen was von Nacht hat) und einschlafen...

7. Tag: Montag, 17.06.13: Gletscherlagune – Nationalpark Skaftafell – Vík

Herzlichen Glückwunsch Island! Heute wird gefeiert! Am 17. Juni 1944 erlangte das unterdrückte Land seine Freiheit und Unabhängigkeit wieder. Die Republik Island wurde ausgerufen und der wichtigste isländische Feiertag war geschaffen. Heutzutage feiern die Isländer mit schwungvollen Reden, farbenprächtigen Umzügen sowie mit Musik und Tanz. Und wir feiern den Tag auch - mit weiterhin tollen Erlebnissen!
Wir verlassen Höfn und wollen heute dem mächtigen Vatnajökull noch etwas näher kommen. Vorbei an einer Gletscherzunge nach der anderen, die wie Sahne zwischen den Bergen hervor quellen, geht es zum Südrand des Gletschers, zur Gletscherlagune Jökulsáron. Mit abenteuerlich aussehenden Amphibienfahrzeugen wagen wir uns in den See, der mit maximal 248 Metern der tiefste Islands ist. Nicht nur die kunstvoll aus dem Wasser ragenden Eisberge bilden eine atemberaubende Kulisse von skurril geformten Eisblöcken. Der Gletscher selbst, ragt hoch über dem See auf und speist diesen mit mindestens 100 Metern Eis pro Jahr, das an der Kante abbricht. Die erst 80 Jahre alte Lagune, die zur Hälfte aus Süß- und zur anderen Hälfte aus Salzwasser besteht, wächst also stetig weiter. Das Blau des Eises schimmert nahezu unwirklich im ruhigen Wasser und schafft einzigartige Fotomotive und eine noch einzigartigere Atmosphäre! Eis kann alle Farben reflektieren - außer Blau. Diesem Fakt verdanken wir den großartigen Auftritt der nur zu 10% aus dem Wasser ragenden, kleinen Eisberge.
Beeindruckt und fasziniert erreichen wir das Ufer und hier wartet schon eine kleine Überraschung! Es wird höchste Zeit das Nationalgetränk der Isländer zu probieren und so lädt Elisa zu einer Runde „Brennivín" - „on the rocks", nämlich mit echtem, 1.000 Jahre altem Gletschereis ein! Mit einem kräftigem „Skál" (Prost) stoßen wir auf unsere wunderbare Reise, auf den Nationalfeiertag Islands und auf UNS an! „Der schwarze Tod", wie das 37,5%-haltige Getränke auch genannt wird, besteht aus Kartoffel und Kümmel und manche können sich nicht entscheiden, ob  nun das frische Gletschereis den Geschmack des Schnapses rettet oder andersrum. Beflügelt von Gletscher, Eis und Schnaps unternehmen wir noch einige weitere Fotostopps um uns noch nicht trennen zu müssen, vom Blick auf die Gletscherlagune, das Meer und den unglaublichen Gletscher selbst! Nach getaner Raumtierfütterung, bei der Rosa und Elisa 2 hungrigen Raubmöwen ein wenig Lachssalat spendieren, müssen wir aber wirklich weiter!
Wir besuchen nun den Skaftafell Nationalpark, wo im Jahre 1996 ein gewaltiger Vulkanausbruch stattfand, der heute noch das umliegende Landschaftsbild maßgeblich prägt. Das 1.600 km2 große, größtenteils von Eis bedeckte Landschaftsschutzgebiet umgibt auch den höchsten Berg der Insel: der 2.110 Meter hohe „Hvannadalshnúkur" ist ebenfalls von einer gewaltigen Eiskappe überzogen. Bei unserer ca. 1 ½ stündigen Wanderung zum Wasserfall „Svartifoss" (schwarzer Wasserfall), der vor allem durch sein tolles Basaltgestein Eindruck macht, lernen wir Island noch einmal von einer ganz anderen Seite kennen: wir laufen durch dichten Wald, saftiges Grün umgibt uns, Vögel zwitschern aufgeregt in den dichten grünen Zweigen der Laubbäume und immer wieder überqueren wir wasserreiche Bäche auf hölzernen Brücken. Eine Landschaft, die uns eher an die Alpen als an das bisher kennen gelernte Island erinnert, umgibt uns auf unserem Weg zum wunderschönen Wasserfall. Nur reicht es aber auch mal mit der Sonne, der Regen ist endlich mal wieder an der Reihe und begleitet uns stetig.
Gegen 17 Uhr treten wir die Weiterreise an und durchqueren das größte, durch nur einen einzigen Vulkanausbruch entstandene Lavafeld der isländischen Geschichte. Im 18. Jh. brach in 50 km Entfernung eine 25 km lange Spalte auf und überzog weite Landteile mit Asche und Lava. Die interessante Landschaft führt uns fast bis zu unserem heutigen Bestimmungsort Vík. Unser idyllisch gelegenes Hotel „Katla" befindet sich direkt unterhalb des gleichnamigen, „hochschwangeren" Vulkans, dessen nächster Ausbruch schon längst erwartet wird! Vor unseren Türen liegt der typisch isländische schwarze Sandstrand, der vom anhaltenden Regen in ein mystisches Bild verwandelt wird. Beim leckeren Abendessen vom Buffet können wir es uns heute Abend gut gehen lassen, bevor wir schließlich unsere letzte Nacht auf dem Land verbringen.

8. Tag: Dienstag, 18.06.13: entlang der Südküste nach Reykjavik

Island zeigt sich uns heute noch einmal von seiner rauen Seite und lässt uns mit tiefen Wolken und böigem Wind in den Tag starten. Bevor wir uns heute der Südküste widmen, legen wir einen Stopp im „Ortskern" von Vík ein, um unserer Shoppinglust zu frönen! Wollpullover, warme Socken oder ein Schlüsselanhänger - ein Souvenir ist schnell gefunden, als Erinnerung oder Mitbringsel. Schon geht es weiter zur Landspitze Dyrhölaey, wo tausende von Seevögeln ihre Nistplätze haben. Wir sind auf der Suche nach dem putzigen Papageientaucher: der possierliche, schwarz-weiß gefiederte, aufgeregt durch die Lüfte flatternde Vogel hat es uns besonders angetan. Leider werden diese Vögel immer weniger, was vor allem am Wandel des Klimas und an deren beschaulichem Ausbrüten von nur einem einzigen Ei pro Saison liegt. Trotz heftigstem Wind ist das Glück mit uns und wir erspähen tatsächlich den einen oder anderen Papageientaucher! Am Kap toben die Wellen und knallen mit einer Wucht an die schroffen Felsen! Auch zahlreiche Möwen-, Schwalben und Entenarten haben hier ihr zu Hause.
Schließlich wollen wir weiter und unser nächstes Ziel ist das Heimatmuseum von Skógar. Hier wollen wir auf den Spuren der isländischen Geschichte wandeln und mehr über den Beginn der isländischen Kultur und die ersten Bewohner erfahren. Auf eine sehr anschauliche Art und Weise werden wir durch das liebevoll gestaltete Museum geführt und auch die alten Torfhäuser draußen gilt es zu bestaunen. Nach etwas Kultur folgt wieder Natur pur und so begegnen wir dem nahegelegenen Wasserfall Skógafoss, dessen Wassermassen auf einer Breite von 25 Metern ganze 60 Meter in die Tiefe stürzen! Obwohl wir schon so einige gesehen haben, ist auch dieser Wasserfall wieder faszinierend! Nach einem Gruppenfoto treibt uns ein kräftiger Regenschauer pünktlich zurück zum Bus und gegen 13:30 Uhr halten wir an einer kleinen Überraschung! Wir befinden uns nun im Gebiet des Vulkanausbruches von 2010 des so einfach auszusprechenden „Eyjafjallajökull" (einfacher: „Eierflockenjoghurt"). Weite Teile dieses Landstriches waren über und über mit einer dicken Schicht aus Asche und Schlamm bedeckt und der Flugverkehr in ganz Europa wurde durch die enorme Aschewolke außer Gefecht gesetzt! Dann kam die Flut und mit ihr tonnenweise Schlamm und Geröll! Der aktive Vulkan verbarg sich unter eine Gletscherhaube und so schmolz eine riesige Menge Eis beim Ausbruch. In einem kleinen Besucherzentrum schauen wir uns einen Film an, der die Ereignisse aus der Perspektive einer isländischen Bauernfamilie widerspiegelt und uns mit spektakulären Bildern begeistert!
Nach dieser schönen Überraschung machen wir uns auf zum nun wirklich letzten Wasserfall unserer Reise: den gewaltigen Seljalandsfoss können wir sogar „hintergehen"! Und zwar bei einem Spaziergang hinter den herabstürzenden Wassermassen! Die Natur aus Schauspiel präsentiert sich uns hier noch einmal in einem dramatischen finalen Akt! Nun nähern wir uns langsam unserem Ausgangspunkt vor ca. 1 Woche, der Kreis schließt sich und Rosa nimmt uns auf den letzten Kilometern mit, in die Welt der Elfen, Zwerge und Elementarwesen, die das Leben der Isländer einst und auch noch heute, beeinflussen und zu etwas ganz Besonderem machen. Gespannt, lächelnd und der eigenen Fantasie freien Lauf lassend, lauschen wir Rosas Erzählungen.
Langsam wird es Zeit sich gebührend bei unserem fantastischen Busfahrer „Sigi" und unserer Reiseleiterin Rosa zu bedanken, die uns mit so viel Herzlichkeit und Mühe ihr wunderbares Land gezeigt und uns sicher durch dieses geführt haben!
Wieder im nunmehr fast vertrauten Reykjavik angekommen, beziehen wir das Hotel Plaza und kehren zum Abendessen ins gemütliche Restaurant „Skólabrú" ein.

9. Tag: Mittwoch, 19.06.13: Blaue Lagune & Walsafari

Der heutige Tag in Reykjavik steht uns zur freien Verfügung. Der erste fakultative Ausflug des Tages führt die Hälfte unserer Gruppe in die Blaue Lagune. Ganz pragmatisch betrachtet handelt es sich bei der Touristenattraktion um den Abwassersee des Kraftwerks „Svartsengi", das den ganzen Westen der Stadt Reykjavik mit Strom und Heizwärme versogt. Bei einem speziellen Wärmeaustauschverfahren wird das „Abwasser" in einen See, umgeben von dunklem Lavagestein, geleitet. Das milchig-blaue, mineral- und salzhaltige Wasser ist nicht nur wahnsinnig wohltuend für die Haut und macht uns mindestens 10 Jahre jünger, sondern lässt sowohl Körper als auch Seele vollends entspannen. Die moderne Badelandschaft liegt wunderbar eingebettet inmitten der kargen Vulkanlandschaft, es raucht und dampft um das Bad herum und ein feiner Schwefelgeruch liegt in der gesunden Luft. Tiefenentspannt und sauber verlassen wir gegen Mittag das Bad und es geht zurück nach Reykjavik.
Hier steht auch gleich das nächste Erlebnis an! Mit 31 Gästen spazieren wir gemütlich zum Hafen, wo wir um 13 Uhr das Schiff „Andrea" besteigen, um uns auf eine 3-stündige Walsafari zu begeben! Bei blauem Himmel und schönster Sonne geht es hinaus auf den Atlantik und schon nach wenigen Minuten passieren wir die Papageientaucherinsel und erspähen die putzigen Kerlchen in der Ferne! Die Wellen werden höher, der Wind stärker und nach ca. 1,5 Stunden wird der Motor ruhiger und wir warten auf das Erscheinen der Giganten der Meere. Und Da! Plötzlich zeigt sich uns ein erster Zwergwal, dem noch viele weitere folgen sollten! Die neugierige, zweitkleinste Walart traut sich immer wieder bis auf 10 Meter an unser Boot heran, zeigt uns Rücken und Heckflosse, bevor er sich mit Schwung wieder in die Tiefe begibt um Nahrung aufzunehmen. Ein wohl besonders verspielter Wal zeigt uns bei einer schwungvollen Rolle sogar seinen weißen Bauch! Wir fühlen uns den intelligenten Tieren, hier in ihrem Lebensraum, so nah und genießen ganz besondere Augenblicke. Nachdem wir 6-8 Zwergwale erspäht und beobachtet haben geht die Fahrt zurück zum Hafen. Unterwegs genießen wir die warmen Sonnenstrahlen und zurück am Ufer bleiben uns noch ein paar Stündchen für individuelle Unternehmungen.
Unser Abschlussabendessen wollen wir heute im Restaurant „Höfnin" mit Blick auf den Hafen Reykjaviks einnehmen. Neben köstlicher Scholle bilden isländische Pfannkuchen mit Eis und Erdbeeren einen zünftigen Abschluss! Ein letzter Bummel durch die abendliche Stadt und dann ab ins Bett, die letzte Nacht auf isländischem Boden wird etwas kürzer und morgen heißt es „der frühe Vogel...(kann uns mal.)"

10. Tag: Donnerstag, 20.06.13: Heimreise nach Deutschland

Bereits um 5:15 Uhr geht es heute Morgen zum Flughafen nach Keflavík. Mit müden Augen, vorgepackten Frühstückspaketen und etwas Wehmut verabschieden wir uns von der Hauptstadt Islands. Nach (fast) problemlosem Einchecken, Steuern zurückbekommen und einem letzten Kronen-loswerden im Duty Free Shop geht es auch schon los; pünktlich um 8 Uhr starten wir mit WOW Air in Richtung Heimat. Der Abschied von einem fantastischen Land wie diesem fällt uns sichtlich schwer, doch all die herrlichen, faszinierenden Eindrücke und Erlebnisse nehmen wir in unseren Herzen mit nach Hause. Am späten Mittag haben wir wieder deutschen Boden unter den Füßen, reisen bei Klängen der isländischen Volksmusik weiter in Richtung Dresden und dann heißt es Auf Wiedersehen sagen!
Ich danke euch allen für eine wunderschöne Reise in eines der wohl faszinierendsten und einzigartigsten Länder unserer Erde! Ich freue mich diese Erlebnisse und Augenblicke mit euch geteilt haben zu können und hatte eine super Zeit mit euch! Wir hatten viel Spaß, haben gelacht und genossen und vielleicht ist tatsächlich etwas an den mysteriösen Elfenweisheiten Islands dran und WIR, die Reisenden, bestimmten wie Wetter, Atmosphäre und Stimmung unserer Reise war... Bis hoffentlich bald! Eure Elisa

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Jetzt sind 6 Monate vergangen. Wir haben ein Fotobuch zusammen gestellt und schwelgen immer noch in Erinnerung an die schöne Urlaubsreise. Vielen Dank für die gute Organisation der gesamten Reise und natürlich für die super Reisebetreuung. Viele Grüße Peter und Gerlinde Palme

Gerlinde
09.12.2013