Reisebericht: Rundreise Island – Naturparadies im Atlantik

02.07. – 11.07.2013, 8 oder 10 Tage Rundreise Reykjavik – Goldener Kreis – Akureyri – Myvatn – Ostfjorde – Höfn – Vatnajökull – Vik (Bei der 10–Tage–Reise zusätzlich Snaefellsnes–Halbinsel)


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Passt auf, von was ihr träumt, da Träume sich manchmal verwirklichen können. Jede Reise ist einzigartig und besonders, aber Island muss man einmal im Leben gesehen haben. So heißt in vielen Reiseführern. Wilkommen auf Iceland.
Ein Reisebericht von
Benjamin Rodriguez Manzanares
Benjamin Rodriguez Manzanares

1. Tag: Dienstag, 02.07.13: Anreise nach Island

Passt auf,  von was ihr träumt, da Träume sich manchmal verwirklichen können. Jede Reise ist einzigartig und besonders, aber Island muss man einmal im Leben gesehen haben. So heißt in vielen Reiseführern und mit dieser hohen Erwartung landeten wir 15 Minuten vorher als geplant am Flughafen Keflavik. Vor der Landung konnte man die schöne Küste zum ersten Mal bestaunen und sogar Vik Strand mit ihren Felsen am Meer erkennen, wo wir während unserer Reise eine Nacht übernachten werden. Eine Mischung aus grünen Bergen, Schnee, Flüssen und dem Meer, sind die ersten Eindrücke. Vor der Landung flogen wir über eine vulkanische Landschaft die wir auf dem Weg zum Hotel noch besser sahen. Es erinnerte mich an Lanzarote und die Erde bricht hier. Wunderschön. Das Licht ist anders. Wilkommen auf Iceland.
Das Hotel liegt genau im Zentrum und wir machten einen schönen ersten Spaziergang bis zu unserem ersten Lokal zum Abendessen in der Innenstadt. Ich könnte viel schreiben, aber das Abendessen war einfach lecker. Ich habe seit langem nicht mehr so einen guten Fisch gegessen. Die Fischsuppe war vorbereitet und als Hauptspeise gab es eine Fisch-Combo mit Wels Fisch. Das Dessert war auch Spitze, mit einer Mischung aus weißer mousse au chocolat und sorbet. Es ist 21 Uhr und in Deutschland schon 23 Uhr. Die Sonne scheint und es wird nicht dunkler. Wir sehen mal die Geschäfte und einige kaufen schon die ersten Postkarten. Später bin ich bis zu einem Leuchturm gejoggt, 4 Kilometer vom Hotel weg, wo man kurz vor Mitternacht den Sonneuntergang sehen könnte. Es ist so schön hier zu sein, dass man sich nur fragen kann welches Glück der Mensch hat auf der Welt zu sein. Was ist der Mensch gegenüber dieser wunderschönen Natur? Man geht ins Bett und es ist immer noch hell...

2. Tag: Mittwoch, 03.07.13: Der goldene Kreis

Die ganze Nacht war hell und so wird es für die nächsten 9 Tage bleiben. Wir werden keine Nacht voller Sterne erleben aber dafür das wunderschöne Gefühl um 23 Uhr oder 6 Uhr früh die Augen zu öffnen als sei es 11 Uhr. Beim Frühstück merken wir wie nah Island zu Amerika schon liegt, da sich im Raum deutsche und europäische mit amerikanischen Touristen mischen. Bevor wir zum ersten Ausflug abfahren, gehen die meisten von uns Geld tauschen oder an den Geldautomaten um die schönen islandischen Scheine zu bekommen.
Wir treffen um 10 Uhr Frau Rosa Björg Helgadóttir, die in den nächsten Tagen unsere Reiseleiterin sein wird. Ihre ganze Familie sind Reiseleiter und Sie wird uns ganz gut ihre Leidenschaft zu ihrem Land zeigen. Heute wartet auf uns der berühmte goldene Kreis. Auf dem Weg machten wir einen kurzen Kaffee Stop bei Hveragerði, oder auf der Ebene der warmen Quellen, wo es eine kleine Erdbebenausstellung, mit einem Bruch der zwei Platten (Amerika und Europa), gibt. Einige von uns kaufen hier Briefmarken und schickten schon die ersten Postkarten los.
Unser Busfahrer Joei, machte einen "Überraschungs Stopp", der nicht im Programm war: der Wasserfall „Faxi". Wir werden viele Wasserfälle in diesem Land sehen, alle verschieden und einzigartig. Aber der nächste Wasserfall, den wir sehen werden ist für mich und viele andere der schönste in diesem Land: der Gulfoss Waserfall, der in breiter Front über zwei gewaltige, gegeneinander versetzte Kaskaden ins Tal stürzt.
Wir fahren weiter bis zum "Alten Geyisir", der Namensgeber aller Springquellen auf der Welt, welcher aber ruht. Sein "kleiner Bruder" Strokkur aber schießt regelmäßig eine bis zu 30 Meter hohe Fontäne mit gewaltiger Kraft in den Himmel. Wir warten mit Geduld, und mit der Kamera schon vorbereitet, dass der Geysir Strokkur spuckt. Das passiert ein oder zwei Mal, ca. alle vier bis sieben Minuten. Schöne Fotos wurden gemacht und wir machten eine kleine Mittagspause dort um diese Schönheit zu bewundern.
Unser letzter Ort der heutigen Reise ist sowohl historisch als auch geologisch  von höchstem Interesse, da in Thingvellir das erste demokratische Parlament der Welt ausgerufen im Jahre 930 wurde.. Hier machten wir einen schönen Spaziergang durch den Bruch zweier Platten, die amerikanische und europäische. Da hier, in dieser wunderschönen Landschaft, mitten durch den Nationalpark die geotektonische Grenze zwischen Europa und Amerika verläuft.
Zurück in Reykjavik hatten wir wieder ein leckeres Abendessen im Restaurant Reykjavik. Ein schönes Lokal. Anschliessend machten einige von uns einen Spaziergang am Hafen und durch die Konzerthalle. Hier bewunderten wir den Konstrast zwischen kleinen, wellblechverkleideten Holzhäusern und futuristischen Glasbauten, wie die alles überragende Konzerthalle Hallgrimskirkja.

3. Tag: Donnerstag, 04.07.13: Krater Grábrók – Pferdehof Flugumyri – Akureyri

Heute fing unsere Bus-Rundreise richtig an und nach dem Frühstück brachten wir unsere Koffer in das Foyer hinuter um sie in den Bus zu laden. Wir verließen die Haupstadt und fuhren Richtung Norden durch den Walfjord-Tunnel. Die erste Etappe unserer Reise verlief entlang der Westküste - entlang des Walfjords.
Nach einem Kaffee Stopp in der Kleinstadt Borgarnes, gelangten wir in das Tal Norduradalur, wo wir einen Spaziergang am erloschenen Krater Grábrók unternhamen. Der Aufstieg ist ganz einfach und von dort oben hat man einen fantastischen Ausblick. Der Weg ist gut, meist über Holztreppen, und oben angekommen konnten wir eine Umrundung des Kraters auf Schotter und Lavagestein machen.
Bei einer N1-Tankstelle machten wir unsere Mittagspause und weiter ging es über die Hochebene Holtavörduheidi, weiter in den Norden. Wir befanden uns im bekanntesten Pferdezuchtgebiet Islands. Unsere Reiseleiterin Rosa erzählte auf der ganzen Reise viel über das isländische Volk, ihre Finanzkrise oder die isländischen Sagen und Geschichten, und ab und zu stimmte Sie sogar auch Volkslieder an.
Am Nachmittag kamen wir am Pferdehof Flugumyri an, wo wir schon erwartet wurden, und wieder eine sehr schöne Landschaft betrachten konnten. Auf diesem Pferdehof hatten wir die Gelegenheit, Bekanntschaft mit den islandischen "Vierbeinern" zu machen. Wir bekamen gute Erläuterungen zum Hof, den Islandpferden und ihre 5 Gangarten. Wir besichtigten die Stallungen neben der Reitbahn und die Großmutter des Hofes hat für uns Kaffee und Kuchen vorbereitet. Nebenbei bekamen wir die 5 sogennanten Gangarten vorgeführt.
Als Eberhardt Überraschung zeigte ich die isländische Schnapp „Brennivin" und mit Plastikbecher wurde auf  diese schöne Reise angestoßen und ein Gruppenfoto gemacht
Wir geniessen die Weiterfahrt durch abwechslungsreiche Landschaft voller Gesichter und Geschichten über das isländische Volk, seine Elfen und Trolle, die Rosa uns immer weiter erzählte. Am Abend erreichten wir unser Hotel Edda in Akureyry wo wir ein leckeres Buffett zum Abendessen hatten. Mit einigen Kunden machten wir einen kleinen Spaziergang hinunter in diese schöne Stadt. Akureyri ist nach Reykjavík, und dessen beiden Vororten Kópavogur und Hafnarfjörður die viertgrößte Stadt Islands. Die Hafenstadt stellt das größte Bevölkerungszentrum außerhalb des Hauptstadtbezirks und das größte Dienstleistungszentrum im Norden des Landes dar. Akureyri liegt am Ufer des weit ins Land hineinreichenden Fjords Eyjafjörður und des Flusses Glerá. Wir befanden uns nur rund 50 Kilometer südlich des Nördlichen Polarkreises.

4. Tag: Freitag, 05.07.13: das Myvatn–Gebiet

Heute zum Frühstück war es nicht einfach einen freien Platz zu bekommen. Wir sind in der Hochsaison und alle Hotels sind voll gebucht mit Touristen, die gleichzeitig zum Frühstück kommen um die Ausflüge nicht zu verpassen.
Wir verlassen Akureyri und fahren über einen Bergpass Richtung des Sees Myvatn, kaum eine andere Region Islands bietet eine solch breite Palette an Naturwundern. Wir verbrachten den Tag in dem vulkanischen und einem der schönsten Gebiete Islands. Besser könnte der Tag nicht anfangen, mit einem Halt beim sagenumwobenen Wasserfall Godafoss. Unfassbar und unglaublich schön. Hier machten wir einen Spaziergang auf der andere Seite des Flusses über eine kleine Brücke wo Joei, unser Busfahrer wie immer auf uns wartete.
Anschließend fuhren wir bis zum See Mývatn oder „Mückensee", der im Bereich des Krafla-Vulkansystems liegt. Der See hat seinen Namen von den im Sommer teilweise sehr großen Mückenschwärmen, die jedoch Grundlage für den beachtlichen Fischreichtum und die vielfältige Entenpopulation sind. Wir merken dass es sich dabei überwiegend um harmlose Zuckmücken handelt, die nicht stechen, aber auch die stechenden Kriebelmücken kommen vor.
Hier am Mückensee machten wir einen Spaziergang durch diese wunderschöne Landschaft inmitten des Naturschutzgebietes mit vielen kleinen Vulkanen und zahlreichen Pseudokratern, überall Enten und ....einige kleine Mücken. Der See weist eine Fläche von 37 km² auf und ist damit der viertgrößte See der Insel.  Als Ziel für Touristen bietet er sich vor allem wegen den äußerst vielseitigen Lavaformationen und dem recht aktiven Vulkanismus an. Dieser geht von dem etwa 40 Kilometer langen Vulkansystem des Zentralvulkans Krafla aus. Die letzten Ausbrüche in der Gegend fanden von 1975 bis 1984 statt.
Nächster Stopp ist Dimmuborgir oder die dunkle Burg, ein Lavafeld östlich des Sees Mývatn. Die bizarr geformten Steinformationen erinnern an verfallene Ruinen von Burgen und Türmen. In der isländischen Mythologie wird Dimmuborgir als Unterkunftsort von Elfen und Trollen gesehen. In diesem Lava-Labyrinth machten wir auch eine kurze Wanderung.
Es war nicht die letzte Wanderung des Tages, da wir noch den Aufstieg zum Vulkan Tuffring Hverfjall, immer noch im Vulkansystem der Krafla, machten. Es war nicht im Programm aber wir waren alle begeistert so einen schönen, perfekten Vulkan, wie in den Bücher zu erklimmen. Wir hatten noch Schnapps übrig und wir teilten es um hier oben auf dem Gipfel anzustoßen. Hverfjall bildete sich vor etwa 2500 Jahren in gewaltigen Wasserdampfexplosionen, die ausgelöst wurden, als das heiße Magma auf das Grundwasser stieß. Am Rande einer mächtigen Wasserdampfsäule, in der nichts absinken konnte, rieselte vulkanisches Lockermaterial herab, das diesen Ring von 1 km Durchmesser und 90-150 m Höhe bildete.
Nun heißt es Badezeit und Entspannung in die Badelandschaft Jardbödin wo wir auch Quellbrot mit Forelle essen könnten. Das Thermalbads Jardbödin ist einer der Heissen Quellen Islands und ist Teil der isländischen Badekultur. Es war einfach herrlich hier in diesem milchig-blauen Wasser zu baden. Es war ein sehr tolles Erlebnis mitten in diesem unglaublichen Landschaft.
Letzter Stopp von heute sind die Schlammtöpfe (oder Teufel Küche) im dampfenden Hochtemperaturgebiet Námaskard. Es ist einfach wahnsinnig faszinierend. Die Erde kocht hier und wie!!! Wir bestaunten die kochenden Schlammquellen und Solfaraten sowie die Spuren des letzen Ausbruches des Vulkans Krafla.
Auf dem Weg zurück ins Hotel kauften wir im Supermarkt fürs Mittagsessen für den nächsten Tag und geniessten das Abendessen Buffet von unserem Hotel. Im Allgemeinen in Island, ist immer beim Abendessen Wasser, Tee, Kaffee dabei. Um 20 Uhr werden 8 Kunden abgeholt zu einem Reitausflug. Ich war nie auf einem Pferd und die Erfahrung war Spitze. Nach einer kurzen Einweisung ritten wir in traumhafter Kulisse. Wir waren alle sehr zufrieden und ohne Muskelkarter am Tag danach!

5. Tag: Samstag, 06.07.13: Húsavik – Dettifoss – Egilsstadir

Heute müssen wir früh abfahren und um 7 Uhr gibt es nicht so viele Leute beim Frühstück wie am Tag vorher. Wie geplant um 8 Uhr fahren wir los aber bevor wir diese Region verlassen, machten wir einen Fotostopp auf der anderen Seite des Fjords um einen schönen Blick auf Akureyri zu haben. Heute gibt es Kreuzfahrten die ganz früh am morgen angekommen sind.
Wir fahren auf die Halbinsel Tjörnes und um 10 Uhr sind wir schon in malerischen Fischerstädtchen Húsavík wo wir 1 Stunde Aufenthalt zum Bummel hatten. Empfehlenswert war das Walmuseum. Man konnte am Hafen spazieren und schöne Fotos mit Bergen im Hintergrund oder von der kleinen hübschen Holzkirche machen. Zusammen mit Herrn Moses gehe ich zu einer Konditorei auf der anderen Seite des Dorfes um einen deutschen Kaffee zu trinken. In Island muss man nur einmal Kaffee bezahlen und danach kann man weiter nachfüllen so viele Male man will.
Mich hat besonders unser nächster Besuch beeindruck: die bizarre Felsenschlucht von Àsbyrgi. Hier machten wir eine kleine Wanderung bis zu einem grünen See und zurück. Die hufeisenförmige Schlucht Ásbyrgi ist Teil des Jökulsárgljúfur-Nationalparks. Einst floß hier die Jökulsá á Fjöllum und man sieht wie diese sich inzwischen weiter östlich ein Bett gegraben hat. Am Ende der 3,5 km langen Schlucht erstaunten wir einen kleinen grünen See mit üppiger Entenpopulation. Außerdem existiert hier ein für Island eher seltenes Mischwäldchen (v.a. Birken und auch Fichten) mit Bäumen, die teilweise über vier Meter hoch reichen. Diese konnten sich aufgrund der geschützten Lage im Inneren der Schlucht sehr gut entwickeln.
Auf dem Weg zum Dettifoss Wasserfall, hatten wir 2 kleine Pausen, eine um Papageitaucher zu fotografieren und die  andere fürs Mittagessen und weiter ging zu dem  gewaltigsten Wasserfall, den ich je gesehen habe, Dettifoss. Vom Busparkplatz machten wir eine kurze Wanderung zur Westkante des Wasserfalls. Man muss aufpassen an der Kante und Wasser kommt auch von unten nach oben. Unglaublich schön. Hier wurde der Film „Prometheus" von Ridley Scott gedreht. Was für eine Stärke das Wasser haben kann, haben wir nie so stark erlebt.
Wir befinden uns in dem größten Wasserfall im Nordosten Islands und durch die Kombination aus Volumenfluss und Fallhöhe, knapp vor dem Rheinfall, ist er der leistungsstärkste Wasserfall Europas. Der Fluss Jökulsá á Fjöllum stürzt im Norden Islands, etwa 30 Kilometer vor der Mündung in den Arktischen Ozean, in die bis über 100 Meter tiefe Schlucht Jökulsárgljúfur. Die Wasserführung des Gletscherflusses beträgt im Jahresdurchschnitt 193 m³/s. Über eine Breite von etwa 100 Meter ergießen sich hier die grau-braunen Wassermassen über 45 Meter in die Tiefe und strömen dann circa zwei Kilometer weiter dem 27 Meter hohen Hafragilsfoss zu. Damit wir besser verstehen was für eine Stärke hier das Wasser hat und was für eine unglaubliche Kraft in den Canyon hinabstürtz, durchschnittlich setzen die Wassermassen hier am Dettifoss eine Leistung von etwa 85 Megawatt um.
Mit dem gewaltingen Geräusch im Kopf und verzaubert von dieser einzigartigen Atmosphäre, fuhren wir weiter bis zum Bergbauernhof Mödruvalur. Hier bekamen wir leckere Waffeln und Kaffee. Wir sind mitten im Nirgendwo mit einem tollen Blick auf den Vulkan „Breitschultrig". Eine ganz einsame Landschaft voller Ruhe.
Nach einem kurzen Stopp fürs Benzin, kamen wir im Hotel Hallormsstadur, in Egilsstadir, an wo wir ein leckeres Buffet als Abendessen hatten. Es gab viel einheimisches isländisches Essen zum probieren und verkosten. Nach dem Abendessen sahen einige von uns mit Rosa einen kurzen Film über den Vulkan Ausbruch von 1996 an, der sehr interessant war. 4 Kunden konnten nicht kommen weil.... Sie im Pool vom Hotel draußen geschwommen sind. Sie erzählten uns dass es herrlich war um 22 Uhr und hell wie am Tag hier war, mitten in diesem schönen Tal zu baden...

6. Tag: Sonntag, 07.07.13: die Ostjforde – Petras Steinhaus – Höfn

Der Blick während des Frühstückes war einfach herrlich. Bei Egilsstaðir liegt der Lagarfljót, ein langgestreckter See bzw. gleichnamiger Fluss, in welcher der Legende nach, ein Seeungeheuer hausen soll. Heute verlassen wir vorerst das Land aus Lava und nähern uns dem Reich aus Wasser und Gletschern. Die Sonne scheint und wir fahren durch einen Tunnel bis zum größten Ostfjord Reydarfördur. Man sieht hier ein gutes Beispiel wie viele Häuser ausgerechnet mit Wellblech verkleidet und gedeckt sind. Und das rostet nun mal. So kommt es, daß hier nicht nur die Fassaden, sondern auch die Dächer gestrichen werden.
Zunächst werden wir an diesem Tag von einem Besuch überrascht. Wir werden eingeladen zum Besuch von Petras Steinhaus, eine ungewöhnlich umfangreiche und spektakuläre Sammlung verschiedenster Mineralien.
Wir durchqueren heute die schöne Region der Ostfjorde, wo Fischfang die Haupteinnahmequelle ist. Und so lernen wir während der romantischen Fahrt einige interessante Dinge über den Fangquotenhandel, die Kabeljaukriege und das heutige Leben der Fischer. Über das kleine Städtchen Djupivogur wo wir das Mittagsessen hatten, erreichten wir unseren heutigen Übernachtungsort, das Hotel Höfn, in Höfn, die Hauptstadt Südostislands. Nach einem doch gemächlichen Vormittag erwartet uns am Nachmittag ein Action-Highlight!
Wir lernen den größten Gletscher Europas bei einer Fahrt mit Schneemobilen oder Jeeps kennen. Das heißt für die meisten von uns, ersten Kontakt mit diesen Maschinen, denn wir dürfen auch selber fahren. Ein ungewöhnlich spannendes und aufregendes Erlebnis wobei wir den Vatnajökull hautnah erlebten und ein fantastisches Panorama da oben auf den Gletscher genossen. Es war für uns alle ein Highlight der Reise und wir stießen mit Vatnajökull-Gletscherbier an.
Nach der unvergesslichen Gletscherauffahrt, warteten die anderen 6 Kunden die nicht mitkamen auf uns im Hotel für das Abendessen. Bevor wir ins Bett gingen konnte man schöne Fotos von verschiedenen Gletschern, die mit ihren Zungen vor uns ins Meer wie ein Fluß rutschen, machen.

7. Tag: Montag, 08.07.13: Gletscherlagune – Nationalpark Skaftafell – Vík

Gut ausgeschlafen starten wir heute in Richtung des Reiches der Gletscher. Zahlreiche Gletscherzungen ziehen an uns vorbei, sie liegen in unmittelbarer Umgebung der Ringstraße und laden förmlich zu Erkundungen ein. Die zahlreichen Ausläufer des gewaltigen Vatnajökull begleiten uns noch ein Stück entlang des Weges bis wir die faszinierende Gletscherlagune Jökulsárlon erreichen: unser erstes Ziel heute.
Eisberge, die sich vom Gletscher getrennt haben, treiben glitzernd blau auf dem Wasser. Mit zwei Amphibienfahrzeugen - alle in schicke orangefarbene Rettungswesten gekleidet - fahren wir gut 30 Minuten über das türkisfarbene Wasser und bestaunen jahrtausend alte Eisberge. Als Höhepunkt haben wir sogar die Möglichkeit einen original Gletschereis-Eiswürfel zu probieren nachdem dieser Eisblock aus dem Wasser gefischt wurde. Unsere nette Bootsbegleitung erklärt uns alles zu den Gletschern und wie das wunderschöne Gletscherblau entsteht. Zum Glück waren wir zeitig hier, denn nach uns kamen einige Busse voll mit Touristen.
Diese unvergesslichen Eisblöcke werden wir noch weiter sehen an der Küste wo das Meer in die Lagune fließt. Es war erstaunlich hier einen Spaziergang am Strand entlang zu machen wo Eisblöcke auf dem Sand lagen. Wir machten später ein Gruppenfoto mit Blick auf die Gletscherlagune auf der anderen Seite.
Wir sind inzwischen bereits auf dem Weg zu Skaftafell Nationalpark, der mit dem Nationalpark im Norden Islands zum jetzt größten NP der Insel, dem Vatnajökull Nationalpark verschmolzen ist. Im Besucherzentrum bleibt Zeit für einen Snack und den äußerst interessanten Film über den großen subglazialen Ausbruch des Jahres 1996. Da das Wetter nicht so gut bei uns war, haben wir uns entschlossen die Wanderung zum Svartifoss Wasserfall nicht zu machen, sondern weiter zu fahren. Es war voll Nebel und man hätte nichts gesehen.
Am Nachmittag erwarteten uns noch weitere Höhepunkte auf unserer Weiterfahrt nach Vik, noch 130 km entfernt von uns. Wir machten einen Stopp bei der berühmten alten Brücke, die durch den Ausbruch in 1996 total kaputt war. Plötzlich kam die Sonne heraus und vor uns liegen unendliche wunderschöne Grüne Lava Felder und hoch am Horizont glänzt der Schnee unter dem die Vulkane liegen.
Wir kommen am Nachmittag ganz gut an einem der geheimnisvollsten Strände der Welt, Vík, an der Südküste Islands an. Dieser berühmte Strand besteht aus schwarzer Lava und das Meer davor ist häufig wild und aufgewühlt. 1991 wurde der Strand vom „Islands Magazine" zu einem der 10 schönsten Strände der Welt gewählt. Am Strand gibt es die schwarzen Felsnadeln. Die Legende berichtet, dass Trolle ein Schiff ans Land bringen wollten und dabei versteinert worden seien.
Nach einem guten Abendessen, machten viele von uns einen Spaziergang am feinsandigen Strand, um die berühmten Felsnadeln zu fotografieren und einen kurzen Spaziergang an den feinsandigen Lavastrand zu unternehmen. Einfach herrlich.

8. Tag: Dienstag, 09.07.13: entlang der Südküste nach Reykjavik

Nach einem zeitigen Frühstück fuhren wir ab und unser erster Stopp war an der Landspitze Dyrhölaey, die zu den bekanntesten Foto-Motiven Islands gehört. Es handelt sich um eine Steilküste mit extremer Brandung und Nistplätzen verschiedener Seevögel. Wir sehen Möwen, Schwalben und ..... die schwarz-weiß gefiederten Papageientaucher. Ganz ganz nah. Wir können sogar ganz gute Fotos machen nur 3 Meter entfernt von zahlreichen Papageientauchern und Eissturmvögeln. Wie wir sehen, tausende von Seevögeln haben hier an den schroffen Felsen der Südküste ihre Nistplätze.
Hier bewundern wir beeindruckende Basaltsäulen und außerdem kann man auch das „Loch im Felsen", Kap Dýrholaey, von hier aus am Besten fotografieren. Bei der „Waschküche" kann man die Postkartenmotive allerdings vergessen, wir können sowohl Felsnadeln als auch Felsentor eigentlich nur erahnen. Alle sind gespannt, Papageientaucher vor die Linse zu bekommen.
Wir besuchen den schönen Wasserfall in Skogar und das gleichnamige Museum. Hier hat Thordur seit 70 Jahren Dinge des täglichen Bedarfs gesammelt, so erfahren wir viel Interessantes über das Leben der Fischer und Bauern auf Island. Natürlich lässt es sich der inzwischen 91-jährige Museumsgründer nicht nehmen, kurz persönlich bei der Gruppe vorbeizuschauen. Wir erleben sogar ein kurzes Orgelkonzert mit ihm in der Kirche des Museums.
Bevor wir zum Wasserfall Skógafoss vom Bus aussteigen, halten wir eine Rede voll Dankbarkeit für unsere Reiseleiterin Rosa und unseren Busfahrer Joei um uns alle von Herzen bei Rosa und dem Busfahrer zu bedanken. Rosa war eine ganz gute Reiseleiterin, die die ganze Zeit im Bus uns Geschichten und Sagen erzählt hat oder islandische Lieder vorgesungen hat.
Bei diesem Wasserfall kann man wie auf den Postkarten, einen Regenbogen im Bild kriegen, der sich mit der Kraft des Wasser einmischt. Anschließend geht es noch zum Seljalandsfoss, nicht im Programm, den man auf einem Rundweg umlaufen kann und somit sogar ein Foto von hinter dem Wasserfall schießen kann. Sehr schön, aber man kann nass werden, was genau so war.
Früh am Nachmittag kommen wir im Besucherzentrum Eyjafjallajökull an. Hier gibt es eine Überraschung von Eberhardt, die Kunden werden ins Museum eingeladen. Ein Film in Deutsch erzählt das Leben der Bauern in der Zeit des Vulkanausbruchs im April 2010.  Alle finden den Film einfach toll gemacht um zu sehen wie sie solche Ereignisse erlebt haben.
Vor dem Ankunkft wieder in Reykjavik, fahren wir durch eine kleine Stadt im Geothermical Park und schon in der Haupstadt besuchen wir Perlan wo wir auf der obersten Etage eine schöne Aussichtsplattform mit Blick über die Stadt haben. Unser letzter Stopp mit Rosa war an Dom von Reykjavik. Unglaublich schön.
Das Abendessen heute war im Restaurant „Skólabrú", nur 5 Min entfernt vom Hotel. Hier hatten wir ein 3 Gänge leckeres Essen mit Hummersuppe, Schwein als Hauptgericht , Schokokuchen als Dessert. Die Stadt ist voller Leute und lebendig und lädt uns ein einen schönen Spaziergang in die helle Nacht zu unternehmen.

9. Tag: Mittwoch, 10.07.13: Walsafari & Blaue Lagune

Heute haben wir Freizeit. Nach dem Frühstück gehen 15 Kunden und ich gemeinsam zu Fuß bis zum Hafen zur Walbeobachtungstour. Die Gäste, die nicht mit zur Walbeobachtung kommen, verbringen den Vormittag in Reykjavik. Wir anderen fahren mit dem größeren Schiff "Andrea" hinaus auf das Meer. Wir brauchen etwas Geduld, aber dann wird diese belohnt. Wir sehen die Wale, wie sie sich im Meer tummeln, ein beeindruckendes Schauspiel und einige Delphine. Gegen Mittag sind wir wieder im Hafen von Reykjavik zurück.
Das Mittagsessen war im Sea Baron, ein einheimisches Lokal, direkt am Hafen wo ich eine der besten Fischsuppe meines Lebens probiert habe. Um 13.30 Uhr werden wir für den Ausflug zur Blauen Lagune abgeholt. Wir fahren durch ein Hochtemperaturgebiet und auf dem Weg riecht es nach brodelndem Schwefel. Wir freuen uns alle auf die "Blaue Lagune", einer der Touristenattraktionen Islands. Die luxuriöse Badelandschaft mit naturwarmen Salzwasser lädt zum Baden ein. Wir haben mehr als 2 Stunden Zeit, ausreichend, und können ein königliches Bad nehmen. Es ist ein toller Abschluss unseres Aufenthaltes auf Island.
Zum Abendessen treffen wir uns in der Hotel-Lobby und gehen gemeinsam in das Restaurant "Höfnin" am Hafen für unser letzes Abendmahl. Wir bekommen wieder ein leckeres Menü serviert, heute noch mal mit Fisch, zur Freude der Gäste.

10. Tag: Donnerstag, 11.07.13: Heimreise nach Deutschland

Nach erlebnisreichen 10 Tagen verlassen wir heute Island. Um 4.45 Uhr haben wir im Foyer ein early breakfast (Kaffee & Croissants) und holen unser Frühstückspaket mit Bananen  und einem Yogurt ab. Ganz früh am Morgen holt uns ein Bus für die Fahrt nach Keflavik ab. Auf dem Weg zum Flughafen erinnere ich alle wie es mit Tax Refund am Flughafen läuft. Wir haben viel erlebt, viele neue Dinge und sogar eine neue Kultur kennengelernt. Vielen Dank an dieser Stelle nochmals an Joei, unseren Busfahrer und natürlich an Rosa, die uns stets kompetent geführt hat. Die Reise wurde auch durch die beiden zu einem echten Erlebnis.
Es war für mich eine ganz tolle Reise mit vielen eindrucksvollen Naturgegensätzen, tollen Erlebnissen, leckerem Essen, lustigen Begebenheiten und einer ganz ganz netten Reisetruppe.. Ich sage Ihnen auf diesem Weg nochmals vielen Dank für dieses Erlebnis. Für mich persönlich war es eine Ehre Sie während den 10 Tagen begleiten zu dürfen. Es war sehr sehr schön. Wir haben wunderschöne Landschaften entdeckt und die Fotos und Videos sind ein Beweis dafür. Ich werde diese Reise einfach nie vergessen und möchte mich noch mal vom ganzen Herzen bei Ihnen allen bedanken. Ich würde mich sehr freuen wenn wir uns wieder auf so einer schönen Reise treffen. Bleiben wir gesund! Ihr
Benjamin Rodriguez Manzanares

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