Reisebericht: Rundreise Island – Naturparadies im Atlantik

29.07. – 07.08.2014, 8 oder 10 Tage Rundreise Reykjavik – Goldener Kreis – Akureyri – Myvatn – Ostfjorde – Höfn – Vatnajökull – Vik (Bei der 10–Tage–Reise zusätzlich Snaefellsnes–Halbinsel)


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Island: Eis, Feuer, Wasser und Wind auf der Erde. Diese 4 Elemente treffen sich hier mit voller Kraft. Jede Reise ist einzigartig und besonders, Island zählt zu denen, die man wenigstens einmal in seinem Leben gesehen haben muss. Unterwegs mit Benjamin R.
Ein Reisebericht von
Benjamin Rodriguez Manzanares
Benjamin Rodriguez Manzanares

1. Tag: Dienstag, 29.07.14: Anreise nach Island

Jede Reise ist einzigartig und besonders, aber Island muss man einmal im Leben gesehen haben. So heißt es in vielen Reiseführern. Passt auf, von was ihr träumt, da Träume sich manchmal verwirklichen können. Mit dieser hohen Erwartung landeten wir 25 Minuten vorher, als eigentlich vorgesehen, am Flughafen Keflavik.
Schon im Flugzeug konnte man die schöne Küste zum ersten Mal bestaunen und sogar die berühmte blaue Lagune. Eine Mischung aus grünen Bergen, Schnee, Flüssen und dem Meer, vermittelten die ersten Eindrücke Islands. Vor der Landung flogen wir über eine vulkanische Landschaft, die wir auf dem Weg zum Hotel noch besser bestaunen konnten. Es erinnerte mich an Lanzarote, wo die Erde einbricht. Einfach unglaublich. Wilkommen auf Iceland.
Nachdem uns die Töchter unserer Reiseleiterin vom Flughafen abgeholt hatten, gaben sie uns die ersten Erklärungen und brachten uns zum Hotel, welches sich direkt im Zentrum befand. Bis zum Abendessen haben wir die Zeit damit verbracht, die kleine Hauptstadt erstmals zu erkunden und spazierten bis zu unserem ersten Lokal, direkt in der Innenstadt, wo wir ein ausgezeichnetes Abendessen verkosteten. Risotto als Vorspeise, Lachs als Hauptgang und ein unglaublich leckeres Dessert! Einfach Spitze. Um uns näher kennenzulernen, stellten wir uns alle nacheinander vor und versuchten uns langsam die Namen der anderen einzuprägen.Sechs von uns machten einen Spaziergang zur „Kristall Konzert Halle", um sich nach dem köstlichen Essen, die Beine ein wenig zu vertreten. Wir bestaunten dieses beeindruckende Gebäude erst ein wenig von außen, und fuhren anschließend mit dem Aufzug bis nach ganz oben, um einen besseren Überblick zu erhalten. Es war mit lauter Spiegeln und den vielfältigsten Bauformen bestückt. Besonders bestaunten wir den Kontrast zwischen den kleinen, wellblechverkleideten Holzhäusern und den futuristischen Glasbauten, wie die alles überragende Konzerthalle Hallgrimskirkja.21:30 Uhr in Island und es war immer noch erstaunlich hell, hingegen die Uhr in Deutschland schon 23:30 Uhr bei völliger Dunkelheit anschlug. Das Licht hier in Island wirkt anders.
Wir schlenderten durch ein paar Geschäfte, in denen einige von uns gleich die Gelegenheit nutzten, Postkarten zu kaufen. Die Nachrichten waren zu dieser Zeit überfüllt mit Berichten, über die katastrophalen Zustände im nahen Osten und der Ukraine. Wir bekamen von all dem nichts mit. Hier regiert nur die Ruhe der Natur. Es ist einfach wunderschön, sodass man sich als Mensch nur fragen kann, welches Glück man doch hat auf der Welt zu sein. Was ist der Mensch gegenüber dieser wunderschönen Natur? Man geht ins Bett und es ist immer noch hell...

2. Tag: Mittwoch, 30.07.14: Der goldene Kreis

Fast die ganze Nacht war hell und so wird es für die nächsten 9 Tage bleiben. Das ist ein unglaubliches Gefühl: um 23 Uhr oder 5 Uhr früh die Augen zu öffnen, als sei es 11 Uhr. Beim Frühstück bemerken wir, wie gut das Verhältnis zwischen Isländern und Amerikanern ist, da sich in diesem Raum deutsche und europäische mit amerikanischen Touristen mischen. Glücklicherweise brauchte heute niemand mehr Geld tauschen, da wir schon am Vortag, auf dem Flughafen die schönen isländischen Scheine bekamen. Unserem ersten Ausflug stand also nicht mehr im Wege.Der erste Ort der heutigen Reise ist sowohl historisch als auch geologisch von höchster Bedeutung, da in Thingvellir im Jahre 930, das erste demokratische Parlament der Welt ausgerufen wurde. Hier machten wir einen schönen Spaziergang durch den Bruch zweier tektonischen Platten, die Amerikanische und Europäische. Da hier, in dieser wunderschönen Landschaft, mitten durch den Nationalpark, die geotektonische Grenze zwischen Europa und Amerika verläuft. Das Wetter spielte zu unserer großen Freude mit, zwar war es ein bisschen windig, aber dafür total sonnig. Wenn Engel reisen, oder?Wir fuhren weiter zu dem berühmten „goldenen Kreis", welcher bekannt für seine vielfältigen Wasserfälle ist. Der für mich, und viele andere, Schönste von allen in diesem Land: der Gulfoss Wasserfall, der in breiter Front über zwei gewaltige, gegeneinander versetzte Kaskaden ins Tal stürzt. Aufgrund des günstigen Lichteinfalls, hatten wir das Glück, inmitten einen Regenbogen zu sehen. Einfach herrlich.Wir fahren weiter bis zum "Alten Geyisir", der Namensgeber aller Springquellen auf der Welt, welcher jedoch ruht. Sein "kleiner Bruder" Strokkur aber schießt regelmäßig eine bis zu 30 Meter hohe Fontäne mit gewaltiger Kraft in den Himmel. Wir warten mit Geduld, und mit der Kamera schon vorbereitet, dass der Geysir Strokkur spuckt. Das passiert ein oder zwei Mal alle fünf bis sieben Minuten. Schöne Fotos wurden gemacht und wir genossen an diesem Ort einen kleinen Spaziergang und unsere Mittagspause, um diese Schönheit weiterhin zu bewundern. Man muss aufpassen wo man die Füße voreinander setzt, da es dort Stellen gibt, wo die Temperaturen ca. 100 Grad erreichen. Aber keine Sorge, niemanden von uns ist etwas passiert.Auf dem Weg zurück nach Reykjavik, machte unser Busfahrer einen "Überraschungs Stopp", der nicht im Programm war: der Wasserfall „Faxi". Auch sehr sehr schön. Mit ganz klarem Wasser. Wir passierten Hveragerði auf der Ebene der warmen Quellen. Hier wurde uns mitgeteilt, dass warmes Wasser überall auf der Erde zur Vorschein kommen könnte. Die Erde kocht in ihrem Inneren, wobei oben drauf alles grün und schön ist. Unter unseren Füssen befanden sich mit einem Bruch, die zwei Platten (Amerika und Europa).Zurück in Reykjavik, besuchte ich mit 12 Gästen die Hallgrimmskirche. Wir nahmen den Aufzug und fuhren hoch zu der 75 Meter hohen Aussichtsplattform, von wo aus man die ganze Hauptstadt bewundern konnte. Plötzlich zuckten wir alle zusammen, da die Glocke in einer ziemlichen Lautstärke, 17 Uhr schlug, worüber wir im Nachhinein alle lachen mussten. Anschließend hatten wir wieder ein leckeres Abendessen. Dieses Mal im Restaurant Steikhusid. Ein leckeres Kabeljauch und Tapas als Vorspeise füllten dort unsere Mägen, sodass einige von uns im Nachhinein wieder einen kleinen Spaziergang am Hafen unternahmen und die tollen Erlebnisse des Tages lobten. Wir wissen nun warum es der „goldener Kreis" heißt. Der Name ist Programm. Einfach unvergesslich.

3. Tag: Donnerstag, 31.07.14: Krater Grábrók – Pferdehof Flugumyri – Akureyri

Wir trafen uns kurz vor 9 Uhr mit Frau Rosa Björg Helgadóttir, die für die nächsten Tage unsere Reiseleiterin sein würde. Ihre ganze Familie besteht aus Reiseleitern und sie versprach, uns auf dieser Reise, ihre Leidenschaft zu ihrem Land zu zeigen. Heute fing unsere Bus-Rundreise richtig an und nach dem Frühstück brachten wir unsere Koffer in das Foyer hinunter um sie in den Bus zu laden. Wir verließen die Hauptstadt und fuhren Richtung Norden durch den 6 Kilometer langen Walfjord-Tunnel. Die erste Etappe unserer Reise verlief entlang der Westküste - entlang des Walfjords.Nach einem kleinen Kaffee-Stop in der Kleinstadt Borgarnes, gelangten wir in das Tal Norduradalur, wo wir einen schönen Spaziergang am erloschenen Krater Grábrók unternhamen. Der Aufstieg erwies sich als ganz einfach und von oben hatte man einen fantastischen Ausblick. Die Strecke ist sehr schön, meist über Holztreppen, und oben angekommen konnten wir eine Umrundung des Kraters auf Schotter und Lavagestein machen. Heute war es ein bisschen windig aber dafür gab es kein Regen und ab und die Sonne kam ab und zu zum Vorschein.Bei einer N1-Tankstelle machten wir unsere Mittagspause und weiter ging es über die Hochebene Holtavörduheidi, weiter in Richtung Norden. Wir befanden uns im bekanntesten Pferdezuchtgebiet Islands. Unsere Reiseleiterin Rosa erzählte uns auf der gesamten Reise viel über das isländische Volk, ihre Finanzkrise oder die isländischen Sagen und Geschichten, und ab und zustimmte sie sogar typische Volkslieder an.Am Nachmittag kamen wir am Pferdehof Flugumyri an, wo wir schon erwartet wurden, und wieder eine sehr schöne Landschaft betrachten konnten. Auf diesem Pferdehof hatten wir die Gelegenheit, Bekanntschaft mit den islandischen "Vierbeinern" zu machen. Wir bekamen gute Erläuterungen zum Hof, den Islandpferden und ihre 5 Gangarten. Wir besichtigten die Stallungen neben der Reitbahn. Sie haben auch für uns Kaffee und Kuchen vorbereitet. Nebenbei bekamen wir die 5 sogennanten Gangarten vorgeführt. Wir machten hier sehr schöne Fotos.In vollen Zügen genossen wir die Weiterfahrt durch abwechslungsreiche Landschaft voller Gesichter und Geschichten über das isländische Volk, seine Elfen und Trolle, die Rosa uns immer weiter erzählte. Am Abend erreichten wir unser Hotel Edda in Akureyry wo wir ein leckeres Buffett zum Abendessen hatten. Einige Kunden und ich machten einen kleinen Spaziergang hinunter in diese schöne Stadt, die an diesem Tag ein Volksfest mit lauter Musik auf den Straßen, anbot. Akureyri ist nach Reykjavík, und dessen beiden Vororten Kópavogur und Hafnarfjörður die viertgrößte Stadt Islands. Die Hafenstadt stellt das größte Bevölkerungszentrum außerhalb des Hauptstadtbezirks und das größte Dienstleistungszentrum im Norden des Landes dar. Akureyri liegt am Ufer des weit ins Land hineinreichenden Fjords Eyjafjörður und des Flusses Glerá. Wir befanden uns nur rund 50 Kilometer südlich des Nördlichen Polarkreises. Andere Kunden gingen in den gegenüber vom Hotel liegenden Botanischen Garten, welcher bis 22 Uhr geöffnet hatte und berichteten uns im Anschluss, dass es Ihnen sehr gut gefallen hätte. Mit voller Freude über die neuen Erlebnisse gingen wir ins Bett und stellten wie immer fest: Es war immer noch hell.

4. Tag: Freitag, 01.08.14: Húsavik

Bevor wir heute Akureyri verließen, machten wir einen Fotostopp auf der anderen Seite des Fjords, um einen schönen Blick auf Akureyri zu genießen.Wir fuhren über einen Bergpass und stellten fest: besser hätte der Tag nicht anfangen können. Mit einem Halt am sagenumwobenen Wasserfall Godafoss ließen wir uns von der unfassbaren Natur berieseln und machten einen schönen Spaziergang auf der andere Seite des Flusses, über eine kleine Brücke, auf dessen anderer Seite Gundam, unser Busfahrer, wie immer auf uns wartete.Weiter ging es auf die Halbinsel Tjörnes, auf der wir gegen 11:30 Uhr ankamen und das malerische Fischerstädtchen Húsavík, für eine Stunde Aufenthalt zum Bummeln nutzten. Empfehlenswert war das Walmuseum. Man konnte am Hafen entlang spazieren und schöne Fotos mit Bergen im Hintergrund oder von der kleinen hübschen Holzkirche machen. Zusammen mit einigen Kunden besichtigte ich eine deutsche Konditorei, auf der anderen Seite des Dorfes. In Island muss man nur einmal Kaffee bezahlen und danach kann man weiter nachfüllen so oft man will.Besonders hat mich allerdings unser nächster Besuch beeindruckt: die bizarre Felsenschlucht von Àsbyrgi. Hier machten wir eine kleine Wanderung bis zu einem grünen See und zurück. Die hufeisenförmige Schlucht Ásbyrgi ist Teil des Jökulsárgljúfur-Nationalparks. Einst floss hier die Jökulsá á Fjöllum, die sich aber inzwischen weiter östlich ein Bett gegraben hat. Am Ende der 3,5 km langen Schlucht erstaunten wir einen kleinen grünen See auf dem sich lauter Enten befanden. Außerdem existiert hier ein, für Island eher seltenes Mischwäldchen (bestehend aus Birken und Fichten) mit Bäumen, die teilweise über vier Meter hoch reichen. Diese konnten sich aufgrund der geschützten Lage im Inneren der Schlucht, sehr gut entwickeln. Eine völlig andere Welt.Auf dem Weg zurück ins Hotel kauften wir im Supermarkt das Mittagsessen für den nächsten Tag ein und ließen uns das leckere Buffet am Abend, in unserem Hotel, schmecken.
In Island darf beim Abendessen, Wasser, Tee und Kaffee nie fehlen.Voller Begeisterung gingen wir zum Hafen, wo wir mit einem Schiff gegen 20:30 Uhr den Fjord entlang, auf das offene Meer hinaus fuhren. Dieser Abend wird für immer in unserer Erinnerung bleiben. Wir waren mehr als 3 Stunden, bis Mitternacht, auf dem Meer. Hell und fast keine Wolken, ein tolles Szenario.
Gespannt beobachteten wir, wie eine Familie von 7 Buckelwalen bei schönstem Sonnenuntergang, für 30 Minuten spielten. Es war traumhaft. Man könnte sogar mit so einer Schönheit weinen. Gänsehaut pur. Was für große lange Tiere. Was für ein Atmen (Atem). Wir waren alle, wie Helene Fischer: „atemlos". Was für ein Maul, wie im Bilderbuch. Und wir hatten die Ehre DAS mit anzusehen. Die vielen Bilder sind ein Beweis dafür. Die Sonne ging langsam unter und der Himmel verfärbte sich immer mehr in die schönsten Orangetöne.
Zum Schluss verabschiedeten sich sogar die Wale von uns mit ihren Flossen. Unvergesslich.

5. Tag: Samstag, 02.08.14: das Myvatn–Gebiet – Dettifoss – Egilsstadir

Heute scheint richtig die Sonne, mehr als gestern. Das Wetter sieht sehr gut aus. Nach einem tollen Frühstück schritten wir voller Kraft unserem nächsten Ausflug entgegen.Heute fuhren wir um 9 Uhr los und erstaunten, bevor wir diese Region verließen, nochmal dieses wunderschöne Fjord. Es ging wieder den Bergpass hoch in Richtung des Sees Myvatn, kaum eine andere Region Islands bietet eine solch breite Palette an Naturwundern. Wir verbrachten den Tag in einem vulkanischen und gleichzeitig wunderschönen Gebiet Islands.Wir fuhren bis zum See Mývatn oder „Mückensee", der im Bereich des Krafla-Vulkansystems liegt. Der See hat seinen Namen von den im Sommer, teilweise sehr großen Mückenschwärmen, die jedoch Grundlage für den beachtlichen Fischreichtum und die vielfältige Entenpopulation sind. Wir bemerken, dass es sich dabei überwiegend um harmlose Zuckmücken handelte, die nicht stechen. Nur wenige Kriebelmücken flogen umher.Hier am Mückensee machten wir einen Spaziergang durch diese wunderschöne Landschaft, inmitten des Naturschutzgebietes, mit vielen kleinen Vulkanen und zahlreichen Pseudokratern, und am Rand: zahlreiche Enten. Der See weist eine Fläche von circa 37 km² auf und ist damit der viertgrößte See der Insel. Als Ziel für Touristen bietet er sich vor allem wegen den äußerst vielseitigen Lavaformationen und dem recht aktiven Vulkanismus an. Dieser geht von dem etwa 40 Kilometer langen Vulkansystem des Zentralvulkans Krafla aus. Die letzten Ausbrüche in der Gegend fanden von 1975 bis 1984 statt.Nächster Stopp war Dimmuborgir oder die dunkle Burg, ein Lavafeld östlich des Sees Mývatn. Die bizarr geformten Steinformationen erinnern an verfallene Ruinen von Burgen und Türmen. In der isländischen Mythologie wird Dimmuborgir als Unterkunftsort von Elfen und Trollen gesehen. In diesem Lava-Labyrinth machten wir auch eine kurze Wanderung.Nun heißt es Badezeit und Entspannung in die Badelandschaft Jardbödin, wo man auch etwas zum Mittag essen konnte. Das Thermalbad Jardbödin ist eine der heißesten Quellen Islands und damit ein Teil der isländischen Badekultur. Es war einfach herrlich in diesem milchig-blauen Wasser zu baden.
Es war ein sehr atemberaubendes Erlebnis, mitten in dieser unglaublichen Landschaft. Gegenüber von uns, konnten wir den Vulkan Tuffring Hverfjall, immer noch im Vulkansystem der Krafla, sehen. Wir waren alle fasziniert, so einen schönen, perfekten Vulkan, wie im Bilderbuch zu bestaunen. Hverfjall bildete sich vor etwa 2500 Jahren in gewaltigen Wasserdampfexplosionen, die ausgelöst wurden, als das heiße Magma auf das Grundwasser stieß. Am Rande einer mächtigen Wasserdampfsäule, in der nichts absinken konnte, rieselte vulkanisches Lockermaterial herab, das diesen Ring von 1 km Durchmesser und 90-150 m Höhe bildete.Wieder trocken im Bus, wartete unser nächster Stopp: die Schlammtöpfe (oder Teufel Küche) im dampfenden Hochtemperaturgebiet Námaskard. Es ist einfach wahnsinnig faszinierend. Die Erde kocht hier und wie!!! Wir bestaunten die kochenden Schlammquellen und Solfaraten, sowie die Spuren des letzen Ausbruchs des Vulkans Krafla.
Alles schön aber ab und zu mussten wir einen Geruch von faulen Eiern feststellen.Wir freuten uns alle schon auf Dettifoss Wasserfall, dem gewaltigsten Wasserfall, den ich je gesehen habe. Vom Busparkplatz machten wir eine kurze Wanderung zur Westkante des Wasserfalls. Gerade an den Kanten ist absolute Vorsicht geboten, da das Wasser auch von unten nach oben geschossen kommen kann. Unglaublich schön. Hier wurde der Film „Prometheus" von Ridley Scott gedreht. Was für eine Stärke das Wasser aufweisen kann, haben wir nie so stark erlebt. Wir befinden uns in dem größten Wasserfall im Nordosten Islands und durch die Kombination aus Volumenfluss und Fallhöhe, knapp vor dem Rheinfall, ist er der leistungsstärkste Wasserfall Europas. Der Fluss Jökulsá á Fjöllum stürzt im Norden Islands, etwa 30 Kilometer vor der Mündung in den Arktischen Ozean, in die bis über 100 Meter tiefe Schlucht Jökulsárgljúfur. Die Wasserführung des Gletscherflusses beträgt im Jahresdurchschnitt 193 m³/s. Über eine Breite von etwa 100 Meter ergießen sich hier die grau-braunen Wassermassen über 45 Meter in die Tiefe und strömen dann circa zwei Kilometer weiter dem 27 Meter hohen Hafragilsfoss zu. Damit wir besser verstehen was für eine Stärke hier das Wasser hat und was für eine unglaubliche Kraft in den Canyon hinab gleitet. Durchschnittlich setzen die Wassermassen hier am Dettifoss eine Leistung von etwa 85 Megawatt um.Mit dem gewaltingen Geräusch im Kopf und verzaubert von dieser einzigartigen Atmosphäre, fuhren wir weiter bis zum ruhigen Bergbauernhof Mödruvalur, das höchst gelegene Bauernhof Islands. Hier bekamen wir leckere Waffeln und Kaffee. Wir befanden uns mitten im Nirgendwo mit einem unvergleichbaren Blick auf den Vulkan „Breitschultrig". Eine ganz einsame Landschaft voller Ruhe.Kurz von 19 Uhr kamen wir im Hotel Hallormsstadur, in Egilsstadir an, wo ein leckeres Buffet als Abendessenauf uns wartete. Es gab viel einheimisch isländisches Essen zum probieren und verkosten.
Nach dem Abendessen gingen 11 Gäste und ich zu einem Pferdereitausflug. Ich saß zum zweiten Mal auf einem Pferd und die Erfahrung war wieder Spitze. Nach einer kurzen Einweisung durchritten wir eine traumhafte Kulisse. Alle waren zufrieden und zum Glück ohne Muskelkater am nächsten

Tag.6. Tag: Sonntag, 03.08.14: die Ostjforde – Petras Steinhaus – Höfn

Der Blick während des Frühstücks war einfach herrlich. Bei Egilsstaðir liegt der Lagarfljót, ein langgestreckter See bzw. gleichnamiger Fluss, in welchem der Legende nach, ein Seeungeheuer hausen soll. Heute verlassen wir vorerst das Land aus Lava und nähern uns dem Reich aus Wasser und Gletschern. Die Sonne scheint und wir fahren durch einen Tunnel bis zum größten Ostfjord Reydarfördur. Man sieht hier ein gutes Beispiel wie viele Häuser ausgerechnet mit Wellblech verkleidet und gedeckt sind. Und das rostet nun mal. So kommt es, daß hier nicht nur die Fassaden, sondern auch die Dächer gestrichen werden.Danach wurden wir von einem Besuch überrascht und anschließend zu Petras Steinhaus eingeladen. Eine ungewöhnlich umfangreiche und spektakuläre Sammlung verschiedenster Mineralien, die nur diese eine Frau in dieser Gegend ihr Lebenlang gesammelt hat.Wir durchquerten die schöne Region der Ostfjorde, wo Fischfang die Haupteinnahmequelle darstellt. Und so lernten wir während der romantischen Fahrt einige interessante Dinge über den Fangquotenhandel, die Kabeljaukriege und das heutige Leben der Fischer. Über das kleine Städtchen Djupivogur, wo wir unser Mittagessen verspeisten, erreichten wir unseren heutigen Übernachtungsort, das Hotel Höfn, in Höfn, die Hauptstadt Südostislands.Nach einem doch gemütlichen Vormittag erwartet uns am Nachmittag ein absolutes Action-Highlight!
Wir lernten den größten Gletscher Europas, bei einer Fahrt mit Schneemobilen oder Jeeps, kennen. Das bedeutete für die meisten von uns, ersten Kontakt mit diesen Maschinen, denn wir durften natürlich auch selber fahren. Ein ungewöhnlich spannendes und aufregendes Erlebnis, wobei wir den Vatnajökull hautnah erlebten und ein fantastisches Panorama auf dem Gletscher genossen. Es war für uns alle ein großes Highlight, sodass wir gleich darauf mit Vatnajökull-Gletscherbier anstoßen mussten.Nach der unvergesslichen Gletscherauffahrt, kehrten wir ins Hotel zurück, um Abendbrot zu essen. Bevor wir ins Bett gingen, konnte man gegenüber vom Hotel schöne Fotos von den verschiedenen Gletschern, die mit ihren Zungen vor uns ins Meer wie ein Fluß rutschen, machen.

7. Tag: Montag, 04.08.14: Gletscherlagune – Nationalpark Skaftafell – Vík

Gut ausgeschlafen starteten wir heute in Richtung „Reich der Gletscher". Zahlreiche Gletscherzungen zogen an uns vorbei, und luden uns förmlich zu Erkundungen ein. Die zahlreichen Ausläufer des gewaltigen Vatnajökull begleiteten uns noch ein Stück entlang des Weges, bis wir die faszinierende Gletscherlagune Jökulsárlon erreichten: unser erstes Ziel heute.Eisberge, die sich vom Gletscher getrennt haben, trieben glitzernd blau auf dem Wasser. Mit Amphibienfahrzeugen - in welchen vorher alle in schicke orangefarbene Rettungswesten gekleidet wurden - fuhren wir mehr als 30 Minuten über das türkisfarbene Wasser und bestaunten jahrtausend alte Eisberge. Als Höhepunkt erbot uns sogar die Möglichkeit, einen original Gletschereis-Eiswürfel zu probieren, nachdem dieser aus dem Wasser gefischt wurde. Unsere nette Bootsbegleitung erklärte uns alles zu den Gletschern und wie dieses wunderschöne Gletscherblau entsteht. Als Eberhardt Überraschung zeigte ich die isländische Schnapp „Brennivin" und mit Plastikbechern wurde äußerst stilvoll auf diese schöne 10 Tages Rundreise angestoßen. Wir tranken echte Eiswürfel "on the Rocks".Wir machten einen Spaziergang am Strand, entlang an der Küste, wo das Meer in die Lagune fließt oder umgekehrt. Es war erstaunlich hier. Diese unvergesslich blauen Eisblöcke konnten wir noch weiterhin sehen, entlang in Richtung unseres nächsten Stopps, wo wir später ein Gruppenfoto, mit Blick auf die Gletscherlagune auf der anderen Seite, machten.Es ging weiter zum Skaftafell Nationalpark, der mit dem im Norden Islands, zum jetzt größten Nationalpark der Insel, dem Vatnajökull Nationalpark verschmolzen ist. Im Besucherzentrum blieb Zeit für einen Snack und einem äußerst interessanten Film über den großen subglazialen Ausbruch des Jahres 1996. Nachdem wir alle wieder fit waren, entschieden wir uns, mit Rosa eine kleine Wanderung bis zum Aussichtspunkt vom Gletscher, zu machen. Herrlich.Auf unserer Weiterfahrt nach Vik am Nachmittag, erwarteten uns noch zahlreiche andere Höhepunkte. Wir passierten die berühmte alte Brücke, die durch den Ausbruch in 1996 total kaputt gegangen ist. Die Sonne und die Wolken sorgten für vielfältigste Farben und Schatten und vor uns: unendliche und wunderschöne grüne Lava Felder. Hoch am Horizont, glänzender der Schnee, unter dem die Vulkane liegen. Traumhaft.Am Nachmittag kamen wir an einen der geheimnisvollsten Strände der Welt, Vík, an der Südküste Islands. Dieser berühmte Strand besteht aus schwarzer Lava, wobei das Meer davor wild und aufgewühlt scheint. 1991 wurde der Strand vom „Islands Magazine" zu einem der 10 schönsten Strände der Welt gewählt.
Am Strand gibt es die schwarzen Felsnadeln. Die Legende berichtet, dass Trolle ein Schiff ans Land bringen wollten und dabei versteinert worden seien.
Vor dem Abendessen unternahmen viele von uns, an den feinsandigen Lavastrand einen kleinen Spaziergang, um die berühmten Felsnadeln zu fotografieren. Einfach herrlich.

8. Tag: Dienstag, 05.08.14: entlang der Südküste nach Reykjavik

Nach einem zeitigen Frühstück fuhren wir ab und unser erster Stopp war an der Landspitze Dyrhölaey, die zu den bekanntesten Foto-Motiven Islands gehört. Es handelt sich hierbei um eine Steilküste mit extremer Brandung und Nistplätzen verschiedener Seevögel. Wir beobachteten Möwen, Schwalben und..... endlich die schwarz-weiß gefiederten Papageientaucher! Ganz ganz nah. Sie ließen sich von ihren schönsten Seiten von uns fotografieren.
Wir konnten sogar ganz gute Fotos machen, die nur 5 Meter entfernt von den Papageientauchern und Eissturmvögeln, waren. Tausende von Seevögeln haben hier an den schroffen Felsen der Südküste ihre Nistplätze. Wir alle waren gespannt, Papageientaucher vor die Linse zu bekommen. Hier bewunderten wir beeindruckende Basaltsäulen und außerdem konnte man zudem auch das „Loch im Felsen", Kap Dýrholaey, von hier aus am besten bildlich festhaltenWir besuchten einen schönen Wasserfall in Skogar und das gleichnamige Museum.
Der inzwischen 91-jährige Museumsgründer war an diesem Tag leider verhindert. Jedoch konnte uns Thordur, der seit 70 Jahren Dinge des täglichen Bedarfs gesammelt hat, uns eine spektakuläre Führung bieten, sodass wir viel Interessantes über das Leben der Fischer und Bauern auf Island erfahren haben.Der nächste Stopp: Skógafoss. Bei diesem unvergesslichen und eindrucksvollen Wasserfall kann man wie auf den Postkarten, einen Regenbogen erkennen, der sich mit der Kraft des Wassers vermischt. Anschließend ging es noch zum Seljalandsfoss, der eigentlich kein Teil des Programms war, den man auf einem Rundweg umlaufen konnte und somit sogar ein Foto von dem Wasserfall von hinten schießen konnte. Sehr schön, aber man kann nass werden.Mittags kamen wir im Besucherzentrum und Museum Eyjafjallajökull an. Hier schauten viele von uns einen Film, der in Deutsch, das Leben der Bauern, in der Zeit des Vulkanausbruchs im April 2010, erzählt. Alle waren der Meinung, dass der Film einfach toll gemacht war, und man ein perfektes Gespür dafür bekam, wie die Menschen die Ereignisse in dieser Zeit erlebt haben.Bevor wir weiter fuhren, hielten wir eine Rede, voller Dankbarkeit, für unsere Reiseleiterin Rosa und unseren Busfahrer Gundam, um uns von Herzen zu bedanken. Rosa war eine sehr gute Reiseleiterin, die uns im Bus die ganze Zeit Geschichten und Sagen erzählt hat oder islandische Lieder vorsang. Und Gundam hat uns während der ganzen Reise, immer sicher an unsere Ziele gebracht.Vor der Ankunft im Hotel, in der Haupstadt in Reykjavik, besuchten wir „Perlan", wo wir auf der obersten Etage eine schöne Aussichtsplattform mit Blick über die Stadt genossen haben. Hier war unser letzter Stopp mit Rosa. Wir verabschiedeten uns alle nochmals von ihr und dem Busfahrer und wünschten beiden alles Gute für die Zukunft.Das Abendessen heute war im Restaurant „Reykjavik", nur 1 Minute entfernt vom Hotel. Hier hatten wir ein 3 Gänge Menü. Die Stadt war voller Leute, sehr lebendig und lud uns zu einem schönen Spaziergang durch die helle Nacht ein.

9. Tag: Mittwoch, 06.08.14: Freizeit & Blaue Lagune

Heute hatten wir Freizeit. Da wir schon in Akureyri die Walbeobachtungstour machten, wollte niemand mehr eine andere Walbeobachtung machen. Gegen Mittags traf ich mich mit 10 Gästen im Hotel, um einen Spaziergang bis zum Hafen von Reykjavik zu machen, wo ich uns Mittagsessen im Sea Baron auf der Terrasse bestellte. Ein einheimisches Lokal, direkt am Hafen wo ich eine der besten Fischsuppen meines Lebens probiert habe. Um 13.30 Uhr wurden wir für den Ausflug zur Blauen Lagune abgeholt. Wir fuhren durch ein Hochtemperaturgebiet und auf dem Weg roch es nach brodelndem Schwefel. Wir freuten uns alle auf die "Blaue Lagune", eine der Touristenattraktionen Islands schlechthin. Die luxuriöse Badelandschaft mit naturwarmen Salzwasser, lädt zum Baden ein. Wir hatten genug Zeit, um ein königliches Bad zu nehmen. Das war ein toller Abschluss unseres Aufenthaltes auf Island.Die Nacht schliefen wir in einem Hotel, direkt am Flughafen, da unser Flieger am nächsten Morgen, ganz zeitig abfliegen würde. Zum Abendessen trafen wir uns alle in der Hotel-Lobby und genossen in allen Zügen unser letzes gemeinsames Abendessen.

10. Tag: Donnerstag, 07.08.14: Heimreise nach Deutschland

Nach 10 erlebnisreichen Tagen, verließen wir Island. Um 3.15 Uhr gab es in unserem Hotel ein sogenanntes „Early breakfast" (Frühstück) und danach brachen wir zu Fuß auf, zum Flughafen, gegenüber von uns. Ich erinnerte noch alle Mitreisenden, wie es mit Tax Refund (Steuern zurück) am Flughafen läuft.
Wir haben viel erlebt, viele neue Dinge und sogar eine neue Kultur kennengelernt. Vielen Dank an dieser Stelle nochmals an Gundam, unseren Busfahrer und natürlich an Rosa, die uns stets kompetent geführt hat. Die Reise wurde durch die beiden zu einem echten Erlebnis.
Es war für mich eine ganz tolle Reise mit vielen eindrucksvollen Naturgegensätzen, tollen Erlebnissen, leckerem Essen, lustigen Begebenheiten und einer ganz ganz netten Reisetruppe.. Ich sage Ihnen auf diesem Weg nochmals vielen Dank für dieses Erlebnis. Für mich persönlich war es eine Ehre Sie während den 10 Tagen begleiten zu dürfen. Es war sehr sehr schön. Wir haben wunderschöne Landschaften entdeck, wofür die Fotos und Videos ein perfekter Beweis sind. Ich werde diese Reise einfach nie vergessen und möchte mich noch mal vom ganzen Herzen bei Ihnen allen bedanken. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns wieder auf so einer schönen Reise treffen würden. Bleiben wir gesund!
Ihr Benjamin Rodriguez Manzanares

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Ich schließe mich an, war 'ne richtig schöne Reise. Danke an Benjamin und vielleicht bis zum nächsten mal! H. E.

auch dabei gewesen
16.08.2014

Danke an Euch alle

Benjamin 18.08.2014

Lieber Benjamin, ein schöner Bericht - beim Lesen fühlt man sich gleich wieder wie in Island. Nochmals Danke für die tolle und spaßige Begleitung unserer Reise in diesem tollen Land - vielleicht sehen wir uns ja mal wieder! Beste Grüße gehen dich sowie an alle Mitgereisten, R.E.

dabeigewesener
16.08.2014

Danke an Euch alle

Benjamin 18.08.2014

Lieber Benjamin, wir danken Dir für Deinen schönen Reisebericht als guten Abschluss für diese tolle Reise. Sie wird uns allen in bester Erinnerung bleiben. Bleib gesund und bewahre Dir Deine Fröhlichkeit, vielleicht gelingt uns wieder einmal eine Reise gemeinsam. R.u.R.F.

R.F.
02.09.2014