Reisebericht: Rundreise Island – Naturparadies im Atlantik

08.07. – 17.07.2014, 8 oder 10 Tage Rundreise Reykjavik – Goldener Kreis – Akureyri – Myvatn – Ostfjorde – Höfn – Vatnajökull – Vik (Bei der 10–Tage–Reise zusätzlich Snaefellsnes–Halbinsel)


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Island - ein Land mit spektakulären Landschaften, herzlichen Menschen und pittoresken Städten. In den kommenden 10 Tagen fahren wir eine komplette Runde um die Insel und lernen die schönsten Seiten dieser Insel aus Feuer und Eis kennen und lieben.
Ein Reisebericht von
Nadine Schulz

Dienstag, 08.07.14: Anreise nach Island

Nun ist es soweit - unser Abenteuer Island kann beginnen. Und so treffen sich 18 reiselustige Gäste am Flughafen in Berlin-Schönefeld. Gemeinsam fliegen wir voller Vorfreude auf die kommenden Tage direkt nach Keflavík, wo wir pünktlich am Nachmittag landen. Nachdem wir unsere Uhren 2 Stunden zurückgestellt haben und die Koffer in den Händen halten, verlassen wir den Gepäckausgabebereich, wo wir bereits schon von unserer Reiseleiterin Berglind erwartet werden. Sie wird uns heute zu unserem Hotel in Reykjavík begleiten. Doch bevor wir losfahren, tauscht jeder erst einmal ein paar Euros in Isländische Kronen - man sind wir plötzlich reich . Sicher verstauen wir das Gepäck in dem Anhänger des Busses und starten schließlich in Richtung der isländischen Hauptstadt. Auf der Fahrt informiert uns Berglind, dass wir gerade auf der Rauchhalbinsel, dem jüngsten Teil von Island gelandet sind und dass Island mit 103.000 km² etwa die Größe der ehemaligen DDR aufweist. Weiterhin gibt sie uns viele hilfreiche Tipps für unsere bevorstehende Rundreise im Land der Trolle und Elfen. Nach einer ca. 45-minütigen Fahrt erreichen wir unser Hotel. Es liegt direkt in der Innenstadt von Reykjavík und so nutzt jeder die Freizeit bis zum Abendessen um diese vielfältige Stadt auf eigene Faust etwas zu erkunden. Gemeinsam spazieren wir von unserem Hotel zum Restaurant Skólabrú, wo wir unser Abendessen einnehmen werden. Wir genießen das köstliche 3-Gänge-Menü und tauschen uns über die ersten Eindrücke von Island aus. Anschließend verbringt jeder den restlichen Abend nach seinen eigenen Vorstellungen. Heute findet das WM-Halbfinale zwischen Deutschland und Brasilien statt und so treffen sich einige vor der riesigen Leinwand direkt vor unserem Hotel wieder. Gemeinsam verfolgen wir das Spiel. Die Stimmung ist super und Deutschland gewinnt schließlich mit einem legendären Sieg 7:1. Ein toller Abschluss unseres ersten Tages auf der Insel.

Mittwoch, 09.07.14: Goldener Kreis: Nationalpark Þingvellir – Geysir – Gullfoss (Eingewöhnungsfahrt)

Nach einer ausgiebigen Nachtruhe bei für uns ungewöhnlicher Helligkeit sind wir wieder fit und starten in unseren zweiten Tag. Beim Frühstück treffen wir auf 2 weitere Gäste. Sie sind letzte Nacht aus Stuttgart angekommen und werden ebenfalls mit uns auf Erkundungsreise durch Island gehen . Nachdem wir uns ausreichend für den Tag gestärkt haben, werden wir nicht von Berglind sondern von Rosá, der Mutter von Berglind abgeholt. Die ganze Familie arbeitet als Reiseleiter und so werden wir dann morgen schließlich auch noch den Mann von Rosá, Ulrik, kennen lernen. Er wird mit uns zur Rundfahrt um die Insel starten. Doch heute wird uns Rosá erst einmal den berühmten Golden Kreis, ein Highlight von Island, zeigen. Bevor wir die Hauptstadt verlassen, unternehmen wir noch eine kleine Rundfahrt, wo wir einige Sehenswürdigkeiten, wie die Harfe (Konzert- und Konferenzhaus),das Höfdi-Haus, das Sonnenboot, die Kirche Fríkirkja, den Stadtteich Tjörnin oder das Rathaus sehen. Anschließend versorgen wir uns noch mit Wasser und ein paar Süßigkeiten und verlassen Reykjavik schließlich in Richtung Norden. Dabei sehen wir auf der rechten Seite den Hausberg der Stadt, Esja. Nach kurzer Fahrt treffen wir auch schon bald auf den Þingvallavatn, den mit ca. 84 km² größten natürlichen See hier auf Island. Dieser weist an der tiefsten Stelle eine Tiefe von 114 m auf und ist Lebensraum von 8 verschiedenen Forellenarten. Nachdem wir ein Stückchen an diesem Gewässer vorbeigefahren sind, erreichen wir schließlich das Informationszentrum des Þingvellir Nationalparks, welcher von geologischer aber auch historischer Bedeutung sowie Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist. So befindet sich hier eine Driftzone zwischen der amerikanischen und der eurasischen Kontinentalplatte, die an jeder Seite von einer großen Abbruchspalte begrenzt ist. Die Platten sind inzwischen schon ca. 2 ½ km voneinander entfernt, was auch dazu führt, dass Island, welches geologisch gesehen noch ein junges Land ist, um ca. 1 bis 2 cm pro Jahr wächst. Wir steigen aus dem Bus und laufen etwas durch diese Driftzone durch. Doch bevor wir die Senke zu Fuß erreichen, genießen wir noch den herrlichen Ausblick über die Driftzone und den Þingvallavatn und gehen zum Thingfeld, wo früher das erste Parlament von Island tagte und u. a. die Einführung des Christentums beschloss und die Republik ausrief. Wir schießen ein tolles Gruppenfoto an diesem bedeutenden Ort. Bei unserem anschließenden Spaziergang staunen wir über die Abbruchspalten und steigen schließlich am anderen Ende der Senke "verfolgt" von vielen kleinen Fliegen wieder in den Bus ein. Weiter geht es nun auf der Eurasischen Platte zu einem weiteren Höhepunkt unseres Ausfluges - dem berühmten Geothermalgebiet „Geysir". Hier befindet sich auch der „Alte Geysir", der weltweit als Namensgeber für alle Springquellen gilt. Dieser ist jedoch schon fast ausgestorben, da sich das Wasser abkühlt und es zu keinen „Wasserausbrüchen" mehr kommt. Hier erklärt uns Rosá auch wie es zu solchen Explosionen kommt. Gemeinsam gehen wir zum Strokkur (auch als Butterfass bezeichnet), dem größten aktiven Geysir in diesem Gebiet, der ca. aller 5 min eine 10 bis 20 m hohe Wassersäule in den Himmel schießt. Schon nach kurzer Zeit sehen auch wir die Wasserkugel und die anschließende Wasserfontäne. Beeindruckt von diesem Naturphänomen versuchen wir diese auch auf einem Foto festzuhalten, was dem ein oder anderem mehr oder weniger gut gelingt. Nach diesem tollen Erlebnis stärken wir uns noch in dem nahegelegenen Selbstbedienungsrestaurant und fahren dann weiter zum Gullfoss, dem Goldenen Wasserfall. Direkt unten am Wasserfall steigen wir aus und laufen vor - ganz nah an diesen gewaltigen Wasserfall, der etwas besonders ist, da es praktisch 2 Wasserfälle sind. Der Obere ist 11 m hoch und der Untere 20 m hoch, somit beträgt die Gesamthöhe dieses Wasserfalls ca. 31 m. Von unten spazieren wir langsam nach oben auf eine Aussichtsplattform, wo wir dieses Naturschauspiel nochmals in seiner ganzen Pracht bestaunen und unvergessliche Fotos für unseren Lieben daheim schießen. Zum Abschluss fahren wir nun noch zu dem unbekannteren Wasserfall Faxi. Schließlich machen wir uns wieder auf den Weg nach Reykjavik. Unterwegs legen wir noch einen Stopp in der Gartenstadt Hveragaerdi ein, wo uns Rosá in einem Einkaufszentrum eine Erdbebensimulation von dem Erdbeben, welcher sich hier 2008 ereignete, zeigt. Mit einzigartigen Eindrücken und Erlebnissen fahren wir über die Hochebene zurück nach Reykjavik. Da wir morgen nicht mehr Rosá sondern mit Ulrik als Reiseleiter haben werden, bedanken wir uns für die schönen Tag und verabschieden uns. Nachdem wir uns etwas frisch gemacht haben, treffen wir uns alle wieder an der Hotelrezeption, um gemeinsam zum Steakhaus Steikhusid zu laufen. Hier essen wir wie es der Name schon sagt, ein leckeres Fisch- bzw. Fleischsteak und verbringen einen lustigen Abend.

Donnerstag, 10.07.14: Reykjavik – Pferdehof – Akureyri – Walsafari

Heute heißt es erst einmal Abschied nehmen von der isländischen Hauptstadt. Und so starten wir mit gepackten Koffern pünktlich 9:00 Uhr von unserem Hotel. Für die kommenden Tage werden uns nun Sigi als Busfahrer und Ulrike als Reiseleiter diese sagenhafte nordische Insel mit all ihren Facetten zeigen. Nachdem wir Reykjavík wie gestern in Richtung Norden verlassen haben, erreichen wir schon bald den Walfjordtunnel. Durch diesen 6 km langen Tunnel, welcher an einer Stelle sogar bis zu 160 m tief ist, durchqueren wir den Fjord. Anschließend geht es weiter bis in die Kleinstadt Borgarnes, wo wir unsere erste kleine Pause einlegen. Borgarnes ist Heimatort berühmter Dichter und Sagahelden, wie z.B. von Egill Skallagrímsson. Nachdem alle wieder im Bus sind, verlassen wir nun die Küste und fahren in das Landesinnere bis in das Norðurádalur Tal, wo sich der erloschene Krater Grábrók befindet. Inmitten eines Lavafeldes steigen wir aus und starten zu einem kleinen Spaziergang. Auf einer Holztreppe gelangen wir bis auf den Kraterrand, wo wir eine komplette Runde auf diesem laufen können. Wir genießen die herrliche Aussicht und sehen einen weiteren Krater, den Grábrókarfell. Im Bus stärken wir uns erst einmal mit typisch isländischer Schokolade, die mit Lakritze gefüllt ist - mmhh schmeckt das lecker. Weiter führt uns die heutige Fahrt über die Hochebene Holtavörðuheiði bis wir die Nordküste von Island am Hrútafjörður erreichen. Von hier geht es über Blönduós bis nach Skagafjörður, wo wir heute zu Besuch auf dem Pferdehof Flugumýri sind. Dieser Hof wird von Eyrún Anna Sigurðardóttir und Páll Bjarki Pálsson sowie ihren fünf Kindern betrieben und verfügt im Moment über 120 Pferde. Höchstpersönlich von der Hofbesitzerin empfangen, führt sie uns in den Stall, wo sie uns anhand der Pferde ihre Besonderheiten erläutert. An einer Schautafel erklärt sie uns die 5 unterschiedlichen Gangarten Schritt, Trab, Galopp, Töl und Pass, welche in diesem Umfang ausschließlich von Islandpferden beherrscht werden und im Prinzip angeboren sind. Damit wir nun aber diese Gangarten auch einmal in Natur sehen können, verlassen wir wieder den Stall und gehen auf eine Terrasse, wo wir bei Tee, Kaffee, Kuchen und Pfannkuchen eine kleine Darbietung der Gangarten uns anschauen. Wir genießen die Zeit mit diesen beeindruckenden Tieren und machen uns schließlich wieder auf den Weg nach Akureyri. Wir nehmen Abschied von Flugumýri und werden noch lange von dem Hund des Hofes verfolgt. Vorbei an schneebefleckten Bergen und grünen Bergwiesen erreichen wir am Abend die Hauptstadt des Nordens, Akureyri. Sie ist die zweitgrößte Stadt Islands und idyllisch am Ende des Eyjafjörðurs gelegen. Die kommenden zwei Nächte werden wir im Edda-Hotel verbringen. Diese Art von Hotels sind in mehreren Orten auf Island zu finden und haben zur Besonderheit, dass sie im Winter als Wohnheime für die Studenten dienen und im Sommer unter Betreiben der Studenten als Hotels genutzt werden. Ein tolle Idee, welche von den Touristen auf Island gut angenommen wird. Nachdem alle in Ruhe ihr Zimmer bezogen haben, treffen wir uns zum gemeinsamen Abendessen. Am vielfältigen Buffet ist für jeden etwas dabei, so dass wir alle mit vollen Bäuchen das Restaurant verlassen. Da Akureyri als Ort für einmalige Walbeobachtungsfahrten bekannt ist, nutzt auch ein Großteil der Gruppe die heutige Gelegenheit zu einer Walsafari. Ulrik hat schon alles für uns organisiert, so dass wir direkt nach dem Abendessen aufbrechen können. Vorbei an der katholischen und protestantischen Kirche spazieren wir zum Hafen, wo bereits schon das Schiff, welches übrigens ein ehemaliges deutsches Polizeischiff ist, für uns bereit steht. Wir gehen an Bord und stechen pünktlich 20:30 Uhr in See. An Bord haben wir als Guide ein Mädchen aus Deutschland, welches uns während der gesamten Fahrt über die Umgebung, die Vögel und die Wale informiert. Sie erklärt uns auch das System nach welchem angesagt wird, wo Wale zu sehen sind. Die Kommandos hierfür erfolgen nach dem Uhrzeigerprinzip. So ist z.B. am Schiffsheck 6 Uhr. Wir fahren auf dem Fjörd in Richtung Meer, bis schließlich das erst Kommando ertönt. Von nun an müssen wir immer wachsam sein und die Kameras bereithalten. Wir versuchen jedes Mal, wenn sich diese faszinierenden Tiere mal kurz an der Wasseroberfläche sehen lassen, ein Foto zu schießen, doch leider ist dies nicht so einfach. Dennoch freuen wir uns über unser Glück und fahren schließlich bei einem traumhaften Sonnenuntergang zurück nach Akureyri, wo wir kurz nach Mitternacht eintreffen. Es hat inzwischen angefangen stark zu regnen, so dass wir strömenden Regen zurück zum Hotel laufen müssen. Geschafft von diesem ereignisreichen Tag fallen wir tot müde ins Bett.

Freitag, 11.07.14: Godafoss – Húsavík – Asbyrgí – Reitausflug

Nach einem reichhaltigen Frühstück starten wir heute leider bei Regen in den Tag. Doch dies sollte sich wohl Dank einer Dame, welche das Wetter besungen hatte, im Laufe des Tages schnell ändern.  Von unserem Hotel fahren wir den Berg hinab bis zur Küstenstraße, wo wir noch einen kurzen Stopp an dem Dichterhaus von Jôn Sveinsson einlegen. Dieser hatte hier in den 1860er-Jahren seine Kindheit verbracht und ist dann später durch seine Nonni-Kinderbücher bekannt geworden. Über eine Brücke, die am Flughafen von Akureyri vorbeiführt, erreichen wir die andere Seite des Fjords, welchen wir erst einmal noch Stück entlang fahren. Dann verlassen wir die Küste um zum sagenumwobenen Godafoss zu fahren. Dieser wird auch als Götterwasserfall bezeichnet, da Þorgeir nach seiner Entscheidung, dass die Isländer zum Christentum übertreten sollen, alle seine heidnischen Götterbilder in den Wasserfall geworfen hat. Wir steigen am Wasserfall aus und unternehmen einen kleinen Spaziergang entlang dieses 12 m hohen Sturzes und dem Fluss Skálfandafljót. Über eine Brücke, wo wir nochmals einen herrlichen Blick auf das Gewässer haben, erreichen wir wieder unseren Bus. Weiter führt uns die heutige Reise in das malerische Fischerörtchen Húsavík. Hier gehen wir erst einmal in eine Bank, um uns für die kommenden Tage mit weiteren Isländischen Kronen auszustatten. Da es hier in der Bank auch noch kostenlosen Kaffee gibt, legen wir kurzerhand eine kleine Kaffeepause ein, bevor dann jeder zu seiner individuellen Besichtigungstour aufbricht. Wir bummeln durch die Straßen der Stadt, kaufen uns eine Kleinigkeit für unser Mittagspicknick, besuchen die kleine Holzkirche aus dem Jahre 1907 und spazieren entlang des Hafens, von welchem wir die schneebedeckten Berge im Hintergrund sehen. Ein tolles Bild, das wir mit unseren Fotoapparaten für die Daheimgebliebenen festhalten. Anschließend fahren wir weiter entlang der Küste über die Halbinsel Tjörnes. Wir sind jetzt nur noch ca. 2360 km vom Nordpol entfernt, dennoch herrschen hier auf Island die höchsten Temperaturen. Um unseren Tag mit einer kleinen Überraschung zu versüßen, legen wir einen kurzen Stopp ein, wo wir das erste Mal während unserer Reise die niedlichen Papageitaucher sehen. Diese typisch für die Nordhalbkugel anzutreffenden Vögel werden jedoch immer weniger, was vor allem am Wandel des Klimas und an deren beschaulichem Ausbrüten von nur einem einzigen Ei pro Saison liegt. Mit allerhand tollen Fotos im Kasten setzen wir unsere Fahrt nach Süden zum Nationalpark Asbyrgí fort. Hier machen wir auf der Terrasse des Besucherzentrums mit den eingekauften Snacks aus Húsavík und Blick auf die hufeisenförmige Asbyrgí Schlucht ein Mittagspicknick. Wieder gestärkt, fahren wir weiter in die Schlucht hinein, welche durch einen vom Vatnajökull kommenden Gletscherfluss entstanden ist. Sie ist mit Bäumen bewachsen und lädt somit zu einem kleinen Waldspaziergang ein. Durch den Wald und vorbei an dem See unterhalb des ehemaligen Wasserfalles laufen wir bis zu einem Aussichtpunkt, der uns einen weiten Blick über diese beeindruckende Schlucht und den Botnstjörn See eröffnet. Abschließend laufen wir nochmals zum See. Wir genießen diese traumhafte Natur und beobachten eine kleine Entenfamilie. Nun ist es langsam Zeit die Rückfahrt nach Akureyri anzutreten. Auf unserem Rückweg halten wir auf der gegenüberliegenden Seite von Akureyri. Das Wetter ist im Gegensatz zu heute Morgen sehr freundlich, so dass wir einen fantastischen Blick auf das Städtchen haben. Wieder im Hotel trifft sich ein Teil der Gruppe zu einem gemeinsamen Spaziergang durch den gleich am dem Hotel liegenden Botanischen Garten, welcher mit einer tollen Blumenpracht glänzt. 18:30 Uhr treffen wir uns schließlich im Hotelrestaurant zum gemeinsamen Abendessen. Auch heute hält das Buffet wieder allerhand leckere Speisen und Köstlichkeiten für uns bereit. Damit wir nicht nur die Island-Pferde mal gesehen haben, sondern auch sagen können, dass wir auf einem gegessen haben , bricht ein Großteil der Gruppe zu einem abendlichen Reitausflug auf. Dieser bereitet allen viel Freude, so dass alle gut gelaunt zurück ins Hotel kehren. Bei einem Trink an der Hotelbar lassen wir den Abend mit einer Berichterstattung über das Reiterlebnis ausklingen.

Samstag, 12.07.14: Myvatn – Dimmuborgir – Jardbödin – Hochtemperaturgebiet Námaskarð – Dettifoss – Hallormsstaður

Da wir heute eine lange Fahrt mit vielen Programmpunkten vor uns haben, starten wir schon eine Stunde früher als gewohnt. Und so verlassen wir gegen 08:00 Uhr das Hotel in Akureyri. Zunächst fahren wir bis zum Wasserfall Godafoss - die gleiche Strecke wie gestern. Von hier setzen wir unsere Reise zum Myvatn, dem Mückensee, fort. Unterwegs legen wir einen Stopp am Laxá-Fluss ein. Dieser verfügt über einen interessanten Verlauf und weist zahlreiche Lachse auf, wodurch er ein beliebter Fluss zum Angeln ist. Dies ist in Island jedoch nicht ganz billig, da ein Tag angeln pro Person gleich mal 3000 € kosten kann. Am Mückensee herrscht heute stärkerer Wind und so werden wir nicht von den sonst hier zahlreich anzutreffenden Mücken begrüßt. Glücklich über diesen Umstand unternehmen wir einen kleinen Spaziergang entlang dem Binnensee, der eine Fläche von ca. 37 km² hat und Lebensraum von bis zu 16 verschiedenen Entenarten ist. Wir bestaunen hier die zahlreichen Pseudokrater, welche durch den Fluss frischer Lava über dieses Feuchtgebiet entstanden sind. Die Landschaft ist saftig grün und ein paar Schafe lassen sich das Gras schmecken. Auch einen kleinen Vogel, der am Wegesrand durch die Wiese läuft, hat schnell unsere Aufmerksamkeit. In der Ferne sehen wir auch einen riesigen Schildvulkan, der der größte auf Island ist. Bevor es weiter geht, gehen wir noch in einen kleinen Souvenirshop und erledigen unsere "technischen" Bedürfnisse . Unser zweites Ziel des heutigen Tages ist das Lavafeld von Dimmuborgir, was so viel heißt wie dunkle Städte oder dunkle Burgen. Bei einem Spaziergang durch das Labyrinth, welches aus zahlreichen Türmen, Brücken, Höhlen und Überhängen besteht, sehen wir auch Erdspalten, die sich diagonal durch das Lavafeld ziehen und sehr gefährlich sein können. Wir lassen unsere Fantasie spielen und erkennen in den bizarren Naturformationen die verschiedensten Gestalten. An einem großen Loch in einer Formation verlassen 3 Gäste kurzerhand die Gruppe, um einen Blick in die "Welt" dahinter zu riskieren . Gespannt wartet der Rest der Gruppe auf ihre Berichte. Wieder am Bus genießen wir noch einmal einen Blick auf dieses ca. 1 km² großes Feld. Dann geht es auch schon weiter. Nun haben wir uns erst einmal etwas Entspannung verdient und statten deshalb der Badelandschaft Jardbödin eine Besuch ab. Wir lassen uns in dem milchig blauen und auch teilweise wirklich ganz schön heißen Wasser treiben. Der Zeit vergeht wie im Flug und schon ist es wieder Zeit, dass wir uns auf den Weg machen. Doch bevor wir weiterfahren, stärken wir uns noch im Restaurant und der ein oder andere kostet das für diese Region typische Quellbrot mit Forelle. Wir fahren ein kleines Stück und genießen nochmals den Blick über Jardbödin, das ehemalige Thermalbad und den Mückensee. Nun geht es zum Hochtemperaturgebiet Námaskarð, wo wir buchstäblich in Teufels Küche kommen. Unterhalb des Berges Námafjall befindet sich das aktive Solfatarenfeld Hverarönd. Wir sind beeindruckt von diesem Naturschauspiel. Die in Gelb-. Orange- und Brauntönen gefärbte Ebene ist ein Feld mit brodelnden Schlammtöpfen und zahlreichen zischenden Dampf- und Schwefelquellen. Hier erleben wir hautnah, wie die Erde "lebt". Weiter geht es zum nächsten Naturerlebnis - dem Dettifoss, einem der wohl eindrucksvollsten Wasserfälle Europas. Er ist mit 45 m zwar nicht der höchste Wasserfall, aber mit einer Wassermenge von ca. 193 m³ pro Sekunde der energiereichste Wasserfall Europas. Wir sind überwältigt von diesem Naturphänomen. Welch ohrenbetäubenden Lärm und großen Sprühnebel der Wasserfall bewirkt. Entlang dem Jökulsá-Fluss laufen einige Gäste noch zum 10 m hohen Selfoss, welcher sich oberhalb des Dettifoss befindet. Auf unseren weiteren Weg in Richtung der Ostfjorde stellt uns Ulrik das berühmte isländische Reiterlied vor, welcher er am Ende sogar extra für uns zum Besten bringt . Um eine kleine Kaffeepause zu machen, fahren wir zu einem Bauernhof, der weit abseits der Straße im Nirgendwo liegt. Weit und breit gibt es hier nur diesen Hof, welcher aber über eine Kirche, ein Café und sogar eine eigene kleine Tankstelle verfügt. Wir schauen uns etwas um und lassen uns bei einem Ausblick in diese unendliche Weite einen Kaffee mit Kuchen schmecken. Schließlich brechen wir zu unserer letzten Etappe des heutigen Tages auf - nach Egilsstaðir bzw. Hallormsstaður, wo sich unser Hotel befindet. Wir fahren durch karge Wüstenlandschaft und legen unterwegs noch 3 kurze Stopps ein, um diese Landschaft, wo auch zahlreiche Wasserfälle zu sehen sind, nicht nur im Kopf sondern auch auf Fotos festzuhalten. Um 20:00 Uhr treffen wir schließlich im Hotel Hallormsstaður. Dieses ist ganz idyllisch im größten zusammenhängenden Wald Islands direkt an einem See gelegen. Wir beziehen schnell unsere Zimmer und treffen uns zum gemeinsamen Abendessen im Restaurant wieder. Mit Blick auf den See lassen wir uns das köstliche Buffet schmecken. Unser Busfahrer Siggi kann heute nicht mit uns zu Abend essen. Das Busmikrofon hat uns heute zum Ende des Tages leider komplett im Stich gelassen hat und so kümmert sich Siggi gleich nach unserer Ankunft im Hotel um die Reparatur, so dass wir morgen wieder mit einem funktionieren Mikrofon starten können.

Sonntag, 13.07.14: Ostfjorde – Petra´s Steinhaus – Höfn

Gleich nachdem wir heute alle im Bus sitzen, überbringen uns Ulrik und Siggi die gute Botschaft. Über Nacht konnte das defekte Mikrofon, dass uns während der Reise immer mal wieder einen Streich gespielt hat, nun endlich repariert werden, so dass wir nun also in den kommenden Tagen Ulrik's zahlreichen Erläuterungen und Geschichten wieder bestens im gesamten Bus verfolgen können . Durch den Wald, welcher für isländische Verhältnisse wie der reinste Urwald ist, fahren wir zurück bis nach Egilsstaðir. Von hier geht es weiter zur Ostküste Island, wo wir auf den längsten Fjörd an dieser Küste treffen. Es ist der Reyðarfjörður, welcher ca. 30 km ins Landesinnere reicht. Bei einem Fotostopp kurz vor dem 6 km langen Tunnel zum Fáskrúðsfjörður betrachten wir das vielfach geschichtete Basalt, das von eiszeitlichen Gletschern geformt wurde, bevor wir schließlich gegen 10:00 Uhr in Stöðvarfjörður ankommen. Dieser Ort ist durch Petra María Sveinsdóttir berühmt geworden. Sie war eine leidenschaftliche Steinsammlerin und hat während ihres Lebens eine der weltweit größten privaten Sammlungen verschiedenster Steine bzw. Mineralien jeder Größe, Form, Farbe und Herkunft geschaffen. Wir unternehmen einen Rundgang durch Petra's ehemaligen liebevoll angelegten Garten sowie ihr Wohnhaus. Beeindruckt von dem Umfang und der Vielfältigkeit der Sammlung fällt uns aber auch auf, dass sie nicht nur Steine, sondern auch Firmenkugelschreiber, Streichholzschachteln, Stofftaschentücher, Muscheln und andere kleine Gegenstände gesammelt hat - sie war eben eine richtige passionierende Sammlerin . Wieder im Bus setzen wir unsere Fahrt entlang der Küste fort. Damit wir den Atlantik nicht nur von den Fenstern des Busses betrachten können, sondern auch mal aus der Nähe sehen, unternehmen wir einen kleinen Spaziergang zum schwarzen Strand. Wir halten die Hände ins Wasser und stellen fest, dass es hier wohl leider nichts mit baden wird . Während uns eine frische Meeresbrise um die Nase weht, lassen wir die traumhafte Kulisse auf uns wirken. Anschließend fahren wir weiter zu einem namenlosen Wasserfall. Wie wir nun schon während unserer Reise mitbekommen haben, gibt es diese auf Island en masse. So ist es also nicht verwunderlich, dass dieser keinen Namen besitzt. Durch einen Zaun, welcher durch ein Art "Fass" passiert werden kann, nähern wir uns diesem eher kleinen aber dennoch tollen Naturschauspiel, welches sich eingebettet in einer geschichteten Basaltlandschaft befindet. Nun ist es aber Zeit für eine Stärkung und so verbringen wir die heutige Mittagspause in dem niedlichen Fischerstädtchen Djúpivogur. Am malerischen Hafen essen wir hier im ältesten Handelshaus Island, dem Langabúð. Es erinnert an ein Wikinger-Langhaus und dient heute als Café, Fremdenverkehrsamt sowie Ortsmuseum. Am Nachmittag erreichen wir schließlich unser Hotel in Höfn, wo wir bereits schon von 2 Jeeps erwartet werden, welche heute einen Großteil der Gruppe zu einem einmaligen Ausflug zu Europas größten Gletscher, dem Vatnajökull, bringen sollen. Doch bevor es los gehen kann, müssen uns noch kurz umziehen und die dicken Socken aus dem Koffer holen. Fertig für die Gletschertour starten wir leider bei Regen in Richtung Vatnajökull. Lediglich 3 Gäste bleiben in Höfn und machen gemeinsam mit Ulrik und Siggi die Stadt unsicher, die gerade einmal über 1700 Einwohner verfügt. Im Jeep sind wir schon aufgeregt auf die bevorstehende Fahrt mit dem Schneemobilen. Was wird uns erwarten? Durch die herrliche Fjordlandschaft geht es bis zu einer Schotterpiste, wo wir die Asphaltstraße verlassen. Einige der Gäste müssen nun in einem Superjeep umsteigen. Steil bergauf fahren wir durch unwegsames Gelände bis über die Wolken, wo wir die Schneemobil-Station an Schneegrenze erreichen. Nun schlüpft jeder in einen Overall, Gummistiefel und Helm. Bestens ausgestattet, begeben wir uns zu den Schneemobilen. Doch bevor es losgehen kann, erhalten wir noch eine Einweisung, damit wir auch genau wissen, wie die Mobile funktionieren und was zu beachten ist. Dann ist es endlich soweit. Immer zu zweit wird ein Mobil bestiegen. Voller Adrenalin bestätigen wir den Gasschalter und los geht's. In einer Reihe fahren wir hinten und vorne begleitet von 2 Guides. Anfangs noch etwas zaghaft, aber dann doch schnell mit dem Mobil vertraut fühlend, brettern wir mit voller Freunde durch das unendlich weit scheinende weiße Nichts. Um einen genauen Blick auf die Umgebung zu werfen, tolle Erinnerungsfotos zu machen und ein paar interessante Informationen zu erhalten, machen wir eine kurze Verschnaufpause. Wir steigen ab und erfahren von einem der Guides, dass wir nun auf dem drittgrößten Gletscher der Welt stehen, der ein Ausmaß von 8.100 km² besitzt. Das Eis unter uns hat eine Dicke von bis zu 400 m, kann aber maximal sogar bis zu 1000 m dick sein. Zum Abschluss schießen wir noch ein Gruppenfoto, das uns immer an dieses einmalige Erlebnis erinnern soll. Wieder auf dem Schneemobil fahren wir zurück zur Station. Leider fängt es etwas an zu regnen, so dass die Sicht nicht mehr so gut ist. Wir sind trotzdem sehr glücklich über dieses Erlebnis und könnten noch eine Runde drehen . Wieder in der Station legen wir die Overalls, Stiefel und Helme ab und stoßen mit einem „Vatnajökull-Bier" (gebraut aus Gletscherwasser und mit Kräutern der Umgebung verfeinert) auf die Gletscherfahrt an. Nun schwingen wir uns wieder in die Jeeps, um zurück zum Hotel zu fahren. Es ist sehr neblig und wir sind beeindruckt, wie sicher trotzdem unsere Guides, diese sehr unwegsame Strecke bis zur Asphaltstraße fahren. Im Hotel angekommen, begibt sich ein Teil der Gruppe direkt vor die Fernseher, denn schließlich findet heute auch noch das WM-Finale Deutschland - Argentinien statt. Der Rest der Gruppe geht direkt zum Abendessen. Bei einem leckeren Menüessen tauschen wir uns über das Erlebte aus und verfolgen nebenbei auch das Fußballfinale auf einer Leinwand im Hotelrestaurant. Und so endet der Abend schließlich mit einem Sieg der deutschen Fußballmannschaft bei der Weltmeisterschaft!

Montag, 14.07.14: Gletscherlagune Jökulsarlon – Nationalpark Skaftafell – Vík

Auch der heutige Tag steht wieder im Zeichen des riesigen Gletschers Vatnajökul, da wir entlang seiner südlichen Gletscherzungen bis nach Vík, dem südlichsten Städtchen Islands fahren werden.
Nachdem Frühstück haben wir noch Zeit bis zur Abfahrt und genießen die neben unserem Hotel gelegene Seelandschaft mit den mächtigen Gletscherausläufern im Hintergrund. Ein herrlicher Blick, der zum längeren Verweilen einlädt. Aber nun ist es Zeit Abschied zu nehmen und so verlassen wir gegen 09:00 Uhr die Kleinstadt Höfn. Zwischen Gletscher und Meer fahren wir ca. 85 km bis zur Gletscherlagune Jökulsárlon, auf der riesige Eisberge schwimmen, die vom dahinterliegenden Breiðamerkurjökull abgebrochen sind. Die Lagune hat eine Verbindung zum offenen Meer und besteht deshalb zur Hälfte aus Süß- und zur anderen Hälfte aus Salzwasser. Mit einem abenteuerlich aussehenden Amphibienfahrzeug fahren wir von Land aus in den See, der mit 248 m der tiefste See Islands ist. Zwischen den unterschiedlichst geformten Eisbergen, welche nur zu 10 % aus dem Wasser ragen, schippern wir durch die Lagune. Eine atemberaubende Kulisse, die übrigens auch schon als Filmkulisse für Hollywood-Filme, wie z.B. James Bond oder Batman, genutzt wurde. Neben den blauen teilweise mit schwarzer Asche versetzten Eisbergen sehen einige Gäste auch Robben, die hier vereinzelt anzutreffen sind. Zur Krönung unserer Fahrt wird ein Stück Eis aus dem See gefischt und in kleine Stücke zerhackt, so dass jeder einmal ein Stück von diesem über 1.000 Jahre alten Gletschereis probieren kann. Nach dieser Abkühlung benötigen wir nun aber einen starken Schnaps zum Aufwärmen und so lädt Nadine zu einer Runde isländischen Brennivín ein . Dieses 37,5 %-haltige Nationalgetränk der Isländer ist ein Branntwein, der aus Kartoffeln und Kümmel erzeugt und auch als "schwarzer Tod" bezeichnet wird. Wieder an Land genießen wir ein letztes Mal den Blick auf Jökulsarlon und setzen schließlich unsere Fahrt in Richtung Westen fort. Unterwegs legen wir in Höf eine kleine Pause ein, wo wir die kleine, hübsche grasbewachsene Kirche sowie den danebenliegenden Friedhof besichtigen. Gegen Mittag erreichen wir die Gletscherzunge Svínafellsjökull. Bis auf wenige Meter nähern wir uns bei einer kleinen Wanderung diesem Ausläufer, welcher für uns einen fantastischen Anblick bietet. Wir beobachten auch eine Gruppe, welche gerade zu einer Gletscherwanderung startet. Weiter geht es nun zum Skaftafell Nationalpark, der eine Fläche von 1.600 km² besitzt und größtenteils mit Eis bedeckt ist. Er umgibt auch den mit einer Höhe von 2.110 m höchsten Berg der Insel - den „Hvannadalshnúkur". In diesem Nationalpark steuern wir als erstes das Besucherzentrum an, wo wir eigentlich unsere Mittagspause verbringen möchten. Aber leider hat das Restaurant gerade technische Probleme, so dass sie uns leider nichts zu essen verkaufen können. Wir schauen uns aber trotzdem noch einen kurzen Dokumentarfilm über den 1996 stattgefundenen Vulkanausbruch im Skaftafell Nationalpark an. Wir sind schockiert, welche Auswirkungen so ein Ausbruch doch haben kann. Um nun aber eine Kleinigkeit zu essen, fahren wir ein kleines Stück bis zum nächsten Rasthof, wo wir uns für die weitere Fahrt stärken. Anschließend setzen wir unsere Fahrt nach Vík fort. Unterwegs legen wir noch mehrere Stopps ein, wo wir das arktische Weidenröschen aus der Nähe betrachten, einen weiteren der vielen Wasserfälle fotografieren, auf einem weichen moosbewachsenen Lavafeld laufen, die bösen Geister durch den Weiterbau einer Steinpyramide verjagen und natürlich auch noch die Reisebegleiterin Nadine in die Lupinen schicken ?. Schließlich erreichen wir am Abend das Städtchen Vík, wo wir sofort zu ein kleiner „Ortsrundfahrt" starten. Dabei kommen wir auch zu dem berühmten schwarzen Sandstrand, von welchem die emporragenden Reynisdranger gut zu sehen sind. Der Sage nach sind dies versteinerte Trolle, welche versucht haben einen Dreimaster aus dem Meer zu ziehen. Die Zeit schreitet schnell voran und so entscheiden wir nun erst einmal im Hotel einzuchecken. Nachdem alle ihre Zimmer bezogen und sich etwas frisch gemacht haben, gehen wir gemeinsam zum Abendessen. Wie immer schmeckt es ausgezeichnet, so dass alle gut gesättigt das Restaurant für einen anschließenden Spaziergang durch den Ort verlassen. Hierbei besuchen wir auch die Wollfabrik, die sich nicht weit von unserem Hotel befindet. So vergeht der Abend wie im Flug und es ist Zeit schlafen zu gehen. Unsere letzte Nacht auf dem „Lande" ist angebrochen.

Dienstag, 15.07.14: Abenteuerliche Südküste – Reykjavik

Leider meint es Petrus heute anfangs nicht so gut mit uns, denn als wir in den Bus einsteigen, regnet es, so dass wir schnell einer nach dem anderen unser Gepäck im Bus verstauen müssen. Nach nur kurzer Fahrtzeit kommen wir gleich in der Nähe von Vík - nach dem Berg Reynisfjall - an einem schwarzen Sandstrand an. Von hier sehen wir die Reynisdranger noch einmal von der anderen Seite. Zudem finden wir schön geformte Basaltsäulen vor, die auch eine kleine Höhle bilden. Das Highlight dieses Stück Strandes sind aber wohl die niedlichen Papageitaucher, welche wir hier in Vielzahl antreffen. Sie sitzen auf dem Reynisfjall und lassen sich die Meeresluft um die Ohren blasen. Als Erinnerung schießen wir hier auch ein Gruppenfoto, das uns an die unvergessliche Reise erinnern wird. Nun wird es aber Zeit den Strand zu verlassen, da die Wellen immer höher werden. Weiter geht's zur südlichsten Spitze Islands, der Landspitze Dyrhólaey, die wir bereits schon aus der Ferne gesehen haben. Auch an diesem Kap treffen wir wieder die Papageitaucher. Sie bieten uns reichliche Fotomotive und wir beobachten wie sie aufgeregt durch die Lüfte flattern. Neben den entzückenden Tieren sehen wir uns auch den Dyrhólaey (Torhügelinsel), einen großen Torbogen an. Nachdem alle wieder im Bus sitzen, setzen wir unsere Fahrt entlang der Küste bis nach Skógar fort, wo wir uns zuerst den Skógarfoss, einen 60 m hohen Wasserfall, hinter welchem angeblich der Landnehmer Þrasieine Goldkiste versteckt haben soll, anschauen. Anschließend besuchen wir das Heimatkundemuseum, wo wir auf den Spuren der isländischen Geschichte wandeln und mehr über den Beginn der isländischen Kultur sowie die ersten Bewohner erfahren. Auf eine anschauliche Art und Weise werden wir erst durch das liebevoll gestaltete Museum geführt. Dann ist Zeit vor allem das Freilichtmuseum mit den alten Torfhäusern zu erkunden. Wir schauen uns die unterschiedlichen Gebäude von innen und außen genau an. Dabei haben wir vor allem in der Schule viel Spaß ?. Kurzerhand versuchen wir das frühere Schulerlebnis
„nachzuempfinden". Bevor wir weiterfahren, essen wir noch eine Kleinigkeit zum Mittag und der ein oder andere kauft sich noch ein kleines Souvenir. Weiter entlang der Küste geht es in das Gebiet des Vulkanausbruches von 2010. Wo sich der für jeden leicht auszusprechende „Eyjafjallajökull" befindet ?. Dieser hatte damals weite Teile dieses Landstriches mit einer dicken Schicht von Asche und Schlamm bedeckt und mit seiner riesigen Aschenwolke den Flugverkehr in Europa lahm gelegt. Wir alle können uns noch sehr gut an diese Zeit erinnern. Bei einem Film in einem Besucherzentrum sehen wir wie eine isländische Bauernfamilie dieses Ereignis erlebt und nach der Katastrophe ihren Bauernhof wieder zum Leben erweckt hat. Ein toller Film, der uns mit spektakulären Bildern begeistert. Nach dieser Veranstaltung steht nun der wirklich letzte Wasserfall dieser Reise auf dem Programm: der beeindruckende Seljalandsfoss. Besonders ist an diesem, dass man hinter den herabstürzenden Wassermassen entlang laufen kann. Dies wagen auch einige Gäste und schießen unvergessliche Fotos. Nach diesem abenteuerlichen Tag erreichen wir nun wieder den Ausgangspunkt unserer Reise und schließen damit den Kreis, welchen wir zum Anfang unserer Reise begonnen haben. Bei unserer Ankunft in Reykjavík besuchen wir zunächst jedoch noch das zweite Wahrzeichen der Stadt, den Perlan, übersetzt die Perle. Dies ist eine Glaskuppel, welche sich auf 6 Heißwassertanks befindet. Da sich diese Kuppel auf dem Hügel Öskjuhlíð thront, haben wir einen tollen Ausblick über die Stadt, die Faxaflói-Bucht und den Inlandsflughafen. Nun geht es aber zurück in das Hotel Plaza, wo wir bereits schon am Anfang unserer Reise geschlafen haben. Dann ist es auch schon Zeit Abschied von unserem fantastischen, immer lächelnden Busfahrer Sigi sowie von unserem Reiseleiter Ulrik zu nehmen. Wir bedanken ihnen für ihre gute Betreuung und die Art und Weise wie uns durch dieses einzigartige Land geführt haben. Nachdem wir alle unsere Zimmer bezogen haben, ist noch etwas Zeit bis zum Abendessen, um noch einen kleinen Spaziergang durch die Stadt zu unternehmen oder um die vielen tollen Erlebnisse Revue passieren zu lassen. 19:00 Uhr treffen wir uns an der Hotelrezeption. Gemeinsam laufen wir zum Restaurant Reykjavik, das sich gleich schräg gegenüber von unserem Hotel befindet. Ein letztes Mal genießen wir ein leckeres 3-Gänge-Menü und verbringen einen schönen Abend. Da der Tag noch jung ist, treffen sich einige der Gäste zum Abschluss noch in der Hotellobby, um die letzten Schlucke des Brennivíns zu „vertilgen" .

Mittwoch, 16.07.14: Freizeit in Reykjavík – Blaue Lagune – Keflavík

Der heutige Tag in Reykjavík steht zur freien Verfügung. Das Wetter soll etwas durchwachsen sein, aber dennoch hat sich der Großteil der Gruppe zu einem gemeinsamen Stadtrundgang verabredet. Doch bevor wir starten, verabschieden wir erst einmal unsere lieben Gäste aus Stuttgart. Denn sie werden sich heute noch etwas in der Blauen Lagune entspannen und dann ihre letzte Nacht in Reykjavik verbringen. Nachdem wir unser Gepäck sicher in dem Besprechungsraum des Hotels verstaut haben, brechen wir zu unserer Erkundungstour auf. Unser erster Anlaufpunkt ist das Rathaus, welches sich direkt am Stadtteich von Reykjavík befindet und aus Stahl, Glas und Chrome besteht. Wir gehen hinein und schauen uns das riesige Reliefmodell von Island an. Hier können wir den Ablauf unserer Reise nochmals nachvollziehen. Weiter geht es vorbei an der Skulptur des Unbekannten Arbeiters und dem Stadtteich mit seinen entzückenden Entlein bis zur 73 m hohen Hallgrímskirche. Sie ist eines der Wahrzeichen von Reykjavík und mit 1.200 Sitzplätzen das größte Gotteshaus auf Island. Vor ihr befindet sich die Skulptur von Leif Eriksson, die 1930 anlässlich der 1.000-Jahr-Feier des Althing Islands von den USA geschenkt wurde. Als wir die Kirche erreichen, werden gerade noch die Leute für ein Gesangskonzert hereingelassen. Kurzerhand entscheidet sich auch eine Dame unserer Gruppe dem Konzert beizuwohnen. Wir nutzen unterdessen die Zeit um den Turm der Kirche mit einem Fahrstuhl zu „erklimmen" . Von oben bietet sich uns ein toller Ausblick auf die Stadt und die Bucht. Als wir alle wieder unten sind, beginnt es stark zu regnen. Wir entscheiden uns den Regenguss abzuwarten und nach dem Gesangskonzert noch die Kirche von innen zu besichtigen. Sie ist eher schlicht gehalten, wartet aber mit einer fantastischen Orgel auf. Nun ist der Regen auch vorbei und wir können unseren Rundgang fortsetzen. Entlang der Frakkastígur spazieren wir bis runter bis zum Meer, wo sich das berühmte Sonnenboot befindet. Dieses wurde 1986 von dem Künstler Jón Gunnar Árnason geschaffen und bietet uns für ein letztes Gruppenfoto ein gutes Motiv. Nächstes Ziel ist nun die Harfe (Harpa), die direkt am Hafen von Reykjavík gelegen ist. Sie ist ein Konzert- und Konferenzhaus, welches erst 2011 eröffnet wurde und durch seine einzigartige Architektur beeindruckt. Neben dem Sitz der Nationaloper und des Nationalorchesters befinden sich in diesem Gebäude auch Souvenirgeschäft sowie ein Restaurant, wo einige einen vorzüglichen Snack genießen und andere sich mit einem Kaffee vergnügen, da für das Mittagessen bereits schon ein Stopp an dem legendären Hot Dog-Stand Baejarins Beztu Pylsur, wo auch schon Bill Clinton einen Hot Dog verzehrt hat, geplant ist. Und so gehen wir direkt nach unserem Besuch der Harfe zu diesem Imbiss. Der Hot Dog schmeckt lecker, so dass wir glatt noch einen vertragen könnten. Aber wir halten uns zurück und lenken unsere Aufmerksamkeit auf die zahlreichen Souvenirläden, die wir noch besuchen wollen, um ein paar letzte schöne Andenken zu erstehen. Hiermit endet auch unsere gemeinsame Rundtour. Jeder nutzt die restliche Zeit bis zum Treff im Hotel für individuelle Dinge, die noch „abgearbeitet" werden müssen. Dann gönnen sich einige noch ein kühles Bier zur Happy Hour im Hotel und schon ist es soweit, dass unser Bus zur Abfahrt nach Keflavík bereit steht. Wir nehmen unser Gepäck und besteigen den Bus, der uns zum Hotel Smari in unmittelbarer Nähe des Flughafens bringt. Unterwegs hören wir noch etwas isländische Volkmusik und erkennen sofort das berühmte Reiterlied wieder, das uns Ulrik während der Rundreise vorgesungen hat. Im Hotel angekommen, gehen wir nach dem Check-In gleich zum Abendessen, welches uns heute in Buffetform serviert wird. Anschließend geht ein Großteil der Gäste gleich zu Bett, denn vor uns stand eine sehr kurze Nacht. Die anderen prüfen noch den Weg zum Flughafen, welchen wir morgen früh gehen werden.

Donnerstag, 17.07.14: Heimflug

Mitten in der Nacht werden wir von unseren bestellten Anrufen bzw. Türklopfen geweckt. Bevor es jedoch zum Flughafen geht, stärken wir uns noch bei einem reichlichen Frühstück. Mit gepackten Koffern verlassen wir anschließend das Hotel und laufen in nur ca. 5 Minuten bis zum Flughafen. Schnell checken wir ein und passieren wir durch die Sicherheitskontrolle. Nun bleibt noch etwas Zeit, um die restlichen Krönchen umzusetzen oder aber auch zurückzutauschen. Gegen 6 Uhr starten wir mit der WOW Air in Richtung Deutschland. Der Abschied fällt uns schwer, doch wir nehmen allerhand tolle Erlebnisse und faszinierende Eindrücke mit nach Hause. Gegen Mittag kommen wir in Berlin an, wo wir bereits schon von unseren lieben Transferfahrern erwartet werden. Nun heißt es auf Wiedersehen sagen!
Liebe Gäste,
die Reise mit Ihnen/Euch war super. Es hat mir sehr gefallen Sie/Euch nach Island, der Insel aus Feuer und Eis begleiten zu dürfen und ich werde mich gern an diese schöne Zeit zurückerinnern. Ich wünsche Ihnen alles Gute und viel Gesundheit und würde mich freuen, Sie/Euch auf einer zukünftigen Reise wiederzusehen.
In diesem Sinne „takk takk" für die schöne Zeit.
Ihre/Eure Nadine

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