Reisebericht: Rundreise Island – Naturparadies im Atlantik

09.06. – 18.06.2015, 8 oder 10 Tage Rundreise Reykjavik – Goldener Kreis – Akureyri – Myvatn – Ostfjorde – Höfn – Vatnajökull – Vik (Bei der 10–Tage–Reise zusätzlich Snaefellsnes–Halbinsel)


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Island - ein Land voller Kontraste - ein Land aus Feuer und Eis. Mit viel Neugier auf ein Naturerlebnis begebe ich mich mit 38 reiselustigen Gästen auf Tour um ein einmaliges Land näher kennen zu lernen…
Ein Reisebericht von
Sylvia Sann
Sylvia Sann

1. Tag, 09.06.2015: Anreise nach Island

Der erste Tag beginnt schon aufregend. Mittels des Haustür-Transfer-Services, den man bei Eberhardt TRAVEL buchen kann oder mit Selbstanreise zum Flughafen Berlin Schönefeld treffe ich mich mit den Gästen meiner Reisegruppe ebenda. Nach der Begrüßung spazieren wir gemeinsam ins Terminal D um für unseren Flug bei der WOW Air einzuchecken. Hier erfahren wir, das sich unser Abflug um zwei Stunden nach hinten verschieben wird...na super. Als Ausgleich erhalten wir einen Gutschein, den wir im Sicherheitsbereich in Speisen und Getränken umwandeln. So langsam vergehen die zwei Stunden aber irgendwie werden wir nicht schlauer bzw. infomiert, wann denn nun endlich unser Abflug sein soll. Viertel drei schließlich landet der Flieger aus Island. Nun müssen noch alle Gäste aussteigen und das Reinigungspersonal seinen Job erledigen. Kurz nach um vier hebt der Flieger endlich Richtung Norden ab. Nach rund dreieinhalb Stunden Flug erreichen wir den internationalen Flughafen von Kevlavik. Nachdem alle ihre Koffer in Empfang nehmen konnten, freuen wir uns sehr, dass unsere örtliche Reiseleiterin Rosa auf uns gewartet hat und uns in Empfang nimmt. Gemeinsam mit ihr und unserem Busfahrer Simond brechen wir schließlich nach Reykjavik auf, das rund 50 Kilometer entfernt liegt. Wir checken in unserem Hotel Klettur ein und begeben uns recht schnell zu dem Restaurant „Töpfe und Pfannen", wo wir bereits zum Abendessen erwartet werden. Die junge nette Kellnerin hatte schon Angst, dass wir verloren gegangen sind. Es gibt sehr leckeren Lachs zur Hauptspeise und auch allgemein kann man sagen, dass wir hier mit einem köstlichen 3-Gang-Menü verwöhnt werden. Wer jetzt immer noch nicht müde ist und durch die Tageshelle kommt man auch gar nicht auf die Idee, das bereits Schlafenszeit ist, spaziert noch ein wenig in der näheren Umgebung, um einen ersten Einblick von der isländischen Hauptstadt zu erhalten.

2. Tag, 10.06.2015: Stadtrundfahrt in Reykjavik und Goldener Kreis

Nach einer guten Nacht startet unser erster Tag beim Kampf um den Kaffee im Frühstücksraum. Leider hat das Hotel nur einen Kaffeeautomaten und drei Gruppen frühstücken gleichzeitig. Der Kampf und die besten Plätze ist eröffnet;-) Aber nachdem alle mehr oder weniger gesättigt am Bus erscheinen, kann unser Tag in Reykjavik und Umgebung endlich beginnen. Zunächst holen wir die gestern aufgrund der Flugverspätung verpasste Stadtrundfahrt nach. Simond, unser Busfahrer bringt uns zunächst zu dem Wahrzeichen der isländischen Hauptstadt, zur Hallgrímskirkja. Da das imposante Gebäude bereits geöffnet hat, treten wir hinein....und sind über die Schlichtheit der Inneneinrichtung doch sehr erstaunt. Rosa erzählt uns wichtige Einzelheiten zur Kirche und wir bewundern die Orgel und das Taufbecken. Anschließend führt uns unsere Rundfahrt vorbei am nordischen Haus, dem Universitätsgelände, dem Nationalmuseum, der katholischen Kirche zum Hafen, wo sich auch die "Harpa" befindet. Vorbei am kleinen weißen Höfði Haus, indem sich 1986 Gorbatschow und Reagan zu einem historischen Treffen trafen, ist unser nächster Programmpunkt der Besuch einer Bank - natürlich zum Geldwechseln oder Geldziehen. Rosa bemerkt noch im Bus, dass es in der Bank auch einen Kaffeeautomaten mit leckerem Kaffee gibt und was macht meine Gruppe? Stürmt den Kaffeeautomaten...finde ich sehr amüsant. Bei uns in Deutschland würde so was nie funktionieren. Und nachdem alle ihr isländisches Geld im Portmonaie haben, stürmen wir noch einmal die Personaltoilette, die uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt wird. Dann geht es weiter zum Goldenen Kreis. Wir fahren über einen Lachs-Fluss aus der Stadt hinaus und lassen die Gebäude und den vielen Verkehr hinter uns. Vorbei am Haus des Autoren Halldor Laxness erreichen wir dann schließlich Thingvellir. Der Nationalpark liegt in einer Grabenbruchzone, wo besonders die Auseinanderdriftung der amerikanischen und europäischen Platten zu sehen sind. Wir spazieren hindurch und genießen die weite Aussicht. Weiter den Weg entlang am Ende der Schlucht fotografieren wir den Wasserfall Öxarárfoss. Nach einer kurzen Pause in einer kleinen Raststätte fahren wir weiter zum Geysir Stokkur. Bei einem kleinen Rundgang durch das abgegrenzte Gebiet erklärt uns Rosa einige Fakten. Dann wollen wir natürlich den Geysir in voller Größe sehen, der minütlich nach oben "schießt". Mal hat er mehr an Höhe, mal weniger....Den meisten Reisegästen gelingt auch ein schöner Schnappschuss...man muss halt nur schon den Finger auf dem Auslöser haben. Zur Mittagszeit stärken wir uns in dem angrenzenden Selbstbedienungsrestaurant. Oder einige shoppen die ersten Souvenire im dazugehörigen Laden. Simond erwartet uns  schließlich am Bus und bringt uns zum bekannten Wasserfall Gullfoss. Erst spazieren wir am unteren Ufer entlang bis zur Wasserkante....wir müssen aufpassen, damit wir bei den nassen Steinen nicht ausrutschen. Danach laufen wir eine Treppe hinauf und haben von oben noch einen viel besseren Blick auf den Wasserfall. Ach, ist die Natur nicht unendlich schön? Zurück geht es nach Reykjavik. Der Himmel zieht sich immer mal zu und einige Regentropfen landen auf unserer Busfrontscheibe. Vorbei an einem Sommerhaus, das ziemlich nah an einem der zahlreichen Vulkane steht und von allerlei großen Gesteinsbrocken, das hat wohl ein Mann für seine Schwiegermutter gebaut, erreichen wir am späten Nachmittag wieder die Hauptstadt. Bevor wir unser Hotel wieder erreichen, halten wir noch einmal an der "Perlan", ein Warmwasserspeicher. Hier fahren wir mit dem Fahrstuhl auf die Aussichtsplattform und genießen einen wunderbaren Ausblick auf Reykjavik, die Hallgrímskirkja und das Meer. Der restliche Abend steht uns frei zur individuellen Gestaltung. Einige Gäste spazieren nochmal zum Hafen, einige holen sich eine Kleinigkeit im nahgelegenen Supermarkt oder gehen zum Italiener speisen. Ich begleite ein Ehepaar in die Haupteinkaufsstraße, wo wir in einem kleinen Hinterrestaurant zum Abendessen einkehren. Alles ist sehr schön eingerichtet und unser Essen schmeckt uns auch sehr gut. Die Preise sind jedoch sehr sehr gewöhnungsbedürftig. Ich bezahle für ein alkohlfreies Getränk und einen Salat umgerechnet 18 Euro. Na aber was soll es...es hat ja geschmeckt.

3. Tag, 11.06.2015: Snæfellsnes

Heute heist es Kofferpacken. Nach dem Frühstück holen uns Rosa und Simond ab und wir verlassen Reykjavik zunächst in nördliche Richtung. Vorbei an einer Hühner- und Schweinezuchtfarm und einem spiegelglatten See fahren wir in Richtung Morsfellsbaers. Vorn sehen wir einen wolkenverhangenen Vulkan - sehr mystisch. Durch einen fast 6 Kilometer neuen Tunnel, der sich 170 Meter unter dem Meer befindet und vorbei am Walfjord fahren wir weiter nach Borganes, wo wir unsere erste Pause am heutigen Tag im N1 machen. Nachdem alle mit frischem Kaffee oder einer Kleinigkeit zu Essen versorgt sind, geht es weiter zur Halbinsel Snæfellsnes, zunächst auf die südliche Seite der Insel. Unterwegs halten wir immer mal an für eine Fotopause u.a. an einer kleinen romantischen Kirche mitten im Nirgendwo und am Gletscher. Unsere Mittagspause verbringen wir im kleinen Örtchen Anastapir. Nachdem Rosa für uns eine Toilette in einem niedlichen Restaurant gefunden hat, wärmen wir uns dort mit heißen Kaffee auf. Der kleine Raum ist mit allerlei Dekoration aus längst vergangenen Tag ausgestattet, alten Büchern und Nähmaschinen usw. Gut gestärkt spazieren wir dann vom Hafen aus entlang der Bucht und sehen einheimische Vögel. Die Wellen gehen hoch und von einer Aussichtsplattform ganz in der Nähe des Mahnmals aus sehen wir unsere ersten Walen auf dieser Reise. Ich höre es nur noch knipsen und die Worte "da vorn", "mehr rechts", "habt ihr sie gesehen"...ein wirklich wunderbares Glücksgefühl durchströmt uns und wir sind sehr happy. Nach einem weiteren Fotostopp an Gletscher Snaefellsjökull fahren wir weiter nach Dritvik. Rechts und links des Busses fahren wir vorbei an Lavagesteinen. Eine weitere Wanderung erwartet uns in Dritvik/Djupalonsandor. Bergab gehts zum Meer, wo wir einen beruhigenden Blick auf das Wasser haben. Ein kleiner Bergsee hinter einer Felsenwand entpuppt sich beim näheren Hinsehen als weniger schön als von oben gesehen;-). Am zeitigen Nachmittag schließlich erreichen wir die kleine Hafenstadt Olafsvik, wo wir eine weitere Kaffeepause einbauen. Gemeinsam mit einer Familie aus meiner Reisegruppe probiere ich von isländischen Leckereien in einer einheimischen Bäckerei...zusammen mit einer Tasse wunderbaren Cappuccino....herrlich. Simond fährt uns dann weiter entlang der nördlichen Seite der Halbinsel durch viele kleine Fischerdörfchen. Vom Bus aus können wir immer wieder schneebedeckte Berge und kleine Wasserfälle entdecken. Kurz vor unserer Ankunft in Stykkisholmur halten wir nochmal am Grab einer Nonne. Wenn man dreimal rückwärts um das Grab herumläuft, soll sich ein Wunsch erfüllen....meint Rosa. Naja, viele sind darum gelaufen...rückwärts und ohne zu sprechen....mein Wunsch hat sich bisher nicht erfüllt. Kann meine Reisegruppe da von Erfolgen sprechen? Nach unserem Abendessen in unserem Hotel in Stykkisholmur spaziere ich noch mit einigen Gästen zum nahegelegenen Hafen und zum Leuchtturm. Mit der "untergehenden" Sonne hat man hier ein schönen Blick auf das Meer. Ein schöner Tag geht zu Ende.

4. Tag, 12.06.2015: Snæfellsnes – Pferdefarm – Akureyri

Wieder verlassen wir mit den Koffern das Hotel. Simond entscheidet sich für die Schotterpiste und macht uns damit eine riesige Freude: vorbei an zahlreichen vorgelagerten Inseln genießen wir eine wunderbare Natur-Panorama-Fahrt auf der Halbinsel Snaelfellsnes. Am späten Vormittag erreichen wir schließlich den Krater Grabrok. Wir laufen die vielen Treppen hinauf und spazieren entlang des Kraters. Dieser ist auch gut zu belaufen, so das alle Gäste dieses Ereignis auch mit erleben können. Dann geht es weiter in Richtung Stadarskali, wo wir unsere Mittagspause verleben. Am Nachmittag steht dann ein weiteres Highlight dieser Reise auf unserem Programm: wir besuchen eine Farm mit isländischen Pferden. Die Inhaberin Anna begrüßt uns herzlich. Zunächst schauen wir uns die Pferde in ihrem Gestüt an bevor sie uns alle wichtigen Fakten und Details zu den Islandpferden erzählt. Natürlich dürfen wir auch jede Menge Fragen stellen. Im Anschluss nehmen wir auf der Terrasse einer kleinen Holzhütte Platz und Anna's Töchter führen uns die fünf verschiedene Gangarten der heimischen Pferde (Schritt, Trab, Galopp, Tölt und Pass) vor. Wir applaudieren begeistert. Anna serviert uns dann noch heißen Kaffee oder Tee zur Erwärmung und verköstigt uns noch isländischen Palatschinken. Nach einem weiterem Fotostopp an einem Torfhaus erreichen wir schließlich die zweite Großstadt Islands, Akureyri, im Norden der Insel. Rosa und Simond unternehmen mit uns eine orientierende Stadtrundfahrt und wir sehen unter anderem den Hafen, das Krankenhaus sowie das alte Akureyri. Wir checken im Sommerhotel "Edda Akureyri" ein. Das Haus ist das Jahr über ein Internat und in den Sommerferien wird dieses dann in ein Hotel umfunktioniert - sehr üblich auf Island, auch in den anderen skandinavischen Ländern. Wir sind alle im modernen Teil des Hauses untergebracht. Nach dem Abendessen, eines der besten auf der Reise, gehe ich mit dem Großteil meiner Reisegruppe hinunter zum Hafen. Wir wollen Wale sehen:-) und haben eine Walsafari gebucht. Mit dem Schiff und einem deutschsprachigem Guide an Bord unternehmen wir eine Ausfahrt in den Fjord hinein. Leider ist es uns nur vergönnt, zwei Wale zu sehen aber die schöne Schifffahrt mit dem tollen Wetter und der noch besseren Sonne lassen uns das fast vergessen lassen. Ich muss an dieser Stelle auch nochmal anbringen, dass die Sonne ja nicht untergeht und es 22:47 Uhr immer noch wahnsinnig hell ist....damit verliert man auch jegliches Zeitgefühl auf der Insel.

5. Tag, 13.06.2015: Godafoss – Myvátn – Badelagune Jardöbin – Dummorborgir

Heute dürfen die Koffer mal im Hotel stehen bleiben. Kur nach Verlassen des Edda-Hotels machen wir auf der gegenüberliegenden Seite von Akureyri einen Fotostopp, um die Stadt einmal als Panorama fotografieren zu können. Dann geht es weiter in das Gebirge hinein. Durch das Tal schlängelt sich ein kleiner Fluss durch die Gebirgszüge. Das Tal wurde einst durch den Eiszeitgletscher geformt. Kurz danach erreichen wir den imposanten Wasserfall Godafoss, wo wir natürlich Zeit zum Ausstieg haben. Wir spazieren entlang des Weges um das für uns beste Fotomotiv zu bekommen. Ein weiteres Naturwunder, das uns begeistert! Weiter führt uns der Weg nach Myvatn, zum Mückensee. Vorbei kommen wir an der Plattenspaltung, die die südöstliche von der nordwestlichen Platte trennt. Der Mückensee ist der viertgrößte See Islands und befindet sich in einer Höhe von 277 Metern über dem Meeresspiegel. Wir unternehmen hier eine Wanderung an den Pseudo-Kratern und müssen hier sehr gegen den Wind ankämpfen, der heute seinen Weg über die Insel sucht. Aber der Ausblick hier auf See und Krater macht einiges wieder wett. Leicht durchgefroren erreichen wir zur Mittagszeit die Badelagune Jardöbin. Wer will, kann sich nun im heißen Wasser wieder wärmen - und das wollen viele. Der Dampf steigt in die Höhe, die Stimmung der Gruppe ist super und was kommt von oben? Einige Schneeflocken. Ist das nicht etwas besonderes? Wer nicht mit baden gehen mag, kann sich in der hauseigenen Cafeteria stärken oder einfach einen Kaffee genießen. Nach dem Baden ist die Gruppe wieder komplett und wir fahren weiter zum den kochenenden Schlammlöchern. Da es in den letzten Stunden ergiebig geregnet hat, ist der Weg hier sehr bescheiden. Trotzdem wollen wir ja die kochenden Schlammlöcher sehen....ein Ereignis, das man bzw. wir wohl nicht sehr oft zu Gesicht bekommen werden. Da nimmt man gern in Kauf, dass wir danach unsere Schuhe erstmal entschlammen müssen, damit wir den Bus nicht komplett dreckig machen. Nach einem weiteren Fotostopp oberhalb der Lagunen erreichen wir schließlich Dimmurborgir. Hierbei handelt es sich um ein Lavafeld östlich des Mückensees, wo wir eine weitere Wanderung unternehmen. Die Steine der Lava sind förmlich sehr bizarr und erinnern uns an eingefallene Burgen und Türmen - dieses Abbild ist auch der Namensgeber. Die Mythologie berichtet, das hier Elfen und Trollen gesehen wurden - leider haben wir heute nicht das Glück gehabt. Aber dafür sehen wir 13 Weihnachtsmänner - das ist doch auch was, oder?
Unser letztes Ziel für heute ist schließlich wieder Akureyri. Wir haben Glück und dürfen heute wieder eher zu Abend essen. Anschließend besteht noch die Möglichkeit, den Botanischen Garten anzuschauen, der direkt am Edda-Hotel angrenzt oder in die Stadt zu gehen. Oder aber, und dieses Angebot nehmen auch einige Gäste meiner Gruppe sehr gern an, kann man am heutigen Tag einen Ausritt auf isländischen Pferden erleben. Für begeisterte Reiter, oder die die es werden wollen, ein wunderschönes Erlebnis.

6. Tag, 14.06.2015: Husavik – Asbyrgi – Dettifoss

Und wieder heißt es Kofferpacken und Abschied nehmen von Akureyri. Nach einem kurzen Stopp im Supermarkt schlagen wir zunächst den gleichen Weg wie am Vortag ein. Bald aber führt uns unser Weg nach rechts weg und nach rund anderthalb Stunden Fahrt erreichen wir das kleine Städtchen Husavik. Wir haben ein wenig Freizeit am Hafen um uns die Beine zu vertreten, einen Kaffee zu holen und das Treiben am Hafen zu beobachten. Dann geht es weiter zur Felsenschlucht Asbyrgi, die aus Basaltgestein besteht. Wir unternehmen eine Wanderung in der Schlucht, die in ihrer Form an ein Hufeisen erinnert. Wir kommen dabei auch an einem See vorbei, indem sehr viele Enten leben. Was besonders auffällt: wir spazieren hier durch einen Wald, der zumeist aus Birken und Fichten besteht. Ein Wald ist doch eher eine Seltenheit hier auf Island und so genießen wir die frische Waldluft besonders. Wir klettern einen Felsvorsprung hinauf und haben von hier oben einen fantastischen Ausblick auf den vor uns liegenden See und den Wasserfall, dessen Wasser im See gespeist wird. Zudem kreisen über uns die heimischen Vögel, die gerade ihre Kinder füttern und vor uns beschützen wollen. So halten wir uns nicht allzulange hier auf sondern gehen zurück zum Bus und verbringen unsere Mittagspause auf der Terrasse des sehr interessanten Besucherzentrums. Danach fährt Simond den Weg zurück, weiter Richtung Mückensee (der heute seinem Namen alle Ehre macht) und nach einer ziemlich langen Fahrt erreichen wir schließlich den Wasserfall Dettifoss. Wir spazieren rund zehn Minuten über Stock und Stein bevor wir die tosenden Wassermassen zu Gesicht bekommen. Im ganzen zählen hier drei Wasserfälle zum Dettifoss....zwei davon sehen wir als wir an der Kante entlang spazieren. Da wir noch einen langen Weg bis nach Egilsstadir vor uns haben, machen wir uns nach einer Stunden Aufenthalt am Wasserfall weiter auf dem Weg. Zwischendurch machen wir noch eine Pause auf dem höchstgelegensten Bauernhof auf Island. Eine kleine Farm mit kleinen Gästehäuseren, einer eigenen Kirche, einem eigenen Hubschrauberlandeplatz und einer Art Gasthaus, in dem wir uns bei heißem Kaffee und Kakao wärmen, machen diesen Ort sehr idyllisch. Am Abend erreichen wir schließlich Egilsstadir und ein langer Tag geht zu Ende.

7. Tag, 15.06.2015: Ostfjörde – Höfn

Heute verspricht uns Rosa eine wunderbare Panoramafahrt entlang der Ostfjorde und wir werden nicht enttäuscht. Die Sonne, die sich heute endlich nach ein paar wolkenverhangenen Tagen endlich wieder durchkämpft, perlt auf das Wasser und verleiht der Landschaft damit einen besonderen Reiz. Oberhalb des Reisafjörds hält der Bus für  einen Fotostopp an. Mit dem kleinen Örtchen im Hintergrund ist dies ein wahrlich schöner Anblick. Weiter geht es. Der Bus fährt durch Tunnel und entlang der Straßen, die sich entlang der Küste schlängelt. Hinter jeder Kurve eröffnet sich für uns ein weiteres schönes Landschaftsbild. Am späteren Vormittag erreichen wir schließlich Petras Steinhaus. Ein kleiner wunderschön und mit Liebe zu Detail angelegter Garten mit wahnsinnig vielen Mineralien, die hier ausgestellt sind. Auch die vielen bunten Blumen sind gut für das Gemüt...ein richtig schöner bunter Farbklecks, in der sonst meist gelblich-grauen Landschaft. Wir können uns einfach nicht satt sehen und genießen unseren Aufenthalt hier sehr. Zwischen den Mineralien und Pflanzen sind immer wieder kleine lustige Dinge aufgestellt wie beispielsweise in Osterhase oder Schneewittchen mit den sieben Zwergen. Wer möchte, kann hier auch das ein oder andere Mineral (in Anhänger- oder Ringform) für seine Lieben daheim als Souvenir erwerben. Danach geht es weiter nach Djupivogur. Aber unterwegs sehen wir erstmal was? Rentiere....stehen einfach so am Straßenrand und lassen sich von uns nicht stören. Für mich persönlich eines der Highlights der Reise. Nach einem weiteren Fotostopp am Meer erreichen wir schließlich Djupivogur, ein kleines Dörfchen, wo wir unsere Mittagspause in zwei der hiesigen Restaurants verbringen. Nicht allzu spät heute erreichen wir unser Edda-Hotel in Höfn und haben vor dem Abendessen noch Zeit für einen kleinen Spaziergang. Zum Abendessen gibt es heute eine Delikatesse: es wird Hummer serviert. Und den leeren Tellern nach zu urteilen, hat dieser gut geschmeckt. Nach dem Abendessen werden wir von Jeeps abgeholt und nach einer längeren Fahrt kommen wir in der Basisstation der Schneemobil-Firma an. Jetzt erhalten wir ein neues Outfit: Overall, Stiefel, Helm und Handschuhe. Gut und warm ausgerüstet erklimmen wir im Jeep nun den Gletscher. Aber weit und breit ist kein Schnee oder Eis zu sehen. Dann, als wir die ersten "Krümel" entdecken, hält der Jeep an und wir steigen um in eine Schneeraupe, die uns die letzten Meter hoch zum Gletscher bringt. Hier oben erhalten wir eine Einweisung, wie man mit dem Schneemobil umzugehen hat und schon kann er los gehen, der Fun-Fahr-Spaß. In Kolonne und mit mehr oder weniger Speed erklimmen wir die Eislandschaft und geben uns der Geschwindigkeit hin. Unterwegs halten wir auch für einen Fotostopp und treffen auf die Gäste, die anstelle des Schneemobils eine Jeepfahrt auf den Gletscher gewählt haben. Ich glaube, für alle ist dieser Ausflug ein riesiger Spaß, den man auf jeden Fall empfehlen kann. Weit nach Mitternacht erreichen wir schließlich wieder unser Edda-Hotel in Höfen und fallen glücklich in unsere Betten.

8. Tag, 16.06.2015: Gletscherlagune Jökulsárlón – Nationalpark Skaftatell

Rosa ist heute nett zu uns und so startet der heutige Ausflug auch erst um neun. So können wir wenigstens ein wenig Schlaf nachholen, der durch das späte Zurückkommen ins Hotel auch dringend notwendig ist. Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir die Gletscherlagune Jökulsarlon und nach kurzer Wartzeit steigen wir auf Amphiefahrzeuge um. Das sind Boote mit Rädern, die uns zum Wasser bringen und mit dem wir schließlich eine wunderschöne Bootsfahrt auf der Lagune unternehmen. Leider regnet es heute wieder aber das Gute daran ist, dass die Eisbrocken kristallklar sind und damit eine wunderbare Farbe angenommen haben. Ich kann gar nicht beschreiben, wie schön das aussieht. Unser Guide holt schließlich einen Eisblock aus dem Wasser und verteilt diesen zum Anfassen, Fotografieren, Lutschen....Zurück am Hafen überqueren wir mit dem Bus die Straßenseite und unternehmen am Strand noch einen kleinen Spaziergang, an dem ebenfalls viele Eisblöcke liegen. Die "Steine- und Sandjäger" meiner Gruppe sind auch wieder aktiv...ich bin gespannt, ob jemand auf dem Rückflug Übergepäck hat. Weiter geht es in Richtung Nationalpark Skaftatell. Unterwegs halten wir nochmal, um die Gletscherzunge zu fotografieren und erreichen schließlich das Besucherzentrum. Nach einer Pause, in der meine Gruppe sich einen Film über den Nationalpark anschaut, unternehmen wir eine weitere Wanderung zum Gletscher.. Kurz nach um vier erreichen wir Vik, unseren Übernachtungsort für die kommende Nacht. Auch jetzt haben wir wieder ausreichend Zeit für einen individuellen Spaziergang zum nahegelegenen Meer oder zum gegenüberliegenden Laden, indem man zahlreiche Souvenirs oder Einkleidungsmode erstehen kann. Der Tag klingt nach einem sehr leckeren Abendessen an der Bar aus.

9. Tag, 17.06.2015: Abenteuerliche Südküste – Reykjavik

Unser letzter "richtiger" Tag auf Island ist angebrochen. Mit gepackten Koffern gehen wir zum Bus und unsere letzte Etappe beginnt. Nach einem kurzen Fotostopp an einem Mahnmal halten wir am südlichsten Bauernhof der Insel. Hier spazieren wir zum Meer und wollen eigentlich die berühmten Papageientaucher sehen und fotografieren. Da zurzeit aber Brutzeit ist, bekommen wir die niedlichen Tierchen leider nicht zu Gesicht (einige aus der Gruppe sehen zwei, die Glücklichen). Dafür weht uns auch heute ein heftiger Wind um die Nase und die Wellen sind mehrere Meter hoch. Wer hier zu nah ans Wasser geht, bekommt definitiv nasse Füße. Danach geht es weiter Richtung Reykjavik. Am Skogar-Wasserfall halten wir wieder für eine Fotopause und besuchen im Anschluss das Freilichtmuseum Skogarmuseum. Zunächst haben wir eine kleine Führung und der Guide erzählt uns alles wichtige zum früheren Leben auf der Insel. Danach haben wir Zeit, uns die Torfhäuser samt Inneneinrichtung, die Schule, ein weiteres Wohnhaus und die Kirche auf eigene Faust anzuschauen. Es ist hier alles sehr detailliert ausgestellt...finden wir sehr klasse. Während unserer anschließenden Mittagspause im Museum wärmen wir uns bei einer köstlichen, heißen Suppe. Während unserer Fahrt entlang der südlichen Küste von Island kommen wir nun dem bekannten Vulkan Eyjafjallajökull näher, der im Jahr 2010 den Flugverkehr in Europa lahm legte. Unterhalb des Vulkans wohnt eine Familie auf ihrem Bauernhof und deren Leben rund um den verherrenden Aschewolkenausbruch wurde vor fünf Jahren mit einer Videokamera dokumentiert. Diesen Film schauen wir uns nun im VisitorCenter an - ganz schön beeindruckend und imposant, diese Bilder zu sehen. Nachdem wir uns wieder gesammelt haben, halten Simond und Rosa während der Weiterfahrt noch an einem letzten Wasserfall an, dem Selfoss. Hier haben wir sogar die Möglichkeit, hinter dem Wasserfall entlang zu wandern, was wahrschlich mal ein anderes, beeindruckendes Fotomotiv ist. Kurz nach vier erreichen wir schließlich wieder die isländische Hauptstadt und eine beeindruckende Naturfahrt rund um die Insel neigt sich dem Ende. Mit einer Zusammenfassung der Reise verabschieden wir uns von Rosa und Simond und erreichen schließlich wieder unser Hotel "Klettur", indem wir schon zu Beginn der Reise übernachtet haben. Der letzte Abend der Reise klingt bei einem leckeren Steak-Abendessen im Steakhouse aus.

10. Tag, 18.06.2015: Heimreise

Die letzte Nacht war wirklich sehr kurz. Um zwei Uhr nachts klingeln unsere Wecker und nachdem wir einigermaßen erwacht sind, steht ab halb drei in kleines Frühstück für uns bereit. Eine knappe Stunde später holt uns Simond ab und bringt uns über die leeren Straßen Islands zurück zum Flughafen. Wir verabschieden uns von Simond und er spricht seine Worte "Thank you for the trip";-). Noch vor dem Check-In sind wir da. Wir erhalten unsere Bordkarten und geben im Sicherheitsbereich noch unsere letzten Kronen aus bzw. tauschen diese zurück. Auch Tax Refund ist möglich. Pünktlich hebt dann der Flieger ab in Richtung Berlin, der für einige Gäste in den letzten Reihen noch eine "ganz besondere Überraschung" bereit hält (tut mir leid aber ich musste das Thema kurz anschneiden). In Berlin angekommen verabschieden wir uns und reisen mit oder ohne gebuchten Haustür-Transfer-Service nach Hause zurück.
Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal bei meiner Reisegruppe, die mit 38 Gäste doch sehr groß war, bedanken. Sie waren alle sehr nett, stets püntklich und immer respektvoll. Ich würde mich wirklich sehr freuen, den ein oder ander Gast bei einer meiner kommenden Reisen wieder sehen zu dürfen, har!

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Kommentare zum Reisebericht

Hallo Sylvia, heute endlich auch von uns mal ein Zeichen. Der Urlaub ist nun zwar schon eine Weile vorbei, aber...
Es war eine wunderbare Reise mit Ihnen und Rosa. Ich bin jetzt dabei unser Fotobuch zu erstellen nutze dazu natürlich Ihren Reisebericht das erleichtert die Sache und man kann vieles nochmal durchleben und bewusster aufnehmen. Ihre Bilder sind ganz toll diese finden teilweise sich auch in unserem Buch wieder. Im nachhinein habe ich mir noch Bücher besorgt über Elfen, da spiegelt sich so vieles wieder was die Rosa erzählt hat, ich könnt mich da immer wieder amüsieren. Habe aber dabei auch eines gefunden wo vieles erklärt wird wie diese Sagen in Island zu Stande gekommen sind und das ist recht interessant. Rosa lebt auf.
Haben Sie denn mal was von der Fam. Thiem gehört, wir hatten denen gleich nach dem Urlaub Fotos vom Reiten geschickt und einig andere wo sie mit drauf waren bis heute aber keine Reaktion, na ja...
Wir wünschen Ihnen weiterhin alles alles Gute für Sie persönlich, für Ihre Reisen und immer tolle Menschen die Sie begleiten, Cora Heber und Dithmar Sachse

cora Heber /Dithmar Sachse
18.08.2015

Liebe Frau Heber, lieber Herr Sachse,
vielen Dank für Ihr Lob. Es macht mich immer glücklich, wenn meine Reisegäste zufrieden von einer Reise zurück kehren und auch noch lange davon zehren. Auch wir hier im Büro sprechen noch viel über Island. Und Sie haben ja auch ganz tolle Fotos gemacht. Ihre Collage hängt bei mir bei meiner Fotogalerie....die ist wirklich sehr schön geworden.
Auch für Sie alles Liebe und Gute und vor allem Gesundheit.
Es grüßt herzlich, Ihre Sylvia

Sylvia
21.08.2015