Reisebericht: Rundreise Island – Naturparadies im Atlantik

30.06. – 09.07.2015, 8 oder 10 Tage Rundreise Reykjavik – Goldener Kreis – Akureyri – Myvatn – Ostfjorde – Höfn – Vatnajökull – Vik (Bei der 10–Tage–Reise zusätzlich Snaefellsnes–Halbinsel)


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Die Insel Island ist einmalig. Gletscher, Sandwüsten, üppiges Grün und eine abwechslungsreiche Küste sind faszinierend. Mit der Unabhängigkeit 1944 wurde der Sprung vom Mittelalter in die Moderne vollzogen und viele spektakuläre Gebäude errichtet.
Ein Reisebericht von
Ria Heilmann
Ria Heilmann

Anreise mit WOW Air am 30.06.15 von Berlin nach Keflavik

Wir waren alle sehr gespannt auf Island und trafen uns pünktlich in Berlin-Schönefeld zum Abflug. Es ging alles schnell und reibungslos und 13 Uhr startete unser Flugzeug. Die Uhren wurden um 2 Stunden zurück gestellt und so waren wir schon am Nachmittag auf Island.
Der internationale Flughafen liegt auf der Halbinsel Keflavik und bis nach Reykjavik waren es 50 km. Noch am Kofferband tauschten wir Geld und draußen trafen wir unsere Gäste aus Frankfurt kommend und unseren Fahrer Jon. Nun waren wir komplett und die Erkundung der Insel konnte beginnen. Jon zeigte uns auf der Fahrt in die Stadt das Wikingerdorf, wo alljährlich Festspiele stattfinden und den Wohnsitz des isländischen Präsidenten. Danach fuhren wir in das Tal der heißen Quellen, wo sich heute die wichtigsten Sportstätten und ein großes Freizeitbad befinden. An der Uferstraße stoppten wir an der "Sonnenfahrt" zu einer Fotopause und weiter ging es vorbei an der Harpa und den neuen Gebäuden im Hafenviertel, um das alte Stadtzentrum herum, hinauf zur Hallgrimskirja-dem Wahrzeichen Reykjaviks. Wir nahmen uns Zeit für eine Innenbesichtigung und staunten über die riesige Orgel, die unten im Kirchenschiff gespielt wird. Danach brachte uns Jon auf den Perlan, zum Heißwasserspeicher für Reykjavik. Von oben hatten wir eine gute Sicht auf die Stadt, den Hausberg Esja und wir konnten endlich die herrlichen Lupinen aus der Nähe betrachten. Die Lupinen wurden aus Alaska eingeführt und dienen dem Schutz von großen Sandflächen.

Der erste helle Abend auf Island

Nun war es Zeit, in unser Hotel Radisson Blue Saga zu fahren und uns für 2 Nächte einzurichten. Wir dankten Jon und trafen uns nach einer halben Stunde wieder, um zu Fuß durch die Stadt zum Abendessen am Hafen zu gehen. Wir nahmen den Weg am Tjörnin, dem See mitten in Reykjavik, vorbei am Rathaus und durch das Stadtzentrum. Das Abendessen gab es im Obergeschgoß eines zauberhaften Lokales mit Blick auf das Hafengeschehen. Das Essen war köstlich und nebenbei konnten wir die Schiffe beobachten. Auf dem Heimweg gingen wir durch das alte Stadtzentrum, sahen das Parlament, die wichtigsten Plätze von Reykjavik, besuchten die Domkirche und spazierten am Ufer des Tjörnin vorbei an der Nationalgalerie und der Nationalbibliothek zurück ins Hotel. Und es war immer noch taghell.

Der Goldene Kreis am 01.07.2015

Die erste Überraschung des Tages war das tolle Frühstück im Hotel. Kurz vor 9 Uhr trafen wir dann Aldis, die perfekte Kombination aus Fahrerin und Reiseleiterin - auch Driverguide genannt. Aldis machte uns zuerst mit den isländischen Gegebenheiten vertraut und fragte nach allen Vornamen. Nach 10 Minuten kannte sie alle unsere Namen und der Ausflug konnte beginnen. Beim Verlassen von Reykjavik zeigte sie uns noch wichtige Gebäude und den einzigen Lachsfluß, der eine Hauptstadt durchfließt. Dann ging es hinaus in die Weite Islands. Unterwegs erzählte uns Aldis über das Leben vor der Unabhängigkeit, den Fischfang und die Rolle der Amerikaner nach 1944. Unser erster Stopp war im Nationalpark Thingvellir. Mitten durch den Park verläuft die geotektonische Grenze zwischen Europa und Amerika. An der "Spalte" war ein großes Gedränge. In Thingvellir wurde 930 das erste demokratische Parlament der Welt ausgerufen und Aldis demonstrierte uns sehr anschaulich, wie die Abstimmung funktionierte. Danach fuhren wir weiter zu den Geysiren. Der Geysir mit 70 Metern Höhe ist nicht mehr aktiv, aber der kleinere Bruder "Butterfaß" war zu bestaunen. Es dampfte an vielen Stellen und roch nach Schwefel. Im Informationszentrum machten wir unsere Mittagspause.

Wasserfall Gulfoss

Nach kurzer Fahrt erreichten wir den Gulfoss - Goldener Wasserfall. Aldis parkte oben und so konnten wir den Wasserfall zunächst von oben sehen, bevor wir dann die vielen Stufen hinunter gingen und unten am Wasserfall auch richtig naß wurden. Für die Rückfahrt nach Reykjavik nahmen wir die Straße entlang der Heißwasserleitung. Wir sahen zunächst das Kraftwerk, welches das 380 Grad heiße Wasser "aufbereitet" und von dort fließt es in 7 Stunden durch eine 27 km lange Leitung zum Perlan in Reykjavik. Die Strecke entlang der Leitung bot außergewöhnliche Einblicke, z.B. sahen wir die roten Hügel.
Zum Abendessen gingen wir gemeinsam in das alte Stadtzentrum und entschieden uns für das Lokal "Tabasco". Wir aßen gut und preiswert und danach erkundeten wir uns noch unbekannte Winkel der Stadt.

Halbinsel Snaefellsnes am 02.07.2015

Noch einmal genossen wir das tolle Frühstück im Hotel und dann hieß es Koffer laden im Anhänger unseres Kleinbusses und Abfahrt. Aldis begrüßte uns mit "Godan daginn" und von nunan gab es auch immer wieder Sprachunterricht in isländisch mit mehr und weniger Erfolg bei den Gästen. Da es an den nächsten beiden Tagen keine Möglichkeiten für eine Mittagsverpflegung gab, besuchten wir einen Supermarkt und kauften Picknick für 2 Tage ein. Aldis gab uns dabei wichtige Hinweise und wir entdeckten den guten Skyr, eine Mischung aus Yoghurt und Quark zum Trinken oder zum Löffeln. Unsere Fahrtroute führte an der Küste entlang und dann durch den Walfjordtunnel. Aldis berichtete ausführlich über den Walfang in Island früher und heute. In Borganes machten wir eine WC-Pause. Auf der Weiterfahrt wurde das Versicherungssystem Islands, Arztkosten, Friseurkosten und das Thema Wohnungen besprochen. Unsere Picknick-Pause verbrachten wir an einem einsamen Strand, wo wir viele Vögel beobachten konnten - Berkasine, Küstenseeschwalbe, Regenbrachvogel und Eiderenten zeigte uns Aldis. Das Massiv des Snaefellsjökull sahen wir im Sonnenschein immer vor uns und auf der Straße waren wir fast allein.

Arnastapi – Felsen des Seeadlers

In Arnastapi verließen wir unseren Bus und gingen auf Wanderschaft. Ein schmaler Weg führte an der Küste entlang und wir konnten viele brütende Vögel sehen und eine zerklüfftete Küstenlandschaft. Wir machten 2 Gruppenfotos und danach ging Aldis zurück, um den Bus zum Endpunkt unserer Wanderung zu fahren. Wir genossen diesen abwechslungreichen Weg und sahen das Zackenmützenmoos erstmals aus der Nähe. An einem kleinen Cafe in Hellnar trafen wir Aldis wieder und probierten den Kuchen und Kaffee von 2 Isländerinnen. Auf der Weiterfahrt umrundeten wir die Westspitze von Snaefellsnes und fuhren dann eine Stichstraße Richtung Meer, wo viele Schiffswracks lagen. Von oben gingen wir hinunter an den Strand vorbei an der "Elfenkirche". Die starke Brandung hatte viele kleine schwarze Steine rund geschliffen. Nach 19 Uhr erreichten wir unser Hotel Stykkisholmur im gleichnamigen Ort. Man wartete mit dem Abendessen schon auf uns. Es war draußen kalt geworden, aber 9 Grad hielten uns nicht ab, noch einen Abendspaziergang zu machen.

Krater, Grabrok, Pferdehof und Akureyri am 03.07.2015

Auf der Fahrt zu unserem ersten Tagesziel erfuhren wir von den Island-Sagas und Elfengeschichten. Aldis, ausgebildet als Lehrerin, kannte unzählige dieser Geschichten und erzählte uns täglich mindestens eine davon. Vor der Besteigung der Kraters Grabrok ging Aldis noch mit uns zum Glavini-Wasserfall, wo oft die springenden Lachse zu sehen sind. Wir sahen zwar keine Lachse, dafür aber eine interessante Natur mit einem kleinen Birkenwäldchen. Dann folgte der Krater Grabrok, der mit Treppen und Wegen vorbildlich für die Touristen hergerichtet wurde. Am Fuße des Kraters verzehrten wir unser Picknick. Auf der Weiterfahrt wurde das Schulsystem Islands näher beleuchtet und über die Zucht der Islandpferde gesprochen. In einem idyllisch gelegenen Pferdehof besuchten wir zunächst die Stallungen, erfuhren alles wichtige zu den 4 Gangarten und sahen danach bei Kaffee/Tee und Kuchen die 4 Gangarten - Schritt, Trab, Galopp und Tölt - in der Praxis. Nun hatten wir schon mal eine Vorstellung von unserem Reitausflug am übernächsten Abend.

Walbeobachtung in Akureyri

In Akureyri bezogen wir für 2 Nächste den neuen Teil des EDDA-Hotels. Im Sommer wohnen dort die Touristen und von Mitte September bis Ende Mai ist es Wohnheim des Gymnasiums.
Wir stärkten uns vom Buffet und marschierten dann zum Hafen zur Walbeobachtung. 2,5 Stunden waren wir mit dem Boot im längsten Fjord Islands unterwegs und wir sahen sehr viele Buckelwale. Zweimal sprang ein Wal komplett aus dem Wasser, drehte sich und tauchte wieder ein. Die "Vorführung" war so überraschend, daß wohl kaum einer ein Foto machen konnte. Die Walbeobachtung wurde von einer jungen Deutschen kommentiert, die in Wales Meeresbiologie studiert und so bekamen wir im Anschluß noch interessante Informationen von ihr. Kurz vor Mitternacht waren wieder zurück im Hotel und sehr glücklich, so viele Wale gesehen zu haben.

Husavik, Asbyrgi und der Mückensee am 04.07.2015

Nach einem guten und reichlichen Frühstück fuhren wir nach Husavik. Wir besuchten dort den Hafen und die Holzkirche mit einer wunderschönen Innenausstattung. Von Husavik starten mehrere Firmen zur Walbeobachtung. In Island gibt es 12 Walarten, 7 Zahnwalarten, die sich von Fischen ernähren und 5 Bartwalarten, die Plankton fressen und in Husavik ein interessantes Walfangmuseum. Im Hafen lag neben der MS Berlin auch ein historisches Segelschiff. Auf unserer Weiterfahrt sahen wir die kalte Wange und umrundeten die Halbinsel Tjörnes. An einer Steilküste hielt Aldis und zeigte uns Brutplätze der Papageitaucher und den weißen Silberwurz - die Nationalblume Islands. Die hufeisenförmige Schlucht Asbyrgi war unser nächstes Ziel. Am kleinen See am Ende der Schlucht konnten wir viele Wasservögel beobachten und auf einer großen Wiese machten wir Picknick. Da die Straße nach Süden durch einen Erdrutsch gesperrt war, mußten wir die Strecke über Husavik wieder zurück fahren und besuchten dann noch die dunklen Burgen, den Mückensee und die Badelandschaft. Jardbödin wird auch die Blaue Lagune des Nordens genannt mit Badetemperaturen von 36 - 39 Grad Celsius. Nach gründlicher Reinigung stiegen wir in die Badebecken und genossen das warme Wasser.

Auf dem Rücken der Islandpferde

Im EDDA Hotel nahmen wir unser Abendessen ein und dann wurden wir abgeholt zum Reitausflug. Am Reiterhof gab es eine ausfühliche Belehrung, dann die Reithelme und schließlich die Pferde. Klaus war sehr traurig, daß er keine "Schecke" reiten durfte. Dann ging es los durch eine zauberhafte Landschaft am Fluß auf dem Rücken der Pferde. Die Tiere hatten unterschiedliche Tempramente und man mußte schon aufmerksam sein, um nicht vorzeitig "Abzusteigen". Es war herrlich und wir genossen die Abendstimmung mit aufziehenden Wolken. Die Jeeps brachten uns dann wieder zurück zum Hotel.


Godafoss, Krafla, Namaskard, Dettifoss und Ostfjorde am 05.07.2015

Der Nebel lag noch am Fjord in Akureyri. Aber bereits oben am Godafoss waren wir wieder in der Sonne. Im Jahre 1000, als das Christentum angenommen wurde, warf der hier ansässige Gode seine alten Götterstatuen in die tosenden Fluten des Wasserfalls und so entstand der Name Götterwasserfall. Der Wasserfall, ist nicht sehr hoch, besticht aber durch seine Wassermassen, die in Hufeisenform herab stürzen. Am Mückensee machten wir dann eine WC Pause und wanderten zu den Pseudokratern, begleitet von vielen Mücken, die aber nicht stachen. Das nächste Ziel war das Hochtemperaturgebiet Namaskard mit vielen Schlammtöpfen und Bohrlöchern, wo Dampf entwich. Das Gebiet war gut gesichert, so daß wir ohne Probleme hindurch spazieren konnten. Auf dem Weg zum Vulkan Krafla kamen wir am Geothermal-Kraftwerk vorbei, wo Dampf in elektrischen Strom umgewandelt wird. Am Krafla-Parkplatz verließen wir unseren Bus und wanderten an kleineren Schlammtöpfen vorbei den Hügel hinauf, wo verschieden farbige Lava zu bestaunen war. Danach machten wir Mittagspause am Informationszentrum.


Dettifoss und Selfoss

Am Nachmittag fuhren wir gen Norden zum größten Canyon Islands. Vom Parkplatz führte ein unscheinbarer Weg durch die Lava-Landschaft und plötzlich standen wir vor einem riesigen Abbruch und sahen den Canyon mit dem Wasserfall Dettifoss. Diese gewaltigen Wassermassen erinnerten mich an die Victoria-Fälle in Afrika. Wir stiegen hinab, um dem Wasser ganz nah zu sein und machten tolle Fotos. Der 25 km lange Canyon entstand einst in 2 Tagen, als unvorstellbare Wassermassen vom Gletscher sich den Weg nach Norden bahnten. Auf dem Rückweg machten wir einen Abstecher zum in der Nähe befindlichen Selfoss-Wasserfall. Beide Wasserfälle liegen am Jökulsa, dem zeitlängsten Fluß Islands, der die Wassermassen vom Vatnajökull nach Norden transportiert. Diesen Fluß überquerten wir auf unserer Weiterfahrt zu den Ostfjorden. Unsere Fahrtroute führte durch ein unbewohntes Gebiet und so waren wir froh, auf einem völlig abgelegenen Bauernhof einkehren zu können. Es gab Kaffe/Tee und dazu Liebeshoden (Krapfen) und Eheglück (Kuchen mit Früchten). Zum Hof gehörte eine Kirche, die der Bauer einst selbst gebaut hatte, und eine "Tankstelle". Weiter fuhren wir wieder durch unbewohntes Gebiet bis hinunter nach Egilsstadir. Dort querten wir einen Gletschersee und erreichten kurze Zeit später unser Hotel Hallorsstadur. Es war spät und wir sehr hungrig und so freuten wir uns auf das Abendbuffet.


Ostfjorde, Petras Steinhaus, Riesensteineier am 06.07.2015

Unser Hotel lag in einem Wald, etwas ungewöhnlich für Island. Aber man ist in den letzten Jahren sehr um eine Aufforstung bemüht an verschiedenen Stellen der Insel. Nach dem Frühstück fuhren wir wieder mit unserem gesamten Gepäck los zur nächsten Unterkunft in Höfn. Die Route führte entlang der Ostfjorde durch eine sehr abwechslungsreiche und wunderschöne Landschaft immer an der Küste entlang. Wir sahen ein Aluminium-Werk direkt am Fjord und Aldis informierte uns über die umstrittene Politik zum Kraftwerksbau auf Island. In Petras Stein, einem botanischen Garten mit unzähligen Steinen - alle auf Island gefunden - machten wir unsere erste Besichtigungspause. Es war faszinierend, was doch alles auf Island zu finden ist. Sogar die Lava vom jüngsten Ausbruch war ausgestellt. In Djupivogur, einem der ältesten Handelsplätze auf Island, gab es Mittagessen mit heißer Suppe, Kuchen, Kaffee und Tee. Gleich nebenan, wo einst eine Fischfabrik war, hatte ein Künstler an der Hafenmauer 34 Rieseneier aus Granit ausgestellt. Es war interessant die unterschiedlichen Formen der Vogeleier zu sehen. Auf der Weiterfahrt erfuhren wir alles Wissenswerte zum einstigen dänischen Handelsmonopol auf Island und den daraus entstandenen katastrophalen Lebensbedingungen für die Bevölkerung. Nach einer Tunneldurchfahrt kurz vor Höfn war der Blick frei auf den riesigen Gletscher und eine völlig neuartige Landschaft war zu bestaunen. Zur Überraschung querte eine Rentierherde vor uns die Straße und wir konnte diese imposanten großen Tiere ganz aus der Nähe betrachten.

Gletscherausflug

Am Nachmittag erreichten wir unser Hotel Höfn in Höfn, bezogen die Zimmer, kleideten uns warm ein und starteten dann gleich zu unserem Gletscherausflug. Wir waren alle sehr gespannt und neugierig. Ein geländegängiger Bus holte uns am Hotel ab und brachte uns hinauf zur Station am Rande des Gletschers. Die Fahrt hinauf ging durch eine dicke Wolkenschicht und kurz vor der Station empfing uns die Sonne. Wir erhielten Gummistiefel, einen Overal und einen Helm und danach die Einweisung für die Schneemobile. 6 Gäste fuhren mit dem Jeep auf den Gletscher. Es ging gleich steil bergan und man hatte Mühe, den Motorschlitten in der Spur zu halten. Aber es machte unglaublich viel Spaß und oben auf dem Gletscher hatten wir eine fantastische Sicht auf die weiter entfernten, schneebedeckten Bergketten. Zweimal machten wir Fotostopps mit Jeep und Motorschlitten und dann ging es leider schon wieder zurück zur Station. Mit dem Bus fuhren wir zurück ins Tal und sahen unterwegs am Berg nochmals eine Rentierherde. Nach 20 Uhr waren wir im Hotel und hatten beim Abendessen viel zu erzählen. Vom Hotel aus konnte man den Gletscher mit seinen Zungen sehr gut sehen und da es nicht dunkel wurde, war er ständig in ein anderes Licht getaucht.


Gletscherlagune und Grassodenkirche am 07.07.2015

Die heutige Fahrtroute verlief zwischen der Küste und den zahlreichen Gletscherzungen und hielt wieder viele Überraschungen bereit. Der erste Halt war an der Gletscherlagune Jökulsarlon. Wir bestiegen ein Amphibienfahrzeug, legten die Rettungswesten an und erfuhren dann von einem Geologen der Uni München über die Entstehung der Lagune und die verschiedenen Eisarten. Den isländischen Brennevin probierten wir mit 1000 Jahre altem Eis, was der Bootsführer gebrochen hatte. Wir fuhren zwischen den Eisbergen hindurch und hatten vom Boot aus einen tollen Blick auf den Gletscher. Wieder an Land stiegen wir auf einen kleinen Hügel und sahen die Gletscherlagune nochmals von oben. Auf der Weiterfahrt kamen wir noch an einer neuen, kleineren Gletscherlagune vorbei, wo wir einen Fotostopp einlegten. Die von uns befahrene Ringstraße wurde 1974 fertig gestellt und brachte eine große Erleichterung vor allem im Süden. Noch 1914 lebten ca. 73 Prozent der Isländer auf dem Land in Grassodenhäusern und die meisten Kirchen waren Grassodenkirchen. Heute gibt es noch 6 davon und eine besuchten wir mit Aldis. Sie wußte um das Versteck des Schlüssels, schloß die Kirche auf und spielte zu unserer großen Überraschung 2 Psalmen auf dem Harmonium in der Grassodenkirche. Danach besuchten wir den alten Friedhof und Aldis erklärte uns die isländischen Namen anhand der Grabkreuze.
Unsere Mittagspause fand an einer stark frequentierten Tankstelle statt und wir verzehrten die Rester unseres Picknicks.

Svinafellsjökull, Skaftafell-NP und Steinmännchen

Gut gestärkt brachte uns Aldis mit dem Bus zum Svinafellsjökull, wo man einen schmalen Weg ganz dicht am zerklüffteten Gletscher hinauf gehen konnte und so den Gletscher aus nächster Nähe bewundern durfte. Wir waren beeindruckt von den riesigen Gletscherspalten, die so groß wie Täler aussahen. Am Nachmittag stand noch das Besucherzentrum Skaftafell auf dem Programm, wo wir einen Film über Island sahen. Das arktische Weidenröschen sahen wir dort auch auf der Wiese und ich pflückte eines für unseren Bus. Die Landschaft war mystisch, mal dunkel, mal hell und wir durchfuhren eine riesige Sandwüste, wo einst die längste Brück im Süden stand. Bei einem Vulkanausbruch wurde sie von den Wassermassen weggerissen und heute ist nur noch ein Brückenfragment als Denkmal zu sehen. Wir kamen am Hof des ehemaligen Postreiters vorbei und Aldis erzählte von seiner gefährlichen Arbeit. In Kirkjubaejarklaustur machten wir eine Pause und Aldis spendierte Eis. Wir kamen der Katla immer näher und um sie friedlich zu stimmen, baute jeder von uns ein Steinmännchen am Straßenrand. Kurz darauf erreichten wir unser Hotel Katla-Höfdabrekka. Es war urgemütlich mit viel Holz und wir stärkten uns beim köstlichen Abendbuffet.

Abenteuerliche Südküste und Reykjavik am 08.07.2015

Unsere Reise war fast zu Ende und jeder hatte noch allerhand isländische Kronen. So besuchten wir in Vik ein Geschäft mit typisch isländischen Produkten. Danach gings zu einer der schönsten Küsten der Welt an die Landspitze Dyrholaey. Tausende Seevögel brüten dort und wir sahen wieder Papageitaucher und eine brütende Eiderente ganz aus der Nähe. Schroffe Felsgebilde säumten die Küste und auf der Rückfahrt bekamen wir  noch unsere fehlenden Fotos von Islandschafen. Gegen Mittag erreichten wir Skoga und besuchten zunächst das interessante Heimat- und Freilicht-Museum. Es war beeindruckt, in ein Grassodenhaus hineinzukriechen und für uns unvorstellbar, wie Menschen dort Sommer wie Winter leben konnten. Am nahe gelegenen Skogar-Wasserfall stiegen wir die vielen Stufen hinauf, um das Schauspiel auch von oben zu betrachten. Der berühmte Eyjafjallajökull, der mit seinem Ausbruch 2010 Europas Flugverkehr lahm legte, war ganz in der Nähe und wir sahen im neu errichteten Informationszentrum sahen wir den Film über den Ausbruch und das Erlebte eben dieser Familie. Es war sehr beeindruckend und ging unter die Haut.


Seljaland-Wasserfall und Reykjavik

Aber das war noch nicht genug, denn unweit gab es noch den Seljaland Wasserfall zu erkunden. Ein Weg führte hinter dem Wasserfall entlang und das war ein ganz besonderes und feuchtes Erlebnis. Die Weiterfahrt ging nun direkt nach Reykjavik. Wir kamen vorbei an einem der teuersten Hotels Islands , dem Ranga-Hotel und überquerten den längsten Fluß der Insel. In Reykjavik nahmen wir Abschied am Perlan, wo vor 8 Tagen unsere unvergeßliche Reise begonnen hatte. Wir gingen mit Aldis auf der Plattform eine Runde und genossen die Aussicht auf Reykjavik bei herrlichem Sonnenschein. Aldis brachte uns zum Icelandair Hotel Natura und dort verabschiedeten wir uns von ihr mit einem großen Dankeschön. Im Restaurant "SATT" aßen wir zum letzten Mal gemeinsam und sagten ade unsere Teilnehmer, die nach Frankfurt flogen. Nach dem Essen erkundeten wir den Stadtstrand von Reykjavik. Dort fließt das überschüssige heiße Wasser ins Meer und die Badetemperatur ist das ganze Jahr über im Atlantik an dieser Stelle sehr angenehm.

Rückflug von Island nach Deutschland am 09.07.2015

Der Wecker klingelte sehr früh, dann gab es eine Lunchbox und Kaffee an der Reception und bereits kurz nach 3 Uhr fuhr unser Bus in Richtung Flughafen Keflavik. Einchecken, Boarding und Start verliefen planmäßig und vom Flugzeug aus sahen wir nochmals die mächtige Katla. Nach der Landung erwarteten uns die Transferfahrzeuge und brachten uns gut und sicher nach Hause. Eine erlebnisreiche und wunderschöne Reise ging zu Ende und das Erlebte wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.


Dank an meine lieben Reisegäste

Es war mir eine große Freude, Euch auf dieser Reise zu begleiten und ich danke Euch allen ganz herzlich für die gemeinsamen Tage. Ihr ward eine tolle und lustige Gruppe.
Ich wünsche Euch alles Gute, beste Gesundheit und bleibt reisefreudig. Ich freue mich auf ein Wiedersehen !
Bis dahin liebe Grüße von Ria Heilmann

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Ria,
das hast Du super gemacht, vielen, vielen und nochmal vielen Dank. Es war eine wunderschöne Reise mit Dir, Aldis und der gesamten Gruppe.
Ursula und Gerhard

Barth Ursula und Gerhard
28.07.2015

Liebe Ursula, lieber Gerhard,
toll, daß Ihr gleich meine Fotos gefunden habt. Wenn der Bericht fertig ist, informiere ich Euch. Aber bitte habt noch etwas Geduld.
Bis dahin alles Liebe und Gute von Ria

Ria Heilmann 28.07.2015

Hallo Ria,
auch für den Reisebericht nochmals vielen Dank. Du warst mit Abstand die beste Reisebegleitung die wir jemals bei Eberhardt-Travel hatten, auch in der Nachbereitung der Reise.
Viele Grüße von Ursula und Gerhard

Ursula und Gerhard Barth
31.07.2015

Liebe Ursula, lieber Gerhard,
nun ist aber genug gelobt. Ich habe doch nur meine Arbeit gemacht und hatte dank der lieben und netten Gäste auch sehr viel Spaß daran. Ich wünsche Euch alles Gute !
Liebe Grüße von Ria

Ria Heilmann 31.07.2015