Reisebericht: Rundreise Island – Naturparadies im Atlantik

21.07. – 30.07.2020, 8 oder 10 Tage Rundreise Reykjavik – Goldener Kreis – Akureyri – Myvatn – Ostfjorde – Höfn – Vatnajökull – Vik (Bei der 10–Tage–Reise zusätzlich Snaefellsnes–Halbinsel)


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Die Insel aus Feuer und Eis lernten wir mit unserer kleinen Reisegruppe intensiv kennen. Wir erlebten die Höhepunkte Islands auf unser 10-tägigen Rundreise und lernten neben der faszinierenden Natur - auch Trolle, Elfen, Wikinger und Islandpferde kennen.
Ein Reisebericht von
Philip Seidel
Philip Seidel

Dienstag, 21.07.20: Anreise zum Flughafen Frankfurt

Heute war es endlich sofort. Wir wollten den Alltag und der aktuellen Situation entfliehen und begaben uns früh auf den Weg nach Frankfurt, wohin unserer Flieger umgebucht wurde. Auf der Strecke nach Frankfurt, lernten wir die Bundesländer Sachsen, Thüringen und Hessen kennen. Bevor wir Frankfurt erreichten, probieren wir das hessische Nationalgetränk - den Apfelwein - und stießen auf die gemeinsame Reise an. In Frankfurt klappte alles wie am Schnürchen und wir konnten schnell einchecken. Der 3,5 stündigen Flug nach Island verlief auch problemlos und wir gewöhnten uns bereits an unsere Masken. Auf der Insel aus Feuer und Eis tauschte wir zunächst einmal Geld und lernten im Ankunftsbereich unsere Reiseleiterin Martina kennen. Außerhalb des Flughafen hieß es Maskenfreie Zone und wir könnten die Masken für die nächsten 10 Tage abnehmen. Zusammen mit unserem isländischen Guide passierten wir das Hafenstädtchen Hafnafjördur und fuhren zum Perlan. Diese Warmwasserspeicher versorgt nicht nur die Hauptstadt Reykjavik mit Wasser, sondern bietet auch einen wunderschönen Ausblick über die isländische Hauptstadt. Martina und unsere örtliche Agentur luden uns auf einen Sekt ein, da wir die erste Gruppe der Saison waren und diesen Anlass natürlich begießen wollten. Im Anschluss fuhren wir zu unserem zentralen Hotel. Nach dem Einchecken aßen wir im Hotel zu Abend und rundeten den Tag mit einen gemeinsamen Spaziergang entlang der Promenade ab.

Mittwoch, 22.07.20: Goldener Kreis

Am Morgen begannen wir unsere Route entlang des Goldenen Kreises von Island. Kurz bevor wir den Thingvellir Nationalpark erreichten, absolvierten wir unseren ersten Fotostopp am See von Thingvellir. Der beeindruckende Blick wurde etwas von einer Vielzahl von Mücken getrübt. Weiter führte uns die Route in den Thingvellir Nationalpark. Auf dem Parkplatz erfolgte die erste Überraschung. Statt wie ursprünglich 20 Buse, standen hier bloß 2 kleinere Reisebusse. Wir spazierten entlang der geotektonischen Grenze zwischen Europa und Amerika und bestaunten die gewaltige Felsschlucht und die tolle Landschaft des Nationalparks. Auch historisch gesehen, gibt es eim Thingveliir einiges zu entdecken. Hier tagte das erste demokratische Parlament (das Thing) und somit gilt der Ort, als wichtigster Ort der isländischen Geschichte. Einst kamen auf dieser Ebene der Volksversammlung regelmäßig die freien Männer des Landes aus allen Himmelsrichtungen zusammen, um das Althing, die traditionelle Versammlung, abzuhalten. Hier wurden Gesetze beschlossen und Gericht gehalten, es handelt sich also um eines der ältesten Parlamente der Welt. Es tagte jährlich, bis es Ende des 18. Jh. von den Dänen aufgelöste wurde. An diesem historischen Ort wurde am 17. Juni 1944 die Republik Island ausgerufen. Noch heutzutage wird hier sich hier getroffen, um wichtige Großereignisse zu feiern. Am späten Vormittag erreichten wir den Gullfoss, den goldenen Wasserfall. Unter den zahllosen imposanten Wasserfällen des Landes, gilt er einer der schönsten. Das Wasser des Flusses Hvítá stürzt hier malerisch in zwei Kaskaden 30 m in die Tiefe. Vor hundert Jahren sollte dieses herrliche Naturschauspiel einem Kraftwerk zum Opfer fallen, aber eine Bauerntochter aus der Umgebung setzte sich so vehement zu Wehr, dass der Wasserfall in seiner ganzen Schönheit gerettet werden konnte. Weiter führte uns der goldene Ring zum Hochtemperaturgebiet Haukadalur. Hier befindet sich der große Gysir, der Namensgeber für alle Geysire. Sein kleiner Bruder Strokkur schießt alle 7 Minuten eine bis zu 30 Meter hohe Wasserfontäne in den Himmel. Ein beeindruckendes Naturschauspiel, was uns alle zum Staunen brachten. Nach einem kurzen Aufenthalt und einer schmackhaften Mittagspause, führte uns unsere Route zurück Reykjavik. Bei einer kleinen Stadtrundfahrt lernten wir die isländische Hauptstadt kennen. Leider hatte die Hallsgrimskirche und auch das Opernhaus geschlossen, aber wir setzten unsere Fahrt mit einem Abstecher ins Hafengebiet fort. Auf dem Weg zurück, erblickten wir nochmald das Höfdi Haus. Beim Höfdi Haus, einem kleinen unauffälligen Holzhaus, fand das Gipfeltreffen zwischen den ehemaligen amerikanischen Präsidenten Reagan und Gorbatschow stattfand. Am Abend spazierten wir zum Restaurant Laugaas, wo wir den Abend gemütlich ausklingen lassen konnten.

Donnerstag, 23.07.2020: Snaefellsnes Halbinsel

Unsere Reiseroute führte uns heute von Reykjavík in Richtung Norden auf Halbinsel Snæfellsnes. Die wunderschöne Halbinsel wird auch „Island in Miniatur" genannt. Am Straßenrand machten wir zum ersten Mal Bekanntschaft mit den isländischen Elfen. Martina berichtet uns, dass aufgrund einer Elfenburg, der Bau der Straße erheblich verzögert hatte. Die meisten Isländer glauben zwar offiziell nicht an Elfen, aber man will ja auch nicht die Elfen mit baulichen Aktivitäten verärgern. Durch den 6 KM langen Walfjordtunnel, auch Hvalfjörður genannt, erreichten wir die Halbinsel. Snæfellsnes begrüßte uns mit gutem Wetter, Sonnenschein und einen fast perfekten Ausblick auf den 1446 m hohen Gletscherberg Snæfellsjökull. Voller Staunen blicken wir über die endlosen Lavafelder, die zahllosen Krater, Wasserfälle, schwarzen Strände und ungewöhnlich geformten Berge. Die bizarre Landschaft inspirierte Jules Verne in seinem Klassiker „Reise zum Mittelpunkt der Erde" als Eingang zum Inneren der Erde. Der Gletscher diente dem isländischen Nobelpreisträger Halldór Laxness als Schauplatz einer seiner Romane. Unseren ersten legten wir am Strand von Ytri Tunga ein. In den Sommermonaten tummelt sich hier eine Robben Kolonie. Nach einem kleinen Spaziergang erreichten wir Küsten und entdeckten auch einige Meeresbewohner. Nach dem Spaziergang führte uns unsere Reise vor an Budir. Die erste Kirche wurde in Budir bereits im Jahre 1703 von einem Kaufmann erbaut, die heutige wunderschöne schwarze Holzkirche steht als eine der ältesten isländischen Holzkirchen unter Denkmalschutz. Unsere Mittagspause machten im Ort Arnarstapi. In einem kleinen Restaurant könnten wir uns mit einer leckeren Suppe aufwärmen oder den frischen Fisch kosten. Nach der Mittagspause blieben wir noch ein wenig in Arnarstapi und entdeckten die wunderbare Natur bei einem Spaziergang an der Küste. Wir spazierten entlang der Küste genossen wir wunderschöne Meeresblicke, die bizarren Felsformationen und beobachteten eine Küstenseeschwalben-Kolonie. Wir könnten uns von der Landschaft kaum sattsehen und schossen an der Felsformation Gatklettur und am malerischen Hafen endlose Bilder für unsere Erinnerung. Der nächste Stopp erfolgte in Djúpalónssandur. Am schwarzen Lavastrand liegen zum Andenken eines Flugzeugabsturzes die Wrackstücke des britischen Trawlers Maschine am Strand, die von der Strömung hierhergetrieben wurde. Als letzten Programmpunkt des Tages hielten wir am Kirkjufell-Wasser. Neben den kleinen Wasserfall konnten wir auch den pfeilspitzenförmige Berg Kirkjufell entdecken. Mittlerweile gilt der Berg als Wahrzeichen der Halbinsel und könnten bereits in der TV-Serie Game of Thrones gesehen werden. Am frühen Abend erreichten wir das Fischerstädtchen Stykkishólmur, die größte Ortschaft auf der Halbinsel. Im Stadtzentrum liegt der hiesige Fosshotel, welches unsere Unterkunft für eine Nacht sein sollte. Nach einem vorzüglichen Abendessen machten wir uns nochmals auf dem Weg und spazierten zur Kirche, entlang des Hafens bis zum Leuchtturm, welcher oberhalb des Städtchens liegt.

Freitag, 24.07.2020: Snaefellsnes Halbsinsel – Akureyri

Nach dem Frühstück begannen wir mit unserer Rundreise in Richtung Westen. Das Wetter war heute etwas zurückhaltet, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. In der Kleinstadt Borgarnes machten wir einen kurzen Halt, um unseren Vorrat an Essen und Getränken aufzufüllen. Da zu einem guten Tag in Island ein Wasserfall gehört, stoppten wir am Glanni Wasserfall. Der kleine Wasserfall liegt inmitten eines isländischen Waldes, wozu auch nur über 20 Bäume benötigt werden. Wenig später gelangten wir zum Krater Grabrok. Hier unternahmen wir eine kleine Wanderung zum Krater. Wir trotzten dem Wind und begannen den Aufstieg über eine gut ausgebaute Holztreppe. Oben auf dem erloschenen Krater hatten wir einen super Ausblick auf die umgehende Landschaft und in den Krater. Hier ließ sich die unglaubliche Naturgewalt des ehemaligen Vulkans nur erahnen. Zurück im Bus führte uns unsere Route immer weiter entlang der Straße 1 über die Hochebene Holtavörduheidi in Richtung Norden. Nach einer kurzen Mittagspause fuhren wir nach Lythingsstadir. Hier liegt die sogenannte Wiege des Islandpferdes und Evelyn, eine Deutsche mit ihrer Familie, betreibt hier einen tollen Hof mit Pferdezucht und Gästebetrieb. Evelyn erzählte uns eine Menge über die weltberühmten Islandpferde und ihr Mann führte uns auch die typischen Gangarten der Pferde vor, da die Pferde als einzige Pferde, die die Gangart Tölt beherrschen. Eine weitere Besonderheit des Hofes sind die selbst gebauten Torfhäuser, die nach historischen Vorbildern aus Torf, Steinen und Holz errichten wurden. Hier hat Evelyn auch eine kleine Ausstellung rund ums Islandpferd mit vielen gesammelten geschichtlichen Gegenständen. Evelyn überzeugte uns mit Ihrer Leidenschaft und Liebe zu Ihren Tieren und den Hof. Im Anschluss reichte uns Evelyn nach Kaffee und Kuchen und wir genossen den Nachmittag. Weiter führte uns die Reise durch wundervolle Landschaften nach Akureyri, wo wir die nächsten zwei Nächte übernachten sollten. Nach dem leckeren Abendessen gab es die Möglichkeit sich auf Wal-Safari zu begeben. Die komplette Gruppe nahm am Ausflug teil. Nach einer längeren Fahrt auf den Fjord, entdeckten wir unseren ersten Buckelwal. Insgesamt konnten wir 4 verschiedene Buckelwale sehen, wobei einer sogar unter unserem Boot tauchte. Die schöne Landschaft rundete eine schöne Tour ab und wir fielen müde, aber glücklich in unser Bett.

Samstag, 25.07.2020: Asbyrgi – Husavik – Godafoss

Am Morgen starten wir in Richtung Asbyrgi-Schlucht. Wir genossen noch einmal den wunderbaren Blick über den Fjord Eyjafjördur und fuhren durch den Tunnel nach Öxafjordur. Hier liegt die beeindruckende Schlucht Ásbyrgi, die zu Islands beliebtesten Ausflugszielen zählt. Die bizarre Felsenschlucht hat eine schöne Legende aufzuweisen. Der Legende hat die 3,5 Kilometer lange, 1 Kilometer breite und 100 Meter tiefe Schlucht die Form eines Hufeisens, welche ein Abdruck des Pferdes Odins - Sleipnir sei. Beim Ritt durch das Weltall hinterließ Sleipnir diesen Hufabdruck, der heute eine der imposantesten Schluchten Islands ist. Nach unserem Spaziergang fuhren wir in das kleine Küstenstädtchen Husavik. Hier absolvierten wir unsere Mittagspause und entdeckten das Fischerstädtchen bei einem kleinen Rundgang. Neben den kleinen, aber geschäftige Hafen, ist die alte Holzkirche, die vollständig aus norwegischem Holz erbaut wurde. Nach unserer Stärkung fuhren wir nach Namaskard in die Teufelsküche. Wir schlenderten durch das Hochtemperaturgebiet Namaskard und entdeckten unzähligen Schlammquellen, die blubberten und dampften. Das beeindruckende Solfatarenfeld leuchtet in kräftigen Orange- und Brauntönen und aus zahllosen Spalten treten mit lautem Fauchen weiße Dampfsäulen aus. Es scheint, als befinde man sich in einer fremden Welt, wo es nach Schwefel und faulen Eiern riecht. Als letzten Tagespunkt besichtigten wir den Wasserfall Godafoss - der sogenannte Götterwasserfall, da vom Fluss Skjáfandafljót bildet wird. Die Wassermassen stürzen zwar nur auf eine Höhe von 10 Metern, aber in breiter Front in die Tiefe der Schlucht, aber die unfassbare Kraft des Wasserfalls ist atemberaubend. Der Name Godafoss geht auf den Goden Porgeir zurück, der sich im Jahr 100 in Pingvellir zum Christentum bekannte und die heidnischen Götterstatuen in den Wasserfall warf. Nach dem gemeinsamen Abendessen brach eine kleine Gruppe Abenteurer auf, da das Glück der Erde ja bekanntlich auf den Rücken der Pferde liegt. Der fakultative Reitausflug ist auch für Anfänger ohne Reiterfahrung möglich. In gemäßigtem Tempo geht es im Schritt am Fluss entlang und der Spaß stand die ganze Zeit im Vordergrund.

Sonntag, 26.07.2020: Myvatn – Dimmuborgir – Jardbödin – Dettifoss

Nach zwei Übernachten in Akureyri hieß es leider wieder Koffer packen. Entlang des Eyjafjördur fuhren wir zum Mückensee - Myvatn. Hier war der Namen auch Gesetz. Bei einer schönen Wanderung lernten wir nicht nur die heimische Tierwelt mit Mücken, Schafen und Vögel kennen, sondern auch die Pseudokrater der Region. Pseudokrater entstehen, wenn die heiße Lava auf ein Feuchtgebiet trifft. Bei dem explosionsartigen Aufeinandertreffen der heißen Lava mit dem Feuchtgebiet entstehen die Scheinkrater. Weiter führte unsere Reise nach Dimmuborgir zu den schwarzen Burgen. Das Lavagestein bildete in dieser bizarren Landschaft ein Labyrinth mit unzähligen verschiedensten Steingebilden. Und es wäre nicht Island, wenn die bizarren Felsformationen nicht zur Entstehung vieler Volkssagen beigetragen hätten. Hinter so manchem Felsen kann man tatsächlich die Form eines Trolls oder einer Elfe entdecken. Sogar die berühmten 13 isländischen Weihnachtsmänner Jólasveinar sollen hier ihr Zuhause haben! Nach der Wanderung war erstmal Entspannung angesagt. Bei Myvatn Thermalbad hieß es für einige Gäste Mittagessen, während die Anderen im Thermalbad bei einer Wassertemperatur von ca. 40 Grad badeten. Das mineralhaltige Wasser kommt direkt aus der Erde und wird zunächst von 100 Grad auf 40 Grad abgekühlt, bevor es in die beiden Becken geleitet wird. Nach der entspannten Mittagszeit fuhren wir weiter zum größten Wasserfall Europas. Beim Dettifoss stürzen die Wassermassen auf einer Länge von 110 Metern in die Tiefe. Dieses gewaltige Naturereignis war natürlich auch ein tolles Fotomotive für uns. Der Fluss Jökulsá versorgt den Dettifoss und seinen kleinen Bruder Sellfoss mit Wasser und gilt mit seiner tiefen Schlucht als die isländische Version des Grand Canyon. Unsere Route soll uns nun weiter an die Ostküste führen. Inmitten der Hochebene machten wir an einer kleinen Holzhütte halt. Hier wurden wir mit Kaffee und Quarktaschen versorgt. Gegen Abend passierten wir das Städtchen Egilsstadir und fuhren nach Reydarfjördur. Auch hier machten wir nach dem Abendessen unseren täglichen Abendspaziergang durch die Natur.

Montag, 27.07.2020: Petras Steinhaus – Ostfjorde – Höfn

Der heutige Tag führt uns weiter über die N1, entlang von die Berge an die Ostküste, dem größten Fjord im Osten Reydarfjödur bis zum Ort Stödvarfirdi. Dort besuchen wir Petra´s Steinhaus, die größte private Steinesammlung der Welt. Petra sammelte ihr Leben lang Steine der Insel und stellte diese schließlich im Garten aus. Die leidenschaftliche Steinesammlerin Petra Sveinsdóttir hat hier in ihrem Privathaus seit 1946 eine einzigartige Sammlung seltener Steine und Mineralien zusammengetragen, die alle aus dem Stödvarfjördur und der näheren Umgebung ihres Wohnortes stammen. Bekanntlich es ist kein guter Tag, wenn man keinen Wasserfall gesehen hat. Deshalb legten wir kurz nachdem wir Petras Steinhaus verlassen hatten, einen Stopp am Fossa Wasserfall ein. Auf dem Weg entlang der Fjorde machten wir noch einige Fotopausen. Gegen mittags erreichten wir den kleinen Ort Djupivogur. Der Fischerort liegt idyllisch in einer kleinen Bucht und die ca. 400 Einwohner des Ortes leben noch traditionell vom Fischfang, Handel und heute auch vom Tourismus. Am Hafen schlenderten wir entlang der Freiluftausstellung - Eggin i Gledivik von Sigurdur Gudmundsson. Der Künstler stellt hier insgesamt 34 riesengroße Vogeleier aus Stein aus, die den heimischen Vogelarten zuzuordnen sind. In einer kleinen Lagerhalle besuchten wir noch eine kleine Gallerie und eine weitere Ausstellung mit Mineralien und Fundstücke aus dem Meer. Im Ortskern hatten wir noch etwas Freizeit zur Verfügung und wir stärken uns in dem heimischen Restaurant mit Suppen, Burger und Fisch. Am Nachmittag hielten wir nochmals an einen wunderbaren Strand und wir genossen die Ruhe und Landschaft hier an der Ostküste. Gegen Abend erreichten wir unser Country Hotel Hali inmitten einer atemberaubenden Landschaft. Das Abendessen nahmen wir im Haupthaus ein, wo sich auch eine Ausstellung über den Schriftsteller Thorbergur Thordarson befand. Abends spazierten wir durch das heimtückische Vogelgebiet an der Küste entlang und entspannten uns in der einsamen Natur.

Dienstag, 28.07.2020: Jökulsarlon – Vik – Dyrholaey

Am heutigen Tag hieß es warm anziehen, denn um 9 Uhr hatten wir einen Termin bei der Gletscherlagune Jökulsarlon. Zunächst zogen wir uns eine Sicherheitsweste an und dann begann die Reise mit einem Amphibienfahrzeug. Über einen Schotterweg gelangen wir zur Lagune. Diese durchquerten wir mit dem Amphibienboot. Wir fuhren entlang beeindruckender Gletscher und erhielten einige Informationen über die bis zu 80 Meter tiefen Lagune, mitsamt der in verschiedenen Farben erstrahlenden Gletscher. Zwischendurch erspähten wir eine Robbe und wurden sogar nah dran gefahren. Zum Abschluss durften wir auch einen bis zu 1000 Jahre alte Gletscher mit der isländischen Spezialität Brenevin kosten, der frisch aus der Lagune gefischt wurde. Auch zwei James Bond-Filme wurden hier gedreht: „Stirb an einem anderen Tag" und „Im Angesicht des Todes". Nach einer Kaffeepause zeigte uns Martina den Strand, der dicht an der Gletscherlagune lag. Leider lagen hier nur kleinere Gletscher am Strand, aber wir könnten die raue und kalte Luft genießen. Beim Nationalpark Skaftafell legten wir unsere nächste Pause ein. Hier konnten wir zu Mittag essen, im Souvenirladen shoppen oder einen sehr informativen Film über den Nationalpark gucken. Wer wollte, konnte mit auf eine Wanderung zum Svartifoss gehen. Zwar mussten wir einige Höhenmeter in Kauf nehmen, aber der wunderschöne Wasserfall Svartifoss mit seinem Basaltsäulen entlohnte uns für die Mühe. Weiter ging es entlang der Route 1, vorbei an einer ehemaligen und durch die Wassermaßen zerstörte Brücke, durch gewaltige Lavafelder bis nach Vik. Im Jahr 1996 kam es im Gebiet des Vatnajökull zu einem Vulkanausbruch mit einem gewaltigen Gletscherlauf, dessen Wassermassen und Eisblöcke große Schäden an den Verkehrswegen der Ringstraße und den Brücken hinterließen, die zum Teil vollständig weggeschwemmt wurden. In Vik hielten wir zunächst am Einkaufszentrum und kamen unserer Shoppinglust nach. Da es bereits spät am Nachmittag war, beschlossen wir den Strand von Vik und die Felsen Dyholaey am nächsten Morgen anzufahren, da morgens die Chancen auf Papageientaucher höher sind. Im Hotel Dyholaey speisten wir gemütlich und ließen den Tag an der Hotelbar ausklingen.

Mittwoch, 29.07.2020: Vik – Dyrholaey – Skogarmuseum – Skogarfoss

Am frühen Morgen staunten wir nicht schlecht, als eine Schlechtwetterfront das Hotel in Nebel einhüllte. Voller Hoffnung fuhren wir zurück nach Vik und hofften auf eine Besserung des Wetters. Pünktlich in Reynisfjara, dem berühmtesten schwarzen Sandstrand an der Südküste, lockerte es etwas auf. Die gewaltigen Wellen des Atlantiks brandeten mit riesiger Kraft auf den Strand und wir erspähten tatsächlich eine Kolonie von Papageientaucher. In der Ferne konnten wir bereits die nahegelegenen Reynisdrangar-Seespitzen und das Kap Dyholaey sehen. Eine Legende besagt, diese Basaltkolumnen sind durch einen Kampf zwischen zwei lokalen Trollen und einem dreimastigen Schiff entstanden. Die zwei Trolle wurden zu Stein und das Schiff formte die Reynisdrangar-Spitzen. Auch die riesige Höhle aus Basaltkolumnen ist ein absoluter Touristenmagnet und wurden ebenfalls in der Serie Games of Thrones gezeigt. Der nächste Programmpunkt war die Landspitze Dyrholaey, wo wir nochmal unsere Beine vertreten konnten. Auch hier konnten wir Papageientaucher aus nächster Nähe erblicken und fotografieren. Nach der kleinen Wanderung begaben wir uns in Richtung Süden. Das Skogamuseum ist unser nächstes Ziel. In dem hübschen Museum hat ein Isländer viele Dinge aus der Geschichte Islands zusammengetragen und aufbewahrt. Unsere Reiseleiterin Martina arbeitet hier in den Wintermonaten und wir erhielten eine informative und großartige Führung im Museum. Nach dem Besuch des Museums geht es zum nahegelegen Skogawasserfall. Hier speisen wir erstmal zu Mittag und stärkten uns für den weiteren Tag. In einer Breite von 25 Metern stürzen die Wassermassen 60 Meter in die Tiefe. Der Sage nach soll ein Riese in der Höhle hinter dem Wasserfall einen Schatz versteckt haben. Einem Mann aus der Gegend gelang es später nicht, den goldenen Griff der Truhe zu ergreifen, ehe sie auf Nimmerwiedersehen verschwand. Direkt im Anschluss stand ein weiterer Wasserfall auf unserer Agenda. Der Seljalandsfoss stürzt 60 m in die Tiefe. Seine Besonderheit ist jedoch, dass man hinter ihm durchgehen kann. Eine nasses, aber wunderbaren Vergnügen! Im weiteren Verlauf der Reise erreichten wir den Vulkan Eyjafjallajökull und sahen seine ganze Pracht. Im Jahre 2010 sorgte dieser für weltweites mediales Aufsehen - sein Ausbruch legte den europäischen Flugverkehr lahm. Am Nachmittag erreichten wir wieder unser Hotel in Reykjavik. Nun hieß es Abschied von unserer Reiseleiterin Martina und ihrem Mann nehmen. Beide haben uns Ihre Insel in bezaubernder Art und Weiße gezeigt und uns mit Informationen gefüttert. Nochmals vielen Dank dafür. Vor dem Abendessen hatten wir noch etwas Zeit, um die Einkaufsstraße Laugavegur in Reykjavik zu erkunden. Bei einem Abendessen in Hotel in Reykjavik ließen wir nochmal die Reise Revue passieren und beschlossen heute etwas früher ins Bett zu gehen.

Donnerstag, 30.07.20: Anreise zum Flughafen Frankfurt

Leider hieß es heute früh aufstehen und Abschied von der Insel aus Feuer und Eis nehmen. Nach einem kleinen Frühstück wurden wir abgeholt und zum Flughafen transferiert. Nach dem Check-In und der Sicherheitskontrolle konnten wir noch letzte Einkäufe tätigen. Pünktlich startete unser Flugzeug nach Frankfurt, wo wir leider lange auf unsere Koffer warten mussten. Unser Reisebus nach Dresden erwartete uns bereits und wir wurden sicher zurück nach Dresden transferiert.Liebe Gäste, vielen Dank für die wunderbaren gemeinsamen Tage in Island. Ich hatte eine sehr schöne Zeit mit vielen Höhepunkte und ich hoffe, dass wir uns bald wiedersehen.Bleiben Sie reisefreudig und gesund.Ihr Eberhardt Reisebegleiter Philip Seidel

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