Reisebericht: Rundreise Island – Naturparadies im Atlantik

15.06. – 24.06.2023, 8 oder 10 Tage Rundreise Reykjavik – Goldener Kreis – Akureyri – Myvatn – Ostfjorde – Höfn – Vatnajökull – Vik (Bei der 10–Tage–Reise zusätzlich Snaefellsnes–Halbinsel)


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Während Deutschland von hochsommerlichen Temperaturen umgeben ist, plant eine kleine Gruppe von Reisenden, die Höhepunkte Islands zu erkunden. Wir waren schlichtweg beeindruckt! Von sagenhaften Landschaften, tosenden Wasserfällen, unendlichen Lupinenfeldern, heißen Quellen, Vulkankegel und einer wundervollen Tierwelt. Island ist wahrlich ein Ort von unvergleichlicher Einzigartigkeit und Faszination.
Ein Reisebericht von
Franziska Bergmann
Franziska Bergmann

1. Tag // 15.06.2023 – Anreise nach Island

Am 15. Juni begann unsere aufregende Reise nach dem kühlen Island. Wir trafen uns am Infopoint des BER Flughafens in Berlin, gaben unser Gepäck ab und passierten anschließend die Sicherheitskontrolle, um schließlich in das Flugzeug einzusteigen. Am späten Nachmittag erreichten wir den Flughafen Keflavik. Nach der Landung stellten wir unsere Uhren um zwei Stunden zurück. Wir waren nicht nur erfreut darüber, dass unser Reiseleiter Ari uns am Flughafen empfing, sondern auch darüber, dass unsere beiden Gäste aus Frankfurt dazu stießen und somit unsere Gruppe komplettierten.
Wir fuhren in die Hauptstadt Islands, nach Reykjavik und bezogen unsere Zimmer im Hotel Cabin. Das Hotel bot uns einen angenehmen Aufenthalt und wir konnten uns von der Anreise erholen. Später machten wir uns zu Fuß auf den Weg zu einem nahegelegenen Restaurant, wo uns ein köstliches Drei-Gang-Menü erwartete. Der anschließende Spaziergang war besonders reizvoll, da wir entlang der Promenade flanierten und die wunderschöne Aussicht auf das Sonnenschiff und die beeindruckende Konzerthalle Harpa genießen konnten. Wir freuten uns auf weitere Erkundungen in den kommenden Tagen.


2. Tag // 16.06.2023 – Goldener Kreis und abendliche Walbeobachtung

Begrüßt wurden wir von unserem Reiseleiter Ari und unserem Busfahrer Emil. Schnell nahmen wir unsere Plätze im Bus ein und los ging die Tagestour. Während unseres Ausflugs auf dem Goldenen Kreis haben wir einige der bekanntesten Sehenswürdigkeiten und Naturphänomene Islands erlebt. Unser erster Halt war von historischer und geologischer Bedeutung. In Thingvellir wurde im Jahr 930 das erste demokratische Parlament der Welt ausgerufen. Mitten durch den gleichnamigen Nationalpark verläuft die geotektonische Grenze zwischen Europa und Amerika, und wir waren fasziniert von den bizarren Felsformationen entlang dieser Grabenbruchzone. Während unserer weiteren Tour, stoppten wir am ökologischen und gemütliche Bauernhof Efsti-Dalur und genossen selbstgemachtes Eis. Ein besonderes Highlight erwartete uns im Hochtemperaturgebiet Haukadalur. Obwohl der Große Geysir, der weltweit alle Springquellen benannt hat, sich ruhig verhielt, begeisterte uns sein kleiner Bruder Strokkur regelmäßig mit gewaltigen Fontänen, die bis zu 30 Meter hoch in den Himmel schossen. Begeistert beobachteten wir das Schauspiel und hielten jeden Moment der aufsteigenden Fontäne fest.
Im Anschluss bewunderten wir den beeindruckenden Gullfoss-Wasserfall, der mit seiner breiten Front über zwei mächtige Kaskaden ins Tal stürzte.
Nach diesem ereignisreichen Tag kehrten wir zurück nach Reykjavik
Am Abend bot sich uns die Gelegenheit zu einer Walsafari, um die majestätischen Meeresriesen zu beobachten. Wir dachten, bei dem diesigen Wetter kann das doch nichts werden aber wir wurden eines Besseren belehrt. Zahlreiche Weißschnauzendelfine begleiteten uns, sprangen aus dem Wasser und zeigten uns ihr Können. Dazu gesellten sich mehrere Buckelwale und wir konnten aus nächste Nähe beobachten, wie sie gemeinsam mit den Delfinen nach frischem Fisch jagten. Begeistert, sprachlos und zutiefst beeindruckt fuhren wir wieder Richtung Reykjavik und fielen erschöpft in die Betten.


3. Tag // 17.06.2023 – Rundfahrt auf der Snaefelsness–Halbinsel

Wir starteten unseren Tag mit dem Lied des Tages, das uns voller Spaß und Vorfreude auf unseren Ausflug einstimmte. Unser erster Stopp führte uns nach Borganes, wo wir die Gelegenheit hatten, einen Kaffee zu genießen oder ein paar Snacks zu kaufen. Wir erreichten die Halbinsel Snaefelsness, mit ihrem mächtigen Vulkankegel des Snaefelsjökull und unendlich wirkenden Landschaften. Unseren ersten Halt legten wir am imposanten Berg Kirkjufell ein, begleitet vom daneben liegenden Wasserfall Kirkjubelsfoss und eines der beliebtesten Fotomotive Islands. Wir genossen einen entspannten Spaziergang und bewunderten die majestätische Schönheit der Landschaft. Um einen authentischen Geschmack Islands kennenzulernen, nahmen wir uns Zeit für eine Verkostung von typischem Trockenfisch. Die einzigartige Textur und der salzige Geschmack waren ein kulinarisches Erlebnis.
Unser nächster Halt war an den markanten Felsnadeln von Lóndrangar, wo wir einen Fotostopp einlegten. Die geheimnisvolle Atmosphäre und die imposante Größe der Felsen faszinierten uns. Für unsere Mittagspause machten wir Rast in Arnastapi, einem malerischen Ort direkt an der wilden Küste. Während wir entlang des Küstenwegs spazierten, wurden wir von den wunderschönen Aussichten auf das Meer und die umliegenden Klippen verwöhnt. Dabei konnten wir sogar eine Robbe vergnügt beobachten, die stolz ihren gefangenen Fisch präsentierte, während eine Möwe versuchte, ihn ihr zu stehlen.
Auf unserem weiteren Weg legten wir einen Stopp an der kleinen Kirche von Budir ein, dabei genossen wir die Ruhe dieses besonderen Ortes. Am Abend erreichten wir schließlich unser modernes Hotel, wo wir ein hervorragendes Drei-Gang-Menü genossen. Wir waren dankbar für den Komfort der tollen Betten, die uns eine erholsame Nacht versprachen.


4. Tag // 18.06.2023 – Vulkankrater Grabrok – Besuch bei den Islandpferden – Akureyri

Wir starteten unseren Tag mit einem guten Frühstück im Hotel und machten uns auf, den Vulkankrater Grabrok zu erklimmen. Der Weg nach oben war herausfordernd, aber die Anstrengungen wurden belohnt, als wir die Spitze des Kegels erreichten. Von dort aus konnte man einmal drumherum laufen und eine wundervolle Aussicht auf die umliegende Landschaft und einen weiteren Vulkankegel genießen. Obwohl das Wetter regnerisch war, konnten wir später dennoch beeindruckende Fotos an den Kolufossar machen. Die Kolufossar sind drei Wasserfälle im Nordwesten Islands und bildeten eine faszinierende Kulisse für unsere Erinnerungsfotos.
Unser nächster Halt führte uns zu einem Pferdehof, wo wir die Gelegenheit hatten, die einzigartigen Islandpferde kennenzulernen. Evi, die Besitzerin des Hofes, erzählte uns Wissenswertes zur Pferdezucht und zeigte uns voller Stolz ihre selbst aufgebauten Torfhäuser. Eine Vorführung des speziellen Gangs namens Tölt beeindruckte uns besonders. Es war faszinierend zu sehen, wie elegant und geschmeidig die Pferde sich bewegten. Im Anschluss konnten wir uns bei Kaffee und Gebäck (Eheglück) aufwärmen und setztendanach unsere Reise in den Norden fort.
Schließlich erreichten wir Akureyri, eine charmante Stadt im Norden Islands. Nach einem ereignisreichen Tag waren wir müde, aber voller Vorfreude auf die kommenden Abenteuer, die uns im Norden erwarten sollten. Nach einem gemeinsamen Abendessen in der Stadt saßen wir noch etwas zusammen und genossen isländisches Bier.


5. Tag // 19.06.2023 – Godafoss – Husavik – Asbyrgi – Dettifoss – Reitausflug

Unser Tag begann mit dem Besuch des Godafoss, auch bekannt als "Wasserfall der Götter". Dieses atemberaubende Naturwunder, das seinen Namen von einer wichtigen historischen Begebenheit erhielt, als im Jahr 1000 n. Chr. die heidnischen Götterbilder in den Wasserfall geworfen wurden, war ein spektakulärer Anblick. Von dort aus fuhren wir nach Husavik, einem malerischen Fischerdorf im Norden Islands. Bekannt als die "Walhauptstadt" Islands, bot Husavik eine charmante Mischung aus kleinstädtischem Flair und reicher maritimer Geschichte. Unser Reiseleiter Ari führte durch den Ort und gab uns interessante Einblicke. Auf dem Weg zum nächsten geologischen Highlight, legten wir einen spontanen Stopp an der Küste ein um Puffins zu beobachten. Diese farbenfrohen und einzigartigen Vögel, auch Papageientaucher genannt, sind ein Synonym für die isländische Tierwelt. Wir beobachteten sie, wie sie teilweise ungeschickt durch die Luft flatterten und in die Wellen tauchten, auf der Suche nach Fischen. Wenn das Schauspiel kein Bild wert war :-)
Um die Mittagszeit erreichen wir den Jökulsárgljúfur-Nationalpark und mit ihm die beeindruckende Asbyrgi-Schlucht. Laut nordischer Mythologie wurde diese hufeisenförmige Formation durch den Hufabdruck von Sleipnir, dem achtbeinigen Ross des Gottes Odin, geformt. Geologische Untersuchungen zeigen jedoch, dass die einzigartige Form durch verschiedene Gletscherläufe und Vulkanausbrüche geformt wurde. Der Fluss, der sich heute über die beiden von uns besuchten Wasserfälle ausbreitet, hatte einst sein Bett in dieser Schlucht. Inzwischen hat sich der Flusslauf jedoch nach Osten verlagert. Wir spazierten bis zum See und bei unserer Ankunft am Bus, überraschte uns Franzi mit einer Kostprobe des gefürchteten Hákarl. Hákarl, auch bekannt als fermentierter Hai, ist eine traditionelle isländische Speise. Es handelt sich um Fleisch des Grönlandhais, das fermentiert und getrocknet wurde, oft über mehrere Monate. Der Grönlandhai ist für den Menschen roh ungenießbar, aufgrund eines hohen Gehalts an Harnstoff und Trimethylaminoxid, aber das Fermentieren neutralisiert diese giftigen Verbindungen. Der Geschmack von Hákarl ist stark und markant, oft als ammoniakartig beschrieben und nicht jedermanns Sache. Wir waren mutig und probierten, was das Zeug hielt.
Zum Abschluss des Ausflugs besichtigten wir den Dettifoss, den mächtigsten Wasserfall Europas. Mit 44 Metern Fallhöhe und einer Breite von 100 Metern erinnert er an die Niagarafälle. Die schiere Kraft des herabstürzenden Wassers, das sich mit einem Donnern in die Tiefe ergoss, war ein unvergesslicher Anblick.
Gemütlich fuhren wir nach Akureyri zurück und genossen erneut ein gutes 3-Gang-Menü in einem örtlichen Restaurant.
Am Abend wartete noch ein weiterer Höhepunkt auf einen kleinen Teil der Gäste. Ein Reitausflug in der isländischen Landschaft auf echten Islandpferden. Nachdem wir auf dem örtlichen Reiterhof eingetroffen waren, wurden wir den Islandpferden vorgestellt, einer besonderen Pferderasse, die für ihre Robustheit und ihre Fähigkeit, in der rauen isländischen Wildnis zu überleben, bekannt ist. Mit einem leichten Kribbeln im Bauch schwangen wir uns in den Sattel und ließen uns von den erfahrenen Reitlehrern einweisen. Dann ging es los: Gemeinsam mit unseren vierbeinigen Gefährten machten wir uns auf den Weg durch das atemberaubende Panorama Islands. Unser Ausritt führte uns vorbei an Schafherden, die in den Mooslandschaften grasten und die frische, klare Luft füllte unsere Lungen.
Es war noch immer hell aber zeitlich spät in der Nacht, als wir glücklich aber etwas geschafft unser Edda-Hotel erreichten. Was für ein toller Tag.


6. Tag // 20.06.2023 – Myvatn–Gebiet – Lavalabyrinth in Dimmuborgir – Baden in heißen Quellen – Hochtemperaturgebiet Namaskard

Der heutige Tag begann mit der Erkundung des Myvatn-Gebiets, einem vulkanisch aktiven Gebiet im Norden Islands, das für seine vielfältige und beeindruckende Landschaft bekannt ist. Wir stoppten bei den Pseudokratern, eine geologische Besonderheit, die durch Dampfexplosionen entstand, als heiße Lava auf feuchten Boden oder Wasser traf. Die makellosen, kreisrunden Formationen faszinierten uns mit ihrer unerwarteten Symmetrie. Das Wetter meinte es heute nicht so gut mit uns, daher huschten wir wieder schnell in den Bus und fuhren zum nächsten Besichtigungspunkt, nach Dimmuborgir. Wir erkundeten dieses ausgedehnte Lavalabyrinth, das durch das Abkühlen und Erstarren einer Lavasee entstand, bei einem Spaziergang. Die surrealen, von der Lava geformten Strukturen erweckten den Eindruck, durch eine von Riesenhand geschaffene Steinlandschaft zu wandern. Hier und da meinten wir auch, erstarrte Trolle zu entdecken.
Nach diesen eindrucksvollen Erlebnissen war es Zeit für Entspannung. Wir besuchten die Badelandschaft Jardbödin, wo wir uns in den heißen Quellen entspannten und das mineralreiche Wasser auf unserer Haut genossen.
Frisch erholt führte uns unsere Reise weiter zu Namskard, einem aktiven geothermischen Gebiet, bekannt für seine intensiv farbigen Schlammquellen und Dampfventile. Der Anblick der brodelnden und zischenden Erde war ein anschauliches Zeugnis der rohen, vulkanischen Kraft, die unter der isländischen Oberfläche brodelt.
Auf dem Weg zum Tagesziel, legten wir einen Stopp im Fjallakaffi, einem gemütlichen Café inmitten der wilden Natur ein. Hier stärkten wir uns mit heißen Getränken und der örtlichen Spezialität, den Liebesbällen.
Nach einer langen Fahrt, begleitet von Regen und wiederkehrenden Nebelfeldern, erreichten wir schließlich unser Ziel für den Tag, die Stadt Egilsstadir. Bekannt für ihre malerische Lage am längsten Fluss Islands, dem Lagarfljót, war sie der perfekte Ort, um uns von dem langen Tag zu erholen. Beim gemeinsamen Abendessen im Edda-Hotel freuten wir uns auf die kommenden Erlebnisse in der faszinierenden isländischen Landschaft.


7. Tag // 21.06.2023 – Ostfjorde – Petras Steinhaus – Region Vatnajökull – Gletscherlagune Jökulsarlon

Der Tag begann heute sehr entspannt und so starteten wir unsere Reise mit einer malerischen Fahrt entlang der Ostfjorde. Wie in einer Szenerie aus einem Märchenbuch schmiegten sich kleine Ortschaften an die grün bewachsenen Hänge, während der Blick auf den Nordatlantik uns beeindruckte. Das diesige Wetter tat der ganzen Szenerie keinen Abbruch. Nein! Sie unterstützte diese.
Unser erster Halt war bei Petras Steinhaus, einer einzigartigen Sammlung von Mineralien und Steinen, die über mehrere Jahrzehnte von der leidenschaftlichen Sammlerin Petra Sveinsdóttir zusammengetragen wurde. Der Anblick der glitzernden und farbenfrohen Steine in allen Formen und Größen war ein sagenhaftes Erlebnis.
Nach dieser faszinierenden Besichtigung setzten wir unsere Reise fort und machten eine Mittagspause in dem idyllischen Dorf Djupivogur. Hier bestaunten wir die berühmten "Steineier", eine beeindruckende Kunstinstallation am Hafen, die 34 Vogelarten Islands repräsentiert. Anschließend genossen wir lokale Köstlichkeiten, während wir die Ruhe und Schönheit des kleinen Fischerdorfes auf uns wirken ließen.
Wir zogen weiter, legten hier und da einen Fotostopp ein und erreichten am späten Nachmittag die einmalige Gletscherlagune Jökulsarlon, ein faszinierendes Naturschauspiel in Island, welches zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Landes zählt. Sie liegt im Südosten Islands, nahe dem Vatnajökull, dem größten Gletscher Europas. Die Lagune selbst entstand in den 1930er Jahren durch das Abschmelzen des Gletschers und ist seitdem stetig gewachsen. Heute hat sie eine Fläche von rund 18 Quadratkilometern und ist bis zu 248 Meter tief. Dies macht sie zur tiefsten Süßwasserlagune Islands. Wir erlebten eine Fahrt in einem Amphibienfahrzeug und fuhren vorbei an majestätischen, bläulich schimmernden Eisbergen und entdeckten sogar eine Robbe, die ihre wohlverdiente Ruhe auf einer Eisscholle genoss.
Nach dieser einmaligen Erlebnisfahrt nahmen wir uns die Zeit, am nahegelegenen Diamond Beach einen Schluck Brennivin zu genießen. Dieser traditionelle isländische Schnaps, auch als "Schwarzer Tod" bekannt, wärmte uns auf, während wir die kleinen eisigen, wie Diamanten funkelnden Eisbrocken am schwarzen Sandstrand bewunderten.
Zum Abschluss des Tages unternahmen viele Gäste der Eberhardt-Gruppe einen Spaziergang vom Hotel aus zur nahegelegenen Gletscherzunge. Die ehrfurchtgebietende Nähe zum Gletscher, die Stille des Abends und die unendlich scheinenden Lupinenfelder waren der perfekte Abschluss für unseren erlebnisreichen Tag. Wir fragten uns bei einem isländischen Bier, konnte es denn wirklich noch besser werden?


8. Tag // 22.06.2023 – Nationalpark Skaftafell

Unser Tag begann mit einem frischen Morgenspaziergang zum Skaftafell Gletscher, der uns durch eine atemberaubende Szenerie entlang hoher markanter Felswände führte. Der Gletscher wirkte wie eine Szene aus einer anderen Welt. Nach dieser erfrischenden Wanderung besuchten wir das Besucherzentrum vom Skaftafell-Nationalpark und legten anschließend einen Zwischenstopp beim Skeiðará Bridge Monument ein. Dieses ist eine Erinnerung an die verheerende Gletscherflut, die 1996 durch einen Vulkanausbruch unter dem Vatnajökull-Gletscher verursacht wurde. Der Ausbruch ließ einen Teil des Gletschers schmelzen, was zu einer gewaltigen Flut führte, die als "Jökulhlaup" bekannt ist. Die Flutwelle, die den Fluss Skeiðará hinunterstürzte, führte große Eisbrocken mit sich, die schließlich die Brücke zerstörten, die Teil der Ringstraße war, Islands Hauptverkehrsader, die das Land umrundet. Das Skeiðará Bridge Monument besteht aus den Überresten dieser Brücke und dient heute als ein ständiges Mahnmal für die gewaltigen Naturkräfte Islands.
Entlang der folgenden Strecke legten wir immer mal wieder ein paar Fotostopps ein, sahen Islandpferde, alte Torfhäuser und besuchten schließlich die beeindruckenden Basaltsäulen von Kirkjubæjarklaustur. Die Säulen, die durch die Abkühlung von Lava entstanden sind, zeigten uns sichtbar die Macht der Naturgewalten. Unsere Reise führte uns weiter zur Schlucht von Fjaðrárgljúfur, einem der schönsten Naturwunder Islands. Eine kleine Wanderung entlang des Randes der Schlucht bot uns spektakuläre Aussichten auf die tief eingeschnittene, grün bewachsene Landschaft. Nachdem wir die Schönheit der Schlucht bewundert hatten, spazierten wir durch das Lavafeld Eldhraun. Dieses riesige Feld aus erkalteter Lava, das von grünem Moos bedeckt ist, war ein weiterer Beweis für die vulkanische Aktivität der Insel. Wenn nicht hier, wo sonst sollte man echte isländische Lava Käse-Cracker kosten? :-)
Unser nächster Halt war das charmante Dorf Vik, das auch bekannt ist für sein Center für Strickwaren und Wollprodukte. Beim Shopping konnten wir einige schöne Souvenirs und handgefertigte Kleidungsstücke erwerben.
Trotz des Regens entschieden wir uns, den schwarzen Strand von Vik zu besuchen. Mit unseren Regenjacken machten wir uns auf den Weg über den pechschwarzen Sand. Die Wellen und der graue Himmel verstärkten nur den dramatischen Anblick, den dieser besondere Ort bietet. Obwohl der Regen unsere Sicht einschränkte, konnten wir die dunklen Silhouetten der Reynisdrangar im Meer sehen und die sagenumwobenen Basaltsäulen, schienen noch mystischer und unheimlicher als sonst.
Schließlich erreichten wir unser Hotel und unsere Reiseleiter Ari erzählte uns, dass circa zwei Stunden vorher ein kleines Erdbeben aufgezeichnet wurde. Ob denn demnächst mal wieder ein Vulkan ausbrechen würde, fragten wir uns? Beim gemeinsamen Abendessen im Hotel ließen wir die Eindrücke des Tages Revue passieren und freuten uns auf den nächsten, aber leider letzten Ausflugstag auf Island.


9. Tag // 23.06.2023 – Landspitze Dyrholaey – Skogafoss – Skogar–Museum – Reykjavik

Der letzte Ausflugstag begann mit einer Fahrt zur Landspitze Dyrholaey. Trotz des unbeständigen Wetters waren wir begeistert von der rauen Schönheit dieses Ortes. Unter uns brach das Meer an die Felsen, während wir oben auf der Klippe standen und den Blick auf die Weite des Atlantiks genossen. Und zu unserer Freude konnten wir erneut viele Puffins beobachten, die sich durch das Wetter nicht stören ließen und weiterhin ihre Nistplätze in den Klippen aufsuchten.
Unser nächster Halt war der mächtige Skogafoss-Wasserfall. Selbst im Regen war die Kraft des Wasserfalls beeindruckend. In unmittelbarer Nähe des Wasserfalls besuchten wir das Skogar-Museum. Durch die Führung erhielten wir tiefe Einblicke in die isländische Geschichte und Kultur. Danach fuhren wir zum besonderen Seljalandsfoss, ein weiterer beeindruckender Wasserfall. Hier konnten wir sogar hinter den Wasserfall gehen und die tosenden Wassermassen von einer einzigartigen Perspektive aus beobachten.
Unser Tag endete in der Hauptstadt Reykjavik, wo wir das beeindruckende Gebäude Perlan besuchten. Der Regen war verschwunden und so genossen wir die Aussicht auf die Stadt und das umliegende Gebiet von der Aussichtsplattform des Gebäudes. Schließlich verabschiedeten wir uns von unseren liebgewonnenen Begleitern - Reiseleiter Ari und Busfahrer Emil.
So endete unserer Reise wieder im Hotel Cabin in Reykjavik aber trotz des unbeständigen Wetters waren wir fasziniert von den natürlichen Schönheiten, die wir gesehen hatten, und den Geschichten, die wir gehört hatten. Es war eine Reise, bei der wir die wahrlich beeindruckenden Landschaften Islands und ihre Geschichte hautnah erleben durften.


10. Tag // 24.06.2023 – Rückreise nach Deutschland

Nach einer kurzen Nacht und ein sehr frühes Frühstück fuhren wir zum Flughafen in Keflavik und traten die Rückreise mit Icelandair an.


Schlusswort

Liebe Eberhardt-Reisegäste,
vielen lieben Dank für die vielen tollen Erlebnisse mit Euch, die vielen lustigen Momente und Geschichten. Es war mir eine große Freude, Euch alle kennen gelernt zu haben und ich wünsche Euch vor allem Gesundheit und eine nie endende Reiselust.
Ich freue mich auf ein Wiedersehen!
Eure Reisebegleiterin Franzi

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Eberhardt Travel-Team,
ein Traum wurde war. Einmal rund um Island. Es war eine traumhaft, ja wunderschöne Reise. Wir sahen viel von der Schönheit dieser Insel hoch im Norden. Weite wilde Landschaften, gewaltige Wasserfälle, heiße Quellen und Geysire, Vulkane, endlose Lavafelder, tiefe Schluchten und eine wundervolle Tier- und Pflanzenwelt beeindruckten uns sehr. Ein besonderen Dank für unserer Reisebegleiterin Franziska, den Reiseleiter Ari und Kraftfahrer Emil. Sie sorgten dafür das die Tage auf Island für uns ein unvergeßliches Erlebnis wurde. Es grüßen von ganzen Herzen Heidi und Manfred Brendel

Heidi und Manfred Brendel
05.07.2023

Tolle Bilder, guter Bericht. einfach nur sprachlos.Da will ich hin

Andre
16.07.2023

Liebe Franzi, nochmlas vielen Dank für die tolle Reise. Ich mache gerade mein Fotobuch und habe nun entdeckt, dass Du uns einen ausführlichen Reisebericht mit tollen Fotos gemacht hast. Da werde ich mich mit meinen Texten (und den schwierigen Namen der Orte, Glescher... ) leichter tun ;-) . Es war eine klasse Reise und tolle Betreuung durch Dich, Ari und Emil! Danke euch!!!

Silvia Rotte
09.08.2023