Reisebericht: Rundreise Island – Naturparadies im Atlantik

29.06. – 08.07.2010, 8 oder 10 Tage Rundreise Reykjavik – Goldener Kreis – Akureyri – Myvatn – Ostfjorde – Höfn – Vatnajökull – Vik (Bei der 10–Tage–Reise zusätzlich Snaefellsnes–Halbinsel)


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Island - ein Land voller Gegensätze hat uns in seinen Bann gezogen. Aber lesen Sie selbst:
Ein Reisebericht von
Daniela Paulan
Daniela Paulan

29.06.2010 Anreise

Mit verschiedenen Transfers und dann noch ein Stück mit dem Reisebus geht es zum Flughafen Berlin-Schönefeld. Nach dem Check-In genießen wir unser Abendessen im Mövenpick-Restaurant vom italienischen Buffet. Gegen 23:00 Uhr heben wir endlich ab in Richtung Island. Nach ca. 3 Stunden Flug stellen wir unsere Uhr 2 Stunden zurück und erreichen so gegen 0:30 Uhr die größte Vulkaninsel. Unsere Reiseleiterin Rosa empfängt uns. Auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel bekommen wir einen ersten Eindruck von der Vulkanlandschaft, die uns auf diesem Weg begleitet. Nun heißt es aber schnell ins Bett, denn die Nacht ist kurz! Ungewöhnlich ist, dass es nie ganz dunkel wird, auch als wir mitten in der Nacht ankommen, ist es als ob es dämmert… ein seltsames Gefühl.

30.06.2010 Blaue Lagune in Reykjavik & Stadtrundfahrt

Heute gehen wir es etwas ruhiger an und frühstücken ein wenig später. Anschließend ging es für die meisten von uns mit dem Bus zur Blauen Lagune. Das Außen-Schwimmbad ist mit Thermalwasser gefüllt und wir lassen es uns dort trotz Außentemperaturen von 12 Grad gut gehen, denn das Wasser hat Badewannentemperatur. Rose hatte uns erzählt, dass das Wasser heilende Wirkung hat und das wir danach 10 Jahre jünger aussehen - na, wenn das nichts ist. Auch von der Aussichtsplattform haben wir einen tollen Überblick über die Anlage. Wir genießen das Bad und entspannen bei den angenehmen Wassertemperaturen.
Anschließend unternehmen wir eine kleine orientierende Stadtrundfahrt durch die Hauptstadt Islands. Wir sehen das Zentrum mit der Einkaufsstraße und das Rathaus, aber auch die beeindruckende Kirche … und das Kulturzentrum Perlan. Die Fahrt bietet uns einen guten Überblick, was wir uns in den letzten Tagen, wenn wir wieder hier sind, noch ansehen können. Nach dem stärkenden Abendessen erholen wir uns von dem schönen und abwechslungsreichen Tag!
Besonders begeistert uns die Freundlichkeit der Isländer. Egal ob jemand von uns nach dem Weg fragt oder nur eine Karte in der Hand hält, sofort hält ein Auto an und uns wird erklärt, wo es lang geht. Herzliche Gastfreundschaft!

01.07.2010 Fahrt in den Norden

Leider regnet es heute - nur gut wir haben einen langen Fahrttag vor uns. Wir verlassen Reykjavik und fahren in Richtung Norden. Circa 300 Kilometer müssen wir zurücklegen und so verbringen wir den Vormittag mit 2 kleinen Pausen und sonst im Bus, aber es regnet ja sowieso. Am Nachmittag erreichen wir unser erstes Ziel. Auf einem Pferdebauernhof werden wir herzlich empfangen. Die Bäuerin feiert heute ihren 50. Geburtstag mit uns. Es gibt Brot und Salat und Kaffee und Kuchen im modern eingerichteten Wohn- und Esszimmer der Familie. 2 Mädchen im Alter von 7 und 11 von insgesamt fünf Kindern spielen uns ein Ständchen auf der Geige. Die Kleine ist noch recht unsicher, aber sehr niedlich und die Große beherrscht das Instrument sehr gut. Nach der Stärkung fahren wir zum Pferdestall, wo wir uns die Tiere aus nächster Nähe ansehen können. Viele von ihnen haben schon Preise gewonnen. Das eine Pferd schnappt auch gern nach Jacken und probiert es so bei uns immer wieder.
Anschließend führt uns der Sohn des Hauses die fünf Gangarten eines Island-Ponny´s vor. Danach fahren wir nach Akureyri, wo unser Hotel für die nächsten zwei Nächte steht. Im Winter als Internat genutzt, verfügt es doch über erstaunlich guten Komfort. Unser Abendessen gibt es heut vom Buffet und wir sind wirklich begeistert von dem vielfältigen Angebot. Besonders der Lachs ist sehr zu empfehlen. Unseren Nachtisch nehmen wir gemütlich im Kaminzimmer ein und lassen den Abend bei ein paar Gesprächen ausklingen (es regnet draußen leider ja immer noch...). Laut Rosa gibt es in Island aber nur Wetterproben und so ist es eben sehr wechselhaft.

02.07. Myvatn–Gebiet

Heute steht auf unserem Programm das Gebiet des Myvatn, auch als Mückensee bezeichnet. Wir sind gespannt, was uns erwartet. Als erstes stoppen wir am Godafoss, dem Götter-Wasserfall, der heute besonders viel Wasser führt, da gestern ja soviel geregnet hat. (für etwas musste es ja gut sein). Anschließend unternehmen wir eine Wanderung durch das Lava-Labirinth Dimmuborgir - es ist schon sehr erstaunlich, wie viel Lava hier liegt und welch bizarre Formen diese angenommen hat. Leider überrascht uns hier eine Regenguss. Unsere Mittagspause machen wir heute an der Blauer Lagune im Norden. Einige nutzen die Gelegenheit, um das heiße Wasser für ihre Gesundheit zu nutzen und entspannen im Bad, andere essen eine Kleinigkeit oder schauen den anderen beim Baden zu.
Danach geht es weiter zu dem Schlammquellen Namaskard. Hier brodelt und qualmt es an allen Ecken, ein sehr bizarrer Anblick. Wir laufen zwischen den Schlammtümpeln entlang. Es riecht alles etwas nach verfaulten Eiern - Schwefel halt….
Anschließend fahren wir ein Stück weiter und unternehmen eine längere Wanderung direkt zum Krater den Vulkans Krafla, der 1974 und 1985 ausgebrochen ist.
Während der Wanderung kommt auch endlich die Sonne heraus und freuen uns sehr über die gelungene Wanderung. Das Ziel ist der Krater, in dessen Asche wir dann stehen. Ein wenig verunsichert es schon, dass wir hier mitten in einem Vulkan stehen, wo auch immer wieder noch aus einigen Ecken Rauch aufsteigt. Nach der Rückkehr nach Akureyri erwartet uns ein 3-Gang-Menü zum Abendessen, wo es dieses Mal Fisch auf japanische Art gibt. Den langen hellen Abend nutzen einige für einen Reitausflug auf echten Island-Pferden oder für einen Stadtbummel oder für einen Besuch des botanischen Gartens, der direkt an unserem Hotel beginnt. Ein erlebnisreicher Tag geht zu Ende!

03.07. In die Ostfjorde

Wir verlassen heute Akurery und fahren ein Stück weiter nördlich nach Husavik, einem kleinen beschaulichen Fischerdorf. Weiter geht es auf der Halbinsel Törines bis zur Asbyrgi-Schlucht, wo wir eine tolle Wanderung unternehmen, um von einem Felsvorsprung einen tollen Ausblick zu haben. Weiter fahren wir nun zum größten Wasserfall, dem Dettifoss. Hier wandern wir entlang des Vulkan-Grölls bis zum Wasserfall, der schon sehr beeindruckend ist. Unterwegs im Bus erzählt und Rosa von Elfen und Trollen und das die Isländer fest daran glauben, dass es die Wesen gibt. Auch die Geschichte, dass ein Mann der Vulkan-Steine aus Island mit nach Hause genommen hat und dann immer Pech hatte, hat einige Gäste zum nachdenken angeregt. Später sang uns Rosa isländische Lieder, damit wir auch davon einen Eindruck bekommen. Zur gleichen Zeit spielte in Südafrika die deutsche Mannschaft im Viertelfinale gegen Argentinien und wir erfuhren immer die Spielstände. Nun fahren wir weiter über ein Stück sehr, sehr schlechte Straße, wir wurden richtig durch geschüttelt und Rosa rief inzwischen beim Fernsehen an, um sich über die schlechte Straße zu beschweren, bis zum höchst gelegenen Bauernhof Islands. Dort schauen wir uns die nette Kirche, die Torf-Häuser an und genießen einen schönen Kaffee und ein Stück Kuchen. Leider hat sich der Himmel nun wieder zu gezogen und so fahren wir nun durch den Nebel und Regen über Egilsstadir nach Nesskaupsstaour, was auf einem Fjord gelegen ist, wo unsere Unterkunft für heute ist.

04.07. Richtung Süden – Gletscher Vatnajöküll

Wir beginnen unseren Tag heute einmal mit Sonne und einem herrlichen Ausblick. Unsere Unterkunft befindet sich direkt auf einem Fjord und so ist die Umgebung wirklich traumhaft. Wir genießen diesen Moment, bevor wir mit dem Bus entlang der Ostfjorde weiter Richtung Süden fahren. Unterwegs kommen wir an einem Felsen vorbei und da sagt Rosa: „Ich sag´s Euch, da wohnen Elfen!“ - ist das nicht toll? Unser erster Halt ist Petra´s Steinhaus, wo wir uns die weltgrößte, private Steinesammlung anschauen. Leider zieht es sich nun langsam wieder zu und wir werden wieder einmal von Nebel und Regen begleitet. Unsere Mittagspause machen wir in Djupivogur, einem kleinen Fischerdorf - die Lachsbrötchen schmecken vorzüglich. Unsere geplante Wanderung am Strand muss leider ausfallen, da es wieder regnet, so fahren wir weiter nach Höpn, wo wir noch mal die Gelegenheit haben, im Supermarkt einzukaufen oder das Gletscher-Museum anzuschauen. Heute übernachten wir ganz in der Nähe von Europa´s größtem Gletscher dem Vatnajöküll.
Am Abend nutzen einige die Gelegenheit um auf den Gletscher Vatnajöküll zu fahren und mit Schneemobilen den Gletscher zu erkundigen. Schon die Anfahrt ist ein Abenteuer. Mit Jeeps geht es hoch auf den Gletscher über enge Geröllstraßen und scharfe Kurven - für manch einen, ist das schon Abenteuer genug.
Nun werden wir angekleidet wie für eine Mars-Misson, mit Overall, Helm und Gummistiefel geht es zum Schneefeld und dann auf die Schneemobile. Meistens sitzen die Männer vorn und die Frauen sitzen hinten. Nach einer kurzen Einweisung fahren wir nach einander auf dem Gletscher und genießen dabei den herrlichen Anblick. Auch das Wetter macht mit, lange war nicht klar, ob wir aufgrund des Nebels den Ausflug überhaupt machen konnten. Doch unsere Zuversicht wurde belohnt! Die Sicht war sehr gut und auch die Sonne und der blaue Himmel km ab und zu vor. Die etwas vorsichtigeren fuhren mit Jeeps auf dem Gletscher.

05.07. Mit dem Amphibien–Fahrzeug in der Gletscherlagune

Heute stand der Gletscher auf unserem Programm. Wir fuhren zuerst zur Gletscherlagune. Dort ging es mit Amphibienfahrzeugen in die Gletscher-Lagune. Die Eisbrocken gingen links und rechts an unserem Boot vorbei und wir fuhren mittendurch. Auch ein wenig blauer Himmel und ein paar Sonnenstrahlen blickten durch. Der Gletscher trohnt am Ende der Lagune. Hier ist sie 250 Meter tief. Sogar eine Seerobbe ließ sich kurz blicken und begrüßte uns. Wir bekommen ein Stück echtes Gletschereis in die Hand und probieren sogar einmal. Nach diesem Erlebnis fuhren wir ein Stück weiter zum schwarzen Strand, wo die Eisbrocken aufs Meer treiben. Wir lassen die Seele baumeln, sammeln Steine und spazieren - einige finden sogar Seesterne und dabei werden sie von einer Welle erwischt. Nun erwartet die Eberhardt-Gäste noch eine kleine Überraschung. Direkt am Strand organisieren wir ein kleines Picknick mit isländischen Spezialitäten wie Brennevin (isländischer Schnaps), Trockenfisch, Schokolade, Fladen mit Lachssalat. Skál! - Prost!
Wir genießen einfach dabei das schöne Wetter - das haben wir uns verdient. Weiter fuhren wir zu einem Aussichtspunkt, wo wir noch mal den Gletscher in seiner Größe bewundern konnten. Genau als wir da waren, verzogen sich auch die Wolken und wir hatten einen tollen Blick. Danach ging es in den Nationalpark, wo wir eine lange Wanderung zum SkogaFoss machten. Weiter führte uns der Weg nun vorbei an den beiden wichtigen Vukan Katja nach Vik zu unserer heutigen Übernachtung. Heute schliefen wir direkt unter dem Vulkan, der ja eigentlich für einen Ausbruch an der Reihe wäre, da der letzte Ausbruch 1918 war. Wir wohnen in einfachen Zimmern auf einem Bauernhof inmitten der Natur. Nach dem vorzüglichen und reichhaltigen Buffet-Abendessen nutzen viele die tolle Umgebung für einen Spaziergang.

06.07. Gullfoss & Goldener Kreis

Heute hatten wir viel vor. Zuerst fuhren wir zum deutschen Gedenkstein, der sich nahe dem Meer befand. Von dort konnten wir herrlich den Reynisdranger beobachten. Mit viel Fantasie erkennt man versteinerte Trolle, die eigentlich ein Schiff aus dem Wasser ziehen wollten, und dabei vom Sonnenlicht überrascht wurden. Weiter fahren wir zum Kap Dyrhólaey, wo auch schon die Papageintaucher auf uns warteten. So konnten wir herrliche Aufnahmen von ihnen und der Küstenlandschaft machen. Hans-Werner erwartete uns dann schon im Heimatmuseum Skogar. Dort erfuhren wir bei einer deutschen Führung viel Wissenswertes über das frühere Leben in Island. Auch die Wohnhäuser und die Schule konnten wir uns hinterher ansehen. In der kleinen Kirche spielte uns dann die „Seele“ des Museums ein Ständchen, was eine unheimlich schöne Atmosphäre erzeugte. Nun mussten wir aber weiter, denn es gab heute noch mehr Höhepunkte. Wir besuchten den Skogar-Wasserfall und den Wasserfall Seljafoss. Nun der letzte Wasserfall (dann war es aber auch genug) war der Gullfoss, der „Goldene Wasserfall“, der größte und schönste aller Wasserfälle.
Hier erreichte uns schon am Parkplatz die Gischt der Wassermassen und je näher man heran kam, desto nasser wurde es. Anschließend fuhren wir zum Geysir Strokkur. Dort warten wir, dass er endlich spritzte. Laut Rosa spuckt er aller acht Minuten. Doch manchmal geht es auch schneller und einmal spritzte er gleich zweimal hinter einander. Auch wenn man es erwartet, jedes Mal, wenn er spuckt, erschrickt man kurz, ist überrascht und erfreut - ein schönes Schauspiel. Nun stand noch unsere letzte Station auf dem Programm. Wir fuhren in den Nationalpark Thingvellir. Dort trifft die eurasische Platte auf die amerikanischer Platte, denn geologisch gehört Island teilweise zu Amerika. Leider regnete es nun in Strömen und so viel dieser Halt recht kurz aus. Weiter ging es nun zu unserem heutigen Ziel, unserem Hotel in , wo ein reichhaltiges Buffet auf uns wartete….

07.07. Freizeit

Der heutige Tag steht allen Gästen zur freien Verfügung, ein Tag, ohne Zeitvorgabe, den jeder nutzen konnte, wie er wollte. Im Bus und nach dem Abendessen erklärten wir allen genau, was man tun kann und wo sich alles in der Stadt befindet. Die Musen sind am Mittwoch frei, die Stadt und der Hafen sehr schön anzusehen, Souvenirs kaufen in der Stadt oder auch die Kirche mit der Aussichtsplattform besuchen - es gibt viel zu entdecken. Einige nutzen den Hotel-Shuttle-Bus, um in die Stadt zu fahren, andere fuhren erneut in die Blaue Lagune, um die heilende Kraft des Thermalwassers zu spüren. Die geplante Wal-Safari musste leider aufgrund heftigen Windes verschoben werden. Am Abend trafen wir uns dann alle zusammen, um gemeinsam unsere Erlebnisse auszutauschen und den letzten Abend der Reise ausklingen zu lassen. Leider verlor die deutsche Nationalmannschaft im Halbfinale und so war es dann insgesamt doch ein trauriger Abend.

08.07. Rückreise

Heute ging es zurück nach Hause, unsere Reise auf der Vulkaninsel war verüber. Am Vormittag konnten einige Gäste noch die Gelegenheit wahrnehmen, an der Wal-Safari teilzunehmen. Zu Hause warteten 35 Gard Hitze auf uns, da war uns das Wetter hier doch lieber.... Wir fuhren zum Flughafen und verabschiedeten uns von Rosa. Etwas verspätet landeten wir in Berlin und fuhren zurück nach Hause.... Eine erlebnisreiche Reise geht zu Ende!

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht