Reisebericht: Große Rundreise Neuseeland – Nordinsel und Südinsel

28.01. – 18.02.2014, Rundreise Neuseeland mit Singapur – Auckland – Paihia – Coromandel – Rotorua – Tongariro–Nationalpark – Wellington – Kaikoura – Lake Tekapo – Dunedin – Milford Sound – Queenstown – Fox–Gletscher – Punakaiki – Arthurs Pass – Christchurch


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Neuseeland - auf der anderen Seite der Welt bot uns eine einmalige Reise. Christchurch - die größte Stadt der Südinsel, Auckland - die pulsierende Stadt auf der Nordinsel, Rotorua - das Geothermalzentrum Neuseelands und die Südalpen waren unsere Ziele
Ein Reisebericht von
Annette Probst-Weise
Annette Probst-Weise

1.Tag: 28.01.14 Flug nach Singapur

Wir trafen uns am Nachmittag pünktlich am Flughafen in Dresden und nachdem wir eingecheckt hatten, nahmen wir noch einen kleinen Imbiss ein. Erwartungsvoll bestiegen wir den Flieger zunächst Richtung Frankfurt. Hier trafen wir unsere Gäste, die aus Leipzig bzw. mit dem Zug angereist waren. Pünktlich begann der Flug mit Singapur Airline nach Singapur. Wir wurden mit einem hervorragenden Service verwöhnt.

2.Tag: 29.01.14 Ankunft in Singapur

Pünktlich am späten Nachmittag Ortszeit landeten wir in Singapur. Nach der unproblematischen Erledigung der Einreiseformalitäten erwartete uns unsere örtliche Reiseleiterin Martine bereits. Mit dem Bus fuhren wir zum Hotel Grand Park City Hall. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten und uns kurz erfrischt hatten, trafen wir uns zu einem ersten Bummel durch die Stadt. Mit Martine spazierten wir am Justizpalast und am Parlament vorbei. Wir sahen den Justizpalast, dessen obere Etage einem Ufo gleicht. Am Singapur River bummelten wir entlang und bestaunten die bunte Dekoration, welche anlässlich des chinesischen Neujahrsfestes überall angebracht war. Am 01.02. begann das Chinesische Jahr des Pferdes. Den Höhepunkt des Abends bildete eine Bootsfahrt auf dem Singapur River. In gemütlicher Fahrt ging es vorbei an der beleuchteten Skyline der Stadt. Wir sahen das Parlament, das Ministerium für Kunst und Kultur, dessen verschiedene Farben der Fenster jeweils für eine andere Sparte der Kultur und Kunst steht. Beeindruckend war das Hotel Marina Bay Sands anzuschauen. Der futuristische Bau, mit dem wie ein Schiff gestalteten Dachgarten, überragt die Stadt und beherbergt über 2.500 Hotelzimmer und gibt 10.000 Menschen Arbeit. In herrlichem Licht erstrahlte auch das höchste Riesenrad der Welt, der Singapur-Flyer. So ging der erste Tag der Reise für uns mit schönen Eindrücken der Millionenstadt zu Ende.

3.Tag: 30.01.14 Singapur und Flug nach Christchurch

Nachdem wir auf Grund der Zeitverschiebung von 7 Stunden mehr oder weniger gut geschlafen hatten, trafen wir uns nach dem Frühstück zu einem gemeinsamen Spaziergang zum Singapur-Flyer. Denn eine Fahrt mit dem 165 Meter hohen Riesenrad wollten wir uns nicht entgehen lassen. In der geräumigen Gondel hatten wir alle Platz und in langsamer Fahrt ging es immer höher. Dabei bot sich uns ein einmaliger Blick in den Start- und Zielbereich und in die Boxengasse der Formel-1-Rennstrecke von Singapur. Wir sahen wiederum das einmalige Hotel Marina Bay Sands und die „Gardens an the Bay" eine wunderschöne Parkanlage mit zwei großen Hallen, in denen künstlich Pflanzenwelten geschaffen wurden. Unser Blick schweifte über den Hafen und über die Skyline der Stadt mit den Hochhäusern der Banken und dem Singapur River. Anschließend bummelten wir durch die „Gardens by the Bay", bevor wir mit Taxis zum Hotel zurückkehrten. Nun blieb noch etwas Zeit zum Erholen. Am Mittag holte uns Martine wieder ab und wir besuchten den Orchideen-Garten von Singapur. In allen Farben konnten wir Orchideen entdecken. Viele Exemplare waren in dem Park im Freien zu sehen und boten eine Vielzahl von Fotomotiven. Wir sahen den VIP-Garten, in dem Orchideen gezeigt wurden, die Namen berühmter Persönlichkeiten trugen. So zum Beispiel eine weiße Orchidee, die Lady Diana gewidmet ist. Anschließend führte uns unsere Stadtrundfahrt über die Orchard-Road, die berühmte Einkaufstrasse Singapurs. Geschäfte aller berühmten Marken, wie Prada, Louis Vitton, Gucci und andere reihten sich hier aneinander. Durch Little India, das Viertel der indisch stämmigen Einwohner Singapurs ging es weiter zum Chinesischen Viertel. Am imposanten buddhistischen Tempel  verließen wir den Bus. Diesen konnten wir nur von außen anschauen, da er auf Grund des Neujahrsfestes geschlossen war. In dem bunten Viertel herrschte ein reges Treiben. Viele Chinesen erledigten letzte Besorgungen für das bevorstehende Fest und dementsprechend drängten sich alle in den engen Gassen. Nun hieß es für uns schon wieder Abschied nehmen von Singapur. Martine brachte uns zum Flughafen, von wo wir unsere Reise nach Christchurch fortsetzten.

4. Tag: 31.01.14 Ankunft in Christchurch – 61 km

Nach weiteren zehn Stunden Flug mit Singapur Airline grüßten uns die Gipfel der Südalpen. Wir erreichten „Aotearoa" - „Das Land der langen weißen Wolke", wie die Maori, die Ureinwohner, Neuseeland nennen. Nach der sehr gründlichen Einreisekontrolle erwartete uns Jutta, unsere örtliche Reiseleiterin für die nächsten 18 Tage. Wir verstauten unser Gepäck im Bus und begannen sofort mit einer kleinen Stadtrundfahrt durch Christchurch. Zunächst spazierten wir durch den schönen botanischen Garten. Riesige Bäume befinden sich auf dem Gelände. Rosen und Dahlien in voller Blütenbracht im Januar, das gibt es in Neuseeland. Eigentlich war Hochsommer, aber es herrschten nur 15°C und es war bewölkt. Weiter ging es in das Stadtzentrum. Die Stadt wurde 2010 und 2011 von zwei großen Erdbeben erschüttert und dadurch wurde praktisch die gesamte Innenstadt zerstört. Ich war sehr betroffen, denn das Christchurch, welches ich von meinem ersten Besuch 2007 in Erinnerung hatte, gab es nicht mehr. Fast alle Häuser mussten und müssen abgetragen werden, weil sie nicht mehr sicher waren. Die Stadt war eine große Baustelle. Dennoch haben die Christchurcher den Mut nicht verloren und bauen ihre Stadt nach und nach wieder auf. Viele alte Fassaden wurden durch Container gestützt, um sie später bei einem Neubau wieder verwenden zu können. Die wunderschöne alte Kathedrale stand ohne Turm nur noch als Ruine da. Dafür wurde eine neue moderne Kathedrale aus Pappe errichtet. Ganz in ihrer Nähe erinnerten 182 weiße Stühle an die Menschen, die bei den Erdbeben ihr Leben verloren. Da auch alle Geschäfte zerstört waren, wurde eine Einkaufsmall aus Containern errichtet. Wir waren uns einig, dass dies nicht die schlechteste Lösung war und diese Mall einen ganz eigenen Charme hatte. Nach dem wir uns noch mit einem Kaffee gestärkt hatten, fuhren wir zu unserem Hotel in einen Außenbezirk. Wir bezogen unsere Zimmer und nun hieß es aber den Nachmittag so zu verbringen, dass wir wach blieben. Denn die nun inzwischen 12 Stunden Zeitverschiebung machten uns zu schaffen. Aber alle kamen pünktlich zum gemeinsamen Abendessen und mit einem sehr guten Menü beendeten wir den Tag. Endlich durften wir ins Bett und hofften, dass wir diese Nacht richtig schlafen konnten. Die meisten hatten während des Fluges von Singapur nach Neuseeland nur wenig oder gar nicht geschlafen.

05. Tag: 01.02.2014 Fahrt zum Lake Tekapo und nach Twizel – 392 km

Nach dem Frühstück fuhren wir auf der Hauptstraße 1 Richtung Fairli durch die Canterbery-Ebene. Wir sahen die ersten großen Schafsherden und einige Farmen. Jutta erläuterte uns sehr anschaulich die Geschichte Neuseelands. Die ersten Einwohner waren die Maori, die mit ihren Kanus aus Polynesien nach Neuseeland kamen. 1642 sichtet Abel Tasman als erster Europäer Neuseeland, wird aber von den Maori vertrieben. Erst am 8.10.1769 landete der Seefahrer James Cook mit seinem Schiff „Endavour" und betrat Neuseeland. Am 06.02.1840 wurde der Vertrag von Waitangi zwischen den Maori und der englischen Krone unterzeichnet. Er gilt als Geburtsstunde Neuseelands und gilt bis heute. Ab Mitte des 19.Jahrhunderts begann die Besiedlung Neuseelands durch Europäer. Unser Weg führte uns zunächst nach Geraldine, wo wir eine kurze Kaffee-Pause einlegten. Dieser kleine beschauliche Ort lud uns zum Bummeln in den wenigen Geschäften und auf dem kleinen Markt ein. Anschließend fuhren wir durch den Mac Kenzie Destrikt bis zum Lake Tekapo. Eine atemberaubende Landschaft erwartete uns. Der durch Gletscherwasser gespeiste See bestach durch seine türkisgrüne Farbe. Wir sahen die Kirche „Zum guten Hirten" und spazierten am Ufer des Sees. Einige Gäste nutzten die Möglichkeit zu einem Rundflug über die Südalpen mit dem höchsten Berg Neuseelands, dem Mount Cook. Wir flogen mit einem kleinen australischen Flugzeug über den Lake Tekapo, weiter über die Goldley-, Murchison- und Tasmangletscher. Wir sahen den imposanten steilen Eisabfall des Franz-Josef-Gletschers und den Fox-Gletscher. Höhepunkte des Fluges waren zweifellos die einzigartigen Blicke auf den Mount Cook mit seinen 3.754 Metern Höhe und auf den Mount Tasman mit 3.497 Metern der zweit-höchste Berg Neuseelands. Sein Gipfel ist voll vergletschert und die Eiskuppe schimmerte in verschiedenen Blau- und Weißtönen im Sonnenlicht. Der Flug war für uns ein riesiges Erlebnis. Nachdem wir uns noch kurz gestärkt hatten führte uns unsere Reise in das kleine Örtchen Mount Cook. Hier sahen wir den Berg nochmals. Entlang des ebenfalls türkisblauen Lake Pukaki ging es zurück bis zur Hauptstraße und weiter in den kleinen Ort Twizel. Im MacKenzie Country Hotel übernachteten wir.

6.Tag: 02.02.2014 MacKenzie Hochebene  – Moeraki Boulders– Otago–Halbinsel – Dunedin – 317 km

Nach dem Frühstück setzten wir unsere Reise fort. Zunächst ging es über die MacKanzie Hochebene bis nach Omamaru. Diese kleine Stadt besticht durch die schönen Gebäude aus dem weißen Kalkstein. Wir spazierten durch das Städtchen. Nun brachte uns David, unser Chauffeur nach Moeraki. Hier bestaunten wir die Boulders, Steine die zum Teil kugelrund sind und über den gesamten Strand verteilt sind. Die Natur hat es mit Hilfe des Meeres und der Erosion geschafft, diese Steine so zu gestalten. Es war ein schöner Spaziergang. Anschließend erreichten wir Dunedin. Wir besichtigten zunächst den Bahnhof, der wunderschön im Zuckerbäckerstil erbaut wurden ist und der mit vielen Mosaiken und bunten Fenstern ausgestattet ist. Danach spazierten wir durch das Stadtzentrum. Am Nachmittag fuhren wir auf die Otago-Halbinsel. Hier unternahmen wir zunächst eine Schifffahrt mit der Monarchs. Das kleine Boot brachte uns zum Brutgebiet der Königsalbatrosse. Wir konnten die riesigen Vögel sehen uns sogar einen auch im Flug beobachten. Diese riesigen Tiere haben eine Flügelspannweite von bis zu drei Metern und verbringen 80% ihres Lebens auf dem Meer. Darüber hinaus sahen wir die neuseeländischen Pelzrobben. Sie lagen in der Sonne und spielten im Wasser. Wir sahen brütende Komerane und weiterer Wasservögel. Die Bootsfahrt hat uns sehr gefallen. Nun ging es zur Penguin Place Lodge. Auf dieser privaten Farm wurde ein Naturschutzgebiet für die Gelbaugen-Pinguine angelegt. Wir erfuhren interessante Details zur Lebensweise der Pinguine und welche Anstrengungen unternommen wurden, damit die vom Aussterben bedrohten Tiere geschützt werden. Leider konnten wir nur einige Pinguine sehen, da dieses Jahr fast alle Jungtiere nicht überlebt haben und die erwachsenen Tiere auf Futtersuche unterwegs waren. Aber wir konnten aus nächster Nähe Pelzrobben beobachten. Am zeitigen Abend kehrten wir nach Dunedin zu unserem Hotel zurück.

07. Tag: 03.02.2014 Te Anau – Milford Sound – 402 km

Am Morgen verließen wir Dunedin wieder bei strahlendem Sonnenschein. Unsere Fahrt führte uns zunächst nach Gore. In dem kleinen Städtchen legten wir eine kurze Pause zu einigen Besorgungen ein. Dann ging es weiter nach Te Anau an den gleichnamigen See. Wir verbrachten unsere Mittagpause am See und waren fasziniert von dessen Schönheit.  Durch Gletscher wurde dieser See geschaffen und besticht durch seine wunderschöne tiefblaue Farbe. Er liegt eingebettet inmitten hoher Berge. Entlang des Sees erwartete uns eine wunderschöne Fahrt Richtung Milford Sound. Unterwegs spazierten wir vorbei an den Spiegelseen, die ihrem Namen alle Ehre machten und wirklich Teile der Landschaft widerspiegelten. Außerdem sahen sie wie verwunschene Märchenseen aus, weil Baumstämme und andere Pflanzen im klaren Wasser zu entdecken waren. Anschließend führte uns eine ganz kurze Wanderung durch eine Klamm und durch ein Stückchen Urwald. Hier sahen wir nun auch endlich die für Neuseeland so typischen Baumfarne. Die Landschaft raubte uns den Atem. Wir sahen den Mount Christina und den Mount Tutuko mit ihren schneebedeckten Gipfeln und den umliegenden Gletschern, fast wie in der Schweiz. Wir waren begeistert. Am Nachmittag kamen wir am Milford Sound an. Wir wurden bereits erwartet und bestiegen die Milford Manier, ein kleines Segelschiff auf dem wir den Abend und die Nacht verbrachten. Nachdem wir durch das Personal begrüßt wurden und unsere Kabinen bezogen hatten, kreuzten wir zunächst im Fjord. Ein klein bisschen ähnelte die Landschaft den Fjorden in Norwegen. Die Crew ließ die Tenderboote zu Wasser und wir konnten mit diesen Booten noch zur Tierbeobachtung fahren. Allerdings sahen wir nur zwei Robben und einige Vögel. Dennoch war es für uns ein tolles Erlebnis, auch wenn sich die Sonne nun leider hinter Wolken versteckte. Nachdem alle Passagiere wieder an Bord waren, schipperte unser Schiff in eine ruhige Bucht, wo wir für die Nacht vor Anker gingen. Wir durften uns an einem tollen Dinner-Buffet stärken. Ein für uns sehr erlebnisreicher Tag ging zu Ende.

8.Tag: Milford Sound – Te Anau – Arrowtown – Queenstown – 330 km

Leider war der Himmel am Morgen immer noch wolkenverhangen. Dennoch kreuzten wir nochmals durch den Fjord und fuhren ein Stück auf die Tasmanische See hinaus. Wahrscheinlich war es den Delfinen und Pinguinen auch zu kalt, denn sie zeigten sich uns nicht. Trotzdem war die Fahrt vorbei an unzähligen Wasserfällen und steilen Felswänden ein Erlebnis. Am Terminal in Milford erwarteten uns Jutta und David bereits wieder. Mit dem Bus ging es nun durch die fantastische Landschaft wieder bei Sonnenschein zurück nach Te Anau. Hier legten wir nochmals eine Mittagspause ein. Nun führte uns unsere Reise weiter nach Kingston am Lake Wakatipa. Auch dieser begeistere uns mit seiner Schönheit. Am Strand stießen wir mit einem Glas neuseeländischem Rotwein auf unsere Reise an. Unser nächstes Ziel war Arrowtown. Dieses kleine ehemalige Goldgräberstädtchen versetzte uns ins vorletzte Jahrhundert zurück. Zunächst zeigte uns Jutta die ehemalige Siedlung der chinesischen Goldgräber. Unter einfachsten Bedingungen in ganz einfachen Stein oder Holzhäusern haben die Goldsucher gelebt und ihr Glück gesucht. Anschließend bummelten wir durch die Hauptstraße mit den wunderschönen erhaltenen Geschäftshäusern. Einige waren immer noch im Stil des vorletzten Jahrhunderts. Durch das Farmerland im Hinterland ging es nun nach Queenstown. Nach einer kurzen Stadtrundfahrt erreichten wir unser schönes Hotel ganz in der Nähe des Stadtzentrums.

9.Tag: 05.02.2014 Queenstown

Den Tag konnten wir ganz nach unseren Wünschen gestalten. Nach dem Frühstück traf sich der größte Teil der Gruppe zu einer gemeinsamen Schifffahrt mit dem Dampfschiff Earnslaw. Das Dampfschiff wurde bereits 1912 als Transportmittel für die abgelegenen Farmen am Lake Wakatipu gebaut. Sie ist das letzte noch erhaltene Dampfschiff, welche auf dem See ab Mitte des 19. Jahrhundert verkehrten und die Verbindung zwischen Queenstown und den abgelegenen Farmen war. Heute befördert das Schiff nur noch Touristen zwischen Queenstown und der Walter Peak Hochlandfarm. In gemütlicher Fahrt ging es über den See. Das Schiff wird nach wie vor mit einer Dampfmaschine, die mit Steinkohle geheizt wird, angetrieben. Wir genossen die Fahrt auf dem See und betrachteten die herrliche Landschaft. Am Mittag spazierten wir durch die Stadt. Queenstown besticht durch sein hübsches kleines Stadtzentrum mit einer Vielzahl an Geschäften und der netten Lage direkt am See. Früher war Queenstown ein Zentrum der Goldsucher und Händler. Heute spielt der Tourismus die Hauptrolle. Am Nachmittag fuhren wir auf den Peak Bob, den Hausberg von Queenstown mit der Gondelbahn. Aus 800 Metern Höhe bot sich uns ein wunderschöner Blick über den Lake Wakatipu und über die Stadt. Eine Vielzahl an Aktivitäten werden auf dem Berg angeboten. So schauten wir den Rodlern auf der Sommerrodelbahn zu und den ganz Mutigen beim Bungy-Jumping. Ganz schnell verging der Tag.

10.Tag: 06.02.2014 Wanaka – Haast–Pass – Westküste – Fox–Glacier – 368 km

Nach dem Frühstück verließen wir Queenstown bei wiederum strahlendem Sonnenschein und fuhren Richtung Westen. Zunächst legten wir einen kurzen Stopp an der berühmten Bungy-Sprunganlage in der Kawarau- Schlucht ein. Leider war es noch zu früh und wir konnten keinen Springer beobachten. Nun ging es durch die wildromantische Schlucht und das Weinanbaugebiet von Zentral-Otago weiter. Immer wieder sahen wir herrliche Landschaften. Unterwegs war ein Stopp am Obststand von Ms. Johns unumgänglich. Hier gab es ein riesiges Angebot an frischem Obst und Gemüse, Honig, Nüssen und Trockenfrüchten. Ms. Johns, die Inhaberin, ist bereits weit über 80 Jahre und ist dennoch jeden Tag in ihrem  Obststand anzutreffen. Sie wacht mit Argusaugen darüber, dass alle Besucher wirklich nur von den dargebotenen Kostproben probieren und sich nicht satt essen. Selbstverständlich konnten auch wir nicht widerstehen und deckten uns für den Tag mit Kirschen, Aprikosen, Äpfeln und anderem Obst ein. Anschließend ging es nach Wanaka an den gleichnamigen See. Wir spazierten am See und genossen das tolle Wetter - im Februar in der warmen Sonne an einem See zu sitzen und frische Kirschen zu essen - das ist schon etwas Besonderes. Die Route führte uns weiter durch eine fantastische Landschaft zum Lake Hawea. Uns fehlten die Worte ob der herrlichen Schönheit der Landschaft: Tiefblau lag der See eingebettet in grünbewachsenen Bergzügen. Über das Genick, einen kleinen Pass, erreichten wir wieder den Lake Wanaka. Nun ging es zum Haast-Pass und weiter an die Westküste der Südinsel Neuseelands. Diese Region ist sehr regenreich und zeigte uns ein völlig anderes Landschaftsbild. Dichte feuchte Urwälder ziehen sich an der rauen Küste der Tasmansee entlang. Wir spazierten am Ships Creek durch den Urwald und bestaunten die einmalige Vegetation. Wir fühlten uns wie im Märchenwald! Am Strand sahen wir die raue See und die hohen Wellen. Und wie heißt es so schön: Wer nicht hören kann, muss fühlen. Jutta hatte uns gewarnt, uns nie mit dem Rücken zum Wasser zu stellen. Das Motiv war aber zu schön. Also stellten sich alle zum Gruppenfoto mit dem Rücken zum Wasser auf. Und just in dem Moment, als das Foto geschossen war, kam eine größere Welle und alle hatten nasse Füße. Sorry, meine lieben Gäste, das hatte ich so nicht geplant und nicht kommen sehen. Unserer guten Laune tat dies allerdings keinen Abbruch. Nach einer kurzen Kaffeepause erreichten wir unser Motel in der Nähe des Fox-Gletschers. Einige Gäste nutzten noch die Gelegenheit zu einem Flug mit dem Helikopter über den Fox- und den Franz-Josef-Gletscher. Es war ein riesiges Erlebnis ganz nah am höchsten Berg Neuseelands, dem Mount Cook und dem imposanten Mount Tasman mit seiner Eismütze vorbeizufliegen. Oberhalb des Foxgletschers landeten wir direkt auf dem Gletscher. Wir konnten beeindruckende Fotos von der einmaligen Landschaft der Südalpen machen. Dies war ein toller Abschluss eines rundum gelungenen Tages. Wir beendeten ihn im Cook Saddle Café neben dem Motel bei einem sehr reichhaltigen Abendessen.

11.Tag: 07.02.2014 Fox–Glacier – Franz–Josef–Glacier – Hokitika – Punakaiki – 255 km

Am Morgen fuhren wir zum Café Lake Matheson zum Frühstück. Nachdem wir uns gestärkt hatten, spazierten wir durch den romantischen Urwald zum Lake Matheson. Dieser ist für seine fantastischen Spiegelungen der ihn umgebenden Landschaft bekannt. Wir hatten Glück und konnten die Spiegelung des Mount Tasman und des Mount Cook noch kurz sehen bevor aufkommender Wind die Wasseroberfläche bewegte. Anschließend fuhren wir zurück zum Ort Fox Glacier und wanderten durch den dortigen Urwald. Dieser hat uns wirklich in einen verwunschenen Märchenwald versetzt. Man dachte jeden Moment hinter den moosbewachsenen Bäumen und Pflanzengebilden schwebt eine Elfe hervor, springt ein Hobbit aus der Höhle oder schaut ein Kobold um die Ecke. Wir waren begeistert. Anschließend führte uns unsere Tour weiter zum Franz-Josef-Gletscher. Dieser ist der Zwillingsbruder des Fox-Gletschers. Nun sahen wir den Gletscher mit seinem riesigen Eisabbruch vo unten. Ich war sehr erstaunt, wie weit sich der Gletscher seit meinem ersten Besuch 2007 zurückgezogen hat. Es waren ganz sicher über 100 Meter. Sehr anschaulich war dies auf zwei vergleichenden Bildern dargestellt. Im kleinen Örtchen Franz-Josef-Glacier legten wir einen Stopp ein. Einige Gäste, die nicht mit dem Helikopter geflogen waren, nutzten die Zeit schauten sich einen Film über die herrliche Landschaft an. So konnten sie ebenfalls erleben, wie es ist, wenn man mit dem Helikopter über die Berge und Gletscher fliegt. Unser nächstes Ziel war Hokitika. Die kleine Stadt ist das Zentrum der Jadebearbeitung. Zunächst gingen wir zum Strand und stießen mit einem Glas Rotwein auf unser Bergfest an. Die Hälfte unserer tollen Reise war schon um und wir staunten, was wir schon alles gesehen hatten. Wir wünschten uns, dass der zweite Teil genau so schön wird. Jetzt zeigte uns Jutta in einer der zahlreichen Jade-Manufakturen die unterschiedlichen Jade-Arten, welche nicht nur grün ist, sondern von grau über grün bis türkisblau viele Farbnuancen aufweist. Sie erklärte uns, dass die Jade nur von Maoris abgebaut werden darf und Nicht-Maori die Jade nur sammeln dürfen und in den Jademanufakturen abgeben müssen. Wir erfuhren auch, dass die meisten Handwerker Maori sind und diese wahre Meister im Schnitzen und Schleifen des harten Steins sind. Nun blieb uns genug Zeit, selbst zu schauen und vielleicht das eine oder andere Stück mit nach Hause zu nehmen. Nach der ausgiebige Pause folgte eine herrliche Fahrt an der wilden Westküste entlang bis nach Punakaiki. Hier besuchten wir zuerst die berühmten Pfannkuchenfelsen. Kalkstein und Sandstein lag in Schichten übereinander und durch die Erosion und die Kraft des Meerwassers wurde der Sandstein ausgewaschen und die Kalksteinschichten blieben übrig. Dadurch sind Felsgebilde entstanden, die wie übereinander gestapelte Pfannkuchen aussehen. Außerdem sind große Pools und Löcher entstanden, in denen das Meerwasser arbeitet. Ein einzigartiges Naturschauspiel, welches uns in seinen Bann zog. Am Abend bezogen wir unsere schönen Zimmer im Punakaiki Resort direkt am Strand der Tasmansee. Nach dem Abendessen spazierten noch einige Gäste am Strand und der Tag verabschiedete sich mit einem herrlichen Sonnenuntergang.

12.Tag: 08.02.14 Arthurs Nationalpark – Christchurch – 353 km

Die Sonne strahlte am Morgen und gut gelaunt setzten wir unsere Reise fort. Zunächst fuhren wir wieder entlang der wilden Westküste zurück nach Greymouth. Nun folgten wir der Bahnstecke des Tranz-Alpin durch das Gebirge. Es ging bis auf 1.200 Meter hinauf auf den Arthur's Pass. Die Landschaftsbilder wechselten in schneller Abfolge. Waren wir am Morgen noch durch die dichten Urwälder gefahren, folgten nun wieder trockene Buchenwälder und über 1.000 Metern dann nur noch Busch- und Grasland. Die Bergwelt war wiederum faszinierend. Wir sahen den 2.275 Meter hohen Mount Rolleston, den höchsten Berg der Region. Am Informationszentrum des Arthur'Pass-Nationalparkes legten wir unsere Mittagspause ein. Wir schauten erst kurz in das Zentrum und stärken uns im nahegelegenen Cafe. Dabei konnten wir zwei freche Keas beobachten. Diese Papageien kommen überall in Neuseeland vor und wie sagte Jutta, unsere Reiseleiterin: „Die haben nur ist im Kopf und sind nicht dumm". Das haben wir auch bemerkt, denn sie kamen sogar auf die Tische, tranken die Reste aus abgestellten Tassen und versuchten an die Lebensmittel zu kommen.
Anschließend fuhren wir weiter und unternahmen einen kurzen Spaziergang am Cave Stream. Hier gibt es eine Höhle, die durch einen kleinen Berg geht und durch die ein Bach fließt. Man kann im Bach durch die Höhle klettern. Wir haben uns nur den Eingang der Höhle aus der Ferne angesehen. Danach erreichten wir wieder die Ebene von Canterbury und Christchurch. Bevor wir ins Hotel fuhren, besuchten wir noch den Aussichtspunkt über Christchurch und hatten einen schönen Blick über das Hafenviertel Littelton und über die Stadt. Den Nachmittag verbrachten wir mit Spaziergängen im Botanischen Garten und in der Rochard-Road, der jetzigen Hauptgeschäftsstraße von Christchurch.

13.Tag: 09.02.2014 Christchurch – Kaikoura – 206 km

Am Morgen verließen wir Christchurch und unsere Route führte uns über die Schnellstraße Nr. 1 Richtung Norden. Zunächst durchquerten wir nochmals Teile der Canterbury-Ebene mit großen Weinbaugebieten. In diesem Gebiet wird erst seit einigen Jahren Wein angebaut. Dann folgte eine interessante Fahrt durch Hügelgebiete und weiter ging es entlang der Küste des Pazifik bis nach Kaikoura. Die kleine Stadt ist vor allem durch den Walfang vergangener Zeiten bekannt. Hier wurden die Wale gefangen und Lebertran gekocht. Die Knochen der riesigen Tiere blieben einfach liegen. Die Wale waren an dieser Stelle fast ausgerottet. Zum Glück schob man dem Walfang einen Riegel vor und heute kommen die Wale wieder. Etwa drei Kilometer vor der Küste von Kaikoura fällt der Meeresboden über 1.000 Meter tief ab. Dieses Gebiet ist sehr reich an Plankton und anderen Lebewesen. Deshalb kommen die Wale zum Fressen in dieses Gebiet. Wir wollten die Wale und Delfine auf einer Fahrt mit einem Katamaran beobachten. Leider war aber die See zu rau, so dass die Tour nicht stattfand. Also entschlossen wir uns zu einem Spaziergang auf der Halbinsel von Kaikoura. Ein sehr schöner Wanderweg führte uns oberhalb der imposanten Steilküste entlang und es eröffneten sich herrliche Blicke über die Küste und den Pazifik. Allerderdings ärgerte uns Petrus und schickte uns kurz nachdem wir losgegangen waren einen unangenehmen Nieselregen. Natürlich hatten wir fast alle unsere Regenjacken im Bus und wurden ziemlich nass. Ein uns entgegen kommender englischer Reiseleiterkollege von Jutta wünschte uns, dass wir den Sommer in Neuseeland genießen sollten. Wir schmunzelten über seinen typischen englischen schwarzen Humor. David holte uns mit dem Bus am Ende des Weges wieder ab und brachte uns zu unserem Motel. Hier konnten wir unsere Zimmer schon beziehen und unsere Sachen erst mal wieder trocknen. Den Nachmittag nutzten wir zum Entspannen.

14.Tag: 10.02.2014 Fahrt mit dem TranzCoastal – Fährüberfahrt nach Wellington – 157 km Zugfahrt – 93 km Fährüberfahrt

Zum Frühstück spazierten wir in ein nahegelegenes Café. Nachdem wir uns für den Tag gestärkt hatten, brachte uns David zum Bahnhof von Kaikoura. Wir bestiegen den TanzCostal, einen Panoramazug der von Christchurch entlang der Küste bis nach Picton fährt. Inzwischen hatte sich die Sonne auch wieder durch die Wolken gekämpft und so durften wir eine herrliche Fahrt entlang der Pazifikküste erleben. Die Fotografen unter uns platzierten sich zunächst im offenen Aussichtswagen, wo sie ungehindert fotografieren konnten. Die Fahrt ging durch herrliche Hügellandschaft, ausgedehnte Weinbaugebiete und vorbei an Salzgewinnungsseen. Nach 2 ½ Stunden erreichten wir Picton. Hier wechselten wir das Verkehrsmittel und steigen auf die Fähre um. Das Fährschiff brachte uns über die Cook Strait auf die Nordinsel Neuseelands nach Welligton. Leider legte die Fähre erst eine Stunde nach der geplanten Abfahrtszeit ab. Dennoch konnten wir die Fahrt durch den Malborough Sounds bei herrlichstem Sonnenschein genießen. Diese einzigartige Landschaft besteht aus einer Vielzahl kleiner und größerer Fjorde. Hier in diesem Gebiet war auch James Cook mit der Endavor mehrfach gelandet. Als wir auf das offene Meer kamen, wurde die See etwas rauer und die Wellen ein Stück höher. Und die Fähre schaukelte etwas mehr. Aber alle hatten wir die Überfahrt gut überstanden. Wir holten unser Gepäck und ein kleiner Bus brachte uns ins Hotel. Dort wurden wir bereits mit einem Abendbuffet erwartet. Die Speisen waren alle sehr lecker. Nun aber noch eine kleine Anekdote: Langsam fragten wir uns, ob die Tomaten in Neuseeland gerade besonders gut gedeihen oder es einen Überschuss an konservierten Tomaten gab. Inzwischen stellten wir uns jeden Abend die gleiche Frage: Welche Suppe gibt es heute. Meist lautete die Antwort: Natürlich Tomatensuppe!

15.Tag: 11.02.2014 Wellington – Ohakune – 306 km

Am Morgen unternahmen wir eine kleine Stadtrundfahrt durch Wellington, die Hauptstadt von Neuseeland. Sie liegt direkt auf einer Erdspalte und verzeichnet bis zu dreihundert Erdbeben im Jahr. Die meisten Gebäude sind aus Holz oder erdbebensicher auf schwingenden Fundamenten gebaut. Wir fuhren zunächst auf den Viktoria-Aussichtspunkt und hatten einen schönen Blick über die Stadt. Wir sahen das Stadtzentrum und den Flughafen mit der relativ kurzen Landebahn. Anschließend zeigte uns Jutta die Parlamentsgebäude. Wir sahen das moderne Gebäude, welches wie ein Bienenkorb aussieht und in dem die Ausschüsse arbeiten. Daneben befindet sich das ältere Gebäuden mit den Sitzungssälen. Den Abschluss unserer Stadtrundfahrt bildete der Besuch der St. Paul's Kathedrale. Dies ist die älteste Kirche der Stadt und wurde 1866 im Gotischen Stil ganz aus Holz gebaut. Ihr schöner Innenraum bestach durch eine tolle Architektur und die wunderschönen bunten Fenster. Heute ist sie keine aktive Kirche mehr, sondern wird noch für Taufen, Hochzeiten und Trauerfeiern und Konzerte benutzt. Nun ging unsere Reise weiter Richtung Norden. Wir erreichten zunächst Levin, mitten im Obstanbaugebiet von Welligton gelegen. Wir legten eine kleine Pause ein, um uns mit Obst zu versorgen. Am Nachmittag kamen wir im Vulkangebiet an. Der Ort Ohakune am Eingang des Tongario-Nationalparkes war unser heutiges Ziel. Wir bezogen unser gemütliches Hotel ganz aus Holz im Chalet-Stil erbaut. Nun wanderten wir noch ein Stück durch den Wald im Nationalpark. Wir sahen riesige Schwarze und Rote Pinienbäume, große Baumfarne und allerlei andere einheimische Pflanzen. Die Pflanzenwelt war sehr üppig und vielfältig und beeindruckte uns immer wieder. Unser Abendessen nahmen wir im Restaurant im Hotel ein. Wir wurden mit einem fantastischen Menü verwöhnt.

16.Tag: 12.02.2014 – Taupo See – Rotorua – 256 km

Wir verließen Ohakune und fuhren durch den Tongariro-Nationalpark weiter Richtung Norden. Leider verhüllten sich die beiden höchsten Vulkane, der Mt. Ruapehu mit 2.797 Metern und der Mt. Ngauruhoe mit 2.287 Metern in den Wolken und wir sahen nur den kleinsten, den Mt. Tongariro mit 1.967 Metern. Wir trafen uns am Vormittag mit Nghuia - einer Maori-Frau. Sie erzählte uns die Geschichte ihres Stammes, der in dieser Region lebt und der ein sehr stolzer Stamm ist. Wir erfuhren, warum Papa, die Erde und Rangi, der Himmel getrennt wurden. Und wie die Kinder von Papa und Rangi zu Göttern wurden, wie Tane der Gott des Waldes. Sie erklärte uns ihre Tätowierungen, die wiederum die Geschichte ihrer Familie erzählte. Anschließend lernten wir, wie die Maoris mit Flax arbeiten und flochten ein Armband aus Flax. Eine schöne Erinnerung an unsere Zeit in Neuseeland! Nun führte uns unsere Reise entlang des Taupo Sees zum Huka-Wasserfall. Wir sahen wie sich die Wassermassen des Waikato-Flusses smaragdgrün über die Felsmassen stürtzen. Am Nachmittag erreichten wir Rotorua, das Geothermalgebiet Neuseelands. Schon von weitem stieg uns der Schwefelgeruch der heißen Quellen in die Nase. Wir besuchten zunächst das Zentrum Te Puia. Hier sahen wir die Webschule, in der gelehrt wird, wie mit Flax gewebt wird. Die tollsten Dinge entstehen dabei, ob Tapeten, Blumen oder Taschen. Es waren alles Kunstwerke. In der Schnitzschule werden ausschließlich Maoris in einer fünfjährigen Lehre zu Holzschnitzern ausgebildet. Wir schauten ihnen über die Schulter und sahen, wie viel Arbeit in den wunderschönen Schnitzereien steckte. Nun spazierten wir zu den Geysiren und blubbernden Schlammlöchern. Im Gebiet von Rotorua gibt es eine Vielzahl geothermalischer Aktivitäten und im gesamten Gebiet treten immer wieder Geysire mit kochend heißem Wasser aus der Erde. Jutta erklärte uns, dass es ganz unvermittelt passieren kann, dass heißes Wasser an einer beliebigen Stelle aus dem Boden schießt. Überall in und um Rotorua sahen wir immer wieder Schwaden heißen Dampfes aus der Erde treten. Nun ging es zur Kiwi-Aufzuchtstation. Wir erfuhren, wie sehr das Nationaltier Neuseelands, der Kiwi gefährdet ist. In der Station werden Eier ausgebrütet und junge Kiwis aufgezogen, die dann wieder in der Wildnis ausgesetzt werden. Wenn ein junger Kiwi in der Wildnis nur eine Überlebenschance von fünfzig Prozent hat, so konnte das Programm dazu beitragen, dass die dort aufgezogenen Kiwis eine Überlebenschance von neunzig Prozent haben und somit die Zahl der Kiwis wieder steigt. Wir konnten im Dunkelhaus auch einen jungen Kiwi sehen. Im Anschluss spazierten wir noch durch den angrenzenden Park, wo wir Forellen, Echsen und verschiedene endemische Vögel sahen. Am Abend erwartete uns ein weiterer Höhepunkt unserer Reise. Wir lernten ein weiteres Stück Maori-Kultur während eines Hangi-Essens kennen. Zunächst sahen wir die Krieger, die mit ihrem Kanu ankamen und dabei furchterregende Drohgebärden vollführten. Während einer Vorführung erlebten wir eine traditionelle Begrüßungszeremonie, sahen einen Hanka, den Kriegstanz und verschiedene andere Tänze. Der Häuptling der Familie erläuterte uns ebenfalls seine Tätowierungen. Dann wurden wir zum Hangi, dem traditionellen Essen der Maori, welches in der Erde durch Feuer und heiße Steine gegart wird, eingeladen. Zum Abschluss führte uns ein Maori durch den Wald und zeigte uns Glühwürmchen und verschiedene Bäume.

17.Tag: 13.02.2014 Cambrige – Übernachtung auf Farmen – 147 km

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Landwirtschaft und der Farmen. Bevor wir Rotorua verließen, unternahmen wir noch eine kurze Rundfahrt durch den Kurort. Wir sahen das wunderschöne, im viktorianischen Stil erbaute Kurhaus und die Drachenquelle, aus der die Thermalbadenanlage gespeist wird. Am Vormittag wurden wir im Agrodom bei einer Show mit den neunzehn verschiedenen Schafsrassen, die es in Neuseeland gibt, bekannt gemacht. Dabei erlebten wir, wie unterschiedlich diese alle sind und wie verschieden die Wolle ist. Natürlich gehörte auch die Vorführung einer Schur eines Schafes dazu. Ein guter Scherer kann an einem Tag bis zu dreihundert Schafe scheren. Anschließend demonstrierte uns der Schäfer, welch wichtige Rolle die Hunde beim Treiben einer Herde spielen. Dabei gab es wiederum zwei verschiedene Arten. Zum einen nutzen die Schäfer die sogenannten „Augenhunde". Diese verhalten sich völlig ruhig und fixieren die Tiere nur mit ihren Augen und treiben sie in die gewünschte Richtung. Die andere Art ist das Verbellen der Tiere. Diese Hunde sind sehr temperamentvoll und bellen, wenn sie die Tiere treiben. Nun ging es wieder auf die Fahrt. Unser Weg führte uns weiter in den Norden. Im kleinen Städtchen Cambrige legten wir eine kurze Pause ein und spazierten durch die Hauptstraße. Zum Mittag wurden wir in Rosenvale Garden erwartet. Uns wurde ein vorzügliches Mittagessen mit gegrilltem Steak und verschiedenen Salaten serviert. Danach erreichten wir den Lake Karapiro. An dem Stausee, der den Waikato anstaute, um ein Kraftwerk zu betreiben, hatten wir noch etwas Zeit bis uns unsere Gastgeber für den heutigen Abend abholten. Eine Übernachtung bei Farmersfamilien stand auf unserem Programm. Wir wurden in kleinen Gruppen von drei bis 4 Personen auf fünf verschiedene Farmen verteilt. Wir waren alle sehr gespannt, was uns erwartete. Wir wurden sehr angenehm überrascht. Die Gastgeber gaben sich sehr viel Mühe und die Aufenthalte waren ganz unterschiedlich. Einige erlebten ein Trabrennen mit, weil ihre Familie Trabrennpferde züchtete, und andere schauten beim Melken zu. Alle wurden sehr herzlich aufgenommen und vorzüglich verpflegt. Die Farmersfrauen kochten für uns ausgezeichnete Menüs und wir waren alle mehr als satt. Auch die Unterhaltungen funktionierten trotz geringer Englischkenntnisse mit Händen und Füßen ganz gut.

18.Tag: 14.02.2014  Fahrt nach Paihia – 394 km

Nach dem Frühstück brachten uns unsere Gastgeber wieder zurück zu unserem Treffpunkt. Alle Gäste verabschiedeten sich herzlich und waren begeistert, von dem Abend bei einer neuseeländischen Familie. Nun erwartete uns eine lange Busfahrt bis in den Norden der Insel nach Pahia. Nachdem wir wiederum durch eine abwechslungsreiche Landschaft gefahren waren, gab es eine erste Pause in Pokeno. Hier gab es die angeblich beste Eiskrem von Neuseeland. Diese mussten wir natürlich probieren. Dabei fiel uns die Wahl nicht leicht, denn es gab über dreißig verschiedene Sorten. Schließlich fand jeder seinen Favoriten und wir schlecken die riesigen Kugeln genüsslich, denn auch der Preis stimmte. Unsere Mittagspause verbrachten wir im kleinen Städtchen Warkworth. Anschließend brachte uns Maxin, unsere Chauffeurin, weiter bis nach Whangarei. Wir spazierten durch die hübsche, winzig kleine Hafenpromenade und sahen einige schöne Häuser und Jachten. Kurz vor unserem Ziel besuchten wir noch Kawakawa. Ein Besuch der öffentlichen Toilette war in diesem Ort unumgänglich. In der Bay auf Island verbrachte Friedensreich Hunderwasser einen großen Teil seines Lebensabends. Er gestaltet als Dank an den Ort die öffentlichen Toiletten. Seine Handschrift war unverkennbar: Kunterbunt und keine gerade Linie. Nun ging es auf direktem Weg nach Paihia, den kleinen Ort in der Bay of Islands direkt am Meer und gegenüber von Russel, der ersten Hauptstadt Neuseelands. Wir bezogen unser Hotel und nutzten die Zeit vor dem Abendessen zu einem ersten Bummel durch den Ort direkt am Meer.

19.Tag: 15.02.2014 – Freier Tag in Paihia  – Ausflug Kap Reinga – 512 km

Den heutigen Tag konnten wir nach unseren Wünschen gestalten. Der größte Teil der Gruppe entschied sich für einen Ganztagesausflug zum Cap Reinga ganz an der Nordspitze der Nordinsel gelegen. Wir fuhren zunächst mit einem örtlichen Bus bis nach Awanui. An der Kauri-Werkstatt legten wir den ersten Stopp ein. In dieser Werkstatt wurden aus dem Holz von Kauribäumen, welches über im Sumpf gelegen hatte und 47.000 Jahre alt war, wunderschöne kunsthandwerkliche Gegenstände und Möbel hergestellt. Wir schauten uns um und wechselten auch unseren Bus. Mit einem geländegängigen Spezialbus ging die Fahrt weiter zu „Gumdiggers Park". Wir sahen in diesem Park einen Stamm eines Kauribaumes der gefunden wurde und durch die Erde und die ursprüngliche Moorlandschaft konserviert wurde. Die Stämme sind teilweise über 100.000 Jahre alt und das Holz ist noch so gut erhalten, dass es nachwievor verarbeitet werden kann. Außerdem sahen wir, wie die Harzsucher im 19. Jahrhundert nach dem wertvollen Harz, welches die Bäume gebildet hatten und sich ebenfalls als Bernstein in der Erde befand, gesucht und es abgebaut haben. Es war eine schwere Arbeit unter sehr schwierigen Bedingungen. Das Harz war allerdings bis zum ersten Weltkrieg in Europa sehr gefragt. Sehr anschaulich ist dies an einem kleinen Rundweg durch den Wald dargestellt. Nach dem Mittagessen in einem kleinen von Maoris geführten Restaurant erreichten wir das Cap Reinga. Wir spazierten zum Leuchtturm und hatten einen tollen Ausblick auf den Punkt, an dem die Tasmansee und der Pazifik aufeinander treffen. Da beide unterschiedliche Temperaturen haben, haben sie unterschiedliche Färbungen und man konnte sehr gut die Grenze zwischen beiden sehen. Nun sollte der Höhepunkt der Fahrt folgen. Durch einen kleinen Treibsandfluss, welcher auch Wasser führte ging es in die hohen Sanddünen. Unser Chauffeur bewies dabei ein hohes fahrerisches Können. In den Dünen konnten die Mutigen unter uns hinaufsteigen und mit einem Brett hinab surfen. Sie hatten dabei viel Spaß und wir Zuschauer auch. Auf den nächsten Teil der Fahrt waren wir alle besonders gespannt. Durch den kleinen Fluss ging es direkt zum „90 Mile Beach". Nun fuhren wir direkt über den Strand und teilweise auch durch das flache Wasser mit dem Bus. Unterwegs legten wir natürlich einen Stopp ein und konnten im Pazifik das Wasser mit den Füßen oder bei einem kurzen Sprung in die Wellen genießen. Es war einfach herrlich und ein tolles Erlebnis. Insgesamt führte uns die Tour fast 50 Kilometer über den Stand direkt am Wasser entlang. So etwas hatten wir wohl alle noch nicht erlebt! Mit einem weiteren Stopp und Bustausch erreichten wir am frühen Abend wieder unser Hotel in Paihia. Wir waren von diesem Tag begeistert. Ein anderer Teil der Gruppe hatte den Tag mit einer schönen Bootsfahrt zum „Hole of the Rock" verbracht. Dieser Felsen ragt aus dem Meer und hat ein Loch in der Mitte. Bei der Fahrt konnten sie viele Delfine ganz nah beobachten.
Wir trafen uns zum Abendessen und waren uns alle einig, egal wie wir den Tag verbracht hatten, es war ein wunderschöner Tag für uns.

20.Tag: 16.02.2014 Kauri–Museum – Auckland – 372 km

Am Morgen verließen wir Pahia und wir reiste wieder Richtung Süden. In Oponuoi legten wir einen ersten Fotostopp ein. Wir schauten uns das Denkmal für den Delfin Opo an. Er hatte im Jahr 1955 einem Fischer, der in Seenot geraden war das Leben gerettet, indem er ihn solange über Wasser gehalten hatte, bis er gerettet wurde. Dann war er mit dem Boot mit ins Hafenbecken von Oponuoi geschwommen und hielt sich zwei Jahre immer wieder dort auf. Er war ganz zahm und die Kinder konnten mit ihm schwimmen und spielen. Ihm ist ein Denkmal gewidmet und er ist direkt im Ort begraben. Die Route führte uns durch herrliche Kauri-Wälder. Diese Bäume, die sehr langsam wuchsen und tausende Jahre alt wurden, haben einmal in großen Wäldern überzogen. Lieder wurden sie durch die Maori und die weißen Siedler großflächig abgeholzt und es gibt nur noch wenige alte lebende Exemplare. Den größten noch lebenden Baum, der ca. 2.000 Jahre alt ist, besuchten wir. Er heißt Tane Mathate und hat eine Höhe von 51,5 Metern und einen Umfang von 13,5 Metern. Nun konnten wir sehen, wie riesig diese Bäume waren. Inzwischen stehen alle Kauribäume unter Naturschutz, dürfen nicht mehr gefällt werden, und es wurden wieder neue Bäume gepflanzt.
Am Mittag erreichten wir Matakohe. In dem kleinen Ort hatten Nachfahren der Kauri-Holzfäller und der Harzgräber ein sehr schönes Museum eingerichtet. Jutta gab uns einführende Erklärungen und wir sahen nochmals, wie riesig diese Bäume und wie schwer die Arbeit der Menschen vor 150 Jahren war. Nun konnten wir uns auch vorstellen, dass ein Baum Holz für den Bau von zwanzig Häusern liefern konnte. Sehr anschaulich war in dem Museum dargestellt, wie gearbeite und gelebt wurde und was alles au Kauriholz und Kauriharz hergestellt wurde. Heute wird nur noch der sogenannte Sumpfkauri, das ist Holz, welches bis zu 50.000 Jahre und länger im Sumpf gelegen hatte und dadurch vollständig konserviert wurde, verwendet werden. Nachdem wir uns im kleinen Tea-Room gestärkt hatten, ging es mit dem Bus nach Auckland. Wir fuhren langsam über die große Brücke und hatten einen schönen Blick auf die Skyline der Stadt. Wir stoppten an dem Platz, wo einst die Verträge unterzeichnet wurden und hatten einen schönen Blick zum Vulkan Rangatui und zum Hafen. Nachdem wir im Hotel unsere Zimmer bezogen hatten, bummelten wir individuell etwas durch die Stadt. Am Abend trafen wir uns und fuhren auf den Skytower. Der Turm hat verschiedene Aussichtsplattformen in 182 und 220 Metern Höhe. Bei strahlend blauem Himmel lag uns nun Auckland zu Füßen. Wir sahen die Stadt mit den Wolkenkratzern und die vielen Parkanlagen. Wir blickten zum Pazifik und konnten in die einzelnen ehemaligen Vulkankrater schauen. Nachdem wir unsere Blicke ausgiebig hatten schweifen lassen, gingen wir zum Restaurant im Fuß des Turmes und konnten uns an einem riesigen Buffet bedienen. Wir saßen noch etwas zusammen und waren uns einig, dass schöne Tage zu Ende gingen. Wir hatten bis auf einen Tag absolutes Glück mit dem Wetter.
Zum Abschluss des Tages erlebten wir noch ein tolles Feuerwerk am Skytower, der nur wenige Minuten von unserem Hotel entfernt lag. Anlässlich des Chinesischen Neujahrsfestes fand dieses Feuerwerk statt und hüllte den Tower in funkelnde Fontänen.

21./22. Tag: 17.02./18.02.2014 Heimreise nach Deutschland

Nun hieß es Abschied nehmen von Auckland, Abschied nehmen von Neuseeland. Am Vormittag brachte uns Jutta zum Flughafen und unsere ca. 36-stündige Rückreise begann. Wir flogen mit der Singapur Airline über Singapur und Frankfurt zurück. Dank des sehr guten Services in den Flugzeugen wurden wir sehr gut betreut und versorgt. So kamen wir nach 22 erlebnisreichen Tagen wieder gut zu Hause an.
Wir sind insgesamt 4.159 km im Bus, 157 km im Zug und 93 km mit der Fähre durch Neuseeland gereist und durften Aoetearoa - das „Land der langen weißen Wolke" - wie die Maori ihre Heimat nennen, in all seinen Facetten kennenlernen.
Ein besonderer Dank gilt dabei Jutta, unserer örtlichen Reiseleiterin, die uns einen tiefen Einblick in das Leben in Neuseeland gegeben hat.
Meine lieben Gäste, es hat mit Euch viel Spaß gemacht und vielleicht sehen wir mal wieder.
Bis dahin - Kiora, Eure Annette

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Anette! Zuerst einmal recht herzlichen Dank für Deinen umfangreichen Reisebericht und die Fotogalerie in verschiedenster Form. Die geschilderten Eindrücke stimmen mit unseren Empfindungen voll überein. Wir hätten es nicht besser formulieren können. Ergänzt mit den selbst geschossenen Fotos läßt sich diese wunderbare Reise jederzeit umfassend rekonstruieren und ins Gedächtnis zurück rufen. Dank der sehr guten Betreung durch dich und Jutta gab es keine unlösbaren Probleme. Selbst die anfangs skeptisch betrachtete Übernachtung auf den jeweiligen Farmen erwies sich als echtes Highlight und sollte unbedingt beibehalten werden. Zum guten Gelingen trug auch das überwiegend harmonische Klima innerhalb der Reisegruppe bei. Für uns war es die erste Reise mit Eberhardt Travel GmbH und wir fühlten uns von der ersten Kontaktaufnahme bis zum Ende der Reise sehr gut betreut. Sollten unsere künftigen Reisepläne und das Angebot von Eberhardt Reisen übereinstimmen würden wir jederzeit Ihr Unternehmen bevorzugen und anderen weiterempfehlen. Also noch einmal herzlichen Dank dem gesamten Unternehmen und speziell der Reiseleitung. Mit freundlichen Grüssen Brunhild und Ferenc Steigler

Ferenc Steigler
28.02.2014

Liebe Bruni, lieber Ferenc, danke für Eure netten Zeilen. Mir hat die Reise mit Euch sehr viel Spaß gemacht und vielleicht bis bald! Annette

Annette Weise 28.02.2014

Kiora Annette, inzwischen sind die Fotos bearbeitet,die Prospekte in einem Ordner gesammelt und zurück bleiben die schönen Erinnerungen, die wir durch diese Neuseelandreise erleben durften. Dein Reisebericht ist sehr schön beschrieben und deine Fotos ergänzen die Erlebnisse. Ganz besonders möchten wir uns bei dir bedanken für die außerordentliche sehr gute Betreuung von Anfang bis Ende der Reise. Der Leitung von Eberhardt-Travel vielen Dank, dass wir mit Frau Weise reisen durften und verbleiben mit freundlichen Grüssen Waldtraut und Otto Kißmann Sicher werden wir weitere Reisen mit Eberhardt Travel unternehmen.

Otto Kißmann
13.03.2014