Reisebericht: Große Rundreise Neuseeland – Nordinsel und Südinsel

19.11. – 10.12.2022, Rundreise Neuseeland mit Singapur – Auckland – Paihia – Coromandel – Rotorua – Tongariro–Nationalpark – Wellington – Kaikoura – Lake Tekapo – Dunedin – Milford Sound – Queenstown – Fox–Gletscher – Punakaiki – Arthurs Pass – Christchurch


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Traumland Neuseeland - Ein Mal ans andere Ende der Welt, bitte. Von weißen Sandstränden zu schneebedeckten Berggipfeln. Von dichten Urwäldern zu heißen Quellen. Pinguine, Paradiesvögel und flugunfähige Identitätsstifter. Dieses verhältnismäßig kleine Land vereint wahrscheinlich so vieles mehr, als jeder andere auf unserem Planeten und bringt uns ein um's andere Mal zum Staunen.
Ein Reisebericht von
Sinah Witzig
Sinah Witzig

19.11.2022 Tag 1 Abflug von Frankfurt

Unsere Reise beginnt verhälnismäßig spät am Tag am Dresdner Flughafen, wo sich Reisebegleitung und die ersten drei Gäste zum Weiterflug nach Frankfurt treffen. Der erste Flug ist recht schnell und fast pünktlich absolviert, und die drei weiteren Mitreisenden gefunden. Zunächst soll das unsere gesamte Reisegruppe sein, denn die andere Hälfte ist bereits schon seit einiger Zeit „down under“ unterwegs und erkundet Australien.
Zu siebt besteigen wir also am späten Abend unser Flugzeug zum Zwischenstopp in Singapur und sind gespannt auf das, was uns in den nächsten drei Wochen erwarten wird.

20.11.2022 Tag 2 Ankunft in Singapur

Nach zwölf Stunden Flug und sieben Stunden Zeitverschiebung landen wir also am späten Nachmittag in der Weltmetropole Singapur. Die Einreise ist dank der neuen Onlineanmeldung schnell erledigt und wenig später lernen wir dann unsere Stadtführerin Martine kennen. Die gebürtige Belgierin lebt schon seit über zwanzig Jahren mit ihrer Familie in dem Stadtstaat und kann uns eine ganze Menge über ihre Wahlheimat erzählen.
Zunächst fahren wir hinein ins Stadtzentrum zu unserem Hotel, das in der Nähe des legendären Raffles Hotel liegt. Schon auf dem Weg haben wir mit Martine Pläne für den Abend geschmiedet, sodass wir nur Einchecken und uns ein wenig frisch machen und uns dann gleich wiedertreffen, um mit dem Linienbus weiterzufahren. Unser erstes Ziel ist das weltberühmte Marina Bay Sands Hotel. Zu dem Komplex gehören nicht nur die drei 190 Meter hohen Türme und der quer darüber liegende Dachgarten, sondern auch ein ganzes Einkaufszentrum direkt an der Marina Bay, der Mündung des Singapore Rivers. Hier findet jeden Abend eine Lightshow statt, die wie uns anschauen möchten.
Danach geht es zu Fuß weiter durch ein Labyrinth von Rolltreppen zu den Gardens by the Bay. Hier befinden sich die sogenannten „Super Trees“. Die 18 vertikalen Gärten sammeln nicht nur Regenwasser und gewinnen Sonnenenergie, auch hier findet jeden Abend ein großes Spektakel statt. Bei einer imposanten musikalischen Einlage werden einige der Bäume im passenden Rhythmus angestrahlt. Am besten genießt man das Schauspiel, wenn man auf einer der vielen Bänke liegt und in den Nachthimmel schaut. Wirklich ein tolles Erlebnis.
Uns allen steckt jedoch noch die lange Reise in den Knochen und dementsprechend froh sind wir, als wir dann wieder unser Hotel erreichen und endlich ein bisschen Schlaf nachholen können.

21.11.2022 Tag 3 Stopover in Singapur und Weiterflug nach Auckland

Einige von uns lassen auch den nächsten Morgen und Vormittag ganz ruhig angehen, die Anderen unternehmen noch einen kleinen Spaziergang durch das Kolonialviertel und den Fort Canning Park. Am Mittag treffen wir dann Martine wieder und starten zu unserer Stadtrundfahrt. Unser erstes Ziel ist wieder das Marina Bay Sands, heute geht es allerdings hoch hinaus: vom SkyPark Oberservation Deck in knapp 200 Metern Höhe hat man eine fantastische Rundumsicht über ganz Singapur: im Norden kann man bis nach Malaysia schauen, direkt davor das Kolonialviertel und das Finanzdistrikt, im Süden die Gardens by the Bay, die nahegelegenen Inseln, die zum Teil schon zu Indonesien gehören und natürlich jede Menge Schiffe, die auf Reede liegen und auf ihre Einfahrt in den Hafen im Westen warten.
Zur Mittagpause geht es dann weiter nach China Town. Die Chinesen machen mit etwa 76%, neben Malaien, Indern und Europäern, den größten Teil der Bevölkerung Singapurs aus. Hier lässt es sich vor allem gut und recht preiswert essen. Natürlich darf im Anschluss auch ein Besuch im buddhistischen Tempel nicht fehlen, wo uns Martine die Bedeutung der buddhistischen Tierkreiszeichen erklärt. Dann haben wir Glück, und einige der hier ansässigen Mönche machen sich für eine Zeremonie bereit, der wir zumindest eine Weile beiwohnen können.
Zurück im Bus erwartet uns dann kontrastreiches Programm: zunächst geht es über die berühmte Orchard Street – wo früher Muskatnüsse angebaut wurden, werden heute Luxusmarken kultiviert. Durch Little India geht es dann weiter zum Botanischen Garten, ein tropisches Paradies im Großstadtdschungel. Wir besuchen den Orchideen-Garten, der es mit seinen über 1.000 Arten von Orchideen zu weltweiter Bekanntheit gebracht hat und nun auch den ein oder anderen Prominenten oder Politiker in Form einer Pflanze beherbergt.
Unsere Stadtrundfahrt führt uns dann weiter ins arabische Viertel, während Martine uns allerhand über das Leben in Singapur erzählt. Schließlich geht es dann zurück zu den Ursprüngen der englischen Kolonie, denn auch die Gebäude aus dem 19. Jahrhundert sind neben all den modernen Hochhäusern nichtsdestotrotz erhalten geblieben. Am Ufer des Singapore Rivers treffen wir dann auch auf den Gründer des modernen Singapurs, Sir Thomas Stamford Raffles. Zu guter Letzt fehlt uns nur noch das Maskottchen des Singapur-Tourismus, der Merlion. Das Fabelwesen, halb Löwe, halb Fisch, spielt auf die Gründungslegende, sowie die Verbundenheit zum Meer an.
Nun wird es so langsam Zeit zurück zum Flughafen zu fahren. Wir verabschieden und von Martine und geben unser Gepäck wieder auf. Nun bleibt noch einige Zeit, um den Changi Flughafen zu erkunden, bevor es dann endlich losgeht in Richtung Neuseeland.

22.11.2022 Tag 4 Ankunft in Neuseeland

Am nächsten Morgen, oder eigentlich eher schon am nächsten Nachmittag – die Zeitverschiebung von ganzen zwölf Stunden macht uns doch ein wenig zu schaffen – landen wir dann endlich in der nördlichsten Großstadt Neuseelands: Auckland. Die Einreise in eines der isoliertesten Länder der Erde hat international schon einen besonderen Ruf, wir sind gespannt. Tatsächlich geht alles dank Digitalisierung recht zügig, was leider auch bedeutet, dass man keine Passstempel mehr bekommt. Was dann allerdings langwierig wird, ist die Zollkontrolle: verständlicherweise möchte man von offizieller Seite aus alle Krankheitserreger und Bakterien, die vor allem die wichtige Landwirtschaft gefährden könnten, aus dem Land heraus halten – das bedeutet für uns allerdings Schlange stehen und sich bereitwillig von der sehr fleißigen Spürhündin beschnüffeln zu lassen.
Bald sind wir zum Glück durch alle Kontrollen wohlbehalten durchgekommen und treffen dann auf unseren ersten Reiseleiter Horst.
Der vor über dreißig Jahren ausgewanderte Deutsche wird uns die nächsten Tage über die Nordinsel chauffieren und uns gleichzeitig seine Wahlheimat in allen Facetten zeigen. Los geht es jetzt gleich mit der Stadt Auckland. Von den etwa fünf Millionen Einwohnern Neuseelands leben etwa 1,7 Millionen in und um Auckland und über die Hälfe dieser Menschen gibt an, in einem anderen Land geboren worden zu sein – also kann man definitv sagen, dass Neuseeland bis heute ein Einwandererland geblieben ist. Von Horst erfahren wir auch, dass es für Neuankömmlinge vergleichsmäßig einfach ist, aufgenommen zu werden, und dass er selbst schon nach etwa einem Jahr von seinen Bekannten als echter „Kiwi“ gesehen wurde. Der Begriff Kiwi steht hier nicht für eine Frucht, sondern entweder für das Nationaltier, über das wir auch noch einiges erfahren werden, oder für die Neuseeländer selbst.
Wir machen eine kleine Rundfahrt durch das relativ überschaubare Zentrum von Auckland, das vor allem aus Hochhäusern besteht – besonders herausstechend ist natürlich der 328 Meter hohe Sky Tower, der höchste Fernsehturm der südlichen Hemisphäre. Vom Yachthafen aus haben wir eine tolle Aussicht auf die Skyline und können auch gleich den etwas anderen Neuseeländischen Weihnachtsbaum kennenlernen: der Pohutukawa blüht von Mitte November bis Anfang Januar in strahlendem Rot und sieht wirklich wunderschön aus.
Im Anschluss geht es noch ein wenig durch das koloniale Auckland mit seinen vielen buntgestrichenen viktorianischen Holzvillen und zum Abschluss kurz an den Strand. Dann holen uns schließlich die grauen Wolken an und es beginnt zu regnen – wir sollen in den nächsten Tagen lernen, dass es tatsächlich wahr ist, dass man in Neuseeland alle Jahreszeiten an einem Tag erleben kann, meistens auch mehrmals.
Wenig später beziehen wir unser Hotel im Zentrum von Auckland und haben noch etwas Zeit zum Ausruhen oder für eigene Erkundungen bevor wir uns dann bei einem leckeren Abendessen treffen und, zwar müde, aber vor allem auch gespannt darauf blicken, was uns in den nächsten Wochen erwartet – und natürlich auch, wer da morgen noch zu uns stößt.

23.11.2022 Tag 5 Die Gruppe ist komplett – ab nach Norden: Kauris und die Bay of Islands

Am nächsten Morgen erwarten uns acht neue, braun gebrannte und etwas müde Gesichter: die andere Hälfe unserer Gruppe ist heute Nacht aus Australien angekommen. Horst erwartet uns natürlich auch und so geht es dann mit Sack und Pack gleich los zum Bus und in nördlicher Richtung aus Auckland heraus. Auf dem Weg bereitet uns unser Reiseleiter schon ein wenig auf das heutige Thema vor, denn es soll um die berühmten Kauri Bäume gehen, die es nur im nördlichen Teil der Nordinsel gibt. Diese Urwaldriesen können über tausend Jahre alt und über 50 Meter hoch werden. Leider haben die europäischen Siedler im 18. und 19. Jahrhundert auch relativ schnell herausgefunden, dass das Kauri-Holz sehr gut zu verarbeiten ist und dabei noch beständig und hart. Das hat zu einer massiven Abholzung der Wälder geführt, sodass heute alle übriggebliebenen Bestände unter Naturschutz stehen. Zu allem Leidwesen macht heute ein Pilz dem Riesenbaum zu schaffen und man hat noch kein wirksames Mittel gefunden, um dem immergrünen Baum bei dem Schutz seiner Wurzeln zu helfen.
Unser erstes Ziel ist das Kauri-Museum in Matakohe, wo vor allem die Geschichte der Kauri-Verarbeitung sowie die Gewinnung des Kauri-Harzes thematisiert werden.
Am Nachmittag geht es dann weiter nach Norden, wo man tatsächlich noch die letzten Kauri-Wälder besichtigen kann. Der heute bekannteste Baum ist der Tane Mahuta, der Herrscher des Waldes, der größte noch lebende Kauri weist eine Gesamthöhe von 51,2 Metern bei einem Stammumfang von 13,77 Metern auf.
Unsere Tagesetappe führt uns am Abend schließlich nach Paihia in die sogenannte Bay of Islands. Ihren Namen hat die beliebte Ferienregion von niemand geringerem als Captain James Cook, der 1769 hier landete und damit die erste Besiedlung von Europäern in Neuseeland begründete. Wir lassen uns in einem gemütlichen Motel unweit des Hafens nieder und freuen uns auf unser gemeinsames Abendessen, bei dem sich nun die ganze Gruppe zum ersten Mal so richtig kennenlernen kann.

24.11.2022 Tag 6 Die Bay of Islands und Abenteuer am Cape Reinga

Der nächste Tag steht zur freien Verfügung, sodass es sich für einige anbietet, heute mal ein wenig die Seele baumeln zu lassen und sich von den anstrengenden Reisetagen zu erholen. Der Großteil der Gruppe hat sich jedoch entschieden, den langen Weg bis zum nördlichsten Punkt Neuseelands auf sich zu nehmen. Cape Reinga liegt noch einmal knapp 200 Kilometer weiter nördlich auf der Aupouri Halbinsel und so beginnt die Fahrt mit dem örtlichen Bus recht früh. Unterwegs dürfen wir uns einmal mehr überzeugen, wie verrückt das Neuseeländische Wetter sein kann und wir haben schon die schlimmsten Befürchtungen. Doch als wir dann am späten Vormittag das Kap erreichen, stahlt zum Glück die Sonne, und wir können die herrliche Landschaft genießen. Hier wo die Tasmansee und der Pazifik sich treffen, ist auch für die örtliche Maori-Kultur ein sehr spiritueller Ort. Man glaubt, dass hier die Seelen der Verstorbenen sich ein letztes Mal zeigen, um sich dann in die Unterwelt zu verabschieden.
Nach einem kleinen Mitttagssnack geht es dann zu den unweit gelegenen Te Paki Dünen. Die Mutigen unter uns können auf den rund 150 Meter hohen Sandbergen das Sandboarden ausprobieren – ein riesen Spaß für Jung und Alt, wie sich einmal mehr zeigt.
Schließlich geht es entlang des 90 Mile Beach (der in Wirklichkeit nur etwa 55 Kilometer lang ist) zurück nach Awanui. Von dort aus führt der gleiche Weg wie am Vormittag dann wieder zurück nach Paihia. Ein langer Tag liegt hinter uns, als wir unser Motel wieder erreichen und die meisten fallen direkt in ihre Betten – die Kombination aus Busfahren, dem sehr meditativen Gesang unseres Fahrers, Wind und Sonne habt uns tatsächlich ziemlich geschafft.

25.11.2022 Tag 7 Spektakuläre Toiletten und BBQ auf der Coromandel–Halbinsel

Auch heute steht wieder eine lange Fahrt auf dem Programm, doch glücklicherweise erwartet uns heute wieder Horst, der zu unserer Freude auch keinerlei sängerische Ambitionen zeigt. Wir verlassen Paihia, allerdings folgt der erste Stopp relativ schnell im nahegelegenen Städtchen Kawakawa. Hier hat sich in den 1970er Jahren der österreichische Künstler Friedensreich Hundertwasser niedergelassen und dem Ort eine absolute Attraktion vermacht: er entschied sich dafür sich dem Wunsch nach neuen öffentlichen Toiletten nachzukommen und verwirklichte damit 1999 sein einziges Projekt auf der Südhalbkugel. Wir besichtigen das berühmte Örtchen natürlich auch und testen selbstverständlich auch die Funktion.
Mit einigen kleinen Stopps geht es dann ein ganzes Stück Richtung Süden. Gegen Mittag erreichen wir wieder Auckland und können uns die Skyline nun noch einmal bei schönem blauem Himmel ansehen. Unser Weg führt uns jedoch noch etwas weiter nach Süden. Tagesziel ist eine weitere beliebte Ferienregion der Neuseeländer: die wunderbare Coromandel-Halbinsel. Am späten Nachmittag legen wir dann noch einen kleinen Versorgungsstopp im örtlichen Supermarkt ein, denn unser Plan für den heutigen Abend ist ein Barbecue. Unser charmantes Motel in Pauanui liegt mit herrlicher Aussicht direkt am Meer, da bietet sich das geradezu an.
Wir durchqueren nun die Wälder der Coromandel-Berge und erreichen am frühen Abend unser Ziel. Während einige noch ein wenig die Umgebung erkunden, helfen die anderen schon fleißig bei den Vorbereitungen für unser Abendessen, sodass einem geselligen Abend eigentlich nichts mehr im Wege stehen sollte – wenn da nicht eine Bande von sehr ausdauernden Möwen wäre. Aber die Laune lassen wir uns davon nicht verderben und lassen den langen Tag gemütlich ausklingen.

26.11.2022 Tag 8 Cathedral Cove und Hot Water Beach

Zum langen Fahren und aus dem Fenster schauen gibt es heute endlich mal ein wenig Kontrastprogramm, denn eine kleine Wanderung steht auf dem Tagesprogramm. Mit dem Bus geht es bis nach Hahei, von dort aus kann man entlang der Steilküste auf einem landschaftlich sehr schönen Wanderweg zum berühmten Cathedral Cove Strand wandern. Wer sich das nicht zutraut oder schlicht keine Lust hat zu gehen kann mit dem Taxiboot fahren. Nach etwa 45 Minuten treffen sich dann beide Grüppchen am Strand wieder, der seinen Namen von einem gewaltigen Felsdurchbruch hat, der den Strand in zwei teilt. Ein schönes Fleckchen für ein kleines Mittagspicknick, bevor es dann, entweder zu Fuß oder mit dem Boot, zurück nach Hahei geht.
Am Nachmittag geht dann ein weiteres Highlight der Coromandel-Halbinsel auf dem Programm: am sogenannten Hot Water Beach ist der Name Programm. Durch geothermale Aktivitäten gibt es hier am Strand zwei heiße Quellen, das bedeutet konkret: wenn man an der richten Stelle buddelt, hat man ganz schnell eine mehr oder weniger heiß gefüllte Badewanne direkt am Strand. Deswegen wundert es hier auch niemanden, dass mindestens die Hälfte der Strandbesucher mit einem Spaten ausgestattet zum Baden marschiert. Es ist wirklich ein herrliches Schauspiel, so viele erwachsene Menschen gleichzeitig im Sand graben, und anschließend dicht an dicht in ihren kleinen Pools zu sehen. Auch von uns lassen sich einige den Spaß nicht nehmen, andere genießen einfach die Somme oder machen einen kleinen Spaziergang am Strand.
Anschließend geht es dann zurück in unsere Unterkunft nach Pauanui, wo wir den Abend gemütlich verbringen und bei schönem Wetter mal ein bisschen die Seele baumeln lassen können.

27.11.2022 Tag 9 Von Hobbits, Kiwis, Maoris und viel heißem Wasser in Rotorua

Wir wären gerne noch ein bisschen geblieben, aber leider müssen wir die Coromandel-Halbinsel heute schon wieder verlassen. Relativ früh brechen wir auf, denn ein Teil von uns hat eine Verabredung. Die Kleinstadt Matamata nennt sich seit einigen Jahren sehr selbstbewusst Hobbiton, denn ganz in der Nähe befindet sich tatsächlich die Farm, die als Drehort für die Filmtrilogie des „Herrn der Ringe“ gedient hat. Einige aus unserer Gruppe haben sich für den Besuch des Filmsets angemeldet und werden von uns standesgemäß dort abgesetzt. Für den Rest geht es weiter ins Zentrum der Maori-Kultur Neuseelands und Hauptstadt der geothermalen Aktivität, Rotorua. Die Stadt liegt am südlichen Ufer des gleichnamigen Sees und ist schon von weitem durch Dampfwolken zu erkennen und bald auch zu riechen, denn es gibt kaum einen Ort, der hier nicht nach Schwefel duftet. Wir machen eine kleine Orientierungsfahrt durch das Zentrum und besichtigen dabei den Kurpark mit dem prächtigen Badehaus aus dem beginnenden 20. Jahrhundert.
Nach der Mittagpause geht es dann zur National Kiwi Hatchery, denn natürlich wollen wir uns auch dem Nationaltier Neuseelands widmen. Der flugunfähige Vogel ist durch die Einfuhr von Säugetieren bis heute massiv vom Aussterben bedroht und wird durch zahlreiche Projekte geschützt und gefördert. Immerhin ist der – trotz Flugunfähigkeit sogar das Maskottchen der Neuseeländischen Air Force.
Bei einer Führung erfahren wir eine Menge über den niedlichen nachtaktiven Vogel, doch unser absolutes Highlight ist es dann natürlich, dass wir – selbstverständlich getrennt durch eine Glasscheibe – dabei sein dürfen, als ein Küken gewogen wird. Wirklich zu niedlich.
Hier in der Aufzuchtstation werden die Eier ausgebrütet und die Jungvögel aufgezogen bis sie etwa ein Kilo schwer sind. Mit diesem Gewicht können sie sich mit Tritten gegen Feinde wir Hermeline und Mader zur Wehr setzen und selbstständig im Wald überleben. Besonders die Eier, sowie junge Nestflüchter sind der größten Gefahr ausgesetzt und da der Kiwi mit einer Brutzeit von 60 bis 90 Tagen nicht besonders produktiv ist, hat man beschlossen ihm zu helfen.
Im Nachthaus dürfen wir dann noch drei weitere Kiwis in einem Nachbau ihrer natürlichen Umgebung beobachten. Es ist wirklich zu unterhaltsam, wie die flauschigen runden Tiere auf ihren dünnen Beinen durch die Gegend laufen und mit ihrem Schnabel den Boden nach Futter absuchen. Natürlich wandern nach dem Besuch noch allerhand Souvenirs in die Rucksäcke und dann geht es erst mal zu einer kleinen Pause ins Hotel.
Am Abend folgt dann noch ein kulturelles Highlight: wir besuchen das Mitai Village, ein Kulturzentrum der lokalen Maori. Dort gibt es zunächst eine Ansprache, bei der wir einiges Wissenswertes über die Geschichte und die Herkunft der Maori, sowie über deren Sprache erfahren. Dann machen wir einen Spaziergang in den Wald und lernen dort die traditionellen Boote, die Waka der Krieger kennen. Danach folgt die offizielle Begrüßungszeremonie, bei der ein Auserwählter dem Maori-Oberhaupt gegenübertreten muss, gefolgt von einer Rede und einem Konzert. Zum Abschluss wird zu Ehren der Besucher dann ein Haka aufgeführt, den die meisten von uns vorher nur bei großen internationalen Sportveranstaltungen von der Neuseeländischen Nationalmannschaft gesehen haben.
Das Abendessen wurde ebenfalls traditionell, im Hangi, einem Erdofen, zubereitet – natürlich nach modernen hygienischen Standards, aber sehr lecker. Bei einer Fragerunde lernen wir dann noch eine Menge über die Moko, die Maori-Tätowierungen. Und zum Abschluss gibt es noch einen Waldspaziergang, bei dem sich sogar einige Glühwürmchen sehen lassen. Ein wirklich interessanter Abend, bei dem wir eine Menge über die hiesige Maori-Kultur erfahren haben.

28.11.2022 Tag 10 Der höchste Geysir der Südhalbkugel, Seen und Vulkane

Am nächsten Morgen verlassen wir zwar Rotorua, jedoch noch nicht die geothermale Region, denn zunächst steht der Besuch von Te Puia auf dem Programm. Hier befindet sich zum einen das Maori Arts & Crafts Institute, wo junge Menschen die Möglichkeit bekommen, die traditionellen Handwerke der Stein- und Holzverarbeitung, sowie der Textilherstellung zu erlernen. Zum anderen kann man hier den höchsten Geysir der Südhalbkugel bestaunen. Der Pohutu spuckt nicht regelmäßig kochend heißes Wasser bis zu sechzehn Meter hoch, doch wir haben heute Glück und bekommen eine wirklich beeindruckende Vorstellung geliefert. Und auch heute bietet sich nochmals für alle die Möglichkeit im Nachthaus Kiwis zu beobachten.
Weiter geht es dann in Richtung des Lake Taupo, der größte See des Landes und gleichzeitig ein 616 km² großer Krater des Taupo Vulkans. Es lässt sich erahnen: wir kommen langsam in das Zentrum des vulkanischen Landesteils. Nach einer Mittagpause direkt am See geht es dann mit einigen Fotostopps weiter in den Tongariro Nationalpark. Verabredet sind wir am Nachmittag mit Shelley. In ihrer Freizeit bringt die Immobilienmaklerin mit Maori-Hintergrund gerne Touristen die Kultur ihrer Vorfahren näher.
Zusammen mit ihr unternehmen wir eine kleine Wanderung zum nahegelegenen Lake Rotopunamu, das bedeutet so viel wie grüner Stein – der Name für Jade in Maori. Der See heißt allerdings nicht wegen des reichen Steinvorkommens so, den gibt es nur auf der Südinsel, sondern wegen seiner Farbe. Allerhand anderes Interessanter über Flora und Fauna lernen wir auf dem Weg und treffen sogar noch auf zwei Kakas, Waldpapageien. Am See angekommen zaubert Shelley ein wunderbares Picknick mit selbstgemachtem Brot und Honig, Obst, Schokolade und mehr. Bevor wir zum Bus zurückkehren lernen wir, wie man ein Armband aus Flachs herstellt – die einen erfolgreicher als die anderen. Auf dem Rückweg erklärt Shelley dann noch bereitwillig die Bedeutung ihrer traditionellen Tätowierungen. Alles in allem eine wirklich angenehme Begegnung.
Durch den Nationalpark geht es dann weiter zu unserer Unterkunft für heute Nacht – im Ort mit dem klangvollen Namen Nationalpark. Leider ist es recht bewölkt und die Gipfel der umliegenden Berge bleiben uns verborgen. Als Trost gibt es allerdings ein sehr üppiges und schmackhaftes Abendessen.

29.11.2022 Tag 11 Weiterreise nach Wellington

Auch bei unserer Abfahrt am nächsten Morgen haben sich die Wolken noch nicht so recht verzogen. Zumindest theoretisch sollten wir hier die drei aktiven Vulkane Ruapehu, Ngauruhoe und Tongariro sehen können, doch aktuell sind leider nur leuchtend gelbe Ginsterbüsche vor dunkelgrauen Wolken zu sehen – da kann man leider nichts machen. Für uns geht es heute einige Kilometer Richtung Süden, das Tagesziel ist die Hauptstadt Wellington.
Wie so oft in den letzten Tagen profitieren wir jedoch einmal mehr vom sich schnell ändernden Wetter: als wir den Nationalpark schon fast hinter uns gelassen haben, heben sich die Wolken langsam und wir bekommen tatsächlich noch freie Sicht auf den Ruahepu – immerhin etwas!
Richtung Süden wird das Land immer flacher und wird vor allem landwirtschaftlich genutzt. Endlich begegnen uns auch große Schafherden – irgendwo müssen sich die immerhin noch etwa 20 Millionen Schafe ja verstecken.
Am Nachmittag erreichen wir dann Wellington. Die Hauptstadt wurde 1865 hier her verlegt, nachdem es während des Goldrausches Unabhängigkeitsbestrebungen der Südinsel gab und man beschlossen hatte, dass Auckland einfach zu weit weg sei. Heute hat die Metropolregion ungefähr 300.000 Einwohner. Wieder einmal starten wir mit einer Stadtrundfahrt: Horst bringt uns zunächst zur Bergstation der 1902 eröffneten Standseilbahn von wo aus man eine fantastische Aussicht über das Stadtzentrum hat. Dann geht es einmal quer durch das Zentrum zum Regierungsbezirk, wo sich unter anderem Parlament, Abgeordnetenhaus und Nationalbibliothek befinden. Vom 196 Meter hohen Mount Victoria haben wir noch mal eine grandiose Aussicht über Stadt, die Bucht und die Cook Straße bis hinüber zur Südinsel.
Am Nachmittag bleibt noch etwas Zeit für eigene Erkundungen im Stadtzentrum, bevor wir im Hotel ein herrliches Abendbuffet nur für uns aufgetischt bekommen.

30.11.2022 Tag 12 Ab nach Süden – Fährüberfahrt zur Südinsel und weiter nach Kaikoura

Kia ora – Hallo und Auf Wiedersehen, nichts passt heute besser. Wir verlassen die Nordinsel und schließen somit den ersten Teil unserer Reise ab, reisen jedoch weiter zur Südinsel und freuen uns auf das, was uns dort noch erwartet.
Zu früher Stunde geht es heute schon los in Richtung Fähre. Selbst das Frühstück wird dann erst an Bord der Interislandes eingenommen, aber das ist kein Problem, denn bei schönstem Wetter verspricht selbst die so berüchtigte Cook Straße heute freundlich zu uns zu sein. Wir genießen die dreieinhalbstündige Überfahrt in vollen Zügen. Vor allem die Einfahrt in den Queen Charlotte Sound und der Blick in die verschiedenen Einschnitte der Marlborough Sounds sind landschaftlich spektakulär und erinnern uns an Norwegen.
Am Mittag erreichen wir dann den Hafen von Picton und machen gleich eine kleine Mittagspause in dem beschaulichen Örtchen. Kaum zu glauben, dass dieser Ort in den 1860ern als Kandidat für die Hauptstadt zur Wahl stand.
Unser Weg führt uns nun weiter entlang der Küste bis nach Kaikoura. Unterwegs begegnen wir einer riesigen Kolonie von Pelzrobben, die vor ein paar Tagen erst ihre Jungen zur Welt gebracht haben – wie niedlich. Wir beobachten die dahindösenden Muttertiere und die neugierigen Heuler eine Weile bevor wir weiterfahren. Kai-koura bedeutet übrigens Krebse essen in Maori – und das kann man hier tatsächlich gut, um jede Kurve herum entdeckt man eine neue Imbisshütte.
In Kaikoura angekommen geht es direkt zum Flughafen, denn hier kann man die Walbeobachtung der anderen Art machen – nämlich mit dem Flugzeug. Vor dem Ort befindet sich durch das Zusammentreffen zweier tektonischer Platten ein über 1.000 Meter tiefer Seegraben – perfektes Futtergebiet für Pottwale. Mit etwas Glück kann man auch noch Südkapper und Delfine sehen.
Während sich einige von uns flugbereit machen, fahren die anderen schon mal mit Horst zu unserem Motel.
Von der kleinen Cessna hat man eine tolle Aussicht auf die Kaikoura Bergkette und die umliegende Landschaft, aber der Fokus liegt natürlich auf den Walen. Gebannt schauen wir auf den dunkelblauen Ozean und warten – 45 Minuten kann ein Wal unter Wasser bleiben. Unsere Pilotin dreht Runde um Runde... und als wir schon fast die Hoffnung aufgegeben haben sehen wir die Fontäne eines Pottwals direkt unter uns – gigantisch! Wir drehen unsere Runden, damit jeder etwas sehen kann und erwischen dann tatsächlich auch den Moment, in dem das mächtige Tier sich verabschiedet und mit einem Flossenschlag wieder abtaucht. Was für ein Erlebnis. Auf dem Rückweg sehen wir sogar noch ein paar Delfine und wir landen gerade passend, bevor der Regen einsetzt. Was für ein Timing. Horst steht schon bereit, um uns zum Motel zu chauffieren, von dem wir eine tolle Aussicht auf die Bucht haben – das ist sogar mit Regen sehr reizvoll.

01.12.2022 Tag 13 Durch die Canterbury–Ebene nach Tekapo

Wir verlassen heute früh unsere Bungalows mit der schönen Aussicht auf die Bucht von Kaikoura und dann heißt es auch so langsam Abschied nehmen, denn heute verlässt uns auch Horst. Zusammen fahren wir von Kaikoura entlang der Ostküste nach Süden und entdecken noch einige Pelzrobben. Dann entfernt sich der Highway 1 so langsam von der Küste und überquert einige breite, mit Geröll gefüllte Flussbette. Man kann sich kaum vorstellen, dass die kleinen Flussarme bei Starkregen tatsächlich zu einem reißenden Strom werden können. Wir erreichen das nördliche Ende der Canterbury-Ebene, der Kornkammer Neuseelands. Am späten Vormittag wird die Besiedelung dann langsam immer dichter: vor uns liegt die Hauptstadt der Südinsel, Christchurch. Seit den schweren Erdbeben 2011 hat sich hier eine Menge verändern, nichtsdestotrotz leben noch ungefähr 750.000 Menschen in diesem Ballungsraum. In der Nähe des Flughafens treffen wir dann auf unseren neuen Guide und Fahrer Helle. Wir schieben eine kleine Pause ein und verabschieden uns von Horst, dann geht es für uns weiter Richtung Süden. Am südlichen Ende der Ebene lassen sich dann schon bald die ersten Bergsilhouetten der Neuseeländischen Alpen erkennen.
Zu unser aller Unmut meldet sich nun auch wieder das singende, klingende Nothämmerchen und wir sind bis zu unserer Mittagpause im pittoresken Örtchen Geraldine gut damit beschäftigt, es zum Schweigen zu bringen.
Nachdem das Problem dann gelöst ist, lässt sich die Pause gleich doppelt genießen. Zudem scheinen wir heute wieder mehr Glück mit dem Wetter zu haben, bei strahlendem Sonnenschein werden die Temperaturen fast sommerlich.
Von Geraldine aus ist es nicht mehr weit zu unserem Tagesziel: Tekapo mit dem gleichnamigen See. Der Gletschersee ist vor allem während der Lupinenblüte zwischen Ende November und Anfang Januar ein riesiger Magnet für Touristen und Fotografen. Auch wenn das Gewächs hier als Unkraut gilt und an vielen Orten streng bekämpft wird, müssen doch selbst die Kiwis zugeben, dass die lila-pinke Blütenpracht wirklich ein tolles Bild abgibt. Auch wir halten an der berühmten Kirche des guten Hirten und machen unsere obligatorischen Fotos.
Danach geht es weiter zum örtlichen Flughafen, denn einige von uns haben sich entschieden, einen Rundflug über Lake Tekapo, Lake Pukaki, den Tasman-Gletscher und den höchsten Berg Neuseelands, den Mount Cook oder Aoraki, zu machen. Während es für die einen hoch hinaus geht, geht es für die anderen schon mal zu unserer Unterkunft, die mit fantastischer Aussicht direkt oberhalb des Sees liegt. Da lohnt sich ein kleiner Spaziergang vor dem Abendessen definitiv.
Etwa eine Stunde später kommt dann auch der Rest vom Rundflug zurück und ist absolut begeistert von der grandiosen Aussicht, die sich vom Flugzeug aus geboten hat.
Zum Abendessen treffen wir uns heute Abend alle zusammen im Restaurant unseres Hotels, wo wir die Tageserlebnisse noch einmal austauschen.

02.12.2022 Tag 14 Mysteriöse Steine, Albatrosse und ein bisschen Schottland

Etwas traurig sind wir schon, dass wir unsere Unterkunft und vor allem die wunderbare alpine Landschaft zunächst erst einmal wieder verlassen müssen, das Wetter macht es allerdings zum Glück etwas leichter. Während wir gestern selbst zum Sonnenuntergang noch traumhaftes Wetter hatten, ziehen nun dicke Regenwolken auf und es dauert auch nicht lange, bis die ersten Tropfen auf die Scheiben prasseln. Als wir etwas später den Lake Pukaki erreichen, hat der Regen zwar wieder aufgehört, das Alpenpanorama verbirgt sich jedoch in dichtem Nebel und Wolken. Na ja... man kann ja nicht immer Glück haben. Weiter geht es nun wieder Richtung Osten über Omarama nach Omaru. Die Landschaft erinnert hier stark an die schottischen Highlands, das mag auch ein Grund sein, warum sich die Einwanderer aus Schottland hier so wohl fühlten, dass sie blieben und eine Menge Orte und Landmarken nach ihrer Heimat benannten.
In der alten Kolonialstadt Omaru legen wir einen kurzen Stopp ein, bevor es dann weitergeht nach an den Strand von Moeraki. Am Strand von Koekohe findet sich eine Vielzahl beinahe perfekter Steinkugeln, die einen Durchmesser von bis zu zwei Meter aufweisen können. Wie diese entstanden sein könnten ist natürlich seit Jahrhunderten Nährstoff für eine Menge von Mythen und Märchen. Uns gefällt der Ansatz des Riesen-Bowlings ganz gut, aber Helle hat dann schlussendlich doch eine wissenschaftliche Antwort für uns.
Am frühen Nachmittag geht es dann weiter entlang der Küste nach Süden. Das Ziel ist zunächst die schottischste Stadt Neuseelands, Dunedin. 1848 kamen die ersten 347 Siedler, die aus religiösen oder wirtschaftlichen Gründen die Heimat verlassen hatten, an der Küste von Otago an. Das Ziel war es, Neu Edinburgh zu gründen und so bekam die Stadt eine anglisierte Version des gälischen Namens Dùn Èideann. 1861 begann der Goldrausch in Otago und die Stadt wurde zum wichtigsten Handelsort Neuseelands. 1869 wurde, ganz im Geiste der Mutterstadt in Schottland, mit der University of Otago, die erste Universität des Landes gegründet. Von Anfang an waren übrigens Frauen zugelassen, ein absolutes Novum im Britischen Empire war es, dass Frauen von Anfang an zu allen Studiengängen zugelassen waren.
Nach einer kleinen Orientierungsrunde geht es für uns dann hinaus auf die Otago Halbinsel, dort wartet das ehemalige Frachtschiff Monarch auf uns. Hier hat sich in den 1960er Jahren eine Albatros-Kolonie angesiedelt, die man im frühen Sommer bei der Brut beobachten kann – und natürlich auch, wie sie mit ihrer Flügelspannweite von Rund drei Metern majestätisch durch die Luft gleiten. Nebenbei treffen wir auch noch auf weitere seltene Wasservögel, Pelzrobben und Delfine. Auch das Wetter, das zunächst gar nicht vielversprechend aussah, zeigt sich schlussendlich doch einigermaßen gnädig und wir können zumindest einen Teil der Schiffsfahrt sogar bei Sonnenschein genießen.
Am späten Nachmittag geht es dann zurück nach Dunedin. Wir schauen uns auf dem Rückweg noch die andere Seite der Stadt an und landen abschließend an der Baldwin Street – mit einer Steigung von knapp 35% war die kleine Straße bis 2019 offiziell die steilste Straße der Welt. Man hatte die Stadt schlichtweg auf dem Reißbrett geplant, ohne in Betracht zu ziehen, wie bergig das Gelände in Wirklichkeit ist. Mit dem Bus würde es definitiv schief gehen, da hochfahren zu wollen – also geht es für uns nun zurück in unser Domizil, wo wir uns ein wenig aufwärmen können und dann wieder zum leckeren Abendessen treffen.

03.12.2022 Tag 15 Von der Ostküste zur Westküste ins Fiordland

Endgültig lassen wir heute die Ostküste hinter uns. Von Dunedin geht es einmal quer über die Insel zu den Fjorden im Westen. Eines der größten Highlights der Reise steht heute auf dem Programm: der Besuch des Milford Sounds, der spätestens seit den „Der Herr der Ringe“-Verfilmungen zum Inbegriff Neuseelands geworden ist.
Über Balclutha und Gore geht es Richtung Te Anau. Unterwegs verändert sich die Landschaft und glücklicherweise auch das Wetter. Es heißt ja eigentlich, dass die Ostküste Neuseelands das mildere und freundlichere Klima habe, aber wir scheinen mit dem Westen mehr Glück zu haben. Wir lassen Hügel und Wiesen an uns vorbeiziehen und treffen auch wieder auf kommerzielle Hirschhaltung – für uns immer noch ein skurriles Bild, wie diese sich zum Teil eine Weide mit Kühen oder Schafen teilen.
Zum Mittag erreichen wir dann das Städtchen Te Anau, am gleichnamigen See gelegen. Der 344 km² große See stellt das größte Süßwasserreservoir Neuseelands dar, und ist auch landschaftlich sehr ansprechend. Außerdem beginnt hier auch die berühmte 119 Kilometer lange Milford Road, die zwischen 1930 und 1952 gebaut wurde und so den Milford Sound als einzigen der 14 Fjorde Neuseelands auf dem Landweg zugänglich macht.
Nur wenige Kilometer vor den Stadtgrenzen beginnt der Fiordland Nationalpark, der im frühen Sommer durch Stechginster und Lupinen in gelb und lila erstrahlt. Dann geht es hinein in einen dichten Buchenwald, über den uns Helle eine ganze Menge erzählen kann. Wir bewundern immer wieder das herrliche Bergpanorama und fahren dann langsam in das zerklüftete Gebirge hinein. Langsam aber stetig geht es bergauf, bis wir schließlich den Homer Tunnel erreichen. Seit einigen Jahren wird dieser doch sehr abenteuerliche Bergdurchbruch tagsüber nur noch einspurig durchfahren – wir sollen auch gleich sehen warum. Der Umstand, dass wir so mal wieder an einer roten Ampel stehen erweist sich jedoch als sehr glücklich, denn zwei Autos vor uns treibt ein Kea sein Unwesen. Die schönen Bergpapageien haben es faustdick hinter den Ohren und klauen nicht nur gerne Essen und alles, was nicht niet- und nagelfest ist, sie entfernen auch gerne Gummidichtungen, Antennen und alle möglichen anderen losen Teile von stehenden Autos. Wir können also kurz aussteigen und uns das Schauspiel anschauen bevor es dann durch den Tunnel geht. Dieser wurde – und das kann man bis heute sehen – ohne Hilfe irgendwelcher Maschinen in den Berg geschlagen und gleicht damit ein wenig einer Berg-und-Tal-Bahn. Auf der anderen Seite geht es dann wieder hinunter ins Tal und bald erreichen wir dann die Bootsanlegestelle des Milford Sound. Tatsächlich eröffnet sich schon hier der berühmte Blick, den man aus Filmen und von Postkarten kennt – und das Wetter scheint es auch gut mit uns zu meinen: die Sonne kämpft sich immer mehr durch die Wolkendecke.
Am Nachmittag geht es dann an Bord der Milford Mariner, auf der wir auch die Nacht verbringen werden. Mit einer Maximalbelegung von 65 Passagieren machen wir schon einen guten Teil aus und man merkt, dass unser Aufenthalt gemütlich werden wird.
Zunächst stellt sich die Crew vor, gibt uns eine Sicherheitsunterweisung und einen groben Ablaufplan, dann sind wir bereit zum Auslaufen und wir dürfen unsere Kabinen beziehen.
Wir fahren etwa bis zur Hälfte des 13 km langen Fjords hinaus und besichtigen die prominentesten der permanenten Wasserfälle. Es ist wirklich schwer, die Dimensionen hier zu erfassen und zu glauben, dann die Felswände hier zum Teil über 1000 Meter hoch sind. Der dichte Urwald ist bis heute unberührt von Menschen, sodass man davon ausgehen kann, dann die Vegetation dem gleicht, was einst die Dinosaurier kannten. Wir ankern schließlich in der geschützten Harrison Cove, wo wir auch übernachten werden. Wer möchte kann nun entweder mit dem Kajak oder mit dem Motorboot auf Entdeckungstour gehen – und das lohnt sich. Trotz des nun sehr sonnigen Wetters, sehen wir einen der seltenen Fiordland Pinguine aus nächster Nähe am Ufer, und das obwohl diese eigentlich keine Sonne mögen. Was für ein Glück. Unser Nature-Guide Ben erzählt uns noch viel Spannendes und wir können die Aussicht auf den höchsten Berg des Fjords, Mount Pembroke genießen.
Wir befinden uns in einer der einzigen beiden Regionen der Erde, wo man gleichzeitig Fjorde, Gletscher und Regenwald sehen kann – das gibt es sonst nur im südlichsten Patagonien.
Nach einem wunderbaren Nachmittag gibt es dann an Bord der Milford Mariner ein köstliches Abendbuffet, das wir in netter Gesellschaft genießen. Wer möchte, kann sich danach noch einen kleinen und sehr unterhaltsamen Vortrag von Ben anhören und dann geht es auch langsam in die Koje, denn morgen heißt es früh wieder aufstehen.

04.12.2022 Tag 16 Milford Sound und weiter nach Queenstown

Noch vor sieben Uhr gibt es Frühstück und dann geht es durch den Milford Sound hinaus auf die offene Tasmansee. Während man hier regelmäßig Windstärken von über 200km/h erleben kann, haben wir wieder einmal Glück und es ist fast windstill. Zudem sichten wir nochmals eine ganze Mannschaft von Fiordland Pinguinen, die ebenfalls auf dem Weg zum Frühstücksbuffet sind. Der kleine Pinguin kann bis zu 5.000 km zurücklegen auf der Suche nach Futter, die Population hier im Milford Sound hat dies jedoch gar nicht nötig, da der Fischreichtum hier so hoch ist. Von der offenen See kann man nun recht gut erkennen, warum James Cook auf seinen Erkundungen nichts vom Milford Sound geahnt hat: die Erfahrt liegt versteckt zwischen zum Meer abfallenden Berghängen, sodass es aussieht, als würde es sich hier lediglich um eine große und seichte Bucht, nicht um einen langen Fjord handeln. Es war also erst 1823 der Waliser John Grono, der als erster Europäer den Piopiotahi zu Gesicht bekam und ihn nach seinem Heimatort Milford Haven benannte.
Für uns nähert sich unser wunderbarer Ausflug so langsam dem Ende und wir fahren zurück in den Meeresarm. Unterwegs haben wir dann tatsächlich noch mal Glück, wir werden von ein paar neugierigen Delfinen begleitet und bekommen nochmals einige Pelzrobben zu Gesicht. Zufrieden und glücklich erreichen wir dann wenig später den Hafen und gehen von Bord.
Mit dem Bus geht es nun auf der schon bekannten Strecken zurück nach Te Anau. In der Ferne können wir noch sehen, dass nun der so typische Regen aufzieht... man muss ja schließlich auch irgendwie auf die 300 Regentage im Jahr kommen – aber nicht mit uns.
Die Mittagspause verbringen wir nochmals in Te Anau, bevor es dann über Mossburn und Garston weitergeht zum berühmten Lake Wakatipu. Unser Tagesziel heißt Queenstown, Adrenalin- und Touristenhauptstadt Neuseelands. Hier kann man alle erdenklichen Abenteuer unternehmen, Ausflüge und Wanderungen in die umliegenden Berge machen oder auch einfach mal nur einen Tag ausspannen und sich treiben lassen. Wo also wäre es besser, einen Tag frei zu haben?

05.12.2022 Tag 17 Ein sonniger Tag in Queenstown

Den freien Tag nutzen die meisten recht entspannt, und nehmen am Vormittag die Gelegenheit wahr, bei herrlichem Wetter mit der sogenannten „Gondola“ auf den Hausberg Queenstowns zu fahren. Bob's Peak liegt etwa 500 Meter über der Stadt und bietet eine wunderbare Aussicht über Lake Wakatipu und die Bergkette „The Remarkables“. Wer doch noch ein bisschen Energie hat, kann von hier zu einer kurzen, aber doch anspruchsvollen Wanderung auf dem Ben Lomond Track aufbrechen. Bis zum Gipfel wagt es heute niemand, aber auch schon vom Sattel auf etwa 1.300 Metern hat man eine grandiose Aussicht auf den See und alle umliegenden Berge.
Am frühen Abend trifft sich dann die ganze Gruppe wieder am Hafen. Mit dem 1912 erbauten Dampfschiff TSS Earnslaw soll es über den See zur Walter Peak Farm gehen. Dort erwartet uns zunächst ein vorzügliches BBQ Dinner, bei dem uns viele regionale Köstlichkeiten serviert werden. Im Anschluss spazieren wir durch den liebevoll angelegten viktorianischen Garten hinüber ins eigens für die Besucher gebaute Auditorium. Hier bekommen wir eine kleine Einführung zur traditionellen Schafwirtschaft in Neuseeland. Die Walter Peak Farm wurde in den 1860er Jahren gegründet und 1880 von der Familie Mackenzie übernommen und auf eine größte von 170.000 Hektar vergrößert. Zu ihren Hochzeiten brachte es die Farm auf über 40.000 Schafe. Möglich ist die Schafwirtschaft im unwegsamen Gelände bis heute nur mit gut ausgebildeten Hütehunden, daher bekommen wir nicht nur eine Demonstration der Schafe und des Schärens, sondern dürfen auch dabei zusehen, wie die neuseeländischen Kurzhaar-Border Collies arbeiten. Ein gut ausgebildeter Hund wechselt hier zwischen 10.000-60.000 Dollar das Herrchen und ist natürlich nicht nur ein wichtiger Mitarbeiter, sondern auch ein Familienmitglied, davon können wir uns live überzeugen.
Gut gelaunt geht es dann zurück an Bord der TSS Earnslaw, die uns zurück nach Queenstown bringt. Ein wirklich gelungener Abschluss für einen schönen Tag.

06.12.2022 Tag 18 Von Goldgräbern und Entdeckern

Schweren Herzens verlassen wir Queenstown. Auch hier hätte man noch eine Weile bleiben können, vor allem mit dem grandiosen Wetter von gestern. Auf den Spuren der Goldgräber fahren wir jetzt Richtung Norden. Zwischen 1861 und 1863 befand sich ganz Otago im Goldfieber und Glücksritter aus der ganzen Welt siedelten sich auf der Neuseeländischen Südinsel an. Das kleine Städtchen Arrowtown zeugt heute noch von dieser kurzen, aber erfolgreichen Zeit, in der sich hier vor allem auch die fleißigen Bergleute aus China niederließen. Heutzutage finden wir ein perfekt in Stand gehaltenes Kolonialstädtchen mit hübsch angemalten Fassaden vor. Auf jeden Fall einen Spaziergang wert und kein Wunder, dass sich hier immer mehr Tourismusunternehmen niederlassen. Im Gegensatz zu Queenstown ist es hier doch noch recht beschaubar.
Auf unserem weiteren Weg machen wir noch halt in Wanaka, eine etwas kleinere Version von Queenstown und Ausgangspunkt für Wanderungen ins Einzugsgebiet des bekannten Mount Aspiring. Einige sagen, dieser hätte Ähnlichkeit mit dem Matterhorn – wir können das nicht bestätigen.
Über den 563 Meter hohen Haast-Pass geht es dann an die wilde Westküste der Südinsel. Der Pass, sowie der nächstgelegene Ort wurden nach dem deutschen Naturforscher und Entdecker Julius von Haast benannt. Bis in die 1960er Jahre ist die Region tatsächlich erschlossen, vorher gab es keinen Straßenzugang zur Westküste. Die unberührten Sumpfwälder der Regio beheimaten eine Vielzahl von endemischen Pflanzen und Tieren, worüber wir uns im kostenlosen Besucherzentrum einen Überblick verschaffen können.
Am frühen Nachmittag erreichen wir die Gletscherregion der Südalpen. Unter Domizil liegt in der Siedlung Fox Glacier. Vom gleichnamigen Gletscher ist hier unten allerdings schon seit vielen Jahrzehnten nichts mehr zu sehen und die ehemalige Zugangsstraße wurde von mehreren Fluten und Erdrutschen zerstört. Es bleibt jedoch nur der Weg durch die Luft. Einige von uns interessieren sich für einen Helikopterflug hinauf ins Eis, am Flughafen werden wir aber mit gutem Rat auf den nächsten Morgen vertröstet. Also bleibt ein wenig Zeit zum Ausruhen, das ist nach einem so langen Tag im Bus auch nicht verkehrt, bevor wir uns zu einem frühen Abendessen in Betsy's Eatery aufmachen. Ein netter Service und ein wirklich köstliches Menü erwarten uns dort.

07.12.2022 Tag 19 Gletscher und Jade

Für einige von uns geht es am nächsten Morgen schon früh hoch hinaus zum Helikopterflug zum Fox und Franz Josef Gletscher inklusive Landung im ewigen Eis. Der Rest darf ein wenig länger schlafen und fährt dann mit unserem Bus weiter in den nächsten Ort, Franz Josef Glacier. Im Zentrum sammeln wir unsere glücklichen Helikopterflieger ein und fahren dann gemeinsam zum Ausgangspunkt für einige größere und kleinere Wanderungen am Fuße des immerhin vom Tal sichtbaren Franz Josef Gletschers – doch auch hier lässt sich schnell feststellen, dass sich das Eis in den letzten Jahren beachtlich zurückgezogen hat. Nichtsdestotrotz genießen wir die kleinen Spaziergänge zu den verschiedenen Aussichtspunkten bei strahlendem Sonnenschein.
Nach einer frühen Mittagspause im Ort geht es dann weiter nach Hokitika, die Hauptstadt der Neuseeländischen Jade. Bei einem Besuch bei Helles Freund Rex dürfen wir uns einige seiner Schmuckkunstwerke ansehen und bekommen eine kleine Einführung zur geologischen Entstehung des begehrten Steins. Anschließend bleibt noch Zeit für einen Spaziergang am Strand bevor es dann weitergeht zu unserem nächsten Hotel in Greymouth.

08.12.2022 Tag 20 Pfannkuchen, Keas und der erste Abschied

Und da ist er tatsächlich schon: unser letzter gemeinsamer Tag in Neuseeland. Ein bisschen schwermütig sind wir heute Morgen schon, aber andererseits haben wir noch tolle Highlights auf dem Programm. Zunächst verlassen wir Greymouth Richtung Norden und erreichen etwa eine Stunde später die berühmten Pancake Rocks, die Pfannkuchenfelsen, von Punakaiki. Die zerklüfteten Kalksteinfelsen sind hier an diesem Küstenabschnitt so geschichtet und verwittert, dass es an einigen Stellen tatsächlich aussieht, als hätte man einen Stapel Steinpfannkuchen gebacken und nett drapiert. Unser Geologe Helle hat dafür natürlich eine passende Erklärung, die offizielle Stellungnahme ist jedoch, dass niemand so genau weiß, wie die Felsen entstanden sind. Was wir wissen ist, dass es sich auf jeden Fall lohnt, einen ausgedehnten Spaziergang auf dem Rundweg durch den dichten Flachswald zu machen und dabei die verschieden Gesteinsformationen zu betrachten.
Später geht es dann ein Stück zurück Richtung Greymouth, bevor wir dann abbiegen und hinauf in die Berge fahren. Einen kleinen Stopp legen wir am Lake Brunner ein bevor wir auf die Arthur's Pass Straße wechseln. Mit 953 Metern ist dies die höchstgelegene Passstraße der Südalpen und bietet tatsächlich wunderbare Aussichten. Unsere Mittagspause verbringen wir im gleichnamigen Dorf, das vor allem mit einer Attraktion überzeugt: jede Menge freche und fotogene Keas. Manch einer schafft es in der Mittagspause vor lauter Fotos nicht zu Essen oder lässt sich seinen Imbiss von einem der frechen Vögel stehlen.
Ganz unerwartet steuern wir am frühen Nachmittag auf ein weiteres Highlight zu: am Porter's Pass, der mit seiner dramatischen Bergkulisse ebenfalls als Drehort für die „Herr der Ringe“-Filme gedient hat, sind die Lupinen in voller Blüte und geben ein sagenhaftes Fotomotiv ab. Natürlich legen wir hier noch mal einen ausgedehnten Fotostopp ein, bevor es dann hinunter in die Canterbury-Ebene und weiter nach Christchurch geht.
In Christchurch angekommen machen wir noch eine kleine Orientierungsfahrt, doch leider haben die Erdbeben von 2011 den Großteil der viktorianischen Kolonialarchitektur zerstört, einschließlich der berühmten Kathedrale, die nun in Trümmern liegt und wahrscheinlich in diesem Zustand als Mahnmal erhalten werden soll.
Am Abend erreichen wir dann unser Hotel, und zumindest da lässt sich der englische Einfluss deutlich erkennen. Die einzelnen Gebäude sind dem altenglischen Fachwerkstil nachempfunden und erzeugen wirklich eine pittoreske Kulisse mitten in der Stadt. Im hauseigenen Restaurant „Tudor“ treffen wir uns wenig später zu unserem letzten gemeinsamen Abendessen. Wir lassen gemeinsam die Reise noch einmal Revue passieren, verabschieden uns von unseren Mitreisenden, die in der Nacht schon abreisen werden und natürlich auch von unserem Reiseleiter Helle und verbringen bei gutem Essen einen schönen Abend zusammen.

09.12.2022 Tag 21 Rückreise über Singapur nach Deutschland

Für die verbleibenden elf Personen geht es am nächsten Morgen nach dem Frühstück mit Helle und unserem Bus zum Flughafen von Christchurch. Wir verabschieden unsere schweren Koffer und sind froh, dass wir die erst wieder in Frankfurt, Berlin oder Dresden zu Gesicht bekommen werden und vertreiben uns die Zeit mit Kaffeetrinken, Souvenirs kaufen und natürlich damit die nächsten gemeinsamen Reisen zu planen. Gegen Mittag heißt es dann endgültig „Kia ora, Aotearoa“ - auf Wiedersehen, Neuseeland!
Unser Flug nach Singapur verläuft planmäßig, sodass wir nach örtlicher Zeit am späten Nachmittag landen – nun fliegen wir gegen die Zeit und haben noch sieben Stunden Unterschied zu Zuhause. Wir verabschieden uns hier von den nächsten beiden Mitreiseden, die noch ein paar Tage in Singapur verbringen werden und vertreiben uns die Zeit bis zum Weiterflug gegen Mitternacht.

10.12.2022 Tag 22 Rückankunft in Deutschland

Mit leichter Verspätung landen wir am nächsten Morgen im winterlichen Frankfurt - fast überall in Deutschland hat es in den letzten Tagen geschneit. Was für eine Umstellung! Auch die Zeit macht uns ein bisschen zu schaffen, denn schließlich waren wir gerade 13 Stunden unterwegs und trotzdem ist es erst sieben Uhr morgens. Nichtsdestotrotz, wir sind vor allem froh, dass wir den langen Flug überstanden haben und heil und einigermaßen pünktlich gelandet sind. Nun folgt die nächste überschwängliche Verabschiedung und die Wege trennen sich Richtung Berlin, Dresden und Kofferausgabe.
Der Wintereinbruch kam offensichtlich mal wieder absolut unvorhersehbar und so hat die Maschine nach Dresden eine Stunde Verspätung, weil die Flügel noch enteist werden müssen - aber das kann uns nach dieser langen Reise nun wirklich nicht mehr schocken.
In Dresden trennen sich dann auch die letzten Wege und alle kehren mit einem schweren Koffer voller Mitbringsel und einem noch volleren Herzen mit schönen Erinnerungen zurück nach Hause-

Schlusswort

Meine Lieben,
wie ich immer gerne sage - danke, dass Ihr mich mitgenommen habt in euren Urlaub! Es hat mir großen Spaß gemacht mit euch zu Reisen und Neuseeland zu entdecken. Wir sind zusammen fast einmal um die Erde geflogen und haben mit unseren Bussen fast 4.600 Kilometer zurückgelegt. Das ist schon eine ganz schön beachtliche Leistung. Einige von Euch sind schon mit einem Kopf voll Erinnerungen aus Australien zu uns gekommen und haben trotzdem fleißig weiter mitgesammelt. Wie schon einige von Euch gesagt haben: eigentlich ist eine Reise nach Neuseeland wie eine Reise um die ganze Welt, so vieles in einem doch eigentlich so kleinen Land.
Ich hoffe der Reisebericht hilft Euch ein bisschen beim Erinnern und "Sacken lassen".
Es hat mich gefreut Euch alle kennengelernt zu haben und es würde mich noch mehr freuen, Euch auch mal wieder zu sehen. Wie schon gesagt, auch Europa hat schöne Ecken :)
In diesem Sinne, bleibt schön Gesund und macht noch viele schöne Reisen,
Eure Sinah

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