Reisebericht: Große Rundreise Neuseeland – Nordinsel und Südinsel

04.11. – 25.11.2022, Rundreise Neuseeland mit Singapur – Auckland – Paihia – Coromandel – Rotorua – Tongariro–Nationalpark – Wellington – Kaikoura – Lake Tekapo – Dunedin – Milford Sound – Queenstown – Fox–Gletscher – Punakaiki – Arthurs Pass – Christchurch


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Kia Ora in Aotearoa - Willkommen im Land der langen weißen Wolke! So nennen die Neusseländer ihr Land. 19 Gäste und ich wollten Land und Leute kennenlernen. Ein Bericht über eine Reise ans andere Ende der Welt.
Ein Reisebericht von
Jens Petzoldt
Jens Petzoldt

Anreise

Am 04.11.2022 war es endlich so weit. Unsere Reise nach Neuseeland konnte beginnen. Meine 19 Gäste kamen aus allen Teilen von Deutschland gut und pünktlich in Frankfurt am Main an. Nach Check-In und Kofferabgabe sowie der Sicherheitskontrolle trafen sich Alle am Abfluggate. Das Bording begann rechtzeitig und so konnte unser Singapore Airlines Flieger pünktlich abheben und wir den ersten Teil der langen Anreise nach Neuseeland in Angriff nehmen.

Singapore by Night

Mehr als überpünktlich landeten wir am Sonntag in Singapore. Nach der elektronischen Passkontrolle konnten wir unsere Koffer in Empfang nehmen. Alle Koffer? Nicht alle, denn einige Koffer wurden gleich nach Auckland durchgebucht und daher mussten ein paar Gäste nur mit dem Handgepäck auskommen. Nun gut, für eine Nacht sollte es auch so gehen. Anschließend begrüßte uns Martine, unsere örtliche Reiseleiterin in Singapore, auf das Herzlichste. Schnell waren die Koffer im Bus verstaut und wir auf dem Weg in das sehr schöne und gut gelegene Carlton Hotel. Gerne folgten wir dem Angebot von Martine zum Abendprogramm "Singapore by Night". Bald schon trafen wir uns wieder in der Lobby vom Hotel und machten uns auf den Weg zum Marina Bay Sands Hotel. Dort erwarteten uns zuerst die Licht-und Wasser-Show vor dem Hotel und im Anschluss die Musik-und Lichtershow an den Supertrees in the Gardens by the Bay. Alle Gäste waren begeistert und kehrten beeindruckt ins Hotel zurück.

Singapore am Tag

Nach einem sehr guten Frühstück im Hotel hatten alle Gäste die Möglichkeit, den nach eigener Vorstellung zu verbringen. Einige gingen auf die Märkte von Little India, andere zum Merlion, dem Wahrzeichen der Stadt am Singapore River oder Andere schlenderten einfach nur durch die Straßen rund um das Hotel. Mittags trafen wir uns wieder mit Martine und begannen unsere Stadtrundfahrt. Zuerst ging es nach Chinatown, um anschließend auf das Dach des Marina Bay Sands in 200 m Höhe zu fahren fahren und den Ausblick auf die Stadt und bis nach Malaysia und Indonesien zu genießen. Nachfolgend besuchten wir den Botanischen Garten mit seinem Orchideen-Park. Bevor es zum Abschluss in das Arabische Viertel ging, unternahmen wir noch eine Bootstour auf dem Singapore River. So konnten wir unter anderem noch einmal den Blick auf das Marina Sands Bay Hotel oder dem Merlion von der Wasserseite aus genießen und schöne Fotos schiessen. Mit tollen Eindrücken von dieser faszinierenden Stadt fuhren wir zum Flughafen und verabschiedeten uns von Martine. Nach dem Check-In besuchten wir noch eine weitere Sehenswürdigkeit von Singapore, den vermutlich größten Indoor-Wasserfall der Welt. In der grünen Oase von The Jewel befindet sich der 40 Meter hohe Wasserfall, der abwechselnd in verschiedenen Farben erstrahlt. Eine Stunde vor Mitternacht startete dann unser Flieger pünktlich via Auckland. Neuseeland- wir kommen.

Ankunft in Neuseeland

Kia Ora - Willkommen in Neuseeland! Was für ein schönes Gefühl, als wir nach 11 Stunden Flug die Küste von Neuseeland erreichten, das satte Grün der Wiesen und Felder erblickten und kurz darauf auch in der größten Stadt des Landes, in Auckland, zur Landung ansetzten. Während die Passkontrolle schnell und unkompliziert (alles elektronisch) vonstatten ging, zog sich der Kofferempfang und die anschließende Zollkontrolle lange hin. Aber wir überstanden auch das und so konnte uns Klaus, unser Reiseleiter für Neuseeland, in Empfang nehmen. Schnell waren die Koffer im Bus verstaut und los ging es zu einer Stadtrundfahrt. Neuseeland hat ja den Linksverkehr und so mussten wir uns während unserer Reise auch daran gewöhnen, beim Überqueren der Strasse immer erst nach rechts und dann nach links zu schauen. Nun gut. Zuerst fuhren wir zum Maungawhau (Mt. Iden), einem ehemaligen Vulkan, von dem man einen schönen Ausblick auf die Stadt und Umgebung hatte. Anschließend machten wir noch einen Stopp am Hafen, bevor wir unser Hotel, ganz in der Nähe des Auckland Towers erreichten. Nach dem Abendessen im Hotel machten sich dann doch die Anstrengungen der Anreisetage bemerkbar. Alle Gäste waren froh, in ein gemütliches Bett fallen zu können.

Fahrt nach Paihia an der Bay of Island

Nach einem stärkenden Frühstück brachen wir in Richtung Norden auf. Ziel war der beliebte Ferienort Paihia im Nordwesten der Nordinsel. Nach dem Verlassen der Region um Auckland machten wir einen kleinen Stopp am Parry Kauri Park, wo wir den ersten Kauri-Baum besichtigen konnten. Kauri's sind die mächtigen Baumriesen von Neuseeland, die kerzengerade nach oben wachsen und mehrere tausend Jahre alt werden können. Von diesen großartigen Bäumen sind nach massenhafter Abholzung in den letzten zwei Jahrhunderten nur noch 2% des ursprünglichen Bestandes übrig und auch der wird durch eine Pilzkrankheit bedroht. Noch mehr Kenntnisse zu diesen Bäumen konnten wir später im Kauri Museum in Matakohe erlangen. Hier wurde auch das frühere, sehr anstrengende Leben der Siedler Ende des 19./Anfang des 20. Jhd. eindrucksvoll und anschaulich dargestellt. Es ging weiter Richtung Norden durch eine sehr hügelige, grüne Landschaft, welche immer wieder durch landwirtschaftliche oder Weideflächen unterbrochen wurde. Einen weiteren Fotostopp machten wir bei Tane Mahuta, dem mit über 2000 Jahre ältesten Kauri in Neuseeland. Mit über 50 Metern Höhe und über 13 Meter Stamm­umfang eine wahrlich imposante Erscheinung. Nach weiteren Fotostopps in Omapere und Opononi an der Westküste fuhren wir weiter nach Pahia, unserem Tagesziel an der Ostküste der Northland, wie die nördliche Region bezeichnet wird.

Ausflug nach Cape Rainga

In diesem Tag war zeitiges Aufstehen angesagt, sollte es doch an die nördlichste Spitze von Neuseeland gehen, dem Cape Reinga. Die Fahrt führte zumeist über saftige, grüne Wiesen und Hügeln, durch kleine Ortschaften bis hin zur Aupouri Peninsula, der Halbinsel im Norden mit unserem Ziel, dem Cape Reinga mit seinem Leuchtturm, einem der meistfotografierten Motive des Landes. Für die Maori hat das Cape Reinga eine besondere Bedeutung, da sich von hier aus die Seelen der Verstorbenen auf den Weg in das mythische Land Hawaiki, dem Ort ihrer Ahnen, begeben. Auf dem Weg zum Cape Reinga konnten wir stellenweise schon unser nächstes Ziel sehen, die bis zu 100 m hohen Sanddünen an der Tasmanischen See. Hier hatte dann Jeder die Möglichkeit, sich im Sandbording zu versuchen, was durch viele Gäste auch genutzt wurde und der Spaß nicht zu kurz kam.
Im weiteren Verlauf des Tages besuchten wir dann den Ninety Mile Beach, einem sehr breiten flachen Sandstrand, auf dem wir mit unseren Bus bei Ebbe etliche Kilometer unserer Rückfahrt nach Paihia zurücklegten.
Das Abendessen ließen sich die meisten Gäste in Jimmy Jack‘s Rib Restaurant mit leckeren Ribs oder Fish and Chips und köstlichen Bier schmecken.

Fahrt nach Whitianga

Wir verließen den nördlichen Teil von Neuseelands Nordinsel. Das Ziel war die ca. 400 km entfernte Coromandel-Halbinsel an der Ostküste. Den ersten Stopp machten wir schon nach wenigen Kilometern in dem kleinen Ort Kawakawa. Dort besichtigten wir die von Hundertwasser entworfene (öffentliche) Toilette mitten im Ort. Der Künstler selbst lebte viele Jahre in Neuseeland und starb auch im Land. Unsere Fahrt ging weiter Richtung Süden und an Auckland vorbei. In diesem Tag, wie auch an allen anderen Reisetagen, wurden wir von unserem Reiseleiter Klaus sehr umfangreich über die Entdeckung und Entwicklung Neuseelands, über die Ureinwohner, den Maori, als auch die Flora und Fauna des Landes informiert. Am Nachmittag erreichten wir dann den Ferienort Whitianga und konnten die Zimmer in unserem Hotel beziehen.

Auf der Coromandel–Halbinsel

Der Natur kann man nicht befehlen, wie das Wetter zu sein hat. Leider traf die Wetterprognose zu und der Himmel schüttete seine Regenmassen nicht nur auf der Coromandel-Halbinsel aus. Überall wurden die Straßen überflutet. Wir versuchten trotzdem, unsere zwei Programmpunkte des Tages, Cathedral Cove und die Hot Water Beach, durchzuführen. Einmal waren die Wege aus Sicherheitsgründen gesperrt worden und an der Beach war durch Hochwasser kein Durchkommen. Aber getreu dem Motto "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur zu wenig Alkohol" hatte ich schon vorausahnend die notwendige Nahrung besorgt und so wurde die Busfahrt zurück noch eine ganz lustige Angelegenheit. Am Abend traf sich die ganze Gruppe wie zufällig im Irish Pub direkt am Hafen und genoss die äußerst schmackhaften Speisen und Biere dieses Lokals. Auch Schlechtwettertage haben manchmal etwas Gutes.

Hobbiton und Maori–Konzert

Nach dem total verregneten Vortag präsentierte sich dieser Morgen von seiner schönsten Seite. Sonnig und angenehme Temperaturen. Wir verließen die Coromandel-Halbinsel und steuerten ein für viele Gäste besonderes Highlight dieser Reise an. Der Besuch von Hobbiton, jener Filmlandschaft aus den Film-Trilogien "Der Herr der Ringe" und "Der Hobbit“. Die Vorfreude war groß und sie wurde nicht enttäuscht. Genau wie in den Filmen präsentierte sich Hobbiton als das herrliche und friedliche Fleckchen Erde und irgendwie hatte man das Gefühl, das gleich ein Hobbit um die Ecke kommen könnte. Zum Abschluss des Rundgangs ließen sich Alle noch ein kühles Getränk im Dragon Inn schmecken. Ein tolles Erlebnis.
Alle Gäste , welche den Besuch von Hobbiton nicht mitmachten, fuhren mit unserem Reiseleiter zur Kiwi-Aufzuchtstation in Rotorua. Dort widmet man sich der Erhaltung dieses mittlerweile sehr seltenen und bedrohten neuseeländischen Nationaltier. Roturoa selbst liegt sehr zentral auf der Nordinsel und ist geprägt durch geothermale Aktivitäten. Man hat es gerochen. ?? Den Abschluss des Tages bildete ein Maori-Konzert mit Hangi-Essen. Traditionell wird das Hangi in einem Erdloch zubereitet. Für diese Großveranstaltung sicher nicht im Original, aber vorstellen konnten wir es uns und geschmeckt hat es auch. Ein schöner Tag ging mit der Rückkehr in unser Hotel direkt am gleichnamigen See zu Ende.

Fahrt zum Tongariro–Nationalpark

In diesem Tag ging es in den Tongariro-Nationalpark, einem der Ältesten auf der Welt. Noch in Rotorua besuchten wir aber erst einmal das Maori Arts & Crafts Institute. Dieses widmet sich unter anderem der Erhaltung der handwerklichen Traditionen der Maori, so bei der Schmuckherstellung, der Holzverarbeitung oder der Textilherstellung. Zudem konnten wir auf dem Gelände des Institutes die Sinterterrassen und die kochenden Schlammtümpel rund um den brodelnden Pohutu Geysir beobachten. Zudem bot sich Allen die Chance, Kiwis zu beobachten. Zwar nicht in der freien Natur (das käme einem Wunder gleich), aber immerhin sahen wir sie überhaupt. Einen Zwischen­stopp machten an den Huka Falls, einem Wasserfall, der zwar nicht sehr hoch ist, aber mit unbän­diger Kraft herabstürzt.
Unsere Mittagspause legten wir am Lake Taupo ein, einerseits der größte See des Landes und andererseits ein gigantischer Vulkankrater.
Am Nachmittag trafen wir uns mit einem echten Maori und seiner Tochter am Lake Rotopounamu, erfuhren allerlei Wissenswertes über das Leben der Maori und übten uns in der Fertigung eines Armreifens aus Flachs.
Unser Hotel des heutigen Tages in National Park Village lag direkt im Tongariro-NP und dort war es dann aufgrund der Höhenlage doch etwas kühler als bei den bisherigen Stationen. Ein äußerst reichhaltiges Abendessen rundete diesen Tag ab.

Neuseeland’s Hauptstadt Wellington

Am Morgen konnten wir bei schönem aber kühlen Wetter sehr gut den Narowhoi, den Schicksalsberg aus der Filmtrilogie „Der Herr der Ringe“ sehen. Zudem stellte sich auch der Ruhapehu mit seinem schneebedeckten Gipfel sehr schön als Fotomotiv zur Verfügung.
Bei unserer heutigen Tour nach Wellington fuhren wir anfangs durch sehr hügeliges Gelände, welches sich später in flaches Land, aber immer von Bergketten umgeben, wandelte. Riesige Schafherden begleiteten uns auf unserem Weg in den Süden der Nordinsel. Heute gibt es in Neuseeland rund 20 Millionen Schafe. Wir empfanden das schon als sehr viel. Wie muss es dann vor rund 50 Jahren gewesen sein, als es noch ca. 70 Millionen waren.
Kurz nach dem Mittag erreichten wir dann Wellington, machten eine kleine Stadtrundfahrt mit Stopp am Parlaments­gebäude und dem Mt. Victoria, von dem wir einen schönen Rundblick auf die grüne Region der Hauptstadt hatten.
Bei der anschließenden Freizeit konnte Jeder die Stadt je nach Interesse erkunden. Unser Abendessen nahmen wir im nahegelegenen Cin Cin-Restaurant ein und schlossen die Erkundung der Nordinsel mit schmackhaften Speisen ab.

Von Nord nach Süd

In diesem Tag verließen wir die Nordinsel und wechselten auf die Südinsel über. Unser Busfahrer Eric brachte uns noch zur Fähre und dann verabschiedeten wir uns um ihm. Die Koffer waren schnell abgegeben und als Erstes suchten wir die Cafés auf, da wir im Hotel noch nicht gefrühstückt hatten. Die See war sehr ruhig, das Wetter herrlich und so wurde es eine sehr entspannte 3,5 Stunden lange Überfahrt nach Picton. Dort nahmen wir wieder unsere Koffer in Empfang und wurden von Mike, unserem Busfahrer für die Südinsel, begrüßt.
Unseren ersten Fotostopp legten wir in der Marlborough Weinebene ein, wo Weinreben mit dem Hintergrund des schneebedeckten Tapuaeoenuku (kurz Tappi) ein schönes Fotomotiv abgaben.
Ein weiteren Fotostopp machten wir kurz vor Kaikoura, unserem Tagesziel. Dort gibt es eine Seelöwenkolonie, welche wir natürlich sehen wollten. Am späten Nachmittag erreichten vor dann Kaikoura und brachten die Gäste, die zum Walwatching wollten, zum Flieger. Alle anderen Gäste unternahmen mit Klaus einen schönen Spaziergang direkt an der Küste entlang. Unsere Flieger haben übrigens Pottwale beobachten können.
Unsere Unterkunft bezogen wir in der unmittelbar am Wasser gelegenen Panorama Motel mit Blick auf das Meer und den Kaikoura Ranges (Bergkette).

Lake Tekapo

Den Morgen begannen wir erst einmal ungewöhnlich. Da das Motel kein Restaurant hatte, mussten Alle ihr Frühstück auf den Zimmern einnehmen. Die Meisten genossen dieses auf Balkon oder Terrasse mit Blick auf das Meer und die Berge.
Wie des öfteren starteten wir gegen 08:00 Uhr unsere Tagestour. Auf unserem Weg zum Gletschersee Lake Tekapo passierten wir etliche Baustellen. Anders als in Deutschland werden diese häufig nicht durch Ampeln geregelt, sondern durch sogenannte Lollipop-Männchen / Weibchen, die mit „GO / STOP“ oder „SLOW / STOP“ - Schildern die Baustellendurchfahrt ermöglichen oder eben nicht.
Unser Weg in den Süden führte uns durch überwiegend flaches Land in der Canterbury Region. Geprägt wird das Land durch die Rinder-, Schaf- und Pferdezucht als auch durch Getreide- und Weinanbau. Am Nachmittag erreichten wir Tekapo am gleichnamigen kristallblauen See.
Einige Gäste unternahmen mit einem Panoramaflieger einen Rundflug zu den Südalpen mit seinem höchsten Berg Mt. Cook. Andere bestiegen mit mir den Hausberg von Tekapo, den Mt. John. Unser Abendessen nahmen wir im Restaurant unseres Hotels Peppers Bluewater ein.

Die steilste Straße der Welt

Wir mussten wieder eine längere Busstrecke zurücklegen und brachen daher recht zeitig auf. Unser Tagesziel war die schottischste Stadt Neuseelands, Dunedin. Unseren ersten Fotostopp machten wir gleich am Lake Tekapo, wo sich die umliegenden Berge sehr schön im Wasser spiegelten. Am Lake Pukahimit hatten wir gehofft, den Mt. Cook in seiner ganzen Pracht sehen und fotografieren zu können, aber leider versteckte sich der Gipfel des mit 3.724 Meter höchsten Berg Neuseelands in den Wolken. Aber auch so konnten wir wunderbare Bilder von der Berglandschaft schießen.
Unsere weitere Fahrt führte uns durch das Wataki Valley bis hin nach Oamaru, wo wir einen kleinen Spaziergang durch das historische Stadtviertel machten und anschließend eine deutsche Bäckerei besuchten.
Leider konnten wir auf unserer Weiterfahrt die Moeraki Boulders, jene rundgelutschten Strandsteine, nicht besichtigen. Diese sind nur bei Ebbe sichtbar und zu unserer Zeit herrschte Flut. Schade, aber da haben wir halt Pech gehabt.
In Dunedin angekommen, galt es als Erstes, die mit 33% steilste Strasse der Welt zu begehen. Unser Bus hätte die Steigung nicht geschafft, also mussten wir sie zu Fuß erkunden. Naja, eine kleine sportliche Aktivität kann ja nicht schaden.
Als nächstes fuhren wir nach einer kurzen Stadtrundfahrt auf die Otago Peninsula (Halbinsel), um dort auf die Monarch zu steigen. Mit diesem Boot sind wir dann auf das Meer raus gefahren, um den Königalbatros, der eine Spannweite von 2 Metern erreichen kann, zu beobachten. Ihn zu sehen war das Eine, ihn auch noch während seines Fluges zu fotografieren, war dann schon eine Herausforderung. Diese haben dann aber doch Alle gemeistert.
Im Anschluss checkten wir dann in unser schönes Hotel Dunedin Leisure Lodge ein und ließen uns das Abendessen schmecken.

Auf zum Fjordland–Nationalpark

Wieder stand uns eine lange Busstrecke bevor. Wir fuhren von Dunedin an der Ostküste nach Milford Sound an der Westküste. Dabei passierten wir auch den Ort Te Anau, welcher am volumenmäßig größten See Neuseelands, dem Lake Anau liegt. Nach diversen Fotostopps erreichten wir den Fjordland-National­park, welcher große Ähnlichkeiten mit den norwegischen Fjorden aufweist. Im neuseeländischen Fjordland gilt es noch sehr viel Urwald, welcher noch nie eine kommerzielle Holzbearbeitung erfahren hat.
Pure Freude auf einem Parkplatz, als wir dort Einen und später zwei Keas sahen und schöne Fotos machen konnten.Am Nachmittag erreichten wir Milford Sound und gingen an Bord der Mariner, denn die Nacht wollten wir auf Wasser im Fjord verbringen. Kaum an Bord, ging es auch schon los. Na klar, erst eine kurze Sicherheitseinweisung, dann konnten wir die Kabinen beziehen. Dann nichts wie die Kamera in die Hand und auf einem der Decks Eindrücke von der grandiosen Landschaft sammeln. Schneebedeckte Berggipfel, steile Felswände und natürlich Wasserfälle bildeten die Kulisse für diese Bootstour. Ein paar Robben ließen sich fotografieren und ein Pinguin schaute auch neugierig um die Ecke. Wer wollte, konnte vom Boot aus einen Sprung ins mit 13 Grad kalte Wasser wagen. Immerhin gab es ein paar Mutige an Bord. Ein schönes Abendessen mit leckerem Dessert und ein Vortrag über den Milford Sound rundete den ersten Teil unserer Bootstour ab.

Auf den Spuren des Goldrausches

Den Morgen auf dem Boot starteten wir mit einem guten Frühstück. Die Mariner lichtete die Anker, verließ die ruhige Bucht, wo wir übernachtet hatten und steuerte die offene Tasmanische See an. Der Seegang wurde etwas rauer, aber wir wurden mit einer Gruppe von Delphinen belohnt, welche sich den Spaß machten, unser Boot ein Stück zu begleiten. Freude pur bei allen Gästen an Bord. Bei unserer Rückfahrt in den Hafen besuchten wir noch einmal die Robben und konnten auch noch eine Gruppe von Zwergpinguinen erspähen und beobachten.
Auf unserer Weiterfahrt von Milford Sound zu unserem nächsten Tagesziel, Queenstown, erreichte uns ein kleiner Schock. Unser Reiseleiter Klaus hat Corona und nach neuseeländischen Bestimmungen musste er sich in eine 7-tägige Isolation begeben. Für uns bedeutete dies ein neuer Reiseleiter für die letzten Tage. Nun ja, so ist das Leben.
Nach einigen Fotostopps erreichten wir am frühen Nachmittag das quirlige Städtchen Queenstown, sehr schön gelegen am Lake Wakatipu. Nach einer kleinen orientierenden Stadtrundfahrt konnten die Zimmer bezogen werden. Dann nutzten alle Gäste das tolle Wetter und die Zeit zu einem Stadtbummel in den Geschäften oder entlang der Strandpromenade.

Freizeit in Queenstown

Der Sonntag war für uns reisefrei. Wir hatten einfach mal einen ganzen Tag Zeit etwas zu tun, was uns Spaß macht und uns auszuruhen. Da waren wir in Queenstown genau richtig. Hier wurde übrigens das Bungee Jumping erfunden und ein Gast ließ es sich nicht nehmen, auch genau das auszuprobieren. Wer es etwas weniger gefährlicher wollte, konnte Jetski fahren, zum Paragliding gehen oder einfach nur mit der Gondel zum Bob's Peek hochfahren und von ca. 450 Metern Höhe den Ausblick auf die Stadt, den See und die Umgebung genießen. Letzteres nahm ich mit einigen Gästen in Angriff und die ganz Sportlichen wanderten mit mir noch 4 Kilometer weiter hoch zu Ben Lomond Saddle, einem Aussichtspunkt auf über 1.300 Meter Höhe. Von diesem hatten wir einen grandiosen Ausblick auf die Umgebung von Queenstown auf einer Seite und auf der Anderen den Blick auf die schneebedeckten Berge der Südalpen. Da hat sich die Mühe des anstrengenden Weges in jedem Fall gelohnt.
Andere Gäste fuhren mit dem Deutschen Wolfgang zum Skippers Canyon, dem eigentlichen Geburtsort des Bungee Jumping Sprungs und auch Gegend des Goldrausches aus dem 19. Jahrhundert. Alle Teilnehmer waren sehr begeistert.
Am Abend erwartete uns dann die Earnslaw, ein historisches Dampfschiff 8das auch noch mit Kohle betrieben wird), um unsere Reisegruppe zu einer Schaffarm zu bringen. Zunächst fuhren wir etwa eine dreiviertel Stunde über den Lake Wakatipu zur Walter Peek Station. Dort erwartete uns ein vorzügliches BBQ- Dinner. Super lecker. Im Anschluss gab es noch eine kleine Vorführung mit den Hütehunden und Schafen und bald darauf ging es wieder auf die Earnslaw. Mit musikalischer Begleitung auf dem Klavier erreichten wir Queenstown und wurden in unser Hotel zurück gefahren. Ein sehr schöner Abend an diesem wettermäßig wundervollen Tag ging zu Ende.

Die Gletscher

Weiter ging unsere Reise, wieder ein Stück nördlich. Das Gebiet um den Franz Josef und dem Fox Gletscher war unser Ziel. Kurz nach dem Start machten wir einen ersten Stopp im Goldgräberstädtchen Arrowtown. Die alten Häuschen auf der Hauptstraße waren liebevoll restauriert und da war uns dann auch klar, warum der Ort in Verbindung mit der tollen Landschaft immer mehr Neuseeländer anlockt.
Immer weiter ging es der Westküste und den Gletschern entgegen. Umso näher wir kamen, um so schlechter wurde allerdings das Wetter. Leider traf die Wetterprognose zu, denn mit Erreichen der Westküste fing es an zu regnen. Und es regnete und regnete. Wir machten trotzdem noch ein paar kleine Fotostopps, so am Lake Wanaka (noch schien die Sonne), am Thumber Creek Fall oder am Ship Creek direkt am Strand zur Tasmanischen See. Am Nachmittag kamen wir im Örtchen Fox Glacier an und bezogen unsere Zimmer im Westhaven Motel. Unser Bus sorgte noch für das Ereignis des Tages im Ort, setzte er doch in der Moteleinfahrt mit seinen hinteren Schwellern auf und so hingen die Antriebsräder in der Luft. Gefühlt der halbe Ort war zur Stelle und zu schauen, zu beratschlagen und aber auch um zu helfen. Mit einem Radlader konnte der Bus wieder fahrfähig gemacht werden und das Missgeschick war ohne große Schäden überstanden.
Unser Abendessen nahmen wir im Restaurant Betsy Jane ein. Ein 3-Gang-Menü nach Wahl, sehr lecker mit einer sehr freundlichen Bedienung.

Entlang der Westküste

Ein Blick aus dem Fenster hätte es nicht gebraucht. Man hörte es auf dem Dach. Es regnete und regnete. Damit war auch für einige Gäste der letzte Funken Hoffnung erloschen, vielleicht doch noch einen Flug mit dem Helikopter auf die Gletscher machen zu können. Zumindest nutzten wir die Möglichkeit, im Ort Franz Josef Glacier einen Film über die Westküste und die Bergregion mit den Gletschern uns anzuschauen. Ein sehr schöner Film.
Weiter ging es im Grunde immer entlang der Westküste. Mittagspause machten wir in der zweitgrößten Stadt an der Westküste, in Hokitika. Ein Ort, wo sich einiges um den Schmuckstein Jade dreht. Einige Gäste nahmen ihr Mittag in der Hokitika Sandwich Company ein, welche 2019 als bester Sandwichmacher Neuseelands ausgezeichnet wurde. In der Zeit der Mittagspause hatten wir sogar das Glück, dass es mal nicht regnete. Kaum sassen wir wieder im Bus, öffnete der Himmel seine Schleusen. Letztendlich machte der Regen auch jede Aktivität zunichte, den teilweise regnete es so stark, dass selbst ein Schirm nicht vor dem Nasswerden geschützt hätte.
In Greymouth, unserem Tagesziel, angekommen, machten wir noch eine kleine Stadtrundfahrt und besuchten dann die ehemalige Monteiths's Brewery, wo wir einige Biere der Brauerei verkosteten.
Anschließend ging es in das Ashley Hotel, wo wir übernachteten und uns wieder ein 3-Gänge-Menü nach Wahl erwartete.

Von der West– an die Ostküste

Der Wettergott meinte es mit uns am letzten Tag der Reise doch noch gut. Am Morgen hörte es auf zu regnen und so konnten wir unsere Fahrt von Greymouth an der Westküste nach Christchurch an der Ostküste ohne Regen antreten.
Das vermutliche Highlight des Tages erreichten schon nach einer halbstündigen Busfahrt, die Pancake Rocks von Punakaiki. Die verwitterten Kalksteinfelsen bildeten mit der einsetzenden Flut und der ohnehin recht rauen See ein beeindruckendes Gischtschauspiel und waren die Fotomotive schlechthin.
Ebenfalls in der Nähe von Greymouth zeugten die Brunner Mine und das Strongman Mine Memorial vom schwierigen und gefährlichen Alltag der Bergleute vor rund 100 Jahren.
Zur Mittagszeit passierten wir mit dem Arthur-Pass den höchsten alpinen Pass in Neuseeland. Es war eine beeindruckende Fahrt zwischen all den Bergen der Südalpen. Nicht allzu viele Kilometer weiter fuhren wir wieder durch recht flaches Land in der Canterbury Ebene. Es ist schon beeindruckend, wie schnell sich die Landschaften änderten und sich praktisch nach jeder Kurve ein anderes Landschaftsbild ergibt..
Am Nachmittag erreichten wir Christchurch. Die Stadt musste in den letzten 11 Jahren eine leidvolle Geschichte erleben. Erst das Erdbeben 2011 im Zentrum der Stadt mit 185 Todesopfern und dann das Attentat von 2018 mit 51 getöteten Menschen. Einige Wunden des Erdbebens sind noch nicht ganz beseitigt, aber es ist insgesamt ein neues und modernes Stadtzentrum entstanden.
Den Tag haben wir dann mit einem gemeinsamen Abendessen in unserem ibis-Hotel abgeschlossen.
Die Rundreise durch ein äußerst beeindruckendes Land ging mit einer letzten Nacht in der größten Stadt der Südinsel zu Ende.

Heimreise

An sich ein schönes Zahlenspiel. Wir starteten 12:00 Uhr unseren Rückflug und landen um 06:20 Uhr in Frankfurt. Wären also 18:20 Stunden Reisezeit. Da aber die Zeitverschiebung von Neuseeland zur Deutschen genau 12 Stunden beträgt, lag unsere Reisezeit also über 30 Stunden. Anstrengend, aber was nimmt man nicht alles in Kauf, um eines der aufregendsten Länder dieser Welt zu besuchen.
Wir sind trotz einstündiger Verspätung in Frankfurt Alle gut zu Hause angekommen und haben damit eine aufregend schöne Reise ans andere Ende der Welt erfolgreich abgeschlossen.

Schlusswort

Liebe Gäste! Wir haben zusammen genommen im Flugzeug ungefähr einmal den Äquator umflogen. Zudem haben wir fast 4.600 Kilometer im Bus zurückgelegt. Das sind die nackten Zahlen unserer Reise. Was bleibt, sind aber auch die Erinnerungen an das Erlebte und Gesehene. Wir hatten tolles Wetter, aber auch Tage mit richtig viel Regen. Das gehört aber einfach zu Neuseeland. Wir haben viele unwahrscheinlich nette Neuseeländer getroffen. Was auch bleibt, sind die schönen Bekanntschaften, die wir untereinander geschlossen haben. Wir kommen aus allen Teilen der Republik und haben uns von Anfang an prima verstanden. Das hat die Reise auch für mich sehr angenehm werden lassen und dafür danke ich Euch Allen noch einmal sehr. Ich nehme Euch gerne wieder mit. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder. Bis dahin bleibt gesund und eventuell heißt es mal wieder „Kia ora - Willkommen!“, dann in einer anderen Sprache.

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