Reisebericht: Große Rundreise Neuseeland – Nordinsel und Südinsel

25.01. – 17.02.2011, Rundreise Neuseeland mit Singapur – Auckland – Paihia – Coromandel – Rotorua – Tongariro–Nationalpark – Wellington – Kaikoura – Lake Tekapo – Dunedin – Milford Sound – Queenstown – Fox–Gletscher – Punakaiki – Arthurs Pass – Christchurch


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Von der Südinsel zum Cape Reinga am nördlichsten Zipfel der Nordinsel erkundeten 26 Reisegäste und Eberhardt-Reisebegleitung Annett Mueller das ferne Land.
Erst 1.000 nach Christus, also 50.000 Jahre nach der Besiedlung Australiens wurde Neuseeland vom Volk der Maori aus Polynesien "entdeckt". Es dauerte wiederum Hunderte von Jahren, als 1642 der niederländische Seefahrer Abel Tasman auf der Suche nach dem unbekannten südlichen Kontinent "Terra australis incognita" in der Nähe des heutigen Greymouth ankerte. Abel Tasman gilt zweifelsfrei als Entdecker, obwohl er niemals das Land betreten hat. Über 100 Jahre später war es dann James Cook, der als erster Europäer wirklich neuseeländischen Boden betrat. Neuseeland ist ein sehr junges Land, mit kurz erzählter Geschichte, aber mit einzigartiger Natur! Beginnen wir aber am Anfang unserer Reise ins Kiwi-Land.
Ein Reisebericht von
Annett Müller
Annett Müller

Anreise mit Stoppover in Singapur

Ein Check aller Reisedokumente (inkl. Einreise- und Ausreiseformulare, Visakopien für die gesamte Gruppe, das Eigengewicht liess sich in kg messen) und schon konnte es los gehen. Wie bei Eberhardt TRAVEL üblich, trafen sich die ersten Reisegäste mit ihrer Eberhardt-Reisebegleitung Annett Mueller schon am Flughafen in Dresden. Nach dem Kennenlern-Imbiss im Chili flogen wir nach Frankfurt/Main und waren gespannt auf unsere weiteren Reisegäste. Mit dem Sky Train wechselten wir das Terminal und statteten dem Service-Schalter der Quantas einen Besuch ab, um die Bordkarten für die weiteren Flüge zu holen. Später am Gate begrüßten wir die anderen Gäste, die Gruppe war komplett. Pünktlich startete unser Flug mit Quantas, der ohne Probleme und mit gutem Service verlief, obwohl der Flieger voll gefüllt war.
Am Abend des nächsten Tages landeten wir bei 27° C in Singapur, wo uns unsere Reiseleiterin Martine begrüßte. Wir fuhren sofort zum Hotel "Grand Plaza Park Hotel City Hotel". Trotz des langen Fluges war kaum einer müde unnd so trafen sich, nach einer kurzen Erfrischungspause, einige Reisegäste mit mir, um Singapur bei Nacht zu erleben. Am Boat Quay kehrten wir in das nette Lokal" River Quay Seafood" ein. Neben leckerem Essen (äußerst preiswert) wurde uns von den netten "Wirtsleuten" ein Freigtränk serviert. Unser nächtlicher Bummel führte uns entlang des Singapore River durch das bunte Treiben am Clarke Quay. Fasziniert fielen wir kurz vor Mitternacht in unsere Betten. Nach einem perfekten Frühstück starteten wir zu einer individuellen Entdeckungstour durch Singapur: Wir drehten eine Runde mit dem Singapore Flyer, dem Riesen-Riesenrad (ähnlich wie in London), bummelten über die Formel-1-Strecke zur Marina und zum Hotel zurück.
Am Mittag erwartete uns Martine, die uns auf einer Stadtrundfahrt Ihre Wahlheimat näher vorstellen wollte. Wir entschieden uns, die Besichtigung mit einer entspannenden Bootsfahrt auf dem Singapore River zu beginnen. So konnten wir den berühmten "Merlion" an der Marina aus nächster Nähe bestaunen. Anschließend spazierten wir durch den Orchideengarten (ein Teil des faszinierenden Botanischen Gartens/für mehr blieb leider keine Zeit), bevor wir durch das bunte China Town und Little India bummelten. Über die belebte Einkaufsmeile "Orchard Road" fuhren wir zum Flughafen, um am Abend via Sydney nach Christchurch in Neuseeland weiter zu fliegen.

Neuseeland – Die Südinsel

Nach dem wir die Einreiseformalitäten gemeistert hatten, begrüßte uns am Nachmittag Bernd, unser naturerfahrener Reiseleiter. Unser Bus, gelenkt durch Maxime, hatte 36 Sitzplätze und einen zweiten Ausstieg, so dass wir genügend Platz hatten und bei den Ein- und Ausstiegen kein Stau aufkam.
Auf dem Weg zum Hotel "Latimer" erfuhren wir schon einiges über die hübsche Gartenstadt Neuseelands, die Wellington immer mehr den Rang der 2. größten Stadt abringt. Noch waren ein paar Schäden des Erdbebens im letzten September sichtbar, aber dennoch versprühte die Stadt einen lebendigen Charme. Geschockt waren wir nach unserer Heimreise in Deutschland, als wir vom verheerenden Erdbeben erfuhren, welches Christchurch wiederholt und schwerer traf. Die Zeit bis zum Abendessen nutzten viele Gäste, um die Stadt auf eigene Faust zu besichtigen.
Am nächsten Morgen standen wir früh auf, denn mit dem TranzAlpine wollten wir eine der schönsten Bahnstrecken auf ca. 223 km Länge von Christchurch nach Greymouth befahren. Leider spielte uns das Wetter am Vormittag einen Strich durch die Rechnung. Wir saßen aber bequem im Zug und genossen trotzdem das vorüberziehende Farm- und Weideland der Canterbury-Ebende. Rechtzeitig, als der Zug in die Berge fuhr, hellte es auf.  Der Zug schlängelte sich durch Schluchten, passierte waghalsige Brücken (das höchste Viadukt ist 73 m hoch) und durchfuhr dunkle Tunnel (u.a. den Otira-Tunnel: ca. 9 km mit 280 m Höhenunterschied/damals der längste Tunnel des Britischen Empire). Die malerische Bergkulisse mit weiten Ebenen, hohen Bergen und glänzenden Flüssen und Seen bot den Fotografen viele Motive. Kein Wunder, dass auf dem Aussichtswagon mächtiges Gedränge herrschte. 1929 wurde dieses Gebiet zum Nationalpark erklärt. Der Mt. Rolleston ist mit 2.270 m der höchste Berg. Am Bahnhof Arthur`s Pass (737 m) wurde die Lok gewechselt, damit der Zug die weiteren Anstiege besser meistern konnte.
Die gleichnamige, befahrbare Trasse gehört zu den 3 höchsten Passtraßen der Südalpen. Vorbei am Lake Brunner erreichten wir schließlich das kleine Städtchen Greymouth an der Tasmanischen See. Nach einer Mitagspause ging es in Richtung Paparoa NP. Trotz des trüben Wetters legten wir einige Fotostopps ein und erlebten die Tasmanische See äußerst mystisch. In Punakaiki angekommen, unternahmen wir einen Spaziergang zu den "Pancake Rocks". Wie aufgeschichtete Pfannkuchen ragen die Felsenformationen an der Küste empor. Nur ein kleines Stück entfernt befindet sich das Punakaiki Resort, direkt in einer Bucht an der Tasmanischen See. Die fehlende Sonne lies uns nicht von einem ausgiebigen Strandspaziergang abhalten. Einige Reisegäste machten auch zugleich (freiwillig/unfreiwillig) Bekanntschaft mit der tosenden See, deren Brandung nicht zu unterschätzen ist.
Der nächste Morgen begrüßte uns mit Regen und so fuhren wir gleich nach dem Frühstück in Richtung Süden. In Hokitika besuchten wir eine Jade-Werkstatt, erfuhren Interessantes über den "Stein der Maori" und dessen Verarbeitung. Hokitika ist aber nicht nur als Jade-Stadt bekannt. Dem Städtchen eilt auch der Ruf einer wilden und abenteuerlichen voraus. Jedes Jahr im März bevölkern unzählige Besucher den kleinen Ort, um auf Wild-Food-Festival zu feiern und bizarre kulinarische "Köstlichkeiten" wie "Sand fly Steaks" oder "Possum-Burger" zu probieren. Nun erwartete uns die "Gletscherwelt". Leider regnete es immer noch und die tief hängenden Wolken versprachen keine Besserung. In Franz Josef pausierten wir und orderten, typisch neuseeländisch, unser Essen.
Anschließend wanderten wir, mit Regenscirm bewaffnet, zum höher gelegenen Aussichtspunkt des Franz-Josef-Gletschers. Vor unseren Augen breitete sich die massige Gletscherzunge aus, die sich ihren Weg ins Tal sucht. Im Nebel konnten wir die Größe des 11 km langen Gletscher nur erahnen. Mittlerweile regnete es in Strömen und wir erreichten den kleinen Ort Fox, wo wir im familiengeführten Motel "Westhaven" übernachteten. Der gleichnamige Gletscher versteckte sich auch hier im Nebel. Mit unserem Reiseleiter Bernd unternahmen wir eine kleine Wanderung durch den Regenwald, der so dicht ist, dass wir die Regenschirme wieder einpackten. Alte, hohe Bäume, mit Moos bewachsene Baumstämme, kleine und große Farne begleiteten uns auf dem märchenhaften Rundweg in der Abenddämmerung. Die Regentropfen auf dem satten Grün schimmerten wie Kristalle. In der Nacht schüttete der Himmel fast seine gesamten Wasservorräte auf uns herab. Es war einer der regenreichsten Tage des Jahres!
Beim Frühstück im "Hobnail Cafè" erfuhren wir, dass auch heute die geplanten Heliokopter-Flüge zum Gletscher ausfallen. Also hofften wir auf die nächste Möglichkeit an der Ostküste in einigen Tagen. Bei unserer Abreise aus Fox verabschiedeten uns ein paar Keas, die es sich auf den Dächern unseres Motels bequem gemacht hatten. Unsere Strecke führte uns entlang der Westküste und das Wetter besserte sich. Beim Fotostopp am Knights Point machten wir die erste Bekanntschaft mit den zwar winzigen, aber dennoch bissigen Sand Flys, gegen diese nur ausreichendes Einsprühen mit Insektenschutz hilft. Vom Haast Visitor Centre erhaschten wir schon einen ersten Blick auf die atemberaubende Bergwelt des Mt. Aspiring NP. Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir über die Straße der Wasserfälle am Haast River entlang, stoppten an Wasserfällen (Thunder Falls), passierten Brücken (die in NZ meist nur einspurig sind) und überquerten den Haast Pass. Im Makaroa Reserve unternahmen wir eine botanische Wanderung mit Bernd. Danach entspannten wir im "Country Cafè", bevor wir weiter durch die faszinierende Landschaft fuhren. Türkisblau glänzte der Lake Wanaka und der Lake Hawea und strahlte mit der Sonne und uns um die Wette.
Wir näherten uns der "Goldgräber"-Region und versuchten das ein oder andere Possum zu erspähen, die in dieser Gegend zahlreich zu finden sind. In Arrowtown bummelten wir durch das restaurierte Goldgräberstädtchen. Am Nachmittag checkten wir im Hotel "Heartland" in Queenstown ein. Die lebendige Stadt liegt malerisch am Ufer des Lake Wakapitu und bietet viel für seine Besucher. Abends bummelten einige Gäste an der Uferpromenade und durch die Fußgängerzone, wo zahlreiche Lokalitäten und Geschäfte zum Verweilen einladen.
Am nächsten Tag hatten wir einen freien Tag, denn wir natürlich ausgiebig nutzten. Am Vormittag spazierten viele durch den hübsch angelegten Botanischen Garten, bevor wir uns zur Schifffahrt an der Anlegestelle im Hafen trafen. Mit dem historischen, restaurierten Dampfschiff "Earnslaw" schipperten wir auf dem Lake Wakapitu zur Walter Peak High Station, auf der anderen Seite des Sees. Hier hatte die schottische Familie MacKenzie eine neue Heimat gefunden. Nach einem Barbecue besichtigten wir das gepflegte Anwesen mit dem alten Herrenhaus und schönem Garten, bevor wir mehr über die Schafzucht und -schur, die verschiedenen Rassen und die Arbeit mit den Hütehunden erfuhren. Der freundliche Border Collie unseres Schäfers hatte es uns besonders angetan. Border Collies treiben Schafe nur mit den Augen und bellen fast nie. Beeindruckend zu sehen, wie diese schlauen Tiere ohne große Worte im Team mit ihrem Schäfer arbeiten. Dann hieß es wieder "Leinen los"! Die Rückfahrt war kurzweilig. Wir konnten das alte Schiff (der Maschinenraum fand bei den männlichen Gästen großes Interesse) und das kleine Museum mit Fotos und Dokumenten über Geschichte der MacKenzies und der "Earnslaw"  besichtigen. An Deck wurden wir mit Live-Musik unterhalten und einige sangen sogar die Liedern mit. Mit der Gondelbahn ging es anschließend auf dem Bob`s Peak hinauf. Von der Aussichtsterrasse genossen wir einen Panoramablick auf Queenstown und den Lake Wakapitu. Abends traf sich eine kleine Gruppe im "Dux Lux", einem gemütlichen Pub, um das Hausbier zu probieren. An der Uferpromenade überraschte uns später der MacKenzie-Clan (Crew-Mitglieder der "Earnslaw") mit einem Dudelsackkonzert.
Entlang des Lake Wakapitu bestaunten wir unendlich viele Regenbögen. In Te Anau bummelten wir unter Eukalyptus-Bäumen am See entlang und stärkten uns beim Mittagessen, bevor wir unsere Reise zum Milford Sound fortsetzten. Fotostopps im Eglington Valley, an den Mirrow Lakes, an Wasserfällen und eine grandiose Bergwelt bei Sonnenschein bereicherten unsere Fahrt durch den Fjordland NP. Da die Straße zum Milford Sound eine Einbahnstraße ist, freuten wir uns schon jetzt, diese wunderschöne Landschaft auf dem Rückweg noch einmal zu geniessen. Am Nachmittag wurden wir auf der "Milford Mariner" begrüßt und unsere Schifffahrt durch den Milford Sound begann. Unser großes Gepäck verblieb im Bus. Der Milford Sound gehört zu den weltweit regenreichsten Regionen, oft mit dichten Wolken verhangen. Aber wir hatten Glück, nur strahlend blauer Sonnenschein! Wir "schlichen" förmlich durch den malerischen Milford Sound, der sicher auch aus Respekt vor seinem Entdecker James Cook diesen Namen trägt, obwohl er, wissenschaftlich korrekt, ein Fjord ist. Der Milford Sound ist mit seinen 15 km nicht der Größte, aber einer der Spektakulärsten. Mit Fotoapparat bewaffnet genoßen wir die "Kreuzfahrt" auf dem Sonnendeck. Je näher unser Schiff an die Felswände kam, desto deutlicher sahen wir, wie steil die Berge, deren Gipfel teilweise mit Schnee bedeckt, aus dem Wasser ragen. Auf den Felsvorsprüngen aalten sich Robben in der Sonne und an den Berghängen entspringen kleine und große Wasserfälle, die von traumhaften Regenbögen geschmückt werden - einfach atemberaubend schön! In einer geschützten Bucht ankerten wir, um in Kanus und Motorbooten den Milford Sound weiter zu erkunden.
An Bord labten wir uns beim Abendessen, welches uns die nette Crew zauberte. Am nächsten Morgen fuhren wir hinaus auf die Tasmanische See, die uns mit Sturm und Nebel begrüßte. Im lieblichen Milford Sound fühlten wir uns deutlich wohler. Zurück zum Hafen begleiteten uns Delfine und Robben und mit einem letzten Blick auf den Mt. Pembroke verabschiedeten wir uns vom Milford Sound, auch der Himmel "weinte". Am Nachmittag erreichten wir Dunedin. Wir besichtigten die steilste Straße der Welt und den hübschen Bahnhof, bevor wir für eine Nacht in unserem Hotel eincheckten. Abends erhellte ein Feuerwerk den Himmel, denn das Chinesische Neujahrsfest wurde gefeiert- Willkommen im Jahr des Hasen!
Am nächsten Tag strahlte wieder die Sonne und wir fuhren auf die Otago Halbinsel, um den Gelbaugen-Pinguinen einen Besuch abzustatten. Auf der Pinguin-Farm gingen wir leise durch die abgedeckten Erdgänge des geschützten Gebietes und erhaschten den ein oder anderen Blick auf die scheuen Gelbaugen-Pinguin-Teenager, die sehnsüchtig auf ihre Eltern warteten. Die älteren Pinguine waren auf Futtersuche im Meer. Anschließend schipperten wir mit der "Monarch" um die Halbinsel, die ein Vogelschutzgebiet ist. Wir sahen zahlreiche Vogelkolonien und natürlich Königsalbatrosse, die lautlos über das Meer segelten. Unsere weitere Busreise führte uns nun zur Ostküste, wo wir bei einem Strandspaziergang die "Moeraki Bolders" besichtigten. Der Versuch die riesigen Steinkugeln ins Rollen zu bringen, scheiterte aber. Am Abend erreichten wir den kleinen Ort Twyzel. Bei einem Abendspaziergang erlebten wir einen einzigartigen Blick auf den schneebedeckten Mt. Cook, der rosarot in der untergehenden Sonne glänzte. Nach dem Frühstück ging es zunächst zum Lake Pukaki, an dessen Ufer wir das Panorama der Gletscherwelt bestaunten.
Auf einem fast einstündigen Rundflug mit der Cesna bewunderten anschließend 14 Reisegäste die faszinierende Welt aus Eis und Schnee von oben. Der Mt. Cook zum Greifen nah - ein unvergesslicher Moment! Am Lake Tekapo besuchten wir die "Kirche des guten Hirten", bevor wir nach Christchurch weiterfuhren. Wieder in Christchurch zurück, unserer ersten Station in Neuseeland, bummelten wir durch das hübsche Städtchen zum Botanischen Garten und zum Christchurch College. Im Hagley Park fand an diesem Tag ein Open Air Festival statt. Entsprechend bunt und lebendig präsentierte sich die Stadt. Mit einer Rundfahrt mit der "Cable Car", einer alten Straßenbahn beschlossen wir den Tag.
Bei Sonnenschein fuhren wir heute nach Kaikoura, auch die Temperaturen im Bus waren hochsommerlich. Die Klimaanlage unseres Busses war ein wenig überfordert, Maxime spendierte Freigetränke.
Am Nachmittag erwartete uns ein weiterer Höhepunkt der Reise. Mit einem Katamaran ging es hinaus auf See, auf Walbeobachtung. Unsere Erwartung und Spannung war unendlich groß und endlich..... ein Pottwal und später noch einer. Fast regungslos standen wir an Deck, den Finger immer am Auslöser unserer Kameras. Auf der Rückfahrt begleitete uns ein riesiger Schwarm von Doksy-Delfinen, die wagehalsigen und übermütigen Akrobaten des Meeres. Zum Abendessen wurden uns heute Langusten zubereitet, lecker, lecker. Nach einer entspannten Nacht im komfortablen Motel "Aspen Court" fuhren wir zum Bahnhof von Kaikoura, wo wir Maxime verabschiedeten, die uns mit ihrem Bus durch die Südinsel chauffierte.

Neuseeland – Die Nordinsel

Unsere Koffer wurden im Gepäckabteil verstaut und unsere Fahrt mit dem TranzCostal nach Picton begann. Leider war uns der Wettergott nicht hold, aber dennoch war die Fahrt entlang der Ostküste interessant. In Picton gingen wir an Bord des Fährschiffes namens "Kaitaki Challenger" und setzten unsere Reise auf die Nordinsel fort. Die Fährpassage führte uns im Nebel durch den Malborough Sound. Nach 3 h Fahrt erreichten wir den Hafen von Wellington, wo uns unser neuer Busfahrer Mike erwartete. Im Regen fuhren wir durch die 2. größte Stadt Neuseelands zum Hotel. Trotz des regnerischen Wetters unternahmen wir einen kleinen Bummel durch die moderne Stadt. Nach dem Frühstück unternahmen wir eine Stadtrundfahrt, die uns zunächst auf den Mt. Victoria führte. Dieser Aussichtpunkt bietet einen fantastischen Blick auf die Stadt und ihren Naturhafen. Hier oben bestaunten wir auch das futuristische Byrd Memorial, welche die Nord-Südachse darstellt - genau deren Spitze folgend sind es 5.300 km zum Südpol. Anschließend bummelten wir durch den Rosengarten und die Gewächshäuser des Botanischen Gartens, bevor wir das Parlament und die St. Pauls Kathedrale besichtigten. Danach fuhren wir zum Tongariro Nationalpark weiter. Trotz des trüben Wetters konnten wir einige Blicke auf die Vulkanberge erspähen. In Taihape, der "Gummistiefelstadt" machten wir eine Pause, bevor wir das rustikale "Powderhorn Chauteau" in Ohakune erreichten.
Vor dem Abendessen unternahmen wir mit Bernd eine kleine Wanderung durch den herrlichen Regenwald.
Am nächsten Morgen brauchten wir keinen Weckruf. Dies übernahm der Bellbird, ein kleiner Vogel, der sich ab ca. 4.30 Uhr lautstark Gehör verschaffte. Das Visitor Centre "Whakapapa Village" im Tongariro NP vermittelte uns einen guten Einblick in die Region. Anschließend waren wir mit Terangimarie und Moana, zwei Maori-Frauen verabredet, die uns mit einem maorischen Segensspruch begrüßten. Auf einer gemeinsamen Wanderung durch den Südbuchenwald brachten sie uns die Maori-Kutur ein wenig näher und erzählten uns Pflanzen und Bäumen, deren Bedeutung und Verwendung. An der Lektion in Flechtarbeiten mit neuseeländischen Flachs nahmen wir mit Eifer teil und es entstanden individuelle Armbänder, die wir als Andecken mitnahmen. Besonders unsere männlichen Gäste überraschten mit handwerklichen Geschick. Mit gemeinsamen Gesang und einem typischen "Nasenstupfer" wurden wir herzlich verabschiedet. Dieses Abschiedsritual, so erfuhren wir, hat eine besondere spirituelle Bedeutung.
Später genossen wir den Ausblick über den Lake Taupo bei einem Glas neuseeländischen Sekt (Lindauer), um anschließend am Ufer nach Bimssteinen zu suchen. Am Huka-Wasserfall spürten wir die gewaltige Kraft des Wassers hautnah. Schwefelgeruch lag in der Luft - also war es nicht mehr weit nach Rotorua. Auf geothermalen Gebiet gelegen brodelt es hier fast an jeder Stelle, ein idealer Kurort. Abends schlenderten einige Gäste am Ufer des Sees und durch den eleganten englischen Garten. Der nächste Tag war für Besichtigungen in und um Rotorua vorbehalten. Nach dem Besuch des "Agrodoms" (eine sehr touristische Showfarm) besuchten wir die wunderschön gepflegte Parkanlage Rainbow Springs und das Kiwi-Haus. Bei einer sehr interessanten Führung erfuhren wir viel über diesen nachtaktiven Vogel und das Projekt zur Arterhaltung. Anschließend erkundeten wir das Thermalgebiet "Te Puia" mit seinen sprudelnden Geysiren, schwefelhaltigen Quellen und blubberten Schlammtümpeln. Am Abend stand ein traditionelles "Hangi Essen" auf dem Programm - Essen aus dem Erdloch. Doch bevor wir das Buffet stürmen konnten, erlebten wir noch eine Vorführung von Tänzen und Gesängen der Maoris.
Am nächsten Tag wichen wir von unserer Route entlang der Ostküste ab, um gen Westen zu fahren. Wie an vielen Orten in Neuseeland war der "Herr der Ringe" Gesprächsthema. In Matamata, der Hobbit-Hauptstadt legten wir ein Pause ein und bestaunten die Steinmetzarbeiten beim alljährlichen Skulturenfestival. Herr Redder testete prompt seine handwerklichen und künstlerischen Fähigkeiten. Auf der "Roseveld Farm" waren wir zum Lunch eingeladen, bevor wir von unseren Gastgebern für einen Tag (Farmerfamilien aus der Region) abgeholt wurden. Auf verschiedenen, privaten Farmen erlebten alle Reisegäste einen erlebnisreichen Tag und eine Nacht. Noch vor dem Frühstück war ich, mit Gummistiefeln bewaffnet und Farmer Brian unterwegs, um die Kühe auf neues Weideland zu treiben - Für mich als "Stadtkind" eine besondere Begegnung mit dem Landleben.
Verständlich, dass am nächsten Tag jeder von seinen persönlichen Erlebnissen berichten wollte. Unser nächstes Ziel der Reise war der Norden, die Bay of Islands. Da wir durch Auckland fuhren und das Wetter schön war, entschieden wir uns, auf dem Mt. Eden zu fahren, um schon einen ersten Ausblick auf Auckland zu geniessen. Unsere obligatorische Pause legten wir in Kawakawa ein, um die "berühmten" Toiletten, designed by Friedensreich Hundertwasser, aufzusuchen. Bei strahlendem Sonnenschein erreichten wir Ferienort Pahia. Am nächsten Tag hatten wir Freizeit. Einige Gäste schipperten mit dem Boot durch die Bay of Islands oder erkundeten die Umgebung, während andere Gäste mit mir einen ganztägigen Ausflug bis fast an die nördlichste Spitze Neuseelands unternahmen.
"Speedy Gonzales" holte uns frühmorgens mit seinem Bus-Truck ab und schon begann die abenteuerliche Fahrt zum Cape Reinga. Bei herrlichstem Sonnenschein über den Ninety Mile Beach zum Sanddünen rutschen und weiter zum Cape Reinga, wo sich Tasmanische See und Pazifik vereinen - zugleich ein heiliger Ort der Maoris. Atemberaubend die Ausblicke, die wir hier bei unserer kleinen Wanderung erlebten. Unser Mittagspicknick mußte warten, in einer malerischen Bucht stürzten wir uns in die Fluten und genossen ein erfischendes Bad im türkisblauen Meer. Auf der Rückfahrt stoppten wir noch am bekannten Fish & Chips Shop und verspeisten lecker frischen Fisch mit Pommes.
Bei unserer Abreise am nächsten Tag erhielt unser Bus "Starthilfe" vom örtlichen Schulbus, sehr zu Freude der Kinder, deren Unterricht dadurch erst später begann. Unterwegs spazierten wir durch den Kauribaumwald, wo wir ehrfürchtig dem mächtigen "Tane Mahuta", dem Herr des Waldes, unsere Aufwartung machten. Anschließend besichtigten das mit viel Liebe zum Detail eingerichtete Kauri-Museum in Matakohe. Dann fuhren wir ein zweites Mal über die Harbour Bridge nach Auckland, unserem letzten Ziel in Neuseeland. Im Hafen ankerten unzählige Segelboote, zurecht trägt die Auckland den Beinamen "Stadt der Segel". Mit einigen Reisegästen fuhren wir den Sky Tower hinauf, dem Wahrzeichen von Auckland hinauf. Hoch oben, über den Dächern von Auckland, hatten wir eine Verabredung mit Maja, die es nach ihrer Ausbildung bei Eberhardt TRAVEL nach Neuseeland gezogen hat. Auf der Aussichtplattform des Sky Towers präsentierte sie unseren Gästen "ihre Stadt".  Abends durchstreiften noch viele durch die beleuchteten Straßen der Millionenstadt oder bummelten an der belebten Uferpromenade entlang.

Rückreise mit Stoppover in Sydney

Am nächsten Morgen heißt es Abschied nehmen von Neuseeland, für viele das Traumland schlechthin, von Bernd, unserem Guide und Mike, dem Busfahrer. Wir flogen nach Sydney, wo uns am Ende unserer erlebsnisreichen Reise ein Kurzaufenthalt in der australischen Metropole erwartete. Wir fuhren zum Bondi Beach, wo wir Tom mit seiner Eberhardt-Gruppe trafen, begeisterten uns an der Skyline von Sydney mit Harbour Bridge und Opernhaus.
An diesem Abend verabschiedeten wir schon einige Gäste, die ihre Reise durch Australien fortsetzten. Während ich am Abend mit einigen Gästen durch Chinatown und Darling Harbour spazierte, erklomm Familie Redders bei einer geführten Tour die Harbour Bridge - ein beeidruckendes Erlebnis, wie sie mir später berichteten.
Via Singapur und Frankfurt fliegen wir mit Quantas die "Marathonstrecke" zurück.
Über 3 Wochen sind wie im Flug vergangen, aber die Erinnerungen an Neuseeland bleiben für immer.
E noro rà, aotearoa! Ihre Reisebegleitung Annett Mueller

Kommentare zum Reisebericht

Annetts Reisebericht hat uns die herrlichen Tage in Neuseeland wieder stärker in Erinnerung gebracht. Wir hoffen, dass auch noch viele andere Interessierte dieses schöne Reiseland unbeschwert und ungefährdet erleben können - vielleicht auch in der Kombination mit Australien. Herzlichen Dank an Eberhardt Travel GmbH und Annett. Erika und Ingo Schadeberg

Erika und Ingo Schadeberg
08.04.2011