Reisebericht: Flusskreuzfahrt Niederlande und Belgien

20.07. – 27.07.2020, 8 Tage Flusskreuzfahrt mit MS Dutch Symphony: Nijmegen – Rotterdam – Antwerpen – Lüttich – Maastricht – Nijmegen


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Wer die Niederlande und Belgien besser kennenlernen möchte, tut das am besten auf einer Flusskreuzfahrt. Wir sind mit dem Schiff MS Carmen, 8 Tage unterwegs und lernen neben den Flüssen beeindruckende Städte und ihre Bewohner kennen.
Ein Reisebericht von
Gisela Gerlach
Gisela Gerlach

1. Tag, Montag, 20.07.2020, Anreise nach Amsterdam–Einschiffung

Viele von uns müssen zeitig aus den Betten. Bereits 5.00 Uhr starten wir in Dresden. Unser Fahrer Jens von der Firma Satra fährt mit uns bis Jena. Hier steigen einige Gäste ein und auch unserer Fahrer Frank. Unsere Fahrt führt uns entlang der A4, dem Werratal bis Kassel. Weiter geht es auf A 44-bis Dortmund, der A1, A2, A3 über Arnhem nach Amsterdam. Wir haben die Möglichkeit noch eine kleine Rundfahrt in Amsterdam erleben zu können und sind bereits gegen 16.00 Uhr an dem Anleger der MS Carmen und damit die ersten Gäste an Bord. Eine Freude für uns ist die Begrüßung durch die Schiffsbesatzung, die uns beim Check in mit einigen Hygienevorschriften vertraut machte. Nach dem Fiebermessen konnten wir unsere Kabine beziehen. Einige Gäste nutzen, die verbleibende Zeit für einen kurzen Spaziergang in Amsterdam.
Am Abend lernen wir den Kapitän und die Crew bei einem Begrüßungscocktail kennen und erhalten Sicherheits -und Schiffsinformationen. Bei einem guten Abendessen können wir die Fahrt auf dem Amsterdam -Rheinkanal genießen und lassen den Abend zufrieden ausklingen.

2.Tag ,21.07.2020 Rotterdam und Fahrt nach Antwerpen

Einige Gäste sind am frühen Morgen auf Deck, wir sind in Rotterdam angekommen und man kann vom Schiff aus die Ruhe genießen, die in der Stadt noch vorherrscht. Wir stehen direkt vor der Erasmusbrücke, die über der neuen Maas das Stadtzentrum mit dem Kop van Zuid verbindet. Die Brücke ist ein neues Wahrzeichen der Stadt und wurde am 04.09.1996 eröffnet. Die Fotografen haben ihre Freude, diesen Bau am frühen Morgen zu fotografieren. Nach dem Frühstück gegen O9.00 Uhr beginnen wir mit unserer zweistündigen Stadtrundfahrt. Unsere Stadtführerin(Ulla) gebürtige Deutsche aber leidenschaftliche Holländerin überrascht uns mit den vielen Informationen zur Stadt und den Liedern der Hafenarbeiter. Erläuterung übermittelt Sie in Reimform. Ulla kann man nicht so schnell vergessen. Wir hatten viel Glück, dass sie uns durch ihre Stadt geführt hat. Während der Führung erfahren wir, dass Rotterdam die zweit größte Stadt der Niederlande und aufgrund des größten Seehafens Europas, auch ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt, ist. Einen Zwischenstopp legen wir am Hotel New York ein. Wir sind im Süden der Stadt angekommen und erfahren, dass in dem heutigen Hotel die Unterkunft für Amerika-Emigranten war. Nach den 2 Stunden Stadtrundfahrt bleibt noch Zeit um die Markthalle, die Kubushäuser oder auch den alten Hafen zu besichtigen.
Gegen 13.00 Uhr sind wir wieder an Bord zum Mittagessen und zeitgleich starten wir die Fahrt nach Antwerpen, entlang des Rhein-Schelde Kanals.
Am Abend können wir ca. 45 min lang die Fahrt durch den

Hafen von Antwerpen

erleben. Er ist der größte Hafen von Belgien und der zweitgrößte (nach Rotterdam) von Europa.

3.Tag, 22.07.2020, Tagesausflug Brügge

9.00 Uhr starten wir unsere Fahrt nach Brügge, der Hauptstadt von Westflandern. Unsere Stadtführerin für heute ist Andrea.
Unserer Fahrt nach Westflandern führt uns an Gent vorbei. Andrea informiert, dass für die Kunstliebhaber der Genter Altar (das großartigste Werk der altflämischen Malerei) allein schon eine Reise nach Gent wert ist.  Die Tafeln sollen von Hubert van Eyck um  1420 begonnen und von seinem Bruder Jan van Eyck um 1432 vollendet worden sein. Ein Grund für uns nach Belgien zurück zukommen. Für heute reicht die Zeit für den Besuch von Gent nicht.
Gegen 10.30 Uhr treffen wir in Brügge an der roten Brücke ein und beginnen mit der Stadtführung.
Der Gang durch die Gassen der fast vollständig mittelalterlich gebliebenen Innenstadt ist zauberhaft. Dabei sind die Schwerpunkte der Begijnhof, die Liebfrauenkirche mit  der „Madonna von Brügge" von Michelangelo, der Burg (war ursprünglich der zentrale Platz von Brügge) mit dem Rathaus und der Heiligblutkapelle und dem Grote Markt mit dem Bellfried.
Ein besonderes Erlebnis war die Grachtenrundfahrt die in die Stadtführung eingebunden werden konnte.
15.30 Uhr starten wir wieder Richtung Antwerpen und wir sind uns einig, wenn es eine Stadt in Belgien gibt, die von sich mit Fug und Recht behaupten kann die Schönste zu sein, dann ist es Brügge.

4. Tag,03.06.2019, Antwerpen und Passage auf dem Albert–Kanal nach Kanne

Am heutigen Vormittag haben wir Zeit für Antwerpen. Die Stadt in der Diamanten gehandelt ,in der Modetrends kreiert und in der Rubens-Freunde begeistert sein werden. O9.00 Uhr erwartet uns Andrea am Bus und sie führt uns auch heute mit viel Begeisterung. Wir erleben eine Stadtrundfahrt in der wir besonders den Süden der Stadt erkunden. Danach fahren wir weiter an die Schelde.
Von hier aus spazieren wir am Steenhowers vorbei zum Grote Markt. In dessen Mitte Jef Lambeaux 1887 den großen Brabo Brunnen aufstellte. Dargestellt ist Silvius Brabo, wie er die dem Riesen Amtigonus abgeschlagene Hand in die Schelde wirft. Aus dem „Hand te werpen" bezog Antwerpen der Legende nach seinen Namen. Weiter führt uns der Weg zur Kathedrale. Hier trennt sich die Gruppe. Während sich der eine Teil der Gruppe für den Besuch der Kathedale entscheidet. Setzt der andere Teil den Rundgang mit Andrea fort. Dieser führt uns durch enge Gassenden und zum Grünmarkt, immer mit den Blick auf die Kathedrale. Die Gäste, die die Kathedrale besucht haben waren begeistert von den berühmten Meisterwerken von Rubens in der Liebfrauen- Kathedrale (Onze-Lieve-Vrouwe-Kathedraal). Dazu gehören die „Die Kreuzaufrichtung" und die „Kreuzabnahme" Beide Gemälde entstanden 1610 und 1614 kurz nach Rubens' Rückkehr aus Italien. Nach der Führung fahren wir zurück zum Anleger und genießen anschließend unser Mittagessen und die Fahrt mit dem Schiff auf dem Albertkanal Richtung Lüttich. Entspannt und bei schönem Wetter genießen viele Gäste auf dem Deck die Fahrt durch den Kanal, der insgesamt 129,5 km lang ist, 6 Schleusen hat und eine Höhendifferenz von 56 Meter überwindet. In Kanne ,dem Ort wo wir in der Nacht einige Stunden liegen werden, ist ein Grenzort nahe Maastricht. Hier durchbricht der Kanal ein Bergmassiv aus Kalkstein. Am Morgen werden wir gegen 08.00 Uhr in Lüttich sein.

5.Tag,23.07.2020, Albert–Kanal, Lüttich, Maastricht–Maas

Gegen 08.00 Uhr legt unser Schiff in Lüttich am Jachthafen(Port des Yatchs)an. Wir sind zwischenzeitlich auf dem Fluss Maas angekommen und haben schöne Blicke auf die Brücken und den impossanten Hochhäuser von Lüttich. Gegen9.00 Uhr kommt auch unser Bus an der Anlegestelle an und wir fahren in die Mitte der Stadt. Lüttich, wirklich schön zu nennen wäre falsch. Durch die vielen Verwüstungen die die Stadt erlebt hat, sind kaum historische Gebäude erhalten geblieben. Lüttich ist aber eine lebendig und eine Shoppingstadt. Wir machen uns auf den Weg mit unserer Stadtführerin, diese Stadt zu erkunden. Frank bringt uns bis zum Place Saint-Lambert. Hier stand die Kathedrale bis 1796. Das Ausmaß der Kathedrale können wir heute nur noch an Markierungspunkten erkennen. Wir
widmen uns als erstes dem Palais des Princes Eveques,(ehemaliger Palast der Fürstbischöfe) der heute anstelle der Kathedrale den Platz dominiert und Sitz der wallonische Regierung ist. Beeindruckend sind die vielen Brunnen, die wir bei unserem weiteren Spaziergang sehen, aber auch das alte Kloster, die Treppe der „375" Stufen, die schmalen Gassen und die vielen Kirchen. Unsere Stadtführerin hat uns zu den schönen Ecken und Sehenswürdigkeiten der Stadt geführt und wir sind froh auch diese Stadt gesehen zu haben. Nach dem geführten Rundgang bleibt noch Zeit die Stadt individuell zu erkunden.
Mit unseren Bus fahren wir zurück zum Schiff und verabschieden uns von Frank, dem wir erst in Maastrich wiedersehen werden. Gegen 12.00 Uhr legen wir wieder ab und nehmen Kurs auf Maastricht.
In der verbleibende Zeit verfolgen wir auf den Deck den Flussverlauf mit den Schleusen bis Maastricht. Gegen 16.00 Uhr legen wir dann in Maastricht an. Wir liegen unmittelbar vor der St.Servaasbrug (siebenbogige, auf das 13.Jh. zurückgehende Brücke) und es bleibt noch Zeit für einen Bummel in der quirligen Stadt.

6. Tag, 24.07.2020 Maastricht

Maastricht ist nicht nur Hauptstadt der Provinz Limburg. Sie liegt im Drei-Länder -Eck und nicht wenige Studenten aus Deutschland studieren in der Stadt. Leider sind diese in Coronazeiten nicht an der Universität. Die meisten Touristen verbinden die Stadt mit André Rieu der jährlich auf dem Vrijthof Platz seine Konzertserie in seiner Heimatstadt gibt. Unsere Fragen beantworten 4 Stadtfüher die schon vor dem Schiff auf uns warten. Die kleinen Gruppen gehen in unterschiedliche Richtungen. Aber gesehen haben wir alle Liebfrauenkirche, die alte Stadtmauer, das Stadthuis auf dem Markt, das früher eine große Tuchhalle war und vor dem heute ein großer Trödlermarkt zu sehen ist. Weiter sehen wir die Dominikanerkert bevor wir den Vrijthof- den größten Platz der Stadt erreichen. Es ist der Platz der St. Servaasbasliek, diese ist die älteste Kirche in der Niederlande. Im Inneren befindet sich ein Standbild von Karl dem Großen und im Südturm hängt die so genannte Grameer (Großmutter) eine der größten Glocken des Landes. Anlass in der Freizeit die St. Servaasbasliek genauer zu erkunden. Nach dieser sehr interessanten Stadtführung kann ein Jeder von uns die Stadt für sich entdecken. Nach dem Mittagessen auf dem Schiff bleibt wiederum Zeit für die Stadt bevor wir 16.00 Uhr das Schiff in Richtung Nijmegen ablegt. Wir sind auf der Maas und fahren später entlang des Julianakanals der 36 km lang ist. Parallel zum Kanal haben wir den seit 1822 nicht mehr schiffbaren Teil der Maas. In dem Kanal passieren wir 3 Schleuse, die Limmel, Born und Maasbracht. Danach kommen wir wieder in die Mass bevor wir später in den Fluss Waal in der Nähe von Nijmegen fahren.(Waal ist der südliche und breitere der beiden großen Mündungsarme des Rheins in die Nordsee. 21.30 Uhr legen wir in Roermond an und haben auch die Möglichkeit durch diesen Ort zu bummeln. Dabei ist das Münster aus dem 13. Jahrhundert der Mittelpunkt der Stadt.

7.Tag 26.07.2020 Nijmegen–Maas

Unsere Flusskreuzfahrt neigt sich dem Ende zu. Unsere letzte Stadt im Programm ist Nijmegen. Die Stadt, die nahe der Grenze liegt und sich viele deutsche Touristen sehr wohl fühlen. Die auch die älteste Stadt der Niederlande und eine lebendige Universitätsstadt ist. Gegen 14.00 Uhr werden wir von unsren Stadtführern erwartet.Unser Weg führt uns zur St. Stevenskerk, Latijense School, Kerkboog, Waag, Grote Markt, Stadthuis und Valkhof, ein hübscher Park auf einer Anhöhe über der Waal. Hier befand sich die Kaiserpfalz, die 768 von Karl dem Große gegründet wurde. Von der Pfalz sind nur die beeindruckende St.-Nicolaaskapel und die Ruine einer romanischen Chorapsis, die vermutlich aus der Zeit Barbarossas stammen könnte, zu sehen. Hier beenden wir auch unsere Stadtführung . Bis zum Abendprogramm haben wir die Möglichkeit noch fehlende Mitbringsel zu kaufen.
Am Abend gibt es noch einige Informationen zur Ausschiffung und danach einen Abschiedscocktail und ein Gala-Dinner, welches keine Wünsche offen lies

8.Tag,27.07.2020, Heimreise

Zum Abschluss unsere Reise gibt es noch eine Statistik, wir sind in den letzten Tagen rund 550 Flusskilometer gefahren. Entlang dem Amsterdam-Rheinkanal, der alten und neuen Maas, Hollands Diep, Rhein-Schelde-Kanal,Albert-Kanal, der Maas, Juliana-Kanal, wieder entlang der Maas und dem Fluss Waal, dem längsten Steitenarm des Rheins.
Nach einem zeitigen Frühstück, verlassen wir gegen 8.00 Uhr unser Schiff. Unsere Koffer werden an unseren Bus gebracht und schnell sind diese auch verstaut. Wir beginnen unsere Rückreise mit den Blick auf Arnheim, und weiter die Strecke, die wir bereits auf der Anfahrt gefahren sind. Durch das Ruhrgebiet, an Kassel vorbei, entlang dem Werratal geht es wieder auf der A4 nach Dresden. Wie üblich planen wir aller 2 Stunden unsere Pausen und sind dann
gegen 18.00 Uhr wieder in Dresden angekommen, wo auch die letzten Gäste von den Trasferfahrzeugen nach Hause gebracht werden.
Jetzt ist unsere Reise wirklich zu Ende.Ich möchte die Gelegenheit nutzen mich noch einmal bei allen Reisegästen zu bedanken ,aber auch bei unserem Busfahrer Frank, ich wünsche Ihnen alles Gute und bleiben Sie gesund. Mit den besten Wünschen für Sie, Ihre Gisela Gerlach

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht