Reisebericht: Rundreise Zypern – Sonneninsel im Mittelmeer

09.05. – 16.05.2019, 10 Tage Rundreise in Nord– und Südzypern: Paphos – Akamas–Halbinsel – Troodosgebirge – Agros – Nikosia – Larnaca mit Meze–Essen, Halloumi– und Weinverkostung


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Eine facettenreiche Reise mit vielen historischen, geologischen und kulinarischen Höhepunkten auf der drittgrößten Insel des Mittelmeers, inmitten der drei Kontinente Europa, Afrika und Asien.
Ein Reisebericht von
Bianca Demmer

Donnerstag, 09.05.19 – Anreise in das Bergdorf Agros

Bereits mitten in der Nacht begann die Reise zunächst zum Flughafen Berlin-Tegel. Der Check-In bei easyjet und die Sicherheitskontrolle dauerten länger als erwartet und als wir am Gate ankamen, begann bereits das Boarding. Nach 3 Stunden 15 Minuten Flugzeit, landeten wir bei beinahe wolkenlosem Himmel auf der Insel der Götter. Antonis, unser örtlicher Reiseleiter für die nächste Woche und mit einer Vorliebe für Eierschecke, begrüßte uns bereits herzlich. Kurze Zeit später lernten wir auch unseren Busfahrer Kyrakos kennen. Nach einer 30-minutigen Verschnaufpause in einer zypriotischen Bäckerei, ging es gestärkt weiter. Gegen 13:30 hielt jeder Gast seinen Zimmerschlüssel in den Händen. Bei einem Glas eisgekühlten Rosenwasser besprachen wir mit Antonis die kommende Woche, bevor wir unsere Zimmer inspizieren und uns ausruhen konnten. Ohnehin erwischten wir heute einen von zwei Regentagen im Mai. Einige Gäste nutzten die Gelegenheit, um den in der Nacht verpassten Schlaf nachzuholen. Andere spazierten bei immer besser werdendem Wetter in Richtung Agros, wo die Aufbauarbeiten für das bevorstehende jährliche Rosenfestival im vollen Gange waren. Wieder im Hotel angekommen, lies sich die Sonne immer mehr blicken und Zypern zeigte sich von seiner besten Seite. Am Abend begrüßten wir die 4 aus Düsseldorf angereisten Gäste und ließen den Abend bei einem Glas Wein ausklingen.

Freitag, 10.05.19 – Scheunendachkirchen, Kýkkos Kloster, Kakopetria

Nach einem ausgiebigen Frühstück besuchten wir drei der zahlreichen Scheunendachkirchen in der Region um das Tróodosgebirge. Die Kirche Agios Nikolaos tis Stetis wurde im 11. Jahrhundert erbaut. Wenige Minuten Busfahrt später bestaunten wir die Panagia Podithou und Panagia Theotokos (Erzengelkirche), die sich etwa 100 Meter voneinander entfernt befinden. Zum Schutz vor der Witterung und vor Zerstörung erhielten die Kirchen ein Scheunendach, ein übergestülptes Ziegeldach im Scheuenstil. Aufgrund ihrer aufwendigen Wandmalereien nahm die UNESCO die Kirchen als Teil der Weltkulturerbestätte auf. In einem kleinen idyllischen Café mit fantastischer Aussicht, aber doch noch etwas frischen Temperaturen, lud uns Antonis auf einen Mokka und einem Stück Sesamkuchen ein, eine lokale Spezialität. Gestärkt fuhren wir zum Berg Throni und bestaunten die 9 m hohe Statue des Erzbischofs Makarios III aus Zinn, die in nur 3 Teilen auf den Berg transportiert wurde. Weiter oben befinden sich, das von zypriotischen Soldaten bewachte Felsengrab und die 2014 fertig gestellte Kapelle. Am Fuße des Bergs Throni, versteckt hinter den Wäldern des Tróodos, liegt das bekannteste und reichste Kloster Zyperns, das Kýkkos Kloster. Die Klostergänge zieren zahlreiche Wandgemälde und Mosaike. Am Bus zurück, empfang uns Kyrakos mit einem Ouzo/Grappa, keiner wusste es so genau. Nach einem Spaziergang im unter Denkmalschutz stehenden Dorf Kakopetria, kehrten wir am späten Nachmittag nach Agros zurück. Wir besuchten eine kleine Süßwarenmanufaktur, wo wir einen neugierigen Blick in die Küche werfen und uns durch die selbst produzierten Leckereien, wie verschiedene kandierte Früchte, Marmeladen und Aufstriche, kosten durften. Gleich nebenan befindet sich die alte Rosenwasser-Destillerie. Zu dieser Zeit liegt in ganz Agros der betörende Rosenduft in der Luft. Zu dieser Zeit bringen die Bauern körbeweise Rosenblätter in die Fabrik, wo sie zu Duftöl und Konfitüre verarbeitet werden. Gerademal 10 Liter Duftöl entsteht aus 600.000 Rosenblüten, erzählt uns Antonis. Nach einer 15-minütgen Wanderung hinauf zu Nikos Taverne, genossen wir ein ausgiebiges Meze Abendessen. Nach reichlich zypriotischen Köstlichkeiten und vor allem Wein, fuhr uns Kyrakos wieder in unser Hotel welches im Übrigen 2.000 Kleinaktionären in Agros und Umgebung gehört.

Samstag, 11.05.19 – Nikosia, Kyrenia, Bellapais

Nach dem Frühstück führte uns der erste Weg in die einzige noch geteilte Stadt Europas, Nikosia. Auf der Fahrt sahen wir in der Ferne bereits die türkischen Einflüsse an den Gebirgshängen. Wir stiegen im griechischen Teil der Stadt aus und spazierten in den Stadtkern. Eine belebte Einkaufsstraße ging direkt durch zwei Checkpoints vom griechischen zum türkischen Teil Zyperns über. Wir besichtigten die ehemalige Sophienkathedrale, die im 16. Jahrhundert von den Osmanen in eine Moschee umgebaut wurde. In der Karawanserei nebenan überraschte uns Antonis mit der türkischen Spezialität Börek. Nachdem uns noch Zeit blieb, um uns bei Livemusik die zahlreichen Geschäfte und Cafés auf zwei Etagen anzusehen, ging es schon weiter. Nach einstündiger Fahrt befanden wir uns auf der anderen Seite des Kyrenia-Gebirges um uns die Abtei Bellapais anzuschauen. Eine gotische und eine der schönsten Klosterruinen im Mittelmehrraum. Nur 6 Kilometer weiter hielten wir an der Burg bzw. Festung in Kyrenia, von der wir eine unglaubliche Aussicht auf den Hafen Kyrenias und das Mittelmeer hatten. Im Hafen blieb nun noch ein wenig Zeit um in einem der zahlreichen Cafés einen Kaffee oder frisch gepressten Orangensaft zu genießen. Nach einer lagen Busfahrt zurück nach Agros ins Hotel, fuhren wir der untergehenden Sonne entgegen.

Sonntag, 12.05.19 – Halloumikäse, Limassol, Kourion

Am Morgen verließen wir mit Gepäck das Rodon Hotel und das Tróodosgebirge. Nach einer eineinhalbstündigen Fahrt gab uns Antonis auf der Ziegenfarm von Loulla einen Einblick in die Herstellung des für die Region bekannten Halloumikäses. Den gerade hergestellten Käse dürfen wir noch im warmen Zustand verkosten. Im Wohnzimmer von Loulla nahmen wir ein typisch zypriotisches Frühstück zu uns. Tomaten, Gurken, Oliven, Brot und natürlich darf der Halloumi nicht fehlen. Das Nebenprodukt Parmesankäse schmeckte ebenfalls hervorragend und erinnerte eher an Feta. Nach einem Mokka ging es dann schon weiter. In Chirokitia angekommen, bekamen wir in der Jungsteinzeitsiedlung einen Eindruck, wie die Menschen 11.000 v. Chr. lebten. Einige Gäste wagten den treppenreichen Aufstieg zum Gipfel bei 28 °C. Die Siedlung verteilte sich vom Fuße des Berges, dem Hang hinauf bis auf den Gipfel. Antonis erklärte uns sehr anschaulich, wie die Menschen in der Jungsteinzeit lebten. Kyrakos empfang uns am Bus mit frischen saftigen Mispeln. Die Fahrt ging weiter nach Limassol, der zweitgrößten Stadt auf Zypern. Wir spazierten bis in die Altstadt, wo wir zahlreiche leerstehende Gebäude vorfanden. Antonis erzählte uns wie belebt und überfüllt die Innenstadt von Limassol einst war. Davon blieb nicht sehr viel übrig, doch langsam kehrt das Leben in die Stadt zurück. Unser Bus wartet bereits. Nach einer kurzen Fahrt direkt an der Küste entlang stiegen wir am Hafen aus. Hier reiht sich eine Yacht an die andere, eine größer als die andere. Es scheint, als ob sich hier ganz Limassol zu einem Kaffee, Eis oder zum Flanieren trifft. Dem taten wir es gleich. Von hier aus war es dann auch nicht mehr weit zum Plateu von Kourion, einer beeindruckenden archäologische Ausgrabungsstätte. Etwa 18:00 erreichten wir nun das Cynthiana Beach Hotel. Alle Gäste begutachteten ihre Zimmer und waren von dem Meerblick und der hervorragenden Aussicht auf Paphos begeistert. Wir beendeten den Tag mit dem reichhaltigen Abendessen vom Buffet und einem Sonnenuntergang wie auf einer Postkarte.

Montag, 13.05.19 – Hinterland von Paphos

Unser Mittagessen sollten wir heute selbst zubereiten. Kyrakos brachte uns in eine kleine Taverne in das nahegelegene Bergdorf Pano Panagia. Dort angekommen, ging die Arbeit gleich los, alles in kleine mundgerechte Stücke schneiden. Wir kosteten die bechamel-ähnliche Sauce, die zur Zubereitung von Makaronia tou Fournou benötigt wird. Der Küchenchef stapelte Speisen in einen Lehmofen auf der Terrasse der Taverne zum Garen. Das dauert allerdings einige Stunden. Mit dem Bus fuhren wir zu einer familiengeführten Weinkellerei. Antonis wies uns in die Geheimnisse der Weinherstellung ein und führte uns durch den riesigen Weinkeller des Familienbetriebs. Pavlos, einer der beiden Söhne der Familie, schenkte uns einen nach den anderen seiner besten zypriotischen Weine zum Verkosten ein. Anschließend besichtigten wir das Geburtshaus des im Jahre 1913 geborenen Makarios III und das dazugehörige Museum. Auf Zypern wird Makarios III, Erzbischof und erster Staatspräsident, als Volksheld verehrt und gefeiert. Das Kloster Chrysorrogiatissa liegt nur wenige Minuten entfernt, inmitten der Weinberge umgeben von Kirsch- und Apfelbaumhaine. Bevor wir uns auf den Weg machten, stießen wir gemeinsam auf unser heutiges Geburtstagskind an und sangen gemeinsam ein kleines Ständchen. In der Taverne zurück, war für uns bereits der Tisch gedeckt. Wir ließen es uns bei Wein und Zitronenlimonade schmecken. Gegen 16:00 erreichten wir heute das Hotel und die Gäste nutzten die freie Zeit um die Gegend zu erkunden, im Meer zu schwimmen oder um an der Beach Bar ein kaltes Getränk am rauschenden Meer zu genießen.

Dienstag, 14.05.19 – Paphos, Kouklia, Aphrodite Tempel

Nach dem Frühstück führte uns der Weg zu den 6 km entfernten Königsgräbern. Hier waren hochrangige Amtsträger und Aristokraten begraben. Eine Attraktion sind die wenigen Atrium-Gräber. Sie ähneln unterirdisch gelegenen römischen Villen. Neben den beeindruckenden Gräbern direkt am der Mittelmeerküste bestaunten wir die Vielzahl der Schmetterlinge die sich um die bunten Blüten tummelten. Anschließend fuhren wir nach Paphos zurück. Der archäologische Park von Paphos ist ein Freilichtmuseum auf einer Fläche von einem Quadratkilometer. Als erstes sahen wir uns die Basilika und die Chryssopolitissa Kirche näher an. Zu Fuß ging es weiter zum Haus des Dionysos und den Bodenmosaike. Antonis erklärte uns die Bedeutung der einzelnen sehr gut erhaltenen Mosaike. Nun blieben uns noch 30 Minuten Zeit um gemütlich ein Eis oder ein kaltes Getränk zu genießen, bevor wir zu einem der Touristenmagneten fuhren, die Felsen der Aphrodite. Die griechische Mythologie besagt, dass an dieser Stelle die griechische Göttin der Schönheit geboren wurde. Im klimatisierten Bus zurück ging die Fahrt weiter nach Kouklia. Dort aßen wir fantastisches Souflakia mit Fladenbrot. Bei gefühlten 33 °C besuchten wir den Aphrodite Tempel. Heute stehen an der Ausgrabungsstätte nur noch die Grundmauern. Auch heute fuhren wir gegen 16:00 Uhr zum Hotel zurück.

Mittwoch, 15.05.19 – Schiffahrt zur Blauen Lagune, Kloster des Heiligen Neophytos

Der erste Weg führte uns heute in die Hafenstadt Latchi. Nach einer einstündigen Fahrt wechselten wir das Transportmittel. Auf einem exklusiv für uns gemieteten Schiff, schipperten wir zur Blauen Lagune. Auf dem Weg dahin genossen wir die Aussicht auf das Naturschutzgebiet Akamas und tranken das eine oder andere kalte Getränk. In dem türkisblauen Wasser konnten wir die kleinen Fische gut erkennen. Einige Gäste nutzen die Gelegenheit im 2,5 m tiefen Wasser etwas zu schwimmen, andere saßen in der Sonne. Wieder zurück im Hafen schlenderten wir noch über die kleine Promenade der Hafenstadt. Zum Mittagessen fuhren wir zu Yiannis Taverne in Kathikas und genossen unser letztes gemeinsames Meze Essen mit vielen zypriotischen Spezialitäten. Als kulturellen Abschluss besichtigten wir das, im 12. Jahrhundert gegründete Kloster des Heiligen Neophytos. Die Kammern wurden direkt in den Felsen hinein gebaut. Im Hotel zurück hieß es heute für die Hälfte der Gäste Koffer packen.

Donnerstag, 16.06.19 – Rückflug nach Deutschland

Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von den Gästen, die die zypriotischen Strände und das schöne Wetter noch eine Woche länger genießen dürfen. Der Flughafen Paphos liegt nur eine halbe Stunde entfernt. Dort begrüßte uns bereits Antonis. Mit ihm gemeinsam gingen wir zum Check-In. Dank seiner hervorragenden Kontakte war das in wenigen Minuten erledigt. Wir verabschiedeten uns von Antonis und verschwanden durch die Sicherheitskotrolle. Leicht verspätet hoben wir von Zypern ab, flogen über einige griechische Inseln und landeten bei ca. 10 °C im kalten Berlin.
Liebe Reisegäste,
ich möchte mich bei Ihnen für diese schöne Reise bedanken und hoffe, dass Ihnen die facettenreiche Insel Zypern genauso in Erinnerung bleibt wie mir. Bleiben Sie gesund und ich freue mich auf ein Wiedersehen auf einer meiner nächsten Reisen.
Ihre Bianca

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