Zypern – eine wunderbare Verlängerung des Sommers und noch ganz viel mehr
Reisebericht: 07.11. – 16.11.2024
Zusammen waren wir auf einer herrlichen Entdeckungsreise durch den griechischen Teil Zyperns. Dort trafen wir auf eine unverwechselbare Natur, tauchten immer wieder ein in die Geschichte und Kultur dieser einzigartigen Insel und frischten dabei mit tatkräftiger Unterstützung durch unseren zypriotischen Reiseleiter Antonis unser Wissen über die griechische Mythologie auf. Wir probierten schmackhafte landestypische Speisen, lernten die einheimischen Weine und Biere kennen und schnell schätzen und trafen unterwegs immer wieder gastfreundliche Menschen.
Ein Reisebericht von
Dr. Inge Bily
1. Tag: Donnerstag 07.11.2024 – Anreise nach Paphos
Von Berlin flogen die meisten Gäste der Gruppe zusammen mit der Reisebegleiterin zunächst nach Wien, von dort nach Larnaka. Vier Gäste hatten den Flieger von Frankfurt genommen und erwarteten uns am Flughafen in Larnaka, wo uns Ismini, die Leiterin der hiesigen Reiseagentur und Kooperationspartnerin von Eberhardt-Travel, freudig in Empfang nahm. Unser örtlicher Reiseleiter Antonis, der uns die gesamte Reise über begleitetet, war gerade noch mit einer anderen Eberhardt-Gruppe unterwegs. Ihn treffen wir in Paphos in unserem Hotel Cynthiana Beach. Auf der knapp zweistündigen Fahrt von Larnaka nach Paphos bekamen wir von Ismini schon jede Menge Informationen über Land und Leute, aber auch zu allerhand praktischen Dingen unseres Aufenthaltes. So verging die Zeit schnell bis zur Ankunft im Hotel in Paphos, wo uns Antonis in Empfang nahm, mit uns die Formalitäten erledigte, auch Informationen für den morgigen Tag gab. Wir ließen uns das Essen schmecken, plauderten ein wenig. Nun meldete sich doch die Müdigkeit. Also, husch ins Bett, damit wir morgen frisch sind für die Sehenswürdigkeiten, die uns erwarten.
2. Tag: Freitag 08.11.2024 – Paphos und Besuch der Königsgräber – Besuch des Klosters des heiligen Neophytos – Ausflug zum Bad der Aphrodite – Besuch des Dorfes Innia
Die Müdigkeit vom gestrigen Tag war verflogen. So starteten wir frisch, gut gelaunt und voller Erwartungen mit dem Bus zu den geplanten Sehenswürdigkeiten, alles bei herrlichem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen. Unseren ersten Halt machten wir bei den Königsgräbern in Paphos. Das ist eine überaus bedeutende Anlage archäologischer Ausgrabungen, direkt am Meer. Datiert werden diese Grabstätten, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, in die Zeit zwischen dem 4. und 3. Jahrhundert v. Chr., und sie ziehen Besucher aus aller Welt an, so auch uns. Mit Antonis hatten wir für diese Besichtigung genau den richtigen Experten dabei. Er erklärte alles ganz genau, ordnete die historischen Ereignisse ein und stellte immer wieder auch Bezüge zur Gegenwart her, auch international. Unser nächster Programmpunkt war das nur wenige Kilometer entfernte Kloster des heiligen Neophytos. Unterwegs gab es von Antonis im Bus schon die wichtigsten Informationen zu dem Einsiedler Neophytos, der seine Höhle im 12. Jahrhundert selbst gegraben haben soll. Wir sahen die Höhlenkapelle mit wertvollen Fresken. Dann gingen wir zum später errichteten Kloster. Zunächst lernten wir von Antonis in der Kirche den Aufbau einer Ikonenwand (Ikonostase) kennen, dann gingen wir ins Museum des Klosters, wo wir seltene Ausstellungsstücke bewundern konnten, darunter wertvolle Ikonen. Wir fuhren weiter, auch durch Weinberge, die sich der Jahreszeit entsprechend in buntem Herbstlaub präsentierten. Antonis gab Informationen zum Weinanbau auf Zypern, und nach den Erklärungen folgte der praktische Teil: eine Weinverkostung. Und natürlich konnten wir auch Weine kaufen. Anschließend ging es mit dem Bus noch ein Stück weiter in den äußersten Nordwesten zur Halbinsel Akamas. Unser Ziel war das Bad der Aphrodite, ein Ort von großer mythologischer Bedeutung. Hier soll Aphrodite, die Göttin der Liebe, der Schönheit und der ewigen Jugend, ihr tägliches Bad genommen haben. Das Bad befindet sich in einem Naturreservat, einem Paradies mit einer überaus reichen Flora. Seltene Pflanzen, sogar zahlreiche Orchideenarten sind hier heimisch. Nach einer individuellen Mittagspause war ein Spaziergang durch das Dorf Innia unser letzter Programmpunkt für heute. Von Antonis erfuhren wir beim Rundgang allerhand über das frühere und auch das heutige Leben der Dorfbewohner. Es ging im Gespräch um das Bewahren des kulturellen Erbes und um Möglichkeiten der Förderung durch den Staat, um diese einzigartige Dorfanlage für die Nachwelt zu erhalten und sie dabei gleichzeitig einer touristischen Nutzung nach modernen Standards zugänglich zu machen. Zurück am Hotel, kamen wir genau richtig, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Und nach einer kleinen Verschnaufpause trafen wir uns zum Abendessen, das man hier auch bequem auf der hoteleigenen Terrasse einnehmen kann.
3. Tag: Sonnabend 09.11.2024 – Mosaike in Paphos – Bootsfahrt mit Badeaufenthalt und Mittagessen –Chrysopolitissa–Kirche – Erinnerungssäule für Paulus
Heute gibt es eine wetterbedingte Programmänderung. Wegen ungünstiger Witterungsverhältnisse, können zur Zeit die Boote nicht, wie ursprünglich auch für uns geplant, hinaus in die Blaue Lagune fahren. So gingen wir diesmal von Paphos aus auf eine Bootsfahrt mit einer Bademöglichkeit im Meer und einem schönen Essen auf dem Schiff. Das fanden wir richtig gut. Der Großteil der Gruppe gönnte sich das einmalige Badeerlebnis. Zuvor hatten wir jedoch gleich am Morgen den Archäologischen Park der Stadt Paphos, der sich nur unweit des Hafens befindet, besucht. Dort steht das Haus des Dionysos mit seinen wertvollen Bodenmosaiken, geschützt von einem nachträglich errichteten Pavillon. Die Mosaike aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. wurden 1962 entdeckt und anschließend in mühevoller Kleinarbeit freigelegt. Es ist immer wieder beeindruckend, mit welcher Präzision und ganz ohne moderne Hilfsmittel die Menschen damals diese einzigartigen Kunstwerke geschaffen haben. Seit dem Jahr 1980 gehören diese Mosaike zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wir besuchten innerhalb des Archäologischen Parks auch noch das Haus des Aion, mit ähnlich beeindruckenden Kunstwerken. Und am Nachmittag, zurück von der entspannten Bootspartie, sahen wir die Chrysopolitissa-Kirche, konnten sogar hineingehen. Wieder gab es von Antonis ausführliche Erklärungen zu diesem geschichtsträchtigen Ort, an dem auch die Erinnerungssäule für den Apostel Paulus steht, der hier ausgepeitscht worden sein soll, bevor er im Hafen von Paphos aufbrach, um das Christentum zu verbreiten.
4. Tag: Sonntag 10.11.2024 – Besichtigung des Felsens der Aphrodite und Besuch dreier Weindörfer – Fahrt ins Troodosgebirge
Heute verlassen wir Paphos, unser Hotel Cynthiana Beach und auch die Küste. Es geht nun erstmal weiter ins Landesinnere, ins Troodosgebirge. Auch auf der heutigen Fahrt lernten wir wieder eine Menge. Gerade bot sich die Landwirtschaft als Thema an, denn die Fahrt ging durch eine Art Garten Eden. Beiderseits der Straße sahen wir Plantagen. Alle Arten von Zitrusfrüchten wachsen hier, dazu Bananen und auch eine besondere Frucht, die Mandora, eine Kreuzung aus Mandarine und Orange. Vergleichbare Kreuzungen gibt es auch zwischen Apfel und Birne. Und es blieb nicht bei der Theorie. Antonis bot entsprechende Früchte zum Verkosten an. Immer wieder verwies er auch auf angewandte Forschungen auf dem Gebiet der Landwirtschaft, die gerade hier erfolgreich betrieben werden. Natürlich sahen wir unterwegs wieder Johannesbrotbäume, Olivenplantagen, Gemüsefelder und Gewächshäuser. Es gibt hier übrigens drei Kartoffelernten im Jahr. Übrigens sparte Antonis nicht mit Informationen zur schmackhaften zypriotischen Küche. Die praktischen Beispiele lernten wir jeweils bei Verkostungen und natürlich bei den täglichen Mahlzeiten kennen, ganz gleich, ob im Hotel oder in einer Taverne. Schnell waren wir bei unserem ersten Ziel des heutigen Tages angekommen, dem berühmten Felsen der Aphrodite. Während wir den Anblick der Felsen genossen, die dort direkt am Strand aus dem Wasser ragen, gab es von Antonis die entsprechenden Informationen, wieder eine echte Lehrstunde in griechischer Mythologie. Nun aber schnell zurück in den Bus, denn ein Gewitter zog auf. Die Blitze zuckten schon. Überhaupt war für heute Regen angesagt, über den man sich auf Zypern sehr freut, denn Wasser ist hier knapp, und es regnet eher selten. So waren wir die Regenbringer, was ausgesprochen positiv bewertet wird. Und wir fuhren weiter in Richtung des Troodosgebirges. Unterwegs stellte uns Antonis das zypriotische Schul- und Bildungswesen vor, wie schon bei anderen Themen, unter anderem auch am Beispiel seiner eigenen Familie. Die Landschaft veränderte sich, wir fuhren durch Weinberge, ältere und aber auch ganz neu angepflanzte Rebstöcke sahen wir. Hier hat man übrigens nicht das Problem mit der ansonsten bei Winzern so gefürchteten Reblaus. Den nächsten Stopp hatten wir im Weindorf Arsos geplant. Nach einem kurzen Spaziergang kamen wir in einem kleinen Laden an, wo Süßigkeiten verschiedenster Art zu sehen, zu verkosten und auch zu kaufen waren. Grundbestandteile dieser Köstlichkeiten sind Mandeln, Nüsse, Obst, Wein. Das schmeckte alles wirklich sehr gut und sah auch noch schön aus. Weiter ging es in ein Café, in ein typisches Kafenion, wo uns türkischer Kaffee und Brot mit selbst gekochter Marmelade erwartete. Unseren Aufenthalt im Café mussten wir allerdings unfreiwillig etwas ausdehnen, denn draußen ging ein ordentliches Gewitter nieder. Eine solche Menge Regen hatten wir ja eigentlich nicht bestellt. Aber was will man machen?! Schließlich gingen wir noch in die sehr schöne Philippus-Kirche, gleich gegenüber. Das Volkskundemuseum müssen wir leider wegen Zeitverzug durch das Gewitter streichen, denn wir haben heute noch eine Menge vor. Aber wir werden später noch die Gelegenheit haben, vergleichbare Museen zu besuchen. Nächster Termin war eine Weinverkostung im Dorf Omodos. Anschließend ließen uns von Antonis die älteste Weinpresse der Insel Zypern erklären. Nun stand eine weitere kulinarische Erfahrung auf unserem Programm, ein Meze-Essen. In der Taverne Takis im Dorf Vouni war alles für uns vorbereitet. Wir waren gespannt! Meze ist eine Zusammenstellung zypriotischer Spezialitäten, die nach und nach serviert werden. Es schmeckte vorzüglich! Wir hatten ganz schön zu tun! Gut gestärkt machten wir uns auf zu unserem Hotel Rodon im Bergdorf Agros im Troodosgebirge, wo wir unser Quartier für die nächsten drei Tage bezogen. Von unserem versierten Busfahrer Nikos verabschiedeten wir uns hier herzlich und bedankten uns, denn morgen erwarten wir einen anderen Fahrer.
5. Tag: Montag 11.11.2024 – Besuch der Scheunendachkirchen bei Galata – Grab des Erzbischofs Makarios – Besuch des Kykkos–Klosters
Heute lernen wir nun einige Sehenswürdigkeiten im Troodosgebirge kennen. Erster Programmpunkt sind zwei Scheunendachkirchen nahe beim Dorf Galata. Beide, die Panagia tis Podithou und die Kirche des Erzengel Michael gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Äußerlich erinnern diese Kirchen eher an Scheunen, woher sie auch ihren Namen haben, im Inneren kann man sehr gut erhaltene Wandmalereien bewundern. Weiter fuhren wir durch das herrliche Troodosgebirge, auch durch kleine Bergdörfer, die uns Anlass waren, über die Landflucht zu sprechen, die auch hier ein Thema ist. Antonis machte uns unterwegs auf eine alte Kupfermine aufmerksam, die seit über 4.000 Jahren existiert. Nach einer Kaffeepause im nächsten Ort, ging es weiter hinauf. Unser Ziel war das Grab von Erzbischof Makarios auf Throni oberhalb des Kykkos-Klosters, das wir anschließend besuchen werden. Unterwegs erfuhren wir mehr über das Leben und Wirken von Makarios, dem wichtigen und bekannten Staatsmann Zyperns. Mit dem Bus fuhren wir anschließend das kurze Stück hinunter bis zum Kykkos-Kloster, das als eines der mächtigsten Klöster Zyperns gilt. Es wurde im 11. Jahrhundert gegründet. Die Wände der Gänge sind voller Darstellungen aus dem Alten und dem Neuen Testament. In der Kirche des Klosters sahen wir das berühmte Marienbild, im Museum dann die reiche Sammlung an wertvollen Reliquienschreinen. Bevor wir unsere Tour fortsetzten, gönnten wir uns in der Nähe des Klosters eine kleine Erfrischungspause, stöberten ein wenig in den Souvenirläden, genossen die herrlich frische Bergluft. Auf einem anderen Weg ging es dann hinunter. Die Straßen mit den vielen Serpentinen sind eine echte Herausforderung, aber unser Busfahrer Dimos meisterte die Strecke mit Bravour. Nun wollten wir noch auf einen kleinen Spaziergang durch das Dorf Kakopetria gehen, in dessen historischem Ortskern viele Gebäude unter Denkmalschutz stehen. Sie wurden denkmalgerecht saniert, auch mit staatlicher Unterstützung, und erwarten nun Feriengäste. Wieder hatten wir einen Tag voller unvergesslicher Erlebnisse. Zum Abendessen gingen wir in eine Taverne ganz in der Nähe unseres Hotels. Nach so vielen Eindrücken dieses Tages ließen wir uns die zypriotischen Köstlichkeiten ordentlich schmecken: Salat als Vorspeise, als Hauptgericht Mousaka. Ein feines Dessert schloss diese schöne Mahlzeit ab.
6. Tag: Dienstag 12.11.2024 – Erkundung der Bergdörfer Kyperounta und Agros
Heute erwartete uns eine echte Überraschung, ein Abenteuer der ganz besonderen Art, denn wir werden mit einem alten Bedford-Bus, einem echten Oldtimer, unterwegs sein. Unser erstes Ziel war der Nachbarort Kyperounda, auch als Apfeldorf bekannt. Zunächst besuchten wir das Heimatmuseum und bekamen einen Einblick in Geschichte und Tradition, nicht nur dieses Dorfes, sondern der ganzen Region. Und da Antonis gefühlt mit halb Zypern bekannt oder verwandt und mit den anderen Hälfte mindestens befreundet ist, war schnell der Bürgermeister des Ortes zur Stelle, schloss uns höchstpersönlich die beiden Kirchen auf, machte Fotos mit uns und war von unserem Besuch ausgesprochen angetan. Nachdem wir die Heiligkreuz-Kirche und auch die Kirche der Heiligen Marina besichtigt hatten, kehrten wir zur Kaffeepause ein. Übrigens, hier waren auf dem Marktplatz und im Ort schon die Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt im Gange, Verkaufsbuden wurden aufgebaut, die Weihnachtsdekoration war teilweise schon vorhanden! Nach dem Vormittagsprogramm in Kyperounta kehrten wir in unserem Bedford-Bus nach Agros zurück. Hier standen gleich eine ganze Reihe verschiedener Verkostungen auf unserem Programm. Zunächst besuchten wir eine Fleischerei und probierten Schinken und diverse Wurstsorten. Danach kamen Süßigkeiten und Marmeladen an die Reihe und zum Schluss noch die Rosenmanufaktur. Überall konnte man kosten und natürlich auch etwas kaufen. Ein paar Mitbringsel braucht man schließlich auch. Und mit all dem nicht genug, gingen wir noch zum Mittagessen in eine Taverne, wo wir erneut die lokale zypriotische Küche in vollen Zügen genießen konnten. Und nicht zu vergessen: die landestypischen Getränke, die wir inzwischen längst schätzen gelernt haben!
7. Tag: Mittwoch 13.11.2024 – Ausflug nach Limassol mit Besichtigung des antiken Königreiches Kourion und der Burganlage Kolossi
Heute rücken wir schon wieder weiter. Wir sind schließlich auf einer Rundreise. So verlassen wir unser Hotel Rodon im Troodosgebirge und machen uns auf in Richtung Süden, wieder ans Meer. Unser erstes Ziel ist die Hafenstadt Limassol, nach der Hauptstadt Nikosia die zweitgrößte Stadt Zyperns. Zwei ganz besondere Sehenswürdigkeiten erwarten uns: die ehemalige antike Stadt Kourion direkt am Mittelmeer und die Johanniterburg Kolossi. In Kourion erklärte uns Antonis in gewohnter Weise alles, so auch die Struktur der antiken Stadt, die durch ein Erdbeben zerstört wurde und in der bis heute archäologische Ausgrabungen stattfinden. Erhalten sind Säulen und Bodenmosaike, die wir bewundern können. Besonders beeindruckend ist für uns das aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. stammende Amphitheater, mit Öffnung zum Meer hin. Eine solche Anlage sieht man wahrlich nicht alle Tage! Weiter fahren wir zur mittelalterlichen Johanniterburg Kolossi aus dem 13. Jahrhundert. Sie diente zunächst den Rittern vom Orden des Heiligen Johannes als Wohnstätte, später ging sie an die Templer über, die dort süßen Wein, den „Vin de Commanderie“, herstellten. Und Antonis in seiner bewährten Art hatte längst vorgesorgt und zog eine Flasche dieses guten Tropfens aus dem Rucksack. Vor der Mittagspause lernten wir dann auf einem Spaziergang die Stadt Limassol näher kennen. Hier befindet sich der größte Hafen der Insel mit einer schönen und langen Uferpromenade mit Cafés und Restaurants. Besonders bekannt sind die jährlich stattfindenden Karnevalsumzüge von Limassol. Und auf dem Weg zum Hotel in Larnaka machten wir noch einen kleinen Abstecher zu einem Familienbetrieb, wo wir die Herstellung von Olivenöl beobachten, das frisch gepresste Öl verkosten und auch kaufen konnten. Auf dem Heimflug werden wohl alle unsere Koffer zwangsläufig etwas mehr Gewicht auf die Waage bringen. Unser Lordos-Beach-Hotel in Larnaka direkt am Meer mit schönem Strand lässt wirklich keine Wünsche offen. Das wollen wir auch die nächsten Tage nach dem Besichtigungsprogramm noch nutzen. Nun lassen wir uns aber zunächst das Abendessen schmecken.
8. Tag: Donnerstag 14.11.2024 – Besuch der Hauptstadt Nikosia – Erkundung des türkischen Teils der Stadt
Schon zum Frühstück konnten wir uns ein herrliches Plätzchen auf der Terrasse des Hotels suchen. Da schmeckt alles gleich noch viel besser! Heute stand die Hauptstadt Zyperns auf dem Programm, Nikosia, die letzte geteilte Hauptstadt Europas. Unterwegs erfuhren wir von Antonis die wichtigsten Fakten, die im Jahre 1974 zur Teilung der Hauptstadt und auch der Insel geführt hatten. Nikosia zählt heute 280.000 Einwohner, verfügt über alle Institutionen, die zu einer Hauptstadt gehören. Unser erster Programmpunkt war das berühmte Archäologische Museum. Es beherbergt Ausstellungsstücke von unschätzbarem Wert, die uns Antonis vorstellte und erklärte. Schmuck, Münzen, Skulpturen, Gebrauchsgegenstände und vieles mehr kann man hier bestaunen. Anschließend brachte uns der Bus bis zum Freiheitsdenkmal. Erbaut im Jahre 1970, symbolisiert es das Ende der britischen Kolonialzeit. Nun gingen wir weiter, sahen den Palast des Erzbischofs, auch die gläserne Garage mit zwei Staatskarossen, die Makarios von Willy Brandt und John F. Kennedy geschenkt bekommen hatte. Gleich daneben ist die Johannes-Kathedrale, erbaut im Jahre 1662, die wir ebenfalls besichtigten. Auf dem Weg zum türkischen Teil der Stadt kamen wir vorbei am Neuen Rathaus, erbaut über antiken Ruinen, eine wirklich eindrucksvolle Lösung, Vergangenheit und Gegenwart so ansprechend zu verbinden. Wir gingen weiter in Richtung Grenze, vorbei an Wachposten, passierten an der Grenze die Passkontrolle. Hinter der Grenze erwartet uns unsere türkische Reisebegleitung. Gemeinsam gingen durch die malerischen Gassen, Einkaufsstraßen und historischen Viertel des türkischen Teils der Stadt. Wir sahen den Basar und dann die einzige erhaltene und fein restaurierte Karawansarai Büyük Han aus dem Jahre 1572. An diesem geschichtsträchtigen Ort erfahren wir auch allerhand über den Handel in dieser Region. An Fotomotiven mangelte es uns da wirklich nicht. Und Antonis „organisierte“ für uns Kostproben vom Börek, einer schmackhaften warmen Teigspeise mit Käsefüllung, die wir in ähnlicher Form schon aus anderen Ländern kennen. Zurück auf der griechischen Seite der Stadt, war noch Zeit für einen kleinen Bummel oder auch eine Erfrischung. Aber nun zog es uns ganz stark zurück in unsere herrliche Hotelanlage am Meer mit dem schönen Strand.
9. Tag: Freitag 15.11.2024 – Erkundung der Hafenstadt Larnaka und Besuch des Dorfes Athienou mit Halloumi–Verkostung
Auch heute hatten wir wieder ein abwechslungsreiches Programm vor uns. Zunächst besuchten wir nach einem kleinen Spaziergang entlang der palmengesäumten Hafenpromenade von Larnaka die Lazarus-Kirche, ein bedeutendes religiöses Wahrzeichen der Stadt aus dem 9. Jahrhundert, erbaut auf der Grabstätte des Heiligen Lazarus. Weiter fuhren wir nach Athienou, wo sich das Volkskundemuseum im neu erbauten Rathaus befindet. Das Dorf hat eine lange Geschichte, die bis in die Jungsteinzeit zurückreicht. Wir erhielten Einblicke in die Traditionen und in die Geschichte, auch in die beeindruckende Ikonenmalerei. Nun führte uns Antonis weiter durch den Ort, der gleichzeitig sein Heimatort ist. Unser Ziel war eine Käserei, in der aus Milch von Kühen, Ziegen oder Schafen Halloumi hergestellt wird, den wir nach der Führung gleich verkosten konnten. Dazu gab es lokalen Kirschwein (Ayia Nektaria) und einheimische Erdnüsse. Vorbei an einer Getreidemühle, gab es auf Einladung von Antonis Schwester, die hier im Ort lebt, im Café noch einen Kaffee. Schnell kamen wir dabei ins Gespräch. Nur ein kurzes Stück Weges, und schon waren wir in der Taverne des Ortes, wo ein schmackhaftes zypriotisches Abschluss-Mittagessen auf uns wartete. Wir nutzten dort gleich die Gelegenheit, uns von unserem versierten Busfahrer und auch von unserem örtlichen Reiseleiter Antonis zu verabschieden. Es war eine wunderbare Zeit, die wir zusammen verbracht haben. Den Rest des Nachmittags wollten alle am Strand unserer schönen Hotelanlage verbringen. Der Abschied vom Meer wird uns morgen garantiert nicht leicht fallen, aber da wir einen späteren Heimflug haben, können wir auch den morgigen Vormittag noch gut zum Schwimmen nutzen.
10. Tag: Sonnabend 16.11.2024 – Heimreise
Unser letzter Tag auf Zypern begann mit einem entspannten Frühstück auf der Terrasse des Hotels. Da wir späte Rückflüge hatten, war noch ausreichend Zeit fürs Baden, Bummeln und Schlendern, fürs entspannte Abschiednehmen von Zypern, das wir mit jedem Tag unseres Aufenthaltes ein wenig mehr ins Herz geschlossen hatten. Es war eine Reise voller unvergesslicher Erlebnisse und Begegnungen, die nachwirken werden. Im Gepäck haben wir jede Menge Erinnerungen an das Land und seine Menschen, an die Sehenswürdigkeiten und die einmalige Natur, viele Fotos natürlich sowieso. So fliegen wir zunächst nach Wien und von dort weiter nach Berlin. Vier Gäste haben Rückflüge nach Frankfurt, zwei bleiben noch einige Tage länger hier.
Ihnen, meine Damen und Herren, möchte ich sehr herzlich danken: für Ihr großes Interesse an dieser spannenden Tour durch das unvergleichlich schöne Zypern, durch diese herrliche Insel, die uns so unendlich viel geboten hat.
Sie waren eine überaus interessierte, aufgeschlossene und dazu disziplinierte Gruppe. Und ich danke Ihnen für Ihren ganz individuellen Beitrag zum Gelingen der Reise.
Gern erinnere ich mich an die zahlreichen Gespräche, Anregungen und auch wichtigen Impulse während unserer gemeinsamen Tour. Was bleibt, sind wunderbare Erinnerungen, auch an die schönen Begegnungen.
Mit allen guten Wünschen sowie der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen auf einer nächsten Reise, ganz gleich, ob per Bus, Schiff oder auch Flugzeug
verbleibe ich
Ihre Dr. Inge Bily