Reisebericht: Winterreise Norwegen – Tromsö, Lofoten & Vesteralen

08.02. – 13.02.2023, 6 Tage Flugreise zum Polarlicht im winterlichen Norwegen: Tromsö – Svolvaer – Borg – Henningsvaer – Vesteralen – Harstad – Hurtigruten mit Flug ab/an Dresden


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Einmal im Leben im Winter über die zauberhaften Lofoten und Vesterålen fahren – für viele ein Traum. Für uns aber soll dieser Traum in diesem Jahr wahr werden. Na dann, gehen wir es an. Wir fliegen 300 km nördlich des Polarkreises und starten eine nordische Rundfahrt durch Nordnorwegen. Wir treffen auf langgezogene Fjordarme, malerische Bergpanoramen und Sandstrände. Die Inselreiche der Lofoten und Vesterålen halten auf unserer 6-tägigen Erlebnisreise viele Überraschungen für uns bereit.
Ein Reisebericht von
Christin Kuschka
Christin Kuschka

1. Tag, 08.02.2023: Das Abenteuer beginnt…

Voller Vorfreude auf unsere Winter-Abenteuer in Norwegen machen wir uns am Morgen mit Direktflug aus Dresden auf den Weg Richtung Norden – unser Ziel ist Tromsø. Nach einem turbulenten Landeanflug erreichen wir am frühen Nachmittag Tromsø, das Tor zum Eismeer und eine Stadt, die für ihr reichhaltiges Kulturangebot bekannt ist. Hier wechseln wir auf den Bus, um uns von unserer Stadtführerin Ase die Stadt zeigen zu lassen. Natürlich darf hierbei ein Besuch der berühmten Eismeerkathedrale nicht fehlen. Mit vielen Eindrücken erreichen wir am frühen Abend etwas erschöpft vom ersten Tag unser sehr zentral gelegenes Hotel und lassen diesen ersten Abend mit einem reichhaltigen Abendessen gemeinsam ausklingen.

2. Tag, 09.02.2023: Erste Impressionen

Raus aus den Federn und rein ins Abenteuer Norwegen. Voller Vorfreude beginnen wir unseren Tag mit einem reichhaltigen Frühstück, packen anschließend unsere Koffer und treffen uns wenig später an unserem modernen norwegischen Reisebus. Hier begrüßt uns unser Fahrer Kurt, der uns in den nächsten Tagen sicher durch die norwegische Landschaft chauffieren wird. Unser heutiges Ziel wird Svolvær sein, Inselhauptstadt der Lofoten. Unser Weg dorthin führt uns durch die atemberaubende Landschaft des nordnorwegischen Festlandes und weiter über die Inselgruppe der Vesterålen. Auf unserer Fahrt staunen wir über die ersten Panoramen, die an unseren Fensterscheiben vorbeiziehen – nur ein kleiner Vorgeschmack auf das was noch kommen wird. Doch so richtig rund läuft es dann heute doch nicht für uns. Denn kurz vor unserem Ziel kommen wir zum Stehen. Die einzig mögliche Straße, die uns zum Hotel bringen soll ist komplett gesperrt. In der Nacht zuvor ging hier aufgrund von viel Regen und Wind eine Gerölllawine ab, die nun unsere Straße blockiert. Man ist schon fleißig dabei die Straße zu räumen, trotzdem bleibt uns nichts Anderes übrig als zu warten, bis die Straße wieder freigegeben wird. Nun heißt es für uns geduldig sein wie die Norweger. 3,5 Stunden später ist es dann endlich soweit – wir setzen unsere Fahrt fort und kommen spät, aber glücklich es doch noch geschafft zu haben in unserem komfortablen Hotel an.

3. Tag, 10.02.2023: Inselwelten

Bereit für ein neues Abenteuer und in Gedanken schon bei den bevorstehenden Erlebnissen starten wir unseren Tag mit einem köstlichen, regional geprägten Frühstück. Anschließend begeben wir uns auf eine spannende Entdeckungstour über die berühmte Inselwelt der Lofoten. Unser erstes Ziel an diesem Tag ist das kleine Fischerdorf Henningsvær. Es liegt verstreut auf einzelnen Inseln, die durch Brücken miteinander verbunden sind. Hier steigen wir aus und unternehmen einen kleinen Spaziergang durch den Ort. Wir schlendern vorbei an roten Stelzenhäuschen und Holzgestellen, auf denen schon der erste für die Lofoten so berühmte Stockfisch des Jahres hängt. Hier wird der Fisch zum Trocknen draußen aufgehangen. Das Klima auf den Lofoten mit den starken Winden bei geringer Luftfeuchtigkeit und Temperatur ist ideal für die Mumifizierung, bei der die Fische ca. 80% ihres Gewichtes verlieren. Dann geht es weiter, abseits der Hauptroute, entlang faszinierender Bergpanoramen in Richtung Westen. Wir überqueren die Inseln Gimsøya, Vestvågøya und Flakstadøy, wo wir für einen kurzen Fotostopp am berühmten Rambergstrand halten. Weiter geht es heute bei Wind und Wetter auf die Insel Moskenesøy. Hier kehren wir bei Anitas Seafood ein und genießen mit einem herrlichen Ausblick das leckere Essen dort, bevor wir einen kurzen Abstecher nach Reine machen. Oberhalb des Ortes haben wir einen sagenhaften Blick auf Reine, der vermutlich meistfotografierten Ortschaft hier auf den Lofoten. Und auch wir können gar nicht aufhören uns an diesem Ausblick sattzusehen. Mit diesen Eindrücken geht es nun wieder in Richtung Osten zurück nach Svolvær – doch nicht ohne vorher dem Wikingermuseum in Borg einen Besuch abzustatten. Denn wer nach Norwegen kommt, kommt natürlich auch nicht an der Geschichte der Wikinger vorbei. Hier auf den Lofoten befand sich tatsächlich auch einer ihrer Häuptlingssitze in Nord-Norwegen. In dem Nachbau des größten Langhauses der gesamten Wikingerzeit befindet sich heute das Museum. Bei einer kleinen Führung erhalten wir interessante Einblicke in diese Zeit und erfahren zudem, dass an unserer Vorstellung von Wikingern mit Metallhelmen und Hörnern nicht viel dran ist. Mit diesem Wissen fahren wir am späten Nachmittag zurück zu unserem Hotel. Nach den Abendessen treffen wir uns noch zu einem Spaziergang durch Svolvær, den Blick immer Richtung Himmel gerichtet, auf der Suche nach Polarlichtern. Und wir werden nicht enttäuscht. Zwar sind die Nordlichter heute nicht ganz so stark wie gehofft doch was zählt ist das Erlebnis, sie trotz unbeständiger Wetterlage überhaupt gesehen zu haben. Und so endet unser dritter Tag mit vielen Impressionen und noch viel mehr Bildern.

4. Tag, 11.02.2023: Von einem Archipel zum Nächsten

Heute starten wir ganz gemütlich in den Tag und genießen in aller Ruhe das reichhaltige Frühstück in unserem Hotel. Am späten Vormittag machen wir uns dann auf den Weg Richtung Osten, um die Lofoten zu verlassen und auf die Vesterålen zu wechseln. Nach unvergesslichen Lofoten-Erlebnissen werfen wir noch einmal einen Blick zurück, damit das Postkartenmotiv aus knallroten Stelzenhäusern vor schroffer Felswand auch gut in Erinnerung bleibt. Für uns geht es nun in Richtung Harstad auf der Insel Hinnøya. Auf unserem Weg über die Vesterålen darf dabei natürlich ein Besuch im Hurtigrutenmuseum nicht fehlen. Bei einer sehr interessanten Führung erfahren wir viele interessante und emotionale Geschichten über die Küstenrutenlinie, die seit 130 Jahre Norwegens Regionen entlang der Küste miteinander verbindet. Im Museum befindet sich auch das Hurtigrutenschiff MS Finnmarken aus dem Jahr 1956 – hier können wir über die einzelnen Decks schweifen und bekommen einen kleinen Eindruck über das Reiseerlebnis in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Zum Abschluss dürfen wir auf diesem historischen Kahn auch noch erster Klasse speisen – es gibt leckeren Kuchen und typisch norwegische Waffeln. Beeindruckt von diesem Erlebnis geht es für uns anschließend weiter in Richtung Harstad, wo wir am frühen Abend unser Hotel erreichen.

5. Tag, 12.02.2023: Die schönste Seereise der Welt

Langsam nähert sich unsere Reise ins winterliche Norwegen dem Ende entgegen, denn morgen schon soll es für uns wieder in Richtung Heimat gehen. Bei diesem Gedanken werden wir etwas wehmütig, nachdem die letzten Tage so beeindruckend und erlebnisreich waren. Und so verlassen wir bereits am frühen Morgen Harstad und fahren zurück nach Tromsø. Doch heute lassen wir unseren Bus außer Acht und entscheiden uns für den Weg über das Wasser. Im Hafen von Harstad besteigen wir das Hurtigruten Schiff MS Nordkapp, auf dem wir uns beim reichhaltigen Frühstückbuffet für den Tag stärken, bevor wir die ruhige Schifffahrt durch Norwegens Fjordlandschaft genießen. Unser Weg führt uns über Finnsnes und durch die Rystraumen-Enge. Hier liegt auch die 2,1 km lange und rund 900 Meter breite Insel Ryøy, die eine interessante Geschichte bereithält – wurde sie viele Jahre doch durch die Universität Tromsø genutzt, um Moschusochsen auf der Insel anzusiedeln und deren Verhalten zu erforschen. Pünktlich legt die MS Nordkapp dann am Nachmittag in Tromsø an. Hier beziehen wir sogleich unser Hotel und machen uns kurze Zeit später noch einmal auf zur Fußgängerzone von Tromsø. Denn im Februar findet in der Stadt jedes Jahr die samische Woche statt. Begangen wird die Festwoche mit Vorträgen, Ausstellungen, einer nationalen Meisterschaft im Lassowerfen und einem rasanten Rentierrennen. Leider sind wir für all diese Highlights etwas zu spät, dennoch haben wir das große Glück zumindest noch einmal Rentiere aus nächster Nähe zu sehen und Fotos von den süßen Tieren zu machen. Mit diesen Eindrücken treffen wir uns alle am späten Nachmittag in den berühmten Ølhallen - dem ältesten Pub in Tromsø. In geselliger Runde, mit netten Gesprächen und Gesang lassen wir diesen Tag gemütlich ausklingen.

6. Tag, 13.02.2023: Farvel, Nord–Norge!

Wie die Zeit vergeht – heute bricht bereits der letzte Tag unseres Abenteuers an und wir müssen Abschied nehmen vom wunderschönen Norden Norwegens. Am Morgen geht es für uns zum Flughafen in Tromsø, wo wir am Vormittag in den Flieger steigen, der uns wieder viele Kilometer weiter südlich nach Dresden bringt. Mit unzähligen Bilder von Fjorden, Gipfeln, Polarlichtern und kleinen roten Holzhäusern im Gepäck erreichen wir am Nachmittag unsere Heimat. Eines ist uns nach dieser Reise sicher: wir werden nicht das letzte Mal so weit nördlich des Polarkreises gereist sein. Bis bald, liebe Nordic Nature.

Schlusswort

Liebe Nordlandfahrer,
nun heißt es leider „På gjensyn“ sagen. Es war so schön mit euch gemeinsam die Lofoten und Vesterålen zu entdecken. Habt ihr vorher geahnt was da auf euch zukommt? In jedem Fall verdient ihr meinen größten Respekt für eure Dankbarkeit, eure Begeisterung und eure Herzlichkeit auch untereinander. Mit euch war die Reise einfach perfekt und was bleibt sind unglaublich schöne Erinnerungen, Momente und 1000de von Bildern. Ich wünsche euch für die Zukunft viele weitere solch tolle Erlebnisse und würde mich sehr darüber freuen, wenn wir das ein oder andere davon gemeinsam bestreiten. Bis dahin bleibt gesund, neugierig und vor allem abenteuerlustig. Und denkt bitte immer daran, das wichtigste Stück des Reisegepäcks ist und bleibt ein fröhliches Herz.
Alles Liebe eure Reiseleiterin
Christin

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